Kontrolliertes Trinken

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KarinN.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2014 12:41    Titel: Kontrolliertes Trinken Antworten mit Zitat

Hallo,

Alkohol zieht sich wie ein roter Faden durch mein 51 jähriges Leben.

Tante väterlicherseits an Leberzirrhose gestorben, Mutter, Oma AlkoholikerInnen.
Mit 6 Jahren durfte ich die Eierlikörgläschen ausschlecken, meine Oma hats ja immer nur gut gemeint, hat alles getan, damits mir gut ging.
Hab Erinnerungen, mich selber am Eierlikör bedient zu haben, auch an der Bar meiner Eltern süsses Zeug getrunken, kennt jemand noch das " Goldwasser " ?

Hab total wenig Erinnerungen an meine Kind - und Jugendzeit. Alkohol ist eine davon.

Mit 12 Jahren vor der Schule in Keller, erst mal paar Schlucke aus der Weinflasche.Wilde Partys mit meinen Freundinnen, Alkohol war immer dabei.

Mit meinem ersten festen Freund mit 17 viel getrunken.

Mit 17 angefangen mit Hasch und LSD, lass das aber mel aussen vor, will nur über Alkohol schreiben.

Hab Lehre als Arzthelferin gemacht, mich damals an dem Medikamentenschrank bedient, Valeron ( damals noch ohne Nalaxon ), gespritzt, alles , wo Schmerzmittel draufstand, genommen, dazu Alkohol, auch Schnaps...

Mit 21 schwanger geworden, von heut auf morgen aufgehört mit Alles, Hasch ins Klo geschmissen...

Glaube an Jesus kennengelernt, mich dran festgehalten,, extrem, wie Alles, was ich tu.

Dann schöne 10 Jahre, 4 wundervolle Kinder bekommen.
Konsum kaum, bisschen Alk mal, bisschen Gras...

Dann Absturz, Ehemann Andere Frau...Scheidung, klassisch, ich extrem getrunken, gekifft, Sorgerecht für Kinder war mit der Scheidung auch gleich weg, schön für meinen Ehemann, dass er das vorm Richter so hübsch ausmalen und übertreiben konnte...egal, ist vorbei.

Dann noch Schizoaffektive Psychose dazu, in der Psychiatrie gelandet, die nächsten 2 Jahre, durch Lithium und Haldol fett geworden...

Du, der Du das freundlicherweise liest, siehst, ich hab nichts ausgelassen, mich zu zerstören...

Raus aus der Psychiatrie, Verbot vom Ex - Ehemann, zu den Kindern zu kommen...
rein ins Nächste, Heroin, gleich gespritzt, von Anfang an,...paar Jahre drau, dann das Übliche, Methadon, Subbutex,...

Dann wieder gute Phase, Langzeittherapie, Ausbildung zur Erzieherin,...clean, ( bisschen Bier , bisschen kiffen ).

2010 Psychose, wollte mit der Vergangenheit aufräumen und bin kläglich gescheitert, das Einzige, was ich davon hatte, waren plötzliche Entzugsschmerzen.

Meine Kinder sind das Beste, was ich " gemacht " hab , stehen heute alle 4 100 Prozent zu mir...wir lieben uns. Das ist toll.

Wie Du , lieber Leser, vielleicht schon von mir gelesen hast, bin ich seit 3 Jahren an Opiaten hängengeblieben.

Chronisches Schmerzsyndrom, keiner kann mir sagen, woher und warum...

Aber eigentlich wollte ich ja von Alkohol schreiben...bin abgedriftet, ist immer so viel bei mir...

Weil, ich glaube, ich habs geschafft, dieses " kontrollierte Trinken ".

Seit 3 Jahren, seit ich die Opiate nehm, hat sich mein Trinkverhalten geändert.
Damals, als ich auf H. war, hat mich Alk auch null interessiert.

Hab in meiner Trinkerkarriere schon etliche Erfahrungen hinter mir, war in meiner schlimmsten Zeit auf 3 Flaschen Schnaps am Tag, hab ein Delier und Prädelier erlebt...

bin 25 Jahre immer wieder zu den anonymen Alkoholikern gegangen...
hab immer wieder aufgehört und wieder angefangen...

Längste trockene Zeit, ausser der Zeit , als ich Mutter sein durfte, war ein Jahr.

Seit 3 Jahren trink ich unregelmässig Bier, war nie betrunken, habs nur als Aufputsch . und Entspannungsmittel missbraucht.

Ich weiss, ich darf mir niemals sicher sein, mich niemals auf irgendwelche Gedanken, dass ichs geschafft hab, verlassen...

Doch es ist was dazugekommen in meinem Denken : die Vernunft.

Kann nur hoffen, wenn ich jetzt es wirklich schaff, mit den Opiaten aufzuhören, und endlich einen verantwortungsbewussten Arzt finde, der mir zuhört, und helfen kann, den Alkohol weiter so im Griff zu haben. Kann nur hoffen.

Möchte gerne alt werden und meinen Enkeln beim Wachsen zusehen.

Meinen Glauben an Jesus und Gott, die Mutter Maria, meinen Engel und alle Heiligen habe ich nie verloren.

Jetzt ist mein Geschreibsel doch wieder so viel geworden, lieber Leser.

Danke für`s Lesen
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2014 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Karin,

das hast Du sehr ehrlich geschrieben und ich bewundere Dich dafür. Da hast Du wirklich in Deinem Leben nichts ausgelassen. . . um Dich runterzuziehen, falsche Entscheidungen zu treffen. . . aber wenigstens Deine Kinder stehen zu 100 % hinter Dir, ihr liebt euch, habt einen guten Kontakt.

Zum Fentanyl kann ich Dir nichts sagen, aber ein Bekannter hat jetzt Baclofen ausprobiert, wenn er Trinkdruck hatte und er ist absolut begeistert! Er sagt, mit 10 mg Baclofen nicht regelmäßig, sondern nur wenn der Druck entsteht, kommt er super klar und der Druck ist einfach weg!

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen verständnisvollen Arzt findest, der Dir mit dem Fentanyl hilft und vielleicht auch den Grund für Deine Schmerzen findet.

Dir ein schönes, entspanntes Rest-Wochenende.

GaGa
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KarinN.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2014 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für Deine Worte, machen mir Mut !

Baclofen hab`ich schon mal gehört, schau gleich mal...klar, ganz ohne Alkohol wäre natürlich besser, schon wegen meinem Diabetes...

Dir auch noch einen schönen Tag.

habs grad gegoogelt, klingt gut. Ist mir auch lieber, ein Madikament nur bei Bedarf zu nehmen, statt täglich, so, wie Lyrica, das mir an manchen Tagen auch hilft, durch den Tag zu kommen. Danke.
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chiara
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 14.05.2014
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2014 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

liebe karin, das erinnert mich stark an mich selber. ich kann dir gar nicht sagen wie und fast im selben alter sind wir auch noch. ich sende dir mal ganz viel kraft obwohl meine auch nicht grad ausreicht und ich alles hinwerfen möchte lg
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KarinN.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2014 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Chiara,

Danke dafür...,ich denk ja immer, ich bin der Nabel der Welt und nur ich alleine habe dieses Schicksal am Hals,

drum tuts mir gut, dass es anderen Menschen genauso geht...

halt die Ohren steif !
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