ehemann nach 7 jahren rückfällig,teil2

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samazeni
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2014 22:09    Titel: ehemann nach 7 jahren rückfällig,teil2 Antworten mit Zitat

als grund für die therapie sagte er damals auch,das er selber mit dem kiffen aufhören will um mit seiner familie leben zu können.
wir sahen uns regelmässig.und ich erkannte bald,das er in der therapie einige dinge für sich verändern konnte.zum beispiel war er immer sehr schnell laut und aggressiv und hatte immer den impuls mit gewalt zu reagieren.
durch die therapie wurde er ruhig wie ein lamm.er lernte gelassenheit in sich zu aktivieren.er schrie nicht mehr.
er baute keinerlei rückfall.
er kam von den schmerzmitteln weg welche er nahm wegen der bandscheibenvorfälle die er hat.
alles schien bestens.
jedoch leidet mein mann seit jahren an depressionen aber er unterliess es,diese in der therapie behandeln zu lassen.
mein mann hatte selten empathie,sogar das verbesserte sich.
ich glaubte es kaum.
irgendwann fragte er,wenn er im september fertig sei,ob er dann seine wohnung kündigen solle und wir dann zusammen ziehen in meiner wohnung.
nach reiflichem überlegen sagte ich :ja.

ich muss noch erwähnen,dass ich durch die schweren jahre eine angststörung,depressionen entwickelt hatte und zeitgleich auch in einer tagesklinik war um den ursachen auf den grund zu gehen.dort kam rasch heraus,das all die dinge durch mein leben mit einem suchterkrankten menschen kamen und die dadurch von mir gelebte coabhängigkeit.

auch unsere tochter ist psychisch lädiert.sie hat konzentrationsstörungen,schlafprobleme.

unterm strich sagte ich mir,das mein mann freiwillig therapie machte und clean leben wollte und ich wollte nichtmehr coabhängig leben.
ich sah es als realistiche chance,für eine gesündere beziehung,für ein normaleres familienleben.

ich weiss noch,dass mein mann einmal während der therapie sagte,dass er dort wieder nichts für seine gefühle tun konnte.

er hat in all den jahren oft gesagt,das er nichts fühlt,allgemein.
oft war dies während er kaum konsumiert hat.

er kam ende september nach hause und ich Ich sagte ihm vorher,das wir uns räumlich trennen müssten,falls er sich eines tages wieder für den anderen weg entscheiden würde,da weder unsere tochter noch ich fähig seien,noch EINMAL dieses leben mit zu leben.

wir waren happy und glaubten,das nun unsere so alten träume wahr würden...

zwei wochen lebte mein mann mit uns.ab der dritten woche fing er an,immer antriebsloser zu werden.
problematik war:unsere tochter rebellierte gegen das zusammenleben,da sie ängste hatte,das er wieder gehen würde...sie kannte es nicht anders.
das hat ihn natürlich belastet.habe ihm erklärt,dass sie zeit braucht und sehen muss,das es diesmal gut wird und dann beruhigt sie sich.

die wochen vergingen und er lag nur noch im bett.6wochen sprach ich in ruhe und geduldig mit ihm.
nach6wochen gab er endlich zu,das er VOM ERSTEN TAG AN WO ER ZU HAUSE WAR ;STARKEN SUCHTDRUCK HAT UND DIESER IHN LÄHMT!

ab diesem punkt konnte ich die handlungsweise meines mannes nicht mehr verstehen:ich sagte ihm,du lässt dich lähmen vom suchtdruck.du hast genug gelernt in der therapie um dir zu helfen,das der suchtdruck abgemildert wird und rascher vergeht.aktiv werden,ablenken,hilfe holen.

doch,er sagte,nein,das muss von mir kommen,lass mich nur,das vergeht wieder.
ich wusste damals schon,das das der weg zurück war.denn ich kenne sein suchtverhalten.
ich konnte nichts tun!
wisst ihr,wie schlimm das war?ich sah,was kam und er lag nur rum und hielt es nicht auf.

mir und der kleinen ging es sehr schnell wieder nicht gut gesundheitlich.

oktober fingen dann auch logischerweise wieder die streitereien an und er nutzte eine davon und ging um zu kiffen.
als er am nächsten tag kam,sagte ich ihm,das wir nun eine wohnung suchen müssten,da ich die gesundheit unserer tochter und die meine nicht mehr aufs spiel setzen würde.

mein mann bettelte mich an,dass ich versuchen sollte,mit dem kontrollierten kiffen zu leben.er würde sich an alle regeln halten aber er würde mich auf keinen fall verlieren wollen,weil er mich sehr liebe.er sagte,das kiffen gehöre zu ihm .
ich wusste,das es nicht geht und gab uns trotzdem diesen versuch.
er scheiterte,da es genau wie in der vergangenheit nicht funktioniert mit familie und drogen.

meine entscheidung für das räumliche trennen blieb und stand.
ich habe meinem mann angemerkt,das das ausziehen für ihn eine sehr schlimme sache war.
auch ich litt,aber nach 20 jahren gab es weiss gott keine alternative mehr.
ich habe ihm gesagt,das ich es aus seiner sicht verstehe,das er schwerst süchtig war und das kiffen aus seiner sicht ein klacks ist.ich verstehe das.kein zweifel.

aber ich bin mutter.so gesehen stand ich immer zwischen zwei stühlen.
aber unsere tochter braucht schutz vor diesen dingen.

ich habe ihn gefragt,warum er wirklich therapie gemacht hat.natürlich wegen kiffen und suchdruck auf heroin und weil er die therapie als chance sah,vom kiffen wegzukommen um mit uns zu leben.

die wochen nach der therapie lag er hier im bett wie ein halbtoter mensch,kein leben war in ihm.er konnte sich zu nichts aufraffen.
dabei hat er in der therapie an läufen teilgenommen,urkunden bekommen.
sich in der freizeit sinnvoll beschäftigt.

es kam,was kommen musste,die atmosphäre wurde immer unerträglicher,mein mann ging immer öfter weg zum kiffen,zu den anderen süchtigen,die eingentlich vergangenheit sein sollten.
ich erinnerte ihn stets an die wohnungssuche.

am 1.november kam es zum streit.er wollte über nacht wegbleiben ,sich die kante geben.was ich unserer tochter sage,wie es mir damit geht,scheissegal.
mir ging die kraft aus,ich bat ihn ganz normal abends heimzukommen und seine tripps aufzusparen bis er eine eigene wohnung hat,und wenn er dennoch wegblieb,sagte ich,das er dann ganz hier raus sei,da ich das alles nichtmehr leben und verantworten könne.
als wenn er nur darauf gewartet hätte,also sein suchtanteil,blieb er weg und verschwand für drei wochen.
handy war aus.
wir alle wussten nicht,wo er war,ob er lebt.

kurz vor weihnachten kam er zurück.
im prinzip waren die kleine und ich mittlerweile seelische wracks und auch mein mann wirkte kränker als je zuvor.
ich sagte ihm,dass er bleiben kann,bis wir eine wohnung haben für ihn.dabei verdrehte er wieder seine augen.
er wollte nicht ausziehen.
ich schätze,das er in seinem alten trauma drin war,wie so oft,er der kleine arme junge,opfer,ich die böse stiefmutter die ihn loswerden will.
drei tage gings gut.wir stritten.er beleidigte und beschimpfte mich,und er wollte keinen frieden schliessen mit mir,was sehr untypisch war.anstatt dessen ging er.an weuhnachten mit einer gepackten tasche aus unserem leben.
ein paar tage später habe ich durch eine einzige sms erfahren das er wieder auf h ist.

weitren kontakt gibt es nicht.sein handy ist an.
ich habe ihm alles geschrieben.
das ich ihm keine vorwürfe mache für den rückfall,das er aber schnell handeln muss.dass ich ihn unterstütze.
habe ihn angebettelt,dass er wenigstens mit mir tel soll.NICHTS!

seit einer woche melde ich mich nicht mehr bei ihm.
ich sehe das er täglich in whatsapp geht.

bevor er ging habe ich ihm gesagt,das er mich nicht verlieren würde,da ich ihn liebe und das wir unser ding machen mit zwei wohnungen so wie früher und wenn unsere tochter erwachsen ist,wir uns dann eine wohn ung zusammen nehmen.

er wusste,das auch ich ihn nicht verlieren wollte.

bevor er ging,war er geschockt,zu sehen,wie schlecht es unserer tochter seelisch ging.

warum fing er 2 wochen nach beendigung der therapie an,nichts mehr zu tun gegen den suchtdruck?

ich weiss in welcher stadt er untergekommen ist.
habe ihn paar tage gesucht.aber er kennt mich und passt auf.

ich weiss nicht,was ich noch schreiben soll.
ich danke euch,für eure aufmerksamkeit.
liebe grüsse.
samazeni
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

nach geschlagenen ZWANZIG JAHREN INMITTEN DIESER SCHEISSE ist es zeit für einen konsequenten schlußstrich.

ich bin ja nun wirklich niemand, der vorschnell zu trennungen etc. raten würde.. und wie so oft bei solchen beiträgen wie dem deinen, wird überwiegend das negative geschildert. aber ihr werdet auch tolle momente gehabt haben... das ist alles klar.

aber diese ganze suchtscheiße deines mannes kommt schon sehr egoistisch rüber. letztendlich kommt und geht er, wenn ER will. ich finde das ziemlich arm, gerade als familienoberhaupt.

ich bin jetzt mitte dreißig, auf methadon und seit ca. 7 jahren wieder auf opiaten. aber dieses absturzleben ist mir fremd. ich brauche kontinuität und stabilität. aber vermutlich gelingt mir sowas auch besser, weil ich nie auf schore war..? i don't know... kürzlich hab ich von einer studie gelesen, nach der der intravenöse konsum eher bei menschen vorkommt, die bestimmte traumata erfahren haben, zb. mißbrauch, adoption, gewalt usw...

naja... wie soll es denn weitergehen? wollt ihr auch die nächsten zwanzig jahre marionette seiner sucht bleiben?

wie sieht es bei euch eigentlich mit arbeit aus? wovon lebt ihr so..? was macht ihr den ganzen tag? was lebt ihr eurer tochter für ein leben vor?

gerade WEIL ich genug "junkies" kenne, würde ich niemals mit einem menschen zusammen sein, der ein solches lebensmuster aufweist...
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goazauber
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 05:10    Titel: Antworten mit Zitat

also ich an deiner stelle,wäre froh,das er endlich weg ist...
das geht ja gar nicht...volle die egonummer und das arme kind...will er das sie auch h abhängig wird?genau das könnte passieren...kinder von h abhängigen eltern denken ja dann ,ihnen so nahe zu sein...
wie kann man 20 seiner besten jahre an so einen mann verschwenden?verstehe ich nicht...gegen h kann man nun mal nicht gewinnen...
und mit liebe kann das aoch auch nichts mehr zu tun haben?willst du dich für irgendwas bestrafen,das du sowas soooo lange aushältst...
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samazeni
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,vielen dank für eure antworten.
eigentlich hatte ich damit gerechnet,dass ihr mir sagt,dass dieses chaosleben nichts für einen suchtkranken ist,der clean werden wollte.
solche gedankengänge bekommt man,wenn man coabhängig ist.
aber ich habe ihm und uns ja die möglichkeit gegeben-zum zusammenleben.doch er hat sie ja nicht genutzt.

kennt jemand von euch solche situationen?ich meine,er hatte doch therapie gemacht,wir lebten zusammen,sein grosser wunsch.
und dann ergibt er sich seinem suchtdruck ohne etwas dagegen zu tun?

mein mann hat seit drei jahren einen festen job und da er letztes jahr durch die therapie so viel resturlaub übrig hatte,hat er ihn anfang dezember genommen.heute am 13.januar müsste er wieder arbeiten.
als er den urlaub nehmen wollte im dezember ,habe ich ihm noch abgeraten,da er ja schon in der suchtspirale hing und ich wusste,das es noch schlimmer wird,wenn er keine aufgabe hat.
doch er hat mit seinem suchtgehirn wohl schon alles klar gehabt.
ich selber arbeite halbtags und bin zwischendurch krankgeschrieben,wenn es gar nicht mehr geht.

seht ihr das nicht so,das ein ehemals heroinsüchtiger kifft,und das nicht der rede wert ist,da er ja vom gift weg ist?
ich kenne andere suchterkrankte,die mir teilweise gesagt haben,dass ich doch froh sein soll,das er nur noch kifft anstatt h.(also die letzten 7jahre).

als angehöriger hat man immer damit zu kämpfen,dass man sich einbildet,das man schuld am rückfall des anderen hat.
ich weiss das es nicht real ist.
wenn man aber so viele jahre mit einem kranken zusammenlebt und er das früher sehr oft gesagt hat,dass ich schuld bin,bleibt davon etwas hängen.

könnt ihr mir etwas sagen,zu der tatsache,dass mein mann ,als er endlich zu hause war,sich seinem suchtdruck hingegeben hat,nur noch im bett lag,bis es eines tages streit zwischen uns gab und er darauf hin wieder mit dem kiffen anfing?warum sagt ihr,er ist egoistich?
bitte nicht falsch verstehen.ich denke genauso und viele aus der familie auch.
aber mein mann hat es immer anders dargestellt,das er ja junkie war und kiffen harmlos ist.ich nicht alles zerstören sollte mit meiner entscheidung zum räumlichen trennen.

das heisst,er hatte mich wohl gut im griff all die jahre.viel zu coabhängig,viel zu sehr auf ihn und seine erkrankung bedacht.

ob ich froh bin,dass er weg ist?

ich bin sehr sehr traurig,dass er diesen weg geht und wie er seinen abgang gestaltet hat.
denn,ich war 20 jahre an seiner seite,er hat mich stets mit einbezogen.
und es versteht sich von selbst,das,selbst wenn man geht nach 20 jahren,wieder konsumiert,zumindest dafür sorgt,das die eigene frau informiert wird.
egal in welcher form.
das hält er nicht für nötig.auch egoismus.

allerdings war ich sehr geplättet,als ich sah,das er diesen monat den unterhalt für unsere tochter überwiesen hat.
normal kommt das geld am 1..jeden monats.diesmal am6.
ich hätte in seiner situation nicht damit gerechnet.
also denken kann er noch.
ob er überwiesen hat,damit wir finanziell klar kommen oder er keine behördliche verfolgung riskiert,weiss ich natürlich nicht.

unsere tochter und ich ,können nicht wirklich zur ruhe kommen,da wir in einer ungewissheit leben.
ein telefonat,ein treffen zumindest mit mir,würde das ganze ein wenig entschärfen.denn natürlich gehen wir nun alleine unseren weg.
aber ohne mit etwas abgeschlossen zu haben,ohne etwas geklärt zu haben,ist es schwierig.
er ging im streit und ich würde ihn gerne einmal noch sehen.

doch er will nicht gefunden werden.

was sind die motive für einen konsumenten,dass er den kontakt zur familie meidet?

ich würde mich freuen,von euch zu hören.

gruß.

samazeni
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Es fällt mir schwer, das Verhalten dieses Mannes nachzuvollziehen. Er hat doch gesehen, wie es deiner Tochter ergeht. Wie alt ist sie denn überhaupt, wenn ich fragen darf? Da Alter spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, Situationen zu verstehen und für sich selbst akzeptabel einzuordnen.

Er weiss doch, dass du wartest, auf ihn, auf eine Antwort, auf ein Lebenszeichen. Und er weiss, was für Auswirkungen es auf das Kind hat. Was hast du deiner Tochter denn erzählt? Ich stelle mir das sehr schwierig vor. Papa ist im Krankenhaus und wir dürfen ihn nicht besuchen? Oder er sei in Urlaub? Letztendlich muss man das eigene Kind belügen, denn die Wahrheit sagen, das Suchtmittel beim Namen zu nennen, das würde ich vor meinen Kindern nicht tun, schon aus Sorge, sie könnten sich etwas "abgucken" und später meinen, das sei cool und erwachsen, so ähnlich wie Zigaretten rauchen. Und sobald man etwas dagegen sagt, könnte es zurück kommen: Wieso?! Papa hat das doch auch gemacht!

Ich weiss nicht so recht, was ich dazu noch schreiben könnte. Mir fehlt das Verständnis, das Nachvollziehen des Verhaltens.Vielleicht hat er ganz besondere Dinge als Kind durchgemacht, was ihn bis heute prägt und ihn genau so und nicht anders agieren lässt? Hast du ihm schon mal geschrieben, ob er sich denn der Auswirkungen seines Verhaltens bewusst ist? Also, was er in de Seele des Kindes antut?´, verlassen worden zu sein? Er solle sich doch regelmäßig beim Kind melden, nachdem er sich wohl überlegt hat, was er sagt, warum die Situation derzeit so ist, wie sie ist.
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Anmeldungsdatum: 29.12.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 19:09    Titel: Tochter Antworten mit Zitat

Es mag ja richtig sein, dass es in seiner Situation schon eine gute Leistung ist, "nur" zu kiffen, anstatt H zu konsumieren. Auf der anderen Seite sagte er doch, dass das Kiffen mittlerweile den Suchtdruck, was H angeht, verstärkt. Aber am Ende ist es deine Entscheidung, dass du nicht mit einem Kiffenden zusammen wohnen möchtest. Das ist Punkt 1: du willst und kannst so nicht mit ihm zusammen leben. Das muss er akzeptieren. Da spielt es keine Rolle, dass Gras harmloser als H ist.

Punkt 2: Deine Tochter tut mir unendlich leid. Was das arme Mädchen alles schon erleben musste, geht gar nicht. Und so leid es mir tut und so sehr ich mit dir mitfühlen kann in deiner Verzweiflung zwischen Liebe, Sorge und Co-Abhängigkeit... dafür bist auch du verantwortlich. Du schützt sie nicht vor ihm. Eure emotionale Verbindung hin und her, das Kind MUSS zumindest für dich an erster Stelle stehen. Sie kann sich dem ganzen Scheiß noch nicht selbst entziehe. Sie hat emotional noch kein Handwerkszeug, um mit solchen Extremität Ionen umzugehen. Das geht einfach nicht. Du und er, er und du hin und her, ihr müsst sie da unbedingt raushalten. Und so leid es mir tut, so wie du sein Verhalten (auch vor dem Untertauchen) beschreibst, wäre sie ohne ihn besser dran. Wenn er es schafft, einmal pro Woche oder im Monat - oder was weiß ich wie oft - "sauberen Umgang" mit ihr zu haben und die zeitlichen Verabredungen dazu einzuhalten, wäre das besser als dieses hin und her, dem sie bisher ausgesetzt war.

Bekommt deine Tochter eigentlich psychologische Hilfe? Das halte ich für sehr wichtig. Du hast ja schon über erstes problematisches Verhalten bei ihr berichtet.

Zu vielen anderen Dingen können dir hier andere aufgrund ihrer Erfahrungen sicher berichten. Mir persönlich brennt nur das Herz, wenn ich an deine Tochter denke.

Aber auch du musst viel mehr auf dich achten und zu dir zurück finden. Ich kann dich nur bitten, mal ganz in Ruhe ohne Schuldgefühle ohne Gedanken an ihn als Süchtigen in dich zu gehen und dich zu fragen, was eure Beziehung noch ausmacht, was von der Liebe übrig ist. Warum du ihn liebst und welche Gefühle du ihm eigentlich nur aufgrund deiner Co-Abhängigkeit und der jahrelang eingereicht ersten Schuldgefühle noch entgegen bringst? Das musst du keinem sagen, aber du solltest ehrlich zu dir selbst sein. Nicht jeder Schlussstrich ist negativ und manchmal kann so deutlicher Cut auch dazu führen, dass man sich irgendwann wieder auf Augenhöhe begegnen und vllt erneut zu einander finden kann.
Ich denke, du musst auch akzeptieren, dass du ihn, seine Gedankengänge und Handlungen nicht komplett verstehen kannst. Drogen, Sucht und Abhängigkeit lassen Menschen eigenartige und komplett unlogische, selbstzerstörerische und dumme Dinge machen.

Ich wünsch dir viel Kraft für dich und deine Tochter. Was ihn angeht, hast du ihm und dir schon so einige Kosequenzen für sein Verhalten angedroht. Hoffentlich findest du die Kraft, auch danach zu handeln. Du bist nicht für ihn, sein Leben, seine Sucht oder Cleansein verantwortlich!
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Was andere immer wieder schreiben, dran denke ich auch, habe es aber bisher nicht ausschreiben können. Der Liebe möchte ich immer gerne eine Chance geben. Aber in der von dir beschriebenen Situation sehe auch ich wenig Chancen, dass daraus etwas positives für deine Tochter und dich herauskommen könnte.

Eine Beziehung ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Was gibt er dir? Nicht alles ist immer auf finanziell begründet. Es gibt auch nicht materielle Liebe, indem der Charakter, indem das geliebt wird, was man sonst durch den Partner erhölt. Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Leidenschaft, vielleicht auch eine Art seelische Stütze. Aber was ist es, was er dir geben kann? Nimmt er nicht vielmehr? Zehrt er nicht an der Seele deiner Tochter? Zehr er nicht an deinen Kräften? Wie "Suche" bereits erwähnte: Was liebst du an ihm? Manchmal kann man das gar nicht wirklich beschreiben, man weiss aber, man fühlt sich wohl beim Partner und man kann auch definitiv sagen, ob die Beziehung positiv oder negativ wirkt. Wenn eine solche ausschließlich negativ wirkt, solltest du dich fragen, ob es nicht wirklich besser ist, einen Schlussstrich zu ziehen? Wenn nicht für dich, dann für deine Tochter.

Was soll da noch bei raus kommen für euch? Emotional, ja, und auch materiell? Du hast erwähnt, er ginge arbeiten. Wer weiss, vielleicht besteht der Job nun gar nicht mehr, zumindest bist du dir nicht sicher, ob er die Arbeit angetreten ist. Wohin soll das noch führen, ein Drogenabhängiger (arbeitsloser?) an eurer Seite? Ich würde mir als Frau etwas anderes für mich und meine Tochter vorstellen. Oder meinst du, nichts anderes bekommen zu können? Hältst du dich selber für unattraktiv?

Ich rede nicht gerne gegen einen Partner, zumal ich diesen nicht wirklich kenne. Ich kann nur aufgrund von deinen Beschreibungen urteilen. Ich kenne es von früher, als meine Partnerschaft auseinander ging und auch um Kinder diskutiert wurde. Ich las irgendwann in einem Forum, wie meine ehemalige Partnerin über mich schrieb und andere meinten, ich solle die Kinder nie wieder sehen dürfen, und anderes dummes Zeug. Deshalb weiß ich nicht, ob ich richtig oder falsch liege mit meinen Ratschlägen. Wenn es aber wirklich so ist, wie von dir beschrieben, kann ich keine anderen Ratschläge als diese geben.
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samazeni
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

vielen dank für eure ausführlichen antworten.
ihr habt recht,ich muss mein kind schützen.das ist mir klargeworden.spät,das weiss ich.es tut mir auch in der seele weh,dass ich nicht früher angefangen habe,unsere tochter komplett zu schützen vor all den dingen.
sie wird im april 13 jahre,besucht das gymnasium und hat es nie sonderlich schwer gehabt in der schule.aber zur zeit ist sie abgesackt.sie hat viel wut und aggressionen in sich.psychotherapie hat sie lange zeit gemacht bis august2013.sie hat dann auf eigenen wunsch hin erst mal pause gemacht.
ich bin auf wohnungssuche in der nachbarstadt,damit die kleine ein neues umfeld ohne erinnerungen bekommt.ich natürlich auch.

natürlich habe ich meinem mann alles gesimst.das es wichtig ist,das er zumindest mit uns,mir telefoniert.das wir wissen,wie es ihm geht,was er gedenkt zu tun.
habe ihm mehrfach gesimst,dass sein verhalten ganz schlecht für unsere tochter ist!
aber das alles ignoriert er.
auch wenn ihr das vielleicht nicht versteht:seinen rückfall werfe ich ihm nicht wirklich vor,aber ich finde es abgrundtief unmenschlich und abartig,dass er so höchst egoistich ist und sich sorry einen scheissdreck darum gedanken macht,das es für die kleine und mich wichtig ist,das er sich meldet!

das kann ich ihm nicht verzeihen und ich habe heute das erste mal das gefühl und den gedanken gehabt,dass ich die scheidung einreiche und meine telefonnummern wechsel.denn eines tages,wenn er mich BRAUCHT,dann wird er sich melden.
aber,genau wie ihr schreibt,in der zwischenzeit hat er unserer tochter(und mir) unendlich viel leid zugemutet indem er nur an seinen drogenkonsum denkt und sich in keinster weise bei uns meldet und in keinster weise für uns verantwortlich fühlt.

mit sicherheit ist er so wie er ist durch seine heftige kindheit und durch drei jahrzehnte konsum.
ich habe oft gemerkt dass er neben sich stand,und er selbst hat oft gesagt,das er psycho ist.

aber ich weiss,dass er noch denken kann,denn er hat ja am bankterminal den unterhalt überwiesen am6.januar.

ich denke,er meidet und ignoriert uns damit er in ruhe konsumieren kann und da er ja voller selbstmitleid ist,denkt er wohl,dass er uns ja leid zugefügt hat,bevor er ging und das er nun ganz weg ist aus unserem leben,nach dem motto,jetzt kann es euch wieder gut gehen.
leider denkt er so quer...
das hätte er in dieser art und weise nach fast 21 jahren nicht so durchziehen sollen,denn die tatsache des h konsums ist schon hart genug,aber völlig im ungewissen zu sein,was ihn angeht,das ist zu viel.

einen regelmässigen kontakt zwischen ihm und unserer tochter wird wohl utopie bleiben.
sie weigert sich auch,über die dinge rund um papa..zu reden.
ich weiss überhaupt nicht,ob sie ihn sehen würde wollen.glaube,sie wüsste nur gerne das es ihm gut geht und das er ihr keine schuld gibt.denn das denkt sie,weil sie nicht nett zu ihm war,da sie angst hatte vor erneutem verlust.
ganz oft habe ich ihr erklärt,dass sie und auch ich keine schuld an papas handlungen haben,da es eine starke erkrankung ist und er aber alles selber für sich entschieden hat,
ich habe in der nachbarstadt eine einrichtung gefunden,wo insbesondere kinder von suchtkranken menschen aufgefangen werden in altersgerechten gruppen und mit fachkräften wird mit den kids dort gearbeitet,wird ihnen geholfen,die last ein bisschen loszuwerden.
wir werden bald damit starten und ich hoffe sehr,das meine tochter dadurch erleichterung findet.

an manchen tagen glaube ich,das es ein alptraum ist und ich frage mich,so wie auch ihr mich fragt:warum habe ich nicht schon früher die notbremse gezogen...

es tut mir gut und es hilft mir,mit euch zu schreiben und eure ehrlichen meinungen zu bekommen.

ich danke euch allen.

schönen abend noch.

samazeni
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samazeni
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

hallo crazy man,unsere antworten haben sich überschnitten.
ja,du hast recht,leider gibt er mir nicht diese stütze,kaum aufmerksamkeit,keine leidenschaft,da er immer wieder nur mit sich und seinem suchtdruck zu gange war.wenn er bekifft war,war er,wie jemand der trinkt,locker gelöst,konnte reden,lachen.aber er war nicht er selbst,darum konnte ich ihn irgendwann bekifft nichtmehr ertragen.
will sagen:wenn er nüchtern blieb,war er insgesamt leblos und wenn er konsumierte wollte ich ihn nicht in meiner nähe haben.
materiell habe ich nie geschaut.ich habe immer gearbeitet,vor dem kind auch vollzeit.
die menschlichen dinge waren mir wichtig.
vor langer zeit hat er mir wohl einige von den dingen gegeben.aber in den letzten jahren immer weniger.und ja crazy man,er hat mehr genommen,als zu geben.er hat mich leergemacht aber ich habe mich auch leermachen lassen.

nein,ich denke nicht das ich niemanden mehr bekomme.
ich bin eine attraktive frau,sehe sogar jünger aus,als ich bin.daran liegt es nicht.

ich habe mich oft gefragt,was es ist.
meine mutter war tablettensüchtig,ich musste als 8jährige schon die zweifache verantwortung tragen,für mutter und mich.
mein vater,die beiden waren geschieden,hat sich nie um mich bemüht.
das heisst,ich hatte stets ein riesen defizit an zuneigung,liebe.
ausserdem bin ich geprägt darauf,das es erst dem anderen gut gehen muss,sprich kranker partner,und in 2.linie es mir gut gehen darf.
durch meine eigene psychotherapie bin ich hinter viele dinge gekommen,die aus meiner kindheit stammen.
das heisst,ich kann mein wissen nun nutzen um anders in zukunft zu agieren.

in der beziehung zu meinem mann hat das bedeutet:ihm muss es immer gut gehen bevor es mir gut geht.er ist krank und ist der arme und ich muss alles regeln und da ich durch mein machen bei meiner mutter als lohn ein wenig normalität von ihr bekam,habe ich mich in der beziehung zu meinem mann,immer wohl mit WENIG zufrieden gegeben.
wo andere,gesündere frauen,längst reiss aus genommen hätten.

etwas hat mich ganz arg an meinen mann gebunden:ich war und bin bis heute der einzige mensch für den er liebe empfindet.auch andere frauen war nie ein thema in unserer ehe.
ausschliesslich ich-emotional.
das hat viel in mir gemacht.meine eltern haben es mir nie gegeben.
dieser mann hat es mir gegeben.das gefühl,dass er nur mich liebt und seine art,es mich fühlen zu lassen...das kann ich allerdings nicht wirklich beschreiben.
darüber hinaus habe ich wohl die realität ausgeblendet...

dazu gehörte auch,dass ihm nichts anderes wichtig war.klar,das kiffen.dann ich und unsere tochter.
er ging nie in kneipen.nie in cafes.ganz selten zu kumpels.
er wollte immer bei uns sein.

wenn da nicht die sucht gewesen wäre.

ich finde es gut,dass du abwägst,wie du antwortest und bedenkst,das ich ja aus meiner sicht schreibe.

da ich ihn liebe,versuche ich nicht,ihn schlecht zu machen,sondern ich versuche,ihn zu beschreiben,wie er ist.

also süchtig ist er.trotz freiwilliger therapie hat er wieder mit kiffen angefangen,sogar mit heroin.
er wollte auf der anderen seite nie etwas anderes als bei und mit seiner familie sein..
ausserdem hat er an weihnachten gesehen,wie seine familie seelisch am boden ist.da passte ihm resignieren,flüchten und betäuben wohl besser...als aufwachen und das richtige tun.

doch seine familie kann nicht mit ihm sein,wenn er konsumiert.

ich finde es alles sehr traurig.

sein arbeitskollege hat mir heute gesagt,das er sich auf arbeit nicht gemeldet hat.
ob er noch eine au dorthin schickt,weiss ich im moment nicht.

obwohl ich nie bete und gelernt habe,nur an mich zu glauben,bete ich täglich ,das ihm nichts passiert.
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samazeni
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

mir ist noch etwas eingefallen.der punkt,ab dem ich ihn gar nicht mehr verstanden habe.
vielleicht habt ihr eine erklärung?
er machte ja aus freien stücken eine 7 monatige therapie um vom kiffen wegzukommen und sein großer wunsch war,mit uns zusammenzuleben.
er zog zu uns im september.und 2 wochen nahm er am normalen leben teil.
ab der dritten woche lag er nur noch und ertrug seinen starken suchtdruck.
das begreife ich überhaupt nicht!
er hätte aktiv werden müssen.ich laufe täglich und konnte ihn nicht motivieren.
er hätte sich ablenken müssen-er lehnte alles ab.
ganz wichtig wäre gewesen,hilfe zu holen.er hatte leute von der nachsorge.er hätte zu seiner therapeutin in der therapie gekonnt.
doch er lehnte alles ab!
nachdem er drei wochen aus der therapie zu hause war-wo er unbedingt mit uns endlich zusammenleben wollte!

warum setzte er so plötzlich all das aufs spiel?

dann kiffte er wieder.logisch,dass dadurch zwischen uns alles wieder kaputtging und auch dies nutzte er nicht,um die notbremse zu ziehen,sondern er sorgte mit seinem konsum und seinem verhalten dafür,dass wir immer mehr streit bekamen und auf diesem höhepunkt,geht er hin,und drückt shore nach 7 jahren?!

und taucht ab.

ist es einfach zu erklären mit:SUCHT.

oder kommen euch dazu noch andere gedanken?

ich muss morgen wieder arbeiten.es wird schwer,da meine angstzustände durch die situation wieder aktiv sind.aber ich will vorwärts kommen.

gute nacht euch allen.

samazeni
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2014 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

samazeni hat Folgendes geschrieben:

und dann ergibt er sich seinem suchtdruck ohne etwas dagegen zu tun?

...

als angehöriger hat man immer damit zu kämpfen,dass man sich einbildet,das man schuld am rückfall des anderen hat.

...

könnt ihr mir etwas sagen,zu der tatsache,dass mein mann ,als er endlich zu hause war,sich seinem suchtdruck hingegeben hat,nur noch im bett lag,bis es eines tages streit zwischen uns gab und er darauf hin wieder mit dem kiffen anfing?warum sagt ihr,er ist egoistich?



hallo,

für mein empfinden brauchst du ganz dringend eine psychotherapie. das ist überhaupt nicht negativ gemeint. du steckst aber viiiiiiieeeel zu tiiieeeef in der ganzen scheisse drin, als dass du überhaupt noch fähig wärst, eine rationale entscheidung zu treffen.

tragisch auch hier wieder einmal: du verstehst SUCHT nicht wirklich als krankheit. für dich ist seine sucht "SCHWÄCHE". deshalb hab ich mal die o.g. textstellen zitiert, in denen das ganz deutlich wird.

du wirst mit deinem mann so KEINE GUTE BEZIEHUNG mehr führen können, weil du selber schon zu sehr gefangen bist in diesem ganzen mist aus vorwürfen, schuldgefühlen usw...

das schlimme an der sucht deines mannes ist ja vor allem folgendes: DU FINDEST GAR KEINE KLARE EBENE, AUF DER DU MIT DEINEM MANN UMGEHEN KANNST. denn einerseits siehst du ihn als opfer seiner suchterkrankung. aber andererseits fühlst du dich von ihm allein gelassen und machst ihm vorwürfe.

ich denke, dass dieser zwiespalt sehr zermürbend sein kann. dir fehlt die klare linie: "WIE KOMMUNIZIERE ICH MIT MEINEM MANN?!"
machst du ihm vorwürfe, wenn er sich wieder meldet? oder machst du gar dir selbst vorwürfe?

ich finde, du solltest DIR und EURER TOCHTER mal die chance zu einer art "neuanfang" geben. du hast jetzt 20 jahre das spiel nach den regeln deines mannes mitgespielt. ich finde es auch wirklich toll, dass eine frau ihren mann so treu und lange unterstützt. umso mehr empfinde ich es dann als arschtritt, wenn der typ sich einfach verpisst. vermutlich ist er sich zu sicher, dass du eh alles für ihn tust. sich einfach zu verdrücken, geht gar nicht. zumal er ja als heroinkonsument prinzipiell ständig in latenter lebensgefahr schwebt. weißt du sicher, dass er sich mit seinem kumpel nicht doch mal n cocktail spritzt?! lass den stoff NUR EINMAL zu stark sein - das wars dann für ihn. ich finde, er gibt kein gutes bild als familienoberhaupt ab...

meine meinung dazu ist: geh in dich. überlege dir mal, was du dir von einer beziehung versprichst. und dann vergleiche das mal mit deiner partnerschaft!
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CrazyMan
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BeitragVerfasst am: 14. Jan 2014 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Du versuchst eine Antwort zu finden. Ich habe schon einige Menschen kennenlernen dürfen, die ich bis heute nicht verstehe, darunter Partner, darunter auch andere Leute. Man muss sich einfach damit zufrieden geben, es akzeptieren, dass es Menschen gibt, die ganz anders denken als man selber, die vielleicht sogar ganz anders denken als der Durchschnitt. Die es vielleicht nicht anders gelernt haben, die es genetisch bedingt nicht anders können, die vielleicht auch ein "Brett vorm Kopf" haben und es nicht merken, denn das Brett nimmt die Sicht auch auf sich selbst. Will sagen, nicht jeder kann über seinen Tellerrand schauen, nicht jeder schafft es, sich selbst so weit es geht objektiv zu betrachten, die sogenannte Selbstreflektion. Ich wollte es nie wahrhaben, und das soll nicht auf deinen Mann bezogen sein, doch es gibt wahrlich - wie soll ich es aus ausdrücken, ich behaupte so etwas nur ungern - etwas "beschränkte" Menschen. So, jetzt ist es raus, warum drumherum reden. Wir sind nun mal nicht alle gleich. Es gibt Höhen wie Tiefen auch in der Auffassungsgabe. Aber vielleicht ist das gar nicht mal sein Problem, vielleicht hat er gelernt, zu flüchten, anstatt sich Problemen zu stellen, was auch seine derzeitige Flucht erklären würde, wie auch Heroin und das Kiffen als Möglichkeit, Probleme auszublenden.

Du hast versucht, alles mit Sucht zu erklären. Nein, das macht aus ihm, insofern er konsumiert, einen unterkühlten Menschen, es erklärt aber nicht sein gesamtes Verhalten, es ist vielmehr nur ein Deckel für sein Verhalten. Sucht ist keine Erklärung für alles. Sonst müssten alle Forenteilnehmer, die Probleme mit Suchtstoffen haben, Reißaus nehmen und sich auch sonst ähnlich verhalten. Dem ist aber nicht so.

Warum hat dein Mann die ganze Zeit im Bett gelegen. War er wach oder hat er geschlafen? Wenn letzteres, besteht die Möglichkeit, dass er schon früher wieder mit H angefangen hat. Die erste Zeit, nach längerer Pause, wirkt es sehr stark, so dass man die Nacht hindurch bis zum Abend des nächsten Tages schlafen kann. Wird die Dosis mit Bedacht, also nur sehr langsam erhöht, kann man das gut eine Woche oder sogar länger treiben. Da ist aber nur eine Überlegung, die nichts mit der Realität zu tun haben muss.

Ich weiss, was es bedeutet, Probleme mit H zu haben. Ich selber kann mir deshalb nicht vorstellen, mit einem Partner zusammen zu leben, der nicht von sich aus sagen kann, insofern noch nicht erreicht, das persönliche Ziel sei es, dauerhaft ohne den Problemstoff zu auszukommen. Der Wille muss vorhanden sein sowie die Aussicht auf Erfolg. Dazu müsste dein Mann als ersten Schritt erkennen, dass er vor Problemen flieht. Als nächstes müsste er zukünftig solche Situationen erkennen und dagegen arbeiten, Alternativen finden und nutzen. Ich kann nicht beurteilen, in wie weit so etwas in der Therapie besprochen wurde, ob die Therapie überhaupt sinnvolles erbracht hat.

Schade, dass du gelernt hast, andere vor deinem Wohl vorzuziehen. Meine Mutter hat es ähnlich erlernt. Immer hat sie ihre Kinder und ihren Mann, meinen Vater, vorgezogen, sich immer weit hinten positioniert. War nur ein Stück Schokolade vorhanden, bekamen das natürlich die Kinder, wenn diese nicht möchte, der Mann. Für sie war es ungeschriebenes Gesetz, und zwar in allen Bereichen. Schon als frühe Jugendliche musste sie arbeiten gehen, ihre Mutter kam am Lohntag und holte das Geld ab, von dem sie einen nur geringen Betrag oder überhaupt nichts ab bekam. Sie wusste noch nicht mal, was sie überhaupt verdiente. So etwa sitzt tief, ist zum Teil gut, zum anderen Teil aber auch selbstschädigend, weiss man nicht, ein eigenes Glück zu verwirklichen, zu sagen, dieses und jenes sind meine Ziele, das brauche ich für das Leben.

Genug für heute, es ist schon nach 12, also Geisterstunde... huhuuuuu!
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verbrannte Seele
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BeitragVerfasst am: 14. Jan 2014 03:38    Titel: leider etwas spät heute abend Antworten mit Zitat

a ich jetzt einen besseren einblick in eure geschichte erlangt habe würde ich gerne meine erfahrungen mit meiner Drogensucht trotz längerer abstinenz schildern doch da sehr spät ist werde ich aber Morgen schreiben versprochen.
also kopf hoch drücke euch die Daumen
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verbrannte Seele
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2014 13:02    Titel: was macht deinen Mann unter hasch so unerträglisch? Antworten mit Zitat

habe eigentlich seit dem 17 Lebensjahr täglich gekifft was dann so exersiev wurde das ich Indoor gras angebaut hatte mit einer profi Anlage ,das ich alle Erntephasen/3Monate knapp halbes kilo super Potentes Gras hatte.
Meine damalige Freundin sagte immer mit rausch wäre ich super drauf und habe alles im griff gehabt,nur ohne wäre ich unerträglich nervig drauf.

Damit meine ich das kiffen ist doch eigentlich das kleinere drogen Übel,kenne massig Inteligente Menschen mit teilweise klasse Jobs die Abends ihre Tüte rauchen und sonst super normal Leben.
selbst Anwälte und polizisten die ich kenne kiffen und griegen alles geregelt.

Doch jedern ist auch wieder anderrs drauf,sage ich mal.
Vileicht sollte dein Mann auch ins Program gehen und sich substituieren lassen,den als ich Metha bekommen hatte,ich das kiffen nach über 20 jahren rund um die Uhr kiffen aufgehört.

Was ich niemals für möglich hielt,irgentwie war der Suchtdruck total weck und ich hatte null Bedürfniss zu kiffen.

Habe leider eine Rechtschreibe schwäche und hoffe ich konnte mich trotzdem einigermaßen verständlich machen.

Das Totale Rückziehen von deiner familie hat sicher mehr mit seiner Kindheit und diese Erfahrungen zu tun,den das kan nicht nur mit den drogen zu tun,meiner Meinung nach.

Was sicher nicht ohne Psychologischer Beratung/hilfe in den griff bekommen zu sein.
Alles meine subjektive Meinung versteht sich.
Hoffe ich konnte dir etwas Mut machen den wenn Liebe vorhanden ist lohnt sich jede Anstrengung.
Lg von der verbrannten seele
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samazeni
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Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2014 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,vielen dank für eure rückmeldungen.
der erste arbeitstag heute,war heftig.ich kann mich kaum konzentrieren.und warum auch immer,es ist heute ein tag,an dem ich es kaum aushalten konnte,dass er sich nicht bei mir meldet.
unglaubliche unruhe und tiefe traurigkeit in mir.

ich möchte auf eure antworten eingehen:also crazy man,in der tat ist mein mann zwar recht clever aber in zwischenmenschlichen dingen hat er tatsächlich ein brett vor dem kopf.
wenn ich euch richtig verstehe,ist sein verhalten nicht nur suchtbedingt?
und ja,ich vergass euch zu sagen,dass er tatsächlich schon immer so gehandelt hat:wenn es ihm zu viel wurde,ist mein mann gegangen,geflohen,in seine wohnung.

aber er hat dann gekifft und wir haben trotzdem kontakt gehabt.sprich,er ist immer ans tel gegangen.

ja,das ist seine verhaltensweise.

fatal ist wohl,dass wir seine wohnung gekündigt haben und er keine rückzugsmöglichkeit mehr hatte.
aber ,er wollte ja nach der therapie drogenfrei mit uns zusammen leben.darum haben wir uns gemeinsam für die kündigung seiner wohnung entschieden.

mein mann war auch nie der grosse redner.und wenn ich mich mal aufgeregt habe,habe ich jedesmal bemerkt,wie extrem er überfordert und gestresst war.
er hat,wenn er bekifft war,körperlich viel stemmen können.
aber psychisch ist er sehr labil und extrem sensibel.

unterm strich denke ich:er wusste,dass er ohne kiffen nicht leben will.er wusste auch,dass er dadurch nicht mehr viel zeit mit mir verbringen wird,noch weniger mit unserer tochter.
ohne gras zu leben-für ihn wohl unvorstellbar.
dann setze ich ihn vor die tür,weil er sich nachts beim kumpel die kante geben will.meine grenze war erreicht.doch mir ist eingefallen,dass er auch in dieser hinsicht stets ein brett vor dem kopf hat und agieren und reagieren nicht versteht.
ursache und wirkung sagt ihm wenig.
hinzu kommt,dass er in seiner traumarolle ist und das ich ihn vor die tür gesetzt habe,hat ihn wohl an seine heftige kindheit mit der stiefmutter erinnert,die ihn ja loswerden wollte,misshandelt hat.

ich kenne viel von seinen empfindungen,seinen verqueren denkensweisen.bzw ich kenne die zusammenhänge-kindheit-sucht-heute.
darum habe ich auch stets das problem gehabt,ihn zu verlassen.
denn ich habe sein inneres ganz oft nachvollziehen können und wenn man um die geschichte eines geliebten menschen weiss,fühlt man eher eine zuneigung als eine ablehnung.
doch 20 jahre sind lang und meine bereitschaft und meine kraft,stets auf seine dinge rücksicht zu nehmen,wurde weniger.

als er das erste mal floh,war er eine woche im obdachlosenheim,in der stadt wo er jetzt untergetaucht ist.ich denke das er in dieser ersten woche,anfang november schon h probiert hat.
nach dieser woche ging er in seine kindheitsstadt im ruhrgebiet und blieb dort 2 wochen ,alleine in der wohnung eines therapiekumpels.der kumpel war zu besuch bei seinem vater in einer anderen stadt.
durch meine vermisstenanzeige fand die polizei meinen mann in dieser wohnung und er kam freitag vor weihnachten zu uns.

er sagte mir,das er in seiner kindheitsstadt schon nach neuer arbeit geschaut hätte,ein appartement anmieten wollte.
ich fragte ihn,warum er da bleiben wollte.er sagte,das er nur ruhe ruhe ruhe wollte.
ich hätte ihm ja regeln auferlegt wegen kiffen,und hätte ihn unter druck gesetzt wegen wohnung suchen.überforderung.

wie gesagt war er ja dann bis weihnachten bei uns und nach einem streit ging er.
und er war völlig geschockt,dass es unserer tochter seelisch so schlecht ging.

ich denke,für ihn persönlich war alles zu viel.

könnt ihr das nachvollziehen oder so sehen?

er war extrem überfordert.flieht.macht es für uns angehörige noch schlimmer.suchtdruck stark.er kommt zurück.sieht,das es der familie noch schlechter geht.suchtdruck noch schlimmer.er denkt,er rettet uns,indem er sich verpisst.er geht und flüchtet zum heroin.

meine freundin,welche uns sehr lange kennt,sagt mir heute:dein mann glaubt,dass ihr beiden,also tochter und ich,ein perfektes leben haben,da ich ja bisher immer alles im griff hatte,egal worum es geht.und da er schon verstanden hat,das er derjenige ist,der uns nicht gut tut,ist er gegangen,damit es euch wieder gut geht.

sie sagt dies aus seiner sicht.denn so denkt er.er legt sich die dinge sehr oft ganz komisch zurecht-für uns.aber wer weiss,in seinem kopf stimmt das ganze dann wohl...

geschlafen hat mein mann viel ,wenn er tagsüber ins bett ging.
nein,bis november hat er kein h genommen.
ich erkenne es sofort.
er hat keinen antrieb,keine enrgie gehabt als er clean aus der therapie kam.auch in den lrtzten wochen der therapie wurde er immer lahmer,antriebsloser.das ist eine folge von langem konsum und danach cleansein.dazu gehören auch depressionen,die er auch hat.
die suchttherapeutin hat mir das erklärt mit antriebslosigkeit,depressionen...

du magst recht haben,dass er den moment nicht wahrnimmt,wo es wirklich kippt.
das ist ein defizit.
die therapie war nicht verkehrt,denke ich.
einiges hat er gezogen daraus.

ich möchte eigentlich nur eines:ich möchte meinen mann finden.ich möchte ihn sehen,mit ihm reden.
ich denke kaum an etwas anderes.
denn ich bin mir sehr wohl darüber im klaren,dass ihm etwas passieren kann mit diesem gift.

habt ihr nicht tipps für mich,was ich noch tun kann um ihn zu finden.
ich habe 4tage selber gesucht.ich habe keine kraft mehr .
habe mit vielen aus der szene gesprochen.fotos gezeigt.am anfang sagten viele,das sie ihn gesehen hätten.seit 1,5 wochen nicht mehr.
er ist täglich in der whatsapp.so sehe ich,das er noch da ist.

kann es sein,dass er sich von mir im stich gelassen gefühlt hat?

ich war immer seine einzige bezugsperson.egal was ihn beschäftigte,wenn er reden wollte,erzählte er es mir.

ich meine,ich habe auch das gefühl,das er mir mit diesem ignorieren auch sagen will,schau mal,wie das ist,wenn der andere einen nicht mehr will.sorry,so in der art kommt es für mich rüber.

ich habe ihn nicht verlieren wollen.das wusste er.

ich habe viel geschrieben.

habe ich denn noch irgendwelche möglichkeiten um ihn zu finden?

ich war an allen plätzen wo man was kaufen kann.immer wieder.
einer aus der szene hat sich angeboten,ihn zu suchen.er hat selber eine tochter und hat meine situation verstanden.
ich wollte ihm dafür geld geben.nicht viel,da wir selber nicht viel haben.aber er wollte kein geld.
doch er hat ihn auch nicht gefunden.

ich muss zur ruhe kommen,unsere tochter auch.
ich muss wissen,wie es ihm wirklich geht.wo er untergekommen ist.was er gedenkt zu tun.
ungewissheit lähmt mich.

viele grüße.

samazeni
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