Entzug ja oder nein

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amie
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 09:35    Titel: Entzug ja oder nein Antworten mit Zitat

Hallo liebes Forum, ich schreibe hier weil ich mir total unsicher bin, ob ich mir einen Entzug antun will. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und seit fast 30 Jahren Opiat abhängig. Ich war 8 Jahre Heroinabhängig und war dann 3 Jahre im Methadon Programm. Davon musste ich entziehen, die wollten mich nicht mehr Confused Shocked Danach habe ich meinen Mann kennengelernt und war auch gleich drauf schwanger. Die Zeit und die folgenden 3 Jahren waren die cleansten überhaupt. Dann fing es damit an, das ich Paracetamol comp verschrieben bekam. Somit nahm alles wieder seinen Lauf. Die ersten Jahre war ich auf einer mini Dosis Codein, später kam Tramal dazu
Ich hielt mich auf einer Dosis von 90mg Codein und 200mg Tramal retadiert. Vor 2 Monaten musste ich operiert werden und kam auf die blödsinnige Idee. ich nehm was stärkeres um von dem Codein und Tramal etwas runterzukommen. Das hat natürlich nid geklappt, weil ich war sofort drauf. Also nicht das mir das Feeling von Fenta gefällt, eigentlich gar nid, Aber wie ich mich rausdosieren wollt, merkte ich, ups das geht gar nicht, ich bin direkt affig ohne ende. jetzt bin ich auf 12 er Fenta die ich mir auf 6 Tage aufteil und 100mg Tramal.
Die Narkose Ärzte hatten sich beschwert da es recht schwierig sei bis ich in Narkose bin, ich soll mal entziehen und ich bekam auch eine Adresse zum stationären Entzug. Und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll, macht es überhaupt sinn nach all den Jahren ein Leben ohne Opiate. Ich bräucht vermutlich Jahre bis ich mich clean einigermaßen wohl fühle. So geht es aber auch nicht weiter mein Fenta Vorrat geht zu ende. Vielleich weiß jemand von euch einen Rat für mich.
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

amie, spürst Du was von der Dosis, die Du nimmst. Vermutlich nicht mehr.
Dann dient Dein Konsum nur mehr der Systemerhaltung, sprich, dazu dem Alltag begegnen zu können.
Da gibt es zwei Varianten. Entweder aufhören, oder aber sich damit abzufinden und low dose weiterzumachen.
Ich war über 40 Jahre auf Opiaten, hauptsächlich H und M. Dann wurde es mir irgendwann zu bunt. Es macht einfach keinen Sinn, ständig im Stress zu sein, um genügend Zeug zu haben, nur um nicht affig zu werden.
5 Substitol - immerhin 1 g sauberstes Morph aus der Apo täglich - haben mir nichts mehr gebracht. Außer dem Stress, daß ich die fünf Dinger täglich brauche. Da hab' ich dann umgestellt auf Mohntee und den über Monate ganz genütlich abdosiert. Ganz am Schluß etwas Tramal - keine Gefahr für mich, denn ich mag das Zeug überhaupt nicht, es tut mir nicht gut. Aber es half gerade deshalb, die letzten paar Zentimeter zurückzulegen, um problemlos zu landen in der "nüchternen" Welt. Der Abfuck im Kopf bleibt nicht erspart, aber was sind ein paar Wochen Unwohlsein gegen Jahre, in welchen der Stoff immer ganz oben stand ?
Lächerlich, wirklich lächerlich. Als Opiatsüchtige/r wird man wehleidig, der Affe macht schon Angst, wenn man nur darüber redet. Dabei habe ich kalte Entzüge hinter mir, die jeder Beschreibung spotten, wo's wirklich schon eng war, weil der Körper irgendwann nicht mehr mitmacht. Gar nicht vergleichbar mit etwas Schlappheit und dem Feeling der "generellen Unnötigkeit", das man bei/nach einem Minientzug hat.
Codein ist auch ein gutes Absprungbrett. Man kann eigentlich nicht zu viel nehmen, denn es bringt nichts. Irgendwann ist Schluß mit Feelings davon.
Zusammenfassend kann ich Dir aus eigener und aus der mittelbaren Erfahrung über viele, viele Andere sagen, daß es sich wirklich lohnt, aufzuhören. Es hat alles seine Zeit, das Törnen und das Nüchtern-Sein. Bei Dir ist offenbar die Zeit des Törnens zu Ende. Du mußt es nur realisieren und auch nachvollziehen, indem Du Dich 'runterdosierst und dann abspringst. Du wirst überrascht sein, wie gut es auch ohne Opiate geht !
Ganz ohne ? Muß ja nicht sein Wink Wenn mir jemand zum rechten Zeitpunkt was unter die Nase hält, dann greif' ich zu. Das kommt aber nur alle heiligen Zeiten vor. Dann aber macht's Spaß ! Wink Dann nämlich spürt man was von dem Zeug und es ist angenehm.
Mit dem Wissen, daß es nach drei, vier Dosen schon wieder nicht mehr angenehm ist, vermeide ich Übertreibungen. Und ich lebe ein zufriedenes Leben ganz ohne die Probleme von früher.
Da war ich die meiste Zeit Selbstversorger, habe große Mengen gekauft und hochgeschmuggelt. Da kam ich in schwindelerregende Höhen, was die Dosierung anbelangt und der Fahndungsdruck ist auch nervenaufreibend. Ein Wunder, daß ich das Ganze so unbeschadet überstanden habe.
Glaub's mir, "mein" Weg ist nachvollziehbar, auch für Dich gangbar. Probier's einfach mal aus - weitermachen kannst Du ja jederzeit, das ist ja kein Problem. Aufhören ist auch nicht so tramatisch, wie man glaubt. Wirklich ! Auch ich dachte lange Zeit, ich werde wohl ewig und einen Tag an Opiaten hängen, also nie aufhören.
Und jetzt bin ich froh, daß ich das Ganze so im Griff habe. Dabei bin ich nichts Besonderes, just another junkie Wink
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, sagte Erich Kästner. Wie wahr !
Also hopp, Du bekommst von mir jetzt einen virtuellen Tritt in den Hintern, daß Du Dich in Bewegung setzt Wink
Berichte weiter und Du wirst sehen, in einiger Zeit schreibst Du hier ganz stolz, daß Du es geschafft hast und daß es Dir besser, viel besser geht !
Von Herzen alles Gute !
Cheers
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 13:44    Titel: ! Antworten mit Zitat

Hi amie,

vorab eine Frage: Warum noch 100 mg Tramal? So gut schmecken die doch auch nicht! Wink
Wir sind ja ungefähr ein Alter und ich habe im Jan/Feb. `15 meine Methadonzeit beendet. Und, das weisst du selbst, es fühlt sich saugut an, nicht mehr in dieser Mühle zu stecken.

Ich bin zwar kein Verfechter des unbedingten Cleanseins, aber es kommt immer auf die gesamten Umstände an. Wie sieht dein Leben im allg. aus, wie sehr beeinflussen die Drogen dein Leben, welche Drogen konsumiert man, wie ist die Verfügbarkeit/Beschaffung organisiert etc etc etc.
Bei den Infos, die du postest: Geh in die Entgiftung! Suche dir eine Klinik, deren Entzugsbehandlung für dich passt und versuche dir einen Plan für die Zeit danach zu erstellen.
Wenn schon die Anästhesisten dich darauf hinweisen, dass eine Narkose schwierig ist, wird es zumindest Zeit, sich auf ein anderes Opiat umzustellen und seine Toleranz zu senken. Mit Codein kann man sich gut von einigen Opiaten runterholen - wie das bei Fenta aussieht, weiss ich nicht.
Aber du solltest etwas ändern!

Aber denke immer daran - und das zeigt dir ja die eigene Erfahrung - die schwierige Zeit beginnt am Nulltag!

Alles Gute!

LG N
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amie
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2016 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke euch für eure aufmunternden Worte.
@rock Der Satz das alles seine Zeit hat das Törnen und das Nüchtern sein, gefällt mir, den rahm ich mir ein. Mohntee , hört sich gut an, wie macht man den ?
@Nebukadnezar wenn ich die Fenta Dosis erhöhen würd wären die Tramadol unnötig aber so merk ich wenn ich sie nicht nehm.

Ich beweg mich tatsächlich ständig am Rand vom Entzug und das nervt.
Vor 2 Jahren hatte ich die Tramas abdosiert auf null, ich war nur depressiv, machte grad das nötigste, hatte an nichts wirklich Freude.4 Monate hab ich das durchgehalten, dann gings echt nicht mehr, ich bekam Schmerzen in die Gelenke die auch danach nicht wirklich weggingen und hab seit dem Tinnitus, mal mehr mal weniger. Ich will hier nicht rum jammern, ich hasse rumgejammer, aber es is so. Ich hab Angst das nochmal was zurück bleibt.
Hattet Ihr solche Probleme nicht ,besonders die Depressionen find ich heftig.
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2016 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

hi amie,
will dir auch mal ein paar Worte zukommen lassen!
habe ja vor ein paar Tagen etwas über Abstinenz in dem Hep-C Thread geschrieben-will jetzt nicht alles wiederholen.Habe mich eigentlich mit meiner Sucht arrangiert und totale Abstinenz kann und wird mein Ziel nie sein.

Natürlich wäre es erstrebenswert für mich ganz ohne Drogen zu leben und täglich Yoga zu machen. Soweit die Theorie. Aber ich muss zugeben, dass ich mit der praktischen Umsetzug der Theorie so meine Probleme habe.

Triff ein bewusste Entscheidung welchen Weg du gehen willst. Im besten Fall wirfst Du das Tramal weg und schwörst dir nur noch nicht Opioide Analgetika zu verwenden.
Das Craving verschwindet dann so langsam. Oder du wählst Tor B...

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute auf Deinem Weg - wie auch immer der aussehen mag - ob nun abstinent oder nicht. Man geht halt im Leben durch unterschiedliche Phasen - und das ist auch gut so.


so long
mikel
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2016 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

amie hat Folgendes geschrieben:
Mohntee , hört sich gut an, wie macht man den ?


Das ist Absud aus Mohnstroh, trockenen Mohnkapseln also. Rohopium genaugenommen.
Der Haken daran ist, daß es den geeigneten Mohn nicht überall gibt (in D genaugenommen verboten), es sei denn Du hast im Garten genügend stehen (unwahrscheinlich), oder Du findest Mohn irgendwo in der "Wildnis". Auf Brachen zB ist das schon möglich (Schlafmohn, nicht den roten kleinen Klatschmohn), aber auch dann stellt sich die Frage ob's reicht ...
Cheers
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2016 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

letztendlich kann dir NIEMAND sagen, was DU WILLST Wink
das weiß ich natürlich auch nicht. und ich maße mir auch nicht an zu wissen, in welchem stadium seiner suchtgeschichte ein mensch gerade steckt.
ich sehe es da wie @rock: alles hat seine zeit! das cleansein, das draufsein, das exzessive konsumieren, der low-dose-konsum, die entzüge, und wieder das cleansein... es kommt und geht.

mir persönlich geht es DEUTLICH besser, seit ich mich nicht mehr so extrem verrückt mache. ich bin jetzt mitte 30 und seit 10 jahren (wieder) auf opiaten. bei mir war es nie heroin, sondern apothekenopiate. aber das ist im grunde auch egal, denn opiatsucht ist opiatsucht (aber es gibt natürlich bedeutende unterschiede in der jeweiligen schwere der sucht, die konsumierte substanz, die konsumform usw.).

ich hatte lange zeit ein schlechtes gewissen beim konsum. ein zeit lang hatte ich ähnlich wie du konsumiert: methadon und tramadol. man kann das tramadol aber wirklich weglassen. der antidepressive effekt ist zwar bedeutsam, aber man kann sich das zeug abgewöhnen, ohne viel schmerz...

inzwischen bin ich stabil auf polamidon in substi, habe keinerlei suchtdruck mehr (das hat lange gedauert!), nehme auch absolut nichts anderes mehr zusätzlich (auch kein alk etc.) und meinem körper geht es schon UM LÄNGEN besser als zur zeit meines (exzessiven) mischkonsums.

und ich versuche mittlerweile auch, nicht mehr so viel über den konsum an sich zu grübeln. ich habe nämlich -wie schon gesagt- ewig lange ein schlechtes gewissen gehabt beim konsum. und somit habe ich auch jeden tag aufs neue druck auf mich selbst ausgeübt, damit ich NICHT in substi gehe und NICHT so hoch dosiere usw... ABER ICH HABS TROTZDEM GEMACHT!

das klingt vielleicht wie SCHEITERN. so ungefähr:
er wollte nicht in substi, aber er ist jetzt im programm.
er wollte nicht so hoch dosieren, aber jetzt braucht er 20 ml.
usw...

so dachte ich zunächst auch.
aber mit der zeit ging es mir immer besser und besser.
ich hatte irgendwann keinen suchtdruck mehr. auch das jahrelange, (gelegentliche aber regelmäßige!) verlangen nach benzos war plötzlich erloschen.

mein weg sieht jetzt eher so aus: ich vesuche nicht mehr, mich jeden tag aufs neue selbst zu bestrafen für meinen konsum oder so oft darüber nachzudenken, wie es sich "mit" oder "ohne" opiate lebt.
das schaffe ich leider nicht immer. und erst der letzte von mir eröffnete thread befasst sich mit den folgen/veränderungen durch den jahrelangen opiatkonsum.

solche fragen/analysen sind ja auch nicht verkehrt, denn man kann aus ihnen auch viel lernen.

aber wichtiger als solche fragen ist für mich inzwischen eher die frage, wie ich konkret HEUTE in meinem leben vorwärts komme.

und mittlerweile bin ich mir sicherer denn je, dass es mich AUF JEDEN FALL nochmal clean geben wird. früher konte die zeit bis zur einnahme der ersten dosis für mich gar nicht schnell genug vergehen... ich hatte depressionen, habe mich dementsprechend bescheiden gefühlt und wollte unbedingt so zügig wie möglich meine stimmung ändern.
das ist vergangenheit. zum glück. und natürlich frage auch ich mich, wie das wohl alles ist, wenn dann ar nichts mehr da ist. aber wenn man sich noch an seine letzte cleanphase erinnern kann, weiß man das ja auch einzuschätzen.

und ICH fand es clean zeitweise richtig gut.

woran wir süchtigen und nun aber vorrangig erinnern, sind die schlechten zeiten, als wir nüchtern waren. die zeiten, als wir depressiv waren und als wir entzügig waren und schmerzen hatten.

wir denken gern: "DAS ist also cleansein!"
dabei ist das nicht cleansein, sondern kranksein! wenn es einem mal gut geht, dann ist das cleansein super. das weiß ich noch.


nun haben wir und leider ziemlich an das draufsein gewöhnt, so dass es lange dauert, bis wir wieder clean UND GESUND sind. clean sind wir ja in 2-3 wochen. aber dann gehts uns doch erstmal schlecht.
bis man wieder gesund und sauber lebt, braucht man etwas mehr zeit...


ich möchte aber noch 2-3 faktoren anfügen die es MIR persönlich (ich kann das leider nicht verallgemeinern) ermöglicht haben, wieder ein "normaleres" leben zu führen, in dem nicht alles von meiner sucht dominiert wird:
- der extreme suchtdruck und das widerliche craving, diese gier nach immer mehr opiaten (immer vorhanden, wenn ich überwiegend kurzwirksame opioide konsumiert habe) ist irgendwann verschwunden.
- die perversen depressionen waren irgendwann weg
- der beschaffungsstress fiel durch substi UND take home irgendwann weg (hat leider lange gedauert mit take home!). über jahre war der schwarzmarkt mein wöchentliches ziel. und das hat viel zeit, geld und nerven gekostet...

trotz dieser positiven entwicklungen ist nicht alles im lot bei mir. denn es gibt auch eine kehrseite. das aber ein ander mal, u.a. auch deshalb, weil diese punkte momentan nicht direkt mit der substi zu tun haben...


alles gute
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2016 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

hallo amie, vieles ist schon gesagt. bei mir funktioniert nach 20 jahre druff nur abstinenz, und das seit 16 jahren.
und das ist gut so.
mein leben ist reichhaltig, nicht immer toll, aber intensiv.
ansonsten poste ich unter "clean sein"
viel kraft
Joe
nur für heute nehm ich nix
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amie
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2016 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin wirklich geplättet das ich so viele und so lange Antworten von euch bekommen habe. Ich fühle mich richtig ernst genommen.

In meinem Umfeld gibt es niemand mit `meinem Problem´ , die verstehen nicht die Schmerzen, und wieviel Energie und Nerven so ein Entzug kostet.

Und vor allem denken die meisten, jetzt hat sie ja entzogen, jetzt ist ja wieder alles I.O.

Einiges in euren Beiträgen hat mich zum nachdenken angeregt.
Mal sehen was dabei raus kommt. Ich halt euch auf dem laufenden
Danke lg amie
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2016 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Amie,
"ein 12er Fenta, das ich mir auf 6 Tage aufteile" - wie muss ich mir das vorstellen? Halbierst du das Pflaster und klebst es ganz normal, oder machs du 6 Schnipsel draus und kaust die aus oder noch anderes?
Das Pflaster setzt nämlich aufgeklebt pro Tag 0.3mg Fentanyl frei, enthält aber insgesamt 2.0mg!
Nur, wenn du das Pflaster regulär aufklebst, weißt du, wieviel Fenta du nimmst. Bei allen anderen Anwendungen ist das Rätselraten...
Du solltest dich auf Buprenorphin einstellen lassen und davon dann langsam ausdosieren.
Auch Buprenorphin gibt es als Pflaster (die eine Woche draufbleiben können!), aber du kannst auch die 0.2- oder 0.4mg Tbl verwenden.

LG

Praxx
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amie
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2016 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, habe z.Zt. viel um die Ohren.
Ich klebe die Schnipsel in den Mund Smile
Hab zuerst so gemacht wie man soll, die Schnipsel sind aber zu klein das hält nicht richtig und ich find die dann nicht mehr.

Das mit dem Buprenorphin wäre eine gute Idee. das geht aber nur über Substi denk ich mal.
Ich habe von dem Krankenhaus wo ich war zur OP eine Adresse von einer Schmerzambulanz bekommen. Hab mein ganzen Mut zusammengenommen und dort angerufen. wollt eigentlich nur mal hören wie dort der Ablauf wäre, die gab mir gleich einen Termin der wäre schon am 24.08. also nächste Woche.
Bei denen kommt man ohne Vorgespräch und ohne Voruntersuchung gleich zum Termin und bleibt min. 14 Tage. Man würde dort einen Medikamentenentzug mit infussionen mit Antidepressiva machen.
Ob ich das durchsteh weiß ich nicht, mir wird ganz schlecht wenn ich nur dran denk. Ich hab echt ordentlich Schiss , schlecht Vorraussetzung dafür.

Aber falls ich das nicht durchhalt könnt ich mir vorstellen das mit dem Bupre mal zu versuchen. Hab mal früher in Frankreich Temgesic genommen, das ist glaub ich der selbe Wirkstoff. Dazu müsst ich mich voeher um einen freien Platz in einer Substi kümmern?
Ach ich weiß grad selbst nicht, hab einfach nur noch Angst und könnt grad heulen.
lg Amie
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Ichbins
Anfänger


Anmeldungsdatum: 13.07.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2016 11:49    Titel: Re: Entzug ja oder nein Antworten mit Zitat

amie hat Folgendes geschrieben:
Hallo liebes Forum, ich schreibe hier weil ich mir total unsicher bin, ob ich mir einen Entzug antun will. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und seit fast 30 Jahren Opiat abhängig.


Ich bin schon seit 50 Jahren Morphinist, und überzeugter Morphinist, so man das hier sagen darf. Die Antwort auf Deine Frage, ob Du Dir eine Entwöhnung antun willst, ist im Allgemeinen einfach zu beantworten. In der Regel hilft Morphin, sei es Methadon, sei es Heroin, sei es Morphin, sei es sonst eines, unsereins beim Leben. Wir leben besser unter dem Einfluss von Morphin. Wäre es nicht so, würden wir es nicht verwenden. Hast Du nun den Eindruck, dass dein Methadon dir eher beim Leben hinderlich als förderlich ist, dann wäre es Zeit, eine Entwöhnung zu wagen. Mit !hinderlich! oder "förderlich" ist aber keineswegs die Mühe der Beschaffung gemeint, sondern DIE WIRKUNG des Morphins, in deinem Fall des Methadons.

Bist du darin nicht sicher, dann dosiere dich langsam in größen Zeitintervallen (alle 4-5 Tage einige3-5 Milligramm weniger) und in kleinen Schritten herab. Spürst du unterwegs dass sich Zustände einstellen, die so unangenehm sind, dass man auf Dauer nicht damit leben will, dann lasse die Entwöhnung sein. Kannst du aber relativ problemlos langsam und in kleinen Schritten bis auf Null herab dosieren, bist du entwöhnt und deine Frage erübrigt sich.
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2016 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

amie hat Folgendes geschrieben:

Aber falls ich das nicht durchhalt könnt ich mir vorstellen das mit dem Bupre mal zu versuchen. Hab mal früher in Frankreich Temgesic genommen, das ist glaub ich der selbe Wirkstoff. Dazu müsst ich mich voeher um einen freien Platz in einer Substi kümmern?


richtig, temgesic ist ein präparat, das buprenorphin enthält.
bupre ist auch zur schmerztherapie zugelassen, d.h. du könntest deinen arzt auch fragen, ob es dir im rahmen einer schmerztherapie verschrieben wird.

subutex gibt es nur zur substitution. und temgesic nur zur schmerztherapie. für die jeweils andere anwendung haben die mittel keine zulassung. klingt nicht nur seltsam, es ist auch seltsam. hat aber natürlich auch alles seine gründe...


du hast einige optionen, wenn du auf buprenorphin umsteigst...

1. verordnung von subutex im rahmen einer schmerztherapie oder substitution.
2. ein entzug davon dürfte einfacher sein als von manch anderem opiat.
3. subutex ist auch außerhalb von verschreibungen durch einen arzt relativ günstig zu bekommen. auf der szene bekommt man 8mg für 5€ (ausnahme ist bayern, wo es z.t. bis zu 40€ kostet!)

option 3 ist natürlich nur "ultima ratio", wenn man nicht anders fündig wird oder keinen substi-platz bekommt. zudem verstößt man ja auch gegen das gesetz und man kann sich allerlei unnötigen ärger einhandeln, weshalb ich tunlichst davon abrate. aber erwähnen wollte ich es eben doch...

trotz allem: zunächst einmal würde ich es auch mit der entgiftung versuchen.
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