Meine Opiatsucht

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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2014 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist auch eine gute Idee. Abgesehen von der Illegalität und eventuell einer schlechteren Versorgung hätte ich dann in der Tat deutlich weniger Probleme als jetzt mit H, wenn mir wirklich 1mg pro Tag ausreichen würde. Ich hatte schon mal nachgefragt und eine 8er-Tablette würde ich wohl so für 15€ bekommen, das wäre dann sogar günstiger als eine 100ml-Flasche Tramal beim "Dokter". Auch 2mg pro Tag könnte ich mir noch ganz gut leisten. Mal sehen, vielleicht werde ich das wirklich mal so probieren.
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Jannik
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2014 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Jannik hat Folgendes geschrieben:
Ich sage nicht das es toll ist Methadonabhängig zu sein ich sage nur das die Substitution nicht immer so ein Horror ist wie viele meinen.
Ich gehe auch arbeiten im 3 Schicht verfahren und ich habe auch keine Knasterfahrung o.ä. genau genommen habe ich keinen einzigen eintrag.

Ob substi für Merkwürden das richtige ist k.a. am besten währe natürlich clean werden aber ich glaube nicht das er das schafft.


Ich melde mich später nochmal dazu bin gerade auf der arbeit...


LG



Ich bin seit 1997 in Behandlung mit Ersatzstoffen und habe in der ganzen Zeit weder bei mir noch bei meiner frau die einige Ärzte verschlissen hat solche Zustände erlebt oder davon gehört wie sie hier viele erleben.

Ich selbst hab jetzt aber auch nicht mehr so die Mega Szene Kontakte kenn halt nur die "Freunde" meiner Frau da sind auch einiger experten bei die sich 300mg methadicct über den tag verteilt in die Venen Jagen usw.

Und da hab ich schon einiges gehört aber solche Sachen wie bei euch never!

Das ist jetzt nicht nur bei meinem Arzt so das Menschenwürdig behandelt wird sogar in der Suchtambulanz hatte meine frau nach 3wochen Wöchentliche Mitgabe.

Das ist hier in der ganzen Gegend Standart das wenn du es schaffst 3 Wochen lang nicht besoffen zur Vergabe zu erscheinen das es dann auch Take Home gibt.

Ich glaub ich kann froh sein mich in einer Region niedergelassen zu haben in der Menschenwürdig gehandelt wird.

Natürlich habe ich keinen schimmer wie es in den dunkelsten ecken Deutschlands aussieht oder in richtigen Großstädten ala Junkfurt und Hamburg.

Das wird wohl ne ganz andere Hausnummer sein scheint mir zumindest so...




Wie auch immer wünsche @ Merkwürden das beste...mach was aus deinem Leben ob mit oder ohne Drogen
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2014 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

@Jannik

Ich habe solche Sachen auch noch nie erlebt, und ich war schon in verschiedenen Staedten in NRW, Hessen und im Ausland in Substitution. Allerdings ist das jetzt auch eine Weile her, und die Bedingungen scheinen haerter zu werden.

Muenster, das muss man allerdings sagen, ist wahrlich Substitutions-Paradies, dank der Leute von INDRO, Dr. P, Dr. B., A. F. von der AEKWL und der allgemein guten Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.
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Django.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2014 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Jannik hat Folgendes geschrieben:

Und da hab ich schon einiges gehört aber solche Sachen wie bei euch never!

Das ist jetzt nicht nur bei meinem Arzt so das Menschenwürdig behandelt wird sogar in der Suchtambulanz hatte meine frau nach 3wochen Wöchentliche Mitgabe.

Das ist hier in der ganzen Gegend Standart das wenn du es schaffst 3 Wochen lang nicht besoffen zur Vergabe zu erscheinen das es dann auch Take Home gibt.

Ich glaub ich kann froh sein mich in einer Region niedergelassen zu haben in der Menschenwürdig gehandelt wird.


Das ist schon krass, was es da regional für Unterschiede gibt...hier in der Suchtambulanz gibt es bei 0,01 Promille (tägl. Kontrolle) garnix für den Tag!

Nach 3 Wochen TH...no way!

@Merkwürden: Wenn es dir wirklich nur um die stimmungsaufhellende Wirkung geht, wäre Subutex vlt. wirklich eine Option: Buprenorphin wirkt gut antidepressiv (der Preis, den du genannt hast, ist ok).
Allerdings fehlt die sedierende Wirkung--es wirkt eher antriebssteigernd!

Zum Arbeiten/Studieren ist es auf jeden Fall besser, weil du "klar im Kopf" bleibst...aber viele kommen damit eben nicht klar.
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2014 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Django. hat Folgendes geschrieben:

Zum Arbeiten/Studieren ist es auf jeden Fall besser, weil du "klar im Kopf" bleibst...aber viele kommen damit eben nicht klar.


hmm... ich lese das ja wirklich sehr oft. und ich finde, dass das auf unerfahrene leute so wirkt, als mache methadon dagegen "unklar" im kopf, also benebelt, breit, wirr usw...
und das halte ich für irreführend. denn klar denken kann man m.e. auch auf methadon. ja, es dämpft sicherlich gefühle etwas. das stelle ich schon fest. ich bin deutlich weniger agressiv, wütend etc... und ich bin insgesamt etwas ruhiger geworden.. aber ich bin keinesfalls benebelt oder breit vom methadon!
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2014 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Jannik hat Folgendes geschrieben:
Jannik hat Folgendes geschrieben:
Ich sage nicht das es toll ist Methadonabhängig zu sein ich sage nur das die Substitution nicht immer so ein Horror ist wie viele meinen.
Ich gehe auch arbeiten im 3 Schicht verfahren und ich habe auch keine Knasterfahrung o.ä. genau genommen habe ich keinen einzigen eintrag.

Ob substi für Merkwürden das richtige ist k.a. am besten währe natürlich clean werden aber ich glaube nicht das er das schafft.


Ich melde mich später nochmal dazu bin gerade auf der arbeit...


LG



Ich bin seit 1997 in Behandlung mit Ersatzstoffen und habe in der ganzen Zeit weder bei mir noch bei meiner frau die einige Ärzte verschlissen hat solche Zustände erlebt oder davon gehört wie sie hier viele erleben.

Ich selbst hab jetzt aber auch nicht mehr so die Mega Szene Kontakte kenn halt nur die "Freunde" meiner Frau da sind auch einiger experten bei die sich 300mg methadicct über den tag verteilt in die Venen Jagen usw.

Und da hab ich schon einiges gehört aber solche Sachen wie bei euch never!

Das ist jetzt nicht nur bei meinem Arzt so das Menschenwürdig behandelt wird sogar in der Suchtambulanz hatte meine frau nach 3wochen Wöchentliche Mitgabe.

Das ist hier in der ganzen Gegend Standart das wenn du es schaffst 3 Wochen lang nicht besoffen zur Vergabe zu erscheinen das es dann auch Take Home gibt.

Ich glaub ich kann froh sein mich in einer Region niedergelassen zu haben in der Menschenwürdig gehandelt wird.

Natürlich habe ich keinen schimmer wie es in den dunkelsten ecken Deutschlands aussieht oder in richtigen Großstädten ala Junkfurt und Hamburg.

Das wird wohl ne ganz andere Hausnummer sein scheint mir zumindest so...




Wie auch immer wünsche @ Merkwürden das beste...mach was aus deinem Leben ob mit oder ohne Drogen


Ich teile Janniks Ergahrungen.

Im Knast war ich nie, kein BZRG-Eintrag, dafür Arbeit, Familie, ein unauffälliges Leben.

Mein SubstiDoc ist sehe erfahren, freundlich, konsequent. Ich fühle mich in der Praxis sehr gut aufgehoben. Dass ich in Subst bin, merke ich daran, wie schnell eine Woche rum ist. Für mich also kein Problem, die Substi.

LG Leviathan
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2014 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

nur zur klarstellung:
seit ich take home habe, ist sehr viel druck und stress weg. wenn man kein verlangen nach zb. heroin, alk, benzos etc. hat, kann man mit der substi schon ganz vernünftig leben.

gerade wenn ich den status quo mit meiner früheren -illegalen- beschaffung vergleiche, ist das natürlich ein riesenunterschied.

was am meisten ausmacht, ist der arzt, zu dem man geht. der arzt, bei dem ich bin, gilt als sehr pingelig und genau. man muß regelmäßig zum gespräch inkl. fragebogen (wenn man nicht hingeht, gibts keine vergabe) und man kann nicht einfach mal n tag früher kommen, so wie ich es z.t. von kollegen kenne...
mich hat das früher bei meinen bekannten in ner anderen stadt immer gewundert: der ist zb. in einer woche donnerstag zum arzt und die woche drauf dann schon am mittwoch hin... und obwohl er für den tag noch versorgt war, hat er sein substitut bekommen... das ging nicht immer, aber relativ häufig...

sowas wäre bei meinem arzt UNVORSTELLBAR! da wird penibel buch drüber geführt. einmal habe ich aus versehen 1 tag länger mitbekommen. ich bin dann natürlich trotzdem zu dem tag erschienen, an dem ich sonst auch immer hingehe. aber keine chance: das wurde sofort vom PC gemeldet...

ich finds krass, zb. gibts ne benachbarte praxis, da gehen alle notorischen UK-fälscher hin. denn die machen max. 1x im monat ne UK dort und das nichtmal unter sicht. ich kenne sehr viele von dort, die ihr substitut verkaufen.. das finde ich völlig strange..
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Django.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

@Saubermann

also, ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen..."wirr" habe ich nicht gesagt, aber mich hat das Metha schon sehr antriebslos gemacht.

Da war natürlich auch die Vergabezeit problematisch: Habe Opiate immer nur abends genommen---in Substi dann um 8.00 Metha und danach zur Arbeit.

Da war ich denn ganzen Tag müde und antriebslos und abends konnte ich nicht schlafen Confused

Aber jeder reagiert anders, klar...ich persönlich mag Metha nicht besonders.

@Leviathan

Im Knast war ich auch nie, aber es gibt schon enorme Unterschiede zwischen "Südstaaten" & "Nordstaaten" sowie auch zwischen den einzelnen Docs, scheint mir.
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Django. hat Folgendes geschrieben:
@Saubermann

also, ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen..."wirr" habe ich nicht gesagt, aber mich hat das Metha schon sehr antriebslos gemacht.


hi django,

das war auch gar nicht so direkt auf dich bezogen. es war eher so ein generelles ding, das mir auffiel.. viele berichten in zusammenhang mit subutex über einen "klaren kopf", den man mit methadon nicht habe...

und darauf wollte ich mal reagieren, denn ich bin mir sicher, dass gerade unerfahrene user so ein schiefes bild von den stoffen bekommen.

was man schon sagen kann: metha dämpft insgesamt recht stark, aber ich konnte damit immer hervorragend arbeiten. wenn man höher dosiert und dann erstmal schläft, dann wache ich auch nicht so schnell wieder auf..
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, H dämpft ja auch, also es wirkt sedierend, man wird ruhig und fühlt auch etwas "eingepackt", trotzdem hat es auf mich oft eine motivierende Wirkung. Zum einen eben, weil die Stimmung gehoben ist, zum anderen aber auch gerade wegen der "Dämpfung". Ich fühle mich ja normalerweise eher reizüberflutet, das fällt auf H komplett weg bei mir. Da kann ich mich besser konzentrieren als "nüchtern" und das hebt meine Motivation. Aber das ist natürlich auch dosisabhängig. Irgendwann wird man halt schon müde und träge und hat keine große Lust mehr, etwas Anstrengendes zu tun.
Metha kenne ich ja noch nicht, aber erlebst du das damit ähnlich, Saubermann?
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

hi s.m.,

ja, du hast den zustand ganz gut getroffen. so wie du dich auf H fühlst, fühl ich mich mit metha...

bei mir ist es so, dass ich mit methadon -trotz der dämpfung- euphorisiert fühle und auch motivierter bin als nüchtern. auf der arbeit war es ein richtig schönes gefühl, an einem kalten wintertag metha einzuwerfen und auf der arbeit langsam zu spüren, wie es anflutet...

ich habe mir nochmal gedanken gemacht und ich glaube schon, dass man mit opiaten ganz gut leben kann. wenn bei mir nicht dieser zwar latente, aber doch omnipräsente druck wäre, beruflich weiterzukommen, wäre ich im grunde echt ganz zufrieden mit meinem leben. eigentlich gibt es nur wenige situationen oder dinge, die sich opiaten gar nicht vertragen: sport und sex fallen mir da ein, obwohl beider sicher auch mit opiaten geht..

seine merkwürden, ich habe bzgl deiner situation auch nochmal nachgedacht. und ich kann mir vorstellen, dass die substitution für dich sicherlich nicht das verkehrteste wäre. du wirst die gravierenden nachteile mit der zeit auch selber kennenlernen, aber es hat halt auch viele vorteile.

ich muß 2x die woche zum arzt (ist völlig ok so, hauptsache nicht mehr jeden verdammten tag!) und in letzter zeit habe ich öfter gedacht, dass es im grunde doch auch ganz gut ist, dass es sowas gibt.

bei mir ist es völlig anders als bei den meisten usern, die ich kenne: die meisten leute wollen offenbar breit sein, benebelt auf dem sofa chillen usw... und daher mixen auch viele ihre drogen, weils dann stärker wirkt. in der substi trinken 9/10 leuten alkohol. und viele kiffen natürlich auch noch... von den ganzen beikonsum-klassikern ganz zu schweigen...

für mich sind die opioide eher eine art "lebenshilfe" bzw. "gefühlsstütze". ich leide nicht an schweren psychischen problemen (mit ausnahme der depressiven episoden, die mich seit meiner frühen jugend verfolgen).
obwohl man methadon gern anderes nachsagt, so muß ich feststellen, dass ich seit der einnahme kaum noch probleme mit depressionen habe. ich fürchte natürlich, dass durch den konsum sehr viel gedeckelt wird. ab und zu träume ich sogar wieder... die gedanken bahnen sich also ihren weg..

opiate sind für mich ein ganz bißchen auch die flucht aus dem alltag. aber diese "flucht" ist nicht stark, und im grunde gehts mir beim konsum auch nur darum, dass ich mich besser fühle. und das schaffe ich dank methadon auch in gewissem ausmaß...

auch körperlich fühle ich mich nicht besonders schlecht.

jetzt kommt das ABER: ohne opiate war ich deutlich produktiver und hatte mehr elan und mehr esprit. auch körperlich ist man ganz anders präsent. ich kann das schlecht illustrieren, aber ich versuchs trotzdem mal:
wenn ohne opiatkonsum in meinem leben ein alter freund via FB eine nachricht schreibt und ich merke, dass wir noch auf einer wellenlänge liegen und ich bock hab, mit ihm zu reden, dann rufe ich ihn einfach an. 1,2,3... fertig!

jetzt -mit opiatkonsum- läuft das so: die nachricht kommt, ich zucke kurz zusammen... gedankenstrom: "EINE NACHRICHT - HOFFENTLICH NIX UNGEWÖHNLICHES - HOFFENTLICH NUR WAS KURZES, ALLTÄGLICHES - OH NEIN, EIN ALTER SCHULFREUND - HOFFENTLICH KEIN KLASSENTREFFEN ODER SO N SCHEISS - HOFFENTLICH FRAGT DER NICHT, WAS ICH BERUFLICH SO ERREICHT HAB - ACH ICH LES DAS MORGEN ERST - (AM NÄCHSTEN TAG) ACH ICH LES DAS DIE TAGE WENN ICH ZEIT HAB - (DANN IRGENDWANN LES ICH ES) - ICH ANTWORTE IHM WENN ICH MEINE RUHE HAB - (2-3 WOCHEN SPÄTER MAILE ICH IHM EVENTUELL ZURÜCK)"
man lebt (bzw. ich) als opiatdauerkonsument in seinem mikrokosmos aus routine. man öffnet sich nicht für neues oder ungewohntes. man schmort förmlich in seinem eigenen saft... die zeit zerfließt förmlich. ich sehe beim erleben meiner lebenszeit inzwischen gewisse eckpunkte: das sind zb bestimmte tage auf der arbeit, bestimmte tage und erlebnisse mit freunden und bekannten, bestimmte ereignisse im weltgeschehen (zb. "ach krass, das wm-finale ist inzw schon wieder x monate her!"). alte studienfreunde machen beruflich karriere und sogar die oberchiller von früher sind inzwischen am start...

oft denke ich, dass es leichter wäre, einfach einen "ganz normalen" (das heißt nicht: "schlecht" o.ä.!) beruf zu haben, zb. dachdecker, koch, busfahrer usw., wo man einfach seinen job macht und nicht ewig erklären muß, was man studiert hat und was man damit eventuell mal anfangen kann (oder halt auch nicht).
denn wenn ich bereits eine berufliche identität hätte, wäre ich mit meinem opiatkonsum auch nicht so sehr auf "kriegsfuß". denn momentan denke ich immer, dass opiate mich stagnieren lassen (dabei sind es mit sicherheit NICHT ursächlich die opiate, denn es gibt genug menschen, die trotz konsums ihre karriere vorangebracht haben).


naja, jedenfalls denke ich, dass man mit opiaten einigermaßen vernünftig leben kann. FÜR MICH ist das zwar nach wie vor keine dauerlösung, die ich anstreben würde (ich will mittelfristig nochmal clean werden). aber für SM könnte das -ähnlich wie für einige von uns- eine option sein, um etwas besser durch eine schwere lebensphase zu kommen..
man sollte dabei aber immer einige dinge beachten:
- keine schore! (gestreckter dreck, illegal, unnötig teuer, etc.)
- besser: substi!
- kein mischkonsum!
- stabiles konsummuster!
- geregelter alltag!
- kein bzw kaum szenekontakt!
- kein i.v.-konsum!
- kein selbstbetrug!

ich denke, wenn man diese regeln einhält, dann kommt man schon ganz gut über die runden. NATÜRLICH ist man trotzdem abhängig.

ok, das reicht fürs erste...
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema, ob Methadon daempft oder nicht: Ich empfinde das wie Saubermann, ich konnte damit prima arbeiten und mich konzentrieren. Haengt wohl immer davon ab, wie der Normalzustand ist. Wenn jemand wie SM reizueberflutet ist mit rasenden Gedanken, dann kann das, was andere als daempfend beschreiben, gerade richtig sein. Also Buprenorphin und Methadon haben bei mir beide bessere Konzentration zur Folge als gar nichts zu nehmen.
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Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen ihr beiden,

ja, so stelle ich mir das auch vor. Wie gesagt, auf H fühle ich mich auch oft aktiver als nüchtern, obwohl ich die Dämpfung durchaus spüre. Eben genau so, wie micro es beschrieben hat: im Normalzustand rasen die Gedanken und meine Umgebung kommt mir zu laut, zu schnell usw. vor, und durch die Droge wird das alles heruntergefahren. Nach dem, was Saubermann geschrieben hat, könnte ich mir schon vorstellen, dass ich damit gut arbeiten kann. Vielleicht wäre Metha dann sogar wirklich besser für mich, da ich die Sedierung durch die Opiate weniger als behindernd, sondern vielmehr als Wohltat erlebe.
Wenn ich wieder das Gefühle bekomme, dass ich jetzt "unbedingt konsumieren muss", dann hole ich mir mal Metha und Subutex statt H und probiere beides mal aus. Gerade im Moment geht es aber mal wieder auch ohne ganz gut.
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Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
bei mir ist es völlig anders als bei den meisten usern, die ich kenne: die meisten leute wollen offenbar breit sein, benebelt auf dem sofa chillen usw... und daher mixen auch viele ihre drogen, weils dann stärker wirkt. in der substi trinken 9/10 leuten alkohol. und viele kiffen natürlich auch noch... von den ganzen beikonsum-klassikern ganz zu schweigen...

für mich sind die opioide eher eine art "lebenshilfe" bzw. "gefühlsstütze". ich leide nicht an schweren psychischen problemen (mit ausnahme der depressiven episoden, die mich seit meiner frühen jugend verfolgen).


Ja, so erlebe ich die Opiatwirkung auch immer mehr. Ich bin schon auch mal ganz gerne richtig breit davon, aber das ist nicht meine Hauptmotivation zu konsumieren. Bzw. ich möchte diesen Zustand nicht ständig haben, nicht mal jeden Tag, sondern eher hin und wieder. Die allgemeine Stabilisierung der Stimmung, die Ruhe usw., die ich durch eine moderate Dosis bekomme, sind dagegen Wirkungen, die ich jeden Tag begrüßen würde.

Ach so, @Saubermann, ich glaube auch eher, dass deine Probleme etwa mit Freunden, was den Beruf angeht usw., nicht direkt etwas mit dem Konsum zu tun haben. Vielleicht indirekt, dass du dir damit einiges schwerer gemacht hast, aber wenn du sagst, dass du dich eigentlich durch die Opiate motivierter fühlst und eher nicht ausgebremst, dann passt das doch nicht wirklich. Aber dass man sich durch die Umstände des Konsums das Leben schwerer macht, kann ich mir gut vorstellen. Bzw. das merke ich selbst auch. Man verbringt doch viel Zeit damit, man hat schon irgendwie ständig im Hinterkopf, dass das niemand mitbekommen darf usw. Und wenn einen solche Überlegungen, Anstrengungen usw. über Jahre hinweg begleiten, kann man sich schon etwas ins Abseits bewegen, denke ich.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann, hallo Merkwürden,

tue ich mich gerade etwas schwer mit, dass vorhandene Probleme nichts mit dem Konsum zu tun haben sollen, zumal Saubermann sehr eindrucksvoll den Unterschied schilderte.

Probleme sind ja - wenn überhaupt - nur vorhanden, wenn nicht konsumiert wurde, ansonsten gibt es kein Problem, um es mal kurz und knackig zu sagen. Das ist nämlich genau das, was ich auch immer wieder erfahren habe. Unangenehmes sowie auch Konflikte/Probleme werden nicht erledigt oder besprochen oder man kommt zu keinem Ergebnis. Es ist grundsätzlich schon eine völlig andere Ausgangssituation, ob ich nüchtern mich z.B. über eine mir unangenehme Aufgabenstellung Gedanken mache und die Aufgabe bestenfalls erledige oder mich nach Konsum nur halbherzig damit beschäftige oder gar nicht und alles erstmal auf die lange Bank schiebe. Ich als Nichtkonsumentin erlebe auch das Verhalten von Opiatlern in Konfliktsituationen vermutlich anders als die Konsumenten selber. Lösungen oder zumindest vernüftige Auseinandersetzungen sind m. E. kaum möglich, wenn man euphorisiert ist bzw. in diesem Zustand erst gar kein Problem hat.

Saubermann, du kennst die Situation von beiden Seiten. Vielleicht ist das eine Erfahrung die sich mit meiner deckt?

Pimpinelle
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