auch bei mir: Umzug. Und dann?

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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2014 22:10    Titel: auch bei mir: Umzug. Und dann? Antworten mit Zitat

soooooo ich schreib mal wieder.

Hallo in die Runde.

Ich ziehe jetzt dann auch um. Gerade ist ja große Umzugswelle.
Und - oh Wunder - ich wollte unbedingt dann aufhören. (... ehm ja. Rolling Eyes )
So, mittlerweile bin ich aber ja dann doch nicht mehr so grün hinter den Ohren, dass ich mich zumindest ansatzweise darauf einstellen kann, dass man so eine Krankheit nicht einfach an einem Ort zurücklassen kann.

Ich habe mir so fest vorgenommen, zumindest den ersten Tag ohne Kaufen-(Fr)Essen-K*****-Kaufen-... etc. zu überstehen... und mein Körper bräuchte das auch mal...

Ich habe echt Angst sag ich euch. Fremde Dinge mag ich gar nicht. Allein sein mag ich gar nicht. Nicht wissen was passiert mag ich gar nicht. Stresspegel, ganz arg schlimm.

Hab Reisen, Weg sein, Woanders sein etc. schon oft probiert und meist waren die Anfälle dann noch schlimmer als daheim Shocked und wirklich wirklich krasse Sachen wie im Reisebusklo und so Sachen...

Ich möchte hier ein bisschen schreiben in der Hoffnung, dass ich durch Reden/Schreiben mich weniger einsam fühle und dem Suchtdruck irgendwie entkommen kann.
Nach viel Aufregung/Stress brauche ich es mehr als alles andere und der erste Tag wird nicht rosarotzwitscheridu ablaufen.

Dieses Forum ist mir echt schon ganz schön wichtig geworden und vielleicht schaffe ich mit euch zusammen ja zumindest Tag 1.!

Viele liebe Grüße
Miu
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GagaMama
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Miu,

wie läuft es denn so insgesamt bei Dir? Hast Du es geschafft, den Stress aus der ganzen Sache etwas herauszunehmen und sie mehr in Deinen Tagesablauf zu integrieren?

Ziehst Du in eine unbekannte Gegend oder "zurück in den Schoß der Familie"?

Schreib - ich freue mich, von Dir zu lesen und wünsche Dir viel Hilfe beim Umzug, möglichst wenig Stress und - setze Dich nicht unter Druck. Warum willst Du Dir mitten im Umzug, wenn Du Veränderung sowieso nicht magst, bei der Sache Stress machen? Ich drücke Dir trotzdem die Daumen - und vielleicht und hoffentlich beeinflusst das neue Umfeld Deine Krankheit positiv und entspannt Dich mehr. Alles Gute und einen guten Start in der neuen Wohnung mit netten Nachbarn und bald klasse neuen Freunden!

GaGa
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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Gaga!

Das freut mich wieder etwas von dir zu lesen!

Ja, ich konnte deine Worte wirklich ein Stück weit umsetzen und "es" mehr in meinen Tagesablauf integrieren. Mich weniger hassen. Aber ich hasse mich trotzdem noch ganz schön. Aber ein wenig weniger.
Ich fahre jetzt meistens gleich morgens los und "erledige was ich abends brauche" ... trotzdem schäme und hasse ich mich natürlich...

Es vergeht eigentlich kein Tag wo ich mir nicht denke "warum warum warum lass ich das nicht EINFACH sein? Ich muss es doch bloß lassen(!). Ich bekom ja nicht mal körperliche Entzugserscheinungen... also, schon natürlich irgendwann Very Happy

Wenn es gehen würde, würde ich echt vollkommen abstinent leben..aber das geht ja nicht. Und wenn ich nur irgendwo reinbeiße macht es wirklich PENG und der Suchtdruck überschwemmt mich. Es ist unbändig schwer dann anzukämpfen. Meist bin ich dann sofort wie ein Roboter und realisiere erst hinterher mein tun. (grad auch wieder)

Also natürlich mag ich mir keinen Stress machen. Aber Umzug und alleine sein ist für mich Stress. Also da geht es mir dann einfach nicht gut. Das weiß ich zum Glück. Dass ich da so reagiere. Chaos um mich herum verstärkt das. Und nach einem Umzug ist ja immer Chaos.

Ich möchte wirklich unbedingt diesen ersten Tag schaffen.
Nur, das wäre dann der erste Tag "ohne" seit... seit... seit... puhhh... seit dem Tag wo es mir vor Schmerzen so schlecht ging dass ich es nicht machen konnte Rolling Eyes

Warum weißt du eigentlich so viel darüber? Und kannst so gezielt Tipps geben?

Liebe Grüße!
Miu
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GagaMama
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Miu,

freut mich, dass Du Dir wenigstens mit dem Einkaufen weniger Stress machst - und ja, es ist mit dem Kopf nicht zu begreifen, dass man nicht EINFACH aufhören kann - und doch hat alles mit dem Kopf zu tun. . . irgendwo, ganz tief drin steckt die Ursache für den ZWANG!

Versuche doch einmal, nicht von Sucht, sondern von ZWANG zu sprechen und auch so darüber zu denken. Du musst versuchen, Deinen Kopf auszutricksen - Dein Bewusstsein führt diese ganzen sinnlosen Diskussionen und verursacht Deinen Selbsthass - Dein Unterbewusstsein steuert Dich und Dein Verhalten. . . und ganz offensichtlich ist es deutlich stärker als Dein Bewusstsein. . .

Stelle Dir vor, dass jemand vor Dir steht, der deutlich stärker und schneller ist als Du und Dich ZWINGT, etwas zu tun, was Du eigentlich nicht tun willst - Du schadest niemandem mit dem, was Du tun sollst, außer Dir selbst. Dieser "Jemand" hat soviel Macht über Dich, dass er Dich ZWINGT und Du gehorchen musst. . . würdest Du Dich in der Situation hassen? Sicherlich nicht! Du wärest wütend, dass Du unterlegen bist, ganz sicher - aber hassen, nein, das würdest Du nicht! Und Du würdest Deine Unterlegenheit auch nicht als Schwäche sehen, sondern als Ärgernis, als Ungerechtigkeit, weil es gerade Dir passieren musste. . .

Du bist Deinem Unterbewusstsein ausgeliefert, es ist stärker als Dein Bewusstsein, es hat Macht über Dich und ZWINGT Dich. . . also Miu, höre auf, Dich für einen Zwang zu hassen, der zu stark ist, um ihn mit Deinem Bewusstsein, Deiner Intelligenz und der Logik zu bekämpfen. Das ist keine Sucht, sondern ein ZWANG!

Wenn Du versuchst, Dich einem ZWANG zu widersetzen, investierst Du unglaublich viel Energie in eine recht aussichtslose Sache und bist wegen Deiner vermeintlichen Schwäche hinterher deprimiert und frustriert - und Du hasst Dich, weil es doch - das sagt Dir Dein Bewusstsein - nicht so schwer sein kann, es nicht zu tun. . . es einfach sein zu lassen! Das ist so ein Blödsinn, Miu! Das ist keine Schwäche, sondern ein ZWANG und da kannst Du Rationalität, Logik und das Wissen, dass Du Dir damit schadest, einfach vergessen. . . diese "Werkzeuge" sind viel zu schwach, um gegen einen Zwang anzugehen - immerhin sind das Mechanismen, die sich sogar in einer PET messen lassen, also haben sie nichts mit dem freien Willen zu tun.

Informiere Dich einmal über Zwänge, beispielsweise hier, die das Thema recht gut erklären: www.zwaenge.de/diagnose/zwangsstoerung_ursachen.htm

Ich hatte Dir ja schon geschrieben und ich meine das absolut ernst - akzeptiere, was Du im Moment nicht ändern kannst, integriere es in Deinen Tagesablauf wie das Insulinspritzen oder Einkremen. . . Der Zwang gehört zu Dir, als nimm ihn an als eine Krankheit, die Du Dir nicht ausgesucht hast. Genau wie Menschen mit künstlichem Darmausgang oder Urinbeutel regelmäßig zur Toilette gehen müssen, musst Du das auch tun - ordne Deine Krankheit auch da ein und höre auf, Dich von ihr zum Sklaven machen zu lassen.

Wenn der Beutel voll ist, muss er geleert werden. . . das machst Du nicht anders! Versuche einfach, jeglichen Stress, jede Ablehnung, jeden Selbsthass und jedes Gefühl der Schwäche aus der Krankheit zu nehmen. . . klar, es ist lästig, aber mehr auch nicht! Dann hilf Deinem Körper so gut es irgendwie geht mit Vitaminen, Flüssigkeit, Säureblockern, weicher Nahrung und warte ab.

Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass Druck sofort Gegendruck erzeugt. Je mehr Du versuchst, den ZWANG zu bekämpfen, desto stärker wird er. . . Es ist keine Sucht und keine Schwäche, also behandele den Zwang wie es ihm zusteht, nämlich als chronische Krankheit. Er ist da, wird kurzfristig nicht verschwinden, also nimm ihn hin und versuche nicht, ihn zu beherrschen.

Du könntest hier einmal schauen, im zweiten Beitrag auf Seite 2, falls Du Interesse hast: http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=13442&postdays=0&postorder=asc&start=15

Du wirst verblüfft sein, wie entspannt die ganze Angelegenheit werden kann, wenn Du Deinen Zwang endlich als Teil von Dir akzeptierst, ihn nicht mehr bekämpfst, ihn in den Tagesablauf integrierst, Dich damit bestmöglich einrichtest - und ich meine das ABSOLUT ERNST! Denke einfach nicht mehr darüber nach und mach es einfach, ohne den Zwang oder Deine vermeintliche Schwäche zu bewerten, nimm es hin wie eine notwendige Reinigungsaktion, die Dein Körper braucht, um zu funktionieren! Versuche das einmal für ein paar Wochen. . . es könnte sein, dass Du überrascht sein wirst, wie sehr viel besser Du Dich dann fühlst. . . zumindest fühlst Du Dich dann nicht mehr wertlos, als Versager, als Schwächling - bist Du nämlich alles nicht, sondern nur jemand, der eine Zwangserkrankung hat.

Und ganz ehrlich, Miu, der Umzug verlangt Dein ganzes Organisationstalent, Flexibilität, massenhaft Energie, und das Genie, welches das Chaos beherrscht. Halte Dich in solch einer Situation nicht damit auf, Deinen Zwang kontrollieren zu wollen - das klappt nicht und Du bist zusätzlich frustriert zu all dem Frust, den Du sowieso empfinden wirst, weil vieles nicht so klappt wie geplant, einiges kaputt geht, verschwindet und tausend Kleinigkeiten Deine Aufmerksamkeiten in Anspruch nehmen. Und wenn Du dann in der neuen Wohnung "zu Hause" bist, dann nimm Dir meinen Beitrag noch einmal vor und probier es aus. . . Du gibst Dich damit nicht auf, aber du kämpfst nicht mehr auf verlorenem Posten. . .

Was wäre denn, wenn Dein Unterbewusstsein mit diesem Zwang versucht, Dir permanent das Gefühl des Versagens, der Schwäche, der Unterlegenheit zu vermitteln, weil irgendein seltsamer Gedankenknoten meint, dass Du Dich für irgendetwas in der Vergangenheit bestrafen musst und deshalb ständig Dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein untergraben werden müssen und Du Dich von Deinem Zwang versklaven lassen musst? Und dann sagst Du Deinem Unterbewusstsein: "Okay, akzeptiert - Du bist im Moment stärker! Gewonnen! Arbeite ich eben meinen Zwang ab, ist mir egal, mach doch - ich habe echt etwas Wichtigeres zu tun, als Dir mehr Aufmerksamkeit als nötig zu schenken! Pech, wenn Du mehr Einsatz von mir erwartest - ist nicht mehr - habe schon genug Zeit auf Dich verschwendet!"

Lass mich raten - Du denkst jetzt: Ist die noch ganz dicht? Ich kann das doch nicht einfach so akzeptieren! Ganz ehrlich, Miu, ich bin absolut ganz dicht! Im Endeffekt machst Du schon jetzt nichts anderes, als ich Dir vorschlage - ich bitte Dich nur, Dir den Umweg über den ganzen Kampf, den Selbsthass, die Minderwertigkeitskomplexe und den Druck zu sparen . . . Du verplemperst Zeit, Energie und Selbstwertgefühl auf einen Zwang, den Du nicht beherrschen kannst, sondern der immer stärker wird, je mehr Widerstand Du aufbaust!

Du verlierst überhaupt nichts, wenn Du Dich auf den Versuch einlässt - am Anfang wirst Du Dich sehr unwohl fühlen, Schuldgefühle haben. . . auch das verursacht Dein Unterbewusstsein. Lass Dich nicht beirren, mach einfach weiter - und dann schau nach ein paar Wochen, vielleicht so vier bis sechs, WIE WICHTIG Dir der Zwang noch ist! Das ist nämlich die alles entscheidende Frage: Wie wichtig ist der Zwang und im Umkehrschluss: Wie stark lässt Du Dich von ihm beherrschen - und in Konsequenz, wie viel Macht hat er noch über Dich?

Jetzt habe ich Dir eine ganze Menge zum Nachdenken gegeben, glaube ich. . . und ich weiß, dass Dir jeder meiner Vorschläge absolut gegen den Strich und Deine Überzeugung gehen - das ist Dein Unterbewusstsein, dass Dir dieses Gefühl vermittelt, weil es will, dass Dein Zwang so einen großen Raum für Dich einnimmt und Dich beherrscht. . . lass das nicht mehr zu. Unterlegen fühlt sich der, der sich beherrschen lässt. Partner ist der, der sich arrangiert und der Überlegene ist der, der das Unabwendbare annimmt und bestmöglich in sein Leben integriert, ohne mehr Zeit und Energie als absolut notwendig darein zu investieren!

Drücke Dir die Daumen, dass Du den Mut findest, meine Vorschläge auszuprobieren und erfolgreich zu sein! Und viel Erfolg mit Deinem Umzug!

GaGa
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Marla
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, wahrscheinlich das beste was ich zu dem Thema je gelesen habe (okay, ich gebe zu das Zwäenge bei mir keine große Rolle spielen).
Da steckt sehr viel drin was man durchaus in das Thema Sucht übernehmen kann.

Da muß ich jetzt erst mal drüber brüten.

Vielen Dank, Marla
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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

GaGa, wow was für ein Text Smile

ich muss da glaube ich auch erstmal drüber brüten.
Aber eins ist doch mittlerweile anders: ich kann deine Worte gut annehmen, ich halte sie absolut nicht für Schwachsinn!

Zwei Fragen hab ich aber gleich:

- Wie unterscheidest du Sucht und Zwang? Also, natürlich ist es keine körperliche Abhängigkeit wie bspw. bei Heroin. Aber ich bin auch "süchtig" würde ich sagen... ich kann ohne des "Stoff" nicht leben, alles dreht sich darum...
Wann ist etwas ein Zwang? Ist Koksen dann auch "nur" ein Zwang?

- Ist es wirklich sinnvoll sich dem Ganzen so "hinzugeben"? Genau das hat meine Therapeutin nämlich immer verurteilt ("hat" weil sie jetzt durch den Umzug nicht länger meine Therapeutin ist). Sie sagte, ich müsse/solle aktiv etwas tun. Das müsste sein. Sich dem Ganzen hingeben und sagen "ich bin eben süchtig" sei der falsche Weg. Und ich glaube schon auch dass das stimmt. Man kann ja doch ziemlich viel damit entschuldigen ...
Soll man nicht besser doch kämpfen? Und ab wann ist es "aufgeben"?

Alles Liebe
Miu

PS: ich halte dich für absolut "dicht" Very Happy
PPS: weil ich das im letzten post vergessen hatte zu beantworten: Ich ziehe nicht zu meinen Eltern zurück, sondern einige Stunden weit weg. In eine neue Stadt, wo ich niemanden kenne. Dort habe ich auch erstmal keinen Job und muss ganz von vorne anfangen.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Miu hat Folgendes geschrieben:

- Ist es wirklich sinnvoll sich dem Ganzen so "hinzugeben"? Genau das hat meine Therapeutin nämlich immer verurteilt ("hat" weil sie jetzt durch den Umzug nicht länger meine Therapeutin ist). Sie sagte, ich müsse/solle aktiv etwas tun. Das müsste sein. Sich dem Ganzen hingeben und sagen "ich bin eben süchtig" sei der falsche Weg. Und ich glaube schon auch dass das stimmt. Man kann ja doch ziemlich viel damit entschuldigen ...
Soll man nicht besser doch kämpfen? Und ab wann ist es "aufgeben"?


gute frage...

bei mir ist das so: ich bin inzw seit ca. 7 jahren opiatsüchtig und nehme täglich methadon (vorher tramadol, tilidin usw.). das metha nehme ich jetzt seit ca. 5 jahren und seit knapp über 1 jahr bin ich auch offiziell in substitution...

bis zu dem tag, an dem ich zum arzt in substitution ging, habe ich meine sucht und mich selbst für meine "schwäche" gehasst.. seit dem 1. tag, an dem ich realisiert hatte, dass ich voll in der sucht steckte, geißelte ich mich jeden tag selbst... "DU MUSST CLEAN WERDEN!".. "NUR NOCH HEUTE WIRD KONSUMIERT!" usw... ich hatte schwere schuldgefühle deshalb.. außerdem war ich schwer depressiv (nicht deshalb, aber es kam erschwerend hinzu).

ich weiß gar nicht genau, was konkret passiert ist. jedenfalls habe ich irgendwann letztes jahr eingesehen, dass ich gegen meine sucht MOMENTAN(!) nicht ankomme. der gang in substitution war auch gedanklich eine befreiung: zwar hatte ich immer angst und große bedenken ("WENN DU IN SUBSTI GEHST, HAST DU KAPITULIERT UND AUFGEGEBEN!" usw.).

aber als ich dann drin war, war das eine große befreiung.. und das, obwohl ich immer genau das gegenteil befürchtete.. mein grundgedanke war nämlich immer der: ich muß ERST meine sucht besiegen und DANN kann ich zb. beruflich weiterkommen, wieder eine beziehung führen usw... das st zwar nicht falsch (ich möchte zb. noch immer eine "cleane" beziehung!), aber es setzt einen zu stark unter druck.
und wenn man -so wie ich- eigentlich ein recht rationaler und halbwegs konsequenter mensch ist und es in 5 langen jahren TROTZ ALLEM nicht schafft, aufzuhören, dann ist auch klar, dass man mit seinem konsum offenbar doch ein viel größeres problem hat, als man sich eingestehen wollte...

5 jahre lang konsumierte ich jeden beschissenen tag. und jeden tag davon dachte ich insgeheim noch immer: "DU MUSST DOCH NUR MAL ENTZIEHEN, DANN IST ALLES WIEDER OK!"

davon bin ich kuriert.

mein ziel ist zwar noch immer die abstinenz - langfristig! aber kurzfristig habe ich mich durch die substi extrem stabilisiert. und somit konnte ich mich auch wieder um dinge kümmern, die ich lange schleifen ließ, zb. die jobsuche usw...

mittlerweile stehe ich wieder deutlich fester im leben und sehe mich grundsätzlich auf einem guten weg.
zwar will ich auf lange sich AUF JEDEN FALL wieder clean werden. aber man muß sich wirklich bei sowas gedanken machen, wann und wie man am besten gegen die sucht kämpft. manchmal hat es nämlich wenig sinn.. dann kann es entlastung bringen, wenn man das so macht wie ich.. es ist ja nicht für immer!
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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2014 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Saubermann,

Zitat:
5 jahre lang konsumierte ich jeden beschissenen tag. und jeden tag davon dachte ich insgeheim noch immer: "DU MUSST DOCH NUR MAL ENTZIEHEN, DANN IST ALLES WIEDER OK!"


bei mir sind es jetzt auch 5 Jahre. Und ja, jeden Tag hasse ich mich wieder dafür.
Am Schlimmsten ist folgendes: an was auch immer ich zurückdenke, wo ich war, was ich gemacht habe, welche Reisen ich unternommen habe etc., das, was mir immer immer immer als erstes in den Sinn kommt ist dieser Mist. Ich kann nicht einmal auf etwas zurückblicken und dann lächeln weil ich mich immer nur dran erinnere wie ich in diesem Hotel..., oder beim Gang durch die Stadt..., oder an jenem Abend nachdem meine Freunde weg waren..., oder als ich dann dort hingezogen bin..., oder wo ich dann da im Urlaub war..., oder wo ich nach dem Kinoabend ...,
ach, die Liste wäre sooo lange...
Bevor ich diese Krankheit bekommen habe waren meine Erinnerungen immer schön. Ich habe mit einem echten Lächeln dran zurückgedacht, jetzt lächle ich nur noch für die anderen und denke selbst an all die Geheimnisse, all die unaussprechlichen Dinge die ich getan habe und vorallem an dieses ETWAS was ständig da war und immer noch da ist, in meinem Kopf, mich zu gewissen Taten "zwingt" mich auf nichts anderes so richtig konzentrieren lässt...

und:
Zitat:
und jeden tag davon dachte ich insgeheim noch immer: "DU MUSST DOCH NUR MAL ENTZIEHEN, DANN IST ALLES WIEDER OK!"


dito. jeden Tag.

Die Anreise in die neue Stadt war schlimm. Die Nacht davor eine Katastrophe. Gestern ging gar nichts mehr. Ich konnte mich nur noch voll ends dem hingeben. Dabei hatte ich so abartige Schmerzen, dachte ich müsse vielleicht ins Krankenhaus.
Heute ist es besser. Aber es quält mich.

Ich finde Substitution (also bei Opiaten) ist ja auch "gesund" (zumindest zum Teil), kontrolliert, frisst keine unaussprechlichen Geldsummen etc. Aber das was ich da mache...

Danke fürs Zuhören!
Gerade gehts mir auch zumindest von den Depressionen her ganz okay. Aber das schlimmste ist ja eigentlich immer erst abends. Und es ist... erst 14:44 Shocked

Ganz liebe Grüße aus meiner neuen Stadt
Miu
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GagaMama
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Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2014 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Miu,

ich hoffe, die ersten Abende in der neuen Umgebung werden nicht soooo schlimm - ist natürlich alles Stress. . . und dann gibt es ja des "probate" Mittel, um den Druck loszuwerden. . . ich drücke Dir die Daumen, dass es bald besser wird.

Ich melde mich zu Deinen Fragen, aber ich bin im Totalstress, kann noch ein paar Tage dauern. . . ist etwas komplizierter, das zu beantworten, aber ich habe da ziemlich genaue Vorstellungen, wie ich Zwang und Sucht unterscheide.

Und nein, natürlich gibtst Du Dich Deiner Krankheit nicht hin, das würde ja bedeuten, dass Du aufgibst. . . das tust Du doch wohl hoffentlich niemals! Du akzeptierst nur, dass sie im Moment stärker ist als Du und verschwendest nicht Deine ganze Energie darauf, sie zu bekämpfen, hasst Dich nicht für das, wozu sie Dich zwingst. . . Ich würde mich beispielsweise dem Lockruf einer Tafel Schokolade hingeben und einen riesen Pickel mitten im Gesicht akzeptieren. . . das erste tue ich bewusst, das zweite kann ich nicht ändern, egal wie wütend mich das macht. . . das ist für mich ein sehr wesentlicher Unterschied. . . den Rest später - ich kann mich im Moment nicht auf das Thema ausreichend konzentrieren - bitte entschuldige. . .

GaGa
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Miu
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2014 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Leute,

ist jemand da?
Ich bin grad total kribbelig und vielleicht auch ein bisschen am ehm durchdrehen.

Also gestern ging es mir total schlecht, körperlich. Richtig schlimm war es.
Hatte dann trotzdem einen Anfall... aber am Abend dann nicht mehr. Wie ich das geschafft habe weiß ich gar nicht. Konnte mich beim Einschlafen gar nicht beruhigen und dann bin ich doch irgendwann eingeschlafen.

Und bis jetzt ist alles gut. Ich war vorhin einkaufen und habe nur mitgenommen was ich brauche und gut für meinen Körper ist. Auch extra ein bisschen Kohlenhydrate (Brot) aber nicht soviel dass es wieder ... dazu kommt.
Ich habe mich so zusammengerissen und mir immer wieder gesagt "tu es jetzt noch nicht nein nein nein"

So, jetzt sitze ich hier und bin absolut nervös. Der Drang ist so stark. Ich kann mich gar nicht konzentrieren.
Aber irgendwie ist es so, dass ich gerade weiß, dass ich am Scheideweg stehe. Sonst hat man sich doch immer innerlich eigentlich eh schon dafür entschieden und zögert es nur raus. Aber momentan habe ich mich tatsächlich noch nicht entschieden und ich glaube heute könnte der erste Tag seit Jahren sein, wo ich das ganze sein lassen KÖNNTE, ohne dass mich äußere Umstände (wie dass es mir körperlich zu schlecht geht oder ich keine Gelegenheit habe) dazu zwingen es sein zu lassen...

Ich werde trotzdem gerade ein bisschen verrückt...
Also wenn jemand da ist - mag mir jemand was sagen ? Confused

ganz liebe aufgekratzte und nervöse Grüße
Miu
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GagaMama
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Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2014 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Miu,

na, wie geht es jetzt. . . nach knapp zwei Stunden "kribbeln"? Wäre ja super, wenn Du "vermeiden" könntest, den "Prozess zu starten", indem Du Dich gar nicht erst vollstopfst, weil, dann musst Du auch "den nächsten Schritt nicht gehen"! Ich drücke Dir ganz dolle die Daumen, dass Du in der neuen Umgebung diesen Kreislauf vielleicht durchbrechen kannst. Ach, wäre das wunderbar! Es wäre ja schon prima, wenn Du es nicht jedem Tag machen musst. . . Dann könntest Du nämlich schauen, was Du tust, um den Prozess nicht zu starten und schauen, ob Du an dem Konzept arbeiten und es ausbauen kannst. . .

Und Miu, wenn es nicht klappt, dann ist das einfach so - das ist kein Versagen und keine Schwäche, sondern ein Zwang! Und dann akzeptiere das ganz einfach ohne schlechtes Gewissen oder Selbsthass!

Wegen Sucht und Zwang schreibe ich Dir noch - habe ich ja versprochen. Und denke dran, dass Du Dich einem Anfall nie hingibst, sondern ihn akzeptierst - wenn Du Dich ihm hingibst, würdest Du das mit freiem Willen und Freude an der Sache tun. . . wenn Du jetzt natürlich sagst, dass es Dir schon ein gutes Gefühl gibt, die Sachen in Dich hineinzustopfen und später wieder auszuspucken, dann meine ich das nicht. . . klar, das ist das Belohnungssystem innerhalb Deines Zwangs - Du fühlst Dich natürlich entspannt, wenn der Druck weg ist. . . aber wenn Du Dich einer Sache "hingibst", dann entscheidest Du Dich bewusst und willentlich und genießt. . . das, so habe ich Dich verstanden, ist es aber bei Dir nicht, sondern Du kämpfst dagegen an und irgendwann bricht Dein Widerstand zusammen und Du akzeptierst Deine Niederlage und machst es. Und deshalb solltest Du Dich nicht "willentlich hingeben", sondern nur den Kampf und die zwangsläufige Niederlage vermeiden und "direkt akzeptieren".

Und auch da meine ich nicht, dass Du sofort mit "Hurra!" akzeptierst, sondern schon schaust, ob Du geeignete Vermeidungsstrategien findest. . . ablenken auf jeden Fall, beispielsweise aufschreiben, was Dir so durch den Kopf geht, welche Gefühle Du hast, an welcher Stelle Du eigentlich weißt, dass Du verloren hast und den ganzen Prozess nur noch unter Aufbieten aller Kräfte hinauszögerst, um es dann irgendwann doch zu machen und Dich als Versager zu fühlen. . .

Ich drücke Dir die Daumen, dass es für Dich besser läuft - denke daran: Druck erzeugt Gegendruck und Dein Unterbewusstsein ist IMMER stärker. . . Du kannst es austricksen und ablenken, mit anderen Dingen beschäftigen, die es interessanter findet, aber Du kannst es nicht bezwingen. In einem direkten Machtkampf wirst Du immer unterliegen oder Dein Sieg ist so anstrengend und Du investierst so viel Energie, dass es am Ende den Aufwand nicht wirklich wert ist. . .

GaGa
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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2014 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Leute, ich habs geschafft. Ich hab echt gestern diesen Tag geschafft! Ich kanns nicht glauben. Obwohl ich weder Schmerzen und wirklich JEDE Gelegenheit hatte...

Die Nacht war so hart. Konnte nicht schlafen. Zwei Stunden. Aber ich hatte ja nichts da.
Habe mich richtig eklig gefühlt heute morgen... wenn ich nicht schlafen kann ist es nochmal viel schlimmer. Dann fang ich meist schon gleich nach dem Aufstehen an und es geht den ganzen Tag so weiter.

Habe gerade nochmal geschlafen. Jetzt bin ich noch mehr kaputt. Ich fahre jetzt einkaufen. Wollte eigentlich gar nicht schreiben aber ich hoffe dass das mir vielleicht noch was bringt wenn ich doch ein bisschen schreibe.
Habe wieder nichts geschafft heute, damit muss ich wirklich so dringend sehr sehr wichtige Sachen erledigen.
Ich will jetzt unbedingt... aber auch wieder nicht...

Ich gehe jetzt einkaufen und werde nur kaufen was ich gestern gekauft hab.

@GaGa: mir ist etwas wichtiges eingefallen, wie ich Zwang und Sucht unterscheide:
In Zwangskranker führt seinen Zwang nicht aus weil er ihm gut tut, Wohlgefühl gibt, weil er sich betäuben will o. Ä. Er führt ihn aus um eine "Bedrohung" abzuwenden, weil er das Gefühl hat, wenn er es nicht macht passiert etwas schlimmes. Aber bei einer Sucht... da "hat man ja noch was davon". Ja, wie du sagtest, mir "tut das auch gut". Ich mache das weil es mir kurzzeitig dann gut geht, ich wirklich ALLES ausblenden kann und über nichts mehr nachdenken muss.
Für mich ist Sucht mit einem Suchtmittel verbunden, das uns ein kurzzeitig gutes Gefühl verschafft, weswegen wir den dazugehörigen Prozess (Drogen nehmen, Spielautomaten, Kaufen, Essen) immer wieder wiederholen. Weil man süchtig nach diesem Gefühl ist.
Ein Zwang ist ein innerer Druck, dem man nachgeben muss weil man sonst wahnsinnig wird. (ok, das ist jetzt wieder auch bei einer Sucht)
Zwang ist weniger körperschädigend (bis auf Waschzwang) und glücksgefühlauslösend.

Bin sehr gespannt auf deinen Antwort GaGa!

Liebe Grüße, danke fürs Zuhören
Miu
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Tramalex
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.07.2013
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2014 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

GagaMama hat Folgendes geschrieben:
Das ist keine Sucht, sondern ein ZWANG!

Dann frag ich mich ganz ehrlich was dein Beitrag hier in einen Sucht&Drogenforum zu suchen hat?!

Du solltest dir bitte nochmal die AGBs dbzgl durchlesen.

Im übrigen finde ich es grenzwertig, dass du hier Diagnosen aufstellst. Von deinen allumfassenden Wissen und deiner absoluten Weisheit mal ganz abgesehen!

Miu wünsche ich aber viel Erfolg auf den weiteren Weg.
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Orhan1992
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2014
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2014 04:54    Titel: Antworten mit Zitat

jeder der einen polizisten ermordert ist mein vorbild!

Ratten im Haus müssen mit schädlingsbekämpfungsmitteln angegangen werden, daher Ratten ansteckende Karankheiten verbreiten und überall sind wo es etwas kostenlos zu essen gibt, Ratten Parasiten und Polizisten sind das selbe.
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 23. Sep 2014 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Miu,

zuerst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich Dich so lange auf meine Antwort habe warten lassen - aber ich hatte mich gründlichst zerlegt und musste mich mit meiner "Rest-Energie" auf meinen Alltag konzentrieren. Jetzt geht es aber langsam wieder und nun will ich mein Versprechen einlösen, Dir zu schreiben, wie ich Zwang und Sucht unterscheide.

Wie geht es Dir mittlerweile? Hast Du schon mehr "gute" Tage in Deiner neuen Wohnung geschafft - habe oft an Dich gedacht und Dir die Daumen gedrückt! Hast Du die Nachbarn schon kennen gelernt, oder neue Freunde gefunden, bewirbst Du Dich gerade um einen Job oder gibst Du Dir erst eine Pause? Fühlst Du Dich in Deiner Wohnung inzwischen zu Hause und kannst Dich entspannen?

So, nun meine Unterscheidung zwischen Zwang und Sucht:

"Suchtkranke befriedigen ihre Sucht und bekommen dadurch eine kurzzeitige positive Verstärkung: einen Rausch. Zwangserkrankte wollen durch eine bestimmte Handlung dagegen einem unangenehmen Gefühl entgegenwirken, zum Beispiel Anspannung, Angst oder Ekel. Oft sind sie nachher kurzzeitig erleichtert, fühlen sich aber auch schuldig."

https://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/krankheiten/zwangsstoerungen/rat_zwangserkrankung.jsp

Ich denke, dass Du mit dem Vollstopfen die ANSPANNUNG betäubst, die sich im Laufe des Tages aufgebaut hat und Dich kurzfristig richtig gut und entspannt fühlst, dann EKEL empfindest, weil Du Dich wieder nicht beherrschen konntest - und natürlich auch ANGST hast, von den ganzen Kalorien zuzunehmen - mit dem Erbrechen versuchst Du, das Geschehene ungeschehen zu machen und bist danach KURZFRISTIG ERLEICHTERT, FÜHLST DICH ABER AUCH SCHULDIG, weil Du wieder nicht widerstehen konntest. . .

Nach meiner Überzeugung handelt es sich bei Bulimie um eine ZWANGSERKRANKUNG und nicht um eine Sucht - und deshalb solltest Du bei einer Therapie in die Richtung schauen. Meine Bekannte, die so lange darunter gelitten hatte, hat wirklich im Rahmen einer Verhaltenstherapie gelernt, damit umzugehen. . . dass man dann zufällig den Auslöser für diesen Zwang bei ihr gefunden hatte, hat es natürlich sehr viel einfacher gemacht, aber schon vorher war sie in der Lage, ihren Zwang relativ entspannt - mit ganz wenigen Ausnahmen - zu kontrollieren.

Ich wünsche Dir, dass Du das auch hinbekommst - und denke daran: Akzeptieren ist weder hingeben noch aufgeben. . . Du investiert nur keine nutzlose Energie in Bemühungen, bei denen Du das Unvermeidliche nur hinauszögerst, es aber nicht verhindern kannst - und zusätzlich zu der Energieverschwendung Dich noch völlig gefrustet für einen Versager hälst.

Dir eine gute Woche! Schreib mal, wie es Dir so geht, wenn Du magst. . .

GaGa
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