Keine Substi wegen Pharma - Opiaten ?!

[Suri]

Moin zusammen... zuerst einmal Danke für Eure Antworten...

@ Praxx
Ich war in Hamburg schon länger bei der Drobs, zum einen mit der KISS Geschichte zum anderen um Möglichkeiten durchzugehen, was das passendste für mich ist.

Clean sein steht zur Zeit NICHT zur Debatte.

Die Drobs in Hamburg hat mich, nachdem sie mich bis Anfang Juni noch telefonisch im 2 Wochen Rythmus begleitet hat, an die Institutionen in Niedersachsen verwiesen.

Vielleicht ist es in Hamburg / SH einfacher ohne Hero Konsum in Substi zu gehen. Der Vorschlag dazu kam ursprünglich von der Drobs um Konsum und Schmerzen unter einen Hut zu bekommen.

@ Endstation (Deine Beiträge finde ich immer sehr gut geschrieben und Hilfreich )

Ich habe alle Substi Ärzte in einem Umkreis von ca 50 km persönlich aufgesucht und mit Ihnen gesprochen. Ich habe Von jedem eine Abfuhr bekommen mit der Selben Begründung.

Von der Drobs, bei der ich jetzt bin habe ich, außer den Adressen und dem Hinweis das sie die PSB übernehmen würden, sonst kein Hilfsangebot bekommen.

Hamburg war da definitiv hilfreicher.

Bin jetzt dabei mich bis zur "Schmerzgrenze" runter zu dosieren um den Scheiß Beschaffungsstress einzudämmen. Alles andere werde ich dann erstmal Auf mich zu kommen lassen (müssen).

Liebe Grüße die Suri

[endstation]

hallo suri,

danke für die netten worte. man tut, was man kann... schreiben bringt mir spass und wenn ich über das thema sucht schreibe, kann ich auch meine eigenen suchtprobleme reflektieren...


vllt hilft es dir ja, wenn ich etwas von meinen erfahrungen berichte, als ich noch nicht in substi war..?!

ich bin jetzt ca. 10 jahre auf opiaten. mit mitte 20 hat das ganze angefangen, während ich studiert hab.. zwar war ich schonmal ein paar jahre davor für eine weile auf tilidin, aber das ganze hat sich relativ schnell wieder verlaufen wegen beschaffungsproblemen...

ich habe vor etwa 10 jahren aus reiner langeweile mal bei google nach tilidin gesucht. so bin ich dann auf einige treffer gestoßen, allerdings war das absolut kein vergleich zu heute, wo das ganze netz voll ist mit beiträgen zum thema, beschaffungstipps etc...

so weit ich mich erinnere, habe ich dann auch entsprechende erfahrungsberichte in foren gelesen und stellte relativ schnell fest, dass es noch mehr so bekloppte wie mich gab, die tilidin und co. als reine genußmittel ansahen.

zu jener zeit hatte ich aber keine direkten quellen und das ganze blieb also beim "trockenschwimmen"... ich ertappte mich aber irgendwann dabei, dass ich immer mehr zeit damit verbrachte, mir beschaffungstipps im netz durchzulesen. und so kam ich plötzlich an die heißbegehrten flaschen und tabletten ran.

zu beginn hatte ich alles gut im griff, aber das lief auch irgendwann aus dem ruder und ich nahm immer mehr. obwohl ich bereits über ärzte UND andere quellen versorgt war, reichte mir das nicht. und teuer war es auch noch...

irgendwann kam ich durch zufall an methadon ran. eine tablette methaddict lag zwischen 4-5 euro und mir reichte eine halbe bis max. eine tablette am tag völlig aus. ich kam also mit ca. 25-35 euro pro woche aus. das war als student trotzdem relativ viel geld, vor allem, weil ich noch nie in meinem leben über viel geld verfügt habe und somit immer einen sehr niedrigen lebensstandard gewohnt war. mit 20 euro kam ich normalerweise richtig lange aus...

das lief dann für längere zeit so, also ca. 3-4 jahre, glaub ich...
irgendwann dosierte ich mich aber hoch, ich weiß auch nicht warum, aber innerhalb relativ kurzer zeit verdreifachte ich meine dosis. das lief dann ca. 1 jahr so, ich brauchte pro tag etwa 15 euro für metha.
währenddessen habe ich ganz selten mal benzos genommen, besonders wenn kein metha verfügbar war. andere sachen und selbst alkohol rührte ich da schon lange nicht mehr an.

die beschaffung lief seltsamerweise relativ gut. ich hab mich immer bemüht, relativ schnell ZUVERLÄSSIGE kontakte zu knüpfen. mein ziel war nämlich folgendes: eine stabile versorgung, ohne dass ich ständig die hardcorejunkies in hamburg treffen bzw. sehen muß... ich finde nämlich die crackjunkies usw. vorm drobinn echt eklig. außerdem bin ich dort schon bestohlen worden und es wimmelt nur so von zivilbullen... die laufen streife zwischen der DroBs und dem ZOB und leider sind die in HH so ausgebufft, dass du sie nicht erkennst. die tarnen sich gerne als pärchen mit abgelebter kleidung, rucksack/tasche, altes, klappriges hollandrad und bierflasche in der hand... da können die leute dir hundertmal sagen "SEI VORSICHTIG! HIER SIND ÜBERALL COPS!", aber bis du nicht selbst mal mit genau solchen zivis konfrontiert wirst, denkst du ja in der regel: "ACH, ICH ERKENN DIE SCHON! DIE BENEHMEN SICH IMMER SO AUFFÄLLIG UND DEREN VERHALTEN WIRKT SO GEKÜNSTELT!"
aber ich hab noch nie so gut getarnte zivilstreifen erlebt wie in HH. das muß ich echt mal sagen... und es ist natürlich bitter, wenn du gerade frisch 20 tabletten organisiert hast und die nehmen sie dir direkt wieder weg.. dann bist du pleite UND affig...

naja, ich hab jedenfalls echt lange ohne programm gelebt. kostet zeit und geld, klar, aber ist immer noch besser, als wenn man alle 3 wochen den arzt für ne N3 tramadol anbetteln muß und sich über dunkle kanäle noch ein paar oxys für viel geld holen muß, weil die dosis vom doc ja doch nie reicht...

daher würde ich rückblickend auch nie mehr jemandem ohne not raten, sich selbst zu substituieren. dabei geht es gar nicht mal so ums geld, sondern eher um die unzuverlässigkeit und die illegalität. die gefahr besteht immer, dass man losfährt und man nix bekommt. mir ist es passiert, dass ich mit meiner letzten kohle abgezogen bzw. verarscht wurde... das war lehrgeld, hehe... passiert einem nur einmal im leben.

und natürlich kann es auch passieren, dass du eine zuverlässige quelle hast, die aber zufälligerweise auf bewährung ist und auf dem weg zum treffen mit dir beim schwarzfahren erwischt wird... dann stehst du da und denkst nur noch "scheiße!"...

ich würde auf jeden fall energisch um einen platz in substi kämpfen, wenn ich nicht vorhabe, clean zu werden.

es gibt zwar auch opiatsuchtler, die offiziell als schmerzpatienten laufen und dann auch morphin, oxycodon, hydromorphon oder fentanyl bekommen. alles opiate, die (OHNE TOLERANZ!) ganz hervorragend high machen... das hat der user @JP schon nicht unrecht.
aber ganz ehrlich: diese substanzen fördern auch das suchtverhalten und das craving enorm. man hat einen größeren nachdosierdruck als zb. bei methadon.
und in der schmerztherapie wird natürlich auch streng auf die dosis geachtet. in der substi kannst du sagen, wenn dir die dosis nicht reicht, um deine rezeptoren zu sättigen, aber als schmerzpatient wird halt ganz genau drauf geachtet, wie und wieviel du konsumierst. denn du bist offiziell ja nicht süchtig.
die substi ist diesbzgl. einfacher, weil man mit offenen karten spielt.

natürlich bringt die substi auch viele einschränkungen mit sich. und ich bin auch immer wieder genervt davon. aber wie ich bereits schrieb: unterm strich bereue ich den gang ins programm NICHT!


kommt für dich private substi in frage? bei uns ist ein flüchtling im programm, der noch keine krankeversicherung hat. der zahlt das privat, 25 euro pro woche. mir erschien das sehr wenig, ich hätte mit deutlich mehr gerechnet.
als privatzahler nehmen dich die meisten ärzte nämlich eher auf...

[Praxx]

25€ pro Woche ist ein "Sozialtarif" für mittellose Flüchtlinge. 25€ reichen kaum für das Substitut.
N.B.: Substitutionsbehandlungen können bei Flüchtlingen/Asylbewerbern aufgrund einer Einzelfallentscheidung nach amtsärztlichem Gutachten vom Sozialamt bezahlt werden. Liegt eine klare Indikation vor, dürfte das kein Problem sein. Knast oder gar Klinik wären erheblich teurer.

LG

Praxx

[Soltau]

Ich kann nicht verstehen, dass die Substi so hoch gelobt wird.

Ich kenne es vom Erzählen und BEREUEN jemals mit einer neuen Sucht begonnen zu haben.

Klar, es macht erstmal den Beschaffungsstress weg,
aber man bekommt evtl. sexuelle Probleme, Müdigkeit, Trägheit, viele nehmen zu von dem Metha bzw. Pola werden sogar fett und nichtmal einen Kick.

Wenn Herion verschrieben werden würde, wäre der Mensch wohl besser bedient, oder eben die EINMALIGE Anstrengung durch einen Entzug, vom Pola kommt doch wenn wir ehrlich sind kaum einer weg, man klatscht sich damit noch ein größeres Problem ans Bein - das ist meine persönliche Meinung,

vielleicht denkste mal darüber nach Suri, NOCH hast du die Wahl.

Soltau

[Suri]

Moin Endstation,

Da hast Du ja auch einen langen Weg hinter Dir... schön das es Dir jetzt so viel besser geht. Man hat ja irgendwie Immer das Gefühl allein mit dem ganzen Mist dazustehen.
Dann bist Du also auch Hamburger? Das ist Ja witzig. Dann kann ich Dir ja mal meine Geschichte erzählen...
Ich habe mit 14 angefangen zu kiffen, war zu der Zeit aktiv in der Szene um den Schanzenpark und die Flora aktiv und habe mit 15 das erste Mal Shore geraucht und fing 2 wochen später direkt an zu ballern. Die gut getarnten Drogencops gab es damals auch schon rund um den Hbf, Berliner Tor, Feldstraße, Schanze...etc. Ich hab mich mit meinem Kumpel zu der Zeit hauptsächlich zwischen Hbf süd und Kiez bewegt. Im drob inn waren wir regelmäßig zum Spritzentausch. Alk spielte zu der Zeit nur eine untergeordnete Rolle genauso wie Tabletten.
Als ich mit 17 anfing zu studieren ging die gute Zeit erst richtig los , denn ich bekam einen ganzen Haufen Bafög, mein Kindergeld und habe noch bei einer reichen Familie in Rahlstedt den Babysitter gemacht. Hatte im Monat bummelige 3 einhalb Tausend DM zur freien Verfügung die ich fleißig und hemmungslos verballert hab. (Im wahrsten sinne des wortes )
Mit 18 machte ich Führerschein und Von da an besorgten wir das Hero immer in Bremen. Qualität war da besser.
Als ich 21 war starb mein Kumpel, mit dem ich bis dahin immer zusammen hing. Ich hörte schlagartig mit Hero Auf, entzog kalt bei Freunden und rauchte ab sofort höchstens mal ein Blech. Bis ich 23 war, lebte ich ,bis Auf Kiffen und Alk ab und zu, völlig clean.
Dann lernte ich meinen ersten Mann kennen und stellte auch diese beiden Laster ein.
Bis ich 27 war lebte ich völlig abstinent. Nicht unbedingt zufrieden , aber clean



Dann betrog mich mein Ex, ich warf ihn raus und widmete mich von nun an immer mehr dem Alkohol. Ich wurde krank (Stress, Depressionen) und entwickelte daraus die Neuralgie, die mit Tramal und Tilidin bis heute behandelt wird. Das Tilidin hat mich, nachdem ich die ersten Tabletten gemörsert und mit ordentlich Alk kombiniert hatte, dermaßen angetriggert, das sofort wieder Lust auf mehr da war. Ich machte eine Psychotherapie und etwas später noch eine Traumatherapie, die mich aber irgendwie so gar nicht weiterbrachten. Ich habe das Tilidin eigentlich non stop Nur missbraucht. Zur Schmerzlinderung hätte das Tramal locker gereicht.
Dabei blieb es aber nicht. Ich habe mir dann Auf der Szene angefangen Oxys, Hydromorphon und Fenta zu besorgen. Ich hatte Angst vorm Hero, weil ich ständig hörte, wie schlecht die Qualität sein sollte. Damit bin ich eigentlich auch bis heute gut bedient gewesen, aber Du kennst das leidige Problem der Beschaffung...
Hat man was ist alles gut, ist die Hälfte weg, werde ich schon paranoid und fange an für Nachschub zu sorgen.
Ich bin jetzt runterdosiert auf 4 mal täglich 80 mg Oxy, dazu gibts ca 400 ml hochprozentiges und Cannabis nach Bedarf zwischendurch.
Hero hatte ich vor 2 Monaten mal Von einem Kumpel angetestet. War nicht die Beste Qualität aber immer Noch gut Genug um sich dran zu gewöhnen.
Blieb aber bei diesem einen Mal. Wenns mich mal ganz hart überkommt, hilft Fenta i.v. auch ganz gut.
Mein Benzokonsum war eigentlich eher immer nur nebensächlich. Mich plättet das zu sehr und ich fühle mich wie eine Schildkröte...

Das war jetzt mein "Lebenslauf"...

Liebe Grüße Suri

[Suri]

Moin Soltau,

Leider ist es mit einem Entzug ja nicht generell getan. Das Verlangen bleibt ja. Und es ist auch nicht immer und pauschal eine Therapie hilfreich. Klar hilft es, ggf. Sich neu zu sortieren und Alternativen für seinen Konsum zu finden.

Ich habe einen "Alltag " Wie jeder andere Mensch auch. Ich gehe arbeiten, ich kümmere mich um Einkauf, Haus und Garten während mein Mann im Betrieb ist. Der Konsum gehört gewissermaßen zu mir und meinem inneren Kompfort dazu.

Ich weiß, das eine Substi eine Neue Abhängigkeit bedeudet. Aber abhängig bin ich sowieso. Warum dem ganzen nicht den Beschaffumgsdruck und die Kriminalität
Nehmen?

LG Suri

[Soltau]

verstehe, und nebei fett und träge und blöde werden, macht ja nichts, müde ist auch nicht schlecht, da verschläft man sein Leben.

Kennst du persönlich jemanden, der in Substi ist

[Suri]

Soltau,

ich glaube nicht, das man nur wegen der Substi fett, träge und blöde wird.

Ich kenne Leute die substituiert werden und auf keinen Von diesen Leuten trifft es zu.

Lg

[Soltau]

Ich kenne auch welche und da möchte ich garantiert nicht tauschen,

so wünsche ich dir alles Gute, du weißt Bescheid, wundert mich, dass dus zum Thema gemacht hast, eine Substitution wirst du finden, das gelingt ja sogar Leuten, die sich nur Hilfe beim SpDi suchen in ihrer Stadt.

Soltau

[nebukadnezar]

[nebukadnezar]

[Cariote]

Hey Suri, da sind wir ja fast Nachbarn. Hast du es schon in der Bramscher Str Osnabrück probiert? Persönlich hingehen, nicht telefonisch. Der Arzt geht allerdings in 1Jahr in Rente.
Und was ist mit der grossen Praxis in der Innenstadt?
Wenn du magst chrissrolf ä t g m a i l punkt com
In der Mitte zwei s ist korrekt. chrissrolf bei g m ail mit c om am Ende.

Nooria gaga :Habe mich durch die Mails gearbeitet
Yez, Fjiara und Ast, wenn ihr mögt können wir auch... Haben vergessen die Nummern zu tauschen auf dem Treff. Gucke in meine Mails so schubweise herein... Zur Zeit ja... Nach dem Urlaub wieder Wochenlang nicht...
LgCaro

[Soltau]

[mikel015]

[quote="Soltau"]

[Suri]

Moin Cariot,
Ja, da war ich auch. Mir wurde auch gesagt, das er in einem Jahr in Rente geht und die "ohne Hero Geschichte" war auch da Thema.
Ich habe von der Drobs die Nummer von Dr. Maria B. In Osna bekommen und die hat mich im persönlichen Gespräch an diverse andere Ärzte verwiesen.

Ich denke ein Problem ist vor allem, dass ich ja zusätzlich Schmerzpatient bin.

LG Suri