Süchtig nach Zucker, aber man sieht es mir nicht an

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Ola1991
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.06.2016
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2016 22:04    Titel: Süchtig nach Zucker, aber man sieht es mir nicht an Antworten mit Zitat

Ich stehe mit meinem Problem, der Zuckersucht alleine da und keiner nimmt meine Schwäche ernst, da man sie mir nicht ansieht.
170 cm , 64kg schwer und vorhin innerhalb einer Stunde folgendes in einer Fressattacke vertilgt:
- 1 Pck Toffiffee
- Kit Kat Chunky
- 2 Riegel Snickers
- 1 Pck Haribo
- 1 Brötchen mit Marmelade
zwischendurch Kartoffelgratin.
Seit zwei Stunden ist mir schlecht und ich schwöre mir, wie so oft, dass ich nie wieder so ekelhaft und gierig sein werde.
Allgemein ist meine Ernährung vorbildich, wären da nicht die Fressanfälle, die meistens mit einem Stückchen Schokolade beginnen.
Das Problem ist, dass ich nicht, wie viele andere ( Was ich sehr bewundere ! ) ein Stückchen Kuchen, o.a. essen kann und es dann dabei belasse.
Das Stückchen Kuchen macht mich erst so richtig scharf und ich gerate in einen Rausch, sodass ich an nichts anderes mehr denken kann. Es ist mir unangenehm und vor anderen peinlich, weil ich zugreife, als gäbs zu Hause nichts zu Essen.
Am Schlimmsten ist, dass von allen Seiten nur kommt "Du kannst es Dir ja erlauben, bei deinem Figürchen ". Wenn ich beim Dessert dankend ablehne, weil es mir leichter fällt einfach garnichts Süßes zu Essen, dann muss ich mich rechtfertigen, "wieso denn nicht" und ob ich denn Diät mache und das hätte ich ja nicht nötig und "och, komm , nur ein Stückchen, hab ich extra für Euch gebacken".
Ich bin mit meiner Figur zufrieden und um das Äußerliche geht es hierbei auch garnicht. Es geht mir um meine Gesundheit und um meine Psyche, die ich in Gefahr sehe, denn diese Lust, die ich manchmal empfinde, kontrolliert mein Handeln und wenn das Werk vollbracht ist und das Handschuhfach voller leerer Verpackungen , dann fühle ich mich so elend (müde, lustlos, gereizt, enttäuscht), das kann man sich nicht vorstellen.
Einmal habe ich abends so viele Süßigkeiten gegessen, dass ich Herzrasen und ein erdrückendes Gefühl in der Brust hatte. Mir war übel und ich hing über der Toilette aber es kam nichts. Nach ca. 20 min war wieder alles gut. Aber ich dachte das wärs jetzt. An Überfressung und Gier gestorben.
Ich habe schon immer sehr viele Süßigkeiten gegessen, aber so langsam möchte ich es in den Griff bekommen auch nur mit einem bisschen zufrieden zu sein. Bevor wirklich mal was Schlimmes passiert und ich für immer mit den Konsequenzen leben muss.
Vielen Dank an die, die sich die Zeit gekommen haben, den Text zu lesen.
Schreibt, was Ihr wollt, Kritik, Tipps...
Ich freue mich besonders über Verständnis und Beiträge, in denen meine Situation ernst genommen wird.
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2016 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht stimmt ja mit deiner Darmflora was nicht, ein Darmpilz oder sowas ähnliches. Da könntest du ja mal drüber dich informieren, sozusagen den Darm entgiften und die Darmflora aufbauen oder was Ähnliches.

Wenn es psychisch ist, dann wäre jedoch der Darm wahrscheinlich auch schon angegriffen. Also würde ich nach Darmflora aufbauen mich informieren und meine Zufriedenheit mit was Sinnvollem hervorrufen, was Spaß macht und dir gut tut, ich empfehle mal Sport und gute Bücher oder was dich halt inspiriert und interessiert.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2016 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi! Wink

Also zunächst Mal: Du bist nicht alleine! Es geht ganz vielen Menschen so. Auch wenn dann letztendlich keiner dein Problem ernst nimmt, wahrscheinlich weil du kein Übergewicht hast und sich die Menschen denken: Na und? Dann futter halt was das Zeug hält, so lange du nicht fett bist - no Problem.
Aber natürlich ist es durchaus ein Problem, es kann zumindest zu einem werden, wenn das Selbstwertgefühl darunter leidet - was ja scheinbar der Fall ist.

Zucker ist nun mal ebenfalls ein Suchtmittel. Angeblich wird es im Körper genau so abgebaut wie Alkohol und ja, Zucker kann süchtig machen.
Leider ist es heute so, das Zucker überall drin ist und so ist es schwer, dem Ganzen ausm Weg zu gehen.

Wie lange hast du diese Fressanfälle schon und wie oft? Was glaubst du warum du solche Attacken bekommst?
Kann es vielleicht sein dass du übergenau mit deiner Ernährung bist? Dass du dir Süßigkeiten verbietest, bis der Drang zu stark wird und sich dann explosiv entlädt? Gibt es auch Situationen, in denen du dir einfach mal was süßes gönnst in einer normalen Portion, wie z.B. ein Eis oder ein Stück Kuchen am Sonntag?

Mir geht es übrigens ganz ähnlich wie dir, ich kann mir Süßigkeiten auch nicht einteilen. Wenn was da ist, dann wirds vertilgt - egal wie viel es ist. Bis mir schlecht wird. Das passiert mir allerdings auch manchmal mit ganz "normalen" Lebensmitteln, wenn nichts Süßes zur Hand ist.
Das kommt bei mir daher, dass das Essen an sich für mich wie ein Suchtmittel ist. Es erfüllt seine Funktion und soll mich trösten oder ablenken.
Wenn ich fröhlich und beschäftigt bin, passiert mir sowas nicht.

Meine Tips und Tricks zur Bewältigung des Ganzen:

Ich vermeide es, große Mengen an Lebensmitteln, insbesondere Süßigkeiten, im Haus zu haben. Generell vermeide ich es Suchtmittel (außer Kaffee und Tabak) im Haus zu haben. Was nicht da ist, kann nicht konsumiert werden.

Ich gönne mir öfter mal was. Z.b. mal eine Mini-Prinzenrolle mit 5 kleinen Keksen drin. Oder mal ein Eis mit 1-2 Kugeln. Ich verbiete mir kein einziges Lebensmittel, auch wenn ich natürlich dennoch versuche auf gesunde Ernährung zu achten.

Wenn ich merke, dass ich etwas essen MUSS, der Drang also sehr stark ist, dann versuche ich gesunde Sachen zu essen, wie süßes Obst mit Joghurt, Salat mit leckerem Dressing, Toast mit Marmelade etc.
Davon esse ich dann zwar bei so nem Anfall "zu viel", aber es ist dann nicht so schlimm für mich. Ich hab so das Gefühl die Kontrolle wenigstens nicht ganz verloren zu haben.

Ich weiß wie du dich fühlst, es ist schlimm wenn man über sich selbst dermaßen die Kontrolle verliert. Aber all das hat seine Ursache irgendwo, und die gilt es zu ergründen um daran zu arbeiten.

Also. Erzähl doch mal ein bisschen mehr. Und versuche mal zu beobachten, wie es sich bei dir so verhält. Ein Schritt zur Besserung wäre, wenn du es schaffst das ganze genauer zu verstehen. Wann passiert es? Warum? Wie habe ich mich vorher gefühlt und wie danach? Hilfreich ist es, sowas schriftlich festzuhalten. Das steigert das Bewusstsein und so erlangst du ein Stück Kontrolle zurück.
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andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3104

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2016 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

bin vom zucker fast weg , aber da ich eh nie davon wegkomme ,benutz ich ihn bewusst als droge.

dazu gehoert aber erstmal das du dich stufenweise vom zucker runterhungerst. Du kannst dich mal zucker maessig untersuchen lassen evtl. Bist du unterzuckert.

und dann langsam anfangen, wenn du die getraenke ausgetauscht hast. Ist schon fast die haelfte geschafft.

Du schreibst du hast eine optimale ernaehrung, hast aber fressattacken. Evt. Ist optimal nicht immer das beste Wink

Adipositas ist so toedlich wie alkohol und tabak zusammen. So an sich kommt zucker in der konzentration bein uns gar nicht vor in der natur. Eigentlich kannst du davon ausgehen das der ganze kack aus der werbung , twixx, mars, kinderriegel ein toedliches gift ist.


Lg andy
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Nooria 24
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2016 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Grüß Dich Ola - und willkommen im forum! Laughing Laughing Laughing

Klar ist Dein Problem für andere Jammern auf sehr hohem Niveau, wenn Du versuchst zu erklären, was die Zuckersucht für Dich bedeutet und warum Dich das so sehr belastet - zumal, wenn Du gleichzeitig eine gute Figur dabei hast.

Hast Du mal überprüfen lassen, ob organisch alles okay bei Dir ist? Bulimie scheint auch kein Problem zu sein.

Letztens hatte ich das Buch "Das Innere Kind - Süchte verstehen und loslassen" von Susanne Hühn gelesen. Sie leidet auch an Zuckersucht und hat herausgearbeitet, wie sie da hinein gerutscht ist - und dann überträgt sie diese Erkenntnis auf andere Süchte und erklärt den Mechanismus der Sucht für mich sehr gut nachvollziehbar. Kostet nur 7,- Euro und liest sich gut.

Hier gibt es eine Leseprobe: www.schirner.com/katalog/das-innere-kind-suechte-verstehen-und-loslassen-p-17026.html

Vielleicht findest Du Dich da wieder und verstehst, warum bei Dir dieses "Programm" zwingend abläuft und Du total machtlos dagegen bist. . . genau diese Erfahrung beschreibt sie nämlich auch von sich.

Ich denke, es ist wichtig, zuerst den Mechanismus zu verstehen, bevor man sich überlegen kann, wie man das ausbremst bzw. umgeht.

Dir ein ganz heftiges Daumendrück!

Nooria
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Lillian
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 27. Jul 2016 05:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zucker ist bekanntlich eine Droge und in ganz vielen Lebensmitteln enthalten. Ich weiß das so genau, denn ich habe versucht mich ne Zeitlang zuckerfrei zu ernähren, was eine große Herausforderung war, denn bevor ich dazu kam, aß ich sehr viel Süßes und wenn ich nachts aufwachte, musste erst einmal ne Tafel Schokolade her und je mehr Zucker ich aß, desto mehr brauchte ich. Ich habe diese zuckerfreie Ernährung allerdings nicht sonderlich lange durchgehalten, denn ich brauchte Zucker. Heute versuche ich kaum noch zu naschen und esse gerne frisches Obst und Gemüse, denn das hemmt auch den junker nach Süßem. Und Vollkornprodukte auch.
Versuch's doch einfach mal. Die erste Zeit ist verdammt schwierig. Ich drücke Dir die Daumen.
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