keine lust auf "ewige nüchternheit" - was nun?

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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 00:35    Titel: keine lust auf "ewige nüchternheit" - was nun? Antworten mit Zitat

liebe freunde der opiate,

mich beschäftigt seit langem eine frage, auf die ich keine antwort finde. genau genommen ist es gar keine "frage" an sich, sondern eher ein grundlegendes problem. daher ist der threadtitel auch etwas unpassend, aber mir fiel leider auch kein besserer ein.


einigen von euch ist ja bekannt, dass ich substituiert bin und am tag etwa 150mg methadon nehme ("etwa", weil das zwar meine grunddosis ist, ich aber dann und wann -aber regelmäßig- noch bis zu 100mg metha oben drauf schlucke... das ist für mein suchthirn).
außer methadon nehme ich schon lange nichts anderes mehr. erfahrungen habe ich mit den meisten gängigen drogen, wobei mir im grunde nur noch MDMA/XTC wirklich so zusagt, dass ich mir vorstellen kann, es mal wieder zu nehmen. aber auch das habe ich schon über 10 jahre nicht mehr genommen...

früher -also vor meiner methadonphase- war ich auf anderen "apothekenopiaten", wie zb. tilidin, codein, tramadol etc... dazu habe ich immer mal benzos genascht (aber auch das seit langem nur sporadisch). aber damit ist es auch komplett vorbei, seit ich in substi bin. ich will mir die screenings nicht versauen... außerdem habe ich auch kein verlangen nach benzos. und nach anderen sachen erst recht nicht...


nun denn, mein problem sieht so aus:
ich komme bald bereits ins zehnte jahr meiner neuerlichen opioidabhängigkeit. wenn man bedenkt, dass ich in den 30ern bin, ist das ne lange zeit, wie ich finde... obwohl sie wie ich flug verging, wirklich!

nun mache ich mir natürlich auch gedanken über die zukunft. und da will mir nicht in den kopf, dass ich noch ewig auf methadon bleibe...

es ist so, dass ich mit dem konsum -so wie es derzeit läuft- echt ganz gut zurecht komme. ich habe keinen abartigen suchtdruck mehr wie noch früher, als ich auf tilidin und tramadol war. und ich fixe nicht, mixe nicht, experimentiere nicht und gehe auch nicht über meine grenze von maximal 300 mg (ok, das reicht aber dann auch, ist ja schließlich ne ziemlich hohe dosis, auch wenn ich das NIE auf einmal nehme, sondern halb und halb über einen tag verteilt).

der konsum hat in meinem leben schon lange nicht mehr priorität und ich kümmere mich um viele andere dinge.
"suchtkontrolltechnisch" hat sich vieles bei mir echt gut entwickelt und ich bin auf einem ganz guten weg.

nun ist es aber ja auch so, dass ich nicht nur "aus spass" im programm bin. ich bin de facto ein suchtmensch und opiate sind meine große schwäche.
ich spüre auch nach jahren noch immer etwas vom methadon und die wirkung kommt regelmäßig noch ganz gut durch (auch wenn es natürlich sehr schwach ist im vergleich zu früher!).

deshalb ist der konsum vom metha für mich auch noch immer positiv besetzt. ich weiß einfach für mich: wenn ich zb. montag meine arbeit mache, dinge erledige usw., dann kann ich abends ganz entspannt mein metha nehmen und es geht mir noch etwas besser. das klappt zwar nicht immer, aber dennoch regelmäßig (methadon ist eben schwer berechenbar; manchmal merke ich von 300 mg nichts und an einem anderen tag "knallen" 150mg dann plötzlich total gut).

in letzter zeit geht die dosis übrigens ganz klar wieder in richtung 150 mg, da alles ab 20/25ml aufwärts einfach zu viel für mich ist (bin dann zb. am nächsten tag auch zu müde usw.).


der KACKPUNKT ist nun der:
weil ich ja außer methadon gar nix anderes mehr nehme, wäre ein entzug für mich auch gleichbedeutend mit einem leben ohne rauschmittel. und da will ich ganz offen sein: mir macht diese vorstellung etwas bauchschmerzen.
ein "guter rausch" bedeutet für mich immer schon, dass ich zwar deutlich spürbar euphorisiert bin, aber auch noch völlig klar im kopf (so weit das halt möglich ist).
ich war noch nie ein fan vom "wegballern" und "abschiessen", bis man nix mehr merkt... der opiatkonsum sah und sieht bei mir in der regel so aus, dass ich mich glücklich fühle, aber ansonsten bekommt kein außenstehender mit, dass ich was genommen habe.

diesen zustand mag ich einfach und ich mag (noch) nicht darauf verzichten. und DAS ist halt mein problem: einerseits mag ich nicht darauf verzichten, andererseits habe ich auch das ganz starke verlangen in mir, nicht auch noch mit vierzig im programm zu hängen...


ich kenne mich ja auch ein bißchen:
WENN ich zb. eine frau kennenlernen sollte, wo sich etwas ernsteres anbahnen könnte oder ich zb endlich beruflich die kurve kriege und was finde, wo ich mich gut mit fühle, KANN es halt sehr gut passieren, dass ich den turnaround auch so schaffe und gar nicht lange an so einen schmarrn wie diesen hier denke... dann hat sich der wunsch nach "opioidinduziertem wohlbefinden" schlagartig aufgelöst... das ist mir in ähnlicher form früher auch schon passiert...

aber so lange dies nicht gewissermaßen vom himmel fällt, muß ich mit meinen gedanken arbeiten, die aktuell präsent sind.

und hier kommt ihr ins spiel:
KENNT IHR SOLCHE ODER ÄHNLICHE GEDANKEN AUCH?
wie geht ihr damit um?

das ganze ist ja ne recht spezielle sache. ich kenne ja x leute, die auf entgiftung gehen und froh sind, wenn sie das kapitel erstmal abschließen können. aber meist ist es bei diesen leuten so, dass sie von ihrer sucht deutlich mehr negative folgen spüren als ich (zb. wenn die leute krankheiten haben, auf schore waren und n richtig stressiges "junkieleben" führen mußten usw.).
außerdem merken viele user ja gar nix (mehr) vom methadon, so dass sich diese fragen bzgl. metha nicht stellen (es macht ja doch nen großen unterschied, ob man metha im programm oder H auf der szene konsumiert, u.a. weil man ja selbst noch mit der nervigsten substi-vergabe besser und stressfreier lebt, als jemand, der täglich H besorgen muß).

so war es für einige meiner abhängigen (ex-)bekannten ja ne relativ klare sache, wenn sie auf entgiftung/therapie gingen: die hatten kein bock mehr auf das typische "junkieleben": immer geldnot, täglich versorgungsstress, ausgrenzung, gesundheitliche probleme, sozialer abstieg und und und... für die war methadon auch kein gutes "rauschmittel", sondern lediglich ein medikament, das die entzugssymptome linderte...

man hat dann sicher auch ne ganz andere motivation, ganz aufzuhören...


am ehesten würde ich hier im forum noch an @caro denken, die -so weit ich das einschätzen kann- ja ganz ähnlich drauf ist wie ich in der hinsicht... also quasi das substitut als genussmittel betrachten...

so weit ich sehen kann, würde mir dieses konsumritual schon irgendwie fehlen. und die wirkung (die ja leider nur dann und wann mal echt gut durchkommt) würde ich auch vermissen...

ach ja: ich bin übrigens auch schon erfahren genug ( Wink ), um ganz genau zu wissen, dass ich meinen konsum nie wieder komplett kontrollieren können werde. das würde vllt. ein paar monate klappen, aber irgendwann wäre ich garantiert wieder täglich dabei...


und nein: das ist jetzt alles natürlich kein drama. es gibt weitaus schlimmeres... aber mich würde trotzdem mal interessieren, ob s hier user gibt, die ähnliche gedanken haben...?
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caravanserai
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.04.2015
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Fest steht, du brauchst einen Sinn im Leben, wofür es sich deiner Meinung nach lohnen würde aufzuhören.

Die große Liebe, Der perfekte Job, Ein tolles Hobby, irgendwas in dieser Richtung was dich wie eine Droge zufriedenstellt.

Man kann nicht einfach aufhören ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Clean sein und was dann? Im Moment ist die Droge noch dein Kompensator für deine Unzufriedenheit im Leben.

Erst wenn du diese Unzufriedenheit überwunden und ein Sinn im Leben gefunden hast, kommst du ganz automatisch weg von der Droge.
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EDIBTTN
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.05.2015
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 06:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob dir das hilft, da du vermutlich wesentlich mehr Erfahrung mit Opiaten hast als ich, aber schaden kanns ja auch nicht...
Also, ich habe mich ewig gewundert, wieso es in meinem Freundeskreis 2 Sorten von Menschen gab (also auf Sucht differenziert) - diejenigen, die am Wochenende mal was nehmen (eventuell sogar vor dem Fortgehen, hab mich immer gewundert, wieso sie das Zeug daheim lassen, wenn wir dann was unternehmen), und diejenigen, die jeden Tag was nehmen - zu denen ich gehöre.

Dabei war es eigentlich immer offensichtlich, was der Unterschied ist. Die einen hatten einen (geregelten!) Job (also nicht in einer Disco Eintritt/Bar oder Garderobe, wo man praktsich schon fast mit Heroin bezahlt wird), Hobbies und Verantwortung zu tragen. Die anderen - wir, hatten keine Regeln, nach denen wir leben mussten.

Das zeigt sich in jedem sozialen Umfeld. Alkoholiker sind meistens alleinestehend oder sehr unglücklich. Hätten sie jemanden, der nicht nur auf sie aufpasst sondern (ganz ganz wichtig), den SIE selbst auch genug respektieren, um ihre Hilfe anzunehmen oder die "Regeln" zu akzeptieren, würde es ganz anders aussehen.

Daher denke ich auch, was du brauchst, wäre nicht nur ein Job oder ein Hobby (Hobbies die du schon während der Sucht hattest, können sogar noch unterstützend auf das Verlangen wirken, weil du sie in deine Rituale eingebunden hast - das ist bei mir besonders schlimm, weil ich mein Geld mit meinem Hobby verdiene), sondern Menschen, denen nicht nur du wichtig bist, sondern die vorallem dir wichtig sind. Dann kannst du auch schon mal am Wochenende ausspannen, und vl. mal was anderes als Opiate konsumieren (Opiate deshalb nicht, weil sie nach meiner Erfahrung nach alles so "scheissegalisieren", dass dir die Menschen, die dir wichtig sind, ziemlich am Arsch vorbei gehen).

Das klingt jetzt vl. wie ein Klischee, aber vermutlich auch nur weil es sich bewährt: Sport. Wenn du dich mal mies fühlst, oder verloren, lauf einfach drauf los, power dich aus. Das kann selbst zu einer Sucht werden, allerdings eine, die dich nicht kaputt macht (zum. wenn mans nicht übertreibt). Und wenn du anfangst zu merken, wie du das brauchst, wirst du auch vl. mal wenn du Schwäche gezeigt hast (Rückfall, wobei, das soll keine Ermutigung dazu sein, rückfällig zu werden. Sieh es wie ein "Continue" in einem Computerspiel, das du dir aufheben willst um den Engegner zu besiegen), dass es sich nicht unter einen Hut bringen lässt. Das betrifft zwar die meisten Lebensumstände, zeigt sich aber am meisten bei schwerer, körperlicher Anstrengung.

Ansonsten gibt es Therapien auch nicht umsonst. Es geht schließlich darum, herauszufinden, wieso du (bzw. wir) diese starke verlangen nach Opiaten hast/haben, und es nicht unter Kontrolle halten kannst/können.
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

caravanserai hat Folgendes geschrieben:
Fest steht, du brauchst einen Sinn im Leben, wofür es sich deiner Meinung nach lohnen würde aufzuhören.

Die große Liebe, Der perfekte Job, Ein tolles Hobby, irgendwas in dieser Richtung was dich wie eine Droge zufriedenstellt.

Man kann nicht einfach aufhören ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Clean sein und was dann? Im Moment ist die Droge noch dein Kompensator für deine Unzufriedenheit im Leben.

Erst wenn du diese Unzufriedenheit überwunden und ein Sinn im Leben gefunden hast, kommst du ganz automatisch weg von der Droge.


Caravansarai (der Nick weist auf Santana hin, stimmt das ?) - ich gebe Dir wirklich zu einem hohen Prozentsatz recht, Du hast es auch gut ausgedrückt.
ABER in einem Punkt muß ich Dich korrigieren.
Aufzuhören kann sehr wohl DAS Ziel sein, ohne daß etwas dahinter steht. Die entstehenden "Löcher" (so nenne ich sie immer, sie sind vergleichbar mit dem Pensionsloch, in das viele fallen, wenn ihr Berufsleben zu Ende ist) kann man durchaus füllen, ohne zuvor einen Plan dafür gehabt zu haben. Solche Pläne bauen Stress auf, man sieht sich gezwungen, etwas durchzuziehen, aber durch den Entzug und seine Nachwirkungen ist man oft nicht in der Lage dazu.
Also sind hochtrabende Pläne oftmals (nicht bei allen, manche brauchen sie als Leitlinie) eher kontraproduktiv, weil sie eben im Alltag schwer umzusetzen sind und wenn man eh schon am Zahnfleisch daherkommt, fühlt man sich umso schlechter, wenn man hinter seinen eigenen Vorgaben herhinkt.
Es ist meines Erachtens nach eher ein philosophisches Problem, das zwickt. Man muß seine Weltanschauung entsprechend gestalten, um offen zu sein für Dinge, die einen DANN, wenn man aufhört/aufgehört hat und dadurch nicht so recht weiß, was man mit sich anfangen soll, interessieren und die Löcher stopfen können.
Wenn ich mir vor einem Entzug vorsage, ich werde Sport machen, ich werde Sport machen ... - dann ist das Wetter schlecht, man will zB nicht laufen gehen, weil man sich auch bei bestem Wetter dazu zwingen müßte und sitzt letztendlich im finsteren Kämmerchen, denkt an Rückfall, baut einen Rückfall ...
Verstehst Du, was ich meine ?
Liebe wäre immer gut, aber die kannst' halt auch nicht herzaubern Wink
Cheers
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nach wie vor das einfachste "Rezept", um dauerhaft und ohne Wehmut die Motivation zur dauerhaften Abstinenz zu haben, ist meiner Ansicht nach die ANGST vor der Droge. Und das unabhängig von der konsumierten Substanz. Solange das Metha für Dich positiv besetzt ist, sehe ich da wenig Chancen. Meine Motivation kam erst in Zusammenhang mit den Depersonalisationsgefühlen und den Panikattacken. In dem Moment, wo man sein Bewusstsein und die Wirkung der Drogen nicht mehr kontrollieren kann, wird es komisch. Soll heißen: Wenn Du Dich "drauf" fühlst, obwohl Du nichts genommen hast und dieses Gefühl unangenehm ist. Bzw. die unangenehmen Nebenwirkungen einer Droge die angenehmen Effekte überlagern.
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee - Angst ist ein schlechter Ratgeber und Angst ruft Stress hervor ! Man kann den Drogen nicht zur Gänze aus dem Weg gehen, sie verfolgen einen in den Nachrichten, in Filmen, im realen Leben in der U-Bahn etc.
Wenn man nun jedes Mal Angst bekommt, wenn man an Drogen erinnert wird, dann lebt man ständig gestresst und das bedeutet nichts Gutes. Speziell nicht für jemand, der Drogen eh schon ganz gut kennt. Im Klartext bedeutet das erhöhte Rückfallgefahr !
Cheers
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glasperle
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.03.2015
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Wenn Du Dich "drauf" fühlst, obwohl Du nichts genommen hast und dieses Gefühl unangenehm ist. Bzw. die unangenehmen Nebenwirkungen einer Droge die angenehmen Effekte überlagern.


Interessante Erfahrung! Hab zwar nie Drogen genommen (nicht stoffgebunden süchtig), aber diese Erfahrung hatte ich genau so auch. Irgendwann kommt man an einen Punkt an dem man nicht mehr "höher" kann und an dem man sich trotz Berauschung schlecht fühlt, die Nebenwirkungen treten in den Vordergrund. Das war für mich der Punkt wo ich aufgehört habe.

Wenn du diese Erfahrung auch gemacht hast, dann ist das vll. sowas wie ein Zyklus der Sucht. Falls dieser Zyklus existiert, habe ich Zweifel daran, ob eine Sucht überhaupt beendet werden kann, bevor man an diesen Punkt kommt. Aber das ist reine Spekulation, kann das nicht gut genug abschätzen.
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann,

ich kann Dich gut verstehen und ich sehe es so, wie unsere Veilchenfee. Dein Methi vermittelt Dir noch immer auch positive Empfindungen. Solange das so ist, wirst Du drauf bleiben. Ich finde, es gibt Schlimeres.

Erst wenn Du den absoluten unbedingten Wunsch nach Abkicken für immer verspürst, wirst Du eine reelle Chance haben. Bei mir war es damals so beim Alk. Ich wusste, ich will nie wieder auch nur einen Schluck haben. Nie nie wieder! Da war ich mit tausend Prozent sicher. Es hat funktioniert, bis heute.

LG der Leviathan
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Leviathan,

Heroin vermittelt mir auch was positives, will es aber trotzdem nicht mehr anpacken.

Also stabiler als der Tschüss jetzt ist wird er nicht mehr, warum es also nicht mal probieren,
im schlimmsten Fall geht er zurück in die Substitution Smile
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ts*

Scheiß Forums Software und Scheiß Ersatz Handy aus dem Media Markt Evil or Very Mad

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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Nach wie vor das einfachste "Rezept", um dauerhaft und ohne Wehmut die Motivation zur dauerhaften Abstinenz zu haben, ist meiner Ansicht nach die ANGST vor der Droge.


ja, das mag hilfreich sein, wenn man gewisse negative assoziationen mit sowas hat. zb kann ich psychedelische substanzen absolut nicht ausstehen und nehme daher nix dergleichen.

ähnlich ist es mit dem fixen: irgendwie ekel ich mich davor. und ich hab auch so ne innere "sperre" dagegen, meinen körper zu verletzen (auch wenns "nur" durch ne nadel ist - no way!).

aber wenn jemand vor etwas keine angst hat, dann kann man ihm auch schlecht angst machen Cool



bzgl. "drogenaufklärung" halte ich dieses "VOR DROGEN ANGST MACHEN" übrigens für den völlig falschen weg.
bei mir -und nicht nur bei mir- war es nämlich so, dass vor drogen immer große angst hatte. ich hatte angst vor dem kontrollverlust. und ich dachte immer, dass mir das passiert, wenn ich substanzen nehme...

als ich meine angst als junger mann dann aber mal überwunden hab und voller neugier etwas MDMA probierte, wars um mich geschehen. ähnlich wars dann mit tilidin...

für menschen wie mich wäre es damals besser gewesen, man hätte mir die WIRKLICHEN KONSEQUENZEN von drogen erklärt und skizziert. anstatt in der schule mit diesen klischees zu kommen a la "WER DROGEN PROBIERT WIRD SPÄTER GRUNDSÄTZLICH EIN BAHNHOFSJUNK!", hätte man lieber klartext reden sollen.
aber so ist das halt, wenn die pädagogen selbst keine ahnung haben und nur einer ideologie nachhängen...
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

caravanserai hat Folgendes geschrieben:
Fest steht, du brauchst einen Sinn im Leben, wofür es sich deiner Meinung nach lohnen würde aufzuhören.

Erst wenn du diese Unzufriedenheit überwunden und ein Sinn im Leben gefunden hast, kommst du ganz automatisch weg von der Droge.



der thread kann zu! Cool

im ernst: letztlich seh ich das ja genau so. und wenn ich auf mein bisheriges leben schaue, dann seh ich folgendes:
ich war schon 2x süchtig und hatte solche phasen. und ich bin jeweils "von allein" clean geworden, weil sich dinge in meinem leben entwickelt haben, die mir mehr gegeben haben als die tabletten...

allerdings schmeckt s mir halt nicht, dass ich mir JETZT solche gedanken über szenarien in der zukunft mache.

aber wie leviathan schon schrieb: es gibt schlimmeres. und im großen und ganzen seh ich das halt ähnlich.
ich bin ganz offen und ehrlich zu mir selbst, wenn ich feststelle, dass meine suchtgeschichte sichschon DEUTLICH zum positiven hin entwickelt hat. und da ich vom konsum auch nicht großartig negativ beeinflusst werde, bleib ich einfach mal cool und werde die zeit nutzen, um weiter vorwärts zu kommen im leben und mich zu entwickeln...
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

@Saubermann,

habe schon ein paar gute Posts von dir gelesen, daher meine ich dich ein wenig zu kennen. Du mich vielleicht auch.

Ich habe 2013 schmerzhaft vom Metha entzogen. Nach 25 Jahren Opiaten. Ich wollte einfach nicht mehr. Und diese ewigen Nebenwirkungen wie Schweißausbrüche usw.

Aber wenn ich vom Substitut nichts mehr merke, wozu dann?

Seitdem bin ich mehr oder minder clean. Diverse Rückfälle mit H, oder mal Oxycodon oder Codein. Oder Abstürze mit Alc. Sehe mich trotzdem als clean. Die Abstände zwischen den Rückfällen werden länger.

Es fehlt etwas! Diese Opiat-Wärme, die mich so lange gestützt oder geschützt hat. Hätte gerne eine Nase H. Jetzt. Jeden Tag ein neuer Kampf um clean zu bleiben.

Aber das cleane Leben hat auch Vorteile. Nachteile auch (dünnhäutig ohne Ende). Ich weiß, es werden weitere Rückfälle kommen. Habe meine Strategien inzwischen.

Einmal Giftler, immer Giftler. Lebenslang. Mit diesem Satz bin ich schon oft auf Widerstand gestoßen. Ist aber so. Das Gift (Opiate) ist eingebrannt in unser Gehirn. Bis zum Tod.

Was mir hilft (stammt eigentlich von Praxx): heute kann ich etwas nehmen, muß aber nichts nehmen.

Saubermann, die Droge hat unser Leben versaut, auf ewig. Es wird IMMER etwas fehlen. Trotzdem, was hindert uns, nach vorne zu schauen?! Wer hat gesagt, das Leben sei einfach?

Vielleicht kannst du mit meinen (scheinbar wirren) Worten etwas anfangen?

LG Mohandes
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

P.S. Vergessen. Wollte noch etwas zum kontrollierten Konsum schreiben.

'Kontrollierter' Konsum. Der Traum eines jeden Morphinisten. Wir wissen beide, das klappt auf Dauer nicht.

Und absoluter Abstinenzler? Bin nicht geschaffen dafür. Die Alternative? Es gibt keine, soweit ich das sehe.

Du siehst zumindest, du bist nicht alleine mit deinem Problem (für das es vielleicht keine Lösung gibt - so ist das Leben)?
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2015 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn man nun jedes Mal Angst bekommt, wenn man an Drogen erinnert wird, dann lebt man ständig gestresst und das bedeutet nichts Gutes

Nee, darum geht es nicht. Ich kann mich stressfrei an Drogen erinnern, aber ich hätte Angst, z.B. Kokain zu konsumieren. Das war ja meine Hauptdroge. Und diese Angst schützt mich für immer und ewig davor, mit Koks jemals rückfällig zu werden. Und wovor genau habe ich Schiss? Vor diesem ekelhaften, deprimierenden Abtörn, der oft so übel war, dass ich mit dem Kopp an die Wand rennen wollte (was auch vorkam). Das will und werde ich nie wieder erleben und darüber bin ich sehr froh.
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