Hepatitis C

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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. März 2016 13:23    Titel: Hepatitis C Antworten mit Zitat

Durch meinen früheren i.v.-Drogenkonsum habe ich mir eine Hepatitis C eingefangen.Habe eine chronische Hep C,genotyp 1A
In der letzten Zeit war meine Leistungsfähigkeit stark
eingeschränkt,bin kraftlos und ermüde sehr schnell
Jedes halbe Jahr habe ich ein Bluttest machen lassen
und meine Viruslast war immer sehr gering,2x war sie bereits von allein unter die Nachweisgrenze gefallen.Solange nur meine Viruslast so niedrig blieb war ich eigentlich zufrieden .Jetzt habe ich aber ne enorm hohe Virenzahl, so das der Supergau wohl ziemlich heftig werden kann. Mein behandelnden Arzt
hat mir jetzt dringent angeraten in diesem Stadium mit einer erstmal 24 wöchigen Interferon/Ribovirin Therapie zu beginnen. Er meinte es gibt eine Heilungschance von rund 60% und für 60% die ganzen Nebenwirkungen 8 Monate lang...? ?! Da kommen echt Depris auf und eine Heidenangst!
"Rock" meinte einmal zu mir ,das es jetzt neue Medikamente zur Hep C Behandlung auf dem Markt seien und ich sprach meinen Doc darauhin an ; O-Ton meines Doc: "Neue, hochwirksame Hepatitis-C-Medikamente sind teuer, deshalb hat der Bund ihre Verschreibung limitiert". Ich bin der Meinung, dass die Medikamente für alle verfügbar sein müssten. Finde es hammerhart, dass es nun endlich Medis gibt was wirkt, aber man kommt nicht ran solange die Leber noch nicht mindestens so und so stark vernarbt ist.Ist ja immer so, wir Drogenuser ob clean oder nicht stehen immer ganz am Ende der "Kette"!
Ich weiss noch nicht ob ich diese Therpie machen soll und vielleicht senkt sich meine
Viruslast auch wieder von selbst,wie öfter in der Vergangenheit.
Bin echt ratlos und gefrustet!


so long
mikel
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 9. März 2016 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

mikel, das ist wahrhaft Scheiße !
Die wird noch tiefer mit der Aussage Deines Arztes. Aber die spiegelt die Realität wider ...
Interferon/Ribavirin können in der Tat die Hölle aufmachen. Ich hatte fast anderthalb Jahre das zweifelhafte Vergnügen. Zwei Theapien ... Allerdings bin ich seit Jahren virenfrei und laut letztem Check von vor 6 Wochen etwa sieht man meiner Leber nicht an, daß sie gutteils schon zirrhotisch war. Die Werte sind sowieso top. Viren auch keine. Alles paletti Wink
Du siehst, es lohnt sich, auch den harten Weg zu gehen. Vor den Depressionen warne ich Dich allerdings. Da ist es gut, gleich mal vorbeugend mit einem Psycho-Doc darüber zu plaudern. Ich bin kein Freund von Psychopharmaka, aber damals haben sie schon geholfen. Es blieb trotzdem genug Matsch im Kopf, aber auch das habe ich in den Griff bekommen. Gedauert hat's bei mir schon ein paar Jahre, bis ich wieder im Lot war. Hat niemand gemerkt, ich war ja selbständig, konnte nicht in Krankenstand gehen. Aber es war hart - und lehrreich Smile
Ein alter Kumpel von mir hat gerade die andere, die neue Therapie beendet. Ohne Nebenwirkungen, vergleichsweise blitzartig und vor allen Dingen erfolgreich.
Den ließ man jahrelang zappeln bis er sich auf die Suche gemacht hat. Und gerade dort, wo es am Wenigsten zu erwarten war, hat er Hilfe bekommen.
Vielleicht ein Tipp für Dich ?
Unterschiedliche Ärzte beurteilen ein und dieselbe Sachlage unterschiedlich. Ob so unterschiedlich, daß einer die neue Therapie ablehnt, der Andere sie aber befürwortet, das muß sich herausstellen, das wird sich herausstellen, wenn Du mehrere Ärzte konsultierst. Krankenhäuser nicht vergessen !
Alles Gute !
Cheers
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 9. März 2016 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

PS:
mikel, ich glaube Dein Doc hat die Heilungschancen bei der herkömmlichen Interferon-Therapie etwas tief angesetzt. Ich glaube, von höheren Erfolgsaussichten gehört/gelesen zu haben.
Praxx wird dazu ganz bestimmt etwas sagen können, das state of the art ist.
Keinesfalls solltest Du jetzt paniken, das bringt gar nichts. HepC ist heilbar und wenn Du den harten Weg gehen mußt, dann denk' daran, daß Du die vermeintlich schönen Seiten des Ganzen - das Schießen - auch mitgenommen hast.
Das ist die Realität. Aber auch die ist überwindbar. Es ist alles ständig im Wandel, auch Deine Gesundheit und jetzt wird's halt Zeit, da mal was zu unternehmen.
Besser ein paar Monate unterirdisch als ein paar beschissenste Jahre vor dem elendliglichen Krepieren an einer Leber, die sich in Wohlgefallen auflöst.
So betrachtet, beginnt die zuerst düstere Realität auch schon wieder Farbe zu gewinnen, heller zu werden Wink
Nochmals alles Gute !
Cheers
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 9. März 2016 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ja rock hat recht interferon ist heftig ich kenne genug Leute ie die methadosi.s verdoppeln mussten während der Behandlung. weil es net auszuhalten war sonst.wegen den Fieber
Attacken usw.ich hatte immer Glück mich net mit HIV oder hepa an zu stecken.
Das lag daran das ich niemals Nadeln Wasser oder filter tausche und wegen HIV hatte ich
Echt Glück denn ich hab schon genug freundinen gehabt,da hat ich echt Glück denn Gummis
Sind net mein Fall,da geht bei mir nichts.gut die ersten male hab ich sie notgetrungen benutzt
aber nach einer Zeit natürlich net mehr,sind lebestöter!lg
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. März 2016 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Guter Tipp "Rock", auf jedenfall werde ich erstmal mehrere Ärzte aufsuchen
um eben verschiedene Meinungen einzuholen bevor ich eine Hep-Therapie beginne.Es muss doch möglich sein um diese Interferon-Therpie herumzukommen und eine Schonendere zu finden. Ich habe echt Horror vor den Nebenwirkungen.


Shocked


so Long
mikel
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 9. März 2016 15:30    Titel: Re: Hepatitis C Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
... ; O-Ton meines Doc: "Neue, hochwirksame Hepatitis-C-Medikamente sind teuer, deshalb hat der Bund ihre Verschreibung limitiert". Ich bin der Meinung, dass die Medikamente für alle verfügbar sein müssten.

so long
mikel


Hi Mikel,

was meint denn der Doc damit? Gibts die neuen ´teuren´ Medis nur für einen
ausgewählten Kreis? Für normale Menschen nicht erreichbar?
Unser Gesundheitssystem ist einfach der letzte Scheiss geworden, und das in allen
Bereichen, sowohl z.T. für die darin arbeiten müssen und für den
überwiegenden Teil der Patienten.
Ich bin zum Glück Hep verschont geblieben, habe aber Zirrhose in
Anfangsstadium gehabt. Die Leber hat sich wieder sehr gut erholt.


Alles Gute!

LG N
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 10. März 2016 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nebu,

ohne Interferon und Ribavirin beträgt die Heilungsrate mit dem Kombinationspräparat "Harvoni" zwischen 95 und 99% nach 12 Wochen. Bei einer niedrigen Viruslast (unter 3 Mio) genügt eine 8-wöchige Behandlung.

Dein Doc muss mal wieder zur Fortbildung. Obwohl die Tabletten schweineteuer sind (28 St ca 20.000€) ist die Behandlung wirtschaftlicher als die halbjährige Interferon/Ribavirinbehandlung, die beim Genotyp 1 eher bei 30 als bei 60% liegt.

Eine Heilung mit Harvoni kostet 40.000 bis 60.000€, mit Interferon/Ribavirin wegen der schlechten Heilungsquote aber deutlich mehr.

Die Kosten der Medikation belasten das Budget des Arztes nicht, der gibt eine Sonderziffer an und das wars.

Im Gegensatz zu Interferon/Ribavirin ist Harvoni sehr gut verträglich, ich habe bisher noch keine Nebenwirkungen gesehen.

LG

Praxx
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 10. März 2016 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Also mir hat der Doc das so erklärt; alle HepC Patienten wollen jetzt die neuen Medis und Therapie. Bei den Kosten die das veraursachen würde für alle, würde unser Gesundheitswesen grad mal explodieren. Höhere Krankenkassenprämien für alle wären die Folge. Klar dass die Kassen da irgenwie versuchen dagegen zu halten.
Demnach müssen die Krankenkassen die Kosten nur bei Patienten übernehmen, deren Leber bereits deutlich vernarbt ist oder die unter Begleit­erkrankungen von Hepatitis C leiden. Bei früheren Krankheitsstadien der chronischen Infektion werden die Kosten für eine Behandlung nicht vergütet.
Über das Medi Harvoni hat er nichts gesagt, aber das gibt mir natürlich Hoffnung,werde direkt mal nachfragen.Danke für den Tipp "Praxx"



LG
mikel
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo mikel,

bei mir wurde Ende des letzten Jahres eine Hep C (auch Genotyp 1a) festgestellt. Die Leber war noch nicht beschädigt.
Gleich nach der Sicherung der Diagnose hat mir der Arzt Harvoni verschrieben. Weil die Viruslast niedrig war, wurden 8 Wochen angesetzt.
Da gab es überhaupt keine Diskussionen oder Verzögerungen. Bei der ersten Kontrolluntersuchung nach 2 Wochen war ich bereits virenfrei! Und es gab nicht eine Nebenwirkung.

Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall dranbleiben. Notfalls solltest du zu einem anderen Arzt gehen. Denn dass die Behandlung nur gemacht wird, wenn bereits größere Schäden vorliegen, stimmt einfach nicht. Und mit dem Mittel kannst du fast sicher sein, dass du geheilt wirst, und du musst keine schlimmen Nebenwirkungen befürchten.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Viele Ärzte haben Hemmungen, die HCV-Medikamente zu verschreiben. Bei der Interferontherapie galt die Regel, dass nur bei Nachweis einer entzündlichen Aktivität , also GPT >doppelter Labornorm, eine Therapie begonnen werden sollte.

Die Krankenkassen haben mittlerweile mit den Herstellern Erstattungspreise auf niedrigerem, aber geheimen Niveau verhandelt, so dass niemand weiß, wieviel die eigentlich wirklich kosten.

Bei bis zu 100 k€ teuren Krebstherapien, die keine Heilung, sondern nur ein gering verlängertes Überleben bewirken, hat komischerweise niemand Bedenken, die auch einzusetzen.

Würden alle Patienten mit Multipler Sklerose, HIV und Hepatitis C sachgerecht behandelt, müssten dafür sämtliche Arzneiausgaben der Krankenkassen aufgewendet werden!

Da die Patienten nahezu vollständig geheilt werden können, besteht hier sogar die Möglichkeit, die Hepatitis C völlig auszurotten und damit immense zukünftige Ausgaben einzusparen.

Angesichts der Milliardenbeträge, die deutsche Krankenkassen für vollständigen und nachweislichen Unfug ausgeben - Akupunktur, Homöopathie, Osteopathie, Beitragrückerstattung, Bonuszahlungen an Versicherte, Fernsehwerbung - ist da noch genügend Luft im System, um durch Behandlung der Hepatitis C die Weiterverbreitung zu stoppen

Von 70.000 substituierten Drogenkonsumenten in D haben etwa 2/3 eine HCV-Infektion. Die zu behandeln kostet 2.25 Mrd Euro - so what?

Werden alle 600.000 HCV-Infizierten innerhalb von 10 Jahren behandelt, kostet die völlige Ausrottung dieser Krankheit 30 Mrd Euro oder 3 Mrd pro Jahr

Bei 250 Mrd Gesamtausgaben der Krankenkassen sind das Peanuts! Für jeden TV-Werbespot einer Krankenkasse kann mindestens ein HCV-Infizierter geheilt werden - zapp mal durch die Fernsehlandschaft

Ich verstehe diese Kollegen nicht - die haben die Regresskeule der Kassen schon so verinnerlicht, dass sie das ärztliche Denken verloren haben...

LG

Praxx
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

@ Praxx,

ich hatte immer den Eindruck, dass Du kompetent in Deinem Fachbereich bist.

Aber von Osteopathie z. Bsp. hast Du null Plan, wie auch von anderen Methoden außerhalb Deines Dunstkreises. Find ich mager, das Du Dich hier so äußerst. Wer heilt, hat Recht! Zahlen, Studien sind oft gefaked, solltest Du eigentlich wissen!
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

dakini hat Folgendes geschrieben:
Wer heilt, hat Recht! Zahlen, Studien sind oft gefaked, solltest Du eigentlich wissen!


dakini, Praxx kann halt nicht aus seiner Haut heraus. Irgendwie sehe ich das auch ein, selbst wenn er sich äußerst unprofessionell verhält, was Bereiche außerhalb seines ureigensten betrifft. Und selbst dort herrschen Meinungen vor, über die man nur den Kopf schütteln kann. ZT auch ausgelöst durch Konventionen, durch Regelungen, mit welchen kaum jemand was anfangen kann. Wer sich da einreiht, ist selbst Schuld. Allerdings sind das dann die Automaten-Docs, die nach den Buchstaben der Vorgaben handeln.
Studien, die sakrosankten Schmierenblätter aus dem Elfenbeinturm ... Man möchte ja die reine Wissenschaft, nur darf man sich dann nicht so eng mit den Klienten verbandeln ... Wer zahlt hat recht, so könnte man Dein "Wer heilt hat recht" umwandeln und beides ist richtig.
Nur wird so der normale Hausarzt zum Vollstrecker der Auftraggeber, sprich Nutznießer von Studien. Oft genug nicht hinterfragt, aber wenn dann etwas Fremdes daherkommt, schließen sich die Reihen der Doc-Krieger und sie gehen im Sinne ihrer "Auftraggeber" geschlossen gegen den vermeintlichen Feind vor. Das sind keine Verschwörungstheorien, das sind Realitäten.
Aber sie haben nichts Anderes, woran sie sich orientieren können, die Docs. Ist ja eigentlich ein Dilemma. Scheuklappen bekommt man schon im Studium angepaßt, was soll da noch weitergehen ?
Jeder achtet eifersüchtigst auf seine Pfründe und dabei geht Wesentliches verloren.
Ein paar Ausnahmen gibt es ja und ich bin fast etwas stolz, die eine oder andere dieser Ausnahmen zu kennen bzw sogar zu meinem Freundeskreis zu zählen. Dazu noch ein Pharmareferent, der große KH betreut.
Die versorgen mich immer wieder mit Infos aus ihrem Alltag. Am Liebsten würde ich ja ein paar Firmen nennen, die besonders aggressiv vorgehen - ohne Rücksicht auf Verluste !
Es ist ein schmutziges Geschäft, bei dem ein sehr hoher Prozentsatz der Ärzte mitmacht. Sie es aus Angst um den Job, sei es aus Angst vor der Obrigkeit, aus genereller Ängstlichkeit etc. Es gibt viele Gründe, die gerade Ärzte ihre Berufung und sogar die Zivilcourage vergessen lassen.
Daraus entsteht ein Bild, in dem die Ärzte nicht gerade gut dastehen. Man merkt es auch irgendwie, Ärzte haben nicht mehr den guten Ruf, den sie noch vor 30-40 Jahren hatten. Die Patienten sind nicht schuld ...
Es sind die Vorgaben der Politik, der Kassen und jener, die beim Arzt nie lange warten müssen - die Pharmareferenten, verlängerte Arme der Industrie - aber auch die Ärzte, die sich das alles auf's Auge drücken lassen und es irgendwann in ihr eigenes Gedankengut integrieren.
Ach was, wir werden sie nicht bessern, unsere Elite in weiß. Man muß halt suchen, um aus dem Durchschnitt doch den einen oder anderen Typ Arzt zu erwischen, der zumindest bewußt Arzt ist und nicht nur Befehlsvollstrecker, der sagt, nein, das geb' ich Dir nicht, auch wenn's für Dich ideal wäre.
Cheers
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Behandlung sollte "de lege artis" erfolgen,also nach dem neuesten Stand der Medizin,davon ist D aber Lichtjahre entfernt...
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ja klar, wer die heiligen Kühe der Komplementärmedizin beleidigt, muss mit einem Frontalangriff rechnen...
Die Teile der "Osteopathie", deren Wirksamkeit nachgewiesen ist, sind als "Chirotherapie" bzw. "manuelle Medizin" seit langem Teil der medizinischen Versorgung in Deutschland.
Da existiert wenigstens ein ungefähre Vorstellung davon, wie die Effekte zustande kommen, und diese Effekte sind auch reproduzierbar. Ich kann diese Techniken erlernen, und es ist auch nachvollziehbar, warum diese Inhalte erlernt werden müssen.
Osteopathie stellt ja im Gegensatz dazu ganz wilde Zusammenhänge zwischen inneren Organen und deren Funktion mit dem Bewegunsapparat her, da geistern bizarre Vorstellungen herum, "Energiezysten" und dgl. Unfug, alle paar Jahre werden neue Säue durchs Dorf getrieben.
Waren es beim Osteopathieerfinder Taylor noch die Arterien, sind es mittlerweile die Faszien, die angeblich der Schlüssel zu allen Beschwerden sind...
Der größte Teil der Menschen, die von der ach so tollen Osteopathie schwärmen, wissen überhaupt nicht, wovon da überhaupt die Rede ist, Hauptsache es ist irgendwie "alternativ" und möglichst esoterisch.
Ich empfehle mal einen kurzen Blick in Wikipedia, um zu klären, wovon dabei die Rede ist.
In D gibt es Tausende von Ärzten, die eine solide (und teure) Ausbildung in "manueller Medizin" durchlaufen haben und jetzt feststellen, dass es mit einem bunten Osteopathiediplom für die gleiche Tätigkeit das zehnfache Honorar gibt, für Nichtärzte mit fragwürdiger, weil völlig ungeregelter Ausbildung.
Krankenkassen geben hierzulande Geld aus für bizarre, mythisch-magische Heilslehren, deren postulierte Wirkwege mit den grundlegenden Erkenntnissen der Naturwissenschaften unvereinbar sind, und selbst Ärztekammern scheuen sich nicht, Ausbildungen anzuerkennen, deren Inhalte für den Behandlungserfolg so nützlich sind wie das Auswendiglernen des Düsseldorfer Telefonbuchs.

Wer heilt hat recht - aber nur dann, wenn er beweisen kann, das tatsächlich ER geheilt hat!

Wenn Akupuktur hilft, egal wo und ob überhaupt gestochen wird, wenn Homöopathie wirkt, ob der Patient das mühsam repertorisierte Mittel bekommt oder nicht, ist damit nachgewiesen, dass Nadelstiche bzw aufmerksame geduldige Zuwendung helfen, ob nun die Theorie dahinter richtig oder falsch ist.
Das gleiche gilt natürlich für die Osteopathie, sobald sie die evidenzbasierte manuelle Medizin verlässt...
Wer dafür Geld zur Verfügung stellt, aber andereseits für die nachweislich wirksame medizinisch-wissenschaftliche Behandlung kein Geld ausgeben will, handelt irgenwie merkwürdig.
Für eine homöopathische Erstanamnese fließ mehr Geld als für eine biografische Anamnese beim Psychotherapeuten, ein gut organiserter Akupunkteur erwirtschaftet in einer Stunde das "Regelleistungshonorar" für 4 Versicherte

Wer Wundermedizin haben will, soll sie gefälligst selbst bezahlen - Placebos wirken um so besser, je teurer sie sind!

LG

Praxx

PS: Was ist wichtiger? Menschen von einer nachhaltig lebensbedrohlichen Krankheit zu heilen (Hepatitis C) oder mit teurer Pseudomedizin Mitglieder zu keilen?
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wer wirbt hier "Mitglieder" für teure Pseudomedizin ? Schmeißt ihn sofort 'raus !
Cheers
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