Persönlichkeitstest..?

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naima
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.10.2011
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2016 17:54    Titel: Persönlichkeitstest..? Antworten mit Zitat

Hat irgendjemand von Euch schon mal einen Persönlichkeitstest innerhalb einer Therapie gemacht? Ich bin derzeit in Therapie (früher H-süchtig, dann lange clean, derzeit auf Kratom, um den Suchtdruck zu dämpfen)und mein Therapeut will nun demnächst einen Persönlichkeitstest mit mir machen, um mich besser einschätzen zu können. Mir macht das irgendwie Angst... kennt das jemand? Hat das schonmal jemand gemacht und würde mir was dazu sagen? Was für Fragen werden da gestellt?
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Nooria 24
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2016 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Grüß Dich, naima,

grundsätzlich finde ich es okay, wenn ein Therapeut Dir einen Test vorschlägt, wenn es sich um Dinge handelt wie Verdacht auf:
- Konzentrationsprobleme
- AD(H)S
- Hochbegabung
- etc.

Bei Tests, die eine darüber hinaus gehende psychische Störung diagnostizieren, würde ich mir vorher ganz genau erklären lassen, wie der Test aufgebaut ist, ob er standardisiert ist und zeigen lassen, wie Beispielergebnisse aussehen. Danach kannst Du entscheiden, ob Du den Test machst oder nicht. Wenn der Therapeut nicht bereit ist, Dich von der Notwendigkeit bzw. Sinnhaftigkeit des Testes zu überzeugen, würde ich ihn FÜR DEN MOMENT ablehnen und Dir vorbehalten, die Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu überdenken. So ein Test ist schließlich auch eine Vertrauenssituation und dafür sollte man sich schon etwas länger kennen.

Nooria
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2016 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Naima,

Persönlichkeitstests gehören ganz einfach zu einer psychologischen Diagnostik dazu.
Dabei werden ausschließlich standardisierte und validierte Tests verwendet, die Aussagen zur Persönlichkeitsstruktur der Probanden erlauben.
Oft verwendet wird z.B. das "FPI" ("Freiburger Persönlichkeitsinventar"), es gibt auch sogenannte "Testbatterien" aus mehreren Tests, die sich ergänzen.
Dabei werden verschiedene Aspekte deiner Persönlichkeit untersucht - das braucht man, um herauszufinden, wie du mit Stress umgehst, wie du Konflikte löst, auf welche Ressourcen du zurückgreifen kannst, wo deine Stärken und Schwächen liegen.
Die Tests dienen auch dazu, dass man statistische Untersuchungen nach bestimmten Patientengruppen vornehmen kann. Das ist wichtig, um jedem Patienten eine für ihn passende Behandlung anzubieten.

LG

Praxx
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Naima,

sorry, ich falle mit meiner Meinung mal wieder raus.

Ich habe solche "Tests" in der Klinik gehabt und fand sie extremst durchschaubar!

Mögen sie noch so standardisiert und validiert sein, WAS bitte soll das denn aussagen?

Die Psychologen sind möglicherweise verpflichtet, solche Tests vorzulegen.
Das ist aber ähnlich wie mit "Berichten": Da werden auch die Dinge hinein geschrieben, die "gebraucht" werden.

So ein Test ist eine "Diagnostik", die, wie gesagt, sehr, sehr durchschaubar und eben auch manipulierbar ist.

Damit will ich nicht sagen, dass man das tun sollte, ich möchte Dir nur die Angst nehmen.

Die Persönlichkeit eines Patienten/Klienten erfahre ich nicht durch einen Test, sondern, indem ich mich mit ihm auseinandersetze, wenn ich dazu in der Lage bin.

Wovor genau hast Du denn Angst?

Gruß dimoh
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dimoh,

den Zahn von "manipulierbar" muss ich dir leider ziehen... Allte vernünftigen Tests sind so aufgebaut, dass eine Manipulation recht sicher erkannt werden kann - wenn der Test nicht sogar so aufgebaut ist, dass er gezielt herausfindet, welche nicht vorhandenen Stärken und Schwächen du dir zuschreibst!

Außerdem - wozu willst du bei einem Persönlichkeitsprofil manipulieren? Was nützt es dir, Eigenschaften vorzutäuschen, die du nicht hast?

LG

Praxx
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naima
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.10.2011
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

danke erstmal für Eure Einschätzungen. Meine Abneigung/Angst speist sich aus dem, was ich so an Kritik zu diesen Tests gelesen habe... grade dieser häufigste(?) Test MMPI scheint doch sehr speziell zu sein, was die Auswertung angeht... und es sind wohl immer nur Multiple Choice Sachen... ich finde aber, dass man auf viele Fragen nicht einfach so kurz antworten kann. Ich hab mir einige Testfragebögen angesehen und fands echt schwierig da eine Aussage zu treffen. Bei einigen Fragen hätte ich die jeweils gegeteiligen Möglichkeiten beide gleichermaßen für mich zutreffend gefunden... ich werde meinen Therapeuten wohl bitten, den Test erstmal noch zurück zu stellen und hoffe, er lässt sich darauf ein...
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naima
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.10.2011
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

kurz gesagt: ich hab Angst in einer Schublade zu landen...
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Nooria 24
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo naima,

Du könntest das aber auch anders herum sehen:

Während der Therapie-Gespräche wirst Du - bewusst oder unbewusst - eine bestimmte Rolle spielen. Der Therapeut kann sich noch so sehr bemühen, aber er hat, zumindest tendenziell oder nach Tagesform, eine subjektive Wahrnehmung von Dir.

Der Persönlichkeitstest kann euch beiden helfen, als relativ objektives Instrument zu überprüfen, ob Deine Darstellung bzw. seine Wahrnehmung richtig sind bzw. ob es da Differenzen gibt.

Ich bin der Ansicht, dass so ein Test durchaus sehr hilfreich sein kann, euch beide aufzuzeigen, dass Darstellung bzw. Wahrnehmung von den Tatsachen abweichen und dann zu schauen, warum das so ist.

Nooria
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2016 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo miteinander,
Naima, es ist nicht so wichtig ob du alle Fragen
eindeutig beantworten kannst. Wie Dir aufgefallen sein
dürfte sind das sehr viele Fragen. Selbst wenn Du
eine Frage wahllos beantwortest, in einer anderen
Frage wird konkreter gefragt. Kurz gesagt wird jede
Frage, woanders nochmals gegengefragt, oft sehr
geschickt so das der befragte dies gar nicht bemerkt.
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naima
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2011
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2016 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:


Dabei werden ausschließlich standardisierte und validierte Tests verwendet, die Aussagen zur Persönlichkeitsstruktur der Probanden erlauben.
Oft verwendet wird z.B. das "FPI" ("Freiburger Persönlichkeitsinventar"), es gibt auch sogenannte "Testbatterien" aus mehreren Tests, die sich ergänzen.




Hast Du diese Tests zufällig schon selbst erlebt? Kannst Du mir ungefähr sagen, was und wie da gefragt wird? Man kann diese Tests ja vorher nicht angucken,- die meisten sind nicht zugänglich, soweit ich sehe...
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2016 07:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Naima,
weißt Du, wenn Dich der Test so beunruhigt, dann thematisiere das doch einfach mal bei Deinem Therapeuten.

Letztlich ist es doch DEINE Entscheidung, ob Du ihn (mit)machst oder nicht.

Deine "Persönlichkeit" erkennt ein guter Therapeut, indem er Dich wahr-nimmt und mit Dir arbeitet.

Auch wenn ich mit meiner Meinung/Erfahrung ziemlich allein da stehe: Diese "Tests" werden an Hochschulen unter "Laborbedingungen" erarbeitet, meist von Leuten, die weniger Praktiker sind.

Sie KÖNNEN ein Steinchen in der Diagnostik sein. Können.

Wie gesagt: Das mit der "Schublade" kann ich gut verstehen und das KANN (muss nicht) auch passieren, wenn Du einen jungen, unerfahren Therapeuten hast, einen, der wenig Zeit hat (oder sich nimmt), einen, der wirklich an diese Tests glaubt, - gibt viele Gründe.

Thematisiere das. Sprich mit ihm/ihr über Deine Befürchtungen. Du MUSST ja diesen Test nicht machen oder vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.

Nochmal: Man kann durch Tests niemals die "Persönlichkeit" eines Menschen "messen" bzw. diagnostizieren.
Dazu ist das, was wir "Persönlichkeit" nennen, viel, viel zu komplex.
Ein Test KANN ein Baustein, ein Anhaltspunkt sein. Nicht mehr, nicht weniger.
Schau Dir nur mal die Leute an, die ebenjene Tests entwickeln...

Geh' Deinen Weg, Naima, und wenn Dir das zum jetzigen Zeitpunkt zu viel ist, rede darüber - und über Deine Befürchtungen.

Dann wird er/sie Dir auch sagen, warum er meint, einen solchen durchführen zu müssen.

Die letztlich Entscheidung liegt bei Dir.

Gruß dimoh
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2016 07:39    Titel: Antworten mit Zitat

P.S. Natürlich werden sie an Hochschulen unter ebenjenen Bedingungen erarbeitet.
Was ich vergaß zu erwähnen: Natürlich werden sie dann in der PRAXIS auch angewandt, das bestreite ich ja gar nicht.

Aber : Es ist eben sehr, sehr unterschiedlich und eben auch aufschlussreich, WER ihn anwendet und aus welchen Motiven.

dimoh
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naima
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.10.2011
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2016 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

dimoh hat Folgendes geschrieben:

Letztlich ist es doch DEINE Entscheidung, ob Du ihn (mit)machst oder nicht.

Thematisiere das. Sprich mit ihm/ihr über Deine Befürchtungen. Du MUSST ja diesen Test nicht machen oder vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.



danke dimoh, ich glaub das werd ich auch genau so machen... nochmal reden und schauen, was er sagt... eigentlich ist er sehr nett... bisher... mal schaun...
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2016 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Naima,
finde ich gut.

Und wenn er, wie Du schreibst, "ganz nett" ist, wird er auch damit umgehen können.
Das genau zeigt dann ja auch schon vieles Smile

Alles Gute dimoh
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