Mein neuer, süchtiger Partner zieht mich mit nach unten.

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DieKämpferin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 21:58    Titel: Mein neuer, süchtiger Partner zieht mich mit nach unten. Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

ich hab mich gerade hier neu registriert, weil ich ein Forum suche, in dem ich mir Ratschläge und Tipps suchen kann. Ich bin in Foren meistens eher passiv unterwegs und schreibe wenig. Aber vielleicht kann ich das hier ja ändern.

Meine Geschichte: Ich hatte in meinem Leben nie viel mit starken Drogen zu tun. Ich bin zwar esssüchtig und weiss, dass ich in vielerlei Hinsicht suchtgefährdet bin. Aber dass, was jetzt hier grad in meinem Leben abläuft, ist nicht mehr schön.

Ich hab noch nie geraucht und noch nie irgendwelche Drogen probiert (außer Alkohol). Kein THC, kein garnix. Allein schon, dass ich jetzt weiss, was THC ist: Nich gut. Mein Beitrag würde in viele Rubriken passen. Ich versuche, mich kurz zu fassen.

Ich habe seit ca. 3 Monaten einen neuen Partner, bei dem ich jetzt auch schon wohne. Ich bin froh und dankbar, dass ich mit meinen fast 35 Jahren endlich selbständig werden kann und von meiner gestörten Familie weggekommen bin. Aber ein Dauerzustand ist das hier nicht. Ich hab 17 Jahre starke Psychopharmaka genommen. Es wurde mir quasi aufgezwungen. Ich hab eine bipolare Störung und ich sage nichts dagegen, dass man sowas mal ein paar Monate nimmt. Aber 17 Jahre am Stück und angeblich für den Rest meines Lebens? Sorry, da hörts auf. Sorry, falls das alles etwas wirr klingt. Momentan ist Chaos in meinem Leben, aber ich spüre, dass ich das alles wieder in den Griff kriege.

Zurück zum Thema: Mein Partner raucht wie ein Schlot, kifft fragwürdige -legale- Räuchermischungen aus dem Internet und trinkt fast jeden Abend Wein und/oder Bier. Das macht er schon seit ca. 20 Jahren. Jetzt ist er 34 Jahre alt. Er kann nix dafür. Er ist da reingeboren worden. Sein Vater war Alkoholiker.

Aber mich zieht er jetzt mit in diese Sch... Ich hab das Gefühl, er "klaut mir mein Licht". Ich bin hier schon 3x abgehauen, aber immer wieder zu ihm zurück. Zum einen weil ich ihn und seine Hündin über alles liebe und zum anderen weil: Alles ist besser, als wieder dahin zurückzugehen wo ich herkomme.

Ich mach fast seit Anfang an mit bei dem ganzen Wahnsinn. Ich rauche also seit ca. 3 Monaten, kiffe (legal) und trinke auch fast jeden Abend Alkohol (Sangria). Ich hab eine Magenverkleinerung (Schlauchmagen) und bei mir wirkt der Alkohol viel extremer. Ich vertrag kaum was und es schießt sofort ins Blut sprich ich spüre die Wirkung sofort. Anfangs hab ich hier über nen kompletten Abend verteilt noch nicht mal einen Liter Sangria gepackt. Nach maximal 2-3 kleinen Gläsern hatte ich genug. Mittlerweile bin ich bei ca. 2 Litern Sangria pro Abend und das innerhalb kürzester Zeit. Nach 2-3 Stunden hab ich die 2 Liter abgepumpt.

Mein Partner redet sich das alles schön und hat absolut null Einsicht. Er macht sowas ja immer nur abends und auch nicht jeden Tag. Er hat ja alles noch im Griff und es stimmt auch: Er ist ein sehr ruhiger und lieber Mensch, der sein Leben im Griff hat. Mehr oder weniger. Aber ich hab das Gefühl, er kann sein Leben nüchtern nicht ertragen. Er muss immer irgendwie high sein. Ich hingegen sollte froh und dankbar sein, dass ich von den Psychopharmaka weg bin seit ca. 3 Monaten und endlich wieder klar sein darf.

Vorgestern hab ich mich das letzte Mal betrunken und gestern das letzte Mal Räuchermischung geraucht. Ich hab es beide Male sehr übertrieben und ich finde, das ist ein guter Abschluss, mit dem ganzen Wahnsinn endlich aufzuhören. Das geht erst seit 3 Monaten so und noch hab ich sicher gute Chancen, von dem ganzen Mist wieder loszukommen.

Meine Frage: Kann man mit so einem süchtigen Menschen weiterhin zusammenleben? Momentan bleibt mir nichts anderes übrig. Ich muss schauen, dass ich mich irgendwie distanziere. Wenn er kifft komme ich mir jedesmal vor wie seine Krankenschwester. Ich müsste Pflegestufe 3 beantragen und Geld dafür bekommen, wenn er so drauf ist und ich mich kümmern muss und jedesmal Panik schieben muss, was als nächstes passiert. Ich steh total unter Strom, wenn er sich so zudröhnt und kann überhaupt nicht abschalten. Wenn ich schlafen geh weiss ich nicht, was mich erwartet, wenn ich wieder aufwache. Liegt er dann wieder schreiend im Wohnzimmer in seinem eigenen erbrochenen? Und dann mit dem Kopf im Futternapf seiner Hündin und ersäuft fast da drin? Und das ganze Wasser aus dem Napf ist im halben Wohnzimmer verteilt, der Receiver, der auf dem Boden steht, steht im Wasser und das Wasser ist fast schon an den Steckdosen und am Strom. Ich hab da echt ein Trauma weg.

Sorry, ich wollte mich kurz fassen. Aber das geht momentan einfach nicht. Es hilft mir schon, dass ich mir hier alles mal von der Seele schreiben kann. Ich hab jetzt auch Schlafprobleme, weil ich so viele Dinge erledigen muss in meinem neuen, selbständigen Leben...Behördengänge usw. usf. Dann macht mir meine Mutter noch Druck ohne Ende und dabei soll man dann cool und gelassen bleiben. Ich hab mir heute Baldriparan aus der Apotheke geholt, weil ich heut nacht nur 2 Stunden geschlafen hab. Ich bin wach geworden und hab versucht, meinen Partner ins Bett zu bekommen. Aber der war wieder so dicht vom THC, dass er gar nicht aufstehen konnte, um ins Bett zu gehen. Heut mittag konnte ich dank Baldrian 3 Stunden schlafen. Gleich nehm ich wieder eine und werd mich dann in einer Stunde hinlegen. Ich weiss, man nimmt eigentlich nur 1 pro Tag vorm schlafen gehen. Aber das hier ist echt grad ein Ausnahmezustand und für heute war das mal ganz gut so. Beruhigt ja auch, das Zeug.

Sorry, das war jetzt sicher ein totales Durcheinander und schwer zu lesen. Aber es musst einfach mal raus. Wer bis hierhin durchgehalten hat: Respekt. (-; Ich danke Euch fürs zuhören bzw. zulesen. Und ich freu mich immer über Reaktionen oder Kontakte, mit denen ich mich austauschen kann.

Herzliche Grüße
DieKämpferin
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Warrior
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Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 1004

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kämpferin,

klar besteht immer die Möglichkeit, dass sich Alles zum Guten wendet. Wenn man allerdings deinen Bericht liest, klingt es nicht so, als wenn das in absehbarer Zeit passieren würde.

Für mich klingt das wie "vom Regen in die Traufe kommen".

Wenn ich das richtig gelesen habe, gab es zwischen deiner Zeit zuhause und dem Zusammenkommen mit deinem Freund keine Zeit und keine Möglichkeit, dich selbst ein wenig besser kennenzulernen und dich zu finden. Wahrscheinlich hängst du deshalb sehr an der Beziehung, weil sie dich ja aus deiner schlimmen Situation vorher quasi befreit hat.

Stell dir die Frage, ob es jetzt wirklich besser ist. Anders ist es, aber das scheint auch Alles zu sein. Glücklicher macht dich das nicht, oder?

Gruß,

Warrior
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DieKämpferin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Warrior,

ja, Du hast Recht. Es ist anders, aber nicht besser. Ich hab "Cholera gegen Pest" getauscht. Ich hab mich schon umgemeldet vor ein paar Tagen. Aber das ist nichts, was sich auch nicht wieder ändern liesse. Bevor jetzt hier der Mietvertrag geändert wird und ich noch mehr durcheinander in diese Familie bringe, sollte ich das tun, was sowieso früher oder später ansteht: Mir eine eigene, kleine Wohnung suchen.

Mein Problem: Ich hab momentan keinerlei Einkünfte und lebe von dem Geld, dass mir meine Mutter gibt. Sie hat also ein Druckmittel gegen mich und das ist nicht gut. Wenn ich mir jetzt eine Wohnung suchen muss, zieht sich das alles hier noch ewig in die Länge. Aber ich glaub, es muss so sein. Es wird mir das Herz brechen, dass ich meinen Partner und diese superliebe, treue und guterzogene Hündin hier zurücklassen muss. Und ich bin jetzt schon stark an meiner psychischen und physischen Grenze angelangt und hab keine Ahnung, wo ich noch die Kraft hernehmen soll, mir eine eigene Wohnung zu suchen. Aber ich muss da jetzt irgendwie durch. Denn ich will nicht kaputt gehen hier. Dafür ist mir mein Leben viel zu wertvoll.

Ich hab wirklich schon einfach nur hier gesessen und mir gedacht. Hier drin wirst Du also dann sterben und wenn Du noch ein paar schöne Jahre hast, ist es doch okay. Aber ich bin ne Kämpfernatur. So leicht geb ich nicht auf und so schnell kriegt mich nix klein.

Ich danke Dir für Deine Worte. Ich hab schon so viel geschafft und manchmal muss man eben ein paar Umwege gehen um ans Ziel zu kommen. Ich werde mir von hier aus eine Wohnung suchen. Wat mut dat mut.

LG
DieKämpferin
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Warrior
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Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 1004

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Das wäre auch etwas gewesen, was mir durch den Kopf ging- eine komplett eigene Wohnung, nur für dich.

Eventuell solltest du auch versuchen, dich finanziell erstmal unabhängig von deiner Mutter zu machen. Du hast ja eingangs etwas von deinem gestörten Verhältnis zur Familie geschrieben. Ich denke, dass es dann nicht gut tut, wenn deine Mutter durch Geld noch eine nicht unerhebliche Kontrolle über dich hat.
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DieKämpferin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Genau das ist meine Zwickmühle. Ich will zum einen weg von meinem Partner, auch wenn ich ihn liebe. Und zum anderen muss ich aber erstmal zusehen, dass ich es irgendwie hinbekomme, auf eigenen Beinen zu stehen.

Soll heissen, ich werde hier erst nochmal ausharren müssen. Momentan steck ich wirklich ganz arg in der Sch... und ich hab keine Ahnung, was ich tun oder lassen soll, welche Entscheidung ich treffen soll usw. usf. Aber wichtig ist jetzt erstmal, dass ich die Finger vom Alkohol, dem Nikotin und dem THC lasse und erstmal zusehe, dass ich ALGII beantrage. Ich hab den Antrag schon hier und möchte ihn nächste Woche abgeben.

Aus psychischen Gründen bin ich angeblich für den 1. Arbeitsmarkt nicht belastbar. Aber das ist auch so eine "Konditionierung", die mir jahrelang erfolgreich eingetrichtert wurde. 3-4 Stunden am Tag (erstmal, mit Option auf Steigerung) einem Bürojob nachzugehen werde ich doch wohl hinbekommen. Ich will es meiner Familie beweisen, die sowieso denkt, dass ich nix zu Ende bringe und nix zustande bringe...aber vor allen Dingen will ich es mir selbst beweisen.

Und meine Mutter betreibt wirklich übelste Psycho-Spielchen mit mir. Das ist ihr nicht bewusst und sie meint es nicht so. Aber sie macht mich systematisch kaputt. Je mehr sie klammert, desto mehr treibt sie mich von sich weg. Oberste Priorität ist jetzt: Unabhängig werden von ihr und ihr keine Chance mehr geben, mich in irgendeiner Weise zu erpressen oder unter Druck zu setzen so nach dem Motto: Ich geb Dir Geld, Du musst nicht hungern...aber wenn...dann...
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Warrior
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Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 1004

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt ja Alles nach nem harten Stiefel, den du da mit dir rumträgst.
Pass aber bitte auf, dass du nicht zu starr versuchst, dir selber und Anderen etwas zu beweisen. Wenn du dich zu krampfhaft bemühst, dein eigenes Bild vor Anderen und dir selbst gerade zu rücken, drückt das u.U. noch mehr auf die Psyche.

ALGII ist für dich auf jeden Fall ne gute Option. Und dann vielleicht erstmal ein Neustart woanders, erstmal auf Distanz zur Familie und zum (Noch-) Freund?
Wäre das eine Option?
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DieKämpferin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Oh ja, ich hab schon einiges durchgemacht in meiner Vergangenheit und es wird Zeit, dass ich mein Leben jetzt endlich selbst in die Hand nehme. Natürlich ist Hotel Mama sehr bequem und angenehm. Aber es hat auch durchaus seine Schattenseiten, und davon jede Menge.

