Doppelleben

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Hekoexam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.03.2016
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 00:13    Titel: Doppelleben Antworten mit Zitat

Hallo allerseits!

Erstmals würde ich mich gern vorstellen. Ich bin 27 J alt und momentan ca. seit 04/2015 auf Heroin drauf, und auf Kokain 1-2 die Woche und Alkohol zum Kokain, jedoch sind Kokain und Alkohol nicht die Drogen, die ich nicht stoppen kann derzeit (mit Alkohol hatte ich ne Vorgeschichte, hab ihn aber derzeit unter KOntrolle, weil ich Heroin als Ersatz für "Alles" konsumiere).
Mein Heroinproblem hat mir begonnen ziemlich auf die Nerven zu gehen, jedes Mal wenn ich entscheide es nicht mehr zu nehmen, fällt mir wieder ein, wieso ich es angefangen habe zu nehmen und spätestens wenn der Entzug richtig los geht bin ich schon bei der nächsten line.
Meine Vorgeschichte: Ich habe schon seit meinem 15 LJ angefangen Drogen und Alkohol zu konsumieren, mit der Folge dass ich mit 24 Jahren eine Langzeitherapie machte, weil es meine engeren Mitmenschen und damit auch meine Familie mit mir nicht mehr "gepackt" haben - meine Alkoholexzesse waren (im nachhinein betrachtet) gar keine Suchtproblematik, sondern eine Verhaltensproblematik, was von "Experten" als Sucht definiert/diagnostiziert wurde und ich damit auf diese Klinik kam, die "selbstverständlich das Problem lösen wird und ich danach super gesund wieder mein Leben geniessen kann" - und ich (ehrlich gesagt) diese Therapie wegen ihnen angetreten habe (was jetzt gesehen eine meiner vergeudetsten Zeiten im Leben waren). In dieser Klinik habe ich mit "richtig" süchtigen Mitpatienten zu tun gehabt, die zur Hälfte auch aus dem Knast kamen und mit denen ich eigentlich auch ganz gut klar kam...
Im Feb/15 kam ich dort raus und Apr/15 griff ich schon - verharmlosender als ich es früher jemlas getan hätte - zu Heroin und begann es regelmäßig zu schnupfen. Alles verlief einfacher (gefühlsmäßig), ich fühlte mich jedem Problem ggüber stark genug und ca. 5 Monate war ich überzeugt die Sucht zu beherrschen (d.h. Entziehen von Heroin wird für meinen gestärkten Charakter kein Problem sein. Der Schädlichkeit bin ich mir bewusst: "nämlich im Internet steht Morphinisten werden älter als Alkoholiker" - Streckstoffe im Heroin zu beachten, habe ich einfach vedrängt), doch dann kam etwas was ich eigentlich vorraussehen sollte: Mein "wirklich guter Heroinconnect" ( ich habe nie mehr als ein g am Tag gezogen, weil es nicht brauchte und gewöhnlich waren 0,3 g /Tag, was sich bis heute hält) ist aufgeflogen und ich hörte von der Connection 2 Wochen nichts mehr... KRACH vom allerfeinsten - ich habe gedacht Filme wie "Jim Carroll- in..." wären eine pure Übertreibung, aber da überzeugte ich mich vom "braunen Teufel" und mir wurde erstmals bewusst auf was ich mich da eingelassen habe. Verzweifelt versuchte ich in den ersten paar Tagen Shore auf der Strasse aufzubringen, jedoch konnte man nichts mit dem messen, was ich gekriegt habe und irgendwie kam ich auf das in Wien weitverbreitete Substi, was mir dann im Endeffekt half "die Krise" unter Kontrolle zu kriegen - eine Erleichterung zu wissen was zu tun, wenn dann doch der Connect mal "meier" geht. Auf jeden Fall wusste ich jetzt über mögliche Gefahren des "Heroinkrachs" Bescheid, wobei ich lieber da vielleicht ohne geblieben wäre und vielleicht jetz ganz weg wäre - aber wer weiss.
Die ganze Zeit über habe ich - bis vor 2 Monaten, seitdem bin ich arbeitslos - einen Job ausgeübt (habe selbst gekündigt) und meine Familie erfolgreich geschafft zu belügen und sie von nichts davon Wind kriegten, niemand, keiner meiner Freunde - nur der Dealer selbst wusste von meinem Konsuum und sogar dem verheimlichte ich süchtig zu sein, weil ich wusste, dass Dealer damit nur ihre Vorteile ziehen könnten, irgendwann einmal sicher. Ich beachtete jedes Detail um nicht auffällig zu werden und schaffe bis jetzt (heute) auch weiterhin.
Das schlimme ist, dass dieses Doppelleben (deswegen so der Name meines Themas) für mich nicht mehr leicht tragbar ist. Es muss raus, ich muss endlich irgendwo Hilfe holen und meine Sucht besiegen (ich sage "muss", meine aber "will"), nur weiss ich dass mir die Suchttherapeuten erfahrungsgemäß da wenig helfen können, da ich das Ganze schon durch habe. Ich würde es gerne meiner Familie sagen, jedoch kann ich da nicht mehr mit jedem seiner Ünterstützung rechnen, wie gesagt zu viel haben die schon durchgemacht und eine neue noch schlimmere Offenbarung wäre weiss ich nicht von welch hohen Konsequenzen begleitet.
Nebenbei: Ich habe im Alkoholrausch vor ca 3-4 Monaten meinem Bruder alles gebeichtet ihn gebeten mit mir eine 7-14 tägige Entuzugskur in Belgrad zu machen, also ihn gebeten mich zu begleiten - er lehnte jedoch ab... ich fühlte mich so im Stich gelassen, ich habe ihm danach gedroht es nicht weiterzusagen und im versprochen ihn nie wieder darauf anzusprechen. Seitdem ist unser Verhältnis so als wäre nichts passiert, ich will ihn gar nicht damit belasten und er - glaube ich - verdrängt es, weil er es einfach nicht packt, nochmal die ganze scheisse!
Meine Frage: Was würdet ihr meiner Meinung nach tun? Es veröffentlichen - ein Leben lang abgestempelt bei der Familie, Freunden, näherer Gesellschaft; es allein versuchen irgendwie oder einfach weitermachen und auf "vielleicht löst sichs irgendwann mal von selbst" hoffen?

Danke an jeden der die Geduld hatte sich den Text durchzulesen, ich musste einfach einiges loswerden.

LG
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sei kreativ und denk dir eine Krankheit aus. Sag deiner Familie dann, dass du dafür 6 Woche auf Kur musst. Die Kur ist dann in Wirklichkeit eine Entzugstherapie in einer fremden Stadt.

Wenn deiner Familie nichts von deiner Drogensucht weiß, wird sie keinen Verdacht schöpfen. Aber du musst dir schon mal einen Therapieplatz besorgen und das dann noch irgendwie überzeugend deiner Familie beibringen.
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kur ist einer Schweiz, damit sie nicht auf die Idee kommt dich zu besuchen. Hochgebirgsklinik Davos Wink

Die gibts wirklich und wird auch von deutschen Krankenkassen genehmigt. Informier dich mal was die alles so Krankheiten behandeln.
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Gaucho
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

in der schweiz[/list]
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 03:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

so ein Doppelleben zu führen ist schwer und für die meisten nicht lange möglich.
Du musst lügen, belügst die, die dir wichtig sind und das zerstört mehr als die Wahrheit.
Den Umfang der Wahrheit legst du fest, aber eben keine Lügen.
Man muss lernen zu seinem Leben zu stehen, mit all seinen Problemen.
Familie ist wichtig und gut, aber jeder lebt sein Leben, und ist erstmal nur sich selber verantwortlich.
Eine Heroinsucht, bei tgl. Konsum über einen längeren Zeitraum, die legt man idR nicht mal
eben so nach 14 Tagen Entzug einfach ab. Irgendwas hat dich dahin gebracht, dich mit Alk
und dann Heroin von deinen Problemen befreien zu wollen,
aber das funktioniert halt nicht, sondern verkompliziert nur alles.
Du bist also in einer Substitution, welches Submittel bekommst du?
Eine Möglichkeit wäre, dass du mit Hilfe der Sub deine Lebensstruktur festigst und
mit Unterstützung einer ambulanten psychiatrischen Beratung deine Problematik erkennst
und eine Lösung erarbeitest. Das braucht eine gewisse Zeit, aber das solltest du nicht
nur auf deinen Drogenkonsum projizieren, sondern eben auf deine Persönlichkeit,
Sozialisation, Familie und Leben. Ist ne gute Sache, die einen Menschen formt,
ganz unabhängig von einer Drogen- oder sonstigen Problematik. Man lernt sich selber besser kennen.
Mit einer gefestigten Persönlichkeit wird es dir leichter fallen, dein Substitut abzusetzen und ggf, drogenfrei zu leben.
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn du viel Geld hast - also viel, nicht 10 000 auf´m Konto - dich in der Schweiz oder besser Südfrankreich in eine Klinik zu begeben und dich im weissem Bademantel im Wellnessbereich liegend mit Blick auf das verschneite Alpenmassiv oder die Côte d’Azur , mittels Fussmassage durch die hübschen, ewig heissen Blondinen, von deiner Sucht befreien zu lassen.

Wien ist doch eine sehr schöne Stadt, habe dort gerne im Hawelka nen Mocca getrunken, gibts das noch?

Viel Erfolg!

LG N
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe jetzt in deinem Bericht nichts von Substitution gelesen, weswegen ich etwas irritiert bin, wie Nebu darauf kommt. Aber vielleicht habe ich auch was übersehen. Ist halt schwer, weil ich mit dem Smartphone lese.

Aber vielleicht könnte eine Substitution eine Möglichkeit für dich, dein Leben wieder zu ordnen.
Ich denke, dass für dich Subutex eine gute Wahl ist, weil es dich nicht so sediert, also dein Bewusstsein nicht in eine Wolke packt.
Falls es aber genau das ist, was du dir wünschst, wäre Methadon oder Substitol(Morphin) eine Möglichkeit.

Ich kenne mich nicht mit den Bestimmungen in Ö aus, doch bin ich sicher, dass du einen verständnisvollen Arzt findest.


Gruß, Fritze
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Hekoexam,

was hälst Du davon:

www.paxis-info.ch/escape.htm

Ich habe bisher nur Gutes davon vernommen. Die Entgiftung dauert 5 Tage

und danach wirst Du medikamentös betreut. Und zwar so, dass Du keinen

Rückfall baust bzw. bauen kannst.

Das Programm heisst:

ESCAPE TO LIFE Wink

Schau doch mal rein. Very Happy

Alles Liebe

wünscht Dir

Sepp
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

Die Seite heisst:

www.praxis-info.ch/escape.htm

Excuse me Embarassed !

Sepp
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 09:08    Titel: Re: Doppelleben Antworten mit Zitat

Hekoexam hat Folgendes geschrieben:
... und irgendwie kam ich auf das in Wien weitverbreitete Substi, was mir dann im Endeffekt half "die Krise" unter Kontrolle zu kriegen - eine Erleichterung zu wissen was zu tun, wenn dann doch der Connect mal "meier" geht. ...
LG


Argh, ich muss an meinem österreichisch arbeiten.
Du meinst mit Substi Substitol, wird im Gegensatz zu D ja wohl recht häufig verschrieben und auf dem Schwarzmarkt viel gehandelt.
Wenn, solltest du dir die Möglichkeit in Betracht ziehen in die Substitution zu gehen. Wien soll ja recht liberal sein, was die Sub betrifft.

LG N
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Wien ist doch eine sehr schöne Stadt, habe dort gerne im Hawelka nen Mocca getrunken, gibts das noch?


Warst Du der von Ambros besungene "Nockate im Hawelka" ? Wink
Das Hawelka gibt's noch, aber der Alte, der alte Chef ist schon gestorben. Ein Sohn leitet's jetzt.

Und ja, in Wien ist Substi recht leicht verschrieben zu bekommen.
Tipp: Morgens um 8 zu einer Apo gehen, wo die Junkies vor der Tür stehen und auf Einlaß/Stoff warten. Dort fragst Du nach einem guten Arzt. Es gibt welche, die fragen gar nicht, schreiben gleich auf, was Du begehrst - Substi oder Compi bzw Subutex zumindest.
Das geht zwar weit, weit am Ziel der Substitution vorbei, aber warum soll man es nicht ausnützen, wenn's so leicht geht ?
Ist allemal besser, als sich Dreck in der U-Bahn zu kaufen und dabei noch meier zu gehen Wink
Cheers
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

rock hat Folgendes geschrieben:
nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Wien ist doch eine sehr schöne Stadt, habe dort gerne im Hawelka nen Mocca getrunken, gibts das noch?


Warst Du der von Ambros besungene "Nockate im Hawelka" ? Wink
Das Hawelka gibt's noch, aber der Alte, der alte Chef ist schon gestorben. Ein Sohn leitet's jetzt.

... noch meier zu gehen Wink
Cheers


Hi rock,

Österreichisch ist echt ein witziger, sympathischer Dialekt.Hab mir jetzt mal den Danzer aufgelegt.

...muss mal wieder meier gehen, oder besser nicht Question
was heisst das den genau?

LG N
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
...muss mal wieder meier gehen, oder besser nicht Question
was heisst das den genau?


Besser nicht Wink Meier gehen bedeutet, daß man aufgeflogen ist, uU, daß man hinter Gittern sitzt.
F: Wo ist der Nebukadnezar, ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen ?
A: Kein Wunder, der ist vor ein paar Wochen meier gegangen.
Alles klar ? Wink
Cheers
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Den Ausdruck kannte ich auch nicht. Na denn, man lernt halt nie aus
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

rock hat Folgendes geschrieben:
nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Warst Du der von Ambros besungene "Nockate im Hawelka" ? Wink


Alles zurück ! Fehlinformation, sorry !
Nicht Ambros hat das Hawelka besungen, es war der Danzer, Georg Danzer ...
Superwichtig, gell ? Wink
Cheers
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 11. März 2016 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

rock hat Folgendes geschrieben:
rock hat Folgendes geschrieben:
nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Warst Du der von Ambros besungene "Nockate im Hawelka" ? Wink


Alles zurück ! Fehlinformation, sorry !
Nicht Ambros hat das Hawelka besungen, es war der Danzer, Georg Danzer ...
Superwichtig, gell ? Wink
Cheers


na der Schurli halt Wink

LG N
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