Alkohol macht alles kaputt

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Dragonfly
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.07.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 09:35    Titel: Alkohol macht alles kaputt Antworten mit Zitat

Wo fang ich an?
Ich bin w, 27 Jahre alt und war mit 14 das erste mal betrunken. Es gab immer gute Phasen und schlechte Phasen...
Ich bin dabei meine Beziehung, mein Selbstwertgefühl, mich selbst zu zerstören. Warum? Weil ich mich nicht mag? Weil ich den Eindruck hab, dass keiner mich mag? Weil es dann auch egal ist?
Aber das will ich nicht. Ich will ein schönes Leben. Alkohol macht es kaputt. Ich kann sobald ich angefangen hab Alkohol zu trinken, nicht damit aufhören, kann schwer ablehnen wenn ich welchen angeboten bekomme. Ich trinke nie alleine. Hab ich nie gemacht. Aber leider schon seltsame „Bekanntschaften“ gemacht deswegen. Ich bin nicht ich wenn ich getrunken habe. Kann mich häufig an nichts erinnern. Das ist schlimm. Aber dadurch, dass ich mich an nichts erinnern kann, ist es für mich weniger real. Ich kann mich locker wochenlang nicht betrinken. Ganz auf Alkohol verzichten geht nicht so lange. Aber alle 6-10 Wochen trinke ich sehr viel, manchmal mache Blödsinn, gefährde mich, meine Beziehung, Freundschaften. Bin ich im Alltag glücklich und entspannt passiert das seltener. Dann verliere ich auch erst später die Kontrolle wenn ich dann trinke. Bin ich unglücklich und habe viele Sachen im Kopf mit denen ich nicht zurecht komme, reichen schon wenige Bier und ich bin völlig daneben. Daran will ich etwas ändern. Ich will glücklich in meinem Alltag sein und ich muss lernen, dass wenn ich Alkohol trinke, meine Grenze zu erkennen und wenn das nicht geht die Finger ganz davon zu lassen.
Soviel zu mir.
Deswegen bin ich hier gelandet und vielleicht hilft es ja schon sich hier auszutauschen.
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Los Fritzos
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lese da irgendwie raus, dass du mit deiner momentanen Situation mehr als unzufrieden bist. Es scheint dich doch ziemlich zu frusten.
Ich kann und möchte dir keinen Ratschlag geben, was du alles machen könntest, um dein Leben glücklicher aufzunehmen oder ob du etwas daran ändern solltest. Das musst du schon für dich selbst herausfinden.Da ist jeder völlig unterschiedlich. Vielleicht bist du ein Typ, der sich den Frust bei einem Waldspaziergang von der Seele schreien kann oder es schafft einen Ausgleich durch ein Hobby zu schaffen? Ich weiss es nicht!
Ich denke aber, dass du dir auf deinem Weg unbedingt Hilfe suchen solltest. Du hast bereits einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht, indem du dir selbst eingestanden hasst, ein Alkoholproblem zu haben.
Wie ich deinem Post entnehme, bist du sehr frühzeitig auf diese Wahrheit gestoßen. Du schaffst es noch, gelegentlich auf den Alk zu verzichten.

Ich glaube, dass du momentan eine gute Chance hast, da noch irgendwie zu entfliehen. Allerdings kann das auch große Opfer von dir abverlangen.Du musst halt da ansetzen, was dich unglücklich macht!. Das kann dein ganzes Leben auf den Kopf stellen.

Es gibt eigentlich nur drei Möglichkeiten für dich:

1. Dich von dem trennen, was dich unglücklich macht (Vielleicht Arbeit, Partner ect.)
2. Deine Einstellung ändern zu den Sachen, die dich bisher unglücklich gemacht haben, um diese irgendwann glücklich zu empfinden (ob das tatsächlich funktioniert?)
3. So weiter machen wie bisher (Was irgendwann im Desaster enden wird)


Ich drücke dir die Daumen, dass du irgendwann einen glücklichen und alkoholfreien Weg für dich findest. Weil mit dem Trinken musst du wohl oder übel komplett aufhören. Dazu ist deine Sucht schon zu weit vorangeschritten.

Viel Glück dabei.
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Priemelchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.07.2016
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo dragonfly,

Herzlich Willkommen im Forum!
Ich finde es schonmal toll, dass du recht reflektiert beschreibst,
dass mit deinem Umgang mit Alkohol etwas nicht stimmt.
Das ist der erste ganz wichtige Schritt.
Ich bin etwa fünf Jahre älter als du und seit dreieinhalb Jahren trocken-
und das sogar sehr gerne Wink .

Du schreibst, dass du gerne die Kontrolle haben möchtest
und deine Grenze erkennen möchtest.
Meiner Meinung nach kann das nicht funktionieren.
Du schreibst ja selbst, dass du nicht aufhören kannst,
wenn du einmal angefangen hast.
Und das wird in der Regel nicht besser, sondern schlimmer.

Ich kenne den Kreislauf
Trinken-Schuldgefühle-Wertlosigkeit-Trotz-Schamgefühle-Trinken selbst sehr gut. Als ich abstinent wurde, strotzte ich nicht automatisch
vor Selbstbewusstsein und vollkommenem Glück.
ABER ich hatte jetzt endlich die Möglichkeit,
daran zu arbeiten und etwas für mich zu tun.
Zugesoffen ging das ja gar nicht.
Denn wir wollen alle Gefühle "wegmachen",
bloß nichts negatives fühlen.
Irgendwann ist das Fass aber so voll, der Deckel fliegt ab und
dann geht es einem erst recht beschissen.
Es liest sich so, als wärest du an diesem Punkt angekommen?

Das kann eine tolle Chance sein! Ich habe ganau wie du immer vom Glück geträumt- nette Familie, kleines Häuschen,
alles geht einem leicht von der Hand, man hat Spaß am Alltag usw.
Es klingelt aber niemand und schenkt dir das einfach so.
Das musst du selbst dir schenken.
Mein Leben hat verändert, in einer Therapie zu lernen,
Gefühle zuzulassen und anzunehmen.
Ich habe mich einmal meiner kompletten inneren Schei.e gestellt.
Bin da durch gegangen und weiß jetzt:
nur wenn ich Angst, Trauer, Wut annehmen kann,
kann ich auch Glück empfinden. Das eine geht ohne das andere nicht.

Ohne Profis hätte ich das nicht geschafft, man muss sich nur darauf einlassen können, dann ist es ein Selbstläufer.

Vielleicht helfen folgende Fragen, dir zu beantworten, in welche Richtung deine Lebensreise ab heute geht:

Kannst du mit deinem Partner offen über deine Situation sprechen?
Kannst du dir vorstellen, zu einer Suchtberatung zu gehen?
Wäre eine Selbsthilfegruppe was für dich?
Kannst du dir vorstellen, dein Leben so ziemlich auf den Kopf zu stellen?
Bist du bereit für Veränderung?
Kannst du ehrlich zu dir sein?

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg, egal in welche Richtung er dich führt.

LG
Priemelchen
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Dragonfly
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.07.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

danke für die Antworten. Die Anteilnahme fühlt sich wirklich gut an.
Ich will wirklich etwas ändern. Habe schon oft überlegt mir professionelle Hilfe zu suchen, aber ich weis nicht wie. Ich gehe schon ungern zu Ärzten wenn ich körperlich krank bin. Ich kann da nicht gut offen reden. Deswegen habe ich jetzt auch erstmal anonym in dieses Forum geschrieben.
Ich kann mit meinem Freund drüber reden, habe aber langsam Angst, dass ich ihn durch meine betrunkenen Aktionen von mir weggestoßen habe. Das ist furchtbar. Aber auf jeden Fall auch ne Motivation was zu ändern.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dragonfly,

du solltest erst einmal eine Beratungsstelle aufsuchen. Du kannst dort auch anonym beraten werden, da will niemand einen Ausweis sehen.
Die hören dir wertfrei zu und kennen auch Ärzte, die keinen Schreikrampf kriegen, wenn sie "Alkohol" hören.
Als erstes sollten mal ein paar Tests erfolgen, mit denen die Schwere deiner alkoholbezogenen Störung ermittelt wird, und danach gemeinsam mit dir überlegt werden, welche Wege für dich machbar sein könnten.
Es gibt zahlreiche therapeutische Möglichkeiten, unter denen gemeinsam mit Arzt oder Berater eine Auswahl getroffen werden kann.
Das reicht von Konsumkontrollprogrammen über medikamentöse Trinkmengenreduktion bis zur ambulanten oder stationären Entwöhnung.
Außerdem müssen die psychischen Störungen behandelt werden, die deinem Alkoholproblem vorangingen - und das geht nicht, solange du trinkst.

LG

Praxx
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sei gegrüsst im Forum, Dragonfly Wink !

Den wichtigsten Schritt hast Du ja schon gemacht, nämlich ( wenn auch erst mal

hier unter einem Pseudonymname ) Dich mit Deiner Unzufriedenheit der Umwelt

preiszugeben.

So fängt es an, wenn man sich aus dem Sumpf befreien will.

Ich freue mich, dass Du da bist.

Sepp Very Happy
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Oxynaut
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 31.01.2012
Beiträge: 725

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2016 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Freund von mir war 10 Jahre Alki, min ne halbe Kiste Bier am Tag.
Irgendwann war er so am Boden, daß er dann ausgerechnet in der LWL Warstein Entgiftung gemacht hat.
Schöne Klinik mit Wald drumherum und Blick auf die Brauerei.

Ging über 6 Wochen und noch nen paar Monate in einer Therapie Einrichtung mit betreutem wohnen, Musik- und Maltherapien und sowas.
Kaffeeverbot war da sogar.

Nimmt jetzt noch jedes We Speed und kifft ab und zu noch einen.
War aber seit seinem 15. Lebensjahr eh schon auf Chemo.
Ein bisschen Turn braucht jeder wohl, zumindest in meinem Freundeskreis^^

Naja, er ist jetzt seit 8 Jahren trocken und sagt das war seine beste Entscheidung ever. Was anderes als die Therapie hätte ihn wohl nicht gerettet.
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