Und Du hast Recht. Eigentlich muss ich niemandem was beweisen. Wichtig ist, dass es mir selbst gut geht. Sowohl körperlich als auch seelisch. Und darum kümmere ich mich jetzt Schritt für Schritt. Es bringt nix, wenn ich immer diesen Riesenberg vor mir sehe, den ich noch zu erklimmen hab. Eins nach dem anderen, wie die Klöß gesse wern. (-;

Auf der einen Seite wäre es natürlich praktisch, wenn ich wieder in meiner alten Heimat wohnen würde, weil ich mich dort auskenne. Auf der anderen Seite hat es aber auch sein gutes, irgendwo anders völlig neu anzufangen. Wo mich niemand kennt, mir niemand auf die Pelle rückt und ich für mich sein kann.

Mal schauen, wo es mich hinzieht. (-; Ich danke Dir für die Unterhaltung Warrior. Sowas tut gut. Ich hab eigentlich niemandem, mit dem ich über das alles hier reden kann. So, jetzt ziehts mich aber erstmal ins Bett und ich hoffe, dass ich meine 8 Stunden zusammenbekomme. Schlafen sollte kein Kampf sein, aber ich kämpf um jede Stunde.

Gutes Nächtle
DieKämpferin
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Warrior
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 1004

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Dir auch ne gute Nacht.
Und kotz dich hier ruhig mal aus, wenns dir gut tut. Manchmal dauerts etwas mit den Antworten, weil hier nicht immer viel "Betrieb" ist. Belib ruhig noch ein wenig und erzähl mal die nächsten Schritte.

Bis denne
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DieKämpferin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2014 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen,

ich hab heute Nacht wirklich fast 8 Stunden Schlaf zusammenbekommen und es tat sooo gut. Jetzt sieht alles nur noch halb so dramatisch aus. Kurz vorm einschlafen hatte ich einen beruhigenden Gedanken: "Du siehst immer nur diesen Riesenberg vor dir, was alles noch zu erledigen ist. Aber das einzige, was momentan erledigt werden muss, ist der ALG II Antrag. Der ist schon fast komplett ausgefüllt. Er muss also nur noch abgegeben werden nächste Woche."

Und was Alkohol, Nikotin und THC angeht: Ich glaub, da kann ich gut drauf verzichten. Wenn ich es schaffe, an meinem Geburtstag in ca. 2 Wochen keinen Sekt zu trinken und über Weihnachten und Silvester auch keinen Tropfen Alkohol trinke: Dann bin ich übern Berg. (= Denn an Silvester ist Alkohol -bis zum Verlust der Muttersprache- ja für viele "Standardprogramm".

Aber ich bin wirklich dankbar und froh, dass ich nach 17 Jahren sediert und gedrückt sein endlich wieder einen klaren Kopf haben darf. Und ich weiss genau, dass ich ein humorvoller Mensch bin und auch ohne Alkohol oder andere gefährliche Substanzen Spass haben kann.

Ich wünsch Dir einen stressfreien Tag Warrior (und natürlich auch allen anderen, die das hier lesen).

MfG
DieKämpferin
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2014 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Kämpferin,

acht Stunden Schlaf können echt ein Segen sein! Danach sieht man viele Dinge aus einer ganz anderen Perspektive und bewertet sie auch anders!

Ich finde Deine Einstellung und Deine Ziele absolut klasse - zwar darf man die Aufgaben und Probleme, die vor einem lauern, nicht völlig aus dem Blick verlieren, aber es reicht, sie zur Kenntnis zu nehmen! Und dann pickt man sich eine Aufgabe heraus und arbeitet sie ab. . . und dann sollte man ruhig einmal überlegen, was man schon alles geschafft hat - und darf dann auch stolz auf sich sein! Und Du darfs MEGA-STOLZ auf Dich sein!

Was Du im Moment so alles auf die Beine stellst - klasse! Wenn man quasi sein halbes Leben und ganzes Erwachsenenleben mit Psychopharmaka verbracht hat und man in Hotel Mama keine Möglichkeiten hatte, selbständig zu werden - Hut ab, was Du so alles geregelt bekommst!

Und was Deinen Freund angeht - wenn er das schon seit zwanzig Jahren macht und es überlebt hat. . . dann braucht er Dich nicht - und ganz besonders nicht, um seinen Dreck wegzumachen! Das lass ihn schön alleine machen, schließlich verursacht er ihn ja auch. . . und in seinem Alter kann er auch ruhig auf dem Boden schlafen. . . Nimm seinen Konsum zur Kenntnis, mache auf keinen Fall mit. . . egal, was er Dir sagt, aber deshalb liebt er Dich nicht mehr. . . Wenn er konsumiert, ist er nur auf sich bezogen - also lass ihn machen und mache in der Zeit etwas anderes: Geh mit dem Hund raus, schau, dass Du Freunde findest. . . so ein Hund ist ein guter "Türöffner" für Gespräche, ganz besonders, wenn die anderen auch einen Hund haben. Vielleicht kannst Du Dich mit denen für gemeinsame Spaziergänge verabreden? Suche Dir Hobbies außer Haus, damit Du Dich zu distanzieren lernst und Du nicht so auf Deinen Freund fixiert bist. . . und sieh zu, dass Du eine eigene Wohnung findest und Dich darum kümmerst, dass Du Dir Infos und finanzielle Hilfen besorgst, um an Möbel zu kommen.

Dir alles Gute und viel Glück! Schreibe ruhig weiter über Deine Pläne, was Du erreicht hast und was nicht so gut funktioniert hat. . . hier findest Du immer Tipps und Unterstützung!

GaGa
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DieKämpferin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2014 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Moin GagaMama,

vielen Dank für deine lieben und aufbauenden Worte. Das tat wirklich gut und so startet man gerne in den neuen Tag. (=

Und ja, ich bin auch stolz auf mich. Mein ganzes Leben lang hat mir keiner was zugetraut und ich habe diesen negativen Affirmationen auch noch geglaubt (faul, macht nix, bringt nix zu Ende, das liegt an ihrer Krankheit, da kann sie nix für... usw. usf.). Aber die Zeiten sind vorbei. Ich entscheide jetzt über mein Leben und darüber, wie ich über mich denke.

Ich kann viel mehr, als die meisten mir zutrauen. Und ich bin eine starke Persönlichkeit, denn sonst wär ich jetzt schon lange nicht mehr hier und hätte meine Vergangenheit nicht so gut überstanden.

Ich hab hier heut früh im Haushalt schon einiges erledigen können und bin wie ein Derwisch durch die Wohnung gefeudelt. (-; Ich mach das gern, weil ich ja auch hier wohne und mich wohlfühlen will. Und mein Partner tut auch genug für mich. Er ist ein grundguter Kerl, der noch nie agressiv wurde. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich bin ne Löwin und muss manchmal brüllen. (-; Wir teilen uns die Arbeit. Er macht das, was ich momentan nicht so gut kann (zu Fuß einkaufen gehen, Gassi gehen usw. usf.) und ich erledige Dinge, die ich gut hinbekomme. Manches machen wir auch gemeinsam, wie z.B. kochen. Hier ist nicht alles schlecht, aber auch nicht alles gut.

Ich hab meinem Partner gestern abend schon gesagt, dass es für mich keinen Alkohol, kein THC und kein Nikotin mehr geben wird. Heut früh haben wir dann kurz drüber geredet und er meinte: "Ja, das hält dann bis morgen." I don't think so. So sicher wie jetzt war ich mir noch nie. Ich brauch das alles nicht. Und es wird für mich auch keine Tomatensoße mehr geben, die Rotwein enthält. Natürlich ist das lecker, aber es geht auch ohne.

Heute kam mir ein Spruch in den Sinn und der is soo wahr: Es ist leichter, einer Versuchung ganz zu entsagen, als in ihr Maß zu halten.

Heut früh hab ich meinem Partner gesagt: "Morgen geh ich einkaufen. Es ist okay für mich, dass Du das alles machst. Aber ich schaffe Dir nicht Deinen Alkohol ran, okay?" Er hat nur genickt. Mal schauen, wann ihm bewusst wird, dass es mir diesmal wirklich ernst ist und dass ich mich nicht mehr in sein Drama mit reinziehen lasse.

Und ja, ich werd mir auf jeden Fall ne Freundin suchen. Eine gute Freundin reicht schon. Einfach jemanden, mit dem man mal telefonieren und sich ausquatschen kann. Und wenn er wieder "chillt", wie er es nennt...dann verkrümel ich mich einfach in mein Zimmer die meiste Zeit. Ich mach mir dort soweit alles zurecht, dass ich mich auf nen Sessel und an meinen Laptop setzen kann wenns mal wieder soweit ist.

Jetzt ist erstmal wichtig, dass ich unabhängig werde von meiner Mutter. Damit sie keine Macht mehr über mich hat. Und dann kann ich mir immer noch eine eigene, kleine Wohnung suchen. (= Ich bin ja hier sicher. Mein Partner ist wirklich sehr sehr gut zu mir und beschützt mich. Auch vor meiner Mutter.

So, er ist zurück vom Gassi gehen. Vielen Dank für eure lieben Worte.
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