Schmerztherapie und Entzug

[Anezka]

Hallo zusammen,

vor etwa 13 Jahren hatte ich einen Sportunfall. Bin einfach um geknickt. Hab mir nichts gedacht dabei und weiter gemacht. Am nächsten Tag konnte ich nicht mehr auftreten. Die Ärzte waren sich schnell einig das ich einfach zu dick sei und eabnehmen sollte. Wäre eine Überlastung. Von meiner Mutter bekam ich dann Novalgin weil ich so schmerzen hatte. Zudem Ibuprofen. Beides eher nach Bedarf und nicht nach Anweisung. Schlussendlich war ich fast täglich bei der großen Flasche Novalgin. Ich fuhr in kur, nahm ab und fand mich damit ab das es eben weh tut wenn ich zu viel mache. Ich lebte einfach damit weiter, heiratete, bekam Kinder ging arbeiten usw. Doch vor 3 Jahren, kurz nachdem meine jüngste auf die Welt kam bekam ich wieder permanent schmerzen. Ich konnte nicht laufen und alles war wieder wie zuvor. Auch die Antwort vom Arzt war die selbe. Nach langem hin und her bekam ich Tilidin. Das konnte ich aber auch nehmen wie Bonbons, mir wurde übel aber mehr nicht. Im MRT das ich mir weinend beim Arzt erbettelt hab erfuhr ich dann das ich einen tumor und eine schwere OD im oberen Sprunggelenk habe. Es folgte wieder eine Odyssee bis jemand das ganze bereit war zu operieren weil es ein relativ seltener tumor war. Mittlerweile hatte ich einen Termin beim schmerzarzt und wurde auf Morphin eingestellt. Der tumor kam raus, die schmerzen blieben. Also noch höher alles dosieren aber schmerzfrei wurde ich nie wirklich. Zu oft Durchbruchschmerzen.

Mein Onkologe verschrieb mir nun vor 4 Monaten Fentanyl. Ich war im Himmel. Schmerzfrei seit Ewigkeiten. Und wenn doch Tablette in den Mund und das kribbeln von auslösen verriet mir schon das gleich wieder alles gut wird.
Mittlerweile nehme ich morgens, mittags und abends 180mg Morphin, 800 mg Ibuprofen und abends 100 mg Doxepin. Zudem eben das Fentanyl 400 Mikrogramm pro Tablette. Davon morgens 1 und abends 3. unter Umständen tagsüber auch noch welche und manchmal auch noch mitten in der Nacht. Mein Onkologe und mein schmerzarzt finden das zwar viel aber Blutwerte sind super also warum nicht? Ich hatte damit bisher auch kein Problem. Nach der tumor op hab ich alles von jetzt auf gleich abgesetzt ohne jede Entzugserscheinungen. Ich war immer stolz darauf das mich solche Sachen nicht kontrollieren. Auch das Morphin nicht. Auch andere Erfahrungen wie speed, koks oder gras hingen mir nicht böse nach. Auch LSD und Pilze nicht. Aber das Fentanyl ist gemein. Ich merke wie ich danach giere, träume davon, suche ausreden um noch was zu nehmen. Ich hab das Gefühl seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen zu haben weil abends immer jemand kommt und den Stecker zieht. Ich bin einfach weg und wache auf und es fühlt sich nicht an als hätte ich geschlafen. Ich werde sofort wach wenn die Kinder rufen laut meinem Mann was mich beruhigt.Und ich achte sehr fgenau darauf das die zwei nichts davon merken. Medikamenten sind auch alle fest weg geschlossen. Nun werde ich in zwei Wochen am Sprunggelenk operiert. Aus dem Knie wird Knorpel und Knochen entnommen und ins Sprunggelenk eingesetzt. 1 Jahr später wenn ich wieder laufen kann das selbe nochmal mit dem anderen bein. Also mindestens noch zwei Jahre diese medis.
Ich will mich aber nicht davon so bestimmen lassen, habe aber Angst vor diesen Schmerzen. Und ich Frage mich auch wie die Vollnarkose so aussehen soll. Das letzte mal war ja schon ein Kampf und da hab ich kein Fentanyl genommen. Ich würde gerne aufhören aber ich habe Angst vor dem Entzug und vor den Schmerzen danach. Aber meine Ärzte und auch mein Mann versteht mein Problem nicht. Und ich eigentlich auch nicht. Ich will mich hält von keiner Substanz bestimmen und abhängig sein.
Könnte ihr mir irgendeinen Rat geben?

Liebe Grüße
Anezka

[MausiMaus]

Ich merke wie ich danach giere, schreibst du.hast du den Schuss nicht gehört? Du bist eine schmerzpat..,jedoch auch hochgradig süchtig.

Einem schmerzpat. Der so zugedroent ist wie du wirts höchstens schlecht von den Nebenwirkungen aber du gierst danach.


Mach ein Plan

Gruss,mm Durchmesser

[JP]

Fentanyl als Tablette dachte das gibt es nur noch als Flaster, das zu ballern ist kompliziert man muss das anritzen, dann auf einen löffel mit Asco eine halbe Stunde liegen lassen damit man es ballern kann und du Glückskind bekommst es in Tabletten Form.

Fentanyl ist glaube ich 1000 x stärker als Morphin,
als in Russland das Theater von Terroristen belagert wurde hatte man Fentanyl Gas genommen um die alle K.O zu machen.

Mach die Tabletten klein löse sie in Wasser auf und packe sie in die Pumpe dann haste den Kick deines Lebens, oder Verkauf die, damit wirst du reich.

Bin mir nicht sicher aber glaube für ein 150er Flaster zählt man 20€

[Anezka]

@mausimaus:Ich glaube sehr wohl zu wissen ob ich den Schuss gehört hab oder nicht. Und falls du das über lesen hast ich will genau das ja eben nicht. Vor dem Fentanyl war das ja auch nicht so. Und an meine Dosierung halte ich mich genau. Ich nehme alles immer pünktlich und nie um mich mal abzuschießen. Aber im Kopf spielt es sich eben so ab. Glaubst du mich stört das nicht wenn ich auf die Uhr schaue um zu wissen was ich mir das nächste mal so ne Tablette nehmen darf?
Und nein, auch wenn dir das vielleicht unmöglich erscheint ich hab keine Nebenwirkungen. Weder Übelkeit noch Verstopfung.
Mir geht es darum das ich kein Fentanyl mehr nehmen will aber bei mir keiner versteht warum. ich kann so wieder mit meinen kindern draußen spielen, arbeiten, am leben teil teilnehmen. Ohne war das nicht möglich da ich durch die OD auf den Knochen Laufe,ist kein Knorpel mehr da. Also erklär mir doch bitte in deinem netten Tonfall was ich deiner Meinung nach für einen plan machen soll? Es ist so verordnet und nicht irgendwo geklaut. Und mein Arzt weiß über meine Gedanken darüber bescheid sagt aber das es eben so ist und nicht schlimm ist solange ich mich an den plan halte und nicht einfach wild einnehme oder ich setze es gab und hab wieder dementsprechend schmerzen. Also was willst du dann von mir und was gibt dir das recht mich anzumachen?
Ich will nicht von einer Substanz bestimmt werden und habe deshalb nach einem Entzug und seinen folgen bzw. einem allgemeinen Rat gefragt. Aber danke fürs lesen.

@JP: ich hab das Morphin retatiert als Dauermedi. Das Fentanyl ist für die Durchbruchschmerzen, als buccaltabletten. Lösen sich im Mund einfach auf. Das erste mal war wie der eintritt ins Paradies. Endlich schmerzfrei. Wir schaffen es nur nicht die Durchbruchschmerzen dauerhaft in den griff zu bekommen. Ich hab keinen Knorpel mehr im Sprunggelenk, weshalb Knochen auf Knochen reibt bei jeder Bewegung. Naja reich wäre toll aber sowas würde ich nie anfangen und spritzen auch nicht. Ich will ja weg davon. Auch wenn das keiner versteht weil es mir ein riesen Stück leben zurück gebracht hat aber ich will einfach nicht davon bestimmt werden

[MausiMaus]

Der Es bestimmt doch dein leben schon
Du wirst immer mehr brauchen um in deinen Himmel zu kommen. Das Dilemma ist doch dass du es braucht für die schmerzen
Du bist noch so jung. Wenn du alt waerest könnte man sagen, gut, fentanyl auf Lebenszeit und nie entziehen. Ich hab fenta auch erlebt wie klares Heroin und auch im Himmel. Erst mal. Aber wie gesagt Dilemma, mit den Schmerzen.
Habe ich auch. Dauernd. Somatoformes schmerzsyndrom,meine Diagnose.
Sorry für meine Wortwahl. Doch so ahnungslos wie du rueberkommen willst bist du niemals
Nichts für ungut.

Gruss mm

[Anezka]

Kein ding, ich hab dir das nicht übel genommen. Aber ich frag mich grad wieso ich ahnungslos rüber kommen will. Ich hab früher nie nach Anweisung irgendwas gemacht oder genommen und ich weiß auch jetzt genau was ich nehme. Ich hätte hält niemals gedacht das es mich so in die Zange nimmt. Jeder sagte mir das ich vom Morphin abhängig werde, langsam aus schleichen usw. Nach der tumor op weg gelassen und fertig. Da hatte ich keine Probleme mit. Kannst du mir glauben oder nicht. Genau das selbe mit speed. Das hat mich begeistert und ich hätte am liebsten sofort wieder weiter gemacht. Hab ich aber aus genau diesem Grund nicht. Ich bestimme und nicht anders rum. Vielleicht war ich mit dem Fentanyl auch zu gut gläubig und dachte das ich das auch so kontrollieren kann wie alles andere. Zumal mir diese Tatsache auch erst nach einigen Wochen bewusst wurde. Und um das Paradies, den kick oder wie auch immer ging es mir nie. Sondern darum meine Schmerzen los zu werden. Das es trotzdem passiert ist bei den ersten malen verschweige ich ja gar nicht. Wie hätte ich das auch verhindern sollen? Aber das hab ich jetzt ja nicht mehr und ich leg es auch nicht drauf an. Mein Arzt kontrolliert das genau, sonst gibt es ärger. Aber das verlangen ist da es zu nehmen und die Gedanken drehen sich oft darum. Und das will ich einfach nicht. Ich bin verantwortungsvoller geworden als früher. Ich nehme nichts mehr außer meinen Tabletten und das nach plan. Am Wochenende rauchen mein Mann und ich gras. Aber ansonsten bin ich verdammt spiesig geworden. Zumal es mein Problem nicht löst. Ich brauche es, will aber nicht und dann wieder will ich mehr davon als ich soll und brauche. Es kotzt mich an und ich bereue es das bekommen zu haben. Auf der anderen Seite aber hat es mir auch sehr geholfen. Schrecklich...

[MausiMaus]

Wenn sich die Tabletten im Mund auflösen schmeckst du das?
Ich würde dir raten das fenta langsam runter zu dosieren und mit deinem Arzt nach einer anderen medikation zu überlegen.

Das fenta ist nicht gut für dich.

Es wundert mich wo die Spezialisten sind die sich so gut mit Ersatzmedikamenten Auskennen

Gruss mm

[Anezka]

Hmm nein schmecken nicht direkt. Man soll nicht mit der Zunge oder so daran herum spielen. Ich schmecke sie kurz wenn ich sie mit der Zunge aus der Packung hole und aufs Zahnfleisch lege. Danach lass ich sie in Ruhe. In den ersten Minuten spürt man ein kribbeln aber das war es auch.

Darüber hab ich mit beiden Ärzten schon gesprochen, beide sehen aber kein Problem und sind der Meinung alles so zu lassen oder es ganz weg zu lassen. Alternative würde es keine geben. Solange die Blutwerte gut sind und ich schmerzfrei bin sehen sie keinen Grund runter zu dosieren. Meine Gedanken die um das Fentanyl kreisen seien auch normal und nur ein Grund zum handeln wenn ich diesen nachgeben und einem kick hinterher renne.

Bin am überlegen auf eigenen Faust auf zu hören. Dann weiß ich aber nicht was ich mit den Schmerzen machen soll. Zumal ich nicht weiß ob ich die finger davon lassen kann, dafür hab ich zu viel daheim. Dann müsste ich alles weg werfen am besten. Ich fühl mich damit einfach sehr allein weil keiner versteht wieso ich damit ein Problem hab und ich weiß einfach nicht wie ich das so lösen soll.

[JP]

Dieser retatierte Scheiß, die Leute leiden doch eh schon genug, warum gönnt man ihnen dann nicht noch einen schönen Turn

[QyX]

Du bist wohl psychisch von den Fenta-Tabletten abhängig.

Fragt sich, ob es nicht doch eine Alternative gibt.

Z.B. unretardierte Oxycodon Kapseln, gibt es bis zur Stärke 20 mg. Davon 3 Stück auf einmal sollte einen erheblichen Effekt haben.

Oder z.B. Oramorph 30 mg. Das ist trinkbares Morphin. Wirkt noch etwas schneller als unretadierte Morphin Kapseln.

Vom Morphin könntest du auf Hydromorphon umsteigen und da auf die JURNISTA-Tablette. Die setzt den Wirkstoff über 24 Stunden frei. Das Ergebnis wäre womöglich eine stabilere Wirkung und damit weniger Durchbruchschmerzen.

Deine Dosis von knapp 600 mg Morphin pro Tag ist zwar schon ganz ordentlich aber bei der Vorgeschichte aber auch irgendwie verständlich, vor allem bei diesen Dauerschmerzen wegen dem Fehlenden Knorpel im Sprunggelenk.

Mir wäre das auch zu dumm, 3 mal am Tag Morphin-Retardtabletten zu nehmen. Ich hatte das auch schon so. Hat mich genervt. Bei den Hydromorphon-Tabletten hab ich nur 2 Dosen am Tag benötigt, wobei es auch beim Morphin eine 24 Stunden Kapsel gibt.

Auch wenn du schon relativ hoch dosiert bist, ich denke nicht, dass es wirklich Fentanyl zum Beherrschen der Durchbruchschmerzen sein muss.

60 mg unretardiertes Oxycodon würden 120 mg unretardiertem Morphin entsprechen. Das sollte doch eine erhebliche Wirkung auf die Durchbruchschmerzen haben. Kann gut sein, dass es auch mit weniger geht.

Dazu müsstest du aber die Bereitschaft haben dich vom Fenta zu verabschieden. Das scheinst du ja irgendwie aber nicht doch ganz zu wollen, heißt es doch für dich, dass es keine gibt.

Mit unretardiertem Hydromorphon, Oxycodon und flüssigem Morphin hast du aber sehr wohl Alternativen.

[Anezka]

Das find ich jetzt na mal sehr interessant. Ich hab mir das jetzt mal abgeschrieben und werd morgen beim Arzt aufschlagen und fragen wieso es den keine alternativen geben soll. So bin ich nur zu gerne bereit aufs Fentanyl zu verzichten. Aber es hieß ja immer nur Fentanyl oder Schmerzen. Und die Wahl fällt mir echt schwer. Dankeschön für diesen Tipp. Hoffe mal das ich damit morgen was erreiche und das Fentanyl dann los bin.

Das ich von dem zeug abhängig bin glaube ich auch und genau das macht mich so verrückt.ich will keinen kick, hab meine drogenerfahrungen gemacht und will keine neuen sammeln. Aber ganz ohne wird wohl nicht möglich sein. Aber ich will darüber die kontrolle haben und nicht anders. Ich will sowas einfach nicht. Es war und ist hält auch eine Wohltat einfach mal keine Schmerzen zu haben. Wenn ich morgen was anderes bekomme und das nach plan nehme muss ich dann damit rechnen das es trotzdem zum Entzug kommt? Und wenn ja wie läuft sowas ab? Hab auch sorge das dann die Kinder was mitbekommen weil sonst würde ich erstmal zu meiner Mutter gehen.

[normanthedoorman]

[normanthedoorman]

[MausiMaus]

Guten Morgen,

Toll dass du es dir aufgeschrieben hast. Berichte weiter wie es dir geht. Bestimmt hat dir das hier weiter geholfen.

Aertzte sind auch nur Menschen die paar jahre was studiert haben

Sorry Praxx

Gruss,mm

[Chiron 08]

@ JP

Lieber JP, was willst Du den Leuten sagen?

Bist Du Dir sicher, dass das, was Du schreibst für sie wichtig sein könnte?

Vielleicht bin ich zu unerfahren, doch ich muss Norman voll Recht geben.

Mach doch einen eigenen Thread ( ist das richtig? ) auf und schreib aus Deinem

bewegten Leben.

LG

Chiron