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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2020 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Weaver schrieb:
Zitat:
@Dr.Mabuse Angst und Panik sind echt schlimm. Hast irgendwelche Techniken um mit umzugehen?


Nein nicht wirklich,ich versuch mich dann irgendwie mit Positiven Gedanken zu Beruhigen...

Was ich gern mache ist Abends ein Hörspiel über smartphone zu hören,Jules verne oder miss marple oder jurrasik park...

Damit fühle ich mich nicht so alleine
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Weaver
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2020 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hörbuch um sich nicht so alleine zu fühlen, klingt ja gut.

Es kommt auch immer etwas darauf an wovor man Angst hat. Ich wusste das nie, es war einfach das Gefühl, das tauchte auf und hat mich quasi von den Beinen gerissen. Konnte dem nichts entgegensetzen.

Angst ist ja das Gegenteil von Sicherheit, sich sicher fühlen. Am besten in sich selbst.
Darum macht es immer Sinn da dran zu üben.

Ich fand vieles davon ja lange Zeit ziemlich doof und dachte auch es bringt nichts, aber letztlich hat mir die blöde Baumübung gut geholfen. Wink Da konzentriert man sich einfach auf das Gefühl der Füße auf der Erde und realisiert wie verbunden man damit ist, man hat Halt. Eben wie ein Baum. Ich hab das immer draußen gemacht, beim Spaziergang mit Hund, wenn da Bäume zum angucken waren. Fand das so viel hilfreicher.
Wenn man dann Angst hat, hilft das aber erst Mal nicht. Muss man eine ganze Weile einüben. Dann kann man das Gefühl auch langsam abrufen wenn es im Körper und Kopf chaotisch zugeht.
Was ähnliches ist - wenn es einem gut geht, man sich richtig wohl fühlt, versucht man das Gefühl so gut es geht wahrzunehmen. Ganz bewusst. Und dann kann man zb den Anhänger seiner Halskette anfassen oder die Uhr am Handgelenk. Ist egal was. Es geht nur darum, dass man durch die immer gleiche Handlung eine Verbindung zum positiven Gefühl herstellt.
Das ist natürlich auch länger eine eher wacklige Geschichte - wird aber mit der Zeit.

Da gibt es viele Sachen, ich hab mal zwei aufgezählt, weil die immer hilfreich sind. So generell.

Ich hoffe du hast eine gute Nacht!
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2020 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Jahr ist wirklich der Horror, war noch nie so oft derartig am Limit.
Wo ist meine verdammte Insel mit Selbstschussanlage, verdammt nochmal ... Evil or Very Mad
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2020 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Weaver schrieb:
Zitat:
Ich hoffe du hast eine gute Nacht!
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Danke für dein Zuspruch...ja war etwas besser,kein schlimmer Alptraum jedenfalls...

Ich wünsch dir was...

Gruß...
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2020 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mabuse,
damit Du mal ein bisschen darüber weißt, wie – vermutlich – Deine Angst durch Deinen Alkoholkonsum ausgelöst wird:

Du trinkst ja eher Bier. Bei Bierkonsum wird Histamin ausgeschüttet. Histamin steht im Zusammenhang mit Panikattacken und Depressionen – und Angstgefühlen.

Bei Alkoholkonsum wird die Ausschüttung von Dopamin übermäßig beeinträchtigt.
Angstgefühle werden dadurch verstärkt. Das Hormon setzt sich dabei im Amygdala, dem Angstzentrum fest. Je mehr Dopamin – je mehr Alkohol – umso mehr, und umso stärker Angst, Panikattacken und Depression.

Alkohol regt die Nebennieren an, die dann das Stresshormon Kortisol ausschütten. Eigentlich gut für uns, weil es wachhält und unsere Sinne schärft. Neben Noradrenalin ein körpereigenes Hormon, das normalerweise tagsüber zwischen 8 und 9 Uhr produziert wird.
Die Angst wird aber leider durch Kortisol verstärkt.
Dein Entscheidungs- und Vernunftareal im Gehirn wird durch Alkohol stark beeinträchtigt. Dadurch leidet Deine (mögliche) Motivation, Handlungsplanung- und Steuerung gegen die aufkommende Angst. Impulskontrolle, bewusste Entspannung, „sich fallen lassen“, usw. wird dadurch extrem verringert.
Da davon auszugehen ist, dass Du durch Deine Lebens- und Leidensgeschichte ohnehin stark mit Schuld und Scham belastet bist, existieren starke neuronale Bahnen, Erinnerungen und negativ eingeschliffenen Gedankengänge, die bei Alkoholkonsum – und noch mehr bei Entzug – verstärkt werden – und Angst auslösen.

Durch den Alkoholkonsum sind Deine Gehirnstrukturen geschädigt. Das Denken (Grübeln) wird überreizt, und dadurch wird die Angst noch weiter angekurbelt.

I.d.R. kommt es nach ca. 18 – 24 Stunden bei dem Konsum, von dem Du hier bei Dir berichtet hast, zu einer körperlichen und geistigen Instabilität.

In den USA gibt es wissenschaftlichen Erkenntnisse (Dr. H. Morschitzky), nach denen Angst u.a. als substanzinduzierte Angststörung gelistet wird.
Angst- Panik- und Depressivitätssyndrome treten …
… beim Abbau des Alkohols, also im Entzug auf.
… treten während des Konsums von Alkohol auf.
… treten nach dem Entzug auf.

Durch den Entzug treten meist Herz-Kreislauf und Blutzuckerprobleme auf. Diese wiederum lösen Panikattacken aus.
Untersuchungen haben gezeigt, dass von Panik Betroffene häufig einen unverhältnismäßig hohen Konsum von Alkohol, Zigaretten und Kaffee in der Vergangenheit/Gegenwart hatten/haben.

Zu meiner eigenen Betroffenheit:
Im Verlauf meiner aktiven Alkoholikerkarriere haben mich Angst- und Panikattacken immer stärker und öfter überfallen. Ganz schlimm war es bei Nacht, sodass ich manchmal Nächtelang lieber nicht geschlafen, und stattdessen durchgesoffen habe, bis mich ein „Rauschschlaf“ übermannte.
Im Entzug wurde es dann extrem, und zeitweise war das nur zu bewältigen, weil ich starke Beruhigungsmedikamente bekam.
Siehe oben (eingeschränkte Steuerungs- und Motivationsfähigkeit) ist es allein kaum möglich, gegen diese Ängste anzugehen. Auch u.a. deswegen plädiere ich für eine stationäre, qualifizierte Entgiftung. Oftmals habe ich dort die Nächte nur mittels langer Gespräche und Ablenkung mit/durch andere Patienten überstanden.

Es hat lange gedauert, bis durch meine absolute Alkoholabstinenz die Angst- und Panikattacken nachließen, und selbst heute noch kommen sie manchmal ohne bewusst wahrgenommen Trigger überfallartig auf. Nur habe ich heute die Steuerungsfähig zurückgewonnen, um dagegen angehen zu können.

Ich wünsche Dir, dass Du die Zusammenhänge erkennen kannst, und im Sinne eines besseren Lebens etwas dagegen tust!
Im Übrigen weißt Du, dass meine existenziellen Voraussetzungen völlig andere, wie Deine waren. Die Angst macht also keinen Unterschied beim Kontostand Wink

Grüßle
Marle
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2020 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

marle schrieb:
Zitat:
Durch den Entzug treten meist Herz-Kreislauf und Blutzuckerprobleme auf. Diese wiederum lösen Panikattacken aus.


Ich denke nachts wenn der Alkohol pegel wieder fällt.dann kommen die starken angstgefühle...und Alpträume dagegen ist jeder Horrorfilm Kindergarten

Ich hab den alkohol komplett unterschätzt...ich hab vor 4-5 jahren damit angefangen schmerzen zu betäuben,aber die toleranz wird auch immer grösser

Der dümmste Fehler den ich je hätte machen können,,,

Ich mach grad Holzfeuer im Ofen,denn die Bude ist etwas kalt...

Später eventuell ne Pizza bestellen...

Bis morgen und gruß an alle...
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2020 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

So ganz versteh' ich's nicht mehr ...

Vor 4-5 Jahren hast Du mit dem Alkohol angefangen, und bis vor 10 Jahren mit 2,4‰ bewusstlos im Acker gelandet ...

Das Suchtpotential von Alkohol unterschätzen - behaupte ich mal - die meisten.
Ich weiß keine Zahlen, aber ich vermute (aus langjähriger Erfahrung), dass die Situation bei den meisten eskalieren muss, bevor überhaupt die Möglichkeit besteht, die Sucht zum Stillstand bringen zu können.

Aber eines ist - auch aus Erfahrung - immer möglich, egal wie alt und wie lang die Sucht schon vorhanden ist: Sie zum Stillstand bringen zu können.

Und sicher ist auch: Die Lebensqualität, egal wie die Situation ist (Jobverlust, Hartz4, usw.), steigt enorm.

Ich wünsche Dir, dass Du das erkennen kannst!

Grüßle
Marle
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Jolina40
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Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2020 03:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, allen ne Gute Woche wünsche und bleibt gesund.

GIGABYTE UMSONST FÜR ALDITALK UND TELEKOM WER DORT EINEN VERTRAG HAT

Wollt eigentlich nur Bescheid sagen, wer von euch bei Aldi talk ist der kann über die App 15 GB gratis abrufen einmalig und ist bis 6.1.2021 gültig.

Und wer bei der Telekom eine Handy Flatrate hat bekommt sogar 100 GB einmalig gratis, bis 31.12 2020 gültig.
Der Link: pass.telekom.de

Vielleicht ist ja jemand dabei der es nutzen kann, ich bin bei Alditalk und klappte ohne Probleme

Gruß, Jolina
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2020 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Doc,

Du bist nicht der Einzige, der das Gift unterschätzt. Marle hat auch noch Jahre später auf das Alter bz nach bereits Cleanjahren ne Runde wiederholt gedreht und ist ja unser Fachmann für Alkohol Missbrauch in der Praxis, samt einigen Jahren bez auf Gruppen.

Niemand ist vor der Tücke von Sucht geschützt, wenn er nicht auf der Hut ist - und bleibt als ehemaliger Abhängiger. Was angesprochen wurde: Selbstbeschiss, der Dir schadet. Es sei der Sturz gewesen, der Dich aus dem gesellschaftlichen Leben riss. Hast doch vorher schon getrunken, sonst wärste nicht gefallen, wie Du geschrieben hast an anderer Stelle.

Da drehste Dich im Kreis. Vor Dir zugeben zu können... - vllt auch, weil es ne legale Volksdroge ist und andere damit umgehen können. "Feierabendbier" usw. Betroffene sind oft recht normal und zudem angepasst, die sich dem Alk zuwenden. Das macht es sicher schwerer, dann mit mal so gar nicht mehr ins Bild zu passen.

Ich selbst, schaute hilflos zu einige Wochen nun, wie mein Freund immer tiefer in seelische Nöte geriet. Gestern brachten wir ihn in Entgiftung, obwohl es körperlich noch nie Symptome gab, eine ordentliche Trauma Therapie jedoch stationär, darf man erst mal finden, so schnell fkt das alles nicht. Eine Empfehlung bekam ich gestern noch. So bescheiden, ging es ihm noch nie, seit wir uns kennen - oder überhaupt.

Es fing damit an, dass er vor wenigen Jahren g e l e g e n t l i c h mal was trank, wie so oft, nahmen die Abstände ab und die Mengen erhöhten sich. (Von Opiaten ist er seit langem weg). Beruflich hat er sich gut entwickelt. Ich wusste zwar, dass er an seine Grenzen kommen wird, nun erstmalig allein lebend in einer Whg ohne Partnerin. Aber so?

Unter Alkohol ist man eben nicht mehr handlungsgfähig. Es ist zudem keine Kleinigkeit, wenn lebenswichtige Nährstoffe sukzessive abnehmen, sich manifeste Mängel einstellen.

Mein Freund hat es geschafft, sich an seine Ex und mich zu wenden, die wir seine Hilferufe sehr ernst nahmen, eng connectet. So konnten wir ihn erst mal in Sicherheit bringen, da ER sich uns mitteilte... Jedoch sagte sie mir gestern, nachdem er in der Klinik angekommen war, dass sie das nicht mehr schultern könne, ständig in panischer Sorge um ihn, dazu die belastenden "Gespräche" unter Alkeinfluss. Und in Zukunft sich selbst schützen müsse. Verständlich, sie hat zudem weder mit Sucht, noch mit sonstigem zu tun, das allzu weit von "netter Normalität" entfernt läge. Ne sehr Liebe...

Ich werde ihn bald besuchen, bis dahin hilfreiche Angebote hoffentlich in der Tasche...Ich hab mich bis jetzt (gerne) zurück gehalten, dachte er bekommt das selbst hin. Ich unterschätzte die destruktive Macht von Alk bz auf die Hirnchemie bei ihm in der Kürze der Zeit. Er, der sich selbst bei allem anderen gut zu helfen weiß, wollte nur noch sterben.

Finger weg vom Alk! kann man da nur sagen, aber wen die Sucht gepackt hat... Ich bin mir sicher, Du weißt das alles selbst. Menschen verändern sich nach Jahren des Missbrauches oft nicht mehr so weit, wie sie einst mal waren. Geiz, Kleinlichkeit, Lügen und mehr...Das Gehirn nimmt zuweilen nicht mehr reversiblen Schaden. Kann man lesen - oder erleben.

Pass auf Dich auf, Doc! Musste an Dich denken die Tage, als das so schlimm wurde hier. Bist halt noch nicht so weit...Wink
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2020 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Du bist nicht der Einzige, der das Gift unterschätzt. Marle hat …

Bisschen arg einfach, den nur auf Alkohol zu fokussieren.
Zitat:
Da drehste Dich im Kreis. Vor Dir zugeben zu können... - vllt auch, weil es ne legale Volksdroge ist und andere damit umgehen können. "Feierabendbier" usw. Betroffene sind oft recht normal und zudem angepasst, die sich dem Alk zuwenden. Das macht es sicher schwerer, dann mit mal so gar nicht mehr ins Bild zu passen.

Och, da kenne ich andere, die mit Alkohol gar nichts am Hut haben, und sich mit ihren Pillchen und sonstige Drogen im Kreis drehen – und sich selbst und anderen die Hucke volllügen. Wink
Gibt so einen netten Spruch: Sagt der eine Langohrhase zum anderen Langohrhasen: „Hast du aber lange Ohren!“
Zitat:
dass sie das nicht mehr schultern könne, ständig in panischer Sorge um ihn, dazu die belastenden "Gespräche" unter Alkeinfluss. Und in Zukunft sich selbst schützen müsse. Verständlich, sie hat zudem weder mit Sucht, noch mit sonstigem zu tun, das allzu weit von "netter Normalität" entfernt läge. Ne sehr Liebe...

Nö, hat sie gar nichts am Hut mit Sucht … oder Sonstigem. Auf einen Süchtigen kommen bloß so ungefähr 3-4 Co-Abhängige, die so gar nichts mit Sucht oder Sonstigem zu tun haben. Alles „wie weg von der Normalität“, was daraus für Schlüsse gezogen werden. Wink
Zitat:
Finger weg vom Alk! kann man da nur sagen, aber wen die Sucht gepackt hat... Ich bin mir sicher, Du weißt das alles selbst. Menschen verändern sich nach Jahren des Missbrauches oft nicht mehr so weit, wie sie einst mal waren. Geiz, Kleinlichkeit, Lügen und mehr...Das Gehirn nimmt zuweilen nicht mehr reversiblen Schaden. Kann man lesen - oder erleben.

Ja, kann man lesen, und wenn man will, sogar ganz real miterleben. Wink
Ich glaube, Mabuse ist diesbezüglich noch einer der sehr Ehrlichen, sogar was ihn selbst anbetrifft Wink
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Nooria 24
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 10. Dez 2020 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo dakini,

ein Bekannter von mir war wegen seiner Traumata mehrere Wochen hier:

https://psychosomatik.lwl-uk-bochum.de/die-ambulanz/trauma-ambulanz

Er meinte, die Therapie wäre extrem intensiv und würde vollen Einsatz verlangen, aber für ihn hätte es sich mehr als gelohnt.

Als er da war, hatte er zusätzlich an einer Studie teilgenommen, die ich sehr interessant fand. Die Probanden durften sich vollverdrahtet - beispielsweise während einer Therapiesitzung - in belastenden Situationen für bis zu zwanzig Minuten zurückziehen und ein im Rahmen der Studie vorgegebenes Spiel an ihrem Handy zocken. Es hat sich dann herausgestellt, dass bei allen Probanden das Spiel "Tetris" so viele verschiedene Funktionen im Gehirn beschäftigte, dass sich der Stress damit sehr gut auflösen lies. Mein Bekannter nutzt das Spiel weiterhin mit sehr gutem Erfolg. Es ist völlig egal, welches Tetris man dabei spielt.

Deinem Freund wünsche ich alles Gute.

Nooria
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gast1225
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Anmeldungsdatum: 23.05.2015
Beiträge: 79

BeitragVerfasst am: 10. Dez 2020 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Ich habe früher in einer Sendung mal mitbekommen, was beim Alkoholentzug oder starken Missbrauch im menschlichen Gehirn passiert. Da hat ein sog. Professor folgendes erklärt.

Wenn eine gesunde Person sich richtig besäuft, dann wird er richtig müde und stark berauscht auch stellt sich eine Euphorie mit Glücksgefühlen ein. Das sog. GABA A (ein downer der die Gehirnaktivität runterfährt, auch wo die Benzos andocken) und das Serotonin und Dopamin schießen je nach Alkoholmenge in die Höhe. Wenn der ALK Pegel heruntersinkt, schaltet das Gehirn von GABA A auf GABA B (ist unser natürlicher Downer, der das Gehirn vor übermäßigen Stress schützt und für Entspannung sorgt). Also die gesunde Person bekommt vom Entzug und den negativen Erscheinungen außer einen dicken Kopf und einer verschwitzten Nacht nix mit. Das Gehirn reguliert sich wieder innerhalb einigen Tagen auf dem normalen Maß ein.


Ist eine Person alkoholabhängig, dann gewöhnen sich diese GABA A Rezeptoren an den ALK und die Person entwickelt eine Toleranz gegenüber den ALK. Er muss immer mehr trinken um einen Rausch zur erzielen.
Wenn er den Alk plötzlich weglässt, dann kommt es im Gehirn zur einer starken Fehlschaltung. Normalerweise müsste das Gehirn beim ALKabbau das sog. GABA b produzieren, tut es aber nicht mehr, oder nur in sehr geringen Mengen. Und auch das Glückshormon Serotonin geht beim Alkoholabbau drauf. Und es entstehen dadurch Alkoholentzugserscheinungen, die sogar zum Tode führen können. Man muss sich so vorstellen, wenn man einen Motor laufen lässt und die Bremse ist eingerastet und nicht mehr funktionsfähig. und solche Abläufe soll es im Gehirn stattfinden. das Gehirn ist im Dauerstress. Es dominieren im Gehirn fast ausschließlich nur noch die Stresshormone (Dopamin, Kortisol, Glutamat, Histamin) genau wie Marle beschrieben hat. Erst Wochen, Monate oder im schlimmsten Falle Jahre nach dem Alkoholentzug soll das Gehirn wieder die Glückshormone selber produzieren. Ja und dass soll ja die reinste Hölle für den Betroffenen sein. Angststörungen Depressionen lassen dann grüßen.


LG

gast
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andy1977
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3101

BeitragVerfasst am: 10. Dez 2020 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Gast,

Nicht nur ,sondern auch

Bei chronischen Trinkern werden die Glutamat-Rezeptoren ständig von Alkoholmolekülen behindert. Der Körper muß einen Ausgleich schaffen. Er erhöht die Zahl der Rezeptoren. Wenn nun die Droge abgesetzt wird und der Alkoholspiegel wieder sinkt, sind zu viele Glutamat-Rezeptoren aktiv. Die Folge: Eine Überreizung des Nervensystems

https://www.zeit.de/1993/43/das-mysterium-alkohol/seite-2


LG andy
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2020 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Meinem Freund geht es besser, er ist in der Klinik und hat großes Glück mit dem Haus. Es sind gerade Leute da, mit denen er reden kann, die passen. Und hat bereits ein Einzelzimmer. Die zuständige Psychologin, hat ihm angeboten, ambulant weiter zu machen. Ich schaue trotzdem noch nach Alternativen stationär, wo "kompakter" an seiner Problematik gearbeitet werden kann. Es wird sich geben. Er schaut auch danach, wie es zuhause weiter geht, damit er erst gar nicht in die Situation kommt, wieder zur Flasche zu greifen.

Auch Hanna ist weit gehend versorgt durch die Palliativ ambulant und eine Tante, nicht viel älter als sie, die derzeit bei ihr zu Gast ist, es tut ihr gut, nicht alleine zu sein. Sie nimmt außerdem die Pilllen (nach Infusionen), die unter biol. Krebsabwehr fallen. Was fehlt, sind hoch dosierte orthomolekulare Substanzen, sie lernte jemaden kennen, der Infusionen mit VC macht, weil seine Frau auch Krebs hat. Isoliert finde ich das nicht so gut, mal schauen, was die Zusammenstellung der Immuninfusion, die sie auf die Füsse stellte kurzzeitig, kostet. Der Port ist recht praktisch, aber die Nadel allein, kostet bereits 50€.

Mehr jedoch, bin ich bei mir. Durch den Tod meines Großvaters, wurde mir bewusst, dass der letzte Schutzraum/Ort, von klein auf, nun weg fiel. Was ein klärende Gespräche mit meiner Mutter auslöste. Als ich dort war, weinte ich arg und meine Mutter nahm mich in die Arme - das war sehr tröstlich und fühlte sich an, als wenn ein Wall gebrochen wäre. Das Gespräch war sehr offen und ehrlich zwischen uns, es war das letzte, das niemals zuvor ausgesprochen wurde von beiden Seiten. Ansonsten halte ich mich nun an das, was ich lernte.

Wie es mir geht, könnte ich gar nicht so genau sagen. Auf jeden Fall nicht schlecht. Ich habe ein recