Beziehung mit sehr starker Alkoholikerin

Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Alkohol
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Shigeru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 15:50    Titel: Beziehung mit sehr starker Alkoholikerin Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich selbst hatte nie ein Problem mit dem Alkohol, aber seit gut 1,5 Jahren habe ich eine Freundin, die ich auch sehr liebe, die aber massiv süchtig ist.

Ich könnte hier "Romane" schreiben (das habe ich an anderer Stelle schon getan), aber ich will das hier kompakt halten.

Sie hat nicht nur Alkoholprobleme, sondern auch Depressionen und ganz schlimme Erfahrungen gemacht. Mit Ausnahme der Alkoholsache war sie auch von Anfang an sehr offen zu mir. Als ich sie kennenlernte war sie gerade in einer stationären Therapie, die ihr glaube ich sehr gut getan hat. Allerdings war diese Therapie gegen die Depressionen.

Welche Ausmaße ihre Alkoholsucht hat, das habe ich erst später schleichend herausgefunden. In den 1,5 Jahren wurde es auf jeden Fall immer schlimmer. Am Anfang trank sie einen Tag in der Woche, mittlerweile gibt es Wochen, in denen sie nur einen Tag nüchtern ist. Und auch die Mengen machen mir große Angst: sie trinkt mindestens eine Flasche harten Schnaps (Vodka oder Korn) und meistens direkt aus der Flasche. Wenn ich es mitbekomme (ich bin beruflich ziemlich busy), dann hat sie so eine Flasche meist innerhalb eine Stunde ausgetrunken. Und dann kommt es oft genug vor, dass noch eine Flasche geöffnet wird. Dies passiert auch morgens. Oft genug steht sie vor mir an einem Samstag auf und geht um 7 zum Supermarkt um die Ecke um sich Schnaps zu holen. Wenn ich dann um 8 Uhr aufwache, ist sie schon betrunken und mein Tag gelaufen.

Denn ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Sie lügt mich instinktiv an, wenn es um den Alkohol geht. Ein offenes Umgehen ist für mich somit unmöglich. Ich mache mir Sorgen um Sie, um ihre Gesundheit, unsere Beziehung und mittlerweile auch um mich. Denn mittlerweile ist es eine enorme Belastung für mich. Ich könnte mit ihr Schluß machen. Obwohl ich sie so liebe. Und sie hat es zwischenzeitlich so weit getrieben, dass ich kurz davor war. Aber noch bin ich da. Und ich will ihr, uns und gleichzeitig mir helfen, nur weiß ich nicht wie.

Lange Zeit hat sie gesagt, dass sie gar nicht aufhören will. Auch wenn sie 2 Wochen in eine Entzugsklinik ging, dann hat sie das zwar ausgehalten, aber immer betont, dass sie es nicht für sich macht. Und dementsprechend hat sie direkt danach wieder getrunken.

Letzte Woche sagte sie von sich aus, dass sie wirklich aufhören will. Dass sie nie wieder Alkohol trinken will. Das ist jetzt genau 7 Tage her und in der Zeit ist sie schon 3 Mal wieder rückfällig geworden.

Wie soll ich mich verhalten? Ich fühle mich macht-, kraft- und ideenlos. Ich habe so viel versucht und nichts hat funktioniert. Ich weiß nur, dass ich das nicht mehr lang aushalte. Denn dann gehe ich kaputt und muß die Notbremse ziehen und die Beziehung beenden. Und das will ich um jeden Preis vermeiden.

Dafür, dass ich mich kurz fassen wollte, ist es doch ganz schön lang geworden.
Danke schon mal fürs lesen.
Nach oben
fromhell
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 136

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Du solltest sie knallhart mit den Konsquenzen für ihr Tun und Handeln konfrontieren, denn das würde ihr nämlich die Augen öffnen, sofern sie nicht "scharf" darauf ist, demnächst ihren Lebensabend auf der Straße zu verbringen.

Nimm all deinen Mut zusammen und sag ihr, dass du sie zwar von ganzem Herzen liebst, aber du dich gezwungen siehst, sie vor die Tür zu setzen, wenn sie dich weiter belügt und keine Therapie in Anspruch nimmt.

Das klingt zwar radikal, ist aber wohl die einzige Lösung. Du solltest jedenfalls mit offenen Karten spielen und ihr somit eine Chance geben ihr Leben zu ändern.
Nach oben
Shigeru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo fromhell!

Danke für deine Antwort.

Das habe ich schon getan. Irgendwie glaube ich aber, dass sie mir nicht zutraut, dass ich das wirklich tue (und ich habe da natürlich auch Hemmungen), denn sie hat nicht dementsprechend drauf reagiert (sondern im Zweifel noch mehr getrunken).

Ich baue meine (so ziemlich) letzte Hoffnung drauf, dass sie jetzt selbst aufhören will. Zumindest hat sie es gesagt. Und zwar in einem Moment, in dem sie von selbst auf das Thema gekommen ist. Sie wartet im Moment auf einen Platz bei der Caritas, aber das kann noch 5 Wochen dauern.

Was mich eben stutzig macht ist, dass sie in dieser kurzen Zeit (wir reden wie gesagt von 7 Tagen) schon 3 Mal wieder getrunken hat. Und ich kann immer noch nicht mit ihr vernünftig drüber reden. Gestern Abend hat sie mich gefragt, ob ich was dagegen habe, wenn sie noch was trinkt. Zu dem Zeitpunkt war sie schon nicht mehr nüchtern. Sie fragt mich das und hat mich inzwischen so weit konditioniert, dass ich weiss, dass es keinen Unterschied macht, was ich antworte. Hätte ich etwas dagegen gehabt, hätte sie gewartet bis ich schlafe und nachts getrunken.

Ich will, dass es klappt. Dass sie ihre Ansage wahr macht. Denn nur so kann ich mir eine dauerhafte Beziehung mit ihr vorstellen. Allein der Gedanke an Kinder und eine Hochzeit funktionieren nur wenn sie stabil und dauerhaft abstinent ist. An Spätfolgen will ich gar nicht denken bei den Mengen von Alkohol, den sie sich zumutet. Würde ich dran denken, dann würde ich wohl verrückt werden.

Für mich fühlt sich das alles sehr verfahren an. Und mir geht wohl vielleicht diese letzte Konsequenz ab, die zur Durchführung deines Vorschlags nötig wäre. Zumal ich auch nicht genau weiß, was das für sie und unsere Beziehung zur Konsequenz hätte.
Nach oben
fromhell
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 136

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Sie muss eine Entscheidung treffen, entweder ist ihr der Alkohol wichtiger als alles andere oder sie entscheidet sich für dich. Wenn Sie aus freien Stücken nicht von allein darauf kommt und so weitermacht wie bisher, dann könntest du sie vor die Tür stellen und ihr sagen, dass sie erst wiederzukommen braucht, wenn sie schon seit 4 Wochen nichts mehr getrunken hat, also vollkommen trocken ist.

Das wäre auch die Zeit, die ein konsequenter Alkoholiker benötigt, bevor er wieder richtig trocken ist und das Verlangen danach spürbar abgenommen hat.

Dieser Ratschlag wäre aber nur etwas für das "worst-case" Szenario, wenn du dich nicht zu einer endgültigen Trennung durchringen kannst und du ihr damit noch eine letzte Chance einräumen willst.
Nach oben
fromhell
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 136

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Dann würde sich nämlich entscheiden, ob sie tatsächlich den Willen dafür aufbringt und wieder vollkommen trocken zurückkommt oder ob ihr der Alkohol wichtiger ist und du sie nie mehr wieder siehst.
Nach oben
Shigeru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich befürchte, dass dann ganz Schluss sein könnte. Und außerdem wüsste sie gar nicht, wo sie dann hin gehen soll. Ihre eigene Wohnung hat sie aufgegeben und wohnt bei mir.

Wie gesagt: ich gebe dir vollständig recht. Das klingt wie ein konsequenter und logischer Vorschlag. Aber mir fällt auf, dass sie mich weichgeklopft hat mit der Zeit. Ich habe mittlerweile Hemmungen, halbe Flaschen Schnaps wegzukippen. Weil sie die Nerven hat, mich deshalb anzumotzen. Und weil sie wie eine Drohung sagt: "alles was du mir wegkippst, kaufe ich mir doppelt nach".

Was ich damit sagen will: mein Alltag besteht mittlerweile auch aus Alkohol. Ständig mache ich mir Gedanken darum. Ich spiele nach ihren Regeln (oder eben nach denen des Alkohols). Auch diese Erkenntnis zeigt mir, dass ich das nicht mehr lange mitmachen kann (und will). Wenn es mir aber schwer fällt eine halbe Flasche Wodka wegzukippen, dann fällt es mir noch schwerer, sie auf die Straße zu setzen.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob es gut ist, sie so unter Druck zu setzen. Leider habe ich nicht mehr viel Spielraum, weil ich eben wirklich am Ende meiner persönlichen Fahnenstange angekommen bin.
Nach oben
fromhell
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 136

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2014 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nichts für ungut, aber was bist du denn für ein Mann? Jede Frau hätte umgekehrt ihren Freund in so einer Situation auf die Straße gesetzt. Du musst einfach mal ein bisschen Härte zeigen, als starkes Geschlecht und dich nicht einlullen lassen Wink

Du verdienst die Kohle, bezahlst die Miete, also bestimmst du auch die Regeln. Kann auch sein, dass ich da ein wenig altmodisch bin...aber das ist meine Auffassung.
Nach oben
Shigeru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

fromhell hat Folgendes geschrieben:
Nichts für ungut, aber was bist du denn für ein Mann? Jede Frau hätte umgekehrt ihren Freund in so einer Situation auf die Straße gesetzt. Du musst einfach mal ein bisschen Härte zeigen, als starkes Geschlecht und dich nicht einlullen lassen Wink

Du verdienst die Kohle, bezahlst die Miete, also bestimmst du auch die Regeln. Kann auch sein, dass ich da ein wenig altmodisch bin...aber das ist meine Auffassung.


Was ich für ein Mann bin? Einer, der noch nie mit einem süchtigen Menschen zusammengelebt hat. Einer, der nicht weiß, was das Richtige ist. Einer, der sich nicht sicher ist, ob und welche Art von Härte angebracht ist. Einer, der nicht mehr weiterweiß und sich in einem Forum angemeldet hat, um Tipps und Ratschläge zu bekommen.

Anders gesagt: ich zweifle dran, dass es eine Frage der Männlichkeit ist, sich in dieser Situation richtig oder falsch zu verhalten.
Nach oben
Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Shigeru,
du wirst akzeptieren müssen, dass sie nur selbst entscheiden kann, wann, ob und wieviel sie trinkt - das kannst du nicht für sie tun, und wenn du es versuchst, verursachst du allenfalls kindische Trotzreaktionen.
Im Moment signalisierst du ihr: Wenn ich trinke, sorgt er sich um mich... was passiert, wenn ich nicht trinke?
Sie kann offenbar ihr "nüchternes" Selbst nicht ertragen, was könnte passieren, wenn du es kennenlernst?
Also: kümmere dich nicht um sie, wenn sie betrunken ist, entschuldige sie nicht, lüg nicht für sie, besorg ihr keinen Alkohol und bring das Leergut nicht für sie weg, wecke sie nicht, wenn sie verschläft...
Es ist nicht dein Verdienst, wenn sie nicht trinkt, und es ist nicht deine Schuld, wenn sie trinkt.
Kontrolliere sie nicht - sie wird das zum Anlass nehmen, erst recht zu trinken und dir die Schuld daran zu geben
Nörgle nicht an ihr herum - auch dann wird sie dir die Schuld geben, dass sie deshalb trinken muss
Erkläre ihr, dass dir ihr Alkoholkonsum missfällt, drohe aber keine Konsequenzen an, die du eigentlich nicht durchziehen kannst oder willst
Treffe nur Vereinbarungen im Hinblick auf das Trinken mit ihr, die ihr auch beide tatsächlich einhalten könnt.

LG

Praxx
Nach oben
JohnDoe46
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 07.10.2014
Beiträge: 95

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Shigeru,
ich bin der Meinung, das es eine Frage der Menschlichkeit und nicht der Männlichkeit ist. Ich habe süchtige Frauen oft sehr exzessiv erlebt. Die konnten und wollten viel mehr Konsumieren, da lag ich schon unterm Tisch.
Oft stecken so schlimme Erlebnisse hinter dem Konsum, dabei kommen dann noch seelische Störungen mit ins Spiel. Mir fällt der begriff "gequelte Seelen" ein.
So einen Menschen einfach seinem Schicksal zu überlassen ist nicht immer die beste Lösung, für alle beteiligte.

Ich kann dir nicht sagen was tu tun sollst. Was du auch machst, machst du falsch, solang deine Freundin nicht selbst erkennt, in welcher Lage sie steckt und sich entscheidet, ernsthaft etwas dagegen zu tun.
Denke mal darüber nach wie weit du mit der Zeit eine Art Co-Abhängigkeit gebildet hast oder ob du dich auf dem Weg dahin befindest.

LG
JohnDoe
Nach oben
Shigeru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hallo Shigeru,
ich bin der Meinung, das es eine Frage der Menschlichkeit und nicht der Männlichkeit ist.


Hallo John. Das sehe ich auch so.

Zitat:
Oft stecken so schlimme Erlebnisse hinter dem Konsum, dabei kommen dann noch seelische Störungen mit ins Spiel. Mir fällt der begriff "gequelte Seelen" ein.
So einen Menschen einfach seinem Schicksal zu überlassen ist nicht immer die beste Lösung, für alle beteiligte.


Ja, das ist bei ihr auch so. Ohne ins Detail gehen zu wollen hat sie ganz Schlimmes erlebt.

Zitat:
Ich kann dir nicht sagen was tu tun sollst. Was du auch machst, machst du falsch, solang deine Freundin nicht selbst erkennt, in welcher Lage sie steckt und sich entscheidet, ernsthaft etwas dagegen zu tun.
Denke mal darüber nach wie weit du mit der Zeit eine Art Co-Abhängigkeit gebildet hast oder ob du dich auf dem Weg dahin befindest.


Das beschreibt gut, wie ich mich fühle. Was ich tue, ist falsch. Aus dem "normalen" Leben bin ich es eben gewöhnt, dass man Probleme angehen muss. Das ist mir nicht möglich. Das kann nur sie tun.

Ich habe den Begriff "Co-Abhängigkeit" schon ein paar Mal gelesen, bin mit dem Konzept aber nicht vertraut. Was ist denn genau damit gemeint? Und nein: ich kaufe ihr keinen Alkohol, bringe keine Pfandflaschen weg oder lüge für sie (ok, das ist schon mal vorgekommen, aber mittlerweile tue ich das nicht mehr). Dass der Alkohol und ihre Sucht massiven Einfluss auf mein Leben hat (und keinen guten) kann ich aber nicht abstreiten. Deswegen habe ich mich hier ja auch angemeldet. Weil es so einfach nicht mehr weitergeht.
Nach oben
Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Co-Abhängigkeit ist ein blöder Begriff, verleiht er doch einem ganz menschlichen, empathischen Verhalten nahestehenden Menschen gegenüber etwas "krankhaftes".
Ich ziehe die Schweizer Diktion vor, dort heißt es "Co-Verhalten".
Gemeint ist damit eine Form von Hilfe und/oder Unterstützung, die ohne es zu wollen, das Fortbestehen der Sucht fördert und eine Abkehr vom Suchtverhalten erschwert.

LG

Praxx
Nach oben
AndNow
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2014
Beiträge: 219

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2014 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Und auch hier zeigt Praxx wieder seine ganze Unwissenheit.
Unabhängig davon, wie er sein Baby "Co-Abhängigkeit" nach schweizer Vorbild nennen mag.
Ein Co-Abhängiger ist oder wird mit der Zeit auch krank, und zwar im psychischen Sinne.
Da reichte auch mal die Google-Funktion, um das zu erkennen.

Es gibt tausende von Beispielen ( siehe Alkoholforen ) wo Co-Abhängige mit untergehen, oftmals eine Therapie brauchten, um wieder klar zu kommen.

Aber auch das weiss der Medizin und Suchtnobelpreisträger Praxx vermutlich wieder besser.

Wer mal genau zwischen seinen Zeilen liest, erkennt immer wieder den Verweis auf angebliche Studien aus den verschiedensten Ländern.
Wir leben in Deutschland, wäre das eine, das andere wäre die Frage, warum Herr Praxx nicht schon längst, ähnlich wie Kollege Körkel, als die Koryphäe schlechthin gehandelt wird.

Fakt ist, dass Co-Abhängigkeit auch ein Krankheitsbild darstellt.

http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/w_specials/special-arzt-patient/article/659878/co-abhaengigkeit-verkannte-krankheit.html

Übrigens ist dies aus einem deutschem Ärzteblatt.

Glaubt mal weiter an diesen Luftikus namens Praxx.
Nach oben
Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2014 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hey AndNow...
falls du es noch nicht weißt, die Welt ist bunt, nicht schwarz-weiß...

Das nahe Umfeld eines Suchtkranken wird im Lauf der Zeit sicher auch selbst krank, weil die klassischen Hilfen bei Suchtkrankheiten zuverlässig versagen - es sei denn, jemand hat ein Gemüt wie ein Fleischerhund...

Aber das ist nicht "suchtkrankenspezifisch". Die Angehörigen von Suchtkranken erkranken oft selbst, aber eben auch die von Pflegebedürftigen, Krebskranken, schwer psychisch Kranken, Behinderten... und zwar oft viel schwerer, denn einen Suchtkranken darf, ja soll man doch verlassen, verstoßen und fallen lassen, mit tollem Zuspruch und Ermunterung von allen Seiten... versuch das mal mit einem behinderten Kind, einer dementen Mutter, einem querschnittgelähmten oder krebskranken Partner... die dürfen nicht tun, was Partner von Suchtkranken müssen sollen.
Erkranken Angehörige wegen der Suchtkrankheit ihres Angehörigen, müssen sie sich auch noch anhören, sie seien ja selber dran schuld, sie hätten doch gehen, verstoßen und fallenlassen gedurft!
"Co-Abhängigkeit" ist ein Krankheitskonstrukt wie die Abhängigkeit selbst!

LG

Praxx
Nach oben
AndNow
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2014
Beiträge: 219

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2014 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Praxx,

eine Suchtkrankeit mit einer körperlichen Krankheit ( Krebs, Querschnittsgelähmung) gleichstellen zu wollen, zeugt schon von einer immensen, sagen wir mal, Verkennung der Realität.

Meine Frau ist in der ambulanten Pflege tätig.
Da sind Menschen dabei, die um ein einigermassen erträgliches Leben betteln würden; Menschen, die nichts für ihr Leiden können.
Es sind Menschen, die ehrlich, dankbar und auch sehr reflektiert denken und DANKEN.

Suchtkranke, so wie auch hier im Forum, vermutlich auch viele Deiner Patienten, betrügen, belügen, stehlen, machen auch vor Kapitalverbrechen keinen Halt, sind, antisozial( ich wähle bewusst diesen Begriff, statt asozial ), und beklagen sich immer selbst über die Gesellschaft.

Kurz:
Suchtkranke machen alles in sich, an sich, und um sich herum kaputt.

Ein Suchtkranker muss knallhart fallen gelassen werden, bis er endgültig im Dreck liegt!

Ich selbst habe den Ausgang gefunden, das Thema Baclofen hatten wir schon ;
aber was manche Drogis hier zum besten geben ; bitteschön sollen sie verrecken, ein Kostenfaktor weniger.

Vergreift sich einer dieser Junkies an mir oder meiner Familie, dann ist die Rübe ab.

Deutschland ist noch viel zu liberal gegenüber diesen (ich musste mir das ja selbst anhören...) Losern.

Jeder hat das Recht auf Hilfe, nur, was man hier in diesem Forum zu lesen bekommt, geht auf keine Kuhhaut.

Da geht es um Dosierungen, Beschaffungsmöglichkeiten, und wie knallt das und dies in Kombi...etc.etc.

Solche Menschen bekommen von mir null Verständnis.

Und zum Schluss :
Die "armen" Suchtkranken mit Menschen gleichzustellen, die wie o.g. nichts für ihr Schicksal können, ist einfach nur frech.
Allerdings aus Deiner Perspektive auch verständlich, denn an diesen Menschen verdienst DU ja kein Geld.

Gruss
AndNow
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Alkohol Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Weiter
Seite 1 von 4
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin