endlich den Kreislauf durchbrechen

Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Alkohol
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Wally
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 24. März 2014 12:12    Titel: endlich den Kreislauf durchbrechen Antworten mit Zitat

Guten Morgen

nach knapp 3-jähriger passiver Mitleserschaft habe ich heute beschlossen einen neuen Versuch zu starten um endlich diesen Teufelskreis durchbrechen zu können

Kurze Zusammenfassung meiner Alki-Karriere:

Ich nenne mich hier Wally weil das mein 2. Vorname ist, bin 40 Jahre alt und lebe im tiefsten Oberbayern.

Der Alkohol begleitet mich schon mein ganzes Leben. Aufgewachsen als Wirtstocher in einem Kaff in Oberbayern habe ich von klein auf gelernt,
wie toll die Sauferei doch ist...wer am meisten verträgt ist der beste, stockbesoffen-sein ist lustig, Alkohol ist wichtiger Bestandteil im Leben etc. etc. etc.

Auch meine Mutter war schwere Alkoholikerin und ist an den Folgen ihrer Sauferei gestoben. Mein Vater war der typische Co. und hat seinen Frust wohl durch essen betäubt.
Er starb von über 20 Jahren an den Folgen seines starken Übergewichts

Als meine Eltern das Gasthaus aufgeben mussten wurde ich bei meinen Großeltern geparkt weil in der neuen Wohnung für mich kein Platz war. Ich bin meinem Opa und meiner Oma noch
heute aus tiefstem Herzen dankbar dass sie für mich gesorgt haben doch leider waren die alten Leute mit einem pubertierenden Teenager komplett überfordert.

Dann ging’s weiter wie bei vielen von Euch...falsche Freunde, jedes Wochenende Suff

Richtig abwärts ging es mit mir als ich meinen Ex kennen gelernt hab. Wen wunderts...er war/ist Alkoholiker und ich bin in die Rolle der Co gefallen und hab gleichzeitig mein Trinkschema entwickelt, dass ich bis heute beibehalten haben


Ich trinke alle 2-3 Tage 3 -5 Bier. Bei Feierlichkeiten kanns schon mal mehr sein und 2-3x im Jahr schieße ich mich völlig ab. Danach ist es auch immer das gleiche

Schlechtes Gewissen, Selbstvorwürfe und der gute alte Vorsatz: "nie wieder Alkohol!"

Als ich mich vor knapp 3 Jahren im Suff mal ziemlich verletzt habe bin ich auf der Suche nach Hilfe auf dieses Forum gestoßen. Ich habe ein paar mal geschrieben, bin zur Suchberatung und zu einer SHG

Die Dame von der Suchtberatung war ja ganz nett, wollte aber kein wirkliches Problem erkennen, leitete mich dennoch an eine SHG weiter.

Die 1. SHG war eher wie ein Kaffeekränzchen. Die Leute dort kannten sich seit Jahren und hielten 1x die Woche ihr Plauderstündchen ab. Die 2. SHG bestand aus lauter Männern von denen ich Sätz zu hören bekam wie: " Mädchen...wenn ich mit 3-4 Bier am Abend auskommen würde...wäre mein Leben wieder in Ordnung" "Das hat nix mit Sucht zu tun...wir sind in Bayern...da sind deine paar Bier wie ein kleiner Nachtisch" "Bekommst du zu Hause nicht genügend Aufmerksamkeit? Musst du echten Alkoholikern die kostbare Zeit in den Meetings klauen"

Danach stand für mich fest...mein Konsum ist normal und somit hatte ich für mich den Freifahrtsschein gelöst um weiter saufen zu können.

Regelmäßig plagt mich das schlechte Gewissen und regelmäßig lese ich mich durch div. Foren ….nur…..heute schreibe ich wieder weil ich mir eingestehen muss dass auch meine paar Bier zum Problem geworden sind. Ich muss mir eingestehen dass ich Alkoholikerin bin und dass ist ganz schön schmerzhaft. Bisher hab ich meinen Konsum immer als „Problem“ bezeichnet und Probleme kann man gut schönreden.

Heute sitze ich mal wieder mit Kater im Büro und schäme mich für mich selbst. Wieder habe ich es nicht geschafft. Ich habe so wenig Freizeit und diese verplempere ich mit Saufen bzw. Kann sie nicht nützen weil ich einen Kater auskurieren muss. Seit einiger zeit vertrage ich den Alkohol immer schlechter und oft geht’s mir auch nach wenig Bier richtig schlecht.

Gestern hatte ich bereits nach 4 Bier einen kurzen Blackout mir fehlen zwar nur wenige Minuten aber dies zeigt doch deutlich dass etwas ganz und gar nicht mehr stimmt bei mir.

Ich hoffe, wenn ich künftig wenigstens bei Euch offen über meine Sucht schreiben kann/darf diesen Kreislauf endlich durchbrechen zu können und ein Leben ohne Alkohol führen zu können.

Danke fürs Lesen...ist doch etwas länger geworden als angedacht.

Eure Wally
Nach oben
Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 24. März 2014 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wally,

schön dass Du den Anfang gemacht hast und hier schreibst. Alkoholismus ist ja keine Frage der Menge, sondern eben auch der Regelmäßigkeit und was man mit dem Konsum verbindet. Vor vielen Jahren habe ich ähnliches erlebt wie Du. Ich ging zur Suchtberatung, weil ich mit den Alk aufhören wollte und wurde fast ausgelacht. Die Dame dort meinte, ich solle mir einen Job suchen, damit ich nicht soviel Langeweile hätte. Dann würde ich auch nicht auf so komische Gedanken kommen, ich hätte ein Alkoholproblem. War für mich auch ein Freifahrtschein. Das ganze ist fast 20 Jahre her. Was ich mir in der Zeit durch den Alk alles kaputt gemacht habe, möchte ich gar nicht im einzelnen aufzählen.

Ich finde es gut, dass Du aufhören möchstest, bevor es schlimmer wird. Schreib hier ruhig, soviel Du magst. Alkoholismus hat so viele Gesichter, wie es Alkoholiker gibt. Nur weil Du noch nicht alles verloren hast, musst Du Dir nicht sagen lassen, Dein Konsum wäre in Ordnung. Wichtig ist nur, was Du darüber denkst und was Du fühlst.

Viel Erfolg und liebe Grüße,

Ambivalenzia
Nach oben
thomas41
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.03.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 24. März 2014 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wally,

auch von mir ein herzliches Willkommen Smile

Ich habe mich gestern hier angemeldet und bin jetzt seit etwas über einer Woche trocken.

Seit ich mit 18 das erste Mal gesoffen hab, war ich für alle immer der "Brave", jemand, mit dem man das Thema Alkoholsucht definitiv nicht in Verbindung bringt. Das hat sich bis heute gehalten.

Ich glaube, in unserer Gesellschaft geht vieles nach dem Äußeren. WOLLEN die Augen einen Alkoholiker sehen, dann ist er auch einer. Wollen die Augen der Menschen dies nicht...dann wirst du es schwer haben, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Aber wichtig ist einzig und allein was DU empfindest. Stell dir vor du bist in einer für dich unglücklichen Beziehung. Dein Partner schlägt dich nicht, aber er misshandelt dich emotional mit Worten. Du kannst jetzt viele Menschen fragen und wirst Antworten von "es ist doch nicht schlimm, lass ihn halt reden" bis hin zu "trenn dich sofort" zu hören bekommen. Aber wenn DU unglücklich bist, wenn es für DICH nicht akzeptabel ist, dann musst du in diesem einen Leben was du hast die Bremse einlegen und dich für DICH aus dieser Situation heraus befreien. So ist es auch beim Alkohol.

Mir hat folgendes geholfen...ich hab mir noch während meiner täglich 4-5 Bier in den letzten Wochen aufgeschrieben, wie ich die Abende ohne Bier rumbekomme...und aus anfänglich geglaubter Leere wurde dann mehr und mehr ein Plan mit Dingen die einfach schön waren. Da hab ich auch gemerkt was ich wirklich alles verpasst habe die letzten 20! Jahre. So will ich nicht mehr leben.

Und ich wünsche dir viele viele nüchterne Tage mit dem Gefühl "da ist noch so viel in meinem Leben was ich entdecken will, ich mach mich JETZT daran".

Alles Gute für dich Smile
Nach oben
Wally
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 25. März 2014 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ambivalenzia, lieber Thomas41

erst mal herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung. Es hat gestern sehr gut getan dass Ihr mir geantwortet habt und mir damit gezeigt habt dass mich doch jemand versteht.

Heute geht es mir schon viel besser. Wie schnell so ein Vormittag im Büro doch vergeht und wie effektiv man ohne Kater arbeiten kann.

@Ambivalenzia: wie süchtig muss man denn sein um ernst genommen zu werden. Entweder man ist süchtig oder nicht (meiner Meinung nach) ...genau wie schwanger...ein bisschen schwanger geht auch nicht.

@Thomas41: ich habe in einem anderen Thread heute schon einen Beitrag von dir gelesen. Mir geht es ähnlich. Den ganzen Tag brauche ich kein Bier, im Gegenteil. Doch je näher der Abend rückt um so häufiger kreisen meine Gedanken - 1 Bier zum Essen...dass hast du dir heute sowas von verdient; oder 1-2 Bierchen neben Kochen, Bügeln etc...da ginge doch die leidige Hausarbeit viel leichter von der Hand usw usw usw.

Das schlimme ist mein Hirn glaubt sich selbst dass es bei 1 Bier bleibt obwohl ich eigentlich ganz genau weis dass ich nicht aufhöre wenn nicht mind. 3-4 durch mich durchgelaufen sind.

Heute wäre auch wieder einer meiner Trinktage. Gestern ohne Suff, heute Fußballabend...genau richtig. Aber, heute bleibe ich standhaft. Ich werde ins Fitnessstudio gehen, mich dort auspowern und beim Spiel sehr sehr viel Wasser trinken.

Alles Gute für den heutigen Tag
Wally
Nach oben
thomas41
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.03.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 25. März 2014 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wally,

ja, das kenne ich so gut. Ein "Bierchen" zum essen, ein "gepflegtes" Glas Rotwein zum Fernsehen.

Mir fällt gerade was ein. In meiner letzten Beziehung hat meine Ex keinen Alkohol getrunken. Hatte aber auch nicht wirklich was dagegen wenn ich es tat. Wie gesagt, es war ja alles für aussenstehende auch noch im Rahmen. Ich hab am Wochenende immer gekocht...und wie oft habe ich Rezepte rausgesucht wo unbedingt 100ml Rotwein reinmüssen.

Wegen dem Geschmack? Quatsch, aber von ner Literflasche bleiben nach Abzug der 100ml noch 900ml übrig. Was glaubst du, wo die gelandet sind?

Ein Bier zum Essen = Ein bisschen Nahrung reinquälen zum Bier
Bügeln mit nem Bier = Bier trinken und sein Gewissen mit Hausarbeit die man nebenbei macht erleichtern.

Ich hab mir gestern Abend Lachs mit Mozarella überbacken, dazu Spinat und Bratkartoffeln gemacht. Und dann hab ich das Essen genossen. Jeden Bissen. Ich will keinen Biergeschmack mehr dabei haben und auch keinen Weingeschmack.

