Ist es wahr, dass Vor dem Ersten Weltkrieg Heroin in Europa

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Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.07.2016
Beiträge: 104

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 01:38    Titel: Ist es wahr, dass Vor dem Ersten Weltkrieg Heroin in Europa Antworten mit Zitat

legal wahr und bei jeder Apotheke erhältlich?

Danke! Shocked
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht nur Heroin und nicht nur in Deutschland!

Im Preußen des 19. Jahrhunderts gab es eine Beschränkung des Cannabisverkaufs auf Apotheken. Im Versailler Vertrag wurde Deutschland verpflichtet, "binnen 12 Monaten" dem internationalen Opiumabkommen beizutreten, das Opium und seine Derivate der Verschreibungspflicht unterwarf und den Handel beschränkte (wohl um den Heroinhersteller Bayer zu schädigen). In den USA war Heroin bis 1914 frei verkäuflich, in Deutschland bis 1929 verschreibungsfähig.
Bis 1914 waren Laudanum, Heroin, Morphin, Opium und auch Cocain und Amphetamin weltweit frei verkäuflich, zumindest aber in allen Apotheken ohne Rezept erhältlich

LG

Praxx
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blautopf
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 18.10.2016
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 03:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ja...Wurde als Hustensaft frei verkauft. Es gab auch schon Jahrzehnte vor dem 1. Weltkrieg auch in Deutschland illegalen Opium Handel. Vor allem in Hamburg und Berlin. Nach dem 1. Weltkrieg auch Kokain Handel. Während des 2. Weltkrieges auch illegalen Pervitin Handel. Bis in die frühen 70er Jahre gab es hier einen Berühmt-Berüchtigten Hustensaft. Von diesem waren damals viele und aber viele Abhängig. Etliche. Dieser Hustensaft wurde dann vor 1975 hier verboten. In den USA gibts den noch heute in aehnlicher Form als Robotussin rezeptfrei. Der andrere Hustensaft wurde damals gerne zum Bier getrunken. Im Schnapsglas. Den Geschmack kenne ich noch aus meiner Kinderzeit. Er war wirklich geil. Auch mit Cola. In den USA trinken man Robutussin als Dirty oder Purple Sprite. Der bekannte Rapper DXM trinkt den auch gerne. Wie sein Name schon sagt. In den USA ist der Missbrauch von DXM und DPH weiter verbreitet wie hier in Deutschland oder Europa. Das DPH heisst dort Benadryl. Auch dort Rezeptfrei. Giltet neben DXM als arme Leute Droge.
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 06:47    Titel: Antworten mit Zitat

übrigens => deutschland wurde bei der opiumkonferenz 1925 stark von ägypten unter druck gesetzt => unterschreibt deutschland den cannabis-tax-act nicht, wird der import von heroin nach ägypten verboten...

heroin war ein medikament von bayer!

graham
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

Selbst Hausfrauen bekamen es in Pralinenform, damit sie immer gut " drauf" sind Wink
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perl
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Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Komisch.
Genau an die Zeit und Fakten habe ich heute Nacht auch gedacht.

Weiß evtl. auch jemand, was aus den ganzen Leuten geworden ist, die drauf waren?
Oder waren es nur Künstler und sog. Bohemiens?

Wurden die alle in einen kalten Entzug geschickt?

Gruß perl
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

perl hat Folgendes geschrieben:


Weiß evtl. auch jemand, was aus den ganzen Leuten geworden ist, die drauf waren?


alle tot! Shocked

LG N
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ipesandrin, einen Hustensaft mit gar nicht wenig Morph gab es noch bis etwa 1969 in der Apotheke. Das war in meiner Kindheit anscheinend der häufigste Hustensaft, denn es gab ihn in so gut wie jedem Haushalt, überall stand das Zeug herum. Das fiel mir irgendwann mit 8 oder 9 Jahren auf, denn da begann mein Interesse an Drogen. Da hab' ich dann ausgerechnet, wieviel M in dem Flascherl ist. Nur zu nehmen hab' ich's mich noch nicht getraut. Aber dadurch fiel mir auf, daß das Zeug allgegenwärtig war. Sogar in der Volksschule. Da gab's so was wie eine Medikamentenausgabe. Fluortabletten bekamen wir ohnehin alle und manche bekamen noch Hustentropfen oder sonstwas, was die Eltern eben mitgegeben hatten.
Morphium, wie gesagt, gar nicht wenig. Sogar Kinder haben das Zeug bekommen und genommen - ich auch. Und die Welt ist nicht untergegangen !
Soviel zum Thema.
Übrigens erleben wir aktuell eine ähnliche Situation mit dem Kratom. Als man Heroin entdeckte, war man mal froh, die ganzen Morphinisten aus dem Krieg vom M wegbringen zu können Wink Das hat sich ja bekanntlicherweise als Schuß ins Knie herausgestellt.
Seit einigen Jahren ist's Kratom, von dem man zuallererst hörte, daß es Opiatsüchtigen beim Entzug helfen soll. Nun gibt's zigtausende Kratomsüchtige ...
In den USA bereitet die DEA trotz widersprüchlicher Meldungen nach wie vor eine Illegalisierung von Kratom vor. Da gibt's dann wieder ein Theater, weil hunderttausende Amis, die jetzt nicht auffallen, zumindest zum Teil von Kratom zu H, Oxy und Fenta wechseln, was ja jetzt schon bis zu über 20 OD-Todesfällen in einer Stadt an einem Tag geführt hat.
Da sorgen wirkliche Blindgänger, Leute, die von der Materie überhaupt keine Ahnung haben und die ausschließlich anderen Interessen dienen, für zumindest nationenweite Opiatrotation ... Sad

Mir ist's egal, ich pfeife auf die Gesetze, was Drogen anbelangt. Ich habe immer genommen, was ich nehmen wollte. Und ich habe hunderttausende Kilometer zurückgelegt, um es zu besorgen. Da laß' ich mir nicht von irgendwelchen Idioten den Weg weisen. Die Konsequenzen habe ich immer ohne Murren über mich ergehen lassen, denn ich wußte ja zuvor, daß ich mich nicht erwischen lassen darf Wink
Aber wenn ich bedenke, daß ich immer nur mit minimalen Resten erwischt wurde, nie mit den Mengen, von denen die Bullen wußten, daß sie da sind, dann war's ja auch lustig, denn gewonnen hab' letztendlich ich.
Meine Lieblingsbullen sind alle, durch die Bank - nö, bis auf eine Ausnahme - gescheiterte Existenzen (gewesen). Einer hat mal einen erschossen (im Dienst), hat sich so gefreut darüber, daß er (er)schießen durfte und hat nichts anderes mehr geredet. Dann kam der Hammer ! Seine Frau hat das Gerede nicht ertragen - eh klar, wer hat schon gerne einen Killer zu Hause, der ständig seine "Heldentat" feiert ? - hat ihn verlassen und er hat sich dann bald darauf selbst "gerichtet", das arme Schwein ...
Da bin ich doch lieber Giftler und Mensch als Bulle und Schwein !
Cheers
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

perl hat Folgendes geschrieben:
Weiß evtl. auch jemand, was aus den ganzen Leuten geworden ist, die drauf waren?


Viele waren bis zu ihrem Ableben Morphinisten. Es gab da Ärzte, die sich dieser Leute annahmen, vielfach waren die selbst d'rauf ... So hat sich eine Szene gebildet, die nie aufgefallen ist.
Aber sie sorgte für paradoxe Situationen. Der Vater eines Freundes, mehrmals verwundet, ein Bein weg etc, war bis zu seinem Tod in den 1980ern auf M. Er hat sogar seinen Sohn überlebt. Der war auf H, und wie !
Und da passierte es, daß der Vater den Sohn einen Süchtigen schimpfte. Selbst war er aber immer bestens versorgt. Wir wußten ja sogar, wo er das Zeug gebunkert hat. Alles fein aus der Apo.
Im Telefonverzeichnis meines Vaters - der blindwütig gegen Drogen wetterte - standen mindestens 20 Morphinisten. Alles Leute aus einer Berufsgruppe, zu der der Vater des oben erwähnten Freundes auch gehörte, der auch in dem Verzeichnis war ... Das war noch bis in die 1980er Jahre so, dann sind sie alle ihren letzten Weg gegangen.
Ich weiß diese Dinge von Betroffenen und vor allen Dingen von Ärzten, bei welchen wir uns ja trafen, die alten und die neuen Junkies ... Da gab's schon interessante Dinge zu hören, hochinteressante Dinge Wink
Cheers
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ja das ist schon war.es gab sogar fürs die Allgemeinheit Heroin als Lebensmittel.
Denn damals war man sich der körperlichen sucht noch nicht wirklich bewusst!
Es war in hustensaft,im Tee und man dachte es ist ein wundermttel das gegen alles hilft,
Aber sie wurden eines besseren belehrt!
1929 wurde dann es dann bundesweit verboten!
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sickgirl
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Anmeldungsdatum: 28.01.2015
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Irrationale, zerstörerische Doppelmoral 😠
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Rock

Soweit ich weiß, läuft das aktuell andersherum. Wegen der vielen Oxycodonsüchtigen in den USA, die plötzlich kein Oxy mehr bekommen oder es nicht mehr bezahlen können, hat sich der mexikanische Black Tar-Scheißdreck so weit verbreitet, dass erwogen wird, pharmazeutisches Kratom aktiv zur Behandlung einzusetzen.

@alle
Die Probleme, die letztlich zum Verbot von Heroin & Co geführt haben, war ja die völlig unkontrollierte Abgabe und der überhand nehmende iv-Konsum. Penicillin gibt es erst seit Anfang der 1940er, jede Sepsis war tödlich.

Heute ist das Problem ein weltweiter Schwarzmarkt, der so ungeheure Geldmengen generiert, dass eine erfolgreiche Bekämpfung aussichtslos ist - wenn man von den Philippinen mal absieht. Junkie? - Peng, Dealer? - Peng - Gerichtsverhandlung? Wozu?

Die Prohibition samt "War on Drugs" ist grandios gescheitert, Opfer sind die Konsumenten und die Volksgemeinschaften, die für Verfolgung und med. Behandlung Unsummen aufwenden müssen.

Die einzige Möglichkeit, diesen Schwarzmarkt zu beseitigen, ist eine "Regulierung" ALLER Drogen. Wir verfügen heute über die technischen Möglichkeiten, einen legalen Zugang für Erwachsene so zu gestalten, dass eine Suchtenstehung möglichst vermieden wird und die Risiken für die Konsumenten durch verunreinigten und unsicher dosierten Stoff vermindert werden können.

Eine Konstriktion wie die Substitotion heute, die als "medizinische Behandlung" durchgeführt werden muss, damit die Suchtstoffe legal verschriebe werden können, schafft nur Widerstände in der Bevölkerung - denn medizinische Behandlung muss von der Krankenkasse bezahlt werden...

"Aber der Jugendschutz..." ist dann immer das Argument. Aber ein Schwarzmarkt bedient jeden, der bezahlen kann. Und wenn aus einem regulierten System Rauschdrogen an Jugendliche "diffundieren", ist es auf jeden Fall kein zusammengepantschter Dreck (kommt ja auch bei Alkohol und Tabak vor!)

LG

Praxx
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

rock hat Folgendes geschrieben:

Viele waren bis zu ihrem Ableben Morphinisten. Es gab da Ärzte, die sich dieser




habs glaube ich hier im Forum mal erwähnt;

kannt früher mal eine Ärztin a.D. Mitte 80'zig und Morphinistin bis zu ihrem Ableben...
Sie kam während des 2 Weltkrieg in den Frontlazaretten auf Morph,war damals nur Krankenschwester gewesen.Sie war wie gesagt bis zu ihrem Tod auf Morph und ist dabei sehr alt geworden und ist NICHT an den Folgen der Opiate gestorben sondern an Alterschwäche...
War ne sehr gute Bekannte meiner Ma...
So etwas gibt es auch,nicht wahr...

so long
Mikel
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Gregory
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

So Word Praxx!
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
rock hat Folgendes geschrieben:

Viele waren bis zu ihrem Ableben Morphinisten. Es gab da Ärzte, die sich dieser




habs glaube ich hier im Forum mal erwähnt;

kannt früher mal eine Ärztin a.D. Mitte 80'zig und Morphinistin bis zu ihrem Ableben...
Sie kam während des 2 Weltkrieg in den Frontlazaretten auf Morph,war damals nur Krankenschwester gewesen.Sie war wie gesagt bis zu ihrem Tod auf Morph und ist dabei sehr alt geworden und ist NICHT an den Folgen der Opiate gestorben sondern an Alterschwäche...
War ne sehr gute Bekannte meiner Ma...
So etwas gibt es auch,nicht wahr...

so long
Mikel


Wenn der Stoff rein ist/war wird man in der regel auch uralt. Nur der ganze Dreck der hier in der Shore ist, ist ja so abartig, das ich mir gar keine Shore kaufen würde.

Es sei denn man hat ne gute Wuelle, aber selbst dann ist da noch genug Streckmittel enthalten.
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