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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 24. Sep 2019 21:46 Titel: |
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schattengewächs hat Folgendes geschrieben: | Dazu gehört nicht nur Genie, sondern auch eine gewisse Disziplin. Wie auch immer- ich war ganz baff als er diese Pappnase von Markus Lanz voll an die Wand gequatscht hat. Da konnte man schön sehen, dass einige Menschen (primär Moderatoren) ewige Schleimis und Arschkriecher bleiben, und andere einfach NIVEAU haben. Geld hin oder her. Ja, klar hatte er besser Ausgangs-positionen als manch anderer- ist immer nur die Frage, was man draus macht! |
Das stimmt natürlich. Ich wollte auch nicht sagen, dass Lagerfeld nur wegen seines Vermögens so weit gekommen ist. Insgesamt kenne ich mich mit Mode nun auch nicht so gut aus, aber offenbar hatte er dafür schon "den richtigen Riecher" (über Jahrzehnte!). Und diszipliniert war er wohl ganz offensichtlich auch. Allein die Tatsache, dass er "mal eben so" um die 40kg abgenommen und das auch bis zum Schluss so gehalten hat, war gewissermaßen ein Arschtritt in Richtung all derer, die immer behaupten, das ginge doch gar nicht... Trotzdem muss man natürlich schon ziemlich herausgehoben sein, wenn man trotz eines so exzentrischen Benehmens insgesamt derart wohlwollend betrachtet wird.
Davon abgesehen fand ich den Herrn aber, wie gesagt, immer sehr gut. In gewissem Sinne auch eine Art Vorbild (vor allem in Hinblick darauf, dass man letzten Endes tun sollte, was man selbst für richtig hält, aber auch in Bezug auf Toleranz - es gibt durchaus einige Äußerungen Lagerfelds, in denen er Menschen, die ganz anders waren als er selbst, gerade deshalb positiv erwähnt). |
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schattengewächs Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 24. Sep 2019 22:07 Titel: |
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ja, hi surreal!- also ich fand auch seine Ansage bzgl Substanz-gebrauch aller Art gut- er meinte, "es ist einfach nur dumm, Drogen zu nehmen! ich habe konsequent mir allem aufgehört, auch mit dem Rauchen von Nicotin!" er hätte zu viele seiner guten Freund beim Zugrunde-gehen zugeschaut... und ist dann zu dieser Schlussfolgerung gekommen.
Ich finde z.B. auch dass das Einhalieren von Nicotin unterschätzt wird.
Wenn ich gerade nix zu tun hab, merke ich auch, dass ich mir eine Ziggi nach der anderen anzünde. Kaum landet die eine im Aschenbecher, wir wird die nächste gedreht. - merke es schon an der Ausdauer, wenn ich mal einen Berg hochlatsche und anfange zu krächzen nach 100 Metern, quasi. Sehr schocking!
Prinzipiell hab ich leichter Aversionen gegen das Wort "Disziplin" (evtl weil es eines der Lieblingswörter meines Vaters ist, grins)- aber mittlerweile gehört es auch schon in mein Grundvokabular.
Wenn man immer nur "dem Lustprinzip nachgibt", geht s eben steil bergab!
Da muß man eben wirklich Wege finden, sich auszutricksen, u.a.-
wobei dass z.B. bei der Auswahl von Nahrung bei mir nicht zutrifft: ich esse wirklich, worauf ich gerade Bock hab. Es ist komischerweise KEIN Zucker.
Im Moment viel Gemüse und eben Proteine (das hat Lagerfeld zufällig auch ähnlich gemacht)-
Fast alle Menschen essen einfach zuviel Kohlenhydrate, - wobei ich anmerken muß, dass ich ja Bier trinke, und mir dann so denke, evtl ist der Bedarf an "flüssigem Brot (KH)" schon gedeckt. Irgendwie logisch.
Wieder "o.t." , (nur indirekt)- bin heute auch "nicht in Form" in jeder Hinsicht- ein kleiner Jammerlappen.
Ich lerne demütig anzunehmen, WAS EBEN IST.
Geht ja vorbei.
Liebe Grüße -
Schatti |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 24. Sep 2019 22:29 Titel: |
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Ich meinte damit vor allem die Äußerungen zu seinem Freund, der wohl am Drogenkonsum zugrunde gegangen ist, und den er gewissermaßen dafür bewundert hat, dass er sich so sorglos seinen Bedürfnissen hingegeben hat. Obwohl die beiden offenbar ziemlich unterschiedlich waren, konnte er allem Anschein nach auch einer solchen Lebensführung etwas abgewinnen. Das finde ich durchaus inspirierend - "das Andere" zwar vielleicht nicht persönlich nachvollziehen können, aber trotzdem anerkennen, dass es eben auch so geht (und dass das nicht unbedingt "an sich" schlecht sein muss - obwohl in dem Fall die "allgemeine Meinung" wohl so ausgefallen sein dürfte). |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 24. Sep 2019 22:38 Titel: |
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"Disziplin" finde ich im Übrigen sehr gut (wäre froh, ich würde mehr davon aufbringen können...). Zumindest dann, wenn man damit selbst gesteckte Ziele erreichen will. Das ist doch eigentlich der Sieg der Vernunft über die momentanen Befindlichkeiten, die man halt so hat. Man erkennt, was eigentlich, langfristig usw. besser ist und handelt danach, obwohl es einem vielleicht hier und da nicht danach ist. Im Großen und Ganzen schaffe ich das auch, z.B. lasse ich mich bei Arbeiten, die mich fast zum Verzweifeln bringen, kaum vom Weiterschaffen abbringen (und tatsächlich ernähre ich mich schon seit Langem sehr diszipliniert) - nur mit den Drogen will es nach wie vor nicht so richtig klappen... Vor allem halt bei den Opiaten, da habe ich immer noch den Eindruck, dass die irgendwie etwas erst "richtig" machen, das vorher und ansonsten noch nie gestimmt hat. Da ich aber, wie gesagt, mittlerweile anfange, daran zu zweifeln, dass das wirklich so ist, wäre ich froh, ich könnte auch in der Hinsicht disziplinierter sein (aber vielleicht bin ich mir einfach noch nicht sicher genug...). |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 24. Sep 2019 23:13 Titel: |
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schattengewächs hat Folgendes geschrieben: | Fast alle Menschen essen einfach zuviel Kohlenhydrate, |
Ach so, dazu noch : ich glaube nicht, dass schlechte Ernährung vor allem mit der Auswahl der Makronährstoffe (an sich) zu tun hat. Diese ganze Streiterei von wegen "Low-Fat" vs. "Low-Carb" halte ich für Unsinn. Man sollte es bestimmt mit nichts übertreiben, aber dass z.B. Kohlenhydrate besonders schädlich sind (oder eben Fett), das glaube ich nicht. Zumal es ja schon einen Unterschied ausmacht, ob man z.B. helles Toast- oder Roggenvollkornbrot ist. Und ich denke, dass es da auch Unterschiede zwischen den Individuen gibt. Für mich sind z.B. die Kohlenhydrate auf jeden Fall das "Grundnahrungsmittel". Ich esse sehr wenig Fett (das gebe ich mir sogar eher bewusst über Nüsse, Leinsamen, löffelweise Raps- oder Olivenöl usw.), aber wenn ich zu wenig Brot o.ä. esse, geht es mir sofort richtig dreckig... Bei anderen ist es offenbar gerade umgekehrt.
Problematisch sind eher Kombinationen aus z.B. kurzkettigen Kohlenhydraten und Fett - z.B. Pizza oder Schokolade. Und um so etwas geht es bei den Diskussionen ja letzten Endes auch meist. Jemand, der viel Vollkornbrot oder gekochte Kartoffeln isst, sollte sich aber, davon bin ich überzeugt, keine großen Sorgen machen müssen. |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 25. Sep 2019 07:52 Titel: |
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Hei, surreal, Disziplin ist erst dann möglich, wenn man ein echtes ZIEL im Leben
verfolgt, so meine ich.
Ich persönlich war im Alter von 55 - 57 Jahren mehrmals drauf und dran, mich
wegzumachen mit einer Überdosis. Im Grossen und Ganzen war mein Leben
mit einem Stück Korken vergleichbar, was irgendwo auf dem Wasser treibt;
mal hierhin und mal dahin.
Finanziell ging es mir gut, seit Ewigkeiten in einer für mich sehr spannenden
Ehe und DOCH: Irgendwas fehlte mir !
Doch was? Mit 58 Jahren war meine Depression und Angst so gross, dass es für
mich nur die Frage gab: Ich mache mich weg,
ODER Comeback ? Als ich mich dann FREIWILLIG aus eigener Motivation
für ein Comeback entschieden habe, fing ich für mich an einen Plan zu machen.
Einen Plan, der mich im Leben halten sollte und dafür sorgen, dass ich ohne
Methadon und Valium gut klar komme.
Um es abzukürzen:
Die intuitiv praktizierte Disziplin brachte für mich ENDLICH den Erfolg.
Disziplin bedeutet für mich, ein Stück VERTRAUEN in das Leben und seine
Gesetze zu haben: Ich halte mich auch dann an meinen Plan, wenn ich
'normalerweise ' schwächeln würde, WEIL ich das GESAMTERGEBNIS bloss
nicht kaputtmachen will.
Wenn ich nicht das für mich grosse Ziel gehabt hätte, endlich stabiler glücklich
im Leben zu sein, hätte ich es nicht gepackt, so glaube ich.
Das ZIEL hat mir den MUT zur DISZIPLIN gegeben!
Wenn man ' NUR ' in den Tag hineinlebt, dann braucht man nicht so viel Disziplin,
oder?
LG Seppel |
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der_neue Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2016 Beiträge: 148
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Verfasst am: 26. Sep 2019 21:28 Titel: |
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...ich frage mich aber was hast du nun für ein Ziel dir ausgedacht ...
ich bin gerade auch in einer schweren situation und weiss nicht genau wo ich hintreibe aber ich hätte gerne mal gewusst was du dir als ziel gesetzt hast das du
aus so einer schweren situation rausgekommen bist?
UND ja Disziplin habe ich auch und was alk angeht versuche ich nicht über 5 bier am tag zu kommen und immer was essen und irgend wie versuchen doch gesund zu leben... was für mich aber schwer ist wenn ich zur vergabe gehe und die alle danach ihr bier trinken und ich muss zur arbeit das ist für mich auch Disziplin und das fällt mir manchmal nicht leicht ... aber arbeit muss!
so danke schonmal für deine antwort
lg |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 26. Sep 2019 21:49 Titel: |
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Naja, mittlerweile denke ich, dass das "eine große Ziel im Leben" eher hinderlich ist (es sei denn, man hat es einfach bzw. es hat sich einfach aufgedrängt - aber dann betrachtet man es vermutlich gar nicht als solches). Mein persönliches Ziel (wenn man das so nennen will) ist es, meine Zeit hauptsächlich mit interessanten Tätigkeiten zu verbringen. Das bereitet mir grundsätzlich Freude (was letzten Endes bedeutet: ich mache mir keine Gedanken über irgendetwas anderes, sondern bin ganz bei der Sache - und zwar gerne).
Wie ich gerade in den letzten Monaten (oder fast schon: Jahren) festgestellt habe, ist dabei der konkrete "Inhalt" relativ offen (jedenfalls bei mir). Hauptsache abstrakt und kompliziert, wäre vielleicht der gemeinsame Nenner (ebenfalls: bei mir ). Aktuell arbeite ich, wie gesagt, in der IT und so, wie es aussieht, wird das wohl so bleiben, wenn ich nicht selbst aufhören will. Vorher Geisteswissenschaften... Ich finde beides interessant, aber aktuell sind wohl die Rahmenbedingungen besser - oder was auch immer. Jedenfalls bin ich mit der Gesamtsituation zufrieden.
- Was allerdings nichts daran ändert, dass ich mich grundsätzlich besser fühle, wenn ich Opiate intus habe. Das "Grundfeeling" ist besser (was bei mir z.B. bedeutet: ich befinde mich nicht mehr in "Alarmbereitschaft", wenn ich in einem überfüllten Zug stehe und dergleichen). Und ja, ich kann auch besser "abschalten", wenn ich Drogen nehme. Ansonsten bin ich immer weiter und weiter beschäftigt - bis selbst die interessanten Sachen irgendwann dazu führen, dass ich übermüdet bin oder ganz einfach ausgelaugt - unc trotzdem nicht aufhören kann. Das alles hält sich in einem, finde ich, wesentlich "gesünderen" Rahmen mit solchen Substanzen. Daher auch meine Fragen. Ich weiß, dass diese Mittel ihre Wirkung verlieren. Also frage ich mich, ob es letzten Endes besser ist, irgendwie dabei zu bleiben, oder ob ich besser führe, wenn ich es ganz sein ließe. Wie dem auch sei: "existenzielle" Hintergründe hat das alles nicht. Ich würde sogar eher sagen: es sind ziemlich pragmatische... |
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schattengewächs Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 26. Sep 2019 23:00 Titel: |
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LOL- ich mußte echt lachen, als ich las "Hauptsache abstrakt und kompliziert" - - nunja, -
ich les dich ja immer gerne, surreal, weil es echt authentisch rüberkommt.
ja, geht mir auch so: überfüllte Bahnen oder sonstigen Großstadt-stress könnte ich ohne meine "Puffer" (Benzos oder Opiate) nicht überleben. Ich käme in innere Stress-zustände. Und die mag ich nullo.
Ich denke auch, die wenigsten werden geboren und wissen schon in der Schulzeit: DAS genau ist meine BERUFUNG. Ich will nix anderes tun.
Meist schreibt das Leben oder der Zufall eine andere Geschichte, als "geplant"- Flexibilität ist gefragt, und (in meinem Fall) auch die Kunst, mir selbst zu verzeihen, soviel Unsinn studiert zu haben, ohne es "abzubrechen" - weil meine Eltern so erpicht darauf waren, dass ich einen Abschluss mache.
Nunja, das sind eben so eher "melancholische Gedanken" wenn ich zurückblicke auf meine Leben und "verschwendete Energie"- weil sie nicht zielführend war.
"Hinterher ist man halt wieder etwas schlauer" aber wenn das Leben nur darin besteht, auszuschließen, was NICHT passt, wird es eng (wie bei mir)-
Denn dieses ziellose Gesumpfe ist einfach auf Dauer nicht der Bringer.
Toll, dass du zufrieden bist. Darum geht es. Nur darum.
Darf ich mal fragen, wie dein aktuelles "Konsum-schema" aussieht?
Machst du auch mal länger Pausen von Allem?
Kannst ja hier ehrlich antworten.
Ich hab auf so viele Fragen oft auch keine Antworten.
Kann echt sein, dass einige Menschen genetisch bedingt zuwenig Opiate bilden.
Und dann eben diese nur eine Art "Substitut" sind. Damit alles mehr Richtung "flow" geht.
Viele Menschen merken ja noch nicht mal, wie armselig ihr Leben ist. Sie hinterfragen wenig, zeigen eine hohe Anpassungsbereitschaft, sind effizient aber eigentlich schon "arm dran" wenn man genauer hinguckt! Das eigene System-verständnis tendiert Richtung null, und irgendwann kommt dann der große Kollaps ins Form eine Burn-outs. So meine Beobachtung.
Wichtig ist es:
1) zu raffen, wie man tickt (incl aller Divanzen)
2) sich zu überlegen, wie man sich evtl einbringen kann mit den "Talenten" die einem gegeben wurden.
So, zuviel Nachdenken hilft mir gerade auch nicht weiter, merke ich.
Nur ein paar Gedankenfetzen. Die Frage kannst du ja beantworten, wenn du magst.
Bonne nuit & schöne Träume -
Schatti-Checker |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 26. Sep 2019 23:33 Titel: |
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schattengewächs hat Folgendes geschrieben: | Darf ich mal fragen, wie dein aktuelles "Konsum-schema" aussieht?
Machst du auch mal länger Pausen von Allem? |
Ja. Mal länger, mal kürzer. Wie gesagt, aktuell ist mein "größtes Problem" (wenn man das, in Anbetracht der Situationen, in denen sich andere hier befinden, so nennen kann) eben, dass ich selbst merke, dass die Wirkung halt irgendwann nachlässt. Und dann finde ich es wirklich unsinnig, weiterzumachen. Teilweise greife ich dann noch zusätzlich auf z.B. Alkohol zurück, aber das hält sich schon deshalb in Grenzen, weil ich am nächsten Morgen keine Fahne haben will...
Wobei ich schon überlege, ob sich das vielleicht zumindest etwas legen würde, wenn ich es mal für (wirklich) längere Zeit lasse würde. Immerhin passt sich das Gehirn ja an diese Einflüsse an und es kann offenbar auch länger dauern, bis da wieder alles im Lot ist. An der grundsätzlichen Tatsache, dass ich mich wirklich noch nie so ausgeglichen gefühlt habe wie auf Opiaten, ändert das aber auch nichts.
Sicher bin ich mir, dass dieses Bedürfnis nach den Drogen nichts mit mangelnder allgemeiner Lebensfreude, fehlenden Zielen oder ähnlichem zu tun hat. Auch in Zeiten, in denen ich nichts nehme, vergesse ich regelmäßig alles um mich herum, wenn ich stundenlang über irgendeinem interessanten Problem brüte. Nur die Zeit dazwischen ist dann halt oft (wie ich finde) unnötig anstrengend (auch, wenn ich mir anschaue, dass es anderen halt nicht so geht). Naja, letzten Endes ist das wohl einfach mein persönliches Problem - und jeder (und jede ) hat ja sein Kreuz zu tragen. Ich gehe auch davon aus, dass ich da irgendwann einen passenden Umgang gefunden haben werde. Das ist jetzt halt gerade wieder der Moment, in dem ich dabei bin, es wieder für längere Zeit zu lassen (aus den genannten Gründen) und mich dabei etwas unwohl fühle, weil ich weiß, dass es vor allem in der ersten Zeit vergleichsweise unangenehm wird. Das war es dann aber auch schon wieder - und, wie gesagt, ich weiß, dass andere wesentlich Schlimmeres zu bewältigen haben.
Und zum "Abstrakten und Komplizierten": daher ja auch der . Mir ist klar, dass das für die meisten eher nicht vergnüglich ist. Mir macht es aber tatsächlich vor allem Spaß, mich mit solchen Problemen zu beschäftigen. Oft genug fühle ich mich da auch ohne Drogen einfach zufrieden. Vielleicht, denke ich, hängt das auch zusammen. Also die "fast natürliche" Konzentration auf die vielen Zusammenhänge und die winzingen Unterschiede im Kleinen - und eben die Überforderung mit dem "großen Ganzen", das um einen herum ständig vorgeht und sich permanent allzu penetrant aufdrängt. Entsprechend auch von daher wieder: ich bin wirklich nicht unzufrieden mit allem. Nur: ich nehme halt gerne (bestimmte) Drogen und gerate deshalb immer wieder mal mit mir selbst in eine Zwickmühle... Eigentlich völlig banal und es ist mir schon fast unangenehm, darüber nun wieder so viele Worte verloren zu haben. Aber das ist ja hier im Forum auch das Thema - und es beschäftigt mich halt gerade mal wieder. |
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schattengewächs Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 27. Sep 2019 01:23 Titel: |
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yep... hatte mir gerade noch ein paar Staffeln von "the good doctor" reingezogen. lustigerweise.
evtl kennst du die Serie. Der Protagonist ist Autist, aber fachlich überdurchschnittlich begabt,- ich hatte gerade Bock, bin dabei allerdings etwas eingedöst, weil die Synchonisation zu einlullend ist... wurscht jetzt.
Ja, klar, verstehe ich die Problematik - und logo- sind das berechtigte Fragestellungen - auch wenn sich hier einige tummeln, die wirklich "schwerer leiden"- bzw. wer weiß das schon... Leiden ist halt auch eine Frage der Wahrnehmung. u.a.
Bei dir fallen ja konstitutions-bedingt einige Schieflagen weg, die andere dazu bewegen, sich zu betäuben, z.B. Beziehungsprobs oder sonstige Querlen, die sich auf Gefühlsbereiche beziehen, d.h. primär die "verkorksten Interaktionen".-
Du hast da quasi fast schon einen Vorteil, durch deine Eigenart, würde ich sagen!
Wie gut, dass es solch eine Vielfalt an Typen gibt, - denke ich mir so. Wir brauchen auch die Leute, die die Kanäle "frei haben" für geniale Erfindungen, oder eben dem Lösen abstrakter Probs!
klar, während ich mal ca ein halbe Jahr fanatisch nur noch mit der Biochemie beschäftigt war, im Studium, hab ich auch weniger von allem gebraucht... ich kenne diese Phasen auch. Komischerweise hatte ich auch weniger "Syndrome" körperlicher Art, weil ich eben hochgradig "abgelenkt war"- oder eben "fokussiert" (kann man ja ausdrücken, wie man will)- Bei mir hörte das Ge-eiere ums Ego auf. Ein guter Neben-effekt.
ja, - natürlich ist das eine Art Dilemma: die bescheuerte Toleranz-bildung.
Das ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Bezieht sich aber, glaube ich, nicht nur auf Drogen.
Wenn man nur noch unter Palmen am Meer säße, würde man das nur in den ersten Tagen "toll" finden, bald wäre es "normal" und irgendwann evtl "langweilig"- k.A. - kam mir gerade in den Sinn.
Ich bin jetzt gerade mit THC an einem Punkt, wo ich überhaupt keinen "turn" mehr empfinde, beim kiffen. okay, mein Denken wird etwas assoziativer, der body entspannter... aber null Vergleich mit der Anfangsphase.
Es ist ein bißchen "gemein" was sich eine höher Macht da ausgedacht hat: Ich glaube im ewigen FLOW, den sich der Hedonist in jedem Menschen wünscht, dürfen wir einfach nicht leben.
Find es bewundernswert, dass du selbst erkennst, wann es wieder angesagt ist, klugerweise zu "pausieren" , damit der Stoff mehr turnt. Vorfreude ist ja auch schön.
Ast meinte mal, - ich fand hat er ganz richtig ausgedrückt - Leute, die es über Jahre oder Jahrzehnte mit den Opiaten übertreiben, haben irgendwann ein komplett "ausgeleiertes Belohnungs-system" - ja, das stimmt so.
Auch nach langer Abstinenz, gibt es den Erinnerungs-effekt und das ausgehungerte System will schnell wieder "mehr"-
ist bei mir zum Glück nicht so.
Mein Lieblings-satz im Moment: "Jeder ist irgendwie auch etwas gefangen innerhalb des eigenen Erlebens-spektrums!" -
Es gibt Natur-gesetze klar, aber es gibt auch die individuelle genetische Konstitution und so etwas wie eine übergeordnete Intelligenz (auch hier ist die Variationsbreite groß)...
Aber an den Gesetzmäßigkeiten des Organismus (Rezeptorenwachstum incl) kommt wohl niemand vorbei.
Im Moment forsche ich mehr in der Neurophysiologie. Finde es total spannend, - und ich denke, dass z.B. Therapeuten, die sich nicht wirklich in diese Materie eingearbeitet haben, bald aussterben werden ... weil es auch hier GESETZE gibt, die alle Säugetiere (Menschen) betreffen. Kopflastiges Analysieren ist "out" -
puh, ich mach lieber Sendepause und leg mich mal ab.
Bis denne- Bonne nuit! |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 27. Sep 2019 10:21 Titel: |
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Hei surreal und schatti,
ich bin gerne bereit, zu erklären was ich als Ziel meine. Doch, solltet ihr
W I R K L I C H daran interessiert sein, das Ziel kennenzulernen, weil ihr E U E R
Leben vebessern und glücklicher machen wollt, so will ich versuchen, es zu
schreiben.
Ich bin mir ganz sicher, dass ihr das, was ich schreibe schon kennt und überhört
habt, weil ihr ÄHNLICHES schon von Euren ELTERN, CHEFS oder anderen
AUTORITÄTEN gehört habt.
Sowohl Du surreal und auch schatti: Ihr macht keinen Hehl daraus, dass ihr
WAS im Kopf habt. Ich habe eine maximale Affinität zu Schatti und surreal.
Ich ticke ähnlich. Auch ich glaube auch, autentisch im Forum zu sein. Und ich
schreibe ganz bewusst nicht VERHERRLICHEND über Drogen.
Meine Einstellung dazu ist ganz pragmatisch ( JUNGFRAU, eben ):
Ich habe mein Metha zum Schluss eingenommen, wie eine Aspirin; quasi als
notwendiges Übel.
Und DAS war mein ERSTES ZIEL: Aufzuhören, diese Drogen und Medikamente für
mich zu verherrlichen und ' HEILIG ' zu sprechen; denn: Das sind sie nicht!
Mir wurde WIRKLICH klar:
Ich habe die Mittel in irgendeiner Lebenssituation gebraucht, weil ich für mein
individuelles SEELENHEIL in dem Moment keine andere Möglichkeit sah, quasi
zu überleben !
Das ZWEITE ZIEL war ungefähr:
Ich nutzte möglichst jede Zeit, um im nüchternen Leben mehr Kraft, Ausdauer,
Liebesfähigkeit und Sinn zu bekommen.
Neben dem Lesen von guten Büchern und der Beschäftigung mit geistreichen
lebendigen Themen fing ich mit Kundalini - Yoga und Meditationen an mich
immer fitter und gleichzeitig empfangsbereiter zu machen.
Kleine Anmerkung: Das, was ich jetzt aus der RÜCKSCHAU schreibe, hatte ich so
detailliert nicht auf dem Plan. Ich machte ALLES intuitiv.
Und DAS ist es, so glaube ich: Es intuitiv machen! Nicht meditiern und Yoga
machen, um ...dann endlich frei von etwas konkretem zu sein, sondern,
WEIL MANN / FRAU SPÜRT, DAS ES RICHTIG IST.
Wer Probleme hat, intuitiv zu handeln, MUSS das eben noch üben, bis er sich
seiner Intuition sicher ist. Denn dann wird die eigene INTUITION zum
Wegweiser zum EIGENEN ZIEL.
Wer immer meint, es gäbe EIN ZIEL für alle; der IRRT.
Wir Menschen ( auch Junkies und Alkies ) sind IN-DIVIDUEN, d.h. :
Wir sind unteilbar. Jeder ist ein Unikat. ( PAUSE !)
Ich vervollständige es nachher. Meine Hündin will in den Wald !
LG Seppel:wink: |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 27. Sep 2019 13:26 Titel: |
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Hallo, neuer ?
Ich wollte zwar meine letzten Post vervollständigen, doch jetzt antworte ich
Dir erst mal KONKRET:
Ich glaube fest, dass Du etwas missverstanden hast :
Das ZIEL muss nicht konkret und direkt ansteuerbar sein. Mehr so, wie ein Stern
am Himmel, der für die Seefahrer eine lebensrettende Orientierung sein kann.
Das sogenannte ZIEL ist nur dafür da, damit Du wann immer Du im Leben
scheiterst oder zurückfällst, dann schauen kannst, wo Du hin willst im Leben.
Wenn Du kein Ziel hast und Du so tust, es wäre NORMAL, ohne Ziel zu leben,
dann bist Du zwar NORMAL, aber:
Bist Du denn auf der Welt um NORMAL zu sein? Oder was ? Ich wurde so wie
die meisten Menschen von meinen Eltern mehr oder weniger recht als schlecht
so auf das Leben vorbereitet, dass ich aus DEREN Sicht in der Welt bestehen
kann. Und aus LIEBE ( so meine ich ) versuchte ich auch es so zu machen,
wie die Eltern es wollten. Meine anfänglichen Träume ( ich wollte entweder wie
SUPERMANN werden oder ein POPSTAR ) begannen immer mehr zu verschwin-
den und ich fing an, die Träume SO zu leben,
dass ich sie KONSUMIERTE! Ich kaufte und hörte Musik und favorisierte meine
Helden auf Konzerten und im Kino.
So blieb ich bei der Illusion meiner Träume! Und damit ich dabei auch super
Gefühle hatte, konsumierte ich Heroin. Die Droge, schlechthin.
Mit der DROGE hielt ich es aus, dass ich KEIN Supermann oder Popstar im richti-
gen Leben bin. Und jetzt mit 60 Jahren, will ich schauen, wie weit ich den
Popstar und Supermann noch ein wenig ' Echtes Leben ' einhauchen kann.
Liebe Grüsse
Seppel
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 27. Sep 2019 21:05 Titel: |
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@Seppel: naja, ich hatte ja geschrieben, was ich als mein "Ziel" begreife (die Bezeichnung ist doch am Ende zweitrangig). Ich möchte meine Zeit gerne vor allem mit interessanten Themen, Aufgaben, Beschäftigungen usw. verbringen. Das war es tatsächlich auch schon. Jedenfalls für mich. Nur ändert das eben nichts daran, dass mich "drumherum" halt vieles überdurchschnittlich stark aufregt und das einfach "weg" ist, wenn ich Opiate genommen habe.
Ich finde, es wäre eher "schön reden", wenn man das so einfach nicht akzeptieren würde. Mir sind die Probleme mit dem Drogenkonsum durchaus bewusst - aber ich sehe halt auch einen Nutzen darin. Und ich überlege mir, wie ich damit am sinnvollsten umgehen sollte. Schöne Worte, und sei es auch im Rahmen emphatischer Gebete an die kosmische Eintracht, werden das wohl eher nicht regeln, befürchte ich... |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 27. Sep 2019 21:16 Titel: |
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schattengewächs hat Folgendes geschrieben: | Du hast da quasi fast schon einen Vorteil, durch deine Eigenart, würde ich sagen! |
Ja, den Eindruck habe ich tatsächlich auch. Ich bin wirklich froh, dass diese ganzen zwischenmenschlichen Probleme, die viele offenbar ständig haben, größtenteils an mir vorbei gehen. Allerdings macht mich dafür halt anderes fertig. Letzten Endes werden wir wohl alle, im Großen und Ganzen, auf ein vergleichbares Maß an Leiden kommen, schätze ich...
schattengewächs hat Folgendes geschrieben: | Wenn man nur noch unter Palmen am Meer säße, würde man das nur in den ersten Tagen "toll" finden, bald wäre es "normal" und irgendwann evtl "langweilig" |
Das mag im Allgemeinen durchaus so zutreffen. Tatsächlich erlebe ich das aber nicht, wenn es darum geht, mich mit für mich interessanten Problemem zu beschäftigen. Von daher hat der Seppel vielleicht nicht so ganz unrecht: letzten Endes wäre es für mich wohl ideal, ich könnte mich mit solchen Sachen im "Home Office" beschäftigen und würde dabei weitgehend freie Hand haben. Das wäre dann das Ziel. Wer weiß, vielleicht wird das ja noch was... (ist ja nun auch nicht so unrealistisch...) |
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