Ich wünsche dir einen hoffentlich wunderschönen Abend ohne Alkohol Smile

Thomas
Nach oben
Schluckspecht
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.10.2013
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 26. März 2014 04:25    Titel: ist das nicht super ?! Antworten mit Zitat

Hallo, Servuz Wally,
bin auch im Gasthaus der Eltern aufgewachsen, im schönen Oberbayern, das auch Zentrum des gemeindl. öffentl. Lebens war d.h. Treffpunkt und Feiern aller Vereine usw. Das war natürlich geil...aber 88 mussten wir es an Verwandte abgeben wegen Krankheit (mam) Hab natürlich auch schon als Kind nach den Festen bes. Fasching da und dort genascht.
Blue Curacao oder Eierlikör. egal. Dann Jugenzentrum Vorstand 3 Jahre und später eigenen Fußballverein mit Freunden gegr. auch 3 Jahre Liga. Freundin, Arbeit, Auto alles gut. Trotz Suff, Koks und Kifferei.
Als dann nach einigen Todesfällen und Beziehung aus war kam das Opium.
Hab 10 Jahre nichts getrunken. Dann wieder 2-3 Literweise Jägermeister und Tabletten täglich.
Nach 10 mal umziehen, 10 verschieden Berufen und 1000 Partys bin ich seit 5 Jahren zum erstenmal so richtig zur Ruhe gekommen und konzentriere mich auf -mich-.
Mache jetzt Fernstudium und beginne im Mai eine Schule für 6 Monate.
Vor 2 Jahren begann ich mit 1 Bier pro Tag. Das war dann kalt, frisch ausm Karstadt und natürlich ein gutes -Augustiner, Paulaner, Maxlrainer oder so-
Nach 6 Monaten war es dann nicht mehr nur mittags ein Bier, sondern auch noch ein kl. Jäger in der 10 Uhr Pause in der Fahrradwerkstatt. Und dann auch noch Abends 1.
Jetzt ohne feste Arbeit z.Zt. sind es 3,4 oder 5 Bier am Tag.
Hab gerade den ganzen Tag geschlafen und weil es mir im Bett zu langweilig wurde bin ich auf Suchtmittel. hahah ja so ist das... Find gut dass endlich mal wieder in der -Sparte- Alkohol was los ist, war ja fast schon -out-.
Kochen ist natürlich auch schön. Freu mich auch immer wieder wenn ich was gut hinbekomme. Aber danach will ich schon ein Bierchen. Oder zu nem guten Spiel. Heuer ist ja auch noch WM.
Klar, irgendwann macht auch der Körper nicht mehr so mit wie in jungen Jahren, daher wird man zwangsweise etwas zurückstecken. Aber von der Methode von 100 auf 0 - von heut auf morgen aufhören, halt ich nichts. Das geht auch bei anderen Medikamenten oder Berauschungsmitteln kaum. Auch die Ärzte haben das mittlerweile erkannt und raten eigentlich zum abdosieren. War auch schon 2 mal für 10 Monate in Suchttherapie und 20 mal auf Entgiftung. Aber letzendlich macht die Dosis das Gift. Sich jahrelange Rituale abzugewöhnen ist ein Prozeß, den man bestenfalls in eine Richtung lenken kann, mit dem man zurechtkommt und der einem wenig schadet.
Wer ganz aufhören kann, okay. Aber für mich ist das z.Zt. nicht ersichtlich.
Hab nach der ersten Therapie auch einen Freund paarmal zu einer SelbsthilfeGruppe vom BlauenKreuz begleitet. Hast Recht, das ist echt abgelaufen wie in einem Kaffeekränzchen. Gibt doch auch die AA.s oder NA.s das ist dasgleiche in Grün. Habe da auch schon einige kennengelernt. Gut ist auf alle Fälle einen oder eine Leidensefährte/n zu haben, mit dem man sich privat auch darüber austauschen kann und den Zustand einfach auch kennt. Gibt es den nicht und ist eine stat. Therapie über Monate nicht angesagt, dann ist es schon wichtig sich wenigstens in Foren wie hier darüber klar zu werden, wo es hingeht. Oder auch nicht.
Viele hier haben eine oder zwei Super Ideen wie man es schafft clean zu werden, egal von was. Das finde ich schon komisch, denn jeder Mensch ist einmalig und reagiert auch so auf Stoffe die er zu sich nimmt. Daher gibts keinen -Plan- ...den muss jeder selber für sich rausbekommen.
Nun gut,
ist wie gesagt gerade dunkel draussen und bin erst wach geworden, muss nochmal Pause machen.
gruß
ciao
Nach oben
Wally
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 28. März 2014 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Servus Zusammen

Nach dem Wahnsinn der letzten Tage komme ich endlich dazu ein paar Zeilen zu schreiben und kann ganz stolz berichten: "Ich habe keinen Tropfen Alkohol getrunken!"

