Lieber Heroin statt Freitod?

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Dennis94
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 125

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2014 18:12    Titel: Lieber Heroin statt Freitod? Antworten mit Zitat

Bin ja auch so ein Grüblertyp manchmal und kenne Suizidgedanken ebenfalls. Als mich mal wieder solche Gedanken plagten beschäftigte ich mich damit und stieß dabei auf einen ziemlich krassen Text sag ich mal, dem ich irgendwo aber durchaus Zustimmung erteile. Es geht darum, ob ein vorsätzliches Konsumieren von Heroin nicht einem Suizid vorzuziehen ist (vor allem oder nur wenn derjenige wohl keine Erfahrung damit hat).

Hier der originaltext:

Zitat:
Ein schwierig wie vielschichtiges und vor allem sensibles Thema: Selbstmordgedanken und der Suizid an sich. Ich selbst habe als Teenager phasenweise täglich solche Gedanken gehabt und Abschiedsbrieflisten angefertigt, fand jedoch zum Buddhismus da mir klar wurde, dass ein selbstgewähltes Verschwinden aus dem Leben nur ein Hinausschieben der Probleme in die nächste Existenz wäre und man seinem Leid nicht davonlaufen kann, sich ihm stellen sollte. Mir ist dieses Thema also nicht zuletzt auch aus eigener Erfahrung vertraut, weshalb ich folgendes Gedankenexperiment in aller Sorgfalt ohne niedere Absicht formulieren wie denken kann.

Im Kern geht es darum, einem akut suizidalen Menschen einen Ausweg zu seinem Leid zu zeigen, einen Anreiz wie Überlebensimpuls zu geben. Gelingt dies nicht über auch noch so gute Argumente, so denke ich mir, das ein zum Selbstmord Entschlossener doch "wenigstens" vor dem Vollzug dieser Tat einmal Heroin probieren sollte. Wenn ich ohnehin vorhabe, mir das Leben zu nehmen, kann ich mir doch zum Abschied "wenigstens" einmal Heroin gönnen und es ausprobieren, ich habe ja nichts zu verlieren. Einerseits kann man so das ganze Leid, weswegen man ja sterben möchte, urplötzlich verschwinden lassen, und andererseits könnte es ja sein, dass der suizidgefährdete Mensch gerade dadurch wieder zurück ins Leben findet, im "schlimmsten" Fall zwar, indem er heroinsüchtig wird, doch hat er dadurch "wenigstens" nicht seine Existenz verwirkt und bleibt am Leben, kann dann vielleicht sogar den Ausbruch aus seiner Sucht als neue Herausforderung sehen und seinem Leben wieder einen Sinn geben.

Hört sich das krass oder verwerflich an? Soll es aber gar nicht! Es ist nur ein Gedankenexperiment, nicht mehr und nicht weniger - keep calm if so.

HIER entdeckt.


Meine Meinung dazu:

Ein Leben mit Opioiden / Opiaten ist gar keinem Leben immer vorzuziehen. In meinen Augen zumindest.

Was aber wenn derjenige wirklich freiwillig aus dem Leben scheiden möchte? Dann soll er es auch tun dürfen, solange keine psychische Krankheit dahintersteckt.

Sollte er ein psychisches Leiden haben, dass ihn ständig an Suizid denken lässt dann sollte der Arzt ihm praktisch alles verschreiben dürfen, auch Opioide / Opiate. Wenn es damit besser läuft, sehe ich eigentlich keinen Grund es nicht zu verschreiben / nehmen.

Die Person wird ja auch am besten wissen bzw. merken was ihr hilft und wenn es nun mal Heroin ist, dann sollten eigentlich alle das akzeptieren und mal nachfragen warum Heroin so verteufelt wird und warum man Opioide / Opiate nicht als AD's zulässt und warum sie nicht einfach so wie oben beschrieben zum Arzt gehen kann um die Hilfe zu bekommen die ihr wirklich hilft.

Hilft Heroin nichts, dann hilft es halt nicht. Es macht aber auch nicht beim ersten Mal süchtig und abhängig. Ganz ehrlich, ich glaube jemand der täglich geistig Abschiedsbriefe verfasst hat ganz andere Probleme als einen einmaligen Heroinkonsum. Ich find die Frage irgendwie abwegig. Warum setzt man Heroin schlimmer als den Tod?

Was sind eure Meinungen so?

MfG
Dennis
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2014 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat mal sinngemäß geschrieben:

"Jede psychische Störung, auch eine Suchterkrankung, macht für den Betroffenen Sinn und verhindert Schlimmeres, z.B. Suizid."

(Habe selber keine Suizidgedanken, aber dieser Satz hat mir irgendwie geholfen, mit meiner dunklen Seite - Sucht - zu leben.)
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Django.
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2014 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

ja, was soll man da antworten?

BE A mAN--Join the "Klan"!

Or: So much for suicide...lots of talk, but never try..."Mama`s going to take your hurts away...and Death can wait another day!

Wenn das ernst ist--Klinik, bitte!
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2014 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

...hmmmm...

Ich täte bevor ich mich ins Nirwana befördere lieber noch ein "dickes Ding" drehen als etwa Heroin zu probieren. Nicht auszudenken wenn der Probant ne Überdosis erwischt und verstirbt Laughing
Neeeee im Ernst...man könnte auch empfehlen noch mal abartig zu bimsen...oder...barfuß zum Nordpol zu gehn.
Der Kandidat wird nämlich eines Tages den Tag verfluchen als er das Heroin probierte. Ich stelle mir eine Gemütserkrankunge die mit suizidalen Tendenzen einhergeht sehr Horrormäßig vor wenn derjenige gerade auf dem Vollaffen hängt...Schauder... Confused

Aber das Thema ist schon interessant...bestimmt gibt's einige Meinungen dazu
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Steffire5
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.11.2014
Beiträge: 236

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2014 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nabend,

das kann kaum und wird wohl nicht funktionieren, außer der Betroffene wird angefixt aber das zu verantworten will ja wohl nicht jeder auf sich nehmen.
Bei einem akut suizidalen Menschen ist der Horizont so eingeengt und es dreht sich nur noch um das Eine.
Spreche hier natürlich nur aus meiner Erfahrung aber die hat mir gereicht Wink

Gruß
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Revo
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2014 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, Cobain hat sein H auch nicht viel gebracht, der hat sich ins Nirvana verfrachtet Laughing

Ich bin auch so eine mit Selbstmordtendenzen, wenn mir einer H in die Hand drücken würde, wäre mein Ende mit dem goldenen vorprogrammiert.
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2014 06:36    Titel: Antworten mit Zitat

@dennis vielleicht hätteste in dem titel lieber opiate anstatt heroin schreiben sollen...(ich weiß das du das in deinem post relativiert hast...aber grade das "böse" heroin setzen sehr viele eh schon mit freitod gleich...was zwar absoluter bullshit ist...aber so ticken die menschen nunmal...leider)

zum thema an sich...es hängt mit sicherheit vom typ suizidalem mensch ab ob opiate helfen oder nicht. um mal ein etwas anderes beispiel zu bringen...(da hier geschrieben wurde "cobain hat sich ja auch umgebracht...trotz heroin")
das allseits beliebte prozac (fluoxetin)...es hat einigen geholfen ihre depris zu überwinden (nikki sixx schreibt in seinen heroin-diarys darüber das er mit prozac endlich seine psycho-probs in den griff bekommen hat)...andere hat es direkt in den selbstmord getrieben...kann man prozac deswg als todesmedikament bezeichnen...nein...aber es besteht eine grundgefahr das etwas schief gehen könnte...und..was noch wichtiger ist...es muss individuell entschieden und beobachtet werden ob ein medikament hilft oder ob komplikationen entstehen...grade wenn die probs psychischer natur sind.

das einem suchtverhalten meistens eine andere psychische grunderkrankung vorausgeht ist erwiesen...und das substanzmissbrauch meistens eine art selbstmedikation darstellt sollte auch der blindeste langsam erkannt haben.
daher ist die theorie opiate zur behandlung z.b. suizidaler gedanken (und anderer psychischer erkrankungen) einzusetzen alles andere als abwegig...leider wird diese option sehr selten in betracht gezogen (unter anderem wegen off lable use und weil sich..unter derzeitigen bedingungen) kaum ein mediziner darauf einlassen wird...

heroin (von der straße) ist da aber eher nicht zu empfehlen weil es eben den nachteil hat das es a) engpässe geben kann b) keine stabile dosierung möglich ist c) zu teuer ist und d) durch die heroinabhängigkeit natürlich noch ganz andere probs entstehen die einen eh schon gefährdeten menschen wohl eher in richtung freitod drängen können als ihn daran zu hindern.
diese punkte beziehen sich natürlich nicht auf medizinisches diacetylmorphin...
unter jetzigen bedingungen wäre es...rein theoretisch natürlich...besser man würde sich einen arzt suchen der einem codein..dhc..morphin oder oxycodon verschreibt...diese meds decken eben auch das herointypische wirkspektrum
ab...sind aber sauber (keine streckmittel) gut zu dosieren und man hätte eine gleichmäßige versorgungslage^^

hier gab es übr. mal einen thread von einem besorgten vater der infos darüber haben wollte ob dhc bzw codein auch off lable eingesetzt werden kann weil seiner tochter (die war glaube ich bipolar oder hatte borderline oder sowas)
schon unzählige ad´s versucht hatte..die alle nix gebracht haben...nur codein half ihr...der thread ist damals ziemlich ausgeufert...(bööööse opiate^^)...aber wenn ich mich recht erinnere hat der arzt der tochter einer off lable behandlung zugestimmt.

fazit...wie oben schon geschrieben...wenn ein medikament hilft..egal aus welcher stoffgruppe das medikament auch kommt...dann sollte es auch eingesetzt werden dürfen.
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