Neuroleptika auf eigene Faust absetzen

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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2015 02:53    Titel: Neuroleptika auf eigene Faust absetzen Antworten mit Zitat

Sooo, ich muss jetzt mal beichten.
Ich mach mal wieder Dummheiten.
Ich hab letztes Jahr im März ne Psychose gehabt und seitdem Neuroleptika genommen - Olanzapin. War dann auch 2-3 mal beim Psychiater, was mir persönlich allerdings nicht viel gebracht hat. Hat mich kein Stück aufgebaut oder sonstwas. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der mich alle 2 Monate 10 Minuten sieht und den ich 0 kenne, mich einschätzen kann.
Hab dann den letzten Termin verpasst und einfach keinen neuen mehr gemacht.
Tja und vor ein paar Wochen hab ich dann aufgehört meine Medis zu nehmen.
Weil... ähm, naja. Einfach so irgendwie. Hab zuerst paar Wochen runterdosiert (da noch vom Psychiater genehmigt), von 15 auf 10 mg.
Hat sich nichts durch verändert.
Jetzt so ganz ohne hat sich eigentlich auch nicht viel verändert, aber mir sind ein paar Dinge aufgefallen, die mir bedenklich erscheinen und mich würde interessieren, was ihr davon haltet und ob ihr es für akut gefährlich haltet.

Erst mal die Dinge, die für mich dafür sprechen, dass eigentlich noch alles im Lot ist:

Ich kann klar denken. Ich kann mich konzentrieren. Ich kann auch in stressigen Situationen (arbeite in der Gastro, kommt also schon mal vor, dass es stressig wird) einen klaren Kopf behalten. Ich bin also durchaus belastbar.

Ich habe keine Angstzustände.
Ich sehe die Realität so wie sie ist. Ich fühle mich von anderen weder beobachtet, noch denke ich, dass sie über mich reden, schlecht von mir denken oder sonstwas.

Ich würde mich durchaus als gesund bezeichnen.

Jetzt die Dinge, die mir aufgefallen sind im Bezug auf "Frühwarnsymptome":

Ich habe zwar keine Einschlafprobleme (naja höchstens mal wenn ich mir Speed reingedonnert hab, aber ich mach selten ne Nacht durch)
dafür ist mir allerdings aufgefallen, dass ich nicht besonders lange am Stück schlafen kann. Ich wache meist nach 3-5 Stunden auf. Bin dann auch schlagartig wach. Rauch dann meistens ne Kippe und leg mich wieder hin, kann dann auch wieder einschlafen.
Außerdem ist mein Schlaf scheinbar unruhiger geworden. Ich träume oft, rede im Schlaf, wälze mich hin und her, schreie wohl auch mal.

Außerdem bin ich relativ sensibel. Ich erwische mich dabei, wie immer mal wieder Tränen in mir hochsteigen, also ein Gefühl, als wenn ich gleich weinen müsste - z.b. wenn irgendwas rührendes im Fernsehn läuft oder so. Das war früher nicht so. Naja, es gibt ja Menschen, die sind nah am Wasser gebaut - ist für mich allerdings eher untypisch.

Joar, das war´s eigentlich auch schon. Ich hab meinem Partner vor kurzem auch "gebeichtet", dass ich keine Medikamente mehr nehme, damit er darauf achten kann, ob sich mein Verhalten ändert. Ér hat mich ja erlebt wie ich war und müsste ja eigentlich erkennen, wenn sich wieder was anbahnt?

Ich hab das Zeug immerhin 1 Jahr lang brav genommen und irgendwann muss man sie ja mal absetzen und zu sehen, was passiert, oder?
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Still_GagaMama
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Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2015 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Haschgetüm,

zu erst einmal - ich mag Deinen Nick! Du hast keine Ahnung, welches Bild ich jedes Mal, wenn ich den Namen lese, vor Augen habe - und ich denke, dass das SEHR GUT so ist! Laughing Laughing Laughing

Ich finde, Du machst alles richtig! Du hast Deinen Partner informiert, dass er ein Auge auf Dich hat. Du hast das grundsätzliche Abdosieren mit Deinem Psychiater besprochen - da hast Du alles das getan, was ich auch tun würde!

Im Moment Durchschlafprobleme zu haben oder unruhig zu schlafen, höre ich von vielen Seiten. Muss gar nichts mit dem Absetzen Deines Medikamentes zu tun haben. Kann die Zeitumstellung sein oder die Mondphase. . . viele Menschen lachen darüber, aber die Mondphasen haben nachweislich Einfluss auf die Qualität unseres Schlafes und auch, wie entspannt oder unentspannt bzw. konzentriert wir den Tag bewältigen!

Wenn Du Dich tagsüber bzw. im Wachzustand gut fühlst und Dein Partner nicht besorgt bist ist, höre auf, Dir Gedanken zu machen und genieße jeden Tag.

Mir hat es sehr geholfen, von Abtei hoch dosiert Baldrian zu nehmen - bekommst Du bei dm oder Rossmann. Davon nimmst Du abends ZWEI Pillen etwa eine Stunde, bevor Du ins Bett gehst. Nach drei bis vier Wochen schaust Du einmal, ob sich Dein Durchschlaf-Muster verbessert. Eigentlich kommt es doch darauf an, wie viel Schlaf Du in Summe PRO WOCHE bekommst!

Ich hatte früher auch gedacht, dass ich nicht funktionieren könnte, wenn ich nicht mindestens sechs bis sieben Stunden pro Nacht schlafe. . . mein Hausarzt hat mir dann erklärt, dass ganz viele Menschen nachts ein oder auch zwei Toilettengänge haben, sich ein Mittagsschläfchen gönnen. . . wichtig ist die Anzahl der Schlafstunden pro Woche - und selbst die ist für jeden anders.

Wenn Du Dich nicht zerschlagen und neben der Spur fühlst, dann denke einfach mal nicht so viel über mögliche Probleme nach. Probleme haben die Angewohnheit, sich in den Vordergrund zu drängen, wenn sie denn da sind! Solange Du Dich in Deinem Wachzustand nicht gelähmt fühlst, freue Dich, dass Du das Medikament erfolgreich abgesetzt hast und Dein Leben auch ohne auf Spur ist.

Freue mich darauf, Deinen Nick wieder einmal zu lesen!

Ach ja, ich habe Deinen Beitrag zum Thema "Wer hat Schuld" gelesen und da bin ich SO SEHR BEI DIR! Für jeden klitzekleinen Firlefanz brauchst Du in Deutschland eine Qualifikation bzw. ein Zertifikat - aber Kinder darf jeder Psycho oder Voll-Depp erziehen - und selbst, wenn das Kind auf dem Schirm des Jugendamtes ist, wird es zum Wohl der "Stabilität der Mutter bzw. der Eltern" in der Familie gelassen. . . und bis es erst einmal so weit ist. . . Da könnte ich AMOK laufen. . . und dann liest man seitenweise gequirlte Gülle, wie sehr ein Klaps auf den Hintern für das Kind traumatisierend ist. ICH FASSE ES EINFACH NICHT!

GaGa
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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 19. Apr 2015 05:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hab vor kurzem ne Sendung gesehen, da wurde behauptet eigentlich hat nur jeder 4. Deutsche Schlafprobleme und hauptsächlich nur ältere Menschen.

Ich selbst stehe schon seit ein paar Jahren jede Nacht auf, rauche Kippchen, trinke Kaffee oder Energy Drink und mach die Flimmerkiste für 1-2 Stunden an. Seit ich wieder so viel Träume und teilweise so aufreibendes Zeug ist es eher schlimmer geworden. Auch auf Urlaubsreisen stehe ich jede Nacht auf und rauch mein Kippchen.

Auch meine Baldriantabletten bzw. täglich Sport haben nix daran geändert, obwohl sie mir in der Psychiatrie und auch meine Betreuerin von der Psychiatrie heute noch versucht diese nächtlichen Aktionen auszutreiben.

Man hört häufiger von Schlafproblemen durch Upper, welche die auch nach langer Cleanzeit nicht mehr weggehen. Ich habe mich aus diesem Grund ein wenig damit abgefunden. Ich träum auch wildes Zeug, bin total überfordert und schrei dann vor Angst bis ich aufwache, zum Glück hats noch keiner mitbekommen Very Happy

Ich hab vor 1,5 Jahren mal paar Monate mein Xeplion 10mg abgesetzt und es hat etwa 3 Monate gedauert bis ich es nicht mehr aushalten konnte, ich wurde immer sensibler, hatte an nix mehr Spass, die Dunkelheit im Winter wurde unerträglich... ich wollte nur noch alleine sein... die Psychose hat wieder eingesetzt, hatte Buchstabendreher im Kopf, hab Psychosenverbindungen gezogen, z.B. das Menschen mit dem gleichen Nachnamen verwandt sein müssen und so Zeug.

Hatte zum Glück noch nen ausstehenden Nervenarzttermin und bin dann wieder hin. Nehm jetzt nur noch morgens Abilify 5mg und abends 50mg Opipramol. Meist schmeiß ich mir aber beides gegen Mittag ein, weil ichs auch vertrage. Vor allem auf die Opipramol freue ich mich eigentlich sogar, die spendet mir Wärme!

Habe mittlerweile kein Verlangen mehr die Medis abzusetzen, ich nehm ja auch nur ne ganz geringe Dosis... Ich plane eher die Zigaretten weg zu lassen, die Medis tun echt gut... anderen nehmen ne ganze Schüssel voll so Tabletten um überhaupt existieren zu können und so bissl was zu Prävention sollte nicht schaden, ich bin laut Doc mit der Dosis noch nicht im Bereich der Nebenwirkungen von den Medikamenten.

Grüsse
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Sammy
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Anmeldungsdatum: 13.04.2013
Beiträge: 385

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 15:40    Titel: Psychose Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm.

Kommt meiner Erfahrung nach drauf an, warum du die Psychose bekommen hast.
Wenn es z.B. einen konkreten Auslöser gab könnte es einmalig gewesen sein.
Wenn du allerdings eine chronische psychische Erkrankung hast ist es bedenklich ohne den Arzt auszuschleichen.

Ich nehme selbst seit vielen Jahren auch NLs wegen einer chronischen Erkrankung. Bei mir ist ein Warnzeichen, wenn ich bei jeder Kleinigkeit weinen muss. Das heißt bei mir, dass ich dünnhäutiger bin.

Als ich mal vor längerer Zeit mein NL ausgeschlichen habe, hatte ich unerklärliche Dauerschmerzen am Nacken und Rücken bekommen.
Der Arzt erklärte mir später, als man den Zusammenhang entdeckte, dass es daran lag, dass ich empfindlicher geworden bin durchs Absetzen.

Jetzt nehme ich die unterste Dosis Ziprasidon und es ist alles ok.

Zum Schlafen nehme ich 25 mg Quentiax, weil ich eine Zeit lang auch Schlafstörungen hatte. Quentiax ist ein NL, Wirkstoff Quetiapin auch Seroquel genannt.

Es hilft mir gut und ich habe keine Nebenwirkungen.
Vielleicht wäre das auch was für dich.

Gleichzeitig hättest du einen Schutz.

Gute Besserung wünscht
Sammy
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm (nice nick),

zum Thema Psychose kann ich zum Glück nichts beitragen.

Aber Schlafstörungen:

Konnte mein Leben lang immer und überall gut schlafen. Seit eines Methadon-Entzuges währenddessen ich 7 Tage am Stück NULL Schlaf hatte, habe ich immer wieder Schlafstörungen.

NL diverse während und nach des Entzuges haben nichts gebracht. Am Ende hatte ich eines (Namen vergessen) welches ich eine Woche nahm. Schlafen konnte ich gut, hatte aber permanent grauenhafte Albträume. Habe das dann gegen den Protest des Arztes einfach abgesetzt. Nehme seitdem nichts mehr.

Schlaf ist wichtig. Der Körper holt sich seinen Schlaf! Manchmal reichen 3 Stunden und ein Nickerchen. Nach 2-3 Tagen schlafe ich dann wieder eine Nacht durch.

Manchmal ist es die Angst, nicht schlafen zu können, die einen schlaflos läßt. Keine Bange also deswegen.

LG Mohandes
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, also warum ich die Psychose gekriegt habe?
Es kam plötzlich sehr viel zusammen in meinem Leben.
Hohe berufliche Belastung (viel Stress, wenig Schlaf, unregelmäßige Arbeitszeiten von ca. 50 Stunden die Woche).
Wohnungsstress (musste innerhalb von 1 Jahr 2 mal umziehen, weil uns die Wohnung wegen Sanierung gekündigt wurde)
Familiärer Stress: Mein Bruder ist fast ums Leben gekommen, wurde mit 4,5 Promille aufgefunden und musste wiederbelebt werden, das war ein großer Schock für mich und meine Familie).
Dann plötzlich arbeitslos - Dauerkonsum 24/7 - und PENG - Abfahrt.

Es war ne Entwicklung, die sich zugespitzt hat.

Habe meine Lebensumstände geändert, achte auf regelmäßigen Schlaf und Ernährung, habe nicht mehr so viel Stress im Beruf und mich von meiner Familie (insbesondere meinem Bruder) distanziert.

Das Ding ist ja, das mir keiner wirklich sagen kann, ob das jetzt ne einmalige Sache war, oder ob´s wiederkommen wird - das verunsichert einen natürlich sehr.
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Still_GagaMama
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Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

was würdest Du tun, wenn Dir jemand sagt, dass es Dir mit 70 %iger Sicherheit wieder passieren wird - irgendwann? Dich erschießen? Ins Kloster gehen? Oder es sagt Dir jemand, dass es mit 90 %iger Sicherheit nie wieder passieren wird - oder sogar mit 100 %iger? Würdest Du dann sagen: "Puh! Glück gehabt! Abgehakt und vergessen!" Oder wäre da doch immer noch dieser Restzweifel? Derjenige könnte sich ja vielleicht doch irren - oder hat etwas übersehen. . . Weiß man es?

Was kann man denn mit 100 %iger Sicherheit sagen - unzweifelhaft? AM ENDE DES LEBENS STEHT DER TOD!

Wenn Du diese Aussage als absolute Sicherheit annimmst, hast Du doch alle Parameter, die Du brauchst! GENIESSE JEDEN TAG, ALS WÄRE ES DEIN LETZTER!

Du kannst die Tage bis zu Deinem Tod - morgen oder in 50 Jahren - genießen und sagen: Das Leben ist ein Risiko! Oder Du kannst Dich durch Deine Ängste so lähmen lassen, dass Du Dein Leben nicht mehr genießen kannst! Du kannst so durch Deine Ängste auf Dich fixiert sein, dass Du in vier Wochen vor einen Bus läufst. . . dann hast Du keine Psychose mehr gehabt - aber auch keine Lebensqualität!

Du hast doch viel in Deinem Leben geändert und optimiert, so dass Du die besten Rahmenbedingungen geschaffen hast, den Ausbruch einer Psychose nicht zu unterstützen.

Ganz ehrlich, Haschgetüm (mag Deinen Nick Laughing), was würdest Du heute oder überhaupt anders machen, wenn man Dir sagte, dass Du mit großer Wahrscheinlichkeit keine bzw. doch eine Psychose bekämest - irgendwann einmal, falls es nicht der Bus ist, der Dich umnietet?

In der Regel ist es doch nicht so, dass eine Psychose "Dich anspringt", sondern, dass sie sich entwickelt. Du bist doch jetzt vorgewarnt und kannst auf die Warnzeichen achten - aber solange diese Warnzeichen nicht auftreten, musst Du eben auch nicht mit dem Ausbruch einer Psychose rechnen.

Ich glaube, dass ganz viele Menschen, die schon einmal Krebs hatte, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, eine schwere Blutung, eine Embolie und noch zig andere Krankheiten mit dieser Angst leben, dass es wieder passieren kann. Schau doch einmal, ob es in Deinem Umfeld keine Selbsthilfegruppe gibt, wo Du über Deine Ängste reden kannst und man Dir Werkzeuge an die Hand gibt, Deiner Angst den Platz zuzuweisen, der ihr zusteht, nämlich sehr am Rande Deines Bewusstseins, ohne Dich in Deinem Alltag verrückt zu machen und zu lähmen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

GaGa
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WhereDoesTheGoodGo
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.02.2015
Beiträge: 249

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde sowas niemals machen und finde es höchstgefährlich.

Ein Exfreund war psychotisch und das ging immer von 0 auf 100, wenns so weit war. Und er konnte in diesen Momenten dann auch nichts mehr dagegen machen und ich musste oft den Krankenwagen rufen um ihn gegen seinen Willen einweisen zu lassen. Oder die Polizei damit sie ihn suchen geht, wenn er wieder völlig wirr tagelang draußen rumgelaufen ist.

Warum tust du dir und deinem Partner sowas an? Wenn du mit deinem Therapeuten nicht zurechtkommst, such dir nen Neuen, das ist oftmals nicht so einfach.

---

Stillgagablabla, was du da schreibst ist ja mal total daneben, eine Psychose ist nichs leichtfertiges, da mit "genieß das leben setz am besten alle medis ab blablabla, mach dir keine Sorgen" ankommen ist schon echt grenzwertig.

Hattest du schon mal ne Psychose? Das kann dich nämlich tatsächlich auch "einfach so anspringen"

Echt, informiert euch doch mal vorher!
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Still_GagaMama
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Äh, Moment! Wo habe ich geschrieben: "Setze die Medikamente ab!" Das würde ich NIEMALS empfehlen!

Nein, ich hatte noch keine Psychose, aber ein guter Bekannter schon mehrfach - mit Ankündigung und auch ohne!

Mir geht es überhaupt nicht darum, die Gefahr einer Psychose zu verharmlosen - mir geht es ausschließlich darum, sich durch die Angst vor einem möglichen Ausbruch nicht so in seinem Alltagsleben lähmen zu lassen, dass man zu Hause sitzt und bei jeder kleinen Wahrnehmungs- und Gefühlsveränderung sofort einen gepflegten Panikanfall bekommt!

Eine Psychose kommt oder sie kommt nicht! Warum soll man die Zeit bis dahin, falls sie denn kommt, nicht einfach genießen anstatt in ständiger Angst zu leben - ohne dass gerade aktuell ein Anlass besteht! Ich habe geschrieben, dass man "wachsam" sein soll, soweit das möglich ist!

Aber wie Du schon schreibst - sie kann Dich auch anspringen! Okay? Und was habe ich davon, wenn ich vor lauter Angst vor diesem Moment keine Lebensqualität mehr habe, aber nicht weiß, ob dieser Moment überhaupt kommt?

GaGa
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WhereDoesTheGoodGo
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.02.2015
Beiträge: 249

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man seine Medikamente richtig nimmt, minimiert man die Sorge um ein vielfaches.

Sie schreibt ja, sie macht sich JETZT sorgen, da sie die medikamente abgesetzt hat.

Und ja, haschgetüm, irgendwann kann man mit seinem arzt darüber reden das ganze abzusetzen, aber nicht einfach so im alleingang.

aus meiner erfahrung kann ich dir sagen, dass die chance vermutlich 50:50 steht, dass du wieder eine psychose bekommst.
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Also erst mal Danke für eure ganzen Antwort, das hat mir wirklich sehr geholfen.

Habe gestern Abend ein sehr offenes Gespräch mit meinem Partner gehabt und wir haben zusammen reflektiert.
Ich hab mich dazu entschlossen meine Medikamente wieder zu nehmen.
Ich selbst merke ja, dass ich tatsächlich sensibler reagiere und dünnhäutig bin. Ich hab mich jetzt noch mal eingehend mit dem Thema beschäftigt - hab mir vieles über Psychosen und vor allem über das Medikament selbst durchgelesen.

Das Risiko ist einfach zu groß und ich möchte das mir selbst und auch meinem Partner nicht antun.

Ich versuche mir keine zu großen Sorgen zu machen wegen meiner Erkrankung. Bisher läuft ja alles ganz gut - ich hab das Glück, dass ich keine allzu sedierenden Medis nehmen muss. Ich hab nen Freund, hab Arbeit, hab zwar im Alltag so meine Probleme, besonders was die Antriebsfähigkeit angeht, aber da erhoffe ich mir von der Langzeittherapie mehr. Eventuell kann man danach ja schauen, die Medis noch mal runterzufahren. Ich wills halt irgendwann echt ohne probieren, selbst wenn ich dann nen Schub kriege. Ich bin nicht bereit ein Leben lang ein Medikament zu nehmen, nur aus Vorsicht heraus.

Naja, wie dem auch sei - ich hab heute brav mein Pillchen genommen und werde es auch wieder täglich tun.

Danke euch, ihr habt mir wirklich geholfen.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

P.S.

Ne Selbsthilfegruppe werd ich mir wohl tatsächlich suchen. Die Klinik in die ich gehen will schlägt das ebenfalls vor und ich folge dem mal lieber, damit ich da auch nen Platz kriege.
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WhereDoesTheGoodGo
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.02.2015
Beiträge: 249

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2015 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ne gute Entscheidung! Wirklich!

Wenn du auf Therapie gehst, kannst du das ja in aller Ruhe mit den Ärzten besprechen und dann evtl in geschütztem Rahmen versuchen die Tabletten abzusetzen.
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Sammy
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2013
Beiträge: 385

BeitragVerfasst am: 21. Apr 2015 09:15    Titel: Psychose Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm.

Finde ich eine gute Entscheidung von dir.

Es gibt auch Neuroleptika, die nicht so stark sedieren.

Ich nehme z.B. die unterste therapeutisch wirksame Dosis von 40 mg Ziprasidon. Und habe gar keine Nebenwirkungen.

Natürlich wirkt jedes Medikament anders auf den Menschen.
Der eine verträgt dies, der andere das.

Eine Freundin von mir hatte mit Anfang 20 eine Psychose und dann 20 Jahre lang gar nix mehr. Bis sie sich plötzlich zurückzog und nur noch meditierte und kaum noch essen wollte. Dann kriegte sie wieder eine Psychose.

Kein Mensch kann dir voraussagen, ob du jemals wieder so was erleiden musst. Aber wenn du dich jetzt schon dünnhäutiger fühlst so ist es vielleicht zu früh ganz auszuschleichen.

Lieben Gruß
Sammy
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