hat hier jemand erfahrung mit ambulanter therapie

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 16:11    Titel: hat hier jemand erfahrung mit ambulanter therapie Antworten mit Zitat

hallo - hab mal ne mehr oder weniger kurze frage.


habe gerade von subutex entgiftet - heute ist der 23. nulltag.
war heute vormittag bei meiner drogenberatung und sie empfiehlt mir eine ambulante therapie.

stationär kenn ich die sache schon - hat dieses konzept irgendwem hier schon geholfen? ist wohl wöchentlich abwechselnd - einzel und gruppentherapie...

bin sehr unsicher, ob ich das bei der rentenversicherung beantragen soll - aufnehmen würden die mich sofort, sobald die kü da ist.

lg
Nach oben
summse
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.08.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe nanun, ich habe mich entschieden eine ambulante Therapie zu machen. Auch ich habe schon Erfahrungen in stationärer...aber ambulant ist auch neu für mich. Ich komme quasi gerade von der Beratungsstelle...und zumindest das Procedere ist das gleiche...Sozialbericht Arzt etc. Hier sind es neben wöchentlicher Gruppen, aber auch Einzel...das ganze dauert mindestens 6 MOnate, kann aber wohl auch 2x verlängert werden. Ich bin gespannt und gratuliere dir zum 23ten Tag! GLG summse
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

hi nanun!
als ich befindet mich gerade in einer ambulanten therapie wegen meiner
angsstörung und das lief alle über die krankenkasse.ich weiss ja nich
ob das anders ist wenn man eine andere diagnose hat.lg
hast du schonmal von einer tageklinik gehört ich war letztes jahr 8 wochen
da.
man ist tagsüber in der einrichtung und abends zu hause und ich bin im
polaprogramm und da haben mich genommen-versuchs mal.LG
Nach oben
nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2014 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

hallo summse, hallo domenico

ich weiß, summse, dass du dich dafür entschieden hast - ich bin gerade noch am hadern, weil ich nicht weiß, wieviel raum ich der sucht in meinem leben einräumen soll.

bin die letzten jahre immer ganz gut damit gefahren, nach einem rückfall einfach wieder aufzustehen, das krönchen zu richten und auf normal zu machen.

die tageskinik, domenico - danke für den tipp - ist keine gute idee - ab montag ist schluss mit entzug, da muss ich frisch geduscht meine 8 stunden abreißen.

aber die letzte nummer - mit zwei überdosen - machen mich schon nachdenklich... hätte auch ganz anders ausgehen können. tod oder sabbernd in irgendeinem bkh...

vielleicht ist es doch ganz angebracht da nochmal - nach 14 jahren!- genauer hinzuschauen.

suchtdruck habe ich gerade keinen - glaubt es mir oder nicht - aber ich habe einen riesen schiss nochmal in die nummer reinzurutschen. ich will das einfach nicht mehr, aber ich muss mir verdammt nochmal eingestehen, dass ich süchtig bin - und das bleib ich wohl ein ganzes leben lang.



lg
nanun
Nach oben
summse
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.08.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe nanun, vlt. solltest du es einfach mal probieren. ...denn was hast du zu verlieren? Wenn es dir nicht zusagt, kannste ja immer noch abbrechen. Letztlich mußt du dich entscheiden...und die Sucht wird immer einen großen Platz im Leben einnehmen...aber jeder Rückfall wirft dich zurück. Zwar kannst du immer wieder aufstehen (ich tus ja auch)...aber ich glaube, dass die Grundproblematik (zumindest bei mir) endlich mal dran ist...und ich meine nicht die Gründe, warum ich süchtig geworden bin, sondern die Probleme die immer wieder da sind. Ich hoffe, dass wir irgendwann das Leben in den Griff bekommen..und das Sucht nicht die Hauptrolle spielt..also Kopf hoch und triff eine Entscheidung...allerdings sollte die ehrlich sein. LG und einen schönen Abend summse
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nanun, summse,

Ihr seid entgiftet und braucht quasi Rückfallschutz...Was haltet ihr von Nemexin Tabletten, dem Opiatblocker? Oder ein Implantat was Opiatwirkung aufhebt?
Damit hättet ihr zumindest einen Opiatschutz. Wenn Koka kein Problem ist und ihr jetzt schon recht stabil seid und auch schon clean leben konntet dann waere das eine Idee, oder?
Lg Caro
Nach oben
nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

darüber hab ich mir schon gedanken gemacht, caro...
aber irgendwie graut es mich etwas davor.

wieder irgendwas in mich hineinschlucken... und nebenwirkungen hat das zeug bestimmt auch.

auf jeden fall ist das nochmal einen ernsthaften gedanken wert - vielen dank!
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm...Nebenwirkungen eher wenig und sicher harmloser als Rückfälle...
Du kannst es zumindest ein paar Wochen probieren und wenn es dir nicht bekommt absetzen. Aber deine Voraussetzungen sind ideal!

Weiterhin deine Rückfälle ganz genau aufarbeiten: Auslöser, Stressfaktoren, was gefällt dir am Konsum und was nicht, wofür stand er ect...

lg Caro
Nach oben
nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

und zu dir, liebe summse - du hast schon recht ... einen versuch ist es vielleicht wert...

danke euch zwei - ich geh mal ernsthaft in mich...
Nach oben
nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

nochmal danke caro - wo bekommt man das nemexin denn her? wer verschreibt das? mein ehemaliger substi- arzt?
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die anderen Rahmenbedingungen passen: Arbeit, Familie, Freunde, cleanes Leben hat vorher Spass gemacht ect dann bist du ein guter "Kandidat" fuers Nemexin.

Der Sucht nicht viel Raum einräumen..., ein fester Wochentermin in der ambulanten Therapie, Trauer, Frust, keine Lust hin zu gehen ect...Kann ich verstehen...

Vll hilft eine Verhaltenstherapie besser als Gesprächstherapie. Also die Frage bearbeiten: Was mache ich in Zukunft anders und wie mache ich das? Neues Verhalten erlernen und altes verlernen.
Denke das hilft besser als mit Gesprächstherapie im "warum" und der Vergangenheit herum zu stochern...
lg
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Das Nemexin kostet nicht viel und jeder Arzt darf es verschreiben. Du bekommst es auf einem normalen Rezept. Dein ehemaliger Substi Arzt waere optimal aber auch jeder andere Arzt geht.
Ich müsste gerade in der Roten Liste nachschauen ob es verschiedene Stärken gibt...Dein Substi Arzt weiss es bestimmt.

Mein Arzt ist übrigens neugierig auf ehemalige Substi Menschen. Er fragt sich wie der Weg weiter ging.
Wenn du magst könntest du berichten...irgendwann...
Allerdings verstehe ich es auch wenn du bzw ihr nichts mehr von dem Thema hören wollt.
lg
Nach oben
micro88
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich habe mal 4 Monate Nemexin genommen, je 50 mg Montags, Mittwochs und 100 mg Freitags, wenn ich mich Recht erinnere, ist 20 Jahre her. Ich war noch nie so depressiv wie in dieser Zeit, und habe mich danach wieder mit Methadon substituieren lassen. Die Erfahrungen mit Nemexin divergieren wohl stark, manche Leute schildern, dass es ihnen den Suchtdruck nimmt, anderen geht es wie mir extrem schlecht damit.

ALs ich mich zuletzt vor 10 Jahren mit der Thematik auseinandergesetzt hatte, war der allgemeine Kenntnisstand so, dass Nemexin als gefaehrlich angesehen wurde, und nur fuer wenige sehr gut geeignete Personen in Erwaegung gezogen wurde. Vielleicht ist Nanun ja wie Caro schrieb eine dieser Personen.

Die Gefahr von Nemexin besteht darin, dass bei einem Rueckfall Leute versuchen, durch Einnahme grosser Mengen von Opiat-Agonisten den antagonistitsche Effekt von Nemexin aufzuheben, was zum Tod durch Ueberdosis fuehren kann. Ich hatte damals rausgefunden, dass nach 40 Stunden die Wirkung von den 50 mg wieder so weit abgenommen hatte, dass ich konsumieren konnte. Zudem ist nach laengerer Nemexin-Einnahme die Opiattoleranz so weit gesunken, dass die Gefahr von Ueberdosierungen steigt.

Die grosse Zeit von Nemexin war in den 90er Jahren, als es im Anschluss an die damals populaeren Schnellentzuegen (forcierter Entzug unter Vollnarkose durch Gabe von Antagonisten - das waren in meinem Fall 10000 USD zum Fenster raus geschmissen) verschrieben wurde. Nach einigen Todesfaellen und der Erkenntnis, dass die Schnellentzuegen nichts bringen, ist es dann ruhig um den gesamten Themenkomplex geworden.

Weiss jemand ob das Klinikum Muenchen-Haar die Schnellentzuege noch anbietet? Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter (Zahl der Doktortitel entspricht dem Stand von 1997, vielleicht hat er noch ein paar draufgelegt) war damals gross im Geschaeft..
Nach oben
nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2014 06:52    Titel: Antworten mit Zitat

mein ehemaliger substi-arzt ist ein toller mensch - der würde mir das nemexin ganz bestimmt verschreiben. an dieser stelle: danke an einen wunderbaren arzt - leider wird er das nicht lesen, aber er weiß, was ich von ihm halte. zum nemexin...

Erste Voraussetzung für den Erfolg einer Behandlung mit Nemexin ist eine Clean-Zeit von mindestens einer Woche mit dem Vorsatz auch danach clean bleiben zu wollen. Dies gilt dann nicht nur für Heroin, sondern für alle opiathaltigen Substanzen wie z.B. Methadon, Codein, Tilidin, Loperamid usw. Die Einnahme solcher Substanzen wäre auch schlichtweg sinnlos, da Nemexin die Wirkung von Opiaten bzw. Opioiden verhindert und obendrein auf Grund des sofort einsetzenden Opiatentzuges heftige Schmerzen ausgelöst werden.

Ein großer Vorteil, der beschrieben wird, ist, dass Nemexin keine berauschende Wirkung auslöst, wie es bei Subutex, Methadon oder anderen Substitutionsmitteln der Fall ist. Da man nicht zwanghaft an einen berauschten Dauerzustand gebunden ist, fällt es eventuell etwas leichter auf Beikonsum zu verzichten. Außerdem kann man einfacher in einen normalen Tagesablauf zurückfinden und ohne Einschränkungen einer Beschäftigung nachgehen.
Abhängigkeiten und Toleranzentwicklungen sind bei Nemexin nicht bekannt. Demnach entstehen auch keine Entzugserscheinungen, wenn man das Medikament wieder absetzen will.
Für Manche ist jedoch auch Nemexin das falsche Medikament, da zahlreiche Substituierte dennoch eine Rauschwirkung erleben wollen oder sich die Option auf Opiatbeikonsum offen halten wollen, der ja unter Nemexin-Einwirkung nicht möglich ist. Nemexin hat obendrein eine recht lange Halbwertzeit. "150 mg/Tag blockieren den Effekt von 25 mg Heroin für ca. 72 Stunden. Die Halbwertszeit der Opiatrezeptoren-Blockade liegt im allgemeinen zwischen 72 und 108 Stunden. (Bei einer Dosis von 50 mg pro Tag, jeden zweiten Tag eingenommen, sind nach 48 Stunden immer noch 70-80% der Opiatrezeptoren blockiert.)" (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Naltrexon (link is external) )

Bei der Einnahme von Nemexin können auch Nebenwirkungen auftreten:
Als sehr häufige Nebenwirkungen sind Schlafstörungen, Angstzustände und gesteigerte Erregbarkeit beschrieben. Auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen treten sehr häufig auf. Besondere Vorsicht ist bei PatientInnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion geboten. Bei gleichzeitiger Verwendung von Opiaten kann es zu einer tödlichen Überdosis durch verstärkte bzw. verlängerte Atemdepression kommen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Naltrexon (link is external))


gut, klingt jetzt nicht so dramatisch - darüberhinaus ist mein körper das naloxon ja schon gewöhnt, denke ich - war ja im subuxone auch drin...


zur verhaltenstherapie - hab ich während meiner rückfallzeit und vor der substitution versucht. war schwierig, weil ich mich immer wie ein versager gefühlt habe, wenn wieder mal nichts wirklich geklappt hat. wahrscheinlich waren die schritte zu groß und für mich nicht bewältigbar in der damaligen situation (der therapeut hat mich wohl überschätzt)... ob das jetzt anders wäre weiß ich nicht!

die ambulante therapie ist sehr zeitaufwändig - ich arbeite vollzeit (liebe grüße an donut Twisted Evil )

alles möglichkeiten deren für und wieder ich abwägen muss - danke für die denkansätze!

lg nanun Sad
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin