Bin verzweifelt...

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Filou
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.08.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 06:40    Titel: Bin verzweifelt... Antworten mit Zitat

Also erstmal Hallo,

dies ist das erste Mal, dass ich mich an ein Forum wende, was meine Verzweiflung und Ratlosigkeit zeigt. Ich weiß einfach nicht, an wen ich mich wenden soll und hoffe einfach, auf Hilfe, Ratschläge...wie soll ich mich verhalten, was kann ich tun.
Nun zu meiner Geschichte: Mein Freund, mit dem ich nun etwa über ein halbes Jahr zusammen bin, "zieht" Koks und Speed. Es ist so, dass ich etwa vor drei Monaten die erste Entdeckung machte und Utensilien entdeckte. Ich sprach ihn darauf an und er gab es nach einigem hin und her das dann auch zu. Das lies sich kaum vermeiden, da das, was ich fand sehr offensichtlich war. Er wollte es dann in den Griff kriegen und ich hoffte darauf. Das war wohl etwas naiv von mir...er tat es weiter. Ich bemerkte, dass er ständig "schniefte", die ganze Nacht wach war...alleine. Ich schloss einfach die Augen und hoffte, dass er es hinkriegt, weil er mich nicht verlieren will. Weit gefehlt...ich sprach ihn öfter nochmal darauf an, aber er reagierte aggressiv...ich würde ihn beobachten und er würde doch gar nichts mehr machen und und und. Ich lies ihn also in Ruhe. Bis ich nun vor kurzem einen Beutel mit Speed entdeckte. Er war unvorsichtig und hatte ihn liegen lassen. Ich sprach ihn sofort darauf an, was es mit der Tüte so auf sich hätte. Das alles wirklich immer in Ruhe...nie wirklich vorwurfsvoll Crying or Very sad Er sagte, das wäre Müll! Natürlich..."Müll"...ich testete das Zeug mit einem Drogentest und konfrontierte ihn damit. Ja, er gab es zu und versprach es nicht mehr zu tun. Nur zwei Wochen später entdeckte ich die nächste Dose in einem vermeintlich guten Versteck. Ich tippe auf Koks...wobei...es riecht sehr intensiv?! Keine Ahnung, was auch immer es ist, er zieht es und ich merke es. Ich habe ihn bisher nicht darauf angesprochen, das hat ja bisher auch nicht viel gebracht, außer dass er mich weiter anlügt. Ich hab ihn bisher in dem Glauben gelassen, dass sein Versteck sicher ist. Aber was nun? Ich weiß es nicht Crying or Very sad . Sprech ihn wieder darauf an, sucht er sich ein neues Versteck. Lass ich es, macht er weiter! Hat jemand Erfahrungen, wie ich jetzt damit umgehen kann? Ich bin so ratlos und weiß wirklich nicht weiter... Soll ich mich trennen? Wirklich ein sehr schmerzhafter Gedanke, aber ich weiß, das wäre der Rat meiner Freunde, wenn sie davon wüssten. Bitte...helft mir!
Vielen Dank schonmal
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Marla
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo meine Liebe, und herzlich willkommen hier im Forum.

Du hast schon mal eine Gute Entscheidung getroffen, nämlich Dir Hilfe zu suchen, und sei es "nur" hier.

Vor wenigen Tagen kam hier ein junges Mädel her, mit einem fast gleich lautendem Problem; schau mal hier
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=14013

Ich habe Ihr darin 2 Posts geschrieben, vielleicht kannst Du Dich darin ein Stück weit wiederfinden.
Ich mache mir jetzt erst mal einen Kaffee, und schreibe Dir dann etwas ausführlicher.
Dazu würden mich 2 Dinge besonders interessieren.
Und zwar:
Wie alt seid Ihr beide?
Und wohnt Ihr auch schon zusammen, oder seid Ihr "nur" ein Paar seit einem halben Jahr?
Was auch gut wäre zu erfahren, ist wie Deine eigene Einstellung zu Drogen, Alkohol etc aussieht.
Was ich aus Deinem Post heraus lese, so unterstelle ich das Du mit Drogen nichts zu tun hast, daher ist Dein Schock natürlich um so größer, was verständlich ist.

Vorneweg kann ich Dir jetzt schon sagen, das Du in Eurer Beziehung nicht die erste Geige spielen wirst.
Soviel kann ich Dir jetzt schon verraten.
Für Deinen Freund, ist seine Nummer Eins die Droge, das geht schon einmal recht klar aus Deinem Post hervor.

Ich würde mich auf eine Antwort freuen, und ich würde mich auch darüber freuen zu erfahren, ob Du Dich in der Situation des anderen Threads (von Anonymi17) wiederfinden kannst.

Bis dahin, überstürze erst einmal nichts, lese Dich hier ein paar Tage ein, stelle Dein Freund nicht vor ein Ultimatum das Du uU. nicht einhalten kannst, und warte noch ein paar Antworten ab.

Als Standard kann ich bis her nur sagen:
Du stehst nicht an erster Stelle,
Du solltest Dir einen Rückzugsort freihalten (eigene Wohnung/job etc)
Du solltest nichts überstürzen, sondern erst mal ein paar Ratschläge abwarten, um zu erfahren wie Du am besten vorgehen könntest.
Ich denke wir alle zusammen, können Dir bestimmt helfen, allerdings gibt es keine Garantie das Dir unsere Ratschläge auch gefallen.
Denn die Chance das er sich Dir zu liebe ändert, ist momentan doch eher gering.
Aber dafür muß ich mehr wissen.

Bis dahin alles Gute,, halt die Ohren steif;

Marla
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Filou
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.08.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 06:50    Titel: Antworten mit Zitat

Oh Marla,
zunächst erstmal vielen Dank für deine Antwort und deine ehrlichen Worte...ich weiß das wirklich zu schätzen und kann mit offenen Worten wirklich gut umgehen. Den Post von dem jungen Mädchen hab ich mir dann in Ruhe durchgelesen und tatsächlich Parallelen gefunden, wenn auch mein Partner keine Psychosen hat. Das zeigt mir natürlich, dass es wohl viele Menschen mit den gleichen Problemen gibt und dennoch sind sie alle unterschiedlich. Ich drücke ihr die Daumen, dass für sie und ihre Liebe alles gut wird.
Nun erstmal zu mir...ich bin 37 Jahre alt und mein Freund 38. Ich stehe eigentlich mit beiden Beinen im Leben und bin immer sehr zielstrebig gewesen. Ich dachte immer, ich schaffe alles und kann mit allen Problemen im Leben fertig werden...tja...weit gefehlt, so kann man sich irren..., denn zu Zeit reißt es mir gerade den Boden unter den Füßen weg. Ja, er lebt bei mir...hat alles aufgegeben und ist zu mir gezogen. Ich weiß, das macht die Sache nicht wirklich einfacher. Ich selber habe in meinem Leben bisher eher wenig mit Drogen zu tun gehabt...klar, mal gekifft...vor vielen Jahren...aber das war's. Umso mehr kann ich nicht glauben, dass mir das gerade passiert...dass er sich sein Zeug in meinem Haus zieht, mich belügt und das wirklich sehr überzeugend. Ich weiß mich gar nicht mehr zu verhalten, ich hab schon das Gefühl, ich leide an Verfolgungswahn, denn ich achte schon auf alles, was er sagt..., wie er sich verhält. Ich höre ihn, wenn er sich "heimlich" sein Speed zieht, dann kommt er mit schniefender Nase ins Wohnzimmer und will mir seine laufende Nase als "Heuschnupfen" verkaufen. Jede dieser Lügen bricht mir das Herz und lässt mich zweifeln,...an mir...an ihm...an uns!
Nun kam gestern noch der Schock dazu...ein positiver Schwangerschaftstest...OMG :shock. Wie sehr hab ich mir das eigentlich gewünscht, aber nun ist die Situation eine ganz andere...oh Gott...ich werd verrückt, noch mehr Fragen...! Welche Auswirkungen hat sein Konsum auf das Erbgut eines Kindes? Soll ich es ihm gleich sagen? Oder wird es dann zu einer falschen Motivation für ihn? Also...erstmal warten? Ihn nun doch mit allem konfrontieren? Oder lieber nicht? Wenn ja, dann wie? Welche Worte? Welche Konsequenzen? Ich hab furchtbar Angst...was mach ich nur? Ich mache mir solche Sorgen...wie soll es weitergehen? Ich liebe ihn...und klar, ich will ihm helfen und mir auch! Aber ich will auch nicht mein Leben ruinieren...ich habe hart für alles in meinem Leben gekämpft. Aber aufgeben will ich auch nicht! Oder muss ich?
Ich bin dankbar für jeden Rat oder Erfahrunsmitteilung. Crying or Very sad
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Marla
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Filou, danke für Deine Antwort.

Egal wie sich alles entwickeln wird, so kann ich dennoch nicht anders als Dir zu Deiner Schwangerschaft zu gratulieren.
Der Moment ist sicher alles andere als Perfekt, der Mann sicher auch, aber immerhin bleiben Dir ja im Moment alle Optionen offen.

Zur drängensten Frage, eine Veränderung des Erbgutes halte ich für recht unwahrscheinlich, da könnte ein Arzt sicher mehr zu sagen, aber ich persönlich gehe nicht davon aus.

Eine weitere Tatsache ist unglaublich positiv, nämlich das Du schon älter bist, stabil im Leben stehst, und die Wahrscheinlichkeit das er Dich mit in eine Sucht reisst, im Moment eher unwahrscheinlich ist.

Weiterhin richtig gut ist auch das es sich um DEINE Wohnung handelt, Dir bleibt also (hoffentlich?) immer die Option Ihn vor die Tür zu setzen.

Kommen wir nun zu den weniger schönen Dingen. Sein Alter und sein Konsumverhalten legen eigentlich nahe, das sich seine Sucht schon sehr eingefahren hat.
Das er Dich ständig so offensichtlich belügt, verletzt natürlich sehr, vor allem weil Du Dir vorkommen mußt wie ein Vollpfosten, wenn er Dir einem vom Heuschnupfen erzählt.
Allerdings, lässt einem die Sucht nicht immer die volle Entscheidungsfreiheit, auch ich habe in meiner Partnerschaft schon viele Lügen aufgetischt, oder es versucht, und bin mir darüber im Klaren wie weh das tut, obwohl es teilweise fast wie eine Art Abwehrmechanismus, oder Selbstschutz ist.
Teilweise um Gesprächen, bzw dem Thema aus dem Weg zu gehen, teilweise um den Partner nicht mit hinein zu ziehen.

Das macht es natürlich nicht besser, oder soll es verharmlosen, aber es ist leider eher die Regel als die Ausnahme.

Das zeigt aber auch, das Dein Freund mittlerweile gar nicht mehr großartig die Wahl hat, selbst wenn er sich aufrichtig entscheiden würde ab morgen Clean zu sein, so bezweifle ich stark, daß er es schaffen würde, oder das es dauerhaft bliebe.
Am schlimmsten finde ich eigentlich, das es so sehr zu seinem Alltag gehört, denn Speed und Koks sind ja doch eher Feier/weggeh/party oder Sex drogen, aber nichts was man sich nachts unter der woche alleine reinzieht.

Es gibt genug gute Famillienväter, die Abends mal ihren Joint rauchen, am Wochenende vielleicht mal ab und an eine Nase ziehen, oder mal 3-4 mal im Jahr über die Stränge schlagen.

Es kann sein daß er sich mit der Verantwortung für ein neues Leben zu solch einem Mensch entwickelt.
Es kann genau so gut sein, daß er Euch alle mit sich reisst, das kann man nicht sagen.
Erfahrungsgemäß wird es umso schwieriger, je länger er dieses Spiel betreibt, und um so weniger Konsequenzen es hat.
Aber manche lernen erst, wenn sie wirklich am Boden sind, und ich schätze Dich nicht so ein, das Du diese Erfahrung unbedingt mitmachen möchtest.

Es ist sehr schwer Dir jetzt "DEN" richtigen Rat zu geben, aber Du solltest Dir Zeit nehmen, um zu überlegen, wozu Du bereit bist, und was Du auf keinen Fall ertragen möchtest.
Möchtet Ihr zB zusammen bleiben, und das Kind großziehen, so liegt sehr wahrscheinlich ein harter steiniger Weg vor Euch, der trotz aller harter Arbeit scheitern kann.
Es kann aber auch sein das er aufwacht, zu sich kommt, Verantwortung übernimmt, sich Hilfe sucht und zum liebevollen Papa und Gelegenheitskonsument wird.
Das kannst nur Du wissen (da Du ihn kennst) ich schätze die chancen nicht so gut, aber ich habe nur Erfahrungswerte, und kenne ihn selbst ja nicht.

Meine ersten Ratschläge gelten jetzt mehr denn je -
Kein Ultimatum das Du nicht durzuziehen bereit bist, denn dann hast Du verloren und wirst nicht mehr ernst genommen,
Keine Aufgabe des eigenen Wohnraums, schon gar nicht mit Kind.

Dazu kommt, das Ihr Euch früher oder später auseinander setzen müsst.
Er muß Dir offen über seinen Konsum berichten, und Du darfst Ihn dafür nicht anmaulen oder kritisieren, denn er wird es hinter Deinem Rücken weiter tun, und damit ist keinem geholfen.

Wenn wieder etwas Vertrauen geschafft ist, kann man daran gehen gemeinsam zu überlegen was ER zu tun bereit ist, um für ein etwaiges Kind zu sorgen.
Und da darf es keine Kompromisse geben.
Erkennst Du keine Bereitschaft sich ernsthaft Hilfe zu suchen, um evtl eine Therapie zu machen oder ähnliches, dann schieß den Typen ab.
Wer für seine Kinder nicht wenigstens bereit ist den VERSUCH zu unternehmen, der wird für Dich...naja, kannste Dir ja denken, gell?

Wenn er bereit ist Schritte zu unternehmen, kommt es im Prinzip vor allem darauf an, was Du Dir vorher überlegt hast, nämlich was Du zu erleiden bereit bist.

Aber das liegt alles in der Zukunft.
Wichtig ist jetzt erst mal ob Du das Risiko mit Ihm bereit bist einzugehen oder nicht und was Du mit dem Kind machen möchtest.

So, ich denke das ist jetzt das, was mir als erstes dazu einfällt.
Ich hoffe Du findest mein Gestammel ein wenig hilfreich, ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute, und hoffe, daß Du es schaffst, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Denn in jedem Fall liegt ein schwieriger Weg vor Dir, mit, oder ohne Ihn.

Marla
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Filou
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.08.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank Marla für deine ausführliche Antwort. Ich hab es wirklich mehrfach gelesen und vieles, was du schreibst hat sich auch schon in meinem Kopf abgespielt.
Ich weiß, es wird ein harter Weg, aber ich denke, ich werde ihm...uns... die Chance geben einen gemeinsamen Weg zu gehen. Zumindest ist es jetzt erstmal meine Vorstellung. Was dann nun am Ende dabei herauskommt, kann ich nicht sagen,denn schließlich muss auch er eine Entscheidung treffen.
Das Gespräch wird also am wichtigsten sein und ich werde mich darauf einlassen, ihm zuhören und natürlich nicht kritisieren. Ich würde ihm helfen...hinter ihm stehen, wenn er bereit wäre diesen Weg gemeinsam mit mir (uns Wink) zu gehen. Aber ich werde auch konsequent sein, wenn...ach, ich mag gar nicht daran denken! Ich werde mir genau überlegen, welche Konsequenzen für mich durchsetzbar sind...ich danke dir für den Tipp...und werde diese dann ggf. auch durchziehen.
Ich hoffe auf ein gutes Gespräch und dass wir gemeinsam eine Lösung finden.
Ich danke dir wirklich sehr und deine Worte haben mir wirklich geholfen, für mich eine Linie zu finden!
Also...dann mal die Daumen drücken, dass er und ich zusammen genug Kraft aufbringen Smile!
Ich wünsch dir alles Gute und mach so weiter...du bist wirklich eine tolle Unterstützung Very Happy
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Marla
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Es freut mich sehr, wenn ich Dir in dieser schwierigen Phase wenigstens ein klein wenig helfen konnte.
Du brauchst jetzt erst mal viel Zeit zum Nachdenken.
Ich drücke Dir sehr die Daumen, damit euer Gespräch eine positive Wendung herbeiführt.
Die Frage ist natürlich, ob er sich so weit in den Griff bekommen kann, um es auch wirklich zu schaffen.
Ohne seine eigene Initiative geht gar nichts, aber sie wird nicht langen.
Der Wille ist das wichtigste, doch er wird es alleine kaum schaffen können.

Man wird sehen müssen, was dabei am Ende herauskommt.

Jedenfalls wünsche ich Euch alles Gute, und würde mich sehr darüber freuen, wenn Du uns auf dem laufenden halten könntest, denn es wird (wie gesagt) ein langer Weg.
Noch einen kleinen Dämpfer zum Schluß:
Ich hoffe das Du seine Chancen realistisch einschätzt. Sie sind vorhanden, aber sie sind nicht besonders groß, allerdings, wusstest Du das wohl schon vorher.

Aber, es ist immer alles möglich, von daher, wenn man jemanden wirklich liebt, kann man ja zumindest mal den Versuch wagen, und schauen was dabei herum kommt.
Wichtig ist das Du Dir von vorne herein eine gesunde Distanz bewahrst, damit Du die Dinge nicht zu sehr an Dich heranlässt.
Das klingt egoistisch, aber ohne eine gesunde Portion Egoismus, gehst Du über kurz oder lang selber kaputt, und bist dann für niemanden mehr eine Hilfe.
Damit wäre niemandem gedient.
Daher, es ist völlig okay jemandem zu helfen, und zu unterstützen (wenn derjenige es auch will) aber eben nur bis zu dem Punkt, den DU bereit bist zu gehen.
Nicht wenige sind an solch einer Beziehung zerbrochen, daher am Anfang meine Warnung, mit dem eigenen Rückzugsort/job etc.

Alles Gute, und viel Kraft wünscht:
Marla!
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Donut
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.08.2014
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Filou, Deine Geschichte macht mich zutiefst traurig, weil wir alle wissen wie es enden wird und das finde ich am schlimmsten. Hatte selber einen sehr guten Kumpel der auf Koks und Crystal war und weis was diese Drogen mit der Persönlichkeit anstellen können. Diese Leute belügen sich halt selber und somit kann man keine ehrlichen Gespräche erwarten. Ich hoffe Du hast viel Kraft das ganze durchzustehen und das beste draus zu machen!

Euer Donut
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KarinN.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Co - Abhängig, was bedeutet das ? Auf das " Spiel " so abhängig zu sein, wie er auf sein Zeug ? Mit allem drum und dran.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2014 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Co-abhängig ist ein blödes Wort, verleiht es doch dem "normalen" Verhalten einer nahestehenden Person gegenüber etwas krankhaftes.
Ich ziehe es vor, wie die Schweizer nicht von Co-Abhängkeit, sondern von Co-Verhalten zu sprechen.
Das beschreibt all jenes von Empathie und Sorge getragene Verhalten, das letztlich die Sucht aufrecht erhalten kann.
"Du kümmerst dich um mich, weil es mir schlecht geht. Warum sollte ich etwas tun, damit es mir besser geht, wenn du dich dann nicht mehr um mich kümmern musst?"
Du musst akzeptieren lernen, dass nur er darüber entscheiden kann, ob er konsumiert. Es ist nicht dein Verdienst, wenn er nicht konsumiert, und es ist nicht dein Versagen, wenn er konsumiert!

LG

Praxx
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faun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2014 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Filou!

Hab gerade gelesen was Du geschrieben hast. Und auch die sehr sehr guten Antworten von Marla. Das möchte ich gerne bekräftigen.

Gute Gedenken zu: Co- Abhängigkeit und Co- Verhalten.

Etwas ist mir wichtig nach beizufügen:
Ich selber kämpfe darum clean zu bleiben. Das ist schon ein langer Kampf der immer besser klappt, ich bin mittlerweile schon im Bereich der Monate angekommen clean zu bleiben und hoffe ich Schaffe sndlich den Jahresrythmus. Eigentlich habe ich so ein Gespür das der Umschwung klappt... und "ganz" damit sein lassen kann...

Aber so ganz ist die Gefahr nie gebannt, hier lese ich von Rückfällen nach 5 ocer 10 oder 15 JAhren.

Meien familie ist mir wichtig. Und doch... hab ich viel zu viel und viel zu lange konsumiert...

Aber ich will es schaffen.

Mehr dazu mal später, aber habe auch alles aufgeschrieben. KAQnnst Du nachlesen.
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faun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2014 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Also, Marla hat recht wenn Sie sagt, Nummer eins bist Du nicht. Das ist zumindest in bestimmten Momenten so.

Nicht bei allen Drogen ist es gleich denke ich. Aber bei Koks ist es so. Und diese Momente reichen, die Zeit bis zum nächsten mal zu zerstören.

Selbst ab dann als ich wollte, stoppen wollte, selbst dann war es ein Kampf und hat nur ganz langsam gelingen gezeigt.

Was ich weiß, dass bei mir der Mischkonsum noch alles sehr viel verschlimmert hat.

Die Rückfälle die ich hatte waren auch meist Mischkonsum. Und als es nur Koks gab, war's bischen blöd. Naja, im nachhinein fand ich's alles blöd, jeden Rückfall. Es war ein Sucht nach etwas was es nicht mehr gab. Am Anfang gibt s n schönen Kick, ein zwei drei mal. Der wird danach nie mehr erreicht. Das bezieht sich jetzt auf meinen Konsum.

Klar Koks war auch manchmal danach noch gut und nach einer Pause hatte es den Anschein das er in seiner alten Form auflief. Das gibt den Rausch...

...und dann... dann lässt der Rausch nach. Dann merkt man was man wieder für ein Mist gebaut hat. Und dann verteufelt man sich...


Wichtig ist, was Du willst. Ich wünsche Dir das Du es herausfindest.
Ob er das schafft oder nicht? Für mich war es sehr schwer, und ich hing "nur" 3 Jahre etwa dran. Im Ersten Jahr nur Wenig, monatelange PAusen, danach ein Jahr recht gut. Aber nicht täglich. 1-3 mal im Monat. Zum Schluß da hab ich dann versucht aufzuhören. Und das war schwer.
Wenn man noch länger und häufiger konsumiert kanns nur schwerer werden.

Wenn Du Dich entschließt es zu versuchen:

Dann ist wichtig was er will. Wichtig ist das herauszufinden. Das ist schwer.
Gut das Du ruhig bleiben kannst. Ist vielleicht nicht immer richtig, aber manchmal doch die Bessere Hilfe. ich wünsche Dir ruhig und konsequent bleiben zu können. Sag ihm ruhig das Du weisst das es nicht von heute auf Morgen geht. Das es keinen Grund zur Panik gebe. Aber sag ihm auch ganz klar was Du erwartest. Ziele Stecken.

Und: Überleg es Dir überhaupt erst noch einmal wozu du bereit bist.

Schau: Das neue Leben. Vielleicht benötigt es Deine ganze Kraft.

Ich fand und finde mich gemein. Und ich finde auch Deinen Mann gemein, dass Du jetzt eine Entscheidung treffen musst die Du wahrscheinlich nie hattest treffen wollen.

Und trotzdem: ich bin froh und ich kämpfe, und ich will nicht konsumieren! Dennoch ist es da und bleibt, die Sucht.

Abschalten lässt es sich nicht. Auch wenn der Konsum aufhört, es bleibt etwas zurück.

Scheiße, alle Zeit der Welt sollten sich genau jetzt um was anderes drehen.
Pass auf das Du das nicht ganz opferst. Gönn Dir Deine Zeit für das neue Leben. Egal was Du da zu tun gedenkst...

Ganz viel Kraft.
LG
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Marla
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2014 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Faun, wenn ich Deinen Beitrag lese, muß ich immer ans Atmen denken.

Man kann seinen Atem kontrolieren, man kann ihn anhalten, man sogar Apnoe Tauchen, und bis zu 7 Minuten ohne Atem auskommen, aber irgendwann wird der Drang zu atmen so übermächtig, das er alles andere in den Schatten stellt.

Natürlich ist eine Sucht besiegbar, aber während der Sucht, ist es ganz genau so.
Du atmest, ob Du willst, oder nicht.

Schlechter Vergleich, aber er entbehrt nicht einer gewissen Tatsache.

Viel Glück, Marla
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