Substitol für Deutschland

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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

@Merkwürden, ich versuche mal die Wirkung von Opium (auf mich) zu erklären.

Vor 30 Jahren habe ich ein halber Jahr in Indien gelebt. Ich hatte Zeit, als Student, das Leben war billig dort (eine einfache Mahlzeit am Straßenrand umgerechnet ca. 10 €-Cent).

Jedenfalls hatte ich saumäßigen Durchfall. Mein australischer Zimmergenosse schenkte mir eine Kugel Opium, ungefähr so groß wie eine Haselnuß. Ich nahm es mit einer Tasse Tee. Sehr bitter.

Nach 1/2 Stunde setzte die Wirkung ein. Mein Bauch begann warm zu werden, wie eine aufgehende Sonne und das ging dann auf den ganzen Körper über. Es war schon rein körperlich einfach himmlisch.

Dann ging es weiter. Ich lag im Bett in dieser tropischen Hitze. Wenn ich die Augen zumachte, sah ich Bilder, Gesichter, ganze Filme. Zunächst hat mich das erschreckt, so etwas hatte ich noch nie erlebt (hatte bis dahin nur gekifft). Dann fing ich an es zu genießen. Die ganze Nacht lag ich wach, genoß dieses 'Kopfkino' aus Bildern, Visionen und Erinnerungen. Dazu das unbeschreiblich schöne Körpergefühl. Einfach himmlisch. Totale Geborgenheit, wie ein Embryo im Mutterleib.

Vielleicht vermittelt dir das einen Eindruck. Von da an war ich angefixt von Opiaten. H knallt natürlich ganz anders. Opium ist viel sanfter. Ich vermute die zusätzlich psychotrope Wirkung von Opium kommt daher, daß es außer Morphin noch über 30 weitere Alkaloide enthält.

In Deutschland ist Opium leider kaum zu bekommen. Stichwort: Ältere persische oder afghanische Teppichhändler ...
In Persien war es noch zu Schah-Zeiten offiziös (und heute inoffiziell) üblich, daß ein Mann ab 40 sich abends ein Pfeifchen gönnen durfte. Gesellschaftlich akzeptiert, so wie das Feierabendbier bei uns.

Ich hatte in den 90ern gute Beziehungen zu 'Teppichhändlern' aus Persien und Afghanistan, einige waren echte Freunde. Ich konnte auch ganz passabel Persisch sprechen und die orientalische Mentalität kommt mir sehr entgegen. Die Quellen sind aber alle versiegt, weil ich praktisch alle Kontakte abbrechen mußte um meine H-Sucht zu beenden. Schade ...

LG Mohandes
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die ADHS-Diagnose bei mir war ja auch so ein Fehler. Die massiven Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen haben ihre Ursache in dem schweren RLS. Ich habe das seit der Pubertät. Als ich mit 14 Ritalin bekam war das auch etwas, was gegen RLS half. Das hat dann letztendlich meine Situation verbessert. Nach einem Jahr ging der Effekt verloren.

Mein Bruder hat sich immer mal wieder an meinen Opiaten bedient. Ich hatte ja bevor ich das 2. mal ausgezogen bin alles zu Hause, auch Morphin-Lösung. Er ist im grunde gesund mit einer Vorliebe zu Alkohol aber auch bei ihm haben Opiate keine angenehme Wirkung gehabt. Er hat teils richtig viel genommen. Die Pupillen waren klein, sonstige Effekte außer leichte Sedierung waren nicht erkennbar.

Bei RLS weiß man, dass ein Teil der Erkrankung auch damit zu erklären ist, dass das Opioidsystem im Gehirn verändert ist. Wie genau hat man noch nicht verstanden. RLS ist eine fürchterlich komplexe Erkrankung.

Patienten mit chronischen Schmerzen haben auch ein verändertes Opioidsystem. Da haben dann natürlich Opioide auch ganz andere Wirkungen. Aber auch Schmerzpatienten können abhängig werden. In Florida in den USA ist das ja mit dem Oxycodon phasenweise völlig eskaliert. Jetzt haben sie dort die strengsten Gesetze der gesamten USA.

Letztendlich dürfte es wohl sein: diese intensiven Wirkungen, wie sie Opiatabhängige erleben, diese psychische Macht, die Opiate ausüben können, die meisten Menschen sind nicht fähig so was zu erleben.

Daraus folgert ja, dass diese Sucht irgendwie stark genetisch bestimmt sein muss. Es ist doch schon merkwürdig, dass mancher 13 jähriger sich bereits so intensiv dafür interessiert, wie er sein Bewusstsein mit Drogen verändern kann. Schon da besteht ein intensives erleben von Unlust und es wird ein Weg gesucht das zu kompensieren.

Die meisten Menschen finden Wege ihre Unlust anders zu kompensieren. Sie haben spannende Hobby, spielen mit ihren Freunden, treiben Sport usw.

Dann gibt es aber Menschen, wo genau das nicht so richtig funktioniert. Wenn dann diese Unlust plötzlich mit Drogen beseitigt werden kann ist doch verständlich, dass da sofort die Abhängigkeit da ist.

Die große Mehrheit ist doch spätestens im jungen Erwachsenenalter abhängig geworden und die Jahre davor wurde intensiv mit anderen Drogen experimentiert.

Seine Gene kann man sich nicht aussuchen. Niemand kann was für seine Sucht, finde ich. Entscheidend ist dann aber, wie man damit umgeht.
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag. Habe noch ein wenig recherchiert, hier ein Auszug aus Wikipedia:

* "Opium enthält 37 unterschiedliche Alkaloide, die im Rohopium bis zu einem Viertel der Masse ausmachen. Hauptbestandteil ist das Morphin (ca. 12 %[7]), eines der stärksten bekannten Schmerzmittel (Analgetika). Es wurde 1804 erstmals von dem deutschen Apotheker Friedrich Sertürner isoliert. Ein weiteres Alkaloid, das Codein (0,2 bis 6 %, Ø 1 % Gehalt), findet hauptsächlich als hustenstillendes Mittel Verwendung. Weitere wichtige im Opium vorkommende Alkaloide sind Noscapin (veraltet auch Narcotin, 2 bis 12 %, Ø 5 %), Papaverin (0,1 bis 0,4 %), Thebain (0,2 bis 1 %, Ø 0,5 %), Papaveraldin (auch Xanthalin, 0,5 bis 3 %, Ø 1 %) und Narcein (0,1 bis 1 %, Ø 0,5 %).[8] Diese wirken schon in ihrer natürlichen Zusammensetzung synergisch, da sich die analgetischen undspasmolytischen Eigenschaften gut ergänzen." * ZITAT ENDE

Diese Kombination aus 37 Alkaloiden erklärt wohl die psychotrope Wirkung von Opium.


@QyX,

zu deinem RLS-Syndrom: hast du es schon mal mit Lyrica odrr Gabapentin probiert? Ich kenne es nicht aus eigener Erfahrung, habe aber darüber gelesen. Vielleicht für dich eine gute Alternative, da du ja auf Opiate/Opioide anscheinend nicht 'anspringst'. Sollen wahre Wundermittel. Aber Achtung: hohes Suchtpotential! Und der Entzug soll auch nicht ohne sein.

Ich habe während meines qualvollen Metha-Entzug jemanden erlebt, der praktisch überhaupt keine Entzugs-Symptome hatte. Er nahm Lyrica. Bei den ständigen UK's wurde daraufhin offensichtlich nicht gesucht.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wer 45 Minuten Zeit hat sollte sich das anschauen:

http://goo.gl/FcGIFq (Der Link führt zu YouToube, ein Arzt spricht über die aktuelle Situation der Substitution in Deutschland)
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

@Mohandes:

eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, ab jetzt komplett die Finger von Opiaten zu lassen (es sei denn, ich bräuchte sie wirklich als Schmerzmittel), aber wenn ich irgendwann doch mal an Opium kommen sollte, würde ich es sicher probieren.
Was du beschreibst, also diese intensiven "Tagtraumzustände", davon habe ich schon mal gehört oder gelesen. Ist ja bei Opiaten, etwa H, auch ein bisschen so, jedenfalls hatte ich solche Zustände, als meine Toleranz noch ziemlich niedrig war. Anscheinend ist das aber beim Opium noch stärker ausgeprägt. Wie gesagt, dagegen, das zu probieren, könnte ich wohl nicht widerstehen. Aber die Gefahr ist ja nicht so groß, wegen der Verfügbarkeit.

QyX hat Folgendes geschrieben:
Die große Mehrheit ist doch spätestens im jungen Erwachsenenalter abhängig geworden und die Jahre davor wurde intensiv mit anderen Drogen experimentiert.


Bei mir war es so, dass keine Droge außer Alkohol für mich "gefährlich" war. Zum ersten mal gekifft hatte ich, glaube ich, so mit 14. Später im Jugendalter habe ich eine zeitlang mal Speed und MDMA bzw. Ecstasy genommen und vor allem das Ecstasy hat mir sehr gefallen. Aber ich hatte nicht das Bedürfnis, es oft zu nehmen.
Später, als ich mir stärker gestresst vorkam, fing ich an zu trinken. Schon eine ordentliche Zeit lang. Und dann bin ich auf die Opiate gestoßen. Das war es dann... Ich habe nicht nach so einer Wirkung gesucht, aber es kam mir so vor als wäre diese Wirkung gerade das, was mir immer gefehlt hat.
Da fällt es jetzt schon schwer, die Finger davon zu lassen. Aber ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich Opiate nicht hin und wieder nehmen kann, und dauerhaft wären die Probleme damit einfach zu groß. Also muss ich verzichten. Hoffentlich verblasst die Erinnerung daran irgendwann deutlich...

Den Film schaue ich mir spätestens morgen an.
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 03:03    Titel: Antworten mit Zitat

@qyx,

ich gehe mal auf deinen Beitrag 21:21 31.3.015 ein.
Den "Kurier" habe ich u.a. zitiert.
Ich weiss, dass es ein Schwachmatenblatt ist, in den Salzburger Nachrichten standen ähnliche Beiträge, ausserdem habe ich mich extra in einem AT Forum angemeldet, um mehr zu erfahren über Substitol Missbrauch, und es gibt ne Menge Substitol junkies.

Desweiteren frage ich mich, wie es realisiert werden soll, den Körper auf Einstichstellen zu untersuchen.
Das ist doch Intimsphäre, irgendwo hört der Spass jawohl auf.

Ja genau, u.a. würde ich es garantiert missbrauchen, wie ich alles missbraucht habe, was Drogen angeht.
Ich würde mir das Zeug wahrscheinlich i.v. geben, weil ich es wissen will

Punkt.

Aber genau dies ist ein Verhaltensrückfall für mich.
Meine Sicht der Dinge.

Ich habe grosse Probleme mit dem Buphre, weil es keinen effect hat, wenn ich es einnehme.
Der einzige effect ist, nicht auf Entzug zu kommen.
Dazu kommt der "ceiling effect", da kannst du 48mg nehmen oder 4mg, einen Unterschied wirst du nicht bemerken.
Das Zeug turnt einfach nicht, das ist der sehr grosse Nachteil, es sei denn du bist clean.
Im Knast ist der Kurs für ne 8er Subutex bei an die 80eus.

10 Jahre Pola, da wusste ich morgens, nach der Einnahme zündet das, je nach Mix mehr oder weniger.
Ich war bedient.
Aber ich war auch total lahmgelegt, war mittags sowas von müde, dass ich meine wertvolle Lebenszeit einfach nur verpennt habe.
Diese Trägheit und diese Lethargie, das war für mich zum Schluss immer nur noch abnervend.
Ich war lange so drauf, Pola ohne BK ist doch voll daneben, da muss noch was dazu.
Komischerweise ist Alkohol in Verbindung mit Pola /Metha eine gute Mischung, noch 2 Tavor und ich war auf level.
Lahmgelegt, out of order.
Völlig desinteressiert, was zB Politik und Weltgeschehen angeht.
Stumpf vor der Glotze gesessen, keine Meinung zu nix, RTL2, hartz4 TV.

Ich habe 1Jahr gebraucht , die Entscheidung zu treffen, dass ich so nicht weiter vor mich hinvegetieren will.

Zum Glück habe ich letztes Jahr im März014 einen fähigen, aufgeschlossenen doc gefunden , der mir angeboten hat gemäss der "Ravensburger Strategie" eine Umstellung auf Subutex ambulant durchzuführen.

Das war für mich ein Schlüsselerlebnis.

Ich habe eine 180 Grad Wende vollzogen, war vom elendigen Pola weg und plötzlich sowas von klar im Kopf durch das Subutex, wie nach einer eiskalten Dusche.
Ich habe wieder den Duft von Blumen gerochen, ich konnte gutes Essen geniessen, weil es geschmeckt hat.Ich hatte wieder Lust auf guten Sex, Sport, Bewegung.
Meine 7 Sinne entdeckte ich völlig neu.
Das war irgendwie wie clean sein, obwohl ich ja jetzt noch ein weitaus potenteres Opioid drinne hatte.
Subutex ist schon ein komisches Zeug, wirklich strange.

Ich hatte wieder Lust auf Unternehmungen, rausgehen, abends wieder unter Leute, ein völlig neues Gefühl.

Und ich bekam Lust auf Amphetamine, was auf Pola nie der Fall war.
Ich hab pep gezogen wie ein Weltmeister, mdma zum Frühstück, erstmal ne kleine Nase.
Medikinet war schliesslich mein absoluter Favorit.

Ich spürte wieder, das Leben in mir ist, auch was Sex angeht, no problem.

Ich hab es ziemlich übertrieben mit den Amphetaminkonsum, weil ich auf einer ganz anderen Welle war, im Gegensatz zum Pola, da haben mich abends keine 10 Pferde mehr rausbekommen und wenn der Sommerabend noch so angenehm war.

Jetzt habe ich mich frei gefühlt, ich wusste ja, dass ich mit ner 8er Tex locker 5 tage hinkomme, also ein Vorrat war immer da, nicht mehr dieses morgendliche warten auf den Schluck, bevor ich den nicht hatte , ging bei mir garnix.

Jetzt schlafe ich aus, und wenn ich kein Bock habe zum doc zu gehen, dann mach ich was anderes, das ist ein Stück weit mehr Unabhängigkeit, ein sehr wichtiger Aspekt.
Ich trete viel entspannter auf , bei der Vergabe, weil mich das Subutex immer auf einer Linie hält, straight.
Pola hat morgens gezündet, bis mittags war ich aktiv, und dann fiel die Kurve steil ab ins Lethargiestadium.

Klar ich konnte arbeiten, 3x die Woche in einem Cafe, aber alles irgendwie mechanisch, emotionslos.
Frauen interessierten mich überhaupt nicht, auf Subutex gucke ich fast jeder Schnecke auf den Arsch.

Trotzdem fehlt was entscheidenes.
Ich vermisste die Wärme des Opiatfeelings.
Buphre solo wird irgendwann sowas von öde, ich hab einfach das Verlangen mich abundan mal wieder richtig abzuschiessen.
Das muss sein.
So habe ich dann langsam aber sicher wieder mit H angefangen, Pola ist tabu für mich.

Erst einmal im Monat, dann 2mal,3mal, immer am WE.
Natürlich auch Kokain und speed, penta und den ganzen kram, dann H und Benzos zum runterkommen.

Vorm H Entzug brauchte ich ja keine Angst zu haben , ich hatte immer Tex auf Reserve.

Ich hab jetzt in dem Jahr soviel Bk gehabt, wie in 5 Jahren Pola nicht.
Aber ich hatte auch jede Menge Spass, tauchte in eine ganz andere Scene ein, parties nachts am See und natürlich jede Menge Mädels und uppers.
Super nette Leute.

Doch mit der Zeit meldete sich mein Opiatgedächtnis und sagte mir H nachlegen, das war bei den Leuten garnicht angesagt, also hab ich es still und heimlich gemacht, wie einige von denen auch, aber immer so , das wir nicht aufgeflogen sind.

Ich bekam Probleme vom vielen Amphe Konsum, hab nix mehr gegessen, war depressiv.
Mir war klar, dass ich ohne Opiate und Benzos auch nicht klar kam.
Dazu noch Ly, 300-600mg/Tag.

Seit Nov 014 gehe ich nur noch selten auf parties, wenn dann privat im kleinen Kreis.
Kein speed mehr, kein mdma, kein penta.
Das Zeug hat mich fertiggemacht, 15 kg abgenommen.

Aktuell hänge ich, wie bereits erwähnt auf Benzos fest, Ly hab ich abgesetzt, das waren auch ein paar schlaflose Nächte, trotz Tavor und Bromazepam.

Dann kam das mit dem Substitol raus.
Sofort informiert und schon wieder Hintergedanken, was ich damit alles anstellen kann.
Typisches junkieverhalten.

Durch Subutex habe ich Abstand zur harten Drogenscene bekommen, das gefällt mir auch ganz gut so.

Ich habe die Befürchtung, dass, wenn ich diese tabs in die Finger kriege, ich sie i.v. konsumieren werde, um sowas wie einen kick zu kriegen, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich durch die retardierte Lutscherei kein Bock mehr auf Heroin habe.

Vielleicht ist das bei manchen Menschen so der Fall, aber in meinem Fall glaube ich , dass es mich wieder zur harten Drogenscene hinziehen wird, allein schon durch den i.v. Konsum.

Subutex ist und bleibt für mich das Optimum, auf Substitol würde ich mich wieder in die tägliche Abhängigkeit von Ambulanzen geben, schon allein wegen der Notwendigkeit aufgrund der geringen HWZ.
Und die ganze Litanei mit Sicht_Uk, dämliche Ansagen von profililierungsgeilen Angestellten,
Vergabezeiten von 12-13h, die dir den ganzen Tag versauen und den Standarderniedrigungen.

Nein Danke.

Ich habe mich jetzt endlich entschieden , die Benzos runterzumachen, am 28.5. habe ich Termin, ich gehe nochmal 3Wochen stationär, mit Option auf Verlängerung, wenn die Zeit nicht ausreicht.
Ich weiss, dass ein Grossteil meiner Depris und Aggressionen auf den Benzokonsum zurückzuführen ist, ohne ging es mir lang besser, daran erinnere ich mich zum Glück noch.

Mein Ziel ist es , stabil auf Subutex zu sein, mit der Option auf gelegentliche WE parties, nicht mehr die exzessiven, aber gegen ne Nase H hätte ich nix einzuwenden.

Vielleicht kommt alles auch ganz anders als gedacht/geplant, das Leben hat viele Überraschungen in petto, zum Glück.

Jedenfalls bin ich froh , diesen Termin jetzt zu haben und mein Traum wird evtl Wirklichkeit, mit 50 endlich Benzofrei zu sein.

Good N8
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 03:06    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ja das Problem mit der Opiatabhängigkeit. Diese "Erinnerung", die verschwindet leider nicht. Diese "Erinnerungen", das sind dauerhafte neurophysiologische Veränderungen in deinem Gehirn.

Du sagst ja, dass du beim Konsum das Gefühl hattest, dass es genau das war, was du gesucht hast. Dir hat wohl also schon etwas gefehlt, bevor du überhaupt das erste mal konsumiert hast.

Dann hast du konsumiert und plötzlich war die Leere mit Inhalt gefühlt. Etwas, was so beteutend für dich ist, wie willst du das jemals vergessen können?

Diese Erinnerungen werden für immer in deinem Gehirn repräsentiert sein, genau diese Erinnerungen machen die Abhängigkeit, die Sucht aus.

Ist jetzt die Frage, wie man damit umgeht.

Es gibt Menschen, die profitieren wahnsinnig von Kraftsport. Arnold Schwarzenegger hat in seiner aktiven Zeit gesagt das wäre so, als hätte man ohne Unterbrechung ständig einen Orgasmus. (I'm coming all the time).

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Kraftsport gewaltige Endorphinschübe erzeugen kann. Deswegen habe ich gerade auch diesen massiven Antrieb.

Ob das funktionieren kann weiß ich nicht. Man muss da drauf stehen. Das Gefühl stark zu sein ist großartig.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40862603.html (Als die Heroinwelle nach Deutschland kam)
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 04:00    Titel: Antworten mit Zitat

@Quasimodus: ich werde dir noch antworten


Was ich noch fand: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682335.html

Das ist ein Streitgespräch aus dem Jahr 1992. Der Frankfurter Generalstaatsanwalt plädiert dort für ein Heroinprojekt in Frankfurt, die Freigabe von Cannabis und fordert grundsätzlich die Regelungen des BtmG zu überdenken und es in die Verantwortung der Ärzte zu überführen, wie mit Kokain und anderen Drogen umzugehen ist.

Unfassbar, dass in diesen Jahren schon solche Forderungen gestellt wurden. Zu dem Zeitpunkt war die Substitution mit Methadon nur für Patienten zugänglich, die HIV hatten, Schwanger waren oder unter einen schweren chronischen Erkrankung litten.

Die Argumente sind letztendlich immer die selben. Die haben sich nicht mehr geändert. Es gibt immer die konservativen Mahner und Bedenkenträger aber letztendlich schreitet die kontinuierliche Liberalisierung immer weiter fort.
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Hardcore
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Anmeldungsdatum: 25.03.2014
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 04:24    Titel: Antworten mit Zitat

@ Quasimodus

Danke für Deine ausführungen!
Wünsche Dir viel Erfolg beim Benzo abkicken..
Nach der ganzen von Pola auf Bupre umstellung kannste das auch schaffen oder das Du wenigstens weniger Benzos nehmen kannst Very Happy
Also, hau rein.


@ All


Jetzt wurde die Diskussion nochmal interessant!

Das wichtigste für mich ist das Ihr euch klar darüber werdet das Morphium auch ein " normales " Opiat ist und deswegen gerade im hochdosis Bereich auch Libido verlust oder Gewichtszunahme, schwitzen etc also ähnliche Nebenwirkungen wie auf Pola/Metha vorhanden sein werden..

Viele meinen wohl da H schnell im Körper in Morphin umgewandelt wird kann man es auch gleich nehmen aber dem ist absolut nicht so.. Es ist oral echt langweilig. H ist halt sehr Lipophil und dadurch ist die Bioverfügbarkeit um einiges Besser..
Es liegen welten zwischen Morph und H aber wer nur Strassen H gewohnt ist der wird natürlich von Morphin am Anfang begeistert sein, pharmazeutische reine Qualität.

Aber wir werden sehen wie es kommt und wer es bekommt...

Very Happy

Greetz
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 04:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Quasi,

da haben wir ja mit Metha und Subu praktisch gleiche Erfahrungen gemacht.

Das Metha hat mich nach 15 Jahren gefühlsmäßig abgestumpft und depressiv gemacht.

Vom Subutex hatte ich mir große Hoffnung gemacht, nachdem ich davon gehört und gelesen hatte. Aber nach 2 Wochen war die Wirkung gleich NULL, egal ob 4mg oder 16mg. Dafür fing dann der Beikonsum von Benzos und vor allem mit Alc an.

Vor allem mit dem Alc habe ich es dermaßen übertrieben (1-2 Fl. Hardtalk am Tag), daß irgendwann der Notarzt vor der Tür stand. Diagnose: beginnendes Delir (da hatte ich schon 1 Tag nichts mehr getrunken, konnte nicht aus dem Haus). Psychatrie für 2 Wochen, mit Benzos vollgepumpt und andere Medis, ich war ein Zombie.

Seitdem weiß ich, daß man auch vom Alc einen ziemlich bösen Affen haben kann. Ich konnte kaum meine Tasse halten, so einen Tatter hate ich.

Zurück zum Subutex. Habe mich langsam herunterdosiert, ging ganz gut. Ich hatte auch die Schnauze voll von den Bedingungen der Substitution. Und wenn ich eh nichts merke vom Substitut, was soll das? Habe während der Subu-Substi auch mehrere Rückfälle mit H gebaut - wenn die Quali stimmt, dann merkt man auch einiges vom H. Soviel zum Thema Subu schützt vor H-Konsum. Da war ich allerdings schon auf 2mg runter.

Na, hilft alles jammern nicht. LIFE IS WHAT YOU MAKE IT!

Gute N8, Mohandes
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 07:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hardcore hat Folgendes geschrieben:
Es liegen welten zwischen Morph und H aber wer nur Strassen H gewohnt ist der wird natürlich von Morphin am Anfang begeistert sein, pharmazeutische reine Qualität.


Meinst du, dass retardiertes Morphin einen besseren Turn macht als Straßen-H? Ohne ersteres selbst probiert zu haben, kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen. Auch wenn das H zum größten Teil aus Streckmitteln besteht, flutet es doch ganz bestimmt viel schneller an und euphorisiert so stärker, nehme ich an. Oder irre ich mich da?
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Hardcore
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Anmeldungsdatum: 25.03.2014
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Hardcore hat Folgendes geschrieben:
Es liegen welten zwischen Morph und H aber wer nur Strassen H gewohnt ist der wird natürlich von Morphin am Anfang begeistert sein, pharmazeutische reine Qualität.


Meinst du, dass retardiertes Morphin einen besseren Turn macht als Straßen-H? Ohne ersteres selbst probiert zu haben, kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen. Auch wenn das H zum größten Teil aus Streckmitteln besteht, flutet es doch ganz bestimmt viel schneller an und euphorisiert so stärker, nehme ich an. Oder irre ich mich da?


Wenn man die Möglichkeit hat das Morphin zu entretardieren auf jeden Fall..
Es wird natürlich anders anfluten aber sehr stark und euphorisch aber nur am Anfang..
Das kommt auch auf den Menschen und seine Opiattolleranz an und dem was dieser selbst als Wirkung präferiert..

Wie das ganze aussieht wenn diese Kapseln dann iv konsumiert werden kann ich nicht sagen da ich kein iv konsument bin. Jedoch soll es ja in den Ländern wo es Morphin als Substitut gibt sehr verbreitet sein diese iv zu konsumieren, leider..

Lg
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Wer 45 Minuten Zeit hat sollte sich das anschauen:

http://goo.gl/FcGIFq (Der Link führt zu YouToube, ein Arzt spricht über die aktuelle Situation der Substitution in Deutschland)



Danke für den LINKS. Ich hab mir diese und die anderen Vorträge angesehen. Wie wahr was der Redner sagt. Bedauerlicherweise sieht man das es nicht viel Aufrufe gibt und keine KOMMENTARE, was beweist das das Thema keinen groß interessiert. Nicht mal die Betroffenen selber. Sind ja nicht alle Abhängigen bzw. Substituierten, immer auf der GASSE...oder?
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Ratz79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2009
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaub ihr erwartet euch ein bisschen viel vom morph. Ich hab mir schon öfters mal substitol zur Überbrückung geholt und bin nicht so begeistert... Für mich gibt es nichts besseres als Metha.
Bei Morphin ist es zumindest bei mir so, (iv) das ich nur ganz langsam abdrücken kann weil ich sonst Kopfweh Krieg, es 'nadelt' überall und ich seh aus wie ein Krebs.
Kenn auch Leute die keine Probleme mit haben aber für mich wär a Morphin- substi nix
Das wollte ich mal sagen, weil hier alle so drauf schwören.
Gruß Raz
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hardcore hat Folgendes geschrieben:
Wenn man die Möglichkeit hat das Morphin zu entretardieren auf jeden Fall..


Ah, gut, du meintest entretardiert. Da wirst du dann wohl recht haben. Ich bin erstmal vom bestimmungsgemäßen Gebrauch ausgegangen.
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