Jeden Morgen bin ich wieder begeistert wie schön es doch ist ohne Brummschädel und Übelkeit in den Tag zu starten. Die Arbeit im Büro geht mir viel leichter von der Hand und ich bin bei weitem nicht mehr so gereizt.

Vor dem anstehenden Wochenende fürchte ich mich etwas. Als berufstätige Mutter und Hausfrau habe ich seltenst das Problem dass ich mit meiner freien Zeit nichts anzufangen wüsste - im Gegenteil. Leider weis meine Familie meinen Einsatz überhaupt nicht zu würdigen und besonders nach Tagen wie diesen (1000 berufliche Termine trotzdem jeden Tag zusätzlich noch Köchin, Putzfrau, Taxi-Mama usw) gönne ich mir bereits am frühen Freitag Abend gerne das erste Bier.

Vor langer Zeit habe ich hier mal den Begriff "Urlaub aus der Flasche" gelesen. Das ist wohl einer der Hauptgründe warum ich immer und immer wieder saufe. Mein Leben ist vollgepackt mit Verpflichtungen und Arbeit. Leider habe ich nie gelernt mal Nein zu sagen oder Aufgaben zu delegieren. Zeit für mich bleibt kaum und so schreit mein Suchthirn nach der alkoholischen Entspannung.

Wie schon erwähnt kann ich aber nach 1-2 Halben nicht aufhören. Der Alkohol übernimmt die Kontrolle. Und was ich mir dann alles einfallen lassen muss um überhaupt weiter trinken zu können...denn es soll ja auch niemand merken dass ich mehr als 2 Bier intus habe. Heimlich im Keller schnell 1 Bier zwitschern, heimlich beim Bügeln und ganz toll gehts neben kochen. Am Sonntag gibts dann schön bayerischen Schweinebraten. 1 Schluck für´s Schwein, der Rest für mich.

So, zum krönenden Wochenabschluss muss ich nun auch noch einen Termin im Steuerbüro wahrnehmen.

Trotzdem wünsche ich Euch schon mal einen schönen Tag und einen guten Start ins Wochenende

Eure Wally
Nach oben
Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 28. März 2014 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wally!

Super, dass nix getrunken hast! Das mit der Gereiztheit kenne ich auch gut. Es fühlt sich gut an, wenn ich entspannter bin. Allerdings werde ich dafür auch belohnt. Mein kleiner Kater kommt jetzt viiiel öfter zum kuscheln uns legt sich neuerdings auch auf meine Schulter.Laut schnurrend und superlieb. Um ehrlich zu sein, hilft mir das sehr beim trockenbleiben. Laughing

Schade, dass Deine Familie Deine Trockenheit nicht zu schätzen weiß. Aber vielleicht kannst Du jetzt lernen, nein zu sagen.Ich könnte mir vorstellen, dass nein sagen schwerer ist,wenn an trinkt. Denn ich hatte oft ein so schlechtes Gewissen, dass ich versucht habe, durch Leistung wieder gut zu machen, was ich meinte durch den Alkohol kaputt zu machen. Jetzt fällt das schlechte Gewissen weg und ich sage auch mal nein.

Ich wünsche Dir ein trockenes Wochenende (ich meine nicht das Wetter^^) und eine kleine Portion nein-sagen.

Liebe Grüße, Ambivalenzia
Nach oben
Schluckspecht
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.10.2013
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2014 02:58    Titel: tach auch Antworten mit Zitat

Arrow
guten abend und hallo nochmal,
na das läuft ja super ! Kaum hier im Forum angemeldet, kurz Suchtverlauf umrissen und dann schon "clean" bzw. "trocken".
Ruck - Zuck ?!
Frage - hast Du einfach so aufgehört von 100 auf 0 die totale Abstinenz oder kurz abdosiert durch Dosishalbierung oder so ?
Und was hälst Du von den alkoholfreien Bieren ? Wär schon mal wieder was zu hören.
ciao
Nach oben
Lillian
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2014 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe 20 Jahre lang 2 Flaschen Jägermeister oder Korn getrunken.
Und jetzt trinke ich seit 4,5 Jahren nicht mehr. War schon sehr früh abhängig. Ich bin polytox d.h. ich bin mehrfach abhängig. Jetzt seit ca. 4 Monaten vom Kokain runter und heute ist der dritte Nulltag in der Substitution.

Du siehst, man kann es schaffen Wink

Sprich Dir mehr Mut zu.
Nach oben
Wally
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2014 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zusammen

da am Wochenende in der Rubrik Alkohol nicht viel los war habe ich mich hauptsächlich durch alte Beiträge gelesen und bin immer wieder erstaunt in wie vielen Geschichten ich mich selbst wieder finde.

@Schluckspecht: tja, das wäre schön nach einer Woche und ein paar mal nen Text tippen trocken zu sein. Nein, soweit schätze ich, bin ich noch lange nicht. Im Moment versuche ich mich vom Bier fernzuhalten und zwar zu 100%.

Ob ich das auf Dauer durchhalte kann ich nicht sagen. Es ist ja nicht der erste Versuch um mit Saufen aufzuhören. In den letzten Jahren hatte ich immer mal wieder Trinkpausen, mal 3 Monate, mal 3 Wochen usw. allerdings falle ich immer und immer wieder in meinen alten Trott zurück.

Alkoholfreies Bier trinke ich schon auch ab und an aber das erzielt natürlich nicht die gewünschte Wirkung denn schlussendlich trinke ich doch nur für den Rausch.

@Lilian: Hut ab vor dieser Leistung. Ich bewundere dich für soviel Disziplin. Alles Gute für die Nächste Zeit!
Ich drück dir ganz feste die Daumen für die Zukunft

Einen schönen Nachmittag
Wally
Nach oben
Schluckspecht
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.10.2013
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2014 07:07    Titel: sorry Antworten mit Zitat

Confused

guten Morgen, schön schön...

also vorab muss ich heute mal in eigener Sache mal kurz was quasi
-offtopic- erklären, aber i-wie gehört es auch zum Problem !

In einem anderen Thread hat jemand etwas gesagt (vielen Dank dafür) was mir schon lange auf der Zunge brennt, wusste aber nicht genau wie ich es sagen soll, bzw. was es genau ist/war. Und zwar meinte der, daß einige hier der "trockenen" User ihren Entzug im Alleingang machen um sich nicht zu outen in Ihrer Umgebung. (das habe ich gar nicht miteingerechnet, da Gastwirtssohn und dann bekennender und stolzer Kiffer, hab es mir sozusagen raushängen lassen - so Protestschiene)
Dann kommen sie in die Foren und beweihräuchern sich selber und jeder hat einen genauen Allheilplan, klopfen sich gegenseitig auf die Schultern. Jeder ist total liberal und kann sich einen Rückfall (theoretisch) vorstellen, aber durch seine eigene Lebensweise die Mönchtum, Hippietum und Arbeit und und und beeinhaltet, ist so Super, dass das eh fast ausgeschlossen ist.
Ratschläge von diesen Supertrockenen hören sich nie wirklich ehrlich an, immer ist dieser -Unterton- drin. Schrecklich.. ! Mittlerweile cruisen diesem Forum schon mehr dieser, nenne sie mal ...hmmm k.a. exexex-user rum als echte Suchtis. so - Punkt. und daher ...
Entschuldigung für meine oft aggresiven und bissigen Beiträge. Sie waren inspiriert von diesem Umstand, den ich nicht greifen und formulieren konnte.
Daher nicht alles auf die Goldwaage legen. Danke

Bin ja wie gesagt, Politox und neben der Sauferei seit ich 23 bin, auch auf Opiaten. Wer substituiert ist, und sein Codein, Polamidon, Methadon vom Arzt auf Rezept bekommt, muss begleitend zu dieser Behandlung ja regelmäßig - mind. 1 mal im Monat zur psychosozialen Beratung. Oder alternativ zu einem Psychiater.
Diese -Vorzugsbehandlung- haben Alkoholiker ja nicht. Wer sich in der Tanke oder im Supermarkt seine Biers oder Schnäpse holt, muss nicht eine Bestätigung eines suchtbegleitenden Psych. oder ä. vorlegen.
Früher sind die Menschen dann wenigstens noch Sonntags in den Gottesdienst gewandert, bevor sie beim Frühschoppen und Kartenspiel darüber sinierten.

Jetzt, in dieser überbevölkerten, sterilen, medialen Welt tja komisch - ist die Gefahr der Einsamkeit (incl. Sucht) viel größer. Solch Foren sind daher wichtig und logisch.
Hab ja auch 2 mal 12 Monate stationäre Therapie gemacht. (Bad Aibling und Ammersee/München) je incl. offene Nachsorge WG - ausserdem mit 20 eine 12monatige Ausbildung als Psychatriepfleger gemacht. (auch schon kunterbunt drauf) Sollte meinen ich habe die Nase langsam voll von Therapie etx. aber wenn man mal einen gewissen Punkt erreicht hat, ist es eher ein nettes Treffen mit anderen Menschen. Na egal,
trinke gerade mein Frühstücksbier da ich meine Wochenration Methadon fast aufgebraucht habe, die erst am Montag wieder aufgefüllt wird. sry-schon wieder..
Hoffe bis bald hier,
ciao

(ps. die 3 Alk-Threads z.Zt. hätten auch gut zusammengepasst, aber so gehts auch hoffe ich, aber aufpassen dass keiner untergeht)

Twisted Evil
Nach oben
Wally
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 10:45    Titel: Rückfall ins alte Schema Antworten mit Zitat

Guten Morgen Zusammen!

Nachdem ich mich in den letzten 10 Tagen ziemlich hab gehen lassen beichte ich heute meinen Rückfall und versuche gleichzeitig wieder in die Spur zu kommen.

Es ist immer wieder das gleiche mit mir...ein paar Tage schaffe ich...mit viel Anstrengung und Disziplin und dann kommt irgendwas unvorhergesehenes daher (diesmal wars ein Familienkrach an dem wiedermal ich die Schuld trage) falle ich umgehend ins bekannte Schema zurück.
1 Abend saufen, am nächsten Tag todkrank weil der Kater mich fertig macht, 1 Tag mit 10000 guten Vorsätzen von gesünder Leben, keine versauten Tage mehr wg. Kater etc etc etc. und dann überkommt mich wieder dieses übermächtige Verlangen...und alles geht wieder von vorne los

Ich leider außerdem unter einer chronische Entzündung des Verdauungssystems. Schon meiner Gesundheit zuliebe muss ich die Finger vom Alkohol lassen.

@Schluckspecht
Zitat:
daß einige hier der "trockenen" User ihren Entzug im Alleingang machen um sich nicht zu outen in Ihrer Umgebung

Ich denke man darf hier nicht alle über einen Kamm scheren. Du schreibst du warst auf der Protest-schiene. Ich hingegen möchte mich nicht outen. Ich schäme mich zu Tode für mein Verhalten und werde mich nicht noch weiter erniedrigen.
Zitat:
Mittlerweile cruisen diesem Forum schon mehr dieser, nenne sie mal ...hmmm k.a. exexex-user rum als echte Suchtis

Ab wann ist man denn ein "echter Suchti"?
Ich für meinen Teil weis dass ich ein ernsthaftes Problem habe. Ich stecke wahrscheinlich noch nicht in einer körperlichen Abhängigkeit doch ist die psychische Abhängigkeit nicht ähnlich schlimm? Wenn das Hirn aussetzt und man nur noch nach dem Rauschzustand giert? Sad Sad Sad Sad

In diesem Sinne...einen schönen Tag und viele Grüße
Wally
Nach oben
Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wally!

Der Rückfall ist natürlich schade, aber ich finde es gut, dass du dich meldest un d nicht einfach weg bleibst. Dafür hast du absolut meinen Respekt. Hilft dir vermutlich grad nicht weiter, ist aber so. Was ist passiert bei dem Familienkrach? Hast du wirklich Schuld oder ist es so, dass du zur Schuldigen gemacht wurdest? Vielleicht magst du mehr dazu schreiben, musst aber nicht, wenn es dir z.B. zu privat ist.

Wieviel weiß deine Familie von deinem Problem und was würdest du dir wünschen, wo deine Familie dich unterstützt? Ich habe mir noch einmal deine ersten Beiträge angeschaut und denke, du bist mit all den beruflichen und privaten verpflichtungen total überfordert und kannst sie nur meistern, wenn du dir immer wieder den Urlaub aus der Flasche holst. Wenn du nicht trinkst, fällt diese Option aber weg. Es wäre gut, wenn du was anders entlastendes finden würdest. Urlaub von deiner Familie vielleicht... Wenn sie deinen Einsatz nicht zu würdigen wissen, müssten sie vielleicht mal auf sich gestellt sein, damit sich was ändert. Mir scheint, als bräuchtest du dringend eine Pause nur für dich und nur, um dir Gutes zu tun.

Ich hoffe und wünsche dir, dass es mit dem trocken werden klappt!

Liebe Grüße, Ambivalenzia
Nach oben
Schluckspecht
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.10.2013
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2014 15:13    Titel: habedehre servuz und hallo Antworten mit Zitat

na, habt ihr die langweiligen osterfeiertage auch gut überstanden.

- Oarscheimb - ist wohl eher als Kind lustig ! hahaha (--> 2 Rechen oder Besen zu einer Laufbahn für bemalte Eier aufstellen, mit Pfennig ((cent drauflegen usw. - kennt ihr das noch ?!

Wollte mal etwas genauer nachfragen wegen deiner Alkoholismus - Sorte ?!

Es gibt bei Alkoholikern lt. den Ärzten und Suchtexperten genau 4 verschiedene Typen.
Hast Du denn schon rausgefunden welcher Typ du bist ?
Denke das könnte schon mal wieder ein hilfreicher Schritt sein um sich besser zu reflektieren. Sry - hab gerade shcon mein 3. Bier intus und kann mich nicht genau daran erinnern. Werde nachher mal surfen ob ich das finde. War auch hier schonmal Thema.
Zur Zeit bin ich ein "Spiegeltrinker" glaub ich - d. h. daß ich jeden Tag eine gewisse Dosis brauche um meinen Spiegel zu halten. Und das sind so 3-5 Bier am Tag. Ich bin zwar nie -besoffen- im groben Sinn, aber dieser Spiegel macht mir den monotonen Alltag erträglich.
Nebenbei bin ich ja auch noch Schmerzmittelabhängig.
Ab 5. Mai hab ich für 6 Monate eine Hausmeister-ausbildung vom Amt. Bin schon gespannt, dann muss ich morgens vor der Schule 1 Bier trinken, dann noch eins in der Pause (Schule ist direkt am Bahnhof) und nochmal 2 nach Feierabend.
Meine Schwester hat mit meiner Mam wieder eine Wirtschaft in München aufgemacht. Aber die haben da Löwenbräu, das mag ich gottseidank nicht. Sonst würd ich da am Wochenende auch noch abhängen.

Außerdem mach ich noch Fernstudium -Elektotechnik- für 9 Monate um meine Elektrotechniker - Ausbildung upzugraden.
Clean würde ich das nicht auf die Reihe bekommen, das wär mir viel zu langweilig.

Habe mich echt gefreut da´ß es hier mit dem Thread weitergeht, sind viel zu wenig Leute die sich hier über Alk-Themen austauschen.

Bitte macht weiter... Danke

ciao , gruß vom Inn
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Alkohol Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin