Welchen Weg werde/sollte ich nehmen

[Pustekuchen]

Hi@all

ich lese seit ca. 2 Monaten fleißig mit und bin erschrocken wieviele Posts/Threads auch auf mich zutreffen.
Ich bin 30J jung und habe über die Jahre schon dies und jenes konsumiert. Das letzte war Crack und Alkohol. Wobei Crack/Coks eher selten der Fall ist, da es ja nicht billig ist. Beim Alkohol werden die pausen dazwischen immer größer. Aktuell 2 Wochen. Und wenn ich trinke dann ca. 5-7 Bier. Das Problem dabei ist, dass ich dann meistens bock auf Crack/Coks kriege. Und wenn ich Geld habe ist dies natürlich schnell weg.

Bis vor kurzem war ich in einer Umschulung(verkürzte Ausbildung). Leider hat mich der Betrieb nach einem Jahr gekündigt. Da ich wieder mit dem Trinken angefangen hatte und sich dadurch Fehlzeiten angeheuft haben.
Bevor ich gekündigt wurde, habe ich mir einen Psychater/Therapeuten gesucht, nach mehreren Sitzungen und eingehenden Gesprächen, schlug er mir eine Ambulante Therapie vor. Dies hielt ich auch für das Beste weil die Sitzungen dort Abends sind. Aber leider wurde ich während der Beantragung gekündigt.

Nun zum eigentlichen Problem. Ich habe bis dato keine Ausbildung. 2 Ausbildungen habe ich schon in den Sand gesetzt. Dies wäre die dritte. Die Arge bot mir an, das ich mir eben einen neuen Betrieb suche und die Umschulung wie gewohnt weiterführe.

Meine Frage, die ich mir stelle ist nun:
Soll ich versuchen einen neuen Betrieb zu finden und ambulant eine Therapie machen.
oder
Direkt in eine Tagesklinik gehen. Wobei ich mich frage ob ich danach nochmal ne Umschulung/Ausbildung kriege.

[Praxx]

Du hast einen ambulanten Therapieplatz?
AUF JEDEN FALL MACHEN!
Die Wartezeiten auf ambulante und auch stationäre Therapie sind enorm lang, wenn du dich umentscheidest, musst du wieder Monate auf einen Platz warten. Auch eine ambulante Suchttherapie kann ohne weiteres neben einer Ausbildung oder Berufstätigkeit erfolgen.
Eine erfolgreiche Therapie verbessert auf jeden Fall deine Chancen, eine Ausbildung endlich mal zuende zu bringen.

LG

Praxx

[Pustekuchen]

Ich tendiere auch zu einer Therapie neben der Ausbildung. Sofern ich den einen neuen Betrieb finde.

Ich habe letzten Dienstag zuletzt crack geraucht, davor 2 Wochen gar nicht. Wann kann ich bedenkenlos ein drovenscreening über Urin machen?

[Berlin30]

Kokain-Verbindungen sind im Urin ca. 4-7 Tage lang nachweisbar. Im Blut ist die Nachweisbarkeit deutlich kürzer - ca. 6-10 std. ...

LG.

[joe]

Hallo. Clean sein sollte bei uns immer an erster Stelle stehen.
Also würde ich auch die Chance nutzen eine Therapie zu machen.
Viel Kraft.
Joe

[micro88]

Clean sein sollte meiner Meinung nach an letzter Stelle stehen, erst beruflich Fuss fassen. Oder eben die Kombination aus ambulanter Therapie und Ausbildung.

[Pustekuchen]

Ich sehe das wie mirco88. Es wird zeit, endlich einen Gessellenbrief in den Händen zu halten. Wenn ich keinen neuen Betrieb finde und die Arge deshalb die Umschulung beendet, kann ich immernoch in eine Tagesklinik gehen.

[Sabiote555]

Du hast noch 1Jahr Ausbildung vor dir oder länger?
Wie weit bist du mit dem Lernen?
Wie realistisch schätzt du es ein dass du den Rest und die Prüfung schaffst?

Fehlzeiten im neuen Betrieb kannst du dir nicht erlauben...

Ich würde Ausbildung zu Ende machen ( wenn ich denke dass ich sie bestehe) und nebenher eine ambulante Therapie.

Lg Caro

[Pustekuchen]

Heute war ich beim Hausartzt weil der Rentenversicherer für meinen Therapieantrag noch einen CDT-Wert und ein Drogenscreening per Urin wollte.

Das Screening war bis auf Benzodiazepine negativ. Was mich wundert, da ich das letzte Mal Valium vor ca. 2-3 Wochen genommen habe.

Evtl. ein Hinweis auf die Zusammensetzung des Cracks welches ich vor einer Woche leider konsumiert habe?

[Kawasaki]

Hallo,
mal ehrlich mit 30 noch absolut gar nichts zusammen bekommen,
wenn Du so weiter machst kannst Du ohne Abschluss die Rente
beantragen. Reiß Dich mal ein wenig zusammen und mach Deine Ausbildung fertig.
Das wird ein Erfolgserlebnis sondersgleichen. Den wenn Du dann auch Arbeit als Facharbeiter hast, und das Geld stimmt kann sich Deine Lebenseinstellung grundsätzlich ändern.
Prarallel würde ich die Therapie machen.
Gruß
Kawa
PS: Nicht böse gemeint, aber das wirst Du schon öfters so gehört haben.

[tooper]

hi...
also ich rate dir auch auf jeden fall erstmal die ausbildung zu beenden.denn was du hast hast du !
wer weiss was in sachen sucht evtl. noch auf dich hzukommt.und wenn du dann später nochmal was lernen willst nimmt dich vielleicht niemand mehr.deshalb beiss auf die zähne und egal wie schwierig es auch noch wird hau rein.

ich wünsche dir viel kraft ,ausdauer und auch willensstärke für dein vorhaben.


fette greatz

[JohnDoe46]

Hallo Pustekuchen,
wenn ich noch mal 30 sein könnte und in der gleichen Situation wäre wie du jetzt, würde ich zuerst schauen das ich clean werde.
Genau das würde ich tun:
Zuerst eine Langzeittherapie (24-26 Wochen) mit anschließender Adaption. Ziel der „Adaption“ ist die berufliche Reintegration. Wenn man diese Maßnahme macht, öffnen sich Ausbildungstechnisch viele Türen die sonst geschlossen sind für unsereins. Die Rentenversicherung trägt einem praktisch den Arsch hinterher!
Der nächste Schritt wäre ein Betreutes-Langzeit-Wohnen, in diesem (geschützten) Rahmen bliebe ich während der Ausbildungszeit.
Klar du kannst auch in der „freien Wildbahn“ deine Ausbildung machen und dich Abends zur ambulanten Therapie schleppen.
Sei ehrlich zu dir selbst und frage dich, ob du die Kraft und den Willen hast deine Sucht während deines Berufsalltags erfolgreich zu bekämpfen? Meiner Meinung nach so gut wie unmöglich.
Wie viele Chancen bekommst du noch vom Jobcenter und wie oft kannst du dir es leisten, dein Leben immer wieder gegen die Wand zu fahren?
Ich kenne ein paar Leute die o. g. Weg gegangen sind und heute erfolgreich und clean mitten im Leben stehen. Es ist langer und schwerer Weg, aber es lohnt sich.
LG
JohnDoe46

[faun]

Hallo Joe!

Also ich kenne nicht die Details deiner Kündigung.

Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die, nur wegen dieser Fehlzeiten nicht rechtens ist.

Möglicherweise ist da auch noch was drin, auch jetzt noch. Das kann Dir ein Arbeitsrechtler besser sagen.

Wenn Fehlzeiten angefallen sind und das wegen Sucht giltst Du als Krank.

Dann bist Du erstmal nicht mehr soooo einfach zu kündigen...

Allerdings setzt das voraus, das man bereit ist ein Wiedereingliederungsmanagement mitzumachen.

Ist kompliziert, warst Du in der Gewerkschaft? Da kann Dich eigentlich nur ein "Arbeitnehmer freundlicher Anwalt" rausboxen.

Vielleicht ist es auch schon zu spät. Aber mach dich mal schlau.

Ansonsten hören sich die alternativen von JohnDoe ganz gut an.