Tod durch Überdosis

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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 7. Jul 2020 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Aha, daher weht der Wind Laughing
Nicht mit mir reden wollen, aber Tipps geben! Toll! Rolling Eyes
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der der immer wieder aufs
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.11.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2020 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

iopiod...
ich glaube , Du weisst garnicht in was Du hier reingerutscht bist mit Deiner Neugier... Ich glaube, das ALLE, die hier ihr wissen zum besten geben Ihre erfahrungen mit dem Tod oder den Hauch des Todes schon gespuert haben ! Egal auf welche weise.
Nur, und da bin ich fast ueberzeugt, egal wie wir jetzt, nach allem was WIR erlebt haben, gross daran interessiert sind uns damit zu befassen oder ein Wissen weiter zu geben.
Ich bin fest ueberzeugt, das ALLE hier froh sind UEBERLEBT zu haben und uns unseres LEBENS erfreuen.
Ich persoenlich, muss nicht in meinen erinnerungen oder erfahrungen rumstoebern, um die Neugier eines anderen zu stillen.
Ich habe schlimmste, allerschlimmste erinnerungen... ich brauch das nicht mehr...
Du willst wissen wie's ist...MACH DEINE EIGENEN ERFAHRUNGEN und lebe damit.
Also, zieh den Kopf ein und erfreue Dich Deines Lebens (du hast nur dieses)
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iopiod
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.05.2014
Beiträge: 399

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2020 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Oh Gott in was bin ich hier nur reingeschlittert... ich wollte doch nur völlig wertfrei fragen, wie Leute mit Heroin Erfahrung sich den Tod mittels Überdosis durch irgendein Opioid vorstellen. Ich wollte damit weder irgendwen provozieren, noch zu Todes triggern, ich wusste ja noch nicht mal, das hier tatsächlich Leute sind, die eine OD erlebten und überlebten. Warum nagelt ihr mich da sofort ans Kreuz? Ich hatt selbst schon Schlafparalysen, die erste Zeit als mir Oxy verschrieben wurde und wusste nicht, ob ich noch aufwache oder jetzt im Koma bin, aber das ist ja im Vergleich zu euren Erlebnissen natürlich nur Kinderkacke i know. So nun schreib ich aber wirklich nichts mehr, ich genieße jetzt mein tolles Leben zusammen mit meinen schönen Schmerzen, weil ich hab schließlich nur das eine. Danke für den weisen Ratschlag.
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2020 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Also, zieh den Kopf ein und erfreue Dich Deines Lebens (du hast nur dieses)


Der Threadersteller bekommt Oxycodon vom Arzt verordnet,was vermuten lässt das er mit starken bis sehr starken Schmerzen Leben muss...

Wie Alice im Wunderland wird er sich dabei sicher nicht fühlen...

Warum er sich mit dem Tod beschäftigt muss ja einen Grund haben...
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2020 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Dann mal medizinisch:

Opioide führen in hoher Dosis zu einer Lähmung des Atemzentrums. Steigende CO2-Konzentrationen im Blut treiben die Atmung an. Reagiert das Atemzentrum nicht, entsteht eine CO2-Narkose, also eine Bewusstlosigkeit, die dann nahtlos in Koma und Tod übergeht. Der Betroffene spürt nichts davon.
Besonders leicht sterben Menschen, die sich in einer ungünstigen Körperhaltung befinden - also vornübergeneigt sitzend "nodden", weil der Druck des Bauchinhalts gegen das Zwerchfell die geringe, aber oft lebensrettende Restatmung behindert, während das zufällige Liegen in stabiler Seitenlage oft extreme Überdosen überleben läßt.

LG

Praxx
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2020 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

iopiod hat Folgendes geschrieben:
Um zum Punkt zu kommen, wollte ich von Euch wissen, ob ihr erstens jemals eine Überdosis hattet, wie ihr euch dabei gefühlt habt und wie ihr sie überleben konntet. Und zweitens, das ist die Frage die mich am meisten interessiert, wie muss man sich den Tod durch eine Überdosis vorstellen, wenn der gesamte Körper betäubt ist, der Geist ebenfalls, ist da noch irgendetwas, was einem merken lässt, das man gerade stirbt? Ein Schmerz, eine Angst, irgendetwas?

Weil wenn nicht, ist ein Tod durch Überdosis doch der allerschönste Tod, den man sich eigentlich nur vorstellen kann ohne wie gesagt vorzuhaben, mich umzurichten etc. Die Frage interessiert ich eben nur schon eine Zeit lang, also lange Rede kurzer Sinn, ich würde mich freuen, wenn jemand was dazu sagen würde.


Muss man dran erinnern, wie alles begann und was tatsächlich gefragt wurde? Oder sind hier viele schon tatsächlich zwischen Hüben und Drüben hängengeblieben?

Der Fragesteller hat so viele Antworten erhalten, jetzt auch noch rein fachlich von einem Arzt, was gibt es denn jetzt noch zu deuteln und zu rechtfertigen?
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2020 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
iopiod hat Folgendes geschrieben:
Um zum Punkt zu kommen, wollte ich von Euch wissen, ob ihr erstens jemals eine Überdosis hattet, wie ihr euch dabei gefühlt habt und wie ihr sie überleben konntet. Und zweitens, das ist die Frage die mich am meisten interessiert, wie muss man sich den Tod durch eine Überdosis vorstellen, wenn der gesamte Körper betäubt ist, der Geist ebenfalls, ist da noch irgendetwas, was einem merken lässt, das man gerade stirbt? Ein Schmerz, eine Angst, irgendetwas?

Weil wenn nicht, ist ein Tod durch Überdosis doch der allerschönste Tod, den man sich eigentlich nur vorstellen kann ohne wie gesagt vorzuhaben, mich umzurichten etc. Die Frage interessiert ich eben nur schon eine Zeit lang, also lange Rede kurzer Sinn, ich würde mich freuen, wenn jemand was dazu sagen würde.


Muss man dran erinnern, wie alles begann und was tatsächlich gefragt wurde? Oder sind hier viele schon tatsächlich zwischen Hüben und Drüben hängengeblieben?

Der Fragesteller hat so viele Antworten erhalten, jetzt auch noch rein fachlich von einem Arzt, was gibt es denn jetzt noch zu deuteln und zu rechtfertigen?

lol Marle,

'der Fragesteller' hat sich doch noch gar nicht zu Praxx' nüchterner Betrachtung geäußert Surprised

oder hast Du Bedenken, weil Praxx nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher kommt?

whatever, manchmal würde uns allen wohl etwas weniger Emotionalität und dafür mehr Empathie gut tun...
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auf dem Gebiet sicher keine Leuchte, aber Schlafparalysen sollen nicht gefährlich sein. Auch Menschen, die Schicht arbeiten, können davon betroffen sein.

Naja, so oder so - angenehm ist es ganz sicher meist nicht, wurde hier bereits von jemandem beschrieben, ich weiß nicht mehr, wer das war - sonst könntet Ihr Euch austauschen.

Nuja, man schlittert hier in so einiges rein Very Happy Das kann ich Dir aus Erfahrung bestätigen ...Wie ich schrieb, mag ich die Mischung aus Emotionalität und Info hier. Es geht zuweilen aber auch recht sachlich zu. Mal so, mal so...wie im wahren Leben Very Happy

Find ich klasse, dass Du Dich nochmal gemeldet hast Smile Praxx hat ausgeführt, was man mit nem Klick googeln kann. Warum hast Du das nicht gemacht? Magst Du Dich unterhalten? - das ist doch völlig legitim und wird gerne angenommen, war nur das falsche Thema, weil sehr belastend für einige.

Ich nutzte es, einen weiten Bogen zu spannen, zu "Themen unsrer Zeit" - das ist meine Art, auch in der sprachlichen Kommunikation. Meinem Köpfchen fällt einiges ein, verzweigt zügig, immer...

Du nimmst also 60 mg Oxy. Bist Schmerzpatient. Sind die lähmenden Wachzustände im Schlaf völlig verschwunden? Ich hoffe, Du bist nicht mehr verletzt. Das war niemands Absicht. Wie alt bist Du denn?, wenn ich fragen darf - wenn Du nicht Dein genaues Alter angeben magst, was ich auch nie tue, wegen der Auffindbarkeit, ect...Bist Du zw 20 und 30, zw 30 und 40, usw?

Wäre schön zu wissen, ich erwarte von jedem Jahrzehnt andere Erfahrungswerte, ect. Wie lange bist Du denn schon Schmerzpatient und warum? Wink
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Man muss in einem (diesem) Forum keine Fragen beantworten wenn man es nicht will und es einem persönlich an die "Substanz" geht...so einfach ist !
Ich finde
iopiod's Frage zum Thema Überdosis und Tod auch nicht unbedingt verwerflich und habe damit auch kein Problem darum mal ganz kurz was dazu!
Ich hatte schon eine Überdosis H und ein paarmal ganz knapp daran vorbeigeschrammt!
Mein Glück bei der OD war ,das ich nicht alleine war sonst würde ich jetzt wohl nicht mehr hier schreiben...
Ich bin nach dem "Abdrücken" ein paar Sekunden später seitlich von der Couch gekippt und muss wohl noch gesagt haben" scheiße das war zuviel" und dann gingen alle Lichter aus und
das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist,das ich nachts im Krankenhaus aufgewachen bin,total orientierungslos,schwach und entzügig,das war echt nicht lustig!
Naja,es ist wirklich komisch, dass eine Überdosis kein Umdenken verursacht und du dir sagst "Fuck... du hast dich fast umgebracht...Schluß jetzt! Nee ganz im Gegenteil, ich dachte ich mir einfach nur dass ich es verkackt hatte. In einem Moment drückst du und bist breit und dann wachst du plötzlich auf und hast keine Ahnung, was in den letzten Minuten oder Stunden passiert ist und nimmst dir vor das nächste mal was vorsichtiger zu sein...
Ich denke der Grund, warum man nicht zu schätzen weißt, dass man gerade eben noch um die Grube herumgekommen ist, ist wohl die Erkenntnis dass eine Überdosis H
kein langsamer, grausam und quälender Tod ist...sondern ganz im Gegenteil...
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, bei einer Überdosis kommt der Tod auf leisen Pfoten ...

Einmal fand ich einen Kollegen nach einer Fenta-OD auf dem Klo. Die Pumpe steckte noch im Arm. Die Lippen blau, keine Atmung mehr spürbar ... und er wurde immer blasser, das Leben rann leise aus ihm hinaus.

Ich habe in meiner Hilflosigkeit gemacht was man so macht: kaltes Wasser ins Gesicht, Ohrfeigen, usw. Dann, völlig unerwartet, kam er plötzlich zu sich. "Wo ist meine Brille"? Der Notarzt kam ein paar Minuten später. Die Story vom Kreislaufzusammenbruch glaubte er natürlich nicht. Und mein Kollege zwar blass aber sonst ganz munter. "Wieso hast du den Notarzt gerufen"?

Mein Bruder ist an einer reinen H-OD gestorben, er nahm keine Benzos oder andere Pillen. Seine Freundin fand ihn, 3 Tage vor Heiligabend. Er hatte auch noch die Pumpe in der Vene. Wochenlang nichts genommen und dann kam 'gute' Shore die er unterschätzt hat. Er mußte sich immer die volle Kante geben. Ich weiß nicht wie oft ich ihn nach Überdosen wiederbelebt habe, einmal lag er 3 Wochen im Wachkoma - Warnzeichen gab es genug für ihn.

Wenn ich nicht seit Kindheitstagen so einen Horror vor Nadeln hätte wäre ich mit ziemlicher Sicherheit tot. Eine reine H-OD hatte ich nie. Aber nach einer polytoxen Vergiftung (mit Opiaten, Pillen und Alkohol) bin ich mal im Krankenhaus aufgewacht, wußte nicht wo ich war und was passiert war. Im Arztbericht: "Alle Vitalfunktionen in Ordnung aber Patient läßt sich nicht aufwecken". Gruselig, möchte ich nie wieder erleben!

Paßt auf euch auf! LG Mohandes
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Bei all dem wird halt verschwiegen, oder wurde vielleicht noch nie miterlebt, dass der Tod – auch bei einer Heroin Überdosis – nicht immer so glimpflich ausgeht, im „schlimmsten Fall“ halt mit dem „leisen Tod“.

Ich hatte eine Freundin (Vergangenheit, weil sie nicht mehr lebt), die fiel nach dem „Goldenen Schuss“ ins Koma, und wachte nicht mehr daraus heraus auf. Das ging noch viele Monate lang, und es war sehr grausam für ihre Angehörigen.
Ein Freund hatte eine Überdosis, fiel ins Koma, und kam dann wieder dank sofortiger Hilfe zu sich. Kurz danach erlitt er mehrere Schlaganfälle kurz hintereinander. Er wusste gar nicht mehr, dass er auf H. war, so geschädigt war sein Hirn. Nur noch ein sabbelnder, zitternder schwerstpflegebedürftiger Junkie.

Nein, es ist überhaupt nichts Verwerfliches dabei, darüber reden zu wollen.
Aber es stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn mir einer sagt oder schreibt „dann wäre ja der Tod durch eine Überdosis der allerschönste Tod.
Die, die ihm darauf antworten können, haben bestenfalls eine Überdosis so überlebt, dass sie ihm halt antworten können. So what?
Und die, die ihm nicht mehr antworten können, sind entweder tot oder – siehe oben – nicht mehr in der Lage dazu.

Ich bin von der Frage auch nicht, wie hier immer wieder impliziert, „angepisst“ oder „emotional berührt“. Es ist nur bei genauer Betrachtung eine ziemlich dämliche Fragestellung (gewesen). Finde ich. (Jetzt könnt Ihr alle wieder über den „Checker Marle“ herfallen!)
Blicke ich zurück, egal ob Alk, Koks, Speed, Heroin usw. – so viele, die ich teils sehr gut, teils nur am Rande kannte. Meist waren mit ihrem Tod ganz schreckliche Schicksale verbunden – BEVOR der Tod gnädig kam. Oft war der Tod eine wahre Erlösung.
Was sich zuvor abspielt, ist oft so unbeschreiblich gewesen, dass ich darüber nicht schreiben möchte.

Im Übrigen: Auch viele aktive Alkis denken und reden so. „Da hau ich mir nochmal richtig die Birne weg, und dann … wache ich halt nicht mehr auf. Na und?“
Schön wär’s. Nur die Realität ist halt dann doch nicht so schön. Und als ich vor meiner langen Reise noch einen ehemaligen Freund im Heim besuchte (geschlossene Unterbringung, Pflegefall), da war das alles andere als etwas „Schönes“, wie es ihm jetzt ergeht. Er hat von nichts die Finger die lassen können, und manchmal war ich – als er noch klar im Kopf war! – erstaunt darüber, was mich sich alles reinpfeifen kann, vor allem aber „wie“.
Als er noch dazu in der Lage war, hat der auch immer davon geredet: „Marle, ich genieße mein Leben in vollen Zügen, und was ich mitnehmen kann, nehme ich mit. Ich weiß, wenn ich „Pech“ habe, dann ist es irgendwann vorbei – und ich wache halt einfach nicht mehr auf. Na und? Dann bin ich tot, dann juckt mich das nicht mehr.“
Heute kann ich nicht mal mehr darüber mit ihm reden, weil er es nicht mehr verstehen kann.

Wenn Iopiod solche Schmerzen hat, dass er Oycodon verordnet nehmen muss, dann tut mir das leid für ihn. Ich habe viele Jahre auch „Schmerzhämmer“ nehmen müssen – ärztlich verordnet. Und irgendwann hing ich an Tilidin. Das war noch zu der Zeit, als man Tilidin nicht Noloxon zusetzte. Damals waren die Ärzte noch viel leichtsinniger mit diesem Zeug. Und als sie anfingen zu reglementieren, machte ich Ärztehopping. Ich brauchte nur eine gute Organisation, und musste immer genau wissen, bei welchem Arzt ich es mir zuletzt verschreiben ließ.
Der Entzug – von mir aus und freiwillig – war grausam. Ich hätte nie geglaubt, dass Haarspitzen weh tun können, bloß weil ein Lüftchen weht.

Es gibt für alles eine Lösung – sie muss nur aktiv gesucht und gefunden werden. Der Tod ist im besten Fall eine endgültige Lösung ohne großes Tamtam. Im ungünstigsten Fall kommt aber zuvor noch viel schreckliches Leiden …

Marle
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

im Angedenken an Lillian...
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iopiod
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Anmeldungsdatum: 30.05.2014
Beiträge: 399

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht hatte es etwas gutes, die Frage zu stellen. Marle, Dakini, ihr fühlt euch jetzt vielleicht besser, wenn ihr über euer Erlebtes schreiben konntet. Ich bin auch nicht mehr der selbe, seitdem ich meine Großeltern sterben sah. Solche Erfahrungen verändern jeden von uns, egal ob Drogen eine Rolle spielten oder nicht. Stirbt jemand, dann stirbt auch ein Teil von einem selbst. Vielleicht bin ich wirklich lebensmüde, weil ich mir solche Fragen stelle und bin mir dessen nur nicht bewusst, wer weiß. Könnte sein, bei all dem was ich erlebt habe. Ein Teil von mir ist nicht mehr da, kommt auch nicht wieder. Das Leben geht seinen gewohnten Gang auch ohne mich, spielt also keine Rolle. Nein, ich wollte hier keinem zu nahe treten, das war nicht meine Absicht. Roll on...
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt ziehe ich den Hut vor Dir aus Respekt, wie Du nun darüber schreibst! Danke!

Das Erste, was da sein sollte, wenn ich mich solchen (berechtigten) Fragen auseinandersetzen möchte, ist eine grundlegende Ehrlichkeit zu mir selbst – und zu jenen, mit denen ich darüber reden möchte.
Natürlich hinterlässt jeder von uns gegangene Mensch eine Lücke, und oft sogar eine, die auch durch andere nicht gleichwertig wieder gefüllt werden kann.
Ich habe viele Weggefährten verabschieden müssen. Und in sehr, sehr frühen Jahren meine Großmutter, die mich als Bub an praktisch aufgezogen und betreut hat, weil die Eltern arbeiten gehen mussten.
Vielleicht – ich weiß es nicht – war dieses Erlebnis u.a. der Grund dafür, warum es mir später sehr schwerfiel, Menschen sehr nahe an mich heranzulassen. Vielleicht aus Angst, sie „auch“ dann verlieren zu müssen, wenn ich sie in mein Herz geschlossen hatte.

Aber irgendwann kapierte ich, dass ich mich entscheiden musste: Für das Leben oder dagegen. In einer „Halbwelt“, so wie in meinen aktiven Suchtjahren, wollte ich nicht hängen und leben bleiben.
Und ich bin mir sicher, dass es alle die, die von mir gegangen sind, auch nicht gewollt hätten.
Zitat:
Ein Teil von mir ist nicht mehr da, kommt auch nicht wieder. Das Leben geht seinen gewohnten Gang auch ohne mich, spielt also keine Rolle.

So dachte ich, als mir nicht bewusst war, dass es nicht „um das Leben“ ging, sondern einzig „um mein Leben“. Um ein Geschenk, das mir – wer auch immer, und woher auch immer – ganz persönlich und nur für ich überreicht worden ist. Ich alleine war der Bestimmer darüber, was daraus wird, und wie es verläuft.
„Das Leben allgemein da draußen“ läuft auch ohne uns beide weiter. Dort wird man wahrscheinlich gar nicht groß bemerken, wenn wir nicht mehr da sind. Oder nach ein paar Tagen schon fast vergessen haben.
Aber Dein Leben und mein Leben – dieses einzigartige Geschenk, in dem wir alle Möglichkeiten haben, und alles machen können, nach was uns ist – das gibt es nur mit uns. Und das spielt – jedenfalls für mich – eine ganz, ganz große Rolle!

Oft hilft es, die Perspektive zu wechseln, und sich quasi mal „wie von außen“ wahrzunehmen. Wenn man Glück hat, dann hat man dazu Freunde, die einem das vermitteln können, und die mir aufzeigen, wie wertvoll ich bin. (Weil denen würde es ja genauso wie Dir ergehen, wenn Du nicht mehr da bist)
Ich wünsche Dir viele guten Gedanken und dass sich Dein Blick auf das Leben – und den Tod – weitet!

Grüßle
Marle
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2020 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Schöner Post von dir Marle,in dem viel nachvollziebares steckt...ich hoffe dir gehts gut...

iopiod hat geschrieben:

Zitat:
Ich bin auch nicht mehr der selbe, seitdem ich meine Großeltern sterben sah.


Die Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen,als meine Mutter 2011 starb (und das im Wohnzimmer mit Blauen Lippen aufgeqollenem Gesicht wegen Luftmangel ob wohl notarzt und Sanitäter da waren)...das war schrecklich...ganz milde ausgedrückt...

verarbeitet hab ich das bis heute nicht...aber meine Mutter hätte nie gewollt das ich so darunter Leide...niemals...

Und deine Großeltern auch nicht...da bin ich mir ganz ganz sicher...

Der Verstand sagt einem das...die Dinge sind wie sie sind,jeder von uns muss irgendwann "gehen"

Aber bring das deinem "Herzen" bei...das ist das Problem...

So ausser trocken Brötchen mit Ketchup und ne klenes Stück Geramont noch nix gegessen...

Ich glaub ich setz noch ein Topf Nudel auf...

Gruß...
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