Wie alte Verhaltensmuster aufbrechen ?

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Clean sein
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
MausiMaus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 11:08    Titel: Wie alte Verhaltensmuster aufbrechen ? Antworten mit Zitat

Hallo, wieder,

seit Wochen und Wochen kämpfe ich mich durch, durch den Entzug.
Doch was ich garnicht kenne von mir, sind diese negativen Gedanken, die machen mich crazy. Ich kämpfe die ganze Zeit, stundenlang , dagegen an, versuche, sie zu verwandeln, in positive. Wenn ich zum Beispiel denke, alles war umsonst, ich werde es niemals schaffen, denke ich mit Gewalt einen Gegengedanken, zum Beispiel, ich werde es schaffen, ich bin gut, ich komme raus aus dem Loch, das ist oft so schwer, mich gegen meine eigenen Gedanken zu kämpfen. Stundenlang bin ich damit beschäftigt, mich zu wehren, gegen Dieses Denken, ich schaff es nicht, ich werde es niemals schaffen, mein ganzes Leben war umsonst.
Ich bin clean vom chemischen, Alkohol ist das einzige, was mir noch bleibt, um bisschen rauszukommen, aus dieser Teufelsspirale. Doch sogar dafür habe ich oft einfach kein Geld, klauen tu ich schon lange nicht mehr, und jeder Euro wird investiert für ein Bier, was mir ein bisschen Erleichterung verschafft.
Heute hatte ich bisschen Geld und bisschen Wein, und nur deshalb bin ich in der Lage, hier was zu schreiben, mal wieder.

Ich würde so gerne in ein neues Leben starten, eigentlich wär ich bereit, sag ich mir. Aber die Umstände, keine Freundin, keine Freunde, kein Kontakt zu Menschen machen mir das Leben schwer.

Wohne hier in einem 10.000 Seelen Dorf, geh`stundenlang mit den Hund und treff keinen einzigen Menschen. Kein Gespräch, kein Kontakt, kein garnix. Fast wie Isolationshaft, und dann denk ich wieder, schau mal, du hast es doch schön, hast eine warme Wohnung, musst nicht hungern, kannst soweit laufen, in den Wald, mit dem Hund.

Andereseits bringen mir diese Gedanken garnix, und es geht mir nur dann bisschen besser, wenn ich paar Euros übrig hab, für paar Bier, oder Wein. Kein Schnaps, da bin ich eisern, und froh.

Doch froh bin ich nur noch selten, mir fehlt so sehr ein Mensch. Ich bin so allein, dass nicht normal. Oder ist es normal, wenn man sich jahrelang in die Einsamkeit gebracht hat ?

Meine Kinder ja, die bringen Licht in mein Leben, doch die haben ihr eigenes Leben, und ich halt mich zurück. Will nicht jammern, cversuche, Kopf aufrecht zu halten.

Rutsche in alte Verhaltensmuster zurück , grade, so , wie früher, und dabei wollte ich doch mein ganzes Leben verändern.

Bin nur noch froh an Tagen, wo ich Geld habe, mit dem Hund rausgehe, Fleisch und Wein kaufe und dann...garnix mehr..,.essen, fernsehen, schlafen.

Alte Verhaltensmuster, die ich so gut kenne, von früher. ich will das nicht mehr. Ich will wieder ins Leben zurück, Leute treffen, Freunde haben, Kontakt zur Aussenwelt, bin so zwischen Himmel und Erde und schaff den Abflug nicht.

Irgendwas in meinem Inneren ruft mich immer wieder auf, hab Geduld, noch mehr und mehr Geduld, das kommt schon wieder,halte durch, und alles wird gut.

Ich singe meine Lieder und kann nicht vor und nicht zurück.
Das ist mein Alltag grade, und wo ist die Hoffnung ?

gruss, Karin
Nach oben
rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Karin,
warum machst Du nicht aus der Not eine Tugend ?
Jedes Ding hat zwei Seiten. Wenn etwas nicht so angenehm ist, dann dreht man etwas daran und stellt die andere Seite in den Vordergrund. Leicht gesagt, gell ? Ich weiß, das klingt so watscheneinfach und ist doch soo schwer.
Aber es ist ein möglicher Lösungsansatz. Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt ... Der Gedanke, die Idee bringt das Ganze zum Laufen, ist sozusagen die Initialzündung, der schöpferische Impuls.
Ich wohne seit Jahren in einem 200 Seelen-Dorf, wo ich fast niemand kenne, wo ich keine engeren Kontakte habe. Das Haus verlasse ich schon, aber nur um in den Garten zu gehen. Ewigkeiten schon war ich nicht einmal im nächsten größeren Ort - zweimal heuer ?
Klingt fast schon wie Sozialphobie ... Ist es aber nicht.
Denn ich wußte, als wir das Haus kauften, daß es irgendwo im Nirgendwo liegt. Das war auch durchaus ok, denn ich habe Jahrzehnte in Ameisenhaufen gelebt, war ständig unterwegs und habe ein extremes Leben gelebt.
Entschleunigen war somit eine interessante Geschichte. Und es ist noch immer eine interessante Geschichte. Ich habe durch den Wegfall der vielen, unnötigen und vom Hirn nicht zu verarbeitenden Sinnesreize einen ganz neuen Zugang zu so gut wie allem. Es ist eine Form der Bewußtseinserweiterung, wie man sie auch mit Drogen erleben kann. Für mich absolut eine Bereicherung.
Du wirst bestimmt einen anderen Zugang auch zum Entschleunigen haben wie ich. Klar. Aber wenn die Situation, Deine Situation sich nicht so ohne Weiteres verändern läßt, dann ist der beste Weg des Umganges damit der, daß man sich die Situation zunutze macht, daß man das Positive daraus zieht. Tut man nichts, fühlt man sich unwohl, weil man irgendwie gefangen ist. Zudem versagt man sich die Erfolgserlebnisse als hervorstechende Glücksmomente in der allgemeinen Zufriedenheit.
Ich werde wieder auf Reisen gehen, klar, darauf freu' ich mich auch schon. Aber alles zu seiner Zeit. Im Moment stehen andere Dinge im Vordergrund.
Übrigens - 11 km (das ist der Rekord) kann ich mit meinen beiden Hunden gehen, ohne jemand zu begegnen ... Wink
Cheers
Nach oben
Stein
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2015
Beiträge: 497

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, MausiMaus,

ich denke, es gibt Schlimmeres, als einsam zu sein. Hast du keine Hobbys? Warum schnappst du dir nicht einfach ein Buch und nutzt die Zeit für dich alleine - wer weiß, wie oft sich so eine Situation noch ergibt. Oder ist der Entzug noch so schlimm, dass du dich nicht konzentrieren kannst? Es wäre auf jeden Fall eine super Ablenkung. Als ich clean war, habe ich total viel gelesen (rückwirkend betrachtet war das auch schon wieder eine Sucht). Was ich damit sagen will: Ablenkung ist in einer Phase, wo schlechte Gedanken aufkommen, das A und O!
Ich weiß aber, das ist nicht immer so einfach. Ich wünsche dir alles Gute!
Nach oben
dakini
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Karin,

ich hab die Erfahrung gemacht, das man erst wieder "mehr" gesund sein muss, damit die Dinge auf einen zu kommen, die man nötig braucht, wie z.Bsp. soziale Kontakte. Die Uhr lässt sich nicht vordrehen und Du hast recht, man braucht endlos Geduld.

Du bist so weit gekommen, die Geldprobleme sind übel, aber wäre es anders, wäre dann auch automatisch anderes anders, wenn mehr Geld da wäre?

Die Situation wirklich zu akzeptieren, bringt mehr Gelassenheit, Du kannst es nicht ändern, schon gar nicht mit verzweifeltem Wunsch. Alles selbst erlebt. Da passiert nichts, zumindest nicht bei mir. Tanzt Du gerne? Mit hilft das im Moment mal wieder..bin ja auch miniaffig.(Dosis ist ja niedrig). Meine Gedanken habe ich mit Vorarbeit zu mehr Ruhe bekommen. Aber schreiben geht ja auch nicht bei Dir, wie ich lese. Aber Natur geht immer.

Vllt muss man Dinge tun, die man sonst nie tat. Ist der SGI bei Dir in der Nähe? Das wäre eine Möglichkeit, die Isolation zu beenden. Ist ne Abspaltung vom Buddhismus, die Leute treffen sich, kostet nix, ist nicht militant und hat schon anderen geholfen, die lange drauf und sehr krank waren.

Ich glaube, das Wichtigste ist es, Methoden zu finden, den Gedanken Einhalt zu bieten. Du machts das, indem Du Dir dies und jenes sagst. Aber wenn Du was tust, geht es einfacher. Kannst Du Dich aufraffen, mal zu schauen, ob die Nichiren Buddhisten in Deiner Nähe erreichbar zu finden sind? Man muss sich ja nicht die Religion zu eigen machen, kann erst mal nur die Vorteile der sozialen Anbindung genießen. Es ist das einzige, das mir einfällt, das jeder machen kann. Da werden auch Fahrgemeinschaften gebildet, damit auch die ohne Auto mit kommen können.

Doch, ich glaub, die Lösung liegt darin, anderes zu handeln, als bisher. Und wenn Du alten Leuten ehrenamtlich was vorliest. Dazu braucht es keiner großen Kraft. Ideen entwicklen, angehen, nicht darüber lange nach denken.

Ein guter Freund von mir sitzt seit seiner Entlassung nach 7 Jahren Knast, seit 2 Jahren auf seinem Sofa. Es geht ihm derart beschissen, seine Leber usw. Aber er hat auch nix gemacht - will ihn keines falls mit Dir vergleichen, aber eins sehe ich: er hätte viele Möglichkeiten, sieht aber keine einzige und Vorschläge werden immer abgelehnt, weil der Kopf zu eng ist. Hat zwar auch in Erwägung gezogen, ehrenamtlich was zu machen, dabei bliebs aber.

Ich drück Dir mal richtig die Daumen, dass Du den Weg weiter gehen kannst, ohne seelisch "nur drauf zu legen", wie grad derzeit! Ich kann zum Großteil nach empfinden,weil ich selbst viel hinter mir habe, Verzweilfung pur und das gute 2 Jahre, aber das nutzt Dir wenig. Dein Alltag allein kann Dir helfen, Dich besser zu fühlen, indem er sich ändert. In der Situation zu verharren, halte ich für gefährlich, weil es Dir die Energie absaugt, anstatt Dich mental zu stärken.

Und jetzt wird es Zeit, dass ich was tue, habe eine unruhige Nacht hinter mir, mir zur Morgendämmerung eine Dia gegönnt, um noch was schlafen zu können und jetzt ne Matschbirne.

Alles Liebe, Dakini
Nach oben
Chiron 08
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MausiMaus, Du schriebst, dass Du mit wenig Erfolg und grosser Mühe

versuchst, Deine Gedanken zu verwandeln, und zwar in positive Gedanken.


Da die Gedanken kommen und gehen, wie sie wollen, ist es sehr schwer, sie

bewusst zu verwandeln; sie tauchen ja plötzlich ungefragt aus dem Unbe-

wussten auf und nerven oder auch nicht.


Was sehr gut möglich ist, und von einer Frau Namens Byron Katie 'erfunden'

worden ist, ist die Gedanken zu überprüfen;

oft mit phänomenalen Erfolgen.

Dakini hat auch ein Buch von ihr gekauft und sabiote555 kennt es auch<.


Diese Gedankenüberprüfung heisst' THE WORK ' und wird auch von vielen

deutschen Schriftstellern und Lebensratgebern in Veranstaltungen mit grossem

Erfolg praktiziert.

Es geht dabei besonders darum, die eigenen oft schmerzhaften Gedanken auf

deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Das bekannteste Buch von Byron Katie heisst: Lieben was ist.

Wenn ich Deine Adresse hätte, könnte ich Dir die Hörbuchversion und ein paar

kopierte DVD's schicken ( natürlich kostenlos ), damit Du einen Einblick in eine

Arbeit bekommst, die dieser Byron Katie im Alter von 43 Jahren quasi das Leben

gerettet hat.

Bei YouTube wirst Du auch einiges finden über sie. Glaube mir.

Es wird Dir helfen, wenn Du ' The Work ' machst.

Liebe Grüsse

von

Chiron
Nach oben
Quasimodus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

moin Karin,

schön von dir zu hören erstmal.

Mir klebt immer noch ein Satz aus einem Gespräch mit einem ExUser/polytox, der mal Nachtwache auf Therapie gemacht in den Ohren.
Wir haben uns über`s Cleansein unterhalten, und mit clean meine ich wirklich total clean, auch kein Alk, kein Kiff ,kein garnix.

Ich hab ihn damals gefragt: " Wie hälst du das bloss aus?"
Konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie mann/frau es schaffen kann, auf Dauer die Finger vom konsumieren zu lassen.

Er meinte zu mir, dass er fast durchgehend 2Jahre hauptsächlich depressiv war, und sich immer nur das Ziel gesetzt hat, für heute nix zu nehmen.
Nach und nach gelang es ihm, Farbe in sein Leben zu bringen, u.a. der Nachtwachenjob in der Thera, was ja auch viel mit Vertrauen und Verantwortung zu tun hat.
Aber man bekommt auch was zurück, nämlich die Bestätigung, dass der Weg, den man eingeschlagen hat, so verkehrt nun auch nicht sein kann.

Das Gespräch mit ihm ist jetzt fast 15 Jahre her, neulich hab ich ihn mal "zufällig" in der Stadt getroffen, er ist immer noch clean.

Geduld aufbringen, Demut zeigen, jeden Tag aufs Neue, das hat ihm letztendlich den Arsch gerettet, hat er zu mir gesagt.

Und gerade bei Opiaten/Opioiden wirft dich ein Rückfall meist wieder meilenweit zurück.

Wir "kennen" uns ja nun schon ne Weile, ich weiss noch, wie du mit dem Fentha gekämpft hast, Anfang des Jahres.
Und so wie es scheint, schmeisst du die Pflaster immer noch ins Klo, wenn du mal wieder eins findest. Wink

Das ist ne Leistung, unterschätz das bloss nicht.
Bis die Synapsen im Kopf wieder einigermassen auf Kurs sind, braucht es wohl hauptsächlich 1nes: Geduld.

Ich finde, du machst das 1a.

Ich wollt ja mal zu Besuch kommen in den Süden der Republik.
Noch nicht vergessen , die Action, ich arbeite dran.
Hoffe, deine Einladung steht noch.

Ich kämpf mich auch durch, das glaub mal.
Meide die einschlägigen Drogenumschlagsplätze, was nicht immer easy ist, in einer Stadt, wo man 24/7 Gift bekommt und ich nur 2min bis zum nächsten dealer brauche.

Bin auch viel alleine, fühle mich aber nicht einsam, denn ich weiss, wenn ich am Ball bleibe, kommt da auch was konstruktives bei rum.
Ausserdem hab ich noch meine Katze.
Die gibt mir mehr als 100 zugedröhnte Gestalten auf Metha, Benzos und Alk.

Halte durch.

lg
Nach oben
Rebecca
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Karin,
so als Idee, bisschen makaber aber heilvoll:
oft baut es einen ja auch auf, wenn man sich mit Menschen befasst, denen es noch beschissener geht als einem selbst
und mir fällt da das superaktuelle Thema "Flüchtlinge" ein.
Wenn nicht bei euch im Kaff dann evtl in LL gibts doch bestimmt auch ne Unterkunft.
Freiwillige werden immer gebraucht und gerne gesehen, Solidarität zeigen.
Und es kommt garantiert was zurück. Auch wenn's "nur" ein gutes Gefühl für dich selbs ist...

LG Rebecca
Nach oben
Chiron 08
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 06:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MausiMaus,

Du schreibst, dass Dir ein Mensch fehlt; das sehe ich auch so. Der Mensch, der

Dir fehlt bist Du. Verstehst Du ? Nur Du fehlst Dir.

Wenn Du Dir nicht die Liebe, Geborgenheit, Inspiration oder was weiss ich, was

für Dich am Wichtigsten ist, nicht geben kannst, dann wird das auch mit einem

anderen Menschen nix.

Hast Du noch nie davon gehört, dass man einem anderen nur geben kann, was

man hat? Und das man den anderen so behandelt, wie man sich selbst

behandelt?

Du MUSST Dich erst mit Deiner momentanen Situation aussöhnen, WEIL D U

sie bewusst oder unbewusst Dir ausgesucht hast. Jedenfalls, wenn Du seelisch

einigermassen erwachsen geworden bist.

Sonst wirst Du die Menschen aussaugen und missbrauchen, weil Du ihnen

nur Deine Bedürftigkeit anzubieten hast. Oder Du fängst an zu manipulieren.

Warum ich das weiss?

Meine Mutter hat es mir ein Leben lang mit wechselnden Partnern vorgelebt und

ist jetzt nach 9 Partnern mit 77 Jahren ALLEIN. Und unglücklich.

Denn dummerweise hat sie auch noch Angst zu sterben. Fast 20 Jahre lang

habe ich oft in wilden Diskussionen versucht, ihr Alternativen aufzuzeigen und

klarzumachen, dass Sie ihre Partner missbraucht und manipuliert.

Für Sie waren IMMER die anderen Schuld! So geht das nicht!


Liebe MausiMaus, oder darf ich auch Karin sagen?, ich meine das niemals bös

oder herzlos, doch DEIN HERZ ist Dir am nächsten und das musst Du mit

Dir und Deiner Liebe zu Dir füllen; dann wirst Du gemäss dem Gesetz der

Anziehung auch Menschen in Dein Leben ziehen, die auch gut zu sich und Dir

sind.

Mach Dir die Mühe und antworte auf die vielen Posts, die nach Deiner Thread-

Eröffnung geschrieben worden sind. Sie haben das ( und ich tue es auch ) für

Dich getan; und Du weisst nicht , ob es ihnen gerade besser oder schlechter

geht, als Dir.

Vielleicht kommt durch die Kommunikation die entsprechende Initialzündung,

die Dir hilft, Dein Leben wirklich zu verbessern. Antworte und lass Dich

überaschen Very Happy !

Liebe Grüsse

von

Chiron
Nach oben
MausiMaus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 07:43    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen, und vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Hatte die letzten 10 Tage eine Urlaubshund, von meinem Sohn, einen Husky, und da war echt Gassigehn rund um die Uhr angesagt. Die Zeit, wo ich nicht mit Spazierengehn ( ich durfte den nicht von der Leine lassen, und der hatte so eine Kraft, dass ich Rückenschmerzen bekam ), und die Schuhe von den schmerzenden Füssen abstreiffen konnte, beschäftigt war, war ich so platt, dass ich die andere Zeit nur flach gelegen habe.
Gegen diese andauernde Schwäche anzukämpfen geht mir auf die Nerven.
Und wenn ich meinen , wie sich jetzt wieder gezeigt hat, unerschütterlichen Glauben nicht hätte..., weiss nicht, wie andere Menschen das machen, aber zu Beten hat mich durch so viele Scheiss - Stunden getragen, jetzt wieder, da bin ich schon sehr froh und dankbar dafür.
Hab ja vor über 30 Jahren das erste Mal nur durchs gläubig werden rausgefunden, aus der Abhängigkeit von Alk, Schmerzmitteln, LSD.
Weisst du, lieber Chiron@, ich komm da eh nicht mehr raus, aus der Nummer. Zieh dieses, ja, ich glaube, und habe Hoffnung und irgendwann wird alles gut - Ding seitdem mit, durch mein ganzes Leben.
Hat ja auch geholfen, immer wieder, ich habe vier gesunde Kinder und vier gesunde Enkelkinder, also, kein Grund, mich zu beschweren.
Ja, es geht mir schon viel besser, ist so eine Kopfsache, dass ich schon wieder mehr und mehr und alles will, mein Geist will schon wieder so viel doch die Knochen sind noch müde und schwer.
Heisst vielleicht nicht umsonst, die Krankheit steckt in den Knochen, oder so.

Ja, das wird schon wieder, hab seit gestern auch wieder meine Bibel aufn Klo liegen, schlag irgendwo auf, les paar Sätze, da drin gehts ja echt nur um die Hoffnung auf Besserung und Linderung. Doch wenn ich mir das letzte dreiviertel Jahr so anschau, fühle ich mich der Geschichte von Hiob sehr verbunden, wo nur noch eine Kathastrofe nach der anderen über einen hereinbricht, und er immer noch auf Gott vertraut.
Ich habe zeitweise versucht, loszulassen, vom Glauben, mir zu sagen, eh alles Quatsch, es kommt , wie es kommt, aus, fertig. Es gibt dieses Vater - Gott nicht, und wenn, dann sind wir armseelige kleine Menschleins ihm shitegal.
Doch, wie gesagt, zieh diese Nummer jetzt schon über 30 Jahre durch, mit diesem Glauben und positivem Denken, und dieses vielen Gedanken überhaupt, komm nicht raus, aus der Glaubensspirale, und wenn das so bis zu meinem Lebensende geht, mit diesen seelischen Abstürzen, diesem Zweifeln, dieser Trostlosigkeit, und alles war nur ein Irrtum, mit dieser höheren Macht, dann isses eben so. Werd ich dann merken, wenn ich tot bin.

Weil, hey, ich bin 50 Jahre alt, wenn ich Glück habe, und es bis hundert schaffe, war das erst die Hälfte. Und das war schon ganz schön viel.
Mein Ziel für nächstes Jahr wäre es, wenn die Wohnung renoviert ist, Kinderbetreuung zu machen, für Asylantenkinder. Hätte einen extra - Raum, gelernte Erzieherin bin ich, kann bis zu 6 Kinder in meiner Wohnung haftpflichtmässig zu mir nehmen. Wollte das schon öfter machen, mit Kindern was. Komm gut mit denen klar, und die mit mir.

Das wäre wirklich was, was ich tun könnte, und mir zutrau.In der Zukunft.
Im Moment allerdings fühle ich mich wie eine alte Frau, älter als alt, gebrechlich, dauermüde und kraft - und tatenlos.So dass ich fast froh bin, wenn sich das mit deinem Besuch, @Q., noch bissi hinzieht.Würde dich grade zu tode langweilen, glaub mir. Das mit der Kostenzusage für evtl. Therapie zieht sich auch noch hin. Ausserdem gibt es im Wald noch keine Pilze,könnte dich also grade nicht mal ernähren.

Aber Danke nochmal, für Eure Worte, dieses Forum ist wirklich sehr schön.

gfruss, Karin
Nach oben
dakini
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Karin,

es beruhigt mich immer wieder, dass das Leben so facettenreich ist und so viel passiert in einem Menschenleben. Kinder, Erzieherin, LSD, Glaube, Leid,...Eine Biografie von Dir wär nicht langweilig! Vllt speist sich auch dadurch unsere Hoffnung, ebenso, wie aus dem Glauben.

Ich hab ein Gedicht für Dich von Karin Boye. Es hat mich mal sehr angesprochen, auch, wenn ich grad mehr Licht in solchen Gedankengängen und Gefühlen hab, find ich, es hat ne tiefe Wahrheit. Und es erinnerte mich an einen Entzug und an andere leidvolle Phasen.

Du sollst Deinen Göttern danken
für den harten Zwang
da Du ohne Fußspur irrst auf dem Gang.

Du sollst Deinen Göttern danken
für den schweren Schlag
da Du keine Zuflucht hast bei Nacht und Tag.

Du sollst Deinen Göttern danken
für die zersprengende Qual.
Wirklichkeit und Kern bleibt Dir nur zur Wahl!


Im Gegensatz zu ihr, die den Freitod wählte, sehe ich den letzten Satz als Aufforderung, in der Wirklichkeit zufrieden und glücklich zu sein, nachdem man sich "seinen inneren Dämonen" gestellt hat. Hab den Ausdruck von jemand aus dem Forum geklaut, für mich sind das Anteile von mir, die ich so dazu gehörig empfinde, wie meinen Kopf, oder...und wie alles sind auch sie im Wandel inbegriffen.
Nach oben
Sim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

MausiMaus hat Folgendes geschrieben:
Guten Morgen, und vielen lieben Dank für Eure Antworten.
weiss nicht, wie andere Menschen das machen, aber zu Beten hat mich durch so viele Scheiss - Stunden getragen, jetzt wieder, da bin ich schon sehr froh und dankbar dafür.

Ich habe zeitweise versucht, loszulassen, vom Glauben, mir zu sagen, eh alles Quatsch, es kommt , wie es kommt, aus, fertig. Es gibt dieses Vater - Gott nicht, und wenn, dann sind wir armseelige kleine Menschleins ihm shitegal.

Doch, wie gesagt, zieh diese Nummer jetzt schon über 30 Jahre durch, mit diesem Glauben und positivem Denken, und dieses vielen Gedanken überhaupt, komm nicht raus, aus der Glaubensspirale, und wenn das so bis zu meinem Lebensende geht, mit diesen seelischen Abstürzen, diesem Zweifeln, dieser Trostlosigkeit, und alles war nur ein Irrtum, mit dieser höheren Macht, dann isses eben so. Werd ich dann merken, wenn ich tot bin.

Karin


bitte lies nur das neute Testament und nicht das alte von diesem rachegottzeugs und opfermoral.

es gibt keine höhere macht, die uns an der Hand nimmt und rettet aus unserem ganzen shit. das ist unsere aufgabe hier, es selber gut und besser machen probieren und nicht aufgeben. alles nur ein Lernprozess. Probleme meistern, hürden überwinden...

nicht gegen die eigenen Natur arbeiten, mit Gesundheit kaputt machen und Gedanken fangen lassen, im dunklen geist.
Jesus und seine helfer, um schutz und hilfe bitten und selber dazutun für sich.
wir müssen eben selber entscheiden und tun .
das gute für unseren körper und geist wollen und tun sonst wird uns da nichts geschenkt von einer höheren göttlichen macht.
gewisses kann man nur selber und kein anderer für uns machen.
das heisst auf uns aufpassen, uns gerne haben, nicht selber langsam vergiften.
sonst rächt sich die Natur eben- weil alles nach gesetzen abläuft. das ist keine strafe- es funktioniert eben nur so und nicht anders.
wir müssen stark sein und nüchtern im geist- sonst weden wir ausgetrickst.
immer wachsam bleiben- weil uns nicht alles geschenkt werden kann.

ich bemüh mich ab jetzt auch mehr um mich selber- hab das wirklich stark vor,
weil alles andere nur versumpfen lässt.
Hilf dir selbst dann hilft dir Gott.
da ist doch was wahres drann !
entscheiden wir uns für das bessere, dann wird uns auch geholfen weiter in die Richtung.
lassen wir uns gehen, dann haben es die dunkelmächte leicht mit uns.
kein Gott kann was für uns entscheiden und machen. wir haben einen eigenen willen dafür bekommen und müssen die Richtung vorgeben mit der Entscheidung für die eine oder die andere seite.


alles gute in dem sinn und weiter durch !
Exclamation
Nach oben
Estecado
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.08.2015
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann das nur bestätigen das es anderen viel schlechter geht und das man durch so ein Erlebnis ein wenig mehr zu schätzen weiss das es einem relativ gut geht.

Ich war das 1. Mal in Frankfurt mit meinem Kumpel wo wir seine Mam zum Flughafen gebracht haben.

Danach waren wir noch in der Stadt und die ist riesig.

Dort sieht man nur noch Wände der hohen alten Häuser also wirklich nur noch Häuser und den Himmel.

Die Straßen voller Müll und morgens schon überall Junkies. Ich habe das noch nie gesehen und ich habe mit diesen Menschen Mitgefühl gehabt 😯 Als wir endlich weg gefahren sind und auf dem Weg ins Sauerland die Häuser weniger und die Bäume und die Natur immer mehr wurden, ja das war ein warmes tolles Gefühl ☺ ich lebe in einem 800 Einwohner Dorf und ich habe durch diese Erfahrung gelernt... Gelernt es zu schätzen wo ich wohne.
Meine Tante ist auch über Jahre dem Alkohol verfallen. Gerade so das sie noch Gesellschaftsfähig ist. Glücklich sieht sie selten aus.

Wir Menschen kämpfen immer einen eigenen Kampf in uns drin. Jeder auf seine eigene Art.

Was ich aber bemerkt habe. Das wenn man sich dem Glauben zuwendet... Ich meine damit nicht die Kirche, sondern das man sich Gedanken macht spirituell also mal die Logik hinterfragt und sich mal für das öffnet was kein Professor und kein Astronaut erklären kann oder beweisen kann, dann sind wir auf einem Weg der für uns nur besser werden kann.
Nach oben
Chiron 08
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2015 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wie alte Verhaltensmuster aufbrechen...


1. Sich der Muster bewusst werden.

2. Verstehen was der Grund ist warum wir sie entwickelt haben.

3. Eine Alternative finden, die ähnliche Ergebnisse bringt.

4. Das alte Muster mit einem Ritual loslassen ( am besten mit Freunden ).

5. Das neue Muster so peu'a peu' in den Lebensalltag integrieren.

Das könnte eine Möglichkeit sein. Very Happy

LG

Chiron
Nach oben
prinzessin22589
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2015 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ehrenamtlich arbeiten wäre für dich eine super Sache. Da kommst du raus, hast soziale Kontakte und positive Erfahrungen und erfährst Dankbarkeit von dem gegenüber. Gerade in kleinen Ortschaften kann man über die Kirche viel machen. So kannst du auch in die Dorfgemeinschaft kommen. Kinder aufzunehmen, naja, so wie du geschrieben hast bist du seit vielen Monaten kaum mal in der Lage deinen Haushalt zu machen. Jedenfalls hast du das so selber geschrieben. Ganztags auf 6 Kinder aufzupassen, dass übersteigt doch massiv deine Belastungsgrenze und momentanen Fähigkeiten.
Nach oben
Sim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2015 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MM !
wie geht es dir ?
gibt es tage wo du gar nichts zu dir nimmst?
fühlst du dich dann besser?
vielleicht braucht die Veränderung einfach mehr zeit,
also nach mehreren cleanen tagen erst spürbar.

versteckst du dich auch vor deinen kindern, also meidest du viel kontakt mit ihnen? oder lehnen sie dich ab, wegen irgendeinem suchtproblem?

musst eh nicht antworten, wenn es nicht geht oder du nicht magst.
viel glück zu einem positiverem leben...
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Clean sein Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin