Entzug nach Krankenhausaufenthalt - wie lange?

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marie77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.09.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2014 15:51    Titel: Entzug nach Krankenhausaufenthalt - wie lange? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe einen sehr langen Krankenhausaufenthalt (mehrere Monate) vor ca. zwei Wochen hinter mich gebracht. Dort wurde ich aufgrund von Ops und Schmerzen immer intravenös mit piritramid (dipidolor) versorgt. Tagesdosis vor der Reduktion war zwischen 100 und 150mg. Dann sollte ich auf Tabletten umgestellt werden. Das ging alles vorne und hinten schief, zum einen weil nichts wirkte (selbst 24mg hydromorphon brachten keine Schmerzlinderung, noch L-Polamidon uvm) und zum anderen weil ich vor Erbrechen und Durchfall keine Pille bei mir behalten konnte. Das heißt, es wurde einfach runterdosiert ohne Rücksicht auf die Schmerzen. Das ging im Krankenhaus bis auf etwas Hitzewallungen usw problemlos.

Am letzten Tag im Krankenhaus bekam ich noch 4 x 10mg morphium subkutan (alle 6 Stunden einmal 10 mg; Morphium und kein dipi subkutan, weil das so brennt). Dann wurde mir ein Fentanylpflaster 12,5yg aufgeklebt und ich nach Hause geschickt mit den Worten, ich werde schon keine Entzugserscheinungen haben.

Und nun habe ich seit 2 Wochen bescheidene Entzugserscheinungen: Frieren, Schwitzen, unbändige Unruhe, schlafe gar nicht, Bauchkrämpfe, totale Schwäche (ok, ich lag auch die meiste im Krankenhaus). Also körperlich bin ich schon mal total abhängig gemacht worden von dem Zeug (ich stelle mich bewusst so passiv dar, weil mir nicht klar war, dass ich nach Absetzen so Probleme haben werde - keine Aufklärung, eher Ärzte die sagen "Ja, dann nehmen Sie ncoh mehr, wenn Sie Schmerzen haben" oder "Dann lassen wir die Infusion mal schnell reinlaufen, damit es schneller anflutet"). Inwieweit es mich psychisch betrifft weiß ich nicht. Ich leide eben unter den Schmerzen, aber es wurde mir gesagt, dass ich erst von den hohen Dosen runter muss, damit auch wieder "weniger" von den Pillen gegen die Schmerzen wirkt?!

Ich hatte den Eindruck, dass es zwischenzeitlich mal besser war und jetzt seit 2 Tagen eher wieder schlechter wird. Zwischenzeitlich (in den 2 Wochen) genommen habe ich alles mögliche: Gegen die Unruhe Tavor (3x 1mg innerhalb der zwei WOchen), Tranxilium (mehrmals 20mg), Neurocil, Trimipramin, Flupirtin (Katadolon - gegen die Schmerzen) und Ibuprofen.

Was kann ich bitte tun? Und wie lange dauert das noch? Ist das noch normal? Da ging der letzte Schritt zum Runterdosieren doch wohl etwas fix oder?

Ich hab selbst noch zahlreiche Pillen hier (hydromorphon retard und akut und targin und palexia und tilidin Tropfen), traue mich aber nicht was davon zu nehmen. Könnte man nicht gerade mit den Tropfen selbst noch langsam runterdosieren (jeden Tag einen Tropfen weniger?) und damit die Erscheinungen etwas mildern. Oder geht kein Weg an der Toxikologie vorbei?

Bitte bitte ein paar liebe Worte von euch und gerne noch Ideen. Nur ich bin so fix und fertig. Mir geht es schlechter als im Krankenhaus, weil ich nicht schlafe, wenig esse und mein Körper so schwach ist, aber zurück dahin will ich keinesfalls. Bin auch seelisch sehr mitgenommen von dem langen Aufenthalt.

Viele Grüße!
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hammerhart1984
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2014 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

hallo marie,
mensch, da hast du ja einiges hinter dir...darf ich fragen, welches krankheitsbild du hast?
abgesehen von dem entzug, hast du denn noch schmerzen?
vielleicht wäre dann sogar eine ambulante schmerztherapie angezeigt, kann ja nicht angehen, dass du dich so sehr quälst.
hast du etwas retardiertes da?
ich kenne targin und hydromorphon.
ich nehme selber täglich 240mg oxycodon zu mir im rahmen einer ambulanten schmerztherapie.
oder ruf doch heute beim kassenärztlichen notdienst an und frag nach was du tun kannst.
ich würde retardierte targin 3x täglich nehmen und die schnellwirkenden opiate nur bei durchbruchschmerzen(schmerzspitzen) .
kann dein hausarzt dir da nicht helfen?
kopf hoch, es wird besser!
lg, hammerhart1984.
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marie77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.09.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2014 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, danke für deine Antwort!

Hatte eine eitrige Gelenksentzündung, die ziemlich ausgeartet ist (Blutvergiftungen mit Intensivstation). Mehrfach operiert mit tagelangen Schläuchen im Gelenk zum Spülen. Periphere Nadeln legen ohne Ende, alle 2 Tage min... also alles die Hölle.

Schmerzen sind so lala. Schmerzspitzen abhängig davon wieviel ich belaste (meist so bei 8, manchmal keinmal am Tag, manchmal auch 2x täglich), aber habe auch Dauerschmerzen (im besten Fall bei 2, im schlimmsten Fall bei 6) , natürlich kein Vergleich zu den Hochzeiten im Krankenhaus. Jede Untersuchung eine Qual und ich hatte massenhaft MRTs, Ultraschalls, CTs usw und immer wurde vorher und nachher viel in meine Venen eingefüllt. Deswegen ist die anfängliche Reduzierung vom dipi nur sinnvoll und gut aushaltbar gewesen. Entzündung ist ja weg, aber das Gelenk ist steif und bei wenig Bewegung schon sehr schmerzhaft. Bei dem 4x 10mg morphium s.c. im Krankenhaus war es schon kritisch mit den Schmerzen nach 3-4 Stunden und vor allem den Schmerzspitzen. DIe Ärzte im Krankenhaus waren nicht willig mir mehr als dieses Pflaster (Fentanyl 12,5yg) aufzukleben, weil ich aber eben auch gereiert hab wie sonst was ... Da hatte der Schmerztherapeut im Krankenhaus kaum eine Chance.

Also, es ist nicht so, dass ich da von schmerz-unerfahrenen Ärzten behandelt wurde.

Retadierte Pillen: 2mg, 4mg, 8mg hydromorphon. 5mg/2,5mg targin, palexia 50mg, MST 30mg.
Was empfehlt ihr? So wenig wie möglich.

Was heißt denn Opiatabhängigkeit (im Rahmen der intravenösen Schmerztherapie)? Das ist eine der Enddiagnosen. Ich bin körperlich ziemlich abhängig davon, sonst hätte ich ja nicht die Entzugserscheinungen, aber psychisch, kA?! Bin ich damit für mein Leben verdammt wie ein Alkholiker? Ich weiß nicht wirklich was das bedeutet. Weil ich fühl mich jetzt nicht wie ein Drogenabhängiger, der nach dem Stoff lechzt. Ich kann darauf verzichten, merke es dann aber körperlich sehr, was mich aber natürlich auch psychisch beeinflusst.

Und das ist glaube ich meine Hauptsorge: Darf ich mit der Diagnose überhaupt weiter Opiate nehmen? Oder verschreibt mir ein Schmerztherapeut überhaupt was?

Gibt es denn überhaupt Schmerzpatienten, die keine (körperlichen) Entzugserscheinungen aufweisen, wenn man Ihnen plötzlich alle Pillen wegnimmt?

Fühl mich so gebrandmarkt.

Danke nochmals!
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marie77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.09.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 23. Sep 2014 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Kann mir nicht bitte noch irgendwer einen Tipp geben und mich ein bisschen aufmuntern?!

Wie lange dauert es wohl noch? Was kann ich mir vielleicht verschreiben lassen? Vor allem gegen die Hitzewallungen und den Schüttelfrost. Was hilft da? Es wird immer schlechter und nicht besser. Das ist namlich wirklich widerlich. Pitschnass und Gänsehaut.

Danke!
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 04:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marie,

ich will hoffen, dass es dir langsam besser geht. Nach zwei Wochen müsste es doch langsam besser werden. Dazu können dir andere aber bestimmt was sagen. Auch dazu, was du nehmen könntest, um deine Beschwerden zu mildern.

Zitat:
Was heißt denn Opiatabhängigkeit (im Rahmen der intravenösen Schmerztherapie)? Das ist eine der Enddiagnosen. Ich bin körperlich ziemlich abhängig davon, sonst hätte ich ja nicht die Entzugserscheinungen, aber psychisch, kA?! Bin ich damit für mein Leben verdammt wie ein Alkholiker? Ich weiß nicht wirklich was das bedeutet. Weil ich fühl mich jetzt nicht wie ein Drogenabhängiger, der nach dem Stoff lechzt. Ich kann darauf verzichten, merke es dann aber körperlich sehr, was mich aber natürlich auch psychisch beeinflusst.


Nein, du bist nicht verdammt wie ein Alkoholiker. So lange du keinen Missbrauch betreibst, dürfte es bei einer körperlichen Abhängigkeit bleiben. Bedeutet dann natürlich, dass es immer zu Entzugsymtomen kommen wird, wenn du keine Opiate mehr nimmst. Ich denke mal, bei jeder Erkrankung läuft es auch psychisch nicht ganz rund. Was du meinst ist wahrscheinlich eine psychische Abhängigkeit. Das wäre sicherlich nochmal eine ganz andere Sache, wenn du ständig den Wunsch hast, Opiate zu nehmen, unabhängig von Schmerzen.

Woher kam denn das Erbrechen? Hast du die Medikamente nicht vertragen?

Ich wünsche dir gute Besserung. Denke mal, dass sich morgen noch ein paar andere hierzu melden werden.

Gute Besserung

Pimpinelle
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marie77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.09.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, pimpinelle! Da bin ich ja schon mal etwas beruhigt.

Soweit ich das nachgelesen hab, müsste der Entzug längst abgeklungen sein, mir geht es aber mit jedem Tag noch schlechter. Aber leider antwortet hier ja niemand bzw. nicht so viele Leute. Sad
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Im Zweifel gehst du besser mal zum Arzt und lässt das abchecken. Das muss ja nicht von den Medikamenten kommen, vielleicht hast du dir irgendwas eingefangen oder eine andere Erkrankung?

Kann schonmal was dauern, bis jemand antwortet und dir weiter helfen kann.

Gute Besserung

Pimpinelle
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marie,
Du bist also mit dem Fentanyl Pflaster nach Hause entlassen worden. Das Fentanyl musst du alle 3Tage wechseln, also ein neues Pflaster.
Das hast du gemacht oder war das dein letztes Pflaster?

Nach 2Wochen sollte es dir eigentlich besser gehen...Ich würde nochmsl zum Arzt gehen und gucken was der sagt...
Tut mir leid dass ich dir nicht besser helfen kann.
Lg Caro
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marie,

wenn ich das richtig verstanden habe, warst Du in den 2 Wochen nach dem Klinikaufenthalt nicht mehr bei einem Arzt? Wurden für die Zeit nach der Entlassung keine Nachsorgetermine o.ä. vereinbart?

Ich kann das natürlich nur sehr vage beurteilen, da ich nur die paar Zeilen von Dir kenne und kein Mediziner bin, doch es scheint, als hättest Du noch ein beachtliches Level an Beschwerden zu ertragen.
Bevor sich die Schmerzen weiter chronifizieren oder Du aufgrund irgendwelcher Experimente mit den noch vorhanden Medikamenten neben der physischen auch noch eine psychische Abhängigkeitsproblematik an der Backe hast, würde ich versuchen, einen kompetenten und verständnisvollen Schmerztherapeuten zu finden, der mehr tut, als nur Rezepte auszustellen.

Das ist natürlich sehr viel leichter gesagt, als auch erreicht, ein Versuch könnte sich jedoch wirklich auszahlen.
Frage doch vielleicht einfach den Schmerztherapeuten aus der Klinik, in der Du warst, ob er einen ambulant praktizierenden Kollegen in Deiner Nähe weiß.

Ob nun Deine Beschwerden noch mit der Opioid-Medikation zusammenhängen, ist schwer zu sagen, da kann Dir wohl auch nur ein Besuch beim Arzt Deines Vertrauens tatsächlich Aufschluss geben.

Alles Gute und einen möglichst schmerzarmen Abend,
moron
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marie77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.09.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke euch, dass sich doch noch welche gemeldet haben.

@ Pimpinelle: Ja, das mit einer anderen Erkrankung befürchte ich auch. Wurde im KH fast rausgeworfen, damit ich schnell weg bin, bevor meine Entzündung wieder losgeht (insgesamt war die Arthritis kaum zu stillen und immer ein auf und ab von "es geht einigermaßen" und schlimmen Schmerzen, extrem hohe Entzündungswerte und Fieber (und damit eben auch Schüttelfrost) und diesmal wurde ich sobald die Werte einigermaßen waren schnell nach Hause geschickt und deswegen auch ruckzuck alles abgesetzt).

Außerdem litt ich im KH unter Blutarmut. Keine Ahnung, ob das abgeklungen ist. Aber ich denke mir ein Teil der Symptome könnte auch damit zusammenhängen, wenn ich denn immernoch unter Blutarmut leide.

Einen Kontrolltermin wurde eben nicht genannt, sondern noch ausdrücklich gesagt, ich soll woanders hingehen. Hier sei ich austherapiert.

@ Caro: Danke dir. Ich hab kein weiteres Pflaster bekommen, weil das eine Pflaster die Entzugserscheinungen für drei Tage mildern sollte und ich danach eben "bei 0" wieder anfangen sollte. Außerdem hieß es ja, dass ich eh keine Entzugserscheinungen haben werde. "Erstmal Entwöhnen, damit man sieht wie die Schmerzen ohne Medis sind und man nicht gleich mit extrem hohen Dosen an Medis wieder einsteigen muss"... Wer mir dabei hilft wurde nicht gesagt, nur dass es dort keiner macht.

@ moron: Nein, es wurde kein weiterer Termin vereinbart. Ich wurde regelrecht rausgeworfen. Austherapiert. Wenn ich nur erbreche und Durchfall habe, könne man mir keine Pillen geben und wenn ich vernünftig eingestellt werden will, soll ich mir kein neues Pflaster holen, sondern bei Null anfangen. "Aber bitte nicht bei uns, wir haben schon alles probiert" ... ziemlich unbefriedigend und unprofessionell, fast verantwortungslos, wie ich finde. Mit Blutvergiftungen ist nicht zu spaßen und nicht lange warten.

Deshalb steh ich ein bisschen ratlos, hilflos, frustriert und allein da. Habe keinen Hausarzt und bin so schwach und seh aus wie der wandelnde Tod, so dass ich kaum die Kraft aufbringe mich anzuziehen...

Aber gut, schon mal zu hören, dass 2 Wochen eindeutig zu lang sind für Entzugserscheinungen diesen Ausmaßes und vor allem, weil ich das Gefühl hab, es wird immer schlimmer.

Danke euch nochmal!
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marie,

Also da musste ich eben mehr als einfach nur mal schlucken..

Deinen Schilderungen zufolge geht das ja schon in Richtung Fahrlässigkeit, unverantwortlich klingt es allemal, kannst Du sagen, ob es vielleicht noch andere Gründe für das Verhalten der Ärzte gegeben haben könnte, „böses Blut“ oder persönliche Konflikte in irgendeiner Art?

In jedem Fall würde ich Dir dringendst raten, Dir möglichst bald einen Hausarzt zu suchen, der Dich gründlich untersucht und zumindest einige Blutuntersuchungen veranlasst, es kann ja auch nach einer überstandenen Sepsis durchaus noch zu Komplikationen kommen, wie etwa die von Dir schon angesprochene Anämie, Infekte an anderen Orten etc.

Da ist meines Erachtens medizinische Behandlung/Überwachung angesagt, virtuelle Tipps sind hier eindeutig unzureichend.

Die Schmerzen kannst Du ja kurzfristig versuchen, mit erst mal dem niedrigdosiertesten Hydromorphonpräparat zu überbrücken, zu lange selbst an den Symptomen "herumzudoktorn" birgt jedoch ganz klar die Gefahr, eine eventuell bestehende/auftretende Erkrankung zu maskieren und im Endeffekt eher schlimmer als besser zu machen.

Bitte geh zum Arzt, auch wenn Du im schlimmsten Falle mehrere davon aufsuchen musst, bis eine adäquate Schmerztherapie in Gang kommt (was durchaus nicht bei wenigen Patienten der Fall ist), gehst Du so sicher das geringere Risiko ein.

Alles Gute und hoffentlich baldige Besserung,
moron
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ob die Ärzte nun grob fahrlässig gehandelt haben weiß ich nicht, sie sollte ja zu einem anderen Arzt gehen. Nach einem Krankenhausaufenthalt macht man das normalerweise sofort, um weiter behandelt zu werden. Möglicherweise liegt hier der Fehler einfach bei Marie.

Grundsätzlich würde ich dir empfehlen, Marie, dass du Ärzten schlimmstenfalls Löcher in den Bauch fragst. Wenn du nicht weißt, zu welchem Arzt du gehen sollst, dann frage bitte nach. Ansonsten würde ich empfehlen falls du einen guten Hausarzt hast, erstmal dahin zu gehen. Er wird vielleicht einen guten Arzt wissen und dich überweisen. Arthritis ist glaube ich ein Fall für einen Orthopäden normalerweise, wäre auch eine Option oder halt direkt in eine Schmerztherapie.

Du bist ja schon recht mitgenommen und solltest dringend deine Befunde abchecken lassen, damit sich deine Erkrankungen nicht auch noch verschlimmern. Bleib' da mal am Ball und gehe sofort zum Arzt.

Gruß

Pimpinelle
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sisterofnight
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.03.2014
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

@marie77:

Zitat:
Ja, das mit einer anderen Erkrankung befürchte ich auch. Wurde im KH fast rausgeworfen, damit ich schnell weg bin, bevor meine Entzündung wieder losgeht (insgesamt war die Arthritis kaum zu stillen und immer ein auf und ab von "es geht einigermaßen" und schlimmen Schmerzen, extrem hohe Entzündungswerte und Fieber (und damit eben auch Schüttelfrost) und diesmal wurde ich sobald die Werte einigermaßen waren schnell nach Hause geschickt und deswegen auch ruckzuck alles abgesetzt).


Welche Art von Arthritis hast du denn bzw. ist bekannt, was die Ursache ist?
Bei einer rheumatoiden Arthritis bzw. Arthritis, die durch eine Autoimmunerkrankung bedingt ist, wäre es auf jeden Fall anzuraten, dass du dich an ein spezielles Rheumazentrum und evtl. an eine Schmerzambulanz wendest.

Falls deine Arthritis bakteriell verursacht war, dann solltest du dir auf jeden Fall einen Hausarzt suchen, um sicherzustellen, dass da nicht noch was anderes im Busch ist (man kann sich ja auch im KH irgendwelche fiesen Sachen einfangen) bzw. um abzuklären, ob die Antibiotika nicht richtig gewirkt haben.

Daher suche dir bitte a) zunächst einen Hausarzt und lass dort nochmal ein Blutbild machen, auch um zu schauen, wie es denn mit deiner Anämie (Blutarmut) und den Entzündungsparametern mittlerweile aussieht bzw. um abzuklären, dass du dir durch dein möglicherweise geschwächtes Immunsystem nicht doch noch was Anderes oben drauf eingefangen hast und
b) wende dich bitte, auch mit Unterstützung deines Hausarztes, an die entsprechenden Fachärzte (Orthopäde bzw. Rheumatologe).

Ich wünsche dir alles Gute und v.a. gute Besserung.
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oxy moron
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

@Pimpinelle
Von „grober Fahrlässigkeit“ sprach ich nun auch nicht, über das Internet steht einem eine so weitreichende Beurteilung meiner Ansicht nach auch nicht zu. Was man sagen kann, ist wohl, dass sich hier beide Seiten nicht optimal verhalten haben, Maries „Fehler“ ist, wie Du schon sagtest, dass sie sich nicht von sich aus in Behandlung begab, allerdings haben es ihr die Klinikärzte auch nicht gerade leichter gemacht. Ich reagiere inzwischen etwas allergisch darauf, dass es den „mündigen Patienten“ oft nur dann gibt, wenn es dem medizinischen Personal gerade in den Kram passt..

Leider ist am Ende immer sie die Hauptleidtragende, was Schuldzuweisungen m.E. letztlich akademisch macht.

@Marie
Der Tenor aller Antworten ist klar: Nimm das in die Hand, indem Du zum Arzt gehst! Jeder Feld-Wald und Wiesendoktor kann die erste Anlaufstelle sein und Dich entsprechend überweisen, es gibt inzwischen wirklich hervorragende etwa rheumatologische Fachkliniken und auf (interdisziplinäre/“multimodale“) Schmerztherapie spezialisierte Einrichtungen wie ambulante Praxen, eine Google-Recherche kann Dich auf das Gespräch mit dem Hausarzt evtl. vorbereiten.

Zuallererst musst Du aber irgendwo vorstellig werden, auch um eventuell bestehende/drohende akute „Geschichten“ abzuklären, nicht dass Du im Endeffekt ebenfalls dauerhafte Therapie mit Analgetika und Immunsuppressiva benötigst.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es hier denn eine Aktualisierung? Marie, melde dich doch bitte mal und erzähle doch mal, wie es nun weiter gegangen ist. Ich hoffe, dir geht es besser.
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