Totalrückfall - alles fürn A... ?!

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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 7. Aug 2016 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Vieles von dem, was hier geschrieben wurde, trifft es derart, dass es schmerzt.
Die Wahrheit tut oft weh.
Diesen manchmal unerträglichen Suchtdruck, wie mikel ihn sehr gut beschrieben hat, ist auch mir immer und immer wieder zum Verhängnis geworden.

Bin selber seit ca.24 Jahren auf Heroin und/ oder Oxycodon. Bis vor 5 Jahren aus dem Methadon Prg. raus gegangen, nach gut 10 Jahren. Habe in dieser Zeit immer moderaten Cannabis Beikonsum gehabt und ein "normales" Trinkverhalten. Soll heißen nicht allein, nicht täglich und wenn mal betrunken, nur auf Feten u.a. größeren Anlässen. Und häufigen Schore-Beikonsum in Form von rauchen- das Methadon hat mich nie richtig befriedigt.

Habe mich, als ich 40 wurde, total unter Druck gesetzt jetzt endlich clean werden zu müssen.
Das war, wie geschrieben, vor 5 Jahren.

Habe seit ich aus der Substi raus bin, einige Male probiert abzukicken- zweimal in Klinik. Den Entzug schaffe ich auch jedesmal, auch die privaten.
Aber, wahrscheinlich weil ich so lange ohne große Pausen drauf bin, habe ich auch 5-6 Wochen NACH den akuten -und wirklichen üblen- Entzügen immer noch heftiges restless legs, ständiges Kälte- und Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Gereiztheit gepaart mit heftigen Depris.

Und dieses super ätzende RLS verursacht natürlich Schlaflosigkeit, und wenn man 5,6,7 Wochen kaum schlafen kann, können viele der o.g. Symptome auch dem Schlafentzug geschuldet sein.

Aber da ich seit Anfang 2013 einen guten Job habe, kann ich mir ein Wochenlanges Leistungstief oder gar Urlaub/ Krankschreibung nicht leisten.
Wenn mir die, durch den Job positive Bestätigung und Struktur des Alltags nicht so wichtig wäre, könnte ich eigentlich kündigen.

Weil meine Sucht fast mein komplettes Gehalt auffrisst, nach Miete, KFZ, Essen und Strom.
Und ich fühle mich wie eine Maschine manchmal, mein Treibstoff ist Heroin und Oxycodon. Beides sehr teuer, aber nun einmal Grundbedingung um handlungsfähig zu sein.
Und eigentlich ist mein Leben dadurch zur Farce geworden, da ich mich die letzten Jahre auch zunehmend abkapsel.
Meine Kontakte beschränken sich auf die Kollegen, die 3-4 Leute wo ich die Schore, Oxy und Gras beziehe.
Meine letzte Beziehung ist jetzt bald 5 Jahre her.

Und "am glücklichsten" bin ich immer, wenn ich mit 5g guter Schore nach Hause komme und weiß, dass ich noch gut Gras rum liegen habe.
Dann ist mein Abend/ Wochenende gerettet.

Dabei bin ich eigentlich total unglücklich und unzufrieden mit meinem Leben, was ja auch kein wirkliches Wunder ist...

Rolling Eyes
Jedenfalls ist mir vollkommen bewußt, SO werde ich nie glücklich!
Bin aber irgendwie in meiner Haltung und Gewohnheit wie erstarrt- wie ein Kaninchen, das in Schockstarre auf die Schlange starrt, die es zu verschlingen droht.
Habe keine Ahnung, wie und wo ich ansetzen soll.
Mir ist auch klar das ich diesen Zustand nur ertrage, weil ich mich mit diversen Substanzen betäube.
Aber jeder Versuch die Opis abzusetzen, ist nach spätestens zwei, höchstens drei Monaten gescheitert.

Ich habe mich seit 25 Jahren nie wohl gefühlt, ohne Opiate im Blut zu haben.

Manchmal denke ich, man müsste mich solange auf einer Insel aussetzen, bis ich mich wieder wohlfühle, mit mir selbst im reinen bin.
Und schwimmen kann, ohne meinen opioiden Rettungsring.

Das alles hilft dir, suri, leider wohl nicht weiter, höchstens als schlechtes Beispiel, wohin Süchte einen führen können.
Und da gibt es ja viele, die noch viel schlimmer dran sind.

Sei froh, dass du einen verständnisvollen Partner hast, sei ehrlich mit ihm und vor allem mit dir selbst. Wir Süchtels neigen i.d.R. zu Selbstbeschiss, aber besonders hilfreich ist das nicht...

Wink

Wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, und lass auf jeden Fall besser den Alk weg, der macht einen oft schnell und gründlich fertig.
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Suri
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 30.06.2016
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 7. Aug 2016 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo endstation, Hallo kamikaze...

Danke für Eure ausführlichen Berichte. Gerade das was Du, Kamikaze schreibst, kenne Ich zu gut. Am Glücklichsten bin ich, Wenn ich weiß, das meine Reserven und Schränke gut mit dem begehrten Material gefüllt sind.
Was die Sache mit dem Glücklich sein betrifft: gestern habe ich mich darüber mit meinem Mann unterhalten und wir kamen Auf die Frage des "warum" wir konsumieren. Es geht mir in erster linie gar nicht um den Turn. Mir geht es einfach NORMAL. wir konsumieren ja offen voreinander. Während mein Mann nie konsumiert hat, Wenn es ihm schlecht ging kompensiere ich bestimmte Defizite mit den opiaren um einfach ICH sein zu können.

Am allerschlimsten vom ganzen Entzug finde ich auch die Restlegs legs und die Krämpfe in den Füßen und Beinen.
Alles andere ist erträglich, finde ich. :idea

Überlege jetzt, wo ich gerade eh wieder mit Shore hantiere, die Gunst der Stunde im Bezug auf sub zu nutzen... Wink

Liebe Grüße
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