meine geschichte und was mir hilft bei meinem entzug...

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shabby
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 16:09    Titel: meine geschichte und was mir hilft bei meinem entzug... Antworten mit Zitat

ich habe mich nun doch entschieden einen bericht zu schreiben über meine erfahrung mit meinen entzügen, nein bestimmt nicht aus langweile.
ich bin mutter und und habe nicht immer so viel zeit um zu schreiben.
aber ich wäre um einige informationen soo froh gewesen, darum habe ich mich entschieden wenn es nur einem etwas bringen kann reicht das schon.
ich hätte gerne mehr davon gehabt.
geht es euch nicht so oder wollt ihr gar nicht aufhören dann ignoriert meinen bericht doch bitte.

morphium nahm ich am anfang nur gegen meine starken schmerzen, immer wenn ich eine extreme attacke hatte rannte ich zum arzt und bekam eine mo spritze.
endlich waren meine schmerzen weg... die befreiung – dachte ich.
als es dann für beide parteien mühsam wurde verschrieb mir der arzt die mo ampullen und ich hatte immer ein par schachteln zu hause.
ich wusste das ich aufpassen musste, darum habe ich extrem geschaut das ich nicht zu oft nahm. das ging ca. 2 jahre lang gut. ich nahm gelegentlich bei attacken subkutan mein mo und war happy mit dieser lösung.
dann wurde ich schwanger, mutter und konnte natürlich nicht spritzten was auch kein problem war dazumal.
aber als ich es wieder konnte und zusätzlichem stress ausgesetzt war, änderte sich mein spritz verhalten sofort.
immer mehr, immer früher, immer öfters...
der zusätzliche stress war nicht meine wunderbare tochter, sondern meine eigene kindheit die nun geballt auf mich zurück kam mit der geburt.
ich dachte die sei doch verarbeitet..hmmm aber es war der blanke horror.
ich war dem muttersein nicht gewachsen, machte mir ein Musterbild dem ich niemals entsprechen konnte, aber mit der zeit merkte ich dass ich wenn ich mo gespritzt hatte besser drauf war, leistungsfähiger, kommunikativer..alles ging flott von der hand.
es war einfach alles einfacher, seit dem tag spritzte ich nun täglich.
auf einmal kam mein mann dahinter und ich probierte aufzuhören damit.
aber da ich blauäugig war wusste ich gar nicht was auf mich zu kam.
Und ich hatte es allen verheimlicht, darum mussten wir ganz heimlich einen kalten entzug zu hause machen.
es war die hölle und nach 2 tagen gab ich auf.
dann kam ein entzug nach dem anderen, noch 3 mal probierte ich es kalt
und etliche male probierte ich mit reduzieren.
über jahre habe ich alles probiert. sogar in eine suchtklinik ging ich.
doch ich schaffte es einfach nicht, es ging mir nach dem entzug immer so schlecht dass ich das (dachte ich) kleinere übel wieder anfing. so vergingen wertvolle jahre die ich zwar hausfrau und mutter war, aber im nachhinein bekam ich ja von allem immer nur die hälfte mit, so auch mit meiner tochter. was ich zutiefst bereue und nicht rückgängig machen kann.
ich war emotional nie wirklich da...
jetzt hat sie bald ihren 6. geburtstag, da hatte ich auf einmal die schnauze so gestrichen voll und wir überlegten alle möglichen lösungen vorallem neue lösungen...
ich ging in eine klinik die mit der sanften methode entzieht (neuro jet)
und bei der man innert 5 tagen clean ist.
das hat bei mir tatsächlich funktioniert, aber die nachbetreuung nicht.
ich fand das was nach dem körperlichen entzug kommt noch schlimmer als der entzug selber...
wo bleiben all die körpereigenen stoffe die man so dringend braucht?
alles tat mir weh, ich konnte nicht mal treppen steigen. ich war so depressiv..
also nahm ich wieder mo, aber diesmal in tabletten form.
dann wurde ich umgestellt auf methadon, warum auch immer.
mit dem spritzen habe ich vor einem jahr aufgehört, aber trotz allem
bekam ich das methadon immer nur auf ca. 20mg, weiter runter gings nie, immer wieder rauf und runter rauf und runter... x male
dann entschied ich mich für eine theraphie aber mal eine andere.
systemische familientheraphie.. wow das schlug ein wie eine bombe.
auf einmal wusste ich warum es mir immer so schlecht ging und was in meiner kindheit wirklich alles geschah, warum ich mich einfach immer mit irgend etwas beruhigen musste...
ich konnte endlich mal meine kindheit wirklich anschauen und verarbeiten.
das ist ne ganz andere art, nicht nur einfach schwatzen und verzeihen.
nein, ich habe mich entschieden mit meiner Familie einen bruch zu machen damit ich gesund und suchtfrei leben kann.
das war hart, aber für mich von nöten.
komischerweise gingen auch meine schmerzen dermassen zurück als ich mich von ihr distanzierte.
und das nach 17 jahren und x operationen.
schon krass... endlich wusste ich nun auch dass ich das ganze richtig krank gemacht hat.
dann fuhr ich weiter runter mit dem methi und auf einmal ging es besser, aber ich kam auch wieder an eine grenze.
und dann habe ich mich entschieden es mal mit dem bio tuner zu probieren über den ich schon so viel gelesen hatte.
ich wusste das nach einigen jahren viele körpereigene stoffe mit ihrer produktion nachlassen oder sie sogar ganz einstellen, das endorphin zb.
also recherchierte ich im internet wo ich ein solches gerät herbekomme dass die produktion schneller anregt.
ich war sehr skeptisch, aber nun kann ich nach 7 wochen sagen dass es bei mir wirklich nützt.
es geht mir viel besser, körperlich wie auch psychisch.
ich bin nun auf 6mg methadon, das habe ich noch nie geschafft.
es war unter 20 mg nie zum aushalten.

meine vermutung hat sich bestätigt.
ich dachte immer es sei nicht einfach von einer sucht loszukommen da sie
oft in die kindheit zurückzuführen ist.
ich kenne keinen süchtigen der eine schöne und einfache kindheit hatte.
evtl. läuft jemand rum der das denk oder es gibt sie und ich habe sie nie getroffen.
das kann schon sein, ich kenne ja nicht alle menschen...
ich glaube mittlerweilen einfach dass man auf 2 schienen fahren muss um wirklich von einer sucht loszukommen.
und dazu gehören meiner meinung nach eben genau NICHT die gängigen methoden und therapien. (ich bin überzeugt dass es menschen gibt die auch so suchtfrei geworden sind, viele aber leider durch verlagerung der sucht.)
die verschlimmern manchmal sogar die sucht sogar noch...
es geht einfach wie so oft wieder mal um das liebe geld. man möchte uns bei der stange halten und so lange wie möglich mit irgend etwas versorgen und betreuen.
damit es ganz schön teuer wird. und mit möglichst vielen medikamenten.
warum sonst wollen die ärzte einfach nicht mit methoden arbeiten die schnell gehen?
warum will ein psychiater dass man 20 jahre zu ihm geht und ihm stündlich 250.- zahlt?
ich kenne einige die schon 10, 20 oder sogar 30! jahre zum psychiater gehen. und das tragische ist aber dass es ihnen NICHT besser geht.
Wenn man systemisch arbeitet kommt man relativ schnell in den themen voran, das ist nicht sonderlich attraktiv. (habe ich schon von fachleuten gehört, das gehe zu schnell und ist nicht lukrativ)
Genau so mit dem schnellen entzug, das ist doch nicht attraktiv.
attraktiv ist wenn ich eine viertel million koste in einer langzeit theraphie stationär.
das ist gut und macht die ärzte glücklich.

ich möchte niemanden verletzten oder von seinen methoden abbringen wenn die ihm richtig erscheinen und ihm nützen, wirklich nicht. macht weiter wenn ihr was gefunden habt dass euch weiter bringt, egal mit was und welcher art.
ich möchte nur wenn es menschen gibt die wie ich das ganze langsam hinterfragt haben und es auf alle arten nie geschafft haben und wie ich dachten es geht halt nur mit, dass sie mal eine andere inspiration bekommen.

ich wünsche allen glück die sich auch für den weg entschieden haben dem elend ein ende zu setzen und es auch als elend empfinden.
alle anderen spreche ich nicht an, es ist was persönliches und das soll es auch sein.


für diejenigen die es interessiert was eine systemische theraphie ist, bzw familienaufstellen:


ich wusste immer das es mir (warum auch immer) schlecht geht, ich konnte nie richtig im leben stehen hatte schon seit kindesbeinen an selbstmordgedanken.
aber irgendwie habe ich das leben immer gemeistert so halb...
ich wusste auch immer das mit mir im sexuellen was nicht stimmt. aber ich wusste nicht warum. in der theraphie habe ich herausgefunden dass sich mein vater jahrelang an mir vergangen hat, als baby hat das angefangen. ich wurde oft verprügelt, verhungerte als kind fast, meine mutter wollte mich aktiv abtreiben doch ich habe überlebt. das alles kam heraus, doch ich hatte nur ein schwarzes loch was meine kindheit betraf. jetzt weiss ich es wieder habe bilder dazu, und erlebnisse kommen hoch die ich komplet verdrängt habe.
das spannende ist auch dass als ich mit meiner familie darüber sprach dass meine mutter die erlebnisse zugab, obwohl ich am anfang selber zweifel hatte dass das wirklich sein kann.
das andere geschwister die gleichen erlebnisse hatten, doch auch verdrängt haben. es kam dann nicht nur mir hoch, sondern meiner ganzen familie.
nun weiss ich es. ich hätte das anderst nie herausgefunden
warum ich immer mit einem bein im tod stand.
und warum ich einfach immer so depressiv war.
nun geht es mir immer besser, es greift immer mehr.
ich bekomme lebensfreude die ich nie kannte, dank der theraphie,
aber ich glaube auch dank dem bio tuner der meinen Körper unterstützt, da glaube ich einfach daran, weil ich das so erlebe.
es ging mir noch nie in meinem leben so gut wie jetzt, auch wenn ich erst in 3 wochen ganz fertig sein werde mit dem abbau.
und auf einemal soll in 3 wochen alles schluss sein?
nach so vielen jahren und anläufen?
ja das wird es
da bin ich mir sicher. das erste mal sicher...

ICH FREUE ICH DASS ICH NUN ENDLICH LEBEN KANN UND DARF.

Ps: ich merke gerade dass das wohl auch einen teil meiner verarbeitung ist
der bericht...

xcüse... ich wollte niemanden verletzten, langweilen oder belehren.
ich hätte einfach gerne so ein bericht gelesen die letzten jahre...
das ist alles... mir hätte es mut gemacht
macht aus dem was ihr wollt. ihr seid eures glückes schmied.
alles gute...
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Norman
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2015
Beiträge: 196

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

DAS funktioniert?

Dieser "Bio-Tuner" ?

[LINK ENTFERNT]

Es ist ja bekannt, daß der Glaube berge versetzen kann, so muß es sich mit diesem gerät auch verhalten...Aber nunja, wenn es leute gibt, bei denen es funktioniert, dann ist es ja im Grunde egal, aus welchen Gründen...

Gibt hier auch schon einen faden über das gerät, aber nur 3 Beiträge - direkt über Google gefunden.
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shabby
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

ja das ist der bio tuner den ich habe..

aber ich habe soeben hier im forum gelesen dass der brainman besser sei, ich kenn den nicht, hab aber auch schon gutes darüber gelesen.
da der user ja beide besitzt, kann er das sicher auch beurteilen...

sollte der brainman wirkungsvoller sein, würde ich mal wegen dem ausschau halten und evtl bei ihm nachfragen.

mir hilft es die stimmung zu erhöhen und ich habe deutlich mehr kraft und weniger entzugssymptome.
darum bin ich zufrieden...
es ist FÜR MICH total anderst alls die x anderen male als ich das methadon oder das morphium ausgeschlichen habe. ich empfand es immer als körperliche qual und hatte immer starke depressionen, das habe ich diesmal nicht.
darum ist es für mich am naheliegensten dass es die endorphine sind die angekurbelt werden.
aber klar, glaube versetzt auch berge, und wenn es das sein sollte wäre mir das auch egal, hauptsache es fällt mir diesmal deutlich leichter.

ich finde hauptsache man wird mit irgendwelcher hilfe endlich suchtfrei, wie und was ist eigentlich egal..

grüsse
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Salute
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.05.2014
Beiträge: 224

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

und schon wieder werbung,hier wird ein strang nach dem anderen aufgemacht um das teil zu verkaufen...
Wir haben zu gerät ausprobiert: (wir heißt meine frau und ich)
am 2. und dritten Tag des entzug von ca 5ml metha hat es null aber auch null gebracht.
Ebs. hat ein Freund (hero 0,5) und er hat 1 woche vorher angefangen das gerät zu benutzen,auf entzug keine linderung vernommen.
Beide versuche mit dem Bio-tuner7 hatten keinerlei erfolg.
Ehrlich : es ist hier alles zu oft und zuviel des BT..
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shabby
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

nein ist es nicht..
ich kann dich zwar verstehen, wenn man das gerät ausprobiert hat und nichts bemerkt hat würd ich glaub ich auch so denken.
aber ich kann dir sagen dass ich fast verzweifelt bin an dem ding und es nach 2 wochen am liebsten an die wand geklatscht hätte.
ich habe dann dort angerufen und mich deswegen erkundigt und gute tipps erhalten.
darum habe ich dem teil noch eine woche schonfrist gegeben und es nochmals probiert.
es hat bei mir sage und schreibe 3! wochen gedauert bis ich es gespührt habe, und nicht 1 woche wie beschrieben.
aber ich hatte auch erst nach 2 wochen die nummer 6 erreicht und dann nach ca 7-8 tagen auf der 6 gings enorm bergauf.
hör mal mir ist das gerät wurscht, ich hätte gern ein par infos mehr gehabt und mich austauschen wollen, darum und nur deshalb habe ich den bericht geschrieben.
ich wäre einfach nur froh gewesen ich hätte die systemische theraphie und das gerät früher gekannt das ist alles.
darum dachte ich mir vielleicht gehts jemandem auch so dass er verzweifelt nach ideen sucht. wenn nicht auch gut.
wenn auch nur eine person in dem unterstützung findet wars das wert punkt


ich habe jetzt schon öfters bemerkt dass die leute zu früh aufgehört haben mit dem bruzzler (wie ich ihn nenne Wink )
oder nicht genug geduld beim einstellen hatten.
wie gesagt viel hätte nicht gefehlt und ich hätte an dem gerät meinen ganzen frust rausgelassen.
jetzt bin ich froh das ich es nicht gemacht habe, aber glaub mir ich kann die frustration wirklich verstehen.
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Grisu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.03.2015
Beiträge: 35

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

liebe shabby,

es nervt mich gerade tiiiierisch, dass die Leutz hier nur auf das biotuner-Thema eingehen^^

Dein Bericht hat mich sehr gerührt und mir viel viel Zuversicht gegeben! Ich bin gerade selber in einem Therapiezentrum, das ganzheitlich ! seelische Ursprünge von Krankheiten, Störungen und Süchten ergründet; ich gehe in mein Unterebewusstsein hinab, konfrontiere mich dort mit den Bildern in meiner Seele und ändere diese dann aktiv; Innenweltreisen. Heute mein erster Tag, vorhin meine erste Session. Mega krass. Bin sowohl mitgenommen als auch total überwältigt.

Und jetzt lese ich gerade deine Worte hier und fühle so sehr mit dir - vor allem deine Freude, dass du etwas spürst! Dass sich in der Seele etwas bewegt. Es entlastet irgendwie zu erkennen, dass da so vieles brach lag, was nun verarbeitet werden kann und für das wir vor allem eben NICHT verantworlich sind, NICHT schuldig! Wofür wir uns eben auch nicht zu schämen brauchen!

Bei mir persönlich geht es - wenn auch um eine vollkommen andere Sucht - dennoch um eine Sucht: Magersucht, langezeit atypisch, damit es niemand merkt, mein Leben lang dafür geschämt, es verheimlicht, über 30 Jahre mache ich mich nun schon kaputt und war vor eineinhalb Jahren kaum noch lebendig. Jetzt denkst du vllt, dass ich im falschen Thema schreibe oder so. Dass ich selber mit Drogen zu tun gehabt habe, ist noch nicht mal die entscheidende Parallele. Wichtiger ist, dass ich dich hier eindeutig unterstützen und dir Mut machen will bei deiner Suche nach den Ursachen deiner Sucht in der Tiefe deiner Seele. Denn niemand kann die Krankheit heilen als die Krankheits-Tragende selbst. Wir müssen uns selbst an die Hand nehmen. Uns uns selber stellen. Ich jedenfalls komm einfach nicht an mir vorbei. Jahrelang versucht. Jetzt fünf vor zwölf, jetzt ist Schluss...

Zweite Affinität zum Unterforum hier: ich sterbe fast vor Liebe zu einem Menschen, der nach zwei Monaten des intensivsten Zusammenseins von jetzt auf gleich vor lauter Angst vor der Liebe weggerannt ist. Ein Mensch, der sich die Hälfte seines Lebens mit allem Möglichen zugeknallt hat und leider auch ziemlich lange auf Heroin und Cocain war. Er ist seit August clean - und spricht jetzt von einer plötzlich beängstigenden Gefühlskälte und vor allem eben diesem scheiß Gefühlstief, das ihn immer wieder kriegt: er ist plötzclih emotional wie tot und spürt gar nichts mehr. Ich habe in einem anderen thread schon die Frage gestellt, ob das wohl von den Drogen kommen könnte. Es scheint so zu sein, ja. Allerdings - und jetzt kommt wieder dein toller Bericht ins Spiel - hat auch er mit schlimmen Bildern und Kindheitserlebnissen zu kämpfen; die Bindungsproblematik, das geschädigte Vertrauen in Menschen, Ekel vor der Kälte mancher Menschen ... all das ist sicher ausschlaggebend gewesen für seinen Griff nach den Drogen und das MUSS bearbeitet werden.

So mutig wie du jetzt warst und bist, dich deiner Innenwelt zu stellen, und ich ehrlich gesagt auch (können wir stolz drauf sein), so mutig sind aber leider nicht alle. Dabei haben wir an sich nichts zu verlieren. Im Gegenteil: wir haben diese eine riesen Chance: durch unsere Sucht zu uns selbst zu kommen, uns selbst zu begebnen. Seit dieser ersten Therapie-Session hier eben habe ich so eine Ahnung, dass all diese scheiß Jahre der Qualen mit der Krankheit diesen einen Sinn gehabt haben.

Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft auf deinem Weg zu dir selbst! Sei mutig und nimm dein inneres Kind in den Arm, versöhne dich mit dir!
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shabby
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

hallo grisu
ich finde gar nicht dass du im falschen thread bist.
sucht ist sucht. bei den einen sterben wir schneller bei anderen langsamer.
aber sterben tun wir alle früher, vorallem wenn wir nicht aussteigen aus der sucht.
aber egal welche sucht, der ausstieg ist einfach sehr schwierig.
und der weg führt wohl selten bis gar nicht an einem vorbei, meistens auch nicht am innern kind das ja meistens so gelitten hat.
auf die eine seite kann ich verstehen wenn jemand sich nicht der vergangenheit stellen kann/will, anderseits finde ich auch man kann ja nichts verlieren dabei..
aaaber auch ich hatte eine heidenangst davor und dachte: das überlebst du nicht.
aber ich habe es als kind überlebt, warum also auch nicht jetzt wenn ich mich nochmals in die traumas begebe.
ich finde einfach darüber sprechen und dann wenn möglich noch sofort verzeihen keinen gangbaren weg, für mich jedenfalls .
das hat mir null und nichts gebracht, doch noch mehr frust.
ich finde es gut dass du doch für diesen schritt entschieden hast und ja nach 30 jahren ist es wirklich zeit auszusteigen sonst streikt dann irgendwann der körper und zwar ganz.
klar der liebeskummer müsste nicht auch noch sein das ist ganz schön hart und man leidet ungemein.
ich kann auch nachvollziehen das eine kurze zeit sehr intensiv sein kann und man auch sehr leidet unter der trennung. mach aber trotzdem weiter, für dich! und deine kinder.
es ist unglaublich hart für kinder süchtige eltern zu haben, das habe ich am eigenen leib erfahren und sehe es auch an den ängsten meiner tochter.
aber ich möchte dir mut machen es ist nie zu spät, auch für die kinder.
nur schon der entscheid dass man ernsthaft etwas dagegen unternimmt entlastet sie schon.
auch ich kenne das wegrennen von beziehungen sehr gut, genau so wie die gefühlskälte und die bindungsstörung.
wie soll man fähig sein eine GESUNDE bezeihung zu führen wenn man das nie gelernt hat und nie richtige liebe erfahren hat?
ich habe erst anfangs 30 meinen mann kennengelernt und es ist meine 1. richtige beziehung.
aber ich habe die fluchtgedanken auch in der ehe gehabt, nur schaue ich denen nun ins gesicht weil ich das wegrennen satt habe.
ich hatte es aber auch satt immer mit süchtigen eine beziehung zu führen, ich war immer die "retterin" nie die süchtige selber. das hat sich nun geändert.
ich habe mich bewusst das 1. mal gegen eine suchtbeziehung entschieden, wollte einfach mal einen gesunden partner haben.
und das hat mir ehrlichgesagt auch gut getan.
immer diese co abhängigkeit ging mir an die substanz.
das lief auch ein par jahre gut bis ich in die sucht kam, da entwickelten wir natürlich auch eine co abhängigkeit das ist glaub ich unumgänglich in sucht beziehungen.
genau darum machen wir nun alle eine familientheraphie. um auch aus dieser abhängigkeit auszusteigen und die beziehung wieder gesunden lassen.
und seit wir das machen geht es beziehungsmässig wieder enorm aufwärts. endlich ist er wieder mein mann und nicht mehr mein pfleger.
und ich trage nun die verantwortung für mich und meine sucht selber.
als kind war ich ein opfer, opfer extremer gewalt, sucht und missbrauch. kinder sind IMMER unschuldig. aber als erwachsene frau muss ich nun selber die verantwortung für mein handeln tragen. auch wenn die gründe klar sind.
ich denke einfach das ihr nicht chancenlos seid, aber wenn nur du dich entwickelst und weiter kommst wird es schwierig wenn er stehen bleibt. das ist aber immer so in der partnerschaft.
ich hoffe er hat langsam genug von den zuständen und möchte auch sich mal liebe gönnen die man sich ewig verwehrt.
jeder mensch hat es verdient glücklich zu sein und geliebt zu werden, jeder!
leider ist man gefühlsmässig manchmal schon so kaputt dass man zu sich selber einfach destruktiv ist und sich selber nicht liebt und denkt man hätte es nicht anderst verdient.
aber jeder hat es verdient geliebt zu werden und man braucht sich nicht zu schämen deswegen finde ich.
aber ganz viele hatten mütter die selbst keine liebe erfuhren und sie drum auch nicht weitergeben konnten an uns kinder.
da zähle ich mich dazu.
ich war zwar liebevoll im umgang mit meinem kind, aber innerlich immer leer und oft abwesend.
auch nicht fähig richtig lieben zu können.
erst seit der theraphie und auch erst seit ich meine medikamente abgesetzt habe (wie gesagt das methi noch nicht ganz, aber schon seit ich reduziere kommen immer mehr gefühle hoch-endlich)
aber genau das ist der punkt und auch die schwierigkeit suchtfrei zu leben. man kann die gefühle nicht mehr kontrollieren, das ist am anfang ganz mühsam und hat mich ständig wieder was nehmen lassen.
ich hasste gefühle denn die taten so weh.
langsam versöhne ich mich damit und schaffe es sogar mal tränen fliessen zu lassen die ich immer verabscheut habe.
ja ich denke es gehört wohl zum prozess das alles.
evtl sogar das man mehrere versuche macht um loszukommen.
hmmm wer weiss..
ich wünsch dir kraft, mut und zuversicht auf deinem weg.
und he auch du hast echte liebe verdient.
alles gute
und merci für deine worte.
grüss dich
shabby
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shabby
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

ach ja was ich noch sagen wollte: warum haben so viele mühe wenn man ein produkt empfielt das einem hilft oder geholfen hat?
dürfen denn alle ihre medikamente empfehlen die helfen aber bei einer anderen theraphieformen oder einem gerät ticken dann alle aus?
ich kann das ehrlich gesagt nicht verstehen und finde es auch nicht fair ...
lasst doch bitte alle ihre meinung kundtun wenn sie das befürfnis haben.
ich war froh das ich erfahrungsberichte lesen konnte und das teil bestellt hab, denn MIR hilft es punkt!
sorry aber mich nervt es langsam das so viele meinen man habe eine beteiligung oder was auch immer vom gerät.
dann frag ich euch: was bekommt ihr denn von der pharmaindustrie bezahlt das
ihr dann aber medis empfehlt die helfen sollen? da sagt niemand was, komisch...
ist denn ein entzug auf eine andere art nicht möglich?
vielleicht gibt es leute die wie ich die schnauze vom gift voll haben und einen anderen weg dazu suchen?
dann darf nein muss es doch möglich sein darüber zu schreiben ohne dass man ständig auf das angesprochen wird?!
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Sophisticated
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versteh auch nicht, warum bei dem Thema immer so abgegangen wird voller Ablehnung von wegen Werbung machen. Werbung macht man ja nur, wenn man einen einzelnen Anbieter anpreist. Hier geht es ja aber um eine Methode.

Es ist ja nicht so, dass es nur einzelne Menschen wären, die gute Erfahrungen gemacht haben mit CES. Es gibt randomisierte kontrollierte Studien, die einen signifikanten Unterschied zeigen zu einem kalten Entzug. Nicht nur in der Länge des Entzugs, auch in der Stärke, in der Anzahl der Leute, die den Entzug durchgezogen haben und danch in der Anzahl der Rückfälle.
Nur, weil das nicht groß vermarktet wird, wird die Technik abgeschoben in die Placebo-Ecke.

Ich find das einfach schade, denn so könnten sich Menschen auf vergleichsweise günstige Art und Weise helfen. Gerade im Vergleich zu den Kosten, die der Substanzkonsum mit sich bringt.

Aber ich habs aufgegeben, da jemand überzeugen zu wollen. Die Informationen sind jedem zugänglich. Und wer nicht will, der will halt nicht.

Aber ganz toll, shabby, dass Du das geschafft hast. Ich drück Dir die Daumen, dass du auch schaffst, in Zukunft clean zu bleiben. Das war bei mir immer das größere Problem.
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shabby
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

@sophisticated

ja das stimmt, jeder kann an die infos gelangen.
aber auch wahr, es ist nur ein hilfsmittel und keine theraphie.
ich für mich bin mir sicher das es mein letzter rückfall war, aber nur weil ich das 1. mal den GRUND für meine sucht kenne und den am therapieren bin.
ich war ja auch bei proadicta, ja der entzug hat wirklich im vergleich zu den anderen male recht gut geklappt und es funktioniert tatsächlich.
ABER wenn dann die theraphie nicht weiter geht ist es NUR eine entgiftung des körpers und bringt einen wirklich nicht weiter.
der suchtdruck und die suchtgeschichte geht weiter und oft knickt man gerade deswegen wieder ein.
das habe ich nun auch gemerkt.
darum diesmal anderst und ganzheitlich. nun habe ich wirklich schon seit monaten kein bedürfnis mehr mich irgendwie zu dämpfen. bzw die gefühle.
auch nicht mit alkohol oder benzos.
endlich ist der weg.
darum bin ich auch das 1. mal sicher das es klappt.

ich wollte dich noch was fragen bzgl des bio tuners:
in einem anderen thread hast du geschrieben das man ihn 2x täglich eine std einschalten soll.
geht das ohne wechselwirkung?
davon wurde mir nämlich abgeraten.
aber wenn da jemand erfahrung mit hat würde ich gerne wissen ob das dann noch schneller bzw intensiver ist.
kommt da das ganze noch schneller ins laufen?
viele grüsse
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Dalai
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 10.03.2015
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, danke für deinen Beitrag!
Mich würde ganz brennend interessieren, warum du von dem Stoff los kommen wolltest? Du schreibst ja auch, dass deine Leistung unter anderem dadurch anstieg! War nur dein Mann der ausschlaggebende Punkt oder hättest du auch noch Motive?
Lg
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shabby
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

hallo dalai
du nimmst keine Rauschmittel oder hab ich das falsch gelesen?
ich geh jetzt mal davon aus dass das stimmt und gebe meine Erklärung so ab:

ich kenne keinen süchtigen der es gerne ist. (viele lügen sich ins Hemd oder stehen einfach am Anfang, wos halt noch spannend ist das ganze.)
- man fängt an zu lügen - alle (auch wenns der Vertuschung dient und man meint jemanden damit schonen zu wollen)
- einige werden so richtige a..löcher auch zu ihren liebsten (kenn ich, man wird so gefühlskalt und hat so ein tunnelblick das man es teils gar nicht merkt wie man andere verletzt.
- das leben dreht sich nur noch um das Thema
- der Körper streikt immer mehr
- viele haben schon mal eine Überdosis gehabt (ich auch, und in dem moment meint man dass man in ein par Minuten Tod ist - furchtbare erfahrung.
- man hat KEIN schönes leben das ist einfach so
- man ist dauerabwesend - und dann noch Kinder haben und die betreuen? geht irgendwie nicht finde ich, ich hab das als Tochter erlebt - horrormässig
- man wird depressiv wenn man nichts oder wenig hat
- man wird ich bezogen.
ach Gott ich könnt noch tausend Sachen aufzählen
so ein leben will ICH nicht mehr und ich will meiner Tochter nicht so eine abwesende mutter sein.

ich hatte einen ganz normalen hausfrauenalltag, niemand im dorf weiss was davon. niemand hat eine Vermutung.
alles lief ja ganz normal, wenn ich regelmässig gespritzt habe.
aber man braucht immer mehr immer schneller immer häufiger.
darum auch ständig die gefahr der Überdosis, man möchte wieder so wie am Anfang fühlen wo man regelrecht abgehoben ist.
ich habe keine erfahrung mit heroin, aber mir wurde schon gesagt dass das mo ähnlich ist. (ich weiss es aber nicht ob das stimmt)
ich hatte keine Bedürfnisse mehr, nur noch das mo.
kein Hungergefühl, keine Trauer, keine ängste, einfach alles war einfach und ging gut von der hand.
aber es fährt ja dann aus dem Körper, man ist ja nicht ständig auf der guten und schönen welle.
da fängt das problem an und die Seite der Medaille kehrt sich.
man ist immer kränker, depressiver und gemeiner und ich bezogener.
ich möchte aber nicht so sein. ich hab mal viel von mir gehalten ...
und auf einmal behandle ich meinen mann den ich immer noch sehr liebe wie ein feind?
nein das leben habe ICH nicht verdient
das leben hat meine TOCHTER nicht verdient
und das leben hat auch mein MANN nicht verdient.
ich will leben, lieben und einfach zufrieden mit mir und dem leben sein.
das ist alles
und als süchtiger kann man das einfach nicht von sich behaupten wenn man zu sich wirklich ehrlich ist.

und weisste was?
wie hier auch schon erzählt worden ist.
mein mann wäre evtl dann schon mal gegangen und lange hätte er das wohl nicht mehr mitgemacht.
aber wenn es hart auf hart gekommen wäre (zum Glück hat er mir die zeit gegeben das es nicht beim ersten versuch klappen muss - danke Schatz)
ich hätte wohl dem Morphin den ersten platz gegeben. und das wusste er auch.
so hart es klingt.
und ich schäme mich dafür...
aber ich möchte noch mehr Kinder haben und die sollen es einfach besser haben als ich.
und ich habe es auch endlich verdient glücklich zu sein.
und mit Rauschmitteln kann man einfach nicht glücklich sein.
sorry wurde etwas lang, grins.
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr... das was funktioniert, ist geeignet - Punkt.
Bei mir 12 Schritte Programm und SHG.
Und das ist gut so.
Alles Liebe.
Joe
Nur für heute nehm ich keine Drogen
Nach oben
shabby
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

ja das stimmt joe, und es muss nicht bei jedem das gleiche sein!
hauptsache ist doch man findet was und fühlt sich gut dabei.
die 12 schritte sollen wirklich vielen helfen und bei jeglichen süchten helfen,
das hab ich schon öfters gehört und mich darum auch dafür interessiert
was sie überhaupt bedeuten.


auch dir alles gute!
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Dalai
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.03.2015
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Shabby für die ausführliche Antwort! Seitdem ich hier angemeldet bin hab ich noch nie wirklich von der negativen Seite gelesen und mich immer wieder gefragt, welche Motive es gibt, damit aufzuhören. Ich frag jetzt allgemein auch nicht weiter nach, du hast mir das ja jetzt ausführlich beantwortet. Es gibt eben immer ein Pro und auch contra und in deinem fall hast du so gelitten, dass du unbedingt aus der sucht raus wolltest.
Anhand deiner Ausführungen spüre ich auch richtig deine Willensstärke einerseits, aber auch den schweren weg dennoch aus der sucht rauszukommen. andererseits. Weiss nicht, ob ich so eine Ausdauer hätte. War ja ein langer und steiniger weg für dich. Schön, dass du es geschafft hast und Hut ab!
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