Tramal - Endlich weg davon

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*Ich*
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2014 18:14    Titel: Tramal - Endlich weg davon Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,
seit einiger Zeit lese ich nun schon mit und habe mich nun aufgerappelt, mich anzumelden.
Ich bin 37, Mama von zwei Kindern, verheiratet und zur Zeit wieder Hausfrau.
Ich war von 2001 bis 2005 Tramal abhängig mit einer Höchstdosis von 2000mg pro Tag. Da ich an der Quelle saß , war es kein Thema, an das Zeug zu kommen, das mir damals wegen Migräne verschrieben worden ist. Schnell fand ich heraus, wie toll das Zeug doch wirklich ist, auch wenn es gegen die Schmerzen nicht half. Dann kam der Krampfanfall und ich entzog von heute auf morgen. Ich vertraute mich meiner Familie und meinen Hausarzt an, der mir ein Medikament gegen Krampfanfälle verschrieb. Das haute mich gleichzeitig so aus den Socken, das ich nur schlief und den körperlichen Entzug nicht wirklich mitbekam.Danach folgte eine zweijährige ambulante (Gesprächs)-Therapie. Ich habe es durchgehalten!
Soweit so gut...dann kam es wie es kommen musste, ich fing im März 2012 wieder damit an (also gut 1 1/2Jahre jetzt), nehme ich das Zeug wieder. Gründe gab es für mich viele...Depressionen beim Mann, meine neue Ausbildung, Stress im Alltag. Ich bin durch das Zeug leistungsfähiger, kenne dann keine Pause. War kontaktfreudiger, konnte vor Menschen sprechen. Die einzige Ausnahme hierbei: Mein Mann weiß davon. Ich habe das Mittel diesesmal über anderen Wege bekommen, nicht von einem hier niedergelassenen Arzt...
Ich war auch nie über 600mg pro Tag.
So und nun habe ich genug, ich merke, ich brauche immer mehr und das will ich nicht. Schluss mit Lustig. Ich habe reduziert, immer ein wenig weniger. Nun bin ich heute bei 50mg und die letzte Tablette ist weg. Ab morgen ist also
0!
Ich habe Angst, vor dem was kommt. Angst, den Alltag nicht zu schaffen. Arbeit habe ich momentan nicht, nächstes Jahr geht was neues los. Ich mache nochmal was ganz neues. Auch davor habe ich Angst. Ich habe irgendwie vor allem Angst...Mein Mann ist bei mir, er steht mir bei. Ich werde mich nicht nochmal einem Arzt anvertrauen, keine Suchtberatung machen. Ich will es einfach nicht. Es muss so funktionieren.

Das war es von mir, ich muss mich jetzt wieder finden und den ganzen Scheiss wieder von vorn machen. Ich dachte, ich habe es im Griff...tja...so ist es wohl doch nicht.
Ich brauche einfach ein bißchen Zuspruch, ich werde versuchen, mich regelmäßig zu melden, je nachdem, wie es gerade ist...
Danke fürs Lesen!
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2014 19:18    Titel: Re: Tramal - Endlich weg davon Antworten mit Zitat

*Ich* hat Folgendes geschrieben:
Ich habe reduziert, immer ein wenig weniger. Nun bin ich heute bei 50mg und die letzte Tablette ist weg. Ab morgen ist also
0!


Hallo!
Also, ehrlich gesagt, 50mg ist nicht viel, von der Dosis kann man abkicken auf 0...ich habs von 300-400 gemacht...körperlich wird da be dir imho nicht viel passieren!

Im Kopf kann anders aussehen...

Aber Angst vor Krampfanfällen etc., brauchst du nicht mehr zu haben!
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*Ich*
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2014 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Django,
ja, ich denke, das der Kopf das größte Problem ist. Angst vor Krampfanfälle habe ich tatsächlich so gar nicht. Ich habe Angst vor dem Alltag. Vor dem Alltag ohne die Mittelchen, die mich *unbesiegbar* gemacht haben.
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2014 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ich,
Schreibe dir ein kleines Büchlein mit Rückfallstrategien...ala "Was mache ich bevor ich rückfällig werde"? ZB Eine Runde ums Haus gehen, eine bestimmte Lieblingssendung online gucken ect...
Ziel ist, Zeit zu schinden und den Suchtcraving abflachen zu lassen.
Toi toi toi! Lg Caro
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo und herzlich willkommen.
Viel Kraft erstmal. Das mit den Ängsten kenne ich auch. Nicht genug zu sein,
viel Minderwert. Einiges an "innerer Arbeit" hat mir über die Jahre hinweg viel
gebracht.
Lass von dir hören.
Joe
Nur für heute nehm ich keine Drogen
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*Ich*
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hi und vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Ich habe heute versucht , mich abzulenken, viel Ruhe zu halten und einfach nur blöd in die Glotze geschaut. Es ist mir erstaunlich gut gelungen bis jetzt.
Innere Unruhe und leichte kribbelige Beine sind da. Reizbar bin ich heute...
Ich habe Angst, nicht schlafen zu können...dann nimmt die Nacht kein Ende.
Aber alles im allem war das für mich heute ein erträglicher Tag...

Und weiter gehts!

Danke Euch!
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nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

genau! weiter gehts!

viel kraft und durchhaltevermögen dir!

gegen die schlaflosigkeit: ich weiß, das nervt... ist psychisch extrem belastend. ich kenne das sowohl vom entzug, als auch von einer interferontherapie...

mir hat am besten geholfen, zu versuchen, sich da nicht reinzusteigern! ich weiß, das ist leicht gesagt, aber es hilft ungemein. bistdu nachts um zwei wach - egal - schau dir nen film an, mach dir nen tee... irgendwann schläfst du schon ein.

lg
viel erfolg weiterhin!
nanun
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graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

in sachen schlaflosigkeit auf entzug, scheint es 2 verschiedene arten abhängiger zu geben. die einen können scheinbar den ganzen tag schlafen und die anderen kriegen fast gar keinen schlaf. als ich auf terrorpie war, hab ich nach 5 monaten immernoch schwere schlafstörungen gehabt, obwohl ich wirklich viel gearbeitet und sport gemacht hab. ich finde auch, daß ist so mit das schlimmste im entzug, wenn man keinen schlaf findet.
bevor du zu bett gehst, empfehle ich dir n heisses bad zu nehmen, am besten mit so nem entspannungszusatz.

du kriegst das hin! morgen geht's dir schon viel besser!

greetz
rupert rohypnol
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korn
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.11.2014
Beiträge: 290

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2014 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Die Schlafstörungen halten bei mir auch noch an, erst in den letzten 3 Tagen längere Schlafzeiten, nach 11 Tagen ohne Tramal.

Gute Hilfen sind mir autogenes Training, Wannenbäder (selbstverständlich mit Ente) und neuerdings erblüht die Libido, .. danach schlafe ich am liebsten sofort ein Smile
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*Ich*
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2014 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
also das Einschlafen hat wie erwartet schwer geklappt. Irgendwann um halb drei bin ich dann in einen tiefen Schlaf gefallen und auch erst wieder mit klingeln des Weckers wach geworden. Fühlte mich gerädert, jetzt geht es einigermaßen.
Tag 2, vor dem ich so Angst hatte, da ich allein bin. Aber ich habe es bis jetzt gut gemeistert. Bin wie erwartet, Antriebslos (war aber schon draußen!) und Ruhelos. Aber im großen und ganzen bin ich wirklich ein wenig überrascht von mir.
Wann kommt der große Knall? Ich bin skeptisch. Das runterdosieren hat anscheinend rein körperlich funktioniert. Es müsste ja alles raus sein oder(Samstag morgen um 9.00 die letzten 50mg genommen).

Vielen Dank für Lesen und für die Tipps und Erfahrungen. Es hilft mir sehr!
Komme mir in der Tat ein wenig blöd vor...ich lese hier soviele Dinge, bei denen es anderen wirklich wirklich schlecht geht und ich jammere hier rum...

Und weiter geht*s
Lg
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*Ich*
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2014 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
nun ist es schon einige Zeit her, das ich das letzte Mal was eingeworfen habe.
Sonntag sind es 14 Tage ohne.
Ich fühle mich leer...antriebslos. Ich schaffe meinen Tag, weil ich muss. Aber sowas wie Freude fühle ich nicht. Ich habe keine Lust zu nix und müsste eigentlich viel machen. Das was muss, wird erledigt, der Rest, den ich tun möchte, den schaffe ich nicht. Das war der Grund, warum ich die Tabletten geschluckt habe. Es war alles machbar.
Ja, ich habe Suchtdruck. So blöd, wie es klingt, aber auch das Wetter macht mir zu schaffen..die Dunkelheit, die Kälte. Ständig ist mir kalt.
Alles irgendwie mies zur Zeit. Sad
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2014 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ich,
Glückwunsch erstmal zu deinen 3Wochen ! Das ist doch schon mal ein guter Anfang!
Diese absolute Lustlosigkeit in den ersten Wochen kenne ich auch...Vll kannst du ein Antidepressivum wie Citalopram oder Fluoxetin bekommen. Das aktiviert ein wenig und gibt Lebensfreude zurück.
Ansonsten ...es müsste bald vorbei sein mit der Lustlosigkeit...nach 3Wochen hast du das Gröbste wirklich hinter dir! Exclamation
Lg Caro
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