Die Situation in den USA ...

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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 18:40    Titel: Die Situation in den USA ... Antworten mit Zitat

Die Zahlen variieren etwas nach Quelle aber für 2014 gilt ungefähr:

20.000 Tote durch Opioid Schmerzmittel (Oxycodon, Morphin, Hydromorphon, Fentanyl etc.)

10.000 Tote durch Heroin

Aktuell leben 3,5 Millionen Menschen in den USA mit einer Hepatitis C Infektion. Die wenigsten wissen davon. Die Ursache ist meist intravenöser Konsum von Heroin und Co. und das gemeinsame benutzen von Spritzen bzw. Nadeln.

In den USA sind Nadeln nur auf Rezept erhältlich. Auf dem Schwarzmarkt zahlt man wohl bis zu 80$ für eine frische Nadel.

Viele Suchtkranke haben natürlich auch keine Krankenversicherung und die glücklichen, die eine haben, haben das Problem, dass die Versicherung in der Regel die Behandlung der Suchterkrankung nur sehr eingeschränkt oder gleich gar nicht übernimmt.

Substitution mit Methadon und Buprenorphin ist dort lange nicht so verbreitet wie bei uns, in manchen Staaten sogar komplett verboten. Mehrere hundert km bis zu einer "Methadon Clinic" ist für viele einfach nicht machbar.

Eine Behandlung für die Hep-C gibt es in so einer Situation auch nur selten.

Um das Jahr 1996 wurde das Medikament Oxycontin, eine Retardvariante von Oxycodon massiv für den Einsatz chronischer Schmerzen die nicht Tumorbedingt sind beworben. Die Ärzten ließen sich durch "Big Pharma" überzeugen, dass Oxycodon in dieser speziellen Retardvariante nicht abhängig gemacht.

Das führte zum massenhaften Einsatz auch anderer Opioide. Wo es bei uns nach dem Zahnarztbesuch höchstens ein paar Ibuprofen gab, bekam man dort gleich ein 2 Wochen Rezept für Oxycodon / Hydrocodon.

Das selbe galt für einfache Sportverletzungen, Mini-Operationen, im Sprunggelenk umknicken, Kopfschmerzen etc.

Die ganzen Geschichten finden sich zahlreich auf YouTube. Insbesondere Florida wurde regelrecht mit Schmerzkliniken verseucht.

Jetzt haben die Amerikaner den Salat.

Da hat es sich für uns ausgezahlt, dass Werbung für Arzneimittel in Deutschland streng reguliert ist und deutsche Ärzte generell etwas konservativer und skeptisch sind, was das Verhalten der Kollegen in den USA angeht.

Die haben dort nun eine Epidemie, die sie nur ganz langsam in den Griff kriegen. Es gibt dort viele gute Ärzte, die die Situation sehr gut verstehen, warum es so kam und was man tun müsste.

Die Versicherung zahlen aber eben nur selten die notwendige Behandlung. Es heißt es würde ja eh keinen Sinn machen. Praktisch jeder dort darf auch ohne eine medizinische Ausbildung seine obskuren Behandlungsprogramme anbieten und den verzweifelten Abhängigen das Geld aus der Tasche ziehen. Eine Regulierung wie bei uns kennen die so nicht.

In vielen Selbsthilfeprogrammen dort heißt es, dass Substitution schlecht ist und nur das wahre clean sein wirklich zählt. (12 steps program). Was das letztendlich für Konsequenzen für die Opiatabhängigen hat und man die Opiatabhängigkeit nicht einfach so mit der Alkoholabhängigkeit vergleichen kann wollen viele dort nicht wahr haben. So werden Leute zur Abstinenz genötigt, die einfach nicht abstinent leben können und dann irgendwann an einer versehentlichen Überdosis sterben.

Immerhin gibt es nun zunehmend die Möglichkeit einen Naloxon-Nasenspray, ein Opioid-Antagonist zur Behandlung einer Opioid-Überdosis, auch ohne Rezept zu bekommen.

Was dort passiert ist ja schon echt gruselig.

Mittlerweile hat sich die Situation so weiter entwickelt, dass viele Patienten, die eigentlich zwingend auf Opioide angewiesen sind diese kaum noch bekommen können bzw. mit Dosen abgespeist werden, die einfach nicht ausreichen.

Von einem Extrem in das andere.

Vieles ist bei uns nicht perfekt aber letztendlich auch gar nicht so schlecht.
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Bebe88
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.10.2016
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr interessantes Thema habe letztens eine kurze Doku darüber Gesehen aber leider nur das Ende... mein Partner war erst 22 und hat ohne Tumor alles mögliche verschrieben bekommen... am Anfang hatte er natürlich schmerzen aber mit der Zeit war es einfach nur noch die Sucht... ich war lange blind und habe nicht gemerkt um was es geht... die Mengen die bei uns in der Wohnung waren kann man sich garnicht vorstellen... ein ganzen Zimmer voller Fenta Lyrica Tavor Oxy Morphin und die anderen Namen weis ich garnicht mehr... sehr schlimm aufjedenfall. Er hat mich in den letzen Monaten immer damit belagert Urlaub zu machen in den USA und am Ende wollte er das ich mit ihm auswandere dahin, habe erst mit der Zeit kapiert warum...
sollte ich die Doku nochmal finden würd ich dir gerne ganz ansehen... schönen 2 Advent
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perl
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auf you Tube eine schon etwas ältere Doku: Oxyana.
Über eine ganze süchtige Stadt...
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Die gucke ich mir mal an, wenn ich nicht schlafen kann. Danke Dir Perl. Ich gucke ja so kein TV und müsste eigentlich Netflix wieder aktivieren. Habe nicht bezahlt. Aber so alleine im Wohnzimmer möchte ich nicht sein und habe einen ganz wunderbaren Weinachtskranz mit 4 großen Kerzen. Die wollten wir heute eigentlich anzünden. Aber so? Crying or Very sad
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der Grund dafür sind die Mexicaner,
seit dem in einigen Staaten Canabis legalisiert wurde,
kauft keiner mehr Graß auf der Straße,
darum verdienen Sie jetzt miter "Super Heroin" ihr Geld,
das Super Heroin ist oft Fentanyl Shocked Laughing
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