Ständig Jobprobleme wegen Programm, wer noch?

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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
candy hat Folgendes geschrieben:
Wäre eine Umstellung auf Subutex als Zwischenstation quasi noch möglich und ab wann? Also ab wie wenig Pola. Ich weiss man muss da erst mal 48h ohne und so.

Ich fand die Umstellung auf Subutex sehr sinnvoll. Hab langsam von 7ml auf 1ml Pola abdosiert. Ab da ging es nicht mehr weiter. Mit 1ml Pola am Tag war ich zum Teil die Hälfte des Tages leicht entzügig. Da hat es auch nach Monaten auf der Dosis nicht dran verändert. Habe dann auf 1mg Subutex umgestellt. Gewartet habe ich nur 26h. Habe allerdings nicht 1mg Subutex aufeinmal genommen, sondern langsam mit 0,2mg alle paar Stunden eindosiert. Hat gut geklappt. Mir ging es 2 Tage nicht so gut (arbeiten wäre schwer gewesen), aber bettlägrig war ich auch nicht.
Man sagt ja, eine Umstellung macht erst ab 2ml Pola/Metha Sinn.
Aber mit der Ravensburger Strategie (http://www.dgsuchtmedizin.de/fileadmin/documents/dgs-info_66/Umstellung_von_Methadon___Polamidon_auf_Buprenorphin_%E2%80%93_die_Ravensburger_Strategie.pdf) kann man es anders machen, meiner Meinung nach sinnvoller. Man schleicht praktisch geringe Mengen Burprenorphin ein und reduziert das Pola gleichzeitig. Informier dich mal drüber, gibt einen sehr ausführlichen Thread hier im Forum darüber.

Zitat:
Wenn wir ambulant Entzug machen und es wird heftig: Wie lange schreibt ein Arzt krank? Weil ich denke dann auf 5mg + TURKEY+noch 12h Schichten, wenn man keinen Schlaf mehr findet, das geht nicht.

Da gibt es doch keine Regel. Wenn man nicht arbeitsfähig ist, wird man krank geschrieben. Die Frage ist doch eher, wie lange könnt ihr es euch leisten, krank zu sein. Weiß ja nicht, wie die Personalsituation bei eurer Arbeit ist. Gibt es Kollegen, die eure Arbeit mit erledigen können?
Ich gebe dir aber recht: Auf Entzug arbeiten grenzt an Masochismus. Jetzt wird Praxx zwar entgegnen, bei einem Polamidonentzug wird nur die Entzugsstufe II erreicht und sowieso sei der Entzug vergleichbar mit einer leichten Grippe (Rolling Eyes). Wenn du nur etwas fröstelst und etwas unleidig bist, kann man schon arbeiten. Nur ist in eurem Beruf ja auch volle Konzentration gefragt. Wirst du dann in der Situation entscheiden müssen.

Zitat:
Ausserdem werden wir irgendwann den Turkey nicht mehr vor unserer Tochter verstecken können. Was meint ihr? Aufklären? Aber was wenn sie das dann in der Schule rum erzählt? Sie weiss im Moment, dass wir 2x die Woche zum Arzt müssen und das wir dort ein MEDIKAMENT bekommen. Das reichte ihr. Nach mehr fragte sie nicht, warum auch? Ist doch klar das man beim Arzt Medikamente kriegt.

Ich würde mich hüten, einem Kind in dem Alter schon was von Drogen zu erzählen. Das Risiko ist einfach zu groß, dass ganz unbedarft was in der Schule erzählt wird. Ich handhabe es ähnlich wie du. Mein Kind weiß, dass ich ein Medikament einnehmen muss, dass es mir ohne dieses Medikament nicht gut gehen würde. Es weiß aber auch, dass ich dieses Medikament nehme, um gesund zu werden. Und das ich nicht so krank bin, dass ich daran sterben könnte. (das war wichtig, weil die Oma starb und zuvor krank war).


Ich bin vom 7ml Pola jeden Tag einen ml runter. Sa. mit 2ml zur Vergabe. So. nicht hin und Montag morgen in die Praxis und 8mg Subutex und es hat super geklappt. Es ist absolut nichts passiert und man hält die 48 Std. locker durch, wenn man sich nicht selbst verrückt macht, das man entzügig wird.
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2016 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Lillian hat Folgendes geschrieben:
Ich bin vom 7ml Pola jeden Tag einen ml runter. Sa. mit 2ml zur Vergabe. So. nicht hin und Montag morgen in die Praxis und 8mg Subutex und es hat super geklappt. Es ist absolut nichts passiert und man hält die 48 Std. locker durch, wenn man sich nicht selbst verrückt macht, das man entzügig wird.


Das mag bei dir funktioniert haben. Das ist doch prima. Aber bitte nicht die eigenen Erfahrungen zur Allgemeingültig erklären. Mir ging es schon nach einen Tag ohne Pola körperlich nicht sonderlich gut. Aber wahrscheinlich habe ich mir das ja nur eingebildet.
Es gibt Leute im Forum, die kommen locker 5 Tage ohne Pola aus (Hallo Caro, wie gehts?! Smile ). So unterschiedlich sind die Menschen. Andere Leute sind besser mit der Ravensburger Strategie gefahren (kann man hier im Forum nachlesen).
Ich mag es einfach nicht, wenn Leute ihr Erfolgsrezept so the way to go darstellen und andere Wege unterschwellig als nicht richtig darstellen. Aber vielleicht habe ich dich ja auch nur falsch verstanden. Wink
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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:

Wie soll mans denn wissen, wenn man es noch nie gefühlt hat?
...
Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich durch keinen Stoff beeinträchtigt bin und mich selbst fühle und auch mit allem klar komme, egal um was es für ein Gefühl geht. Wenn ich Euphorie spüre, aber alleine durch meinen Körper produziert, alleine durch mich selbst usw.



hi soltau,

ganz ehrlich? SO wie du es beschreibst, mag ich es auch am liebsten!
kennst du opiate von der wirkung denn überhaupt nicht?

ich denke, man neigt da sehr schnell zu falschen schlüssen, wenn man beschreibungen hört a la "wie in watte gepackt", "total euphorisch" etc...

da ich relativ viele substanzen schonmal PROBIERT habe, kann ich für mich ganz eindeutig sagen: OPIATE SIND DIE SUBSTANZEN, DIE MICH AM ALLERWENIGSTEN "BREIT" MACHEN UND DEN GERINGSTEN EINFLUSS AUF MEIN DENKEN UND HANDELN HABEN.

klingt seltsam, was?

aber man kann zb. die euphorie von opiaten überhaupt nicht mit derjenigen von zb. MDMA vergleichen. und mich persönlich plätten opiate auch nicht - ganz im gegenteil! sie pushen mich sogar. lediglich der "hangover" kann bei metha o. pola zu verstärkter müdigkeit am folgetag bei mir führen.

ich sag immer gern, dass opiate für mich "alltagstauglich" sind.
weißt du, auf alk neigt man ja zb. gerne mal dazu, sich auch mit vollidioten "zu verbrüdern", weil man halt grad in stimmung ist.
und bei koks hat man gerne mal ein völlig überzogenes ego, mit dem man andere unterdrückt.
beim kiffen werd ich auch ganz seltsam, mir gefällt dieses leicht debile gehabe dann nicht, das viele kiffer mit der zeit an den tag legen (dümmliches lachen an unpassenden stellen etc.).

ums kurz zu machen: auf opiaten fühle ich mich klar und wie nüchtern, nur dass ich eben etwas glücklicher bin.
aber leute, die ich nüchtern scheiße finde, finde ich auch unter opiateinfluß noch doof.

ich habe ja auch aufgehört zu trinken, weil es mir einfach nicht mehr gefällt. erst recht nicht, wenn ich es mit opiaten vergleiche. ich mag die subtile wirkung der opiate.

die beobachter sollten bei ihrer einschätzung von opiaten auch nie vergessen, dass viele "szenejunkies" nicht vom heroin so angeknockt wirken.
dafür sorgen i.d.regel die substanzen, die noch zusätzlich konsumiert werden, insbes. alk und benzos.

übrigens: gerade diese "ALLTAGSTAUGLICHKEIT" der opiate ist für mich ein sehr suchterzeugender faktor. ich bin ja eben gerade NICHT breit oder high, wenn ich opiate nehme (auch wenn ich das öfter mal schreibe, aber es ist eben kein "high" wie zb. beim kiffen, auf koks o.ä., sondern ein sehr subtiles, hintergründiges feeling). man kann sich klar artikulieren, ist voll orientiert, labert keinen müll (das bezieht sich nur auf den vergleich mit anderen substanzen!) und man ist auch nicht elementar in der persönlichkeit verändert durch den konsum an sich.

natürlich kann man aber auch opiate überdosieren und dann treten halt verstärkt bestimmte nebenwirkungen auf wie zb. müdigkeit usw.

und zu deinem punkt mit den "echten" glücksgefühlen: ich weiß was du meinst und finde diese einstellung auch gut.
aber für mich gibt es diese unterschiede im konkreten empfinden nicht: wenn ich sport mache, werden u.u. ja endorphine ausgeschüttet. und wenn ich opiate nehme, dann führe ich mir diese endorphine ja quasi von außen zu (endorphine = körpereigene morphine). und wenn ich mich glücklich fühle, fühle ich mich glücklich. punkt! da gints in der wahrnehmung kein "echtes" vs. "falsches" glück.
aber du hast ja nicht unrecht und ich sagte aj bereits, dass ich deine meinung gut finde, denn es gibt natürlich schon einen unterschied. und der besteht in unserer (nachträglichen) bewertung: es fühlt sich IM NACHGANG definitiv besser an, wenn man 10km gelaufen ist, als wenn man einen abend substanzen konsumiert hat. für die eigene zufriedenheit etc. ist das schon sehr wichtig, denke ich.


das sind aber nur meine SUBJEKTIVEN empfindungen. und es gibt ja auch genug opiatabhängige user, die am liebsten einfach komplett weggeschossen und zugedröhnt sind...
wenn hier jemand liest, dass ich mich mit 20ml pola am tag gut und wohl fühle, dann werden die meisten aber halt auch schnell denken, dass ich dieses zugedröhnte gerne mag. aber das trifft absolut nicht zu. der "theorie" nach müßte mir auch subutex viel besser als metha/pola liegen. aber nix da. gefällt mir nicht. genau so wenig wie mir speed gefällt, obwohl ich ja grade diese klarheit und fitness mag Smile

tja, da sieht man mal wieder, wie verschieden menschen manchmal doch ticken. und es zeigt sich auch wieder, dass man die gefühlsmäßige wirkung von drogen nur sehr unzureichend in worte fassen kann.
das ist genau so als wenn ich jemanden bitten würde, mir das gefühl "LIEBE" zu erklären. liebe empfindet man ja zb. sowohl für seine kinder als auch für seinen partner. aber in letzteren ist (bzw war) man auch VERliebt. das ist ja etwas ganz anderes, als man zb. für seine familienangehörigen empfindet.

nun ja, ich denke, der sinn dahinter ist klar Smile

schönes wochenende allen!
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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:

Ich gebe dir aber recht: Auf Entzug arbeiten grenzt an Masochismus. Jetzt wird Praxx zwar entgegnen, bei einem Polamidonentzug wird nur die Entzugsstufe II erreicht und sowieso sei der Entzug vergleichbar mit einer leichten Grippe (Rolling Eyes).



Laughing Laughing Laughing
ich mußte schmunzeln... so sehr ich seine fachkenntnis in vielen fragen auch schätze, so unpassend ist diese aussage zum thema entzug. dazu sind entzüge einfach viel zu SUBJEKTIV. ärzte versuchen ja eh gerne, alles mögliche meßbar zu machen und in statistiken und durchschnittswerte zu pressen, aber es gibt wohl kaum etwas, das man weniger messen kann als die gefühle beim entzug.

und DIE bestimmen maßgeblich das empfinden. die scheinbar "objektiven" kriterien, die auf dem schema aufgeführt sind, beschreiben m.m.n. nur sehr unzureichend, was die menschen in concreto empfinden in jener lage...

manch einer meint, er müsse bald sterben, während ein anderer ohne probleme durcharbeitet und alles wegsteckt.
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
Lillian hat Folgendes geschrieben:
Ich bin vom 7ml Pola jeden Tag einen ml runter. Sa. mit 2ml zur Vergabe. So. nicht hin und Montag morgen in die Praxis und 8mg Subutex und es hat super geklappt. Es ist absolut nichts passiert und man hält die 48 Std. locker durch, wenn man sich nicht selbst verrückt macht, das man entzügig wird.


Das mag bei dir funktioniert haben. Das ist doch prima. Aber bitte nicht die eigenen Erfahrungen zur Allgemeingültig erklären. Mir ging es schon nach einen Tag ohne Pola körperlich nicht sonderlich gut. Aber wahrscheinlich habe ich mir das ja nur eingebildet.
Es gibt Leute im Forum, die kommen locker 5 Tage ohne Pola aus (Hallo Caro, wie gehts?! Smile ). So unterschiedlich sind die Menschen. Andere Leute sind besser mit der Ravensburger Strategie gefahren (kann man hier im Forum nachlesen).
Ich mag es einfach nicht, wenn Leute ihr Erfolgsrezept so the way to go darstellen und andere Wege unterschwellig als nicht richtig darstellen. Aber vielleicht habe ich dich ja auch nur falsch verstanden. Wink


Ich wollte einfach nur mal erzählt haben, wie gut es bei mir unzte. Und ich weiß doch, das andere es nicht mal schaffen, jede Woche einen ml runter zu gehen. Natürlich wollte ich das nicht zur Allg. beifügen.
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ endstation

ich teile vieles, was du zu den Opisten postest. Es kommt in der Tat entscheidend darauf an, wie das jeweilige Individum die Wirkung subjektiv empfindet. Auch den Entzug. Verallgemeinern und pauschalisieren hilft da net viel.

Opiate sind alltagstauglich. Und ja, auch und gerade deshalb ist die Suchtgefahr so groß.

Opiate sind auch z.B. Nicht organtoxisch. Alkohol dagegen sehr.

Das für mich ideale Substitut habe ich leider noch nicht gefunden. Wie gerne hätte ich zumindest mal ausprobiert, ob Substitol des beste Kompromiss sein könnte.

Aber wer weiß: irgendwann wird es Generika von retardierten Morphin geben. Und wenn diese Mittelchen dann deutlich billiger sind als Substitol, wird sich vielleicht auch die restrektive Verschreibungspraxis ändern...

LG der Leviathan
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Cariote
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Kuller,
Danke,es geht mir gut. Ich möchte die Aussage dass ich 5Tage ohne viel Entzug Opiate absetzen kann etwas relativieren. Allerdings passiert messbar, sichtbar wirklich nicht viel...
3Tage ohne opiate geht ganz gut. Am zweiten Tag taucht Opiathunger auf, in der 2.Nacht schlafe ich leichter, wache ca 2mal nachts auf.
Am dritten Tag Durchfall, allerdings moderat, alltagstauglich. Opiathunger, leichter Schlaf, Unzufriedenheit. Am vierten Tag fühle ich mich sehr wach habe aber keinerlei Schmerzen. Schlapp, Gähnen, Unzufriedenheit. Arbeit ist möglich.
Am 5.Tag habe ich keine Lust mehr ohne Opiate zu leben. Ich bin sehr wach und aufgedreht, schlafe schlecht bin schlapp. Die Stimmung kippt um ins Dysphorische. Aber immernoch keine Schmerzen oder ähnliches. Würde dieser Zustsnd nur ein paar Tsge anhalten wäre es ok.
Leider fühle und denke ich dann nur an Opiate was den Alltag zusammen mit wenig Schlaf und Schlappheit zermürbend macht. Da müsste ich mehrere Wochen durchhalten und da hakt es.

Auf der Arbeit wurde ich bisher nivht beeinträchtigt da ich 1Wochen Take Home habe und am Arzttag etwas später anfange.
Hoffentlich übernimmt der neue Arzt nächstes Jahr das Take Home...quasi vererbt..bzw beerbt. Im September hat er seine Fortbildung auf einer Nordseeinsel...

Lg Caro
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

endstation hat Folgendes geschrieben:



hi soltau,

ganz ehrlich? SO wie du es beschreibst, mag ich es auch am liebsten!
kennst du opiate von der wirkung denn überhaupt nicht?

ich denke, man neigt da sehr schnell zu falschen schlüssen, wenn man beschreibungen hört a la "wie in watte gepackt", "total euphorisch" etc...

...

aber man kann zb. die euphorie von opiaten überhaupt nicht mit derjenigen von zb. MDMA vergleichen. und mich persönlich plätten opiate auch nicht - ganz im gegenteil! sie pushen mich sogar. lediglich der "hangover" kann bei metha o. pola zu verstärkter müdigkeit am folgetag bei mir führen.

ich sag immer gern, dass opiate für mich "alltagstauglich" sind.
weißt du, auf alk neigt man ja zb. gerne mal dazu, sich auch mit vollidioten "zu verbrüdern", weil man halt grad in stimmung ist.
und bei koks hat man gerne mal ein völlig überzogenes ego, mit dem man andere unterdrückt.


und zu deinem punkt mit den "echten" glücksgefühlen: ich weiß was du meinst und finde diese einstellung auch gut.
aber für mich gibt es diese unterschiede im konkreten empfinden nicht: wenn ich sport mache, werden u.u. ja endorphine ausgeschüttet. und wenn ich opiate nehme, dann führe ich mir diese endorphine ja quasi von außen zu (endorphine = körpereigene morphine). und wenn ich mich glücklich fühle, fühle ich mich glücklich. punkt! da gints in der wahrnehmung kein "echtes" vs. "falsches" glück.




Ich kenne an Opiaten nur Valium und das hat mir gereicht, ich habe es nach einem schweren Unfall einige Male bekommen für kleine operative Eingriffe.
Ich fand das Gefühl saugut.
Und hier ist bei mir der Punkt, Opiate gelten für mich als Medikamente, die ich mir vorbehalten will, wenn ich sie brauche, für Notfälle im Krankenhaus!

Koks setzte ich ein um meinen Energielevel über lange Zeit zu halten.
Eigene Glücksgefühle sind für mich deshalb das Größte, da ich weiß, was mein Körper ganz alleine von selbst macht und schafft.

Opiate verstümmeln die körpereigenen Fähigkeiten auf Dauer, da gibts dann kein Glücksgefühl mehr von ganz alleine oder nur durch Sex oder nur durch Sport - deshalb habe ich großen Respekt davor, eben es ist ein Notfallmedikament für mich.
Muss natürlich jeder selbst wissen, was er sich reinpfeift.

Was den Alk betrifft, der macht auf Dauer in hoher Dosierung blöd, aber so 2 Gläser Rotwein genießen, das hat auch was hin und die kann ich schön gemütlich gnießen an einem romatischen Abend Mr. Green

Gruß Soltau
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Cariote
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Valium ist kein Opiat sondern ein Benzodiazepin. Tramal und Valeron sind schwache Opiate.

Grüsse an alle und einen speziellen Gruss an Kuller ☺
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2016 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

hi soltau!

valium ist aber kein opiat, sondern ein benzodiazepin (valium ist der markenname von diazepam). vermutlich hast du valoron (=tilidin) genommen, oder?!

Soltau hat Folgendes geschrieben:

Opiate verstümmeln die körpereigenen Fähigkeiten auf Dauer, da gibts dann kein Glücksgefühl mehr von ganz alleine oder nur durch Sex oder nur durch Sport -


ja, das sagt man immer. und das klingt auch plausibel. ich denke auch dass da viel wahres dran ist.

allerdings glaube ich auch an diesem punkt, dass man das ganze nicht zu statisch sehen darf und man v.a. auf die nötigen feinheiten achten sollte.
dieses überfluten mit glücksgefühlen durch opiate trifft mental betrachtet bei leuten, die stabil auf metha/pola/subu o.ä. in substi sind, natürlich längst nicht (mehr) so zu, wie noch zu anfang ihrer sucht. und natürlich verursachen andere opiate, zb. heroin, auch ein viel intensiveres up-and-down.

ich muß auch hier einmal von meinen erfahrungen berichten: lange zeit sah es für mich so aus, als ob meine opiatsucht nach folgendem (von mir nur grob entwickelten) schema abläuft:

1. in der ANFANGSPHASE ist alles toll. kein entzug, intensive euphorie und i.d.regel hat man noch alles ganz gut im griff.
2. irgendwann ist man dann in der GEWOHNHEITSPHASE. da ist alles schon nicht mehr so toll und man konsumiert auch schon lange, um nicht affig zu werden.
3. oft kommt dann die PROBLEMPHASE, in der durch die inzwischen verankerte sucht immer mehr probleme und negative folgen auftreten, zb. gesundheitlich, finanziell, sozial, psychisch, körperlich usw...

so ungefähr lief das bei mir ab. und ich dachte, dass ich aus stadium 3 nicht mehr rauskomme, wenn ich nicht komplett entziehe.

aber mein hauptproblem waren die ganzen jahre über v.a. meine DEPRESSIONEN. das war mir ehrlich gesagt lange zeit nicht so klar und deshalb habe ich rumgeforscht und gründe gesucht, warum es mir so mies geht.

man sagt ja auch, dass dauerhafter opiatkonsum -und speziell levo-/methadon- depressionen hervorrufen kann oder sie verstärkt.

viele opiatabhängige menschen, die an depressionen leiden, haben aber oftmals mit opiaten angefangen, weil sie am anfang so gut geholfen haben.
auf lange sicht geht das aber oft schief...

jedenfalls ist es inzwischen bei mir wieder so, dass ich gerne lebe und wieder positiver empfinde und denke als vorher. und mittlerweile fällt es mir auch gar nicht mehr schwer, mit der einnahme bis spätabends zu warten oder halt auch mal 1 tag ganz zu pausieren.
und ich empfinde auch wieder so, wie ich das auch meiner besseren lebenszeit her noch kenne (und da war ich auch noch clean).
trotzdem hat das pola bei mir natürlich auch eine wirkung auf die psyche. aber es ist eben schon lange nicht mehr diese intensive opioid-euphorie. bei mir hat pola eher eine "distanzierende" wirkung: ich bin gelassener geworden. aber auch ein stück weit gleichgültiger. ob das nur am medikament liegt, weiß ich jedoch nicht.

auf jeden fall aber ist man clean nochmal in einer anderen gefühlswelt, weil vieles einfach intensiver erlebt wird, keine frage.

aber dass man nicht mehr in der lage sein soll, glücksgefühle zu entwickeln, trifft nicht zu. zumal man das ja auch nicht unbedingt vergleichen kann: hier die euphorie durch opiate, da ein "runners-high" und dort ein orgasmus beim sex - das sind m.e. schon völlig verschiedene gefühle FÜR MICH (ich weiß ja nicht, wie es anderen geht).


übrigens: auch an dieser sache sieht man sehr gut, wie schwierig die darstellung von solchen dingen ist.
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candy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2016 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Es kommt ja auch immer darauf an, was der Körper gewöhnt ist. Ich glaube jemand anderes wäre mit meiner Dosis echt zugedröhnt, aberich nehme seit 4 Jahren täglich 18ml Pola und bin "normal " dabei. Also geh arbeiten, fahre Auto, schmeisse den Haushalt etc. Führe halt ein (fast) normales Leben. Jemand der mich nicht kennt käme nie auf die Idee, das ich Pola nehme.Hab aber gerade gehört bei uns hat sich eine im Programm 20 ml geschossen und liegt jetzt auf der Intensivstation und es sieht nicht gut aus. Aber ich war bei einem anderen Substiarzt, der meinen Mann und mich nach seinem Urlaub aufnimmt, also wir wechseln die Praxis. Dort haben wir dann auch die Aussicht auf 1x die Woche kommen, nach einer Zeit, gerade wegen Arbeitsplatz. Werden dann probieren langsam runter zu gehen, mal jede Woche 1ml. Unser Arzt hatte gerade 2 Wochen Urlaub, da mussten wir dann mal 2 Wochen net hin. (Haben Urlaub beantragt und gesagt wir fahren ins Ausland, 1x im Jahr geht das) Jedenfalls hab ich da mal ausprobiert "was geht". Habe 3 Tage hintereinander nur 1/3 Dosis genommen, also nur 6ml statt 18. Erste 2 Tage kein Problem, 3. Tag echt hart, 4. Tag schlimmer Turkey. Ich wollte es einfach mal wissen wo ich stehe. Und bei mir ist Turkey auch schlimmer als Entzugsstadium 2. Das schlimmste sind diese Nervensachen, Zuckungen, wo man net stehen, net liegen, net ruhig sitzen.kann und die dementsprechenden Schmerzen. Und 2l schwitzen am Tag, heiss-kalt... Wie ist das bei euch?
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