Wie zeigt sich ein " Methadon Affe" ?

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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2016 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Soltau hat Folgendes geschrieben:
da ich mir persönlich nicht vorstellen kann mich wie ein Jammerlappen zu geben;


soltau,

nimm mal nen Jahr kontinuierlich Heroin. Mach dann nen kalten Entzug und du wirst feststellen, du bist ein Jammerlappen.

Du machst es dir manchmal zu leicht mit deinen Beurteilungen.

LG N


Da muss ich Nebu recht geben. So ein kalter H Entzug ist die Hölle auf Erden. Als ich das erste Mal entgiftet habe ( auch mal wieder zu Hause und ganz alleine) dachte ich noch, es kann so schlimm nicht kommen. Aber es kamm noch 1000 mal schlimmer.
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Phine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Moinsen zusammen,

ich will auch mal wieder was von uns hören lassen.

Es gibt gute und "schlechte" Nachrichten ..

Zum einen haben mein Freund und ich vor ein paar Tagen beschlossen das wir zusammen ziehen, ich habe eine 2 Zimmer Wohnung da ist es auf Dauer für uns beide iwie zu eng.
Und zum großen Glück haben wir auch auf Anhieb eine nette Wohnung gefunden und werden zum April umziehen. Jeder bekommt ein Zimmer für sich und es gibt 1,5 Zimmer plus Küche und Bad für beide. Ein echter Glücksgriff
Ihm gibt dieser Gedanke und die Planung eine extra Motivation wie es scheint.

Das schlechte jedoch ist , dass der Kennenlerntermin beim Therapeuten nicht gerade gut war, er fand ihn unmöglich.
Tja und dann ist es so, dass er nach diesem Termin sich ein Packen gekauft hat. Er war so gut dabei und dann das .. Das war quasi für ein und ein halben Tag - und am nächsten Tag war kein "Affe" zu "sehen"

Einige von Euch werden jetzt sagen : Ich habe es befürchtet / doch gewusst...

Das ist jetzt 10 Tage her und er hat seither keine Nase mehr gezogen oder Metha genommen. Er hat mir gesagt, dass er wohl nie komplett davon weg kommt / will zwischendrin mal dieses schöne "Wattegefühl" haben darauf kann und will er nicht verzichten.. Er will nur nicht mehr jeden Tag was holen müssen sondern gehen wenn er Lust hat ohne einen Affen zu erleiden, wie als wenn jemand mal in ne Kneipe geht und Bier trinken geht.
Ich Frage mich geht das ? Ich möchte es ja gerne glauben, ich liebe ihn sehr und ich will mit ihm zusammen sein. Aber ich mache mir und Euch auch nix vor, ich habe auch jede Menge Angst. Aber davon will ich mir einfach nicht den schönen Rest kaputt machen lassen...

Und ich habe noch eine Frage an die Herren hier : Wenn ihr eine Therapie gemacht habt, war es dann für Euch angenehmer mit einem Mann zu reden oder doch besser mit einer Frau ? Was habt ihr für Erfahrungen ?

Ich hoffe Euch geht es soweit gut ..
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Er will nur nicht mehr jeden Tag was holen müssen sondern gehen wenn er Lust hat ohne einen Affen zu erleiden, wie als wenn jemand mal in ne Kneipe geht und Bier trinken geht.
Ich Frage mich geht das ?


Klar geht das, aber es ist immer sehr schwierig, wenn man bereits einmal in der Sucht gesteckt hat. Die meisten haben da Probleme. Aber mit viel Disziplin, entsprechenden Pausen und wohl dosierten Mengen natürlich möglich.

Zitat:
Und ich habe noch eine Frage an die Herren hier : Wenn ihr eine Therapie gemacht habt, war es dann für Euch angenehmer mit einem Mann zu reden oder doch besser mit einer Frau ? Was habt ihr für Erfahrungen ?


Das war eigentlich egal, kommt immer auf den Therapeuten an. Ich hatte sowohl einen mänl. Therapeuten, als auch eine weibl. , die sehr gut waren.
Kann mMn nicht pauschal sagen, ist ja immer auch so ein zwischenmenschl. Ding.

Alles Gute!

Lg N
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simbalabum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.10.2015
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2017 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Phine hat Folgendes geschrieben:

Und ich habe noch eine Frage an die Herren hier : Wenn ihr eine Therapie gemacht habt, war es dann für Euch angenehmer mit einem Mann zu reden oder doch besser mit einer Frau ? Was habt ihr für Erfahrungen ?

jetzt bin ich zwar grade kein Mann - antworte dreckfrech aber trotzdem. als ich in Psychotherapie (kein Drogenkontext) gegangen bin, dachte ich eigentlich, ich will ne Frau als Therapeut bzw. Therapeutin haben. u.a. weil mein Erbfluch, den ich in der Therapie abarbeiten wollte, ein Mann ist.
der Mensch denkt und der Zufall oder das Schicksal machen was ganz anderes - ich kam an einen älteren Mann und hab dann bei dem 8 Jahre Analyse gemacht.
ist schon ein paar Jahre her, ab und zu merk ich aber immer noch, wie es nachwirkt, und gerade auch durch die Konstellation.
wesentlich wichtiger ist, dass man miteinander kommunizieren kann, sich "riechen" kann. drum gibt es ja die Probesitzungen, um das rauszufinden. vom Geschick her oder sonstigen "Kennwerten" nehmen sich die Geschlechter nichts, auch ne feste Idee beim Klienten ist wie beschrieben nicht unbedingt richtig

in Sachen kontrollierter Konsum:
da gibt es grade eine, noch nicht besonders weithin anerkannte, dafür aber mit erstaunlichen Erfolgen versehende, relativ neue Strömung in der Suchttherapie, die genau darauf abzielt. Kernhilfsmittel sind Sucht- und Konsumtagebücher, sehr viel Selbstbeobachtung und -relexion und darauf aufbauend die Entwicklung von Skills, um ein Entgleisen zu vermeiden. Achtsamkeit und Selbstbeobachtung haben an sich schon erstaunlich starke Effekte, kombiniert mit Skills zum Druckabbau ist das Konzept wirklich vielversprechend und hat schon einige Zweifel beseitigen können.
die andere Frage ist halt, wie gut das bei etwas funktionieren kann, was ein derart hohes Verführungspotenzial hat wie Opiate.
obwohl ich die Denkart eigentlich überhaupt nicht mag, würd ich bei nem Entzugs- und Abstinenzstatus wie bei deinem Freund leider pessimistisch "konservativ" dazu neigen, das erstmal für eine Schutzbehauptung zu halten, oder Naivität, "diesmal" aber "ganz sicher" damit umgehen zu können.
perspektivisch streb ich das für mich auch an, also kontrollierten Konsum, aber erst in Jahren, und unter ganz bestimmten quasi optimalen Bedingungen (vllt. tröste ich mich mit dem Gedanken aber auch nur durch den mentalen Entzug...).

kurz: ich halte es grundsätzlich für möglich, die Ansage nach einem neuen Trostpflaster nach einer unangenehmen Erfahrung aber doch eher für euphemistisch; und 10 Tage Abstinenz danach für keine Zeit, nach der man schon optimistisch werden darf.
trotzdem wünsch ich dir natürlich, dass es klappt. warne nur vor zu frühem Optimismus...

LG,
sim
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2017 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann auch Opiate durchaus kontrolliert konsumieren. Ich tue das aktuell gerade und es klappt sehr gut. Nicht immer gleichermaßen, aber im Großen und Ganzen schon.
Ich denke auch nicht, dass die Opiate da wirklich eine Sonderrolle haben. Sie gehören zwar schon zu den Drogen, die man leicht in den Alltag integrieren kann und die daher, wie du auch sagst, leicht dazu verführen, sie ständig zu nehmen, aber die Wirkung an sich ist nicht so, dass sie einen im Gegensatz zu anderen Substanzen irgendwie willenloser macht.
Ich denke eher, dass Leute, die Opiate zu Rauschzwecken nehmen, vielleicht öfter zur Sucht neigen als der Durchschnitt, und dass deshalb übermäßig viele davon abhängig werden.
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

@phine
zunächst einmal finde ich es toll, wie du zu deinem partner stehst.
ok, klar, ihr seid ja auch noch recht frisch verliebt, da ist es immer leichter, über gewisse dinge hinweg zu sehen, die einen stören. ich hoffe, du kannst dir diese fähigkeit bewahren.

ich weiß allerdings nicht, ob es sinnvoll ist, dass du dich so intensiv mit dem thema befasst bzw. befassen musst..? das mag jetzt doof klingen, du bist ne erwachsene frau und ich glaube auch nicht, dass dir das passieren wird: aber man muß aufpassen, dass man sich nicht in dem thema "verliert". damit meine ich, dass man aufpassen sollte, dass das thema nicht zu großen raum in eurer beziehung einnimmt.

ich habe selber kurioserweise beide seiten kennengelernt: beziehung als abhängiger partner und auch einmal als nicht-süchtiger mit einer süchtigen freundin. daher kann ich dich ganz gut verstehen.

den punkt von wegen "man muß den süchtigen menschen erst ganz fallen lassen, bevor er sich helfen lässt usw." sehe ich auch differenzierter: natürlich kann man das nicht verallgemeinern und man sollte auch versuchen, hilfe zu leisten.
allerdings gibt es auch echt menschen, die das ausnutzen und die komplett egoistisch ihr ding durchziehen. vielen von denen können aber auch oft nicht anders... aber ingesamt muß man sagen, dass beides angemessen sein kann.


zum thema "KONTROLLIERTER KONSUM": das habe ich einige zeit (~2 jahre) praktiziert. wenn man opiate wegen ihrer psychotropen wirkung nimmt, dann besteht ein extrem großes risiko, dass dieses kontrollierte konsummuster irgendwann einmal aus den fugen gerät.
ich kann mich zb. noch heute an den tag erinnern, an dem ich das erste mal "außerplanmäßig" opiate konsumiert habe. dadurch ist dann gewissermaßen ein widerstand in mir gebrochen worden (zb. "nicht an wochentagen konsumieren", "nie dem konsum den vorzug vor anderen freizeitbeschäftigungen geben" o.ä.). und dann denkt man sich schonmal gern "ach komm, heute machst du MAL ne ausnahme"...


übrigens:
wenn dein freund jetzt schon WEISS, dass er zum heroin gegriffen hat, weil er mit dem tod seiner mutter nicht zurecht kam, dann sind das meiner meinung nach hervorragende voraussetzungen für eine sucht...

in diesem fall würde ich ihm abraten, es in näherer zukunft mit dem "gelegenheitskonsum" zu versuchen. ein problem dabei ist häufig das tückische erscheinungsbild einer sucht: WIE OFT HABE ICH SCHON MITBEKOMMEN, DASS MENSCHEN SICH GEDACHT HABEN, ALLES IM GRIFF ZU HABEN?

z.b. passiert es relativ häufig, dass menschen zunächst noch alles unter kontrolle haben. in dieser phase kann man noch relativ problemlos "NEIN" sagen.
ich nenne mal ein beispiel: du bist mit deinem freund in der city verabredet. als ihr euch trefft, schildert er dir, dass er gerade zufällig auf einen dealer gestoßen sei, welcher ihm H angeboten habe. aber dein freund hat nichts geholt, weil er sich lieber nüchtern mit dir treffen wollte. so empfindet er selber das in dem fall auch.
aber dieses erlebnis gibt ihm eine trügerische sicherheit. daraus leitet er irgendwann vielleicht mal ab, dass er sich jetzt ja ausnahmsweise mal was holen kann.
situation: du bist beruflich auf fortbildung, er ist allein zu haus. ihm ist langweilig, wetter ist scheiße, es regnet, geld ist ausreichend auf dem konto. er überlegt sich: "heute gönn ich mir mal n netten abend!"

solche situationen kommen immer häufiger. aber man selbst will das nicht so recht wahrhaben. an dem punkt glaubt man noch, dass man JEDERZEIT aufhören könne.

es ist dann nur noch ein relativ schmaler grat, auf dem man sich befindet, denn danach kommt auch schon der punkt, an dem man WISSENTLICH in eine beginnende sucht läuft. hier vermischen sich 2 gedanken: man HOFFT zwar noch, dass man alles kontrollieren kann, aber man AHNT auch schon, dass es schief gehen kann. und dann freundet man sich plötzlich mit dem gedanken an, dass man körperlich abhängig ist. in dem fall denkt man gern: "ach, dann muß ich halt mal 1-2 wochen leiden und dann bin ich das alles auch wieder los."

diese beiden punkte liegen sehr eng beisammen, obwohl es so aussieht, als ob das 2 völlig unterschiedliche situationen seien.


was ich damit sagen will: versucht euch bewußt zu werden über eure prioritäten. und befasst euch damit, was auf dem spiel steht, wenn er weiterhin konsumiert.

ich war früher lange zeit ein ganz entschiedener verfechter des kontrollierten konsums. da war ich übrigens schonmal opiat- und benzoabhängig gewesen und lange zeit danach clean. ich war also nicht völlig unerfahren in puncto SUCHT.
allerdings habe ich verkannt, WIE SCHNELL man diese 2 phasen (siehe oben) durchläuft bzw. wie dich KONTROLLE und KONTROLLVERLUST dann doch beieinander liegen.

heute sage ich: wenn man von sich eh schon weiß, dass man ein suchtmensch ist, dass man auf gewisse situationen gestresst reagiert und dazu neigt, seine gefühle mittels drogen/medikamenten usw. zu manipulieren, dann ist man besser beraten, wenn man die füße still hält.


das thema sucht ist gift für eine beziehung. denn selbst wenn man völlig offen über das thema spricht, belastet es enorm. und wenn dann da noch biographische "vorerfahrungen" vorhanden sind, zb. dass der eigene vater alkoholiker war, dann sind das beste voraussetzungen für beziehungsprobleme Sad

es tut mir leid, das so offen sagen zu müssen. aber ich möchte auch betonen, dass ich nicht etwa aus verbitterung über eine an der sucht gescheiterten beziehung spreche (zumal die ursachen für meine trennung letztendlich auch woanders lagen), sondern ich lege hier meine erfahrungen, einsichten und beobachtungen zugrunde.


ganz klar: ES KANN ALLES KLAPPEN UND SUPER LAUFEN! wenn dein freund alle 2 wochen mal n beutel schore holt und snieft und danach wieder "normal" weitermacht, und ihr das auch alles so geklärt habt, dann K A N N das echt vernünftig laufen.

das problem daran: was passiert, wenn ihr beziehungsprobleme habt? greift er dann "außerplanmäßig" zur droge, um seine stimmung zu heben?
was ist, wenn du ihn im streit mal als "heroinjunkie" bezeichnest? wieviel bleibt davon hängen? was ist, wenn dich seine "kuschelige art" irgendwann mal einfach nur noch annervt? und was, wenn er nur mal so richtig gut drauf ist und du aber befürchtest, dass er was genommen hat? konfrontierst du ihn damit? bist du mißtrauisch? durchsuchst du seine sachen nach stoff?

das sind alles so dinge, von den man in der ersten verliebtheit ja nix wissen will. man göaubt ja oft sogar noch, dass die beziehung ewig auf dieser "wolke" weiterschwebt... aber das tut sie natürlich nicht. irgendwann kehrt alltag ein (was ja auch verdammt schön sein kann) und dann kann sowas wie oben genannt ja auch schonmal passieren...


übrigens: zu einer substitution würde ich deinem freund derzeit NICHT raten. es ist nämlich so, dass diese substitutionsmedikamente gerne mal noch süchtiger machen als strassenheroin, das man snieft... aber das ist n anderes thema.

auf jeden fall solltet ihr versuchen, dass er gar nicht erst wieder richtig anfängt (omg, dass ICH das mal so sage...)! seinen wunsch nach dem opiatgefühl kann ich ja soooooo gut verstehen. deshalb bin ich ja auch noch in substitutionsbehandlung.

ich würde mich an deiner stelle aber drauf einstellen, dass er mal wieder was nimmt. und ich befürworte diesbezüglich einen offenen umgang. macht euch zusammen klar, wie ihr das handhaben wollt! gestehst du ihm den gelegenheitskonsum zu? soll er dir offen sagen, wenn er was nimmt? wenn ja, dann müsst ihr auch gucken, dass euer vertrauen bestehen bleibt. er darf dich also nicht anlügen.
aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass ich in einer beziehung offenheit befürworte. wenn man seinem partner zugesteht, dass er ab und zu mal konsumieren darf, ist es auch schwieriger, einfach mal außerplanmäßig zu konsumieren. denn wenn ihr zb. festlegt, dass er jeden 2. sonntag was sniefen kann, kann er sich ja nicht mehr so einfach am folgenden montag wieder was holen. und wenn er es trotzdem macht, müsste er es dir verheimlichen. und HIER fängt dann der vertrauensbruch an! und das ist dann ein neues thema, das ihr verhandeln müsst.


OK, ich wünsch euch auf jeden fall mal alles gute!
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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

p.s.

das sollte übrigens KEIN statement gegen "kontrollierten konsum" sein. ich bin auch weiterhin grundsätzlich davon überzeugt, dass das funktionieren kann. man sollte sich nur offen und ehrlich selbst hinterfragen, ob man ein suchtcharakter ist.

ich kann mir momentan auch nicht vorstellen, lebenslang abstinent zu bleiben. allerdings weiß ich auch, dass für mich erstmal gar nichts in frage kommen wird, wenn ich die substi mal verlasse... denn auch wenn ich subjektiv schon einiges für mich erreicht habe: so stabil bin ich noch längst nicht, als dass ich "mal opiate naschen" könnte und dann wieder 3-4 wochen nicht...
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:
Ich habe zum Glück noch nie Heroin genommen


Das wollte ich dich schon länger mal fragen: auf welche Weise hast du eigentlich mit dem Thema "Sucht" zu tun (da du ja hier im Forum schreibst)? Ich kann mich an keinen Beitrag von dir erinnern, aus dem das hervorgehen würde.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ein kontrollierter Opiatkomsum funktioniert doch echt nur bei einer absoluten Minderheit.

Kurzfristig, z.B. für einige Monate klappt es bestimmt aber wenn schon in dieser Regelmäßigkeit konsumiert wird, dann ist das Risiko doch gigantisch groß, dass daraus ein täglicher Konsum wird.

Es muss ja nicht jeder gleich zum Junkie werden aber viel Geld verbrennen und sein sonstiges Leben vernachlässigen geht auch so.
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:
trotzdem lebe ich bereits seit 53,5 Jahren und habe mich in dieser Zeit auch viele Male wie ein Jammerlappen gefühlt und benommen, doch lediglich vor mir selbst, oder bei einem Freund oder bei einem Therapeuten, seit ich erwachsen bin, ich find Weicheier entsetzlich


Du hast dich vor einem Freund "wie ein Jammerlappen" benommen, hältst dich aber nicht für ein "Weichei"? Wie ist denn das zu verstehen?
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Ein kontrollierter Opiatkomsum funktioniert doch echt nur bei einer absoluten Minderheit.


Ich denke nicht, dass die Opiate da an sich eine Sonderrolle haben. Zumindest habe ich dafür noch keine schlüssige Erklärung gehört. Eher denke ich, dass die Leute, die zu Rauschzwecken Opiate nehmen, im Allgemeinen eher zur Sucht neigen als der Durchschnitt (die meisten haben wohl größere Hemmungen, sie überhaupt auszuprobieren). D.h. ich schätze, dass das eher eine Korrelation ist als Kausalität.
Ich selbst komme im Moment übrigens gut mit dem kontrollierten Konsum zurecht, obwohl ich vorher auch eine längere Zeit abhängig konsumiert hatte. Und ich habe nicht den Eindruck, dass das einer übermäßigen Anstrengung bedarf.
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2017 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ach verdammt, das habe ich ja oben schon mal geschrieben... Naja, doppelt hält besser Laughing
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Phine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich wollte mich auch mal wieder melden.

@ endstation ich hoffe auch, dass ich genau das kann ( diese Fähigkeit behalten ) - quasi in 1 Person 2 Menschen zu sehen. 1x den Mann den ich über alles liebe und mit dem ich mein Leben teile und weiter teilen will und 1x den Suchtmenschen. Klingt vielleicht jetzt etwas seltsam aber ich hoffe Du verstehst was ich meine.
Ich habe viel Verständnis und kann einige Dinge "von außen" betrachten .
Auf der anderen Seite bin ich mitten drin - und kam manchmal mit meinem Freund nicht mit. Ganz schlimm war es, wenn er "affig" war und mega schlechte Laune hatte. Dann hat man sich auf einen "schlecht gelaunten" eingestellt, ist er dann doch los und hat sich was geholt , war seine Stimmung besser aber man selbst hing quasi noch fest und konnte so schnell nicht den Schalter umlegen. Das war manchmal seltsam.

Ich will diesem Thema keinen größeren Raum in meinem Leben geben, jahrelang hat die Sucht meines Vaters mein Leben bestimmt. DAS will ich nie wieder. Ich wusste worauf ich mich einlasse bei meinem Freund habe aber ganz klare Grenzen gezogen. Und was heißt intensiv beschäftigen ? Ich habe für mich in Erfahrung gebracht was eine H Sucht für Abhängige bedeutet , welche Gefahren es gibt und welche Möglichkeiten davon los zu kommen. Mein Standpunkt ist : Wissen ist Macht. Aber ich mache es mir nicht zur Lebensaufgabe ihn da raus zu holen, das muss / musste er alleine machen ( Und anders gehts ja auch nicht, kein Mensch kann einen anderen aus so einem Sumpf holen, ich hab mir das nie eingebildet ..

Aber ich kann auch sagen, mittlerweile geht es ihm recht gut. Silvester hat er sich was geholt für diesen einen Abend . Und er konnte erstaunlich gut damit klar kommen am Neujahr kein Affe nix und ist bis jetzt auch wieder eisern gewesen.

Ich denke er ist auf einem guten Weg und darüber freue ich mich
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 06:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi phine,

schön, das du mal eine Zwischeninfo gibst, machen die wenigsten.
Ich denke, du/ihr mach(s)t das gut.

Weiterhin alles Gute!

LG N
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2017 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Phine hat Folgendes geschrieben:
Aber ich kann auch sagen, mittlerweile geht es ihm recht gut. Silvester hat er sich was geholt für diesen einen Abend . Und er konnte erstaunlich gut damit klar kommen am Neujahr kein Affe nix und ist bis jetzt auch wieder eisern gewesen.


Ich finde es wirklich sehr gut, wie offen du damit umgehst. Das würden wohl nicht viele so akzeptieren. Aber wenn er es so hinbekommt, gibt es ja wirklich keinen vernünftigen Grund, warum er es sich nicht ab und zu gönnen sollte. Ich hoffe mal, dass er es weiterhin schafft, den Konsum so zu begrenzen. Wie gesagt, ich nehme mittlerweile nur noch am Wochenende was und die "Ausnahmen" werden immer seltener bzw. sind im Moment gar nicht mehr vorhanden. Und ich leide in der Zwischenzeit, also an den Tagen, an denen ich nichts nehme, auch nicht unter dem Mangel. Auch, wenn ich nur so ein Jahr abhängig Opiate konsumiert hatte und damit bestimmt eher untypisch bin, kann ich, denke ich, wohl sagen, dass so ein Wandel durchaus möglich ist. Es gibt hier im Forum auch weitere Beispiele, bei denen das so klappt.
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