Substitol - droht das Aus?

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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 14:13    Titel: Substitol - droht das Aus? Antworten mit Zitat

Heute habe ich von unserer AOK eine "Information nach §73 Abs. 8 SGB V" zur Verordnung von Substitol erhalten.

Laut AOK "bestehen erhebliche Zweifel, ob die fehlende Möglichkeit einer verläßlichen Beigebrauchs- und Einnahmekontrolle im Einklang mit den Vorgaben der Richtlinie des g-BA zur substitutionsgestützten Behandlung Drogenabhängiger bestehen und somit Teil des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenkassen sind."

Abgesehen von der fehlerhaften Syntax ist klar: Die Kassen möchten sich um die Bezahlung von Substitol drücken, da eine Substitutionsbehandlung ohne verläßliche Beigebrauchskontrolle nicht der Richtlinie des g-BA entspricht und somit keine vertragsärztliche Behandlung sein kann!

LG

Praxx
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Na Super, wieder ein Riesen-Fortschritt in die falsche Richtung Sad
Bedeutet die "Information" in der Praxis, daß jener, der von nun an erstmals für einen Patienten Substitol aufschreibt, Probleme bekommt ? Und was ist mit jenen, die Patienten haben, die schon lange Zeit Substitol bekommen ? Bzw was ist mit deren Ärzten ? Haben die Repressalien zu erwarten ? Rechtliche Folgen ?
Das wäre das Ende der Substitution mit retardiertem Morphin. Oder es gäbe eine Revolution. Letzteres wohl kaum, obwohl es nicht unsinnig wäre, um mal ein für alle Male klare Richtlinien zu schaffen, die auch jeder verstehen und an die sich der Arzt ohne Bauchweh halten kann.
Fragen über Fragen. Vielleicht gingen Antworten darauf auch über Linien, die zu überschreiten nicht gut ist. Zivilcourage muß nicht selbstzerstörerisch sein !
Du verstehst ?
Cheers
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Na okay. Dann lassen wir eben Hydromorphon als Substitutionsmittel zu. Da ist auch schon eine 24 Stunden-Tablette auf dem Markt. Die wäre dann noch mal 1/3 teurer als Morphin.

Morphin wurde doch jetzt offiziell als Substitutionsmittel zugelassen.

Kommen da die Argumente der AOK jetzt nicht etwas zu spät?

Ist das eine versteckte Drohung der AOK an die Ärzte mal lieber nicht mit Substitol zu substituieren, weil sie könnten dafür später ja in Regress genommen werden?

Wie realistisch und durchsetzbar ist hier die Einstellung der AOK?

Das ist so eine bizarre Ironie dann gerade eine Attacke gegen die Substanz zu fahren, die am besten den Beigebrauch reduzieren kann mit dem Argument, das hier der evtl. Beigebrauch nicht mehr nachgewiesen werden kann.

Das Argument zur Zulassung war ja, das damit so vielen Patienten geholfen werden kann, sich deren Situation so deutlich verbessert, das dieses Problem in kauf genommen wird und die Patienten eben sorgfältig ausgewählt werden.

Für jeden kleinen Fortschritt in der Substitution musste mühsam gestritten werden. Wäre ja komisch gewesen, wenn diese neue Situation jetzt einfach akzeptiert wird.

Wird Zeit, dass die Richtlinien zur Substitionsbehandlung überarbeitet und angepasst werden.
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SPORTFREI
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kanns irgendwie verstehen.
Ein substitut für heroinabhaengige,worauf man den beikonsum mit shore,falls vorhanden nicht nachweisen kann.
Und ich schätze ein ziemlich großer teil der Patienten hätte dann H-BK auf substitol.
Das substitol schön als langzeitwirkendes retardpraeparat und nebenbei H fürs schnelle anfluten.
Scheint ja zudem im ösiland auch Probleme zugeben damit.
Schade
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die Information der AOK bedeutet im Klartext:

Seien Sie zurückhaltend mit der Verordnung von Substitol, möglicherweise wird Substitol für GKV-Patienten in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen, wer noch Patienten auf Substitol einstellt, muss mit Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Regressen rechnen.

LG

Praxx
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 25. Aug 2015 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Krass praxx,auch danke das du das hier mitteilst.
Gruesse




Hcrgchjdthcnvhfrzxhdzcrezfdzhjhggh
Jhhbvvg
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Troublemaker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 24.08.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ach was ein hick hack
Hin und Her...

furchtbar

Ich hab meine Ärztin jetzt nochmal bekniet bezüglich des Subtitols.
Erstmal meinte sie es gäbe ja vor kurzem eine info Konferenz bezüglich des Suzbstitols und sie möchte erstmal warten bis die infos von dort bis zu ihr vorgedrungen sind.

Ich bin seit knapp 4 jahren jetzt bei ihr auf Subutex 10mg/tgl
Aber ich fühle mich furchtbar, hab dadurch jetzt schon meine freundin verloeren weil ich mit dem tex nich klar komme...Pola möchte ich aber auch nicht.
Schon viel zu lange und zu oft missbraucht...

wie gesagt hab sie bekniet von wegen komme gern erstmal wieder tgl., zahle UK´s wenn nötig selber, beteilige mich an den mehrkosten und und und...

Dann nahm sie doch tatsächlich nen zettel in die hand schrieb meinen namen drauf / Substitol
und meinte sie frage bei der KV nach ob sie die kosten für mich übernehmen würden...ausrede ? hinhalten ?

Ach ja sie meinete ja auch wieder eigentlich sei es ja den patienten Vorbehalten die auf Pola/Metha sind
Ich auf tex wäre da ja schon viel weiter...

Meinte dann nur "gut wenn ich unbedingt x mal Rückfällig werden muss, erst wieder pola (ballern) muss, dann eben den weg.

Wie gesagt da lenkte sie ein und meinte sie erkundige sich für mich speziell soll es aber niemand sonst in der substi erzählen usw...

Hmmm
verarscht die mich oder ...ich weiss net mehr was das soll

denke laut Gesetzt isz es als Subtitut nun zugelassen in DE...

What a fuck...

na ja musste es mal los werden, vielleicht haben manche ja ähnliche erfahrung bei ihren Ärzten gemacht ?

lg trouble
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Troublemaker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 24.08.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

PS : bin bein der DAK

macht das jetzt nen Unterschied ?
bezüglich der info von praxx und der AOK

lg trouble
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 04:30    Titel: Antworten mit Zitat

Es war damit zu rechnen, dass gesetzlich. Kassen wegen der Bezahlung Stress machen könnten. Der Pharmazeut wiederum wird alle Hebel in Bewegung setzen, sein neues Produkt Substitol großflächig an den Mann zu bringen.

Meiner Meing nach steckt genug Geld im System. Es ist aber falsch verteilt. Irgendwie erinnert das ganze Gesundheitswesen ein bisschen an mafiöse Stukturen. Es sind einfach zu viele am Werk, die sich dumm und dämlich verdienen.

LG Leviathan
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Dachte es mir Sad Vielen Dank für die Information, Praxx !
Cheers



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Lugosi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hab meine ärztin vor cia 3 monaten auf Substitol angesprochen,
erstmal war sie sehr erstaunt, das ich das wusste und fing dann an
zu stottern - es gäbe ja keine verlässlichen Studien in Deutschland
und schon gar keine langzeitstudien. von studien aus österreich wollte
sie nichts hören. auf jahre hinaus würde sie sich damit nicht befassen,
aber mir stände es ja frei einen anderen arzt zu suchen.
aber von diesen suspekten schreiben von KK an ärzte hab ich schon öfter
gehört.
Schlussendlich wird es wohl um geld gehen, denn Substitol soll fünfmal
so teuer sein wie Metha/Pola.

Naja, sinn und zweck soll ja nicht sein das nun jeder auf Substitol umgestellt
wird - es geht wohl mehr darum ein ausweichpräparat zu haben
für Patienten, die beispielsweise Metha/Pola nicht vertragen
oder eben nicht schaffen ohne beigebrauch über den tag zu kommen.

cu
Lugosi
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man sich die Tabelle anschaut:

http://www.aok-beratungsapotheker.de/redirect.html?http://www.aok-beratungsapotheker.de/05_tippsundtricks/Substitutionsmittel.htm

Scheint das Substitol zwar im Vergleich zum Methadon als teuer, im Vergleich zum Subotex besteht kaum ein unterschied.

Ein weiterer Punkt, es gibt nur knapp 80 000 Substituierte, wovon auch nicht jeder Substitol haben will.

Mein Opa muss so BlutverdünnungsmIttel nehmen die Tabletten kosten Tausende Euros,
die sparen da an der falschen Stelle.

Denke Oxy hat den eigentlichen Grund schon genannt, die Ärzte verunsichern,
es ist Zugelassen also müssen die zahlen ob sie wollen oder nicht.
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mattfällt
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Die Information der AOK bedeutet im Klartext:

Seien Sie zurückhaltend mit der Verordnung von Substitol, möglicherweise wird Substitol für GKV-Patienten in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen, wer noch Patienten auf Substitol einstellt, muss mit Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Regressen rechnen.

LG

Praxx





Mein Gott! Dass du dich von Anfang an von der KV hast einschüchtern lassen wissen doch nun alle. Trotz " ich habe die in Frage kommenden Patienten schon ausgewählt (März 2015?)" höhö

Is ja gut. Du machst es nicht. Wir wissen es. Pöhses Substitol.
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat ja vor paar Tagen klar gestellt das er keine Tabletten raus gibt,
sie könnten ja auf dem Schwarzmarkt landen,
da er das Substitol nicht wie Subotex zerkleinern kann, wird es bei ihm niemals Substitol geben.

Das davon nichts in den Richtlinien steht ist ihm egal
er spielt Gott, wer zum Kukuk gibt dir das Recht so Entscheidungen zu treffen?

Sind die Richtlinien nicht schon Menschenverachtenden genug?

Der Schwarzmarkt, ist Lebensnotwendigen,
ohne Ihn würde alles ganz anders aussehen,
natürlich im negativen.

Des weiteren unterstellst du jeden das er seine Tabletten auf den Schwarzmarkt verkauft.

Es ist gut das du hier bist, aber ein guter Substitutions Arzt versucht die Regeln nicht noch schlimmer zu machen als Sie schon sind.

Mfg.JP
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2015 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

So ein Blödsinn, JP

Ich unterstelle niemand persönlich, dass er sein Substitut vertickt - ich weiß nur, dass das ein nicht unerheblicher Teil der Patienten tatsächlich tut (wo käme sonst das ganze Zeug her, das sich die Leute ohne Substi verschaffen).
Da WIR ÄRZTE dann den Ärger mit der Polizei und den Krankenkassen bekommen, wenn UNSERE Patienten beim Dealen erwischt werden, müssen wir natürlich versuchen, das zu unerbinden.
Ich mag es überhaupt nicht, wenn mich morgens um 9 als erstes die Kripo anruft, ob die Methaddict-Tabletten aus meiner Verordnung stammen, die sie meinem Patienten beim Dealen abgenommen haben.
Ich kriege den Ärger, wenn ein Patient mit Taschenspielertricks seine Tabletten aus der Praxis schmuggelt und gleich um die Ecke beim Verkauf hopsgenommen wird.
Eigentlich sollten Arzt und Patient am selben Strang ziehen - wer das nicht erkennt, ist selber schuld, wenn er/sie nicht weiterkommt.

Übrigens: Substitol-Kapseln kann man aufmachen und das Granulat vom Löffel verabreichen, steht ausdrücklich als Empfehlung in der Gebrauchsanweisung!
In Österreich gibt es einen Markt für ausgekotzte Substitol-Kapseln, schon gewusst?

LG

Praxx
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