Ständig Jobprobleme wegen Programm, wer noch?

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Wild_Rose
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Anmeldungsdatum: 11.07.2016
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kleinkariertes Volk Razz
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Was und wen Rose sprichst du an? Hier kann doch jeder seine eigene Meinung einbringen, was in einem Forum auch gefragt ist.
Im Übrigen ist es angebracht sich eines gepflegten Umgangstons zu bedienen, damit man auch ernst genommen wird.

Soltau
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:
Ich sag mal zum Thema, ins Programm geht der Mensch freiwillig, dann muss er sich eben an die Strapazen und Regeln dort halten.

Jeder Mensch hat die Freiheit einen Entzug zu machen, mit anschließender Langzeittherapie und dann ist er ein freier Mensch. .

Gruß
Soltau


Hi soltau,

ist son´ bisken schwarz weiss denken, oder?

Du bist ja von einer Heroinabhängigkeit oder Opiatabhängigkeit verschont geblieben und musstest dich so nie mit einem Ausweg oder möglichen Lösung beschäftigen, aber die Entscheidung ob Entgiftung und LZ Therapie oder Substitution, die trifft man nicht aus einer Laune heraus. Das hängt von u.U. vielen Lebensfaktoren ab, z.B. angefangen von der psychischen Situation, über die berufliche und ggf. auch partnerschaftlichen/familiaeren Situation. Das ist dann schon alles wesentlich differenzierter zu beurteilen.

LG N

PS cooler Hund Cool
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, noch vergessen: die zur Zeit praktizierte Substitution ist in vielen Punkten falsch und auch wenn man sich für die Sub entscheidet und sich demzufolge erstmal mit Regeln abzufinden hat und sich daran halten sollte, so heisst dass doch nicht, dass sich nichts ändern muss!

LG N
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:


PS cooler Hund Cool


Bist auch ein Schöner Nebu Mr. Green

Das stimmt, mit Heroin und Opiaten hatte ich nichts zu tun. Ich kapier bei der Substitution nicht so recht, es gibt keinen Kick, die Leute nehmen es um im Alltag zu funktionieren.

Entzug und Langezeittherapie geht etwa über ein halbes Jahr und dann hat man alles los. Bei der Substitution bleiben manche ein Leben lang drauf hängen oder 10 oder 20 ... Jahre.

Es wählt jeder selbst, egal ob Familie, Beruf oder was eben ist, Priorität wird gesetzt vom Betroffenen - deshalb komme ich nicht so recht mit. Mir wär alles egal, Hauptsache ich kann normal leben, Koks machte mich nicht arg süchtig, ich hab aufgepasst, war auch schwer, meine Option war immer Entzug, wenn ich das alleine nicht hin krieg, auch beim Alkohol, was hab ich zeitweise gesoffen, egal der Beruf, die Familie zieht mit, wenn es ihr wichtig ist,

unterschiedliche Handhabung,

ich finde Substition keine gute Sache, deshalb schrieb ich das oben, das ist wie ein nicht wahr haben wollen und sich der Verantwortung entziehen. Für manche passt es doch sehr gut, wie hier oft zu lesen ist Confused

Gruß
Soltau
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candy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich versuche es mal in Kurzform. Ich hatte am Anfang meiner Ausbildung einen Unfall und bekam.vom Arzt Tramal verschrieben. Leider fand ich Gefallen daran, hauptsächlich weil es einem von der Psyche her so abschirmen. Nebenbei, ich.hab immer wieder mal depressive Episoden. Egal. Naja, auf jeder Station gab es Tramal als N3 im normalen Schrank. Wird ja net aus dem BTM Buch ausgetragen. Und da ich alle paar Wochen auf ner anderen Station war kam ich an meine Mengen, OHNE DASS JE EIN PATIENT SEINE MEDIS NICHT BEKAM. SO ASSISTIEREN BIN UND WAR ICH NIE! Naja, ich hab dann Examen gemacht, als Kursbeste mit einem 1,5 Schnitt, nur mal nebenbei. Zu dem Zeitpunkt war ich aber körperlich noch nicht abhängig! Hab dann (ohne jegliche Suchtmittel in der Schwangerschaft, wenn man von der einen oder anderen Zigarette mal absieht) 2006 meine Tochter geboren. Dann fing ich an zu arbeiten, auf einer Intensiv. Und dort kam der Absturz! Team möchte mich von Anfang an nicht, wurde vom Chef gemobbt...) Naja TROPFEN gab es da keine. Nur Ampullen. Und so hab ich von den Post-OP Patienten, wenn da 1/2 Ampulle Dipidolor gegeben wurde und die andere 1/2 innerhalb meiner Schicht nicht mehr gebraucht wurde die andere Halbe eingesteckt (offiziell wurde die natürlich verworfen) Oder bei einem Patient der hätte 3 Ampullen über 24h haben dürfen, hat aber nur 1 gebraucht, dann hab ich die anderen 2 auf diesen Patienten ausgetragen. Aber ich betone es nochmal weil es mir wichtig ist, ich habe NIE jemanden leiden lassen! Ich weiss selbst was Schmerzen sind! Gut, okay, so könnte es nicht weiter gehen! Ich habe mir dann FREIWILLIG einen Job innerhalb der Pflege gesucht, bei dem ich nicht mehr mit BTM in Kontakt komme und habe dort gekündigt. Die beste Entscheidung meines Lebens! Ja und jetzt arbeite ich schon jahrelang in der Heimbeatmungspflege. Also bei einem Patienten zu hause bei dem. Immer von 20.00-8.00. Aber nach meiner Kündigung hatte ich ein Problem: Ich war ja mittlerweile körperlich schwer abhängig. Und mein Arzt eröffnete mir, das ich ins Programm muss. So war es dann. Heroin kam da erst, ab und zu mal. Wollte einfach mal wissen wie es ist. Habe auch Entgiftung und Therapie hinter mir. War 1 Jahr clean, aber mein Mann hat mich.wieder reingerissen. Er ist dann auch raus aus dem Krankenhaus und arbeitet jetzt auch beim ambulanten Dienst. Zum Selbstschutz auch. Ja und bei dem Arzt sind wir jetzt seit 2012. Würde ja gern wechseln, aber bei einem neuen müsste ich ja erst nochmal zig saubere UK JEDEN Tag kommen. Ich schaffe die ganze Belastung so gerade noch so. Wir haben Kind, 10, kommt jetzt aufs Gymnasium, wir haben ein Haus, wir fahren beide Auto. Und drück arbeiten tut bei uns auch keiner! Oder seid ihr Mords drauf von eurem Pola? Hab keinen Beikonsum. Nur Antidepressiva und die, weil ich sie brauche! Mit der UK: Märker haben die net. Soeichelprobe gibt's da auch nicht,angeblich zu teuer. EINMAL hatte ich meine Einmalkatheter vergessen, da musste.ich mich splitterfasernackt ausziehen und "durfte" dann allein aufs Klo. Ich.mach das ja mehr oder weniger freiwillig, weil ich KANN sonst nicht. Hab die Einmalkatheter immer in der Tasche und so einen kleinen Spiegel für ans Bein. Mach das auf der Toilette im Beisein der Arzthelferin und natürlich steril, aber im Stehen. Und ich brauch dazu nicht länger als jemand der "normal" pinkelt. Ach und ich bin aus dem Saarland, weil jemand fragte. Und ich.habe vor ein Buch mit Schwerpunkt Substitution und Sucht zu schreiben. Ich glaube zwar nicht damit was zu bewirken, aber wenn jeder nur ein bisschen was beiträgt, so Gott vielleicht wird es irgendwann besser!
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candy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sind ein paar Fehler drin. Sch... automatische Worterkennung! Schreib nämlich aufm Smartphone Sollte natürlich oben heissen ICH BIN NICHT SO ASSI ANDEREN LEUTEN IHRE SCHMERZMEDIKAMENTE ZU KLAUEN! Aber noch eine andere Frage: Wie realistisch ist es von 90 mg Pola nochmal runter zu kommen und in welcher Zeit? Bin seit 4 Jahren auf der Dosis und fast metabolizier. Also ich werd nach 20 h schon leicht affig. Trotz 90 mg! Der Körper gewöhnt sich halt an alles. Mein Mann kriegt 70mg.
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candy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Und zum Thema Entgiftung und Langzeit: Habe beides hinter mir, da war meine Kleine 2 und in der Zeit bei der Oma. Heute kann ich.mir das schlichtweg nicht mehr leisten.Die Kleine kommt aufs Gymnasium, da ist fehlen nicht und für Entgiftung kriegt man heute von der Kasse noch 2 Wochen. Haha.Meine Kleine braucht eine bestimmte Diät. Wer soll sich sonst um sie kümmern? Ich WILL auch gar nicht so lange von ihr getrennt sein.Hätte ich kein Kind wäre es was anderes. Also muss ich mich wohl oder übel damit abfinden noch einige Zeit in Substitution zu bleiben. Es ginge ja "NUR" darum 1x, statt 2x die Woche zum Arzt zu müssen, wegen der Arbeit. Die ist nämlich so echt in Gefahr! Und wir haben Kind, Haus, Hund, Auto, Job. Wer wenn nicht wir sind sozial integriert. Ich engagiere mich sogar politisch. Mensch, das ärgert mich so, zumal es Leute da gibt die nur 1x die Woche hin müssen. Kann man da wirklich gar nichts sonst noch tun? Oder geht's dem Arzt nur ums Geld abkassieren?
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann nach wie vor nicht verstehen, dass man sich eine Substitution antut, wegen Autos, Haus, Job, Urlaub usw. - jeder wählt selbst und du hast so gewählt Candy und nun musst du halt dieses Zeugs dir jeden Tag abholen und nach 20 Std. wirst du affig wie du beschreibst - ich sehe da überhaupt keinen Sinn darin,

Soltau
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das Kind wird seinen Weg finden Candy und sie wird intuitiv bemerken wie die Mutter permanent unter Stress steht.
Es gibt Möglichkeiten, einen Vater hat das Kind auch, eine Oma evtl. und soziale Leistungen gibt es ebenfalls, da müsstest du dich informieren, Klassenwiederholung ist kein Beinbruch auf das ganze Leben betrachtet und so weiter und so fort.

Du wählst und du hast die Konsequenz, da nutzt kein Jammern, jeder der konsumiert trägt die Folgen und jeder bekommt eine Chance, der mag und der, der in Substi will trägt die Kosten dafür und die sind dein Leid von dem du hier schreibst.

Soltau
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hi candy,

ich hab eben erst gesehen, dass du noch einen Thread laufen hast "kalter Polaentzug" oder so in etwa,

das bedeutet, dass du willig bist, nun denn, ein Weg wird sich finden, wenn es dir gelingt von einer anderen Seite auf die Problematik zu schauen, nun, nicht die richtigen Worte, aber vielleicht weißt du es dennoch,

alles Gute,
Soltau
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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2016 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Vorneweg: Der Beruf Krankenschwester/-pfleger ist mit einer BtM-Sucht unvereinbar. Du kannst den Job nur deshalb machen, weil ein Arzt dir fahrlässig bescheinigt hat, dass du für den Beruf geeignet bist. Du hast also Glück, dass du noch in deinem Beruf arbeiten kannst. Eigentlich bist du mit einer BtM-Abhängigkeit berufsunfähig und müsstest umschulen - dein Mann natürlich auch.


da hat @candy aber glück, so einen arzt von gottes gnaden zu haben...

ganz ehrlich: ärzte und pfleger können doch saufen so viel sie wollen - alk gibts hier an jeder ecke legal. aber die bösen, bösen opiate unterliegen ja der kontrolle einiger weniger "fachleute"... ich finde das nicht besonders fortschrittlich.

was sagt denn eine opiatabhängigkeit bitte über die qualität ihrer arbeit aus?
m.m.n. NICHTS!

und was machen wir superdemokratischen, fortschrittlichen kontrollfetischisten denn bloss, wenn ein pfleger oder arzt höchstselbst als schmerzpatient BTM-opiate konsumiert? ach ja, der ist ja nicht süchtig, klar... aber wenn er ins programm geht, ist er süchtig, gell?

unter uns: das sind lediglich auswechselbare ETIKETTEN, praxx.
natürlich, in den leitfäden ist alles beschrieben, wir haben für alles einen goldstandard.

m.e. ist die soziale wirklichkeit aber deutlich komplexer, vielschichtiger. da kann man nicht alles in schubladen sortieren.

wohlgemerkt: ich rede NICHT von pflegern, die sich aktuell an BTM von patienten vergehen o.ä. scheiße bauen. das geht selbstverständlich gar nicht.

aber NUR aufgrund der langzeiteinnahme von opiaten (ach ja, hier ist das ja eine "sucht") auf die fehlende eignung zu schließen, zeigt die ganze borniertheit unserer hohen herrschaften.

da wird ein andreas lubitz eher ins cockpit gesetzt und ein robert steinhäuser auf den schießstand gelassen, als dass man einen morphinabhängigen pfleger in ein KH lässt.

isso.
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2016 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

candy hat Folgendes geschrieben:
Es ginge ja "NUR" darum 1x, statt 2x die Woche zum Arzt zu müssen, wegen der Arbeit. Die ist nämlich so echt in Gefahr! Und wir haben Kind, Haus, Hund, Auto, Job. Wer wenn nicht wir sind sozial integriert. Ich engagiere mich sogar politisch. Mensch, das ärgert mich so, zumal es Leute da gibt die nur 1x die Woche hin müssen. Kann man da wirklich gar nichts sonst noch tun? Oder geht's dem Arzt nur ums Geld abkassieren?


hallo candy,

mir ging es lange genau wie euch. schichtdienst, 40std/woche und trotzdem täglich antanzen, auch sonntags...

das programm dient lediglich dazu, die junkies unter staatliche kontrolle zu bekommen. das argument der "hilfe" oder "resozialisierung" ist m.m.n. einfach nur billgst vorgeschoben.
es mag in der anfangszeit der substi sicherlich auch mal MIT darum gegangen sein, den menschen zu helfen; gerade einige ärzte, sozialwissenschaftler und politiker haben sich diesbzgl. hervorgetan.

aber mittlerweile läuft das programm einfach so, ohne dass auf aktuelle soziale entwicklungen bezug genommen wird.

heutzutage sind nicht mehr alle opioidkonsumenten krank durch "needle-sharing", gestreckten stoff etc... und auch längst nicht jeder ist kriminell. mehr noch: es gibt sogar immer mehr user, die nie heroinsüchtig waren und im programm landen (stichwort: "berliner tilidintrend" ab. ca. 2006/07 usw.).


bei mir ist der eindruck entstanden, dass das programm sehr stark auf arbeitslose vollzeitjunkies zugeschnitten ist. vieles dort ist entwürdigend und es kommt nie zu einem echten, vertrauensvollen arzt-patienten-verhältnis, weil dort grundsätzlich ALLES nur auf mißtrauen basiert. es wird einem NICHTS geglaubt. ALLES wird überprüft. für relativ normale menschen ist das dort kaum zu ertragen.

ich war und bin sauber, lebe stabil mit arbeit, ohne drogen (nichtmal ak/zigaretten) usw., aber es hat echt ewig gedauert, bis ich take home bekam. und auch dann noch immer 2x die woche kommen.

irgendwann hat mich das alles nur noch genervt und ich hab mit dem arzt gesprochen. meine art ist nicht extrem fordernd, aber ich habe ihn schon gefragt, wie es sein kann, dass andere leute ohne arbeit wochen-take-home bekommen, während ich immer antanzen muß und es immer neue kontrollen gibt...
er hat mir das dann auch zum teil plausibel und zum teil fadenscheinig beantwortet und wollte, dass alles so weiterläuft. aber ich hab dann ganz direkt gefragt, was ich eigentlich noch tun muß, damit ich für 1 woche mitgabe bekomme. naja, irgendwie meinte er dann nur "OK, ab nächster woche kriegen sie das, sie sind ja zuverlässig!"

ich sag ganz offen: bis heute weiß ich nicht, was jetzt der auslöser war. das ganze ist oftmals leider wirklich reine willkür. jedenfalls hab ich jetzt endlich alles einigermaßen geregelt mit der vergabe. nach 3 jahren. ich hab ca. seit anfang des jahres wochen-take-home, also hat es bei mir zweieinhalb jahre (2,5 !) gedauert... lange, wenn ich da an andere denke...

mein leben läuft dadurch aber wirklich nochmal ne nummer besser, auch wenns "nur" 1 tag weniger ist, aber das macht extrem viel aus, weil vergabe an sich ja immer recht zeitaufwendig ist (ca. 30min fahrt PRO weg, ca. 15-20min warten bei d. vergabe).
ich bin 1000mal entspannter seit ich nur noch 1x die woche hin muß. für mich würde auch 1x im monat reichen, ehrlich.


auf lange sicht werd ich aber nicht mein restliches leben im programm bleiben. ich bin jetzt mitte 30 und hab noch ein bißchen was vor im leben. ich kann mir allein schon aus o.g. gründen nicht vorstellen, dass ich mir das noch 10 jahre antue, zumal sowohl der suchtdruck als auch der opiathunger spürbar schwächer geworden sind.


wir dürfen halt auch nie vergessen, WO wir da sind! wenn ich ein hochhaus mitten in einem sozialen brennpunkt ziehe, dann darf ich mich ja auch nicht wundern, dass es dort laut ist, dass meine nachbarn nicht die besten manieren haben und dass ich mein teures fahrrad vielleicht doch lieber nachts mit in die wohnung nehme...
und so ist das mit der substi auch:wenn ich mir 9 von 10 patienten da anschaue, dann denke ich echt, dass ich mitten unter asozialen bin.
der eine rülpst im wartezimmer, der nächste furzt laut, eine besoffene frau mit blauem auge krächzt mit rauchiger stimme: "ICH TRET DER FOTZE DIE MUSCHI KAPUTT!", eine junge mutter lässt ihren kinderwagen mit kind VOR der vergabe stehen, bittet 2 "befreundete" junkies darum, kurz aufs kind aufzupassen und der eine von den hat nix besseres zu tun, als dem baby den rauch aus seiner zigarette ins gesicht zu blasen und sich totzulachen, weil das kleinkind dann seinen kopf wegdreht... das sind verhaltensweisen die ich sonst nie kennengelernt habe in meinem leben. und ich WILL mir sowas auch nicht zu eigen machen.

und an DEM PUNKT frage ich mich oft, welche schnittmenge ich mit solchen menschen habe, dass ich 1x die woche für ein paar minuten zeit mit ihnen verbringen muss...?

ich würde mir ja auch kene spritze in meine blutbahn jagen, die jemand anderes schon benutzt hat. und ich fix mir auch keine gliedmaßen weg...


wenn jetzt jemand glaubt, ich sei "arrogant", dann kann ich nur lachen. ganz ehrlich: ich bin mit sicherheit vieles, aber nicht arrogant. aber ich nehme für mich schon in anspruch, nicht so kaputt zu sein wie viele patienten in unserer "szenepraxis". ich halte das auch nicht für erstrebenswert, sich wie der letzte proll zu verhalten. by the way: ich komme mit den meisten dort übrigens PERSÖNLICH GESEHEN sehr gut aus. es geht mir bei dieser zustandsbeschreibung lediglich um deren sozialverhalten und manieren.


ok, whatever... DAS ist unser milieu, in dem wir uns 1x oder 2x die woche bewegen. und wenn ein arzt von 10 patienten 9 lügenmärchen hört, dann kann ich auch verstehen, dass er dem 10. halt nicht mehr glaubt... ich möchte aber deren job auch nicht machen wollen, ganz ehrlich. dann lieber apotheker Wink


alles gute für dich!
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2016 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Der Levi möchte jetzt auch noch seinen Senf dazugeben.

Also, wenn jemand in Subst ist und dieser jene ist stabil eingestellt ( dürfte auf die meisten zutreffen), hat seine Zuverlässigkeit bewiesen, ist BK frei, dann sollte man diesem Personenkreis ermöglichen, auch in Pflegeberufen tätig zu sein.

Einerseits kann ich Argumente für ein Berufsverbot zumindest abstrakt nachvollziehen. Andererseits - wurde ja schon gepostet -: wie viele Leute gehen mit Promille im Blut auf Arbeit? Wie viele der so genannten Eliten pushen sich mit Amphe & Coca? Wie viele Menschen sind auf Benzos und gehen trotzdem seit Jahren/Jahrzehnten einer Arbeit nach? Wie hoch ist die Dunkelziffer?

Vieles, gerade auch im Zusammenhang mit Substanzabhängigkeit sollte man echt nicht sooo eng sehen!

Also pro Chance für Opiatabhängige Menschen auch in Gesundheitsberufen. Zumindets mit der Chance auf Bewährung.

LG der Leviathan
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2016 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

D'accord Nebu,

aber gerde in der Ärzteschaft (wo zugegebenermaßen oft ordentlich gesoffen wird!), sind die konservativen Vorstellungen bombenfest zementiert. Ich schätze, der Kollege da hat echt Bauchschmerzen dabei.

Und Beigbrauchsfreiheit ist ganz oft nur die Umschreibung für "bisher noch nicht erwischt worden"! In meiner Praxis ist nach den Berichten der Klienten "Präkognition" und "Telepathie" meiner Helferinnen eindeutig nachzuweisen. "Immer dann, wenn ich nach Mooonaten ohne BK eiiinmal was nasche, testet ihr mich!"

LG

Praxx
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