Substitol - droht das Aus?

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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
rgendwie scheint beim Thema Sucht und Suchtbehandlung etwas grandios schiefzulaufen - sollte man nicht lieber erforschen, was die günstigen Verläufe fördert und unterstützt und das dann in die Behandlung einführen, anstatt die Betroffenen mit lebenslangem Abstinenzzwang zu verschrecken?


Wird das unter dem Stichwort "Salutogenese" nicht gemacht?


@rock: Warum sollte ich böse sein? Du hast schlichtweg keine Ahnung wovon du schreibst. Davon, wie medizinische Informationen zu lesen und zu bewerten sind verstehst du nichts, sonst würdest du dich nicht so äußern.

Was ich behaupte hast du nicht verstanden. Du vermischt Aussagen und Fakten, genau so wie du verschiedene Erkrankungen in einen Topf wirfst und daraus dann Schlussfolgerungen ziehst. Was dabei dann raus kommt kann zwangsläufig nicht stimmen.

Ich spreche über eine ganz bestimmte, nach klaren Kriterien definierten Gruppe, die Opiatabhängigen, Diagnose nach ICD-10 und nicht über irgendwelche Gelgenheitskonsumenten.

Mir dann zu unterstellen, dass es aufgrund solcher Menschen wie mir Probleme mit Drogen gibt ist absurd. Probleme mit Drogen gibt es, weil Drogen existieren und viele Menschen neugierig sind, sie ausprobieren wollen und davon abhängig werden.

Wenn ein Mensch mit Depressionen zum Psychiater geht, dann hat auch der sich für ein bestimmtes Behandlungskonzept entschieden. Der Psychiater verschreibt in der Regel Medikamente. Wenn er eine Psychotherapie möchte, dann müsste er zum Psychotherapeuten gehen.

Wenn ein Opiatabhängiger also zu einem Arzt geht der substituiert, dann ist das die Behandlung, die er bekommen möchte. Er fragt ja konkret diese Therapie nach.

Es steht ihm frei sich an andere Stellen zu wenden, z.B. die Stiftung Synanon:

http://www.synanon-aktuell.de/ Die bieten Tag & Nacht Hilfe für süchtige ohne Vorbedingungen, ohne Kostenzusage.

Was ich von mir gebe ist völlig wertfrei. Ich beschreibe lediglich den aktuellen Zustand, mehr nicht.

Du bist es, der da etwas hinein interpretiert, was da überhaupt gar nicht steht und dies dann wertet.

Unmenschlich ist es eine wirksame Behandlung, die das überleben des Patienten nachweislich sichert dem Patienten nicht anzubieten. Der Patient wird ja nicht gezwungen sich substituieren zu lassen. Er kann auch ins Krankenhaus zum Entzug gehen. Die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken sind aber erheblich.

Ich weiß nicht, wie lange du dich schon mit Suchterkrankungen beschäfigst aber es kommt mir so vor als seien das gerade mal einige Wochen bis Monate.

Ansonsten ist von den Beitragszahlern / der Allgemeinheit nicht zu erwarten, das irgendwelche kruden Therapiemethoden finanziert werden, für die kein Wirksamkeitsnachweis funktioniert und die schon vor 30-40 Jahren massenhaft gescheitert sind.
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Poppy59
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2015
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Qyx

Mich wundert es, das mit dir überhaupt noch jemand sich austauscht.Jeder Post von dir (zumindest in diesem Thread ) beginnt damit, das du andere Fm. als Ahnungslose Blinde abkanzelst. Ich finde es gut,das du viel über Sucht liest ,doch so damit aufzutrumpfen u. andere so zu irritieren mit diesem Wiki-1x1 für Möchtegern-Medicals sagt auch ne Menge über dich aus.
Gruß p59
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 02:22    Titel: Antworten mit Zitat

Poppy59, Oxy ist hier auf jedenfall eine Bereicherung und hat schon zahlreiche hilfreiche Post verfasst.

Was hast du Grünschnabel vorzuweisen?
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

QyX ist ein Pfleger, der sich "wissenschaftlich" äußert und alle Anderen, die das nicht tun, als dumm hinstellt.
Keine besondere Leistung, irgendwelche Studien zu zitieren, die - Praxx deutete es an - eigentlich jeder Grundlage entbehren, weil die Rohdaten schon aus derartig eingeschränkten Bereichen kommen, daß man nie und nimmer auf die Gesamtheit schließen kann. Das sollte aber der Sinn solch einer Studie sein.
Also wertlos das Ganze. Sich hartnäckig darauf zu berufen, ist ein Armutszeugnis.
Natürlich habe ich kaum oder wenig Ahnung von dem Kram. Will ich auch gar nicht, obwohl ich Zugang hätte. Denn ich kenne die Praxis, und die sieht anders aus. Ganz anders.
Mit dem Zitieren irgendwelcher Studien wurde noch niemand von seiner Sucht befreit. Eh klar, wenn's dem Personal gar nicht darum geht, sondern nur darum, den einfachen Weg zu gehen und die Leute lebenslang mit Methadon zu quälen.
Hippokrates müßte rotieren in seinem Grab !
Sucht ist so vielfältig, so tiefgehend, daß man von wissenschaftlicher Seite so "richtig gar keine Ahnung" (Zitat von einem Mediziner, mit dem ich mich oft austausche) davon hat.
Zum Glück gibt es auch andere, menschlich hochwertigere Leute, die sich mit der Problematik befassen. Schade nur für die, die Leuten wie QyX in die Hände fallen. Der sagt Dienst ist Dienst, Schnaps ist Schnaps und macht ohne zu denken das, was ihm irgendwelche Obrigkeiten nahelegen. Völlig fehl am Platze !
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat aber selbst gesagt,dass er viel vom retardmorph hält u.es schade findet.
Warum stellt ihr ihn jetzt so hin als ob er Methadon als das opiat sieht u.euch damit quaelen will!
Er sagte sogar metha ist scheisse,aber es rettet auch leben u.schützt Leute vor den totalen abstieg,und wer das anzweifelt,der soll halt kein metha nehmen u.kucken wie er klar kommt!
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Gesundheit ist doch nur noch zur Dienstleistung verkommen,wer das nötige kleingeld hatt,holt sich sein Kram per Privatrezept,oder Entzieht in einer Privatklinik gepflegt mit W-Lan und Fernseh auf dem Zimmer unabhängig jetzt mal ob man sich in den ersten Tagen drauf konzentrieren kann.

Wie war das...jeder Mensch ist gleich zu behandeln,oder so Ähnlich? Da kann man nur laut lachen...

Privat/Gesetzlich Versichert ist das allererste was Abgeschafft gehört...
Dann sollten Ärzte und Pfleger "Menschliche" Schichtpläne bekommen,nicht 14 Tage am Stück ohne Frei,wie es Teils in der Pflegebranche üblich ist...
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Geh mal in nen anderes Land!
Wirst dich umsehen wie gut es dir als gesetzlich versicherter hier ging.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ne rock, zwar arbeite ich in den Semesterferien gerade in der Pflege aber das ist nicht mein Beruf sonderen ich studiere Medizin.

Auf was ich mich berufe hast du überhaupt gar nicht verstanden.

Ich spreche über Opiatabhängigkeit und du wirfst es schon wieder mit allem möglichen anderen durcheinander.

Und wenn du schon das wissenschaftliche Arbeiten zum Erkenntnisgewinn ablehnst, wie bitte schön dann sollen vernünftige Empfehlungen und Therapiemethoden erarbeitet werden?

Du verstehst nicht im geringsten was du da kritisisert.

Du tust ja so, als wäre es Möglich die Gesamtsituation durch das lesen einiger Einzelberichte und dem Gespräch mit Abhängigen zu erfassen.

Ich hab hier auch niemanden als "dumm" hingestellt. Das machst du durch deine Äußerungen alleine und dazu ist meine Hilfe nicht notwendig.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Dr.Mabuse hat Folgendes geschrieben:
Gesundheit ist doch nur noch zur Dienstleistung verkommen,wer das nötige kleingeld hatt,holt sich sein Kram per Privatrezept,oder Entzieht in einer Privatklinik gepflegt mit W-Lan und Fernseh auf dem Zimmer unabhängig jetzt mal ob man sich in den ersten Tagen drauf konzentrieren kann.

Wie war das...jeder Mensch ist gleich zu behandeln,oder so Ähnlich? Da kann man nur laut lachen...

Privat/Gesetzlich Versichert ist das allererste was Abgeschafft gehört...
Dann sollten Ärzte und Pfleger "Menschliche" Schichtpläne bekommen,nicht 14 Tage am Stück ohne Frei,wie es Teils in der Pflegebranche üblich ist...


Hahaha, so eine Kritik könntest du vielleicht in Russland abbringen aber hier in Deutschland ist die Behandlung als Versicherter in der GKV doch überwiegend hervorragend.

1 1/2 Jahre war ich mal privat Versichert und in dieser Zeit im Krankenhaus. Das war auch nicht besser. Jeden Morgen gab es den 5 Minuten Talk mit dem Chefarzt aber das war es auch schon.

Natürlich sind die Wartezeiten auf manche Facharzttermine ätzend aber bei allen Defiziten und aller Kritik hat Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme auf dieser Welt.

Wie gut eine Entzugsbehandlung ist, ist doch nicht von WLAN auf dem Zimmer abhängig.
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

QyX - Anderen Verständnislosigkeit zu unterstellen, das ist der einfachste aller Wege.
Vielleicht schaffst Du es ja noch, Deinen Horizont etwas über die "wissenschaftlichen Arbeiten zum Erkenntnisgewinn" hinaus zu erweitern. Das wäre absolut förderlich.
Man merkt es Dir an, daß Du ziemlich leichtgläubig bist, was diese Arbeiten anbelangt. Aber ist es nicht eine der Aufgaben der Wissenschaft, alles zu hinterfragen ?
Wenn bei einer Studie (5% Heilungsquote bei Opiatabhängigen) schon klar ist, daß sie nur einen sehr kleinen Teil der potentiell Betroffenen erfaßt, dann kann man das doch nicht ernsthaft allgemeingültig zitieren ! Das ist doch ein Schuß ins eigene Knie !
Mir ist schon klar, daß Du Dich in Deiner Ausbildung an etwas halten mußt und das ist erst mal der Krempel, den Du lernen mußt, um Deine Scheine zu machen, um weiterzukommen. Absolut verständlich.
Aber wider anscheinend besseres Wissen zu behaupten, hochdosierte Methadongaben bewahren die Menschen vor dem Tod, das ist starker Tobak. Das geht eindeutig zu weit.
Willst Du zu jenen gehören, die alles bewahren, was einmal festgeschrieben wurde ? Egal ob zielführend oder nicht ? Oder willst Du zu jenen gehören, die etwas verbessern wollen ?
Als Arzt solltest Du dem Heil Deiner Patienten verpflichtet sein und nicht dem Hochhalten irgendwelcher "wissenschaftlicher" Erkenntnisse, die nun wirklich nichts mehr mit Wissenschaft zu tun haben außer den Methoden, mit welchen sie erstellt wurden.
Die Sucht ist ein Phänomen, dem man sich mit den Methoden der Wissenschaft so gut wie gar nicht annähern kann. Geht nicht, zu viele Kriterien, man müßte erst mal ALLE möglichen erfassen, diese kategorisieren und darauf basierend die Studien betreiben. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit !
Jede Abweichung müßte gesondert untersucht werden, denn theoretisch könnte es ein bisher unentdeckter Standard sein ... Jeder Mensch ist anders.
Ich werde es kaum noch erleben, daß diese uralte Erkenntnis sich durchsetzt. Aber es gibt in Kreisen von Psychologen und Soziologen und auch (Substitutions)Ärzten schon Anzeichen dazu, daß man dahingehend zu denken beginnt.
Es gibt viele "traditionell" Süchtige. Menschen, deren Ahnen schon Opium konsumiert haben. In Indien sind es ganze Stadtviertel voller Menschen. Sogar im Iran bekommen alte Süchtige das "StangerlOpium" nach wie vor in der Apotheke, obwohl dort für Drogendelikte schon auch mal die Todesstrafe droht.
Was ich damit sagen will ist, daß man es dort schafft, die Leute leben zu lassen, ohne sie in Kategorien einzuteilen, sie zu gängeln. Süchtige stellen kein Problem dar - nicht gemeint sind die "neuen" Süchtigen, die sich in ihrem Elend H geben; das ist der Einfluß der "Zivilisation" - sie haben halt eine Art Hobby. Aber sie arbeiten, versorgen ihre Familien, sind brave Bürger.
Es geht also, mit der Sucht zu leben und zwar wirklich zu leben. Zeig' mir doch Leute, die jahrelang mit Methadon gequält wurden, die noch in der Lage sind, arbeiten zu gehen ? Die von Dir erwähnte Methode der Hochdosierung, um sie vom Beikonsum abzuhalten, das geht doch völlig daneben !
Du sagst dazu "... aber sie leben ...". Meinst Du das ernst ? Hast Du eine Vorstellung davon, wie sie leben könnten/würden, kümmerte sich jemand um sie, anstatt sie mit Gewalt ruhigzustellen ?
Ich habe eine wirklich große Anzahl Süchtiger auf ihrem Weg weg von der Sucht begleitet. Das tu' ich seit mehreren Jahrzehnten aktiv und erfolgreich. Buch führe ich nicht, aber die 5% aus der zitierten Studie schlage ich um ein Mehrfaches. Und zwar dauerhaft. Viele sind schon seit vielen, vielen Jahren clean, denken gar nicht mehr an ihre Suchtphase(n).
Der Erste, bei dem mir das (1969) gelang - ein Dipl Ing, der nach dem Studienabschluß nach Indien gefahren war und von dort als Gerippe und wirklich arg süchtig zurückkam - er war bis zu seinem Tode (RIP B) vor einiger Zeit über vier Jahrzehnte clean und ein erfolgreicher Mensch, zuletzt ein bekannter Blogger.
Wenn der kleine, unbedarfte und ahnungslose road das schafft, warum tun das Leute, deren Beruf es wäre, Patienten zu helfen das nicht ebenso und umso erfolgreicher ?
Ja, Praxx, ich weiß, es ist nicht so einfach, ich versteh' Dich sehr gut Wink
Aber Du, QyX bist auf dem besten Wege, Dich auf etwas einzuschießen, das das Leiden durch Sucht nur erhöht. Man kann Sucht nicht verwalten !
Ich hoffe sehr, daß Du neben den angelernten wissenschaftlichen Erkenntnissen auch persönliche Erfahrungen in Deine zukünftige Tätigkeit als Arzt einbaust. Erkenntnisse, die man wissenschaftlich nicht zu packen bekommt, die aber real sind ! Versteck' Dich nicht hinter irgendwelchen Regelwerken, die von Leuten geschaffen wurden, die irgendwelche Interessen haben, nur nicht die, das Problem wirklich in den Griff zu bekommen. Weg vom Schreibtisch, darum geht's denen leider (und natürlich stark vereinfacht dargestellt).
Cheers
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat den Nagel auf den Kopf getroffen:
Unterstützend arbeiten!

"Unheilbar" ist ein beliebter Ausdruck der Schulmedizin und nicht selten falscher als falsch. Ich könnte eine Latte von Beispielen nennen, die ich selbst mit verfolgt habe. Aber da würde ich morgen noch dran sitzen...

Die neuen Forschungen bringen besonders im Bereich der gesamten Hirnforschung, Nephrologie,.., ja sogar der Darmgesundheit zu Tage, dass es Hintergründe auch im Suchtbereich gibt, die man vorher nicht kannte.Ein absoluter Pluspunkt ist auch die Plastizität des Gehirns.

Zum Beispiel gibt es offensichtlich Alkoholkranke, die durch eine Nierendysfkt massive Trinklust entwickeln, um nur ein Beispiel zu nennen.

Wir dürfen nicht den Fehler machen, alt bewährtes als gegeben hin zu nehmen, sondern sind aufgerufen, immer wieder neues Wissen an zu erkennen,sich auch mal in USA umzuschauen, was die so machen,(Bsp Herz: die arbeiten schon oft ganz anderes, Bsp Hormone und und ) am Ball zu bleiben - und den Profs nicht alles zu glauben Wink

P.S. mal ehrlich, welches Buch, welche Studie könnte so viel Aufschluss geben, als eine 20 oder 30 jährige Suchtkarriere, die man mit anderen teilt und sieht, was läuft? Es kann nur ein Zusatz sein, um die Mechanismen besser zu verstehen und entsprechend an zu setzen.

Wir betreiben eine kleine ganz private Therapie. Ich wundere mich selbst, wie gut es funktioniert. Aber es geht nur, weil ganz spezifisch auf die Bedürfnisse des einzelnen eingegangen wird, besonders auf die unerfüllten. Mein Kumpel hat jetzt ENDLICH den Schnaps weg gelassen, meine Freundin dosiert ab, ein anderer lässt den BK. Ich bin weiter abdosiert. Der eigentliche Erfolg begründet sich darauf, dass das mit guter Laune geschieht.

Es ist eine Kombination von psychologischer, seelischer Fürsorge, Nahrung für die Zellen und sozialem Miteinander und einer Absage an Negativspiralen durch entsprechende Konditionierung im Alltag. Mir lag die Schreibtherapie, meine Freundin hat sich ein Jöbchen gesucht und fing wieder an zu malen..."Heilbar" ist relativ, ich setze auf Lebensqualität.
Seit dem Tod meiner besten Freundin habe ich einiges mehr verstanden und habe versucht, mein Bestes zu geben, ich liebe meine Freunde und habe null Lust, auf die nächste Beerdigung. (Allerdings bin ich gerade selbst an dem Punkt, weiter zu gehen, zu leben, anstatt ständig an mir zu arbeiten.)

Ich schreibe hier sonst nur von mir, aber an dieser Stelle wurde es wohl mal Zeit, auch mal die Erfolge preis zu geben. Aber da muss man ja heut aufpassen, alles, was nicht nach Schema F von den entsprechenden Stellen ausgeführt wird, landet auf dem Scheiterhaufen.

Ich spreche keinesfalls gegen Deine Darstellung,Oyx, mag sie nur erweitern. Wink
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

dakini hat Folgendes geschrieben:
"Heilbar" ist relativ, ich setze auf Lebensqualität.


Das finde ich klasse! Ist Sucht überhaupt heilbar? Oder sollte man sie einfach als Teil der Persönlichkeit akzeptieren? Die dunkle Seite ...

Mich erschreckt der Gedanke der TOTALEN Abstinenz. Deshalb gehe ich auch nicht mehr zur Drogenberatung, dort wurde mir eben diese immer wieder gepredigt. "Nein, auch kein Hasch, das triggert Sie wieder an zum Heroin" und blah-blah.

Vielleicht ist Cannabis tatsächlich für viele eine Einstiegsdroge, nicht bei mir. In über 35 Jahren Cannabis wird es mit der Zeit immer weniger. Mag es auch nicht, den ganzen Tag breit zu sein. Trotzdem liebe ich den Rausch.

Stichwort 'kontrollierter Konsum' - da hat Praxx schon Gutes geschrieben. WIE man das in die Praxis umsetzt, gute Frage.

@QyX & @rock: hier prallen offensichtlich Schulmedizin und Praxis aneinander. Interessante Aspekte. Habe von euch beiden schon Gutes gelesen - unterschiedliche Meinungen sind kein Grund sich gegenseitig an die Gurgel zu gehe. Peace!

LG Mohandes
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2015 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mohandes, würde ich OyX an die Gurgel gehen, das sähe ganz, ganz anders aus Wink
Nein, trotz aller Kontroversen und mal provokant starken Sprüchen sehe ich das Ganze nach wie vor als Gedankenaustausch.
Wer bin ich, daß ich die Wahrheit für mich beanspruchen könnte ?
Es gibt oft viele Wege, die zum Ziel führen. Und manche führen daran vorbei, so wie das Methadonprogramm in seinem ganzen Umfang. Aber sogar darüber kann man reden, obwohl ich nicht von meiner negativen Haltung abweiche - ich habe aber auch viele Argumente, die gegen Methadon sprechen.
Der Gedanke totaler Abstinenz ist so etwas von kontraproduktiv, daß es fast nicht ärger geht. Wenn man sich etwas verbietet, dann baut man in sich eine Grenze auf, die man nicht überschreiten "darf". Diese Grenze muß gepflegt werden, sie taucht also immer wieder in den Gedanken auf. Man nimmt sich also die Chance zur Gelassenheit. Und irgendwann wird die Grenze überschritten und man denkt sofort, ist eh alles egal, ich mach' halt einfach weiter ... Verbote bringen nichts - im Großen (Drogenprohibition), wie im Einzelfall. Wer sich selbst mit Argumenten überzeugt oder sich von nachvollziehbaren und nachvollzogenen Argumenten überzeugen läßt, der hat gewonnen.
Macht man es so, daß man sich sagt, ich darf, wenn alles paßt, aber ich muß nicht, dann hat man die Freiheit, auch mit Drogen verantwortungsvoll umzugehen.
Drogen sind aus der Menschheit nicht wegzudenken, wer weiß, was wir ihnen alles verdanken ? Egal, wegkriegen wird man sie nie. Also muß man einen Weg finden, MIT ihnen zu leben, so zu leben, daß man seinen Spaß daran haben kann, daß die Drogen aber nicht die Steuerung übernehmen.
Sucht ist eigentlich nichts Anderes, als die Freiheit zumindest teilweise aus der Hand zu geben. Man ist nicht mehr frei in seinen Entschlüssen, seiner Bewegungsfreiheit etc. Beschaffung, Vorratshaltung, Vernetzung, alles verlangt seinen Teil von den 24 zur Verfügung stehenden Stunden.
Urlaub ? Gibt's dort genügend Zeug, daß ich hinfahren kann ? Etc, etc.
Sucht bringt's also nicht. Also kann die Devise nur lauten - leben ohne Sucht !
Nicht zwangsläufig ohne Drogen, aber ohne Sucht.
Es schaffen so mehr Leute den Absprung, als man denkt.
Wieviele waren mal hier, haben gepostet und gepostet und man hört nichts mehr von ihnen ? Ein Teil davon hat sich vom Drogenkonsum verabschiedet, ein anderer Teil konsumiert so, daß man gar nicht darüber reden muß, einige sind im Knast, andere in der Klapse oder am Friedhof.
Jene, die sich aus der Sucht verabschiedet haben und die jetzt ein Leben ohne Drogen und ohne Drogenforen führen, sind keine seltenen Juwelen. Es sind erstaunlich viele. Nur daß sie nicht jedem gleich auf die Nase binden, daß sie mal süchtig waren ...
Cheers
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2015 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

@Mohandes,

"als Teil der Persönlichkeit akzeptieren" ist wohl gut ausgedrückt. "als dunkle Seite" empfinde ich es persönlich aber nicht. Wir nehmen Drogen, weil uns was fehlte, ich ziele da mal auf die Kindheit. Bei 2 Langzeittheras gab es keinen, ohne stichhaltigen Grund. Ich denke, nicht erfüllte Bedürfnisse sind oft der Schlüssel. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber oft ist es auch nur verdrängt und bei genauerem Hinschauen bestätigt sich das.

Gerade Opiate ersetzen Wärme und fördern, so lange man sie nimmt,die Annahme der eigenen Person.

Drogenberatungen gingen mir auch auf den Keks mit ihrer super Null Linie. Für manche ist das ein gutes Konzept, einige, die ich kenne, sind so clean geblieben, aber das fkt nicht bei vielen nicht. Dann war es das mit der Hilfe und das kann nicht Sinn der Sache sein.

Aber ich habe schon lange aufgehört, Idealen den Vorzug zu geben. Damit bin ich nur auf die Nase gefallen. Mit der authentischen Haltung habe ich nun letztes Jahr einen kurzen Anlauf gemacht, als es mir nicht gut ging und die Drogenberaterin kam ganz anders rüber, sie würde niemals auf die Idee kommen, mir was "rein singen" zu wollen. Im Gegenteil, sie hat sich auf mein Konzept eingelassen und Abstand genommen von ihrer üblichen Haltung. Menschen lernen voneinader und wenn man sicher rüber kommt, überdenken sie den eigenen Standpunkt gelegentlich. Von eng geistigen nehme ich grundsätzlich Abstand.Es gibt zu viele, die offener sind. Man muss wissen, wo man seine Energien einsetzt.Aber ich lasse allen ihre Meinung, früher bin ich regelmäßig verweifelt, im Rückblick muss ich über mich selbst lächeln.

Ich glaube, es ist am wichtigsten, sich mit dem sicher zu sein, was man lebt. Fehler kann man korrigieren. Ein jeder macht viele, bis der Deckel zu geht. Ohne sie würden wir nicht lernen. Starre Ansichten führen grundsätzlich in eine Sackgasse früher oder später, auch das habe ich selbst erfahren.

"Die Kirche im Dorf zu lassen", war anfangs immer wieder wichtig für mich. "Relativieren", war ein beliebter Ausdrucks eines Ex-Freundes.

Ich empfand Sucht aber noch nie als besonders tragisch, sondern immer als Teil von mir, der mich wachsen lässt.

Es spielt überhaupt keine Rolle im gesellschaftlichen Kontext. Ich empfinde den allgemeinen Blick auf Junkys als künstlich, anerzogen. Auf Schwule wurde früher mit dem Finger gezeigt, heute ist es schon fast schick. Muss man das ernst nehmen, was die Gesellschaft als Wertemodelle raus haut? Schon mit 17 war mir klar: nee! Praxx schrieb ja auch, dass viele Leute mit guten Jobs süchteln, das ist ja ein alter Hut und man darf sich nicht klein machen, nur weil man ein paar Einstiche hat. Das macht doch den Menschen nicht aus! Zudem habe ich immer wieder fest gestellt, dass es gerade die sind, mit Problemen, die was zu sagen haben.

Es kommt einzig und allein auf die innere Haltung und Einstellung an. Alles, was zu einem gehört, darf begrüßt werden und es ist ein leichtes, so alles zum positiven zu transformieren, hat man erst mal diesen Berg erklommen.

Tantra macht einen da sehr selbstverständlich. Ich war zwar schon immer so, aber seit einer Weile kann ich das auch nach außen vertreten und damit ändert sich alles.

Sämtliche miesen feelings verblassen. In meinem Fall war es Wut über Ignoranz, da diese mir meine Gesundheit raubte, weil niemand meine Bedürfnisse erkannte und man mich rum schob, wie ein Möbelstück. Im zarten Alter von 4 kann das massive Schäden hinter lassen.

Ich konnte vergeben und bei uns geht es harmonisch zu seit ein paar Jahren. In meinem Umfeld ist es üblich, aus Fehlern zu lernen, wie sich heraus gestellt hat.Ich bin echt froh über so eine Familie und solche Freunde. Aber ich war das Zugpferd, so zu sagen.Ursprünglich geboren aus Not und Leid. Ich musste mich verändern, sonst wäre ich unter gegangen mit meinen Anlagen.

Meine Mutter wollte mich immer in der Industrie unter bringen, bei den Noten und dem Vtamin B. Heute sagt sie: "Was für ein Glück, dass Du Dich dem widersetzt hast, die hätten Dich und Deine Fähigkeiten verheizt." Aus dem Mund von ihr,besonders im Hinblick auf ihre eigene berufliche Position, im gesellschaftlichen Kontext und so wie sie früher unterwegs war, ist das kaum zu glauben.

"Verändere Dich selbst und das Umfeld zieht nach", erlebe ich tag täglich. Mein Freund hat mich anfangs dafür gehasst, dass ich die Wahrheit so klar sehe, bis er seine eigenen Illusionen aufgeben konnte und inzwischen kritischer ist, als ich selbst es bin. Gestern meinte er spaßeshalber, er hätte gern eine App von mir, jederzeit abrufbar. Ich wüsste ihm immer zu erklären, warum die Menschen sich so oder so verhalten´und er würde dann seine Wut oder Ängste verlieren, weil es nun verständlich wäre. Insofern war das Studium des Lebens min genauso viel wert, wie ein Psychologiestudium mit Schein.(Wobei ich aber derzeit ernsthaft überlege, ob ich das nicht noch dran hängen soll) Das Thema war ja auch hier am Rande angerissen worden. Aber ich mache nicht den Fehler, zu denken, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich sehe, was ich kann, aber auch, wo es hapert.

Im Lauf der Zeit werden die Fehler, die zu eigenem Leid führen, seltener. Aber mich an meinem Umfeld zu orientieren, würde mir im Traum nicht einfallen. Ich erlebe, was es mit den Menschen macht, sie werden aggressiv, weil sie den Soll-Stand nicht erfüllen, oder krank. Und dabei haben sie keine Drogen, die das ganze abmildern. Ich habe meine eigenen Werte kreiert. Die passen dann jeweils zu dem, was ich mir an Lesestoff, Lernmaterial etc besorge.Überhaupt gibt es für mich nur eine richtige Lebensform und die ist, das zu leben, was zu einem passt. Ich respektiere die Angst/Ansicht vieler: "ich muss mich ja ernähren etc." Aber selbst sehe ich das anders, auch im Hinblick auf den Zustand der Erde und verzichte lieber auf eine neue Karre zugunsten meiner seelischen Gesundheit und geistigem Wachstum. Zur Not wäre ich auch bereit, mit dem Fahrrad zu fahren, was ich eh meist tue. Aber wer ist das schon?

Und die Menschen sind meine Spiegel, die mich aufmerksam machen, wenn ich mich verlaufe.

Und Mitgefühl ist ein zentrales Thema. Es entspannt das eigene Gehirn. Und man bekommt zurück, was man gibt. Viel wichtiger, als das bischen Sucht! Das war mal ne Gegendarstellung zu der Verzweiflung, oder Unsicherheit, die man auch empfinden kann, ob der eigenen Situation. Wir alle haben Fähigkeiten und anstatt sie unter zu buttern,(was mit der Erziehung seinen Beginn nimmt) weil wir keinem Ideal entsprechen, sollten wir sie ausbilden Wink
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Stein
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2015
Beiträge: 497

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2015 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Fakt ist auch, dass es wenige Leute gibt, die es nicht missbrauchen; ich kenne keinen einzigen, der es so einnimmt, wie es sich gehört.

Darüber muss man diskutieren.

LG
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