Muss ein Alkoholiker erst am Boden liegen...

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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2014 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tanaka,
Es gibt eine Definition eines "schwerst Alkoholabhängigen" bzw es gibt mehrere...Ich habe die Definition nicht mehr im Kopf aber ich schaue morgen mal in meinen Büchern nach wenn es dich interessiert.
Es hört sich so an als wärst du zur Zeit eine kontrollierende Trinkerin. Du hast deinen Konsum drastisch reduziert und hast deine Gesundheit im Blick. Deine Leberwerte bessern sich.
Sehr sehr gut. Fällt es dir sehr schwer es zu kontrollieren und geringere Mengen einzuhalten? Möchtest du auch ganz aufhören oder ist das noch nicht denkbar?

Für die Gesundheit kann eine Suchtverschiebung schadensminimierend sein. Also auf ein anderes Suchtmittel, was weniger Schaden im Körper anrichtet, umsteigen.
Wahrscheinlich möchten die meisten das jedoch nicht. Ist ja auch irgendwie abwegig so zu planen...

Bei Alkoholikern die körperlich abhängig waren würde ich auch nicht zu kontrolliertem Konsum raten ( ausser dem Quartalstrinker). Bei körperlich nicht abhängigen wie bei dir, scheint das besser zu klappen.

Welche GOT und GPT Werte hattest du denn? Gamma GT war 27 oder 28 schriebst du?
Lg Caro
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2014 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro!

Zunächst mal, ich bin Trinker und keiner TrinkerIN, aber bei dem Nickname muss man das Geschlecht wohl raten. Smile

Wie gesagt ging es mir weniger um eine wissenschaftliche Definition sondern mehr um Erfahrungen, also wie lange welcher Stoff gesoffen wurde mit welchen Folgeerscheinungen.

Schwer fällt es mir gar nicht. Sowohl Menge als auch Zeitpunkt variiren. Mal drei Weizen, mal 6, mal 5. Mal ab 14 Uhr, mal ab 15 Uhr, mal ab 17 Uhr.
Wobei ich nicht wirklich die Menge oder den Zeitpunkt aktiv kontrolliere, es ist nur immer häufiger so, daß ich ein weiteres geöffnetes Bier weg kippe weil es mir nicht mehr schmeckt. Das mag aber auch am schlechten Gewissen oder Unterbewußtsein liegen, denn die Menge und die Häufigkeit ist ja noch immer viel zu hoch.

Aufhören? Sicher! Aber wie an anderer Stelle schon mal geschrieben habe ich Angst vor einem DT wenn ich aufhöre. Wobei es nach 24 Stunden keinerlei Anzeichen für Probleme gibt, also kein Zittern oder Bluthochdruck.


Hier nochmal die Leberwerte:
Im März diesen Jahres hatte ich dann eine Panikattacke, morgens beim Duschen, wobei ich davor ca. 24 Stunden durchgesoffen hatte. Ich dachte ich sterbe und bin in die Notaufnahme.
GGT: 118
GOT: 67
GPT: 82

Werte nach 10 Tagen ohne Alk:
GGT: 69
GOT: 25
GPT: 34

Werte im Moment:
GGT: 27
GOT: 24
GPT: 24
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Django.
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2014 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:

Bei Alkoholikern die körperlich abhängig waren würde ich auch nicht zu kontrolliertem Konsum raten ( ausser dem Quartalstrinker).


Hi Sabiote,

ich denke, der Quartalstinker hat eher schlechte Chancen...ist zwar nicht körperlich abhängig, aber hat Kontrollverlust mit z. T. tagelangen Räuschen... (Bsp. Juhnke)- ich denke, dass es -"eher"- beim Spiegeltrinker funktionieren kann?

Meinungen dazu?

LG
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Für Quartalstrinker ist kT nicht geeiget. Grundlage für kT ist das Führen eines Trinktagebuchs und das Erstellen von Trinkplänen - für Quartalstrinker völlig unsinnig. Zudem ist kT natürlich nicht möglich, wenn der/die Betroffene bei einer Verminderung der Trinkmenge oder an abstinenten Tagen Entzugserscheinungen bekommt.
kT ist auch Unfug für Menschen, die nach einer abstinenten Phase wieder Trinken wollen.
Das kann gelingen, aber auch schiefgehen - die Statistik sagt 50:50
Wenn es schief zu gehen droht, ist kT wieder am Zug...

LG

Praxx
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Immer wenn ich solche Begriffe lese frage ich mich was ich bin?

Alkoholiker?
Hm ja, wer täglich trinkt und sich darüber Gedanken macht ist wohl Alkoholiker.

Körperliche oder geistige Abhängigkeit?
Tja, weiß nicht.

Spiegeltrinker?
Hier setzt meine eigentliche Frage an. Ist ein Spiegeltrinker jemand der 24 Stunden seine X Promille braucht?
Wie schon erläutert ist mein Trinkverhalten etwas "seltsam", also keine feste Menge und keine festen Zeiten. Nur eben leider täglich aber zum Glück auch nie bis in den Vollrausch. Und an einer Flasche Bier trinke ich immer genau eine Stunde, also kippe mir das Zeugs nicht rein (Wobei ich nicht weiß ob eine Stunde nicht auch schon kippen ist.).

Grund?
Langeweile und Einsamkeit. Wenn ich was vor habe denke ich gar nicht an Alk.

Alles etwas seltsam...
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Tanaka,
genau aus diesem Grund gibt es - zumindest in den USA - die Diagnose "Abhängigkeit" als eigenständige Krankheit nicht mehr. Dort gibt es nur mehr die "Substanzgebrauchsstörung" in unterschiedlichen Schweregraden. Damit ist dann die seit 150 Jahren ungelöste Frage, wann jemand denn nun "richtig" abhängig ist, endlich vom Tisch.

LG

Praxx
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hi Tanaka,
genau aus diesem Grund gibt es - zumindest in den USA - die Diagnose "Abhängigkeit" als eigenständige Krankheit nicht mehr. Dort gibt es nur mehr die "Substanzgebrauchsstörung" in unterschiedlichen Schweregraden. Damit ist dann die seit 150 Jahren ungelöste Frage, wann jemand denn nun "richtig" abhängig ist, endlich vom Tisch.

LG

Praxx


Hm, interessant. Und wo liege ich auf der Skala? Wink

Komisch ist ja, daß es Zeiten gab wo ich erheblich mehr gesoffen habe. Normal ist ja eigentlich eine Steigerung wegen der Gewöhnung oder?
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tanaka, nein Spiegeltrinker bist du damit nicht. Hört sich an wie Gewohnheitstrinker...

@all: Gerade weil der Quartalstrinker abstinente Phasen hat habe ich gedacht dass es für ihn angebracht ist sein eigenes Verhalten zu analysieren. Wenn er frühzeitig merkt "es fängt an" kann er sich vll stoppen...Aber ob das bei ihm möglich ist und probiert wurde in präventiv Kursen, das weiß ich nicht...

Ist andnow eigentlich auch geperrt worden? Das war ja sonst immer "sein" Thema.
Was er mir wohl in bezug auf unseren Angehörigen raten würde...

Lg Caro
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2014 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Tanaka, nein Spiegeltrinker bist du damit nicht. Hört sich an wie Gewohnheitstrinker...



Gewohnheitstrinker klingt für mich nach einem Ritual, also Sportschau, Skat oder was weiß ich.
Naja, bin jetzt auf vier Flaschen Weizen in 6 Stunden runter, mehr schmeckt mir nicht mehr. Zudem kriege ich mittags wieder Hunger, was ich lange Zeit nicht hatte.
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie wird es immer seltsamer. Also positiv gesehen.

Trinke immer weniger und wenn ich tagsüber unterwegs bin denke ich gar nicht an Alkohol.
Und trotzdem ist da die Angst daß "etwas" passiert wenn ich es ganz lasse, obwohl ich organisch völlig gesund bin, sowohl Blutwerte, Ultrashall (Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, Herz) als auch Hirn CT.
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Tanaka,
du hast ja schon erlebt, dass du tatsächlich die Fähigkeit zur Kontrolle deines Trinkverhaltens hast.
Vielleicht schaust du mal hier rein
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/sucht/tid-23173/kontrolliert-trinken-coach-damit-alkohol-nicht-zur-sucht-wird_aid_326111.html

Nur Mut - zwei Drittel aller Trinker schaffen es in die "Remission"

LG

Praxx
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2014 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eine andere Frage: woran merkt man dass ein Delirium beginnt?
Irgendwie ist mir heute so komisch, also als ob ich etwas neben mir stehe.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2014 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Tanaka,
Schwitzen, Zittern, Unruhe, Kopfschmerzen, Würgen sind "normale" Entzugserscheinungen.
Ein Delir macht sich Anfangs bemerkbar durch Sehstörungen (Licht "grell" und störend bis zu anhaltenden Halluzinationen), Hörstörungen bis zu akustischen Halluzinationen, extreme Unruhe mit "Nesteln" bis Herumrennen und Herumfuchteln, Unsicherheit der zeitlichen und örtlichen Orientierung, starke Angst und Panik.
Ein Delirium kannst du am ehesten als eine "organische Psychose" bezeichnen.

Unbedingt beachten: Bei Dosisreduktion oder Abstinenzversuchen hochdosiert Thiamin oder Benfothiaminn (Milgamma) zum Schutz des Nervensystems einnehmen, das kann Dauerschäden verhüten!

LG

Praxx
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Tanaka
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2014 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hi Tanaka,
Schwitzen, Zittern, Unruhe, Kopfschmerzen, Würgen sind "normale" Entzugserscheinungen.
Ein Delir macht sich Anfangs bemerkbar durch Sehstörungen (Licht "grell" und störend bis zu anhaltenden Halluzinationen), Hörstörungen bis zu akustischen Halluzinationen, extreme Unruhe mit "Nesteln" bis Herumrennen und Herumfuchteln, Unsicherheit der zeitlichen und örtlichen Orientierung, starke Angst und Panik.
Ein Delirium kannst du am ehesten als eine "organische Psychose" bezeichnen.

Unbedingt beachten: Bei Dosisreduktion oder Abstinenzversuchen hochdosiert Thiamin oder Benfothiaminn (Milgamma) zum Schutz des Nervensystems einnehmen, das kann Dauerschäden verhüten!

LG

Praxx


Hm, das habe ich alles nicht. Nur irgendwie eine Art "Gedankenverlorenheit" bzw. ein Gedankenkarussel.

Ja ich weiß, die Vitamin B1 Bomben habe ich mir rein gezogen als ich noch täglich fast 12 Flaschen getrunken habe.
Heute sollten eigentlich die A-Z Vitamin Pillen von Aldi reichen, da ist ja auch mehr B1 drin als der Mensch eigentlich braucht.

Kann man die Ansätze von Dauerschäden eigentlich auf einem CT sehen?
Habe ja eins machen lassen mit der klaren Frage: ich möchte wissen ob ich mir mein Hirn zersoffen habe.
Ergebnis (wobei ich natürlich auf den Bildern nix erkenne): Typisches CT für dieses Alter (oder so), also im Endeffeckt ohne Befund.
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Tanaka
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2014 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

So, heute waren es dann mal nur 2 Flaschen, die noch nicht mal wirklich lecker waren. Eigentlich hatte ich gar keine Lust drauf.

Mal sehen wie die Nacht wird, Schlafprobleme habe ich zum Glück nie, im Gegenteil, bin abends schon immer sehr früh müde.
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