Panikattacken und Depressionen durch's Kiffen?

[Marcus93]

Hallo erstmal!

Ich hoffe ihr könnt mir hier vielleicht etwas weiterhelfen.

Am besten fange ich damit an, dass ich mal ein bisschen von mir erzähle. Ich bin 21 Jahre alt und eigentlich schon immer ein ziemlich offener und gefühlvoller Mensch. Bis vor einem Jahr habe ich so ziemlich jedes Wochende Party gemacht und mir hat es immer Spaß gemacht neue Menschen kennenzulernen, auf die Piste zu gehen und einfach die Sau rauszulassen

Getrunken habe ich so gut wie jedes Wochenende, aber gekifft nicht so häufig, wenn jemand was dabei hatte oder wir mal ein paar Tage unterwegs waren, dann hab ich mal was geraucht, aber dannach habe ich's auch immer wieder gelassen, teilweise auch weil ich Schiss hatte meinen Lappen zu verlieren, falls die Bullen mich mal anhalten sollten.

Naja jedenfalls habe ich vor ca. einem Jahr damit angefangen fast täglich Gras zu rauchen und am nächsten Tag habe ich mich auch wieder normal gefühlt, also hab ich mir kaum was dabei gedacht, ich fand es einfach entspannend am Abend mit meinen Jungs abzuhängen, zu zocken und ein paar Joints zu rauchen. Ich bin auch kaum mehr feiern gegangen, sondern hab lieber Samstag Abends gechillt und eben gekifft ohne Ende.

Jetzt zu meinem Problem..
Vor eine Monat haben wir wie immer Samstags einen geraucht, aber diesmal war ich so high wie noch nie zuvor, ich habe mir die ganze Zeit komische Dinge eingeredet und ich habe mich so gefühlt als wäre ich nicht mehr "Herr über mich selbst" so als würde ich nur noch gesteuert werden und könnte nicht darüber entscheiden was ich tue oder sage und alle meine Freunde kamen mir in diesem Moment total fremd vor. Ich wollte nur noch, dass es aufhört und bin dann irgendwan einfach schlafen gegangen. Am nächsten Tag war ich etwas angeschlagen, aber das hatte sich im Laufe des Tages wieder gelegt. Dannach habe ich noch ein paar mal gekifft, aber jedes mal habe ich mich einfach wieder nur beschissen gefühlt und seit einer Woche habe ich überhaupt kein Gras mehr angefasst.

Die ersten Tage habe ich mich total Depersonalisiert und Derealisiert gefühlt, manchmal konnte ich sogar schwören, dass ich mich für einen Moment total high gefühlt habe, so als hätte ich grade eben einen Joint geraucht. Das hat sich etwas jetzt etwas gebessert, doch ich habe ununterbrochen Angst davor, dass diese Gefühle vom Realitätsverlust wieder hochkommen könnten, was dafür gesorgt hat, dass ich gestern eine leichte Panikattacke hatte, ich war schon kurz davor einen Krankwagen anzurufen, weil ich das Gefühl hatte meinen Verstand zu verlieren, aber was soll der denn schon machen, die können mir ja auch nicht helfen. Seitdem fühle ich mich einfach wie ein Stein. Ich habe das Gefühl meine Emotionen verloren zu haben und ich kann mich so gut wie garnicht mehr konzentrieren. Ich fühle mich den ganzen Tag nur depressiv und es kommt mir so vor als würde ich nie wieder glücklich sein. Meine Freundin hat mich dazu überredet zum Arzt zu gehen und ich hab ihm geschildert wie ich mich fühle und ihm alles erzählt, was ich euch jetzt erzähle. Er hat mir direkt gesagt, dass ich starke Anzeichen einer Depression aufweise und er hat mir das Antidepressivum (Citalopram 20mg) verschrieben und (Tavor 1,0 mg) gegen die Panikattacken. Ich habe mir das Antidepressivum nicht geholt, sondern nur das Mittel gegen die Panikattacken, weil ich seinen Entschluss ziemlich voreilig fand und ich das Gefühl hatte, dass es mir kaum zugehört hat. Noch habe ich nichts davon genommen, weil ich hoffe dass das nur eine Phase ist und es mir mit der Zeit wieder besser gehen wird..

Hat jemand vielleicht mal ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ist es normal, dass man sich nach einer längeren Kifferzeit einfach erstmal Scheisse fühlt?

Ist eine Genesung ohne Medikamente überhaupt möglich?

Vielen Dank euch schonmal...

[Silenteigt]

Hallo und herzlich Willkommen bei uns hier in unserem Forum!
Ich möchte Dich auch im Namen aller User hier begrüßen,Hallo.

Das hört sich für mich an als wenn Dir jemand was ins Glas getan hätte,sowas wie K.o Tropfen oder vielleicht Heroin.

Pass gut auf Dich auf.

Lg St.

[Silenteigt]

Max noch etwas,

als wir damals Platte gemacht haben,hat es einen Kumpel erwischt.
Als er früh morgens aufwachte dachte er sich...meine Hose is ja ziemlich weit unten,dann ist er aufgestanden und bückte sich um seine Hose wieder rauf zu ziehen ...da hat er zwischen seinen Beinen einen Pariser aus seinen After hängen sehen.

Also immer schön Vorsichtig!

Lg St.

[Marcus93]

Ins Glas wurde mir mit Sicherheit nichts getan und deine Kondomstory hat mich zwar grade etwas aufgeheitert, aber wirklich geholfen hat mir das jetzt auch nicht..

[Tanaka]

Hallo!

Habe vom Kiffen keine Ahnung, aber hatte meine PA damals durch den Alk.
Mit den ADs sind die Docs immer schnell dabei.
Grundproblem ist wohl daß man durch eine solche Erfahrung im Unterbewußtsein ständig auf eine neue PA wartet und dadurch Symptome erzeugt die eigentlich gar nicht da sind.

Eine tolle Lösung habe ich nicht, außer Ablenkung (Job, Sport, Freunde) und nicht dauernd drüber nachzudenken.

[Andrew]

Die Ads (SSRI) können aber auch zu gedämpften oder nicht vorhanden Emotionen führen...und außerdem pfuschen sie auch am Serotoninsystem herum, also das System, das (soviel ich weiß) auch beim Kiffen betroffen ist.

Von daher eine hinterfragungswürdige Entscheidung des Arztes, dir sein SSRI zu verschreiben würde ich meinen. Oder er dachte, das wäre das kleinere Übel und hilft zumindest gegen die Depression, keine Ahnung.

[mrincredible]

Hallo,

erstmal möchte ich dir Entwarnung geben: Das wird sich auf jeden Fall von alleine wieder zu 100% einstellen.

Ich habe die selben Erfahrungen gemacht wie du. Ab und an mal gekifft, manchmal hat es mich einigermaßen entspannt, oft aber auch total umgehauen, bis es dann bei den letzten Malen so katastrophale Auswirkungen (Panikattacken, Angst, depressive Gadenken) auf mich hatte, dass ich das Ganze einstellen musste. Damit einher gingen natürlich auch Depersonalisation und Derealisation. Diese beiden Phänomene sind übrigens keine direkte Folge vom Gras, sondern von dir selbst: Depersonalisation und -realisation sind ein Abwehrmechanismus der Psyche. Dein Geist war von diese aufkommenden Panik und dem Kontrollverlust so geschockt, dass er sich von dieser scheinbar untragbaren Realität abgekapselt hat. Daher kommt deine Gefühlslosigkeit. Woran du hierbei denken musst: Das geht IMMER vorbei! Die Psyche ist ja nicht blöd, nach einiger Zeit, in der sie sich erholt hat, wird sie nach und nach wieder Emotionen zulassen. Das kann eine Nacht, aber im schlimmsten Fall auch einige Monate dauern.

Fakt ist: Es geht von ganz alleine vorbei. Ob die Medikamente dir jetzt helfen oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen, ich weiß nur, dass das bei mir damals genau wie bei dir war und heute (etwa 3 Monate später) geht es mir wieder genau wie vor der ganzen Misere.

Woher kommen die Panikattacken? Keine Ahnung. Das scheint teilweile in den Genen zu liegen, teilweile ist das auch auf schon bestehende, aber latente psychische Krankheiten wie Angststörungen oder Depressionen zu sein, kann aber auch ganz andere Gründe haben.

Das Ganze ist ein Problem, worauf ein Großteil der Kiffer, sowohl komplette Neulinge als auch Alteingesessene, stoßen. Angst, Panik, Paranoia, sogar Symptome der Schizophrenie und Psychosen gehören einfach zum Gras dazu. Wer sich dessen nicht bewusst ist, lebt sehr gefährlich. Dein Gras war auf keinen Fall gestreckt und du hast auch kein Heroin oder so genommen, was du erzählst ist sowas von typisch - davon habe ich schon unzählige Threads gelesen.

Wie kannst du deinen Heilungsprozess vorantreiben: Allem voran natürlich das Gras erstmal komplett abstellen. Für mindestens 3-4 Monate, am Besten wohl für immer. Mir persönlich geht es wieder blendend und ich bin ab und an versucht, es nochmal auszuprobieren, aber denk mir dann dass mir meine psychische Gesundheit und Glückseligkeit einfach zu wichtig ist. Und, ganz wichtig: So viel erleben wie es geht! Häng so selten wie mägich alleine zuhause rum. Pack deinen Tag voll mit Aktivitäten, erlbe neue Dinge, stell dich (ganz wichtig!) deinen Ängsten, geh am Wochenende wieder feiern. Es wird, und das verspreche ich dir, nach und nach besser werden. Du stehst nicht alleine da mit diesem Problem und ich habe noch nie von jemandem gehört, den das Ganze länger als ein Jahr begleitet hat. Versuche Abstand zu gewinnen von der Angst, den Panikattacken und auch der Derealisation: Das Gras hat halt aus irgendeinem Grund Ängste und Depressionen bei dir ausgelöst. Okay. Dadurch kam dann die Depersonalisation und Derealisation, das kam aber von deinem eigenen Körper, und der weiß schon, was gut für dich ist. Okay. Das Ganze ist vergänglich. Okay! Halte dir solche Gedanken im Kopf.

Viel Glück mein Freund. In 2-3 Monaten wirst du da höchstwahrscheinlich drüber schmunzeln über die Panik, die du dir grade schiebst. Ich und tausende Andere kennen das alles. Gute Besserung und schreib mir bei Fragen oder Ängsten!

LG, Mrincredible

[andy1977]

Wenn ich eine zeit lange nichts gekifft habe ,passiert mir sowas manchmal auch. Oder die erste Bong am Morgen , bekomm ich auch schnell mal Panikattacke oder sogar leichte Halluzination. Hilft was essen, halber Liter Wasser trinken und beine hoch.
Wenn jemand sowieso ein ängstlicher Typ ist , sollte eben kein Gras Rauchen , das Paranoid macht. Ich denk sowas ist dir Passiert . Vielleicht hattest du das Gefühl, das du gesteuert wirst ,schon im Normalzustand aber eben Verdrängt . Und damit eben auch die Angst. Dann lange nicht mehr gekifft falsches Weed, evtl. noch andere Sachen die zur Zeit nicht stimmen. Wochenende evtl. Alkohol getrunken, und die Panik kommt, kann von deinem willen nicht eingedämmt werden und peng , Panikentgleisung. Das regelt sich im Normalfall von selbst. Im Einzelfall kann eine GAS draus werden. Deswegen nehme mal des Citro. Das Tavor in deinem momentanen Zustand, Finger von lassen ,und wenn nur wenn's unbedingt notwendig ist.


LG Andy

[andy1977]

Hi,
was hast du dir alles eingeredet? ,hast du das mit DEINER inneren stimme gemacht oder hast du die stimme eines anderen benutzt ?
Du hattest ,sozusagen ne normale drogenpsychose und daraus ist die angststoerung entstanden.vor was hast du angst? Vor dem zustand der entgleistung oder nochmal son film zu schieben?



lg andy

[Marcus93]

Hey,

sorry dass ich mich erst jetzt zurückmelde. Danke erstmal für die Antworten und danke für deinen Beitrag Mrincredible, das hat mir wirklich mal ein bisschen Kraft gegeben

Naja also ich muss sagen in den letzten paar Tagen hat sich mein Zustand schon erheblich gebessert, Panikattacken hatte ich seitdem überhaupt nicht mehr und insgesamt geht es mir auch schon besser.

Zu deiner Frage andy1977, ich denke dass ich meine eigene Stimme dafür benutzt habe, also mir wurde in diesem Moment nichts von irgendjemandem befohlen oder sowas, ich hab halt einfach Panik geschoben und mir dann den größten Schwachsinn eingeredet. Zu der Sache mit der Angst ist es eigentlich so, dass ich mir einfach die größten Sorgen mache, meinen Kopf nicht mehr frei zu bekommen. Z.b. Ich diskutiere mit jemandem, und in der Mitte des Satzes breche ich ab, weil sich meine Gedanken einfach total überschlagen und ich sich mein Kopf jeden Tag so anfühlt als hätte ich 10 Stunden gearbeitet und ich kann mich absolut nicht auf etwas konzentrieren. Dazu kommt eben noch, dass mir alles immernoch so "fremd" und "unwirklich" vorkommt. So als würde ich eben in einem Traum leben, daher kommt dann auch die ständige depressive Stimmung.

[andy1977]

Gegen deine Konzentration gibs was cooles. Übungen im Einbeinstand. Bin ja selber Masseur und mach viel mit Kampkunst und Heilung rum.Um auf einem Bein zu stehen musst du dich sammeln ,und dann im gesammelten zustand Übungen machen, ich nehm dazu Kampfkunst Bewegungen ,du kannst aber auch was anderes machen. In verschiedenen Arm Positionen Papierflieger Bauen. Das alles ist ja auch irgendwie unwirklich. Eine Depression heisst nicht unbedingt das man traurig ist. Auch Emotionslosigkeit ,sind Zeichen einer Depression. Aber die Realität braucht Emotionen ,erst dadurch wird sie Real, Lebendig. Nehm das Citalopram , das wird schon wieder


LG Andy

[Schlingeling]

Hi

Bist dir denn sicher, dass es Cannabis war? Letztes Jahr wurden viele der "Legal Highs" offiziell legalisiert durch EU Gerichtshof.

Wenn es Cannabis war: Hast in deiner Verwandschaft welche mit Psychose? Wenn das bei dir gerade auch hoch kommt und du dazu Marihuana mit viel THC konsumierst, macht es das vielleicht schlimmer, ist aber dann doch deine Veranlagung.

Wenn du an einer Angststörung leidest, kannst diese mit wenig THC aber hohem CBD Anteil behandeln, bei Psychosen kann man diese mit CBD behandeln. CBD Extrakte sind legal erhältlich, sie berauschen nicht.

Hier eine Beschreibung: http://www.hanf-magazin.com/medizin/cbd-in-der-medizin/was-ist-cannabidiol/

[andy1977]

Hi schlingeling
ich vermute das ,das cannabis ein trigger ist bei unserem te.


LG andy


Ps:ne tablette mit ner anderen bedeutung triggert nicht.

[veilchenfee]

mrincredible schrieb:

[smor]

Mein bester Freund hat unter ähnlichem Problem gelitten, er wollte sich nicht an den Arzt wenden, sondern hat im Internet nach einer anderen Lösung gesucht und wollte die Panikattacken auf diese Art überwinden. Ich glaube er hat sich Informationen auf dieser Seite hier gesucht: panikattackenwastun.de und zum Teil hat er es geschafft ich will nicht sagen die Panikattacken zu kontrollieren bzw. in den Griff zu bekommen. Dem sieht man es heutzutage an das es im besser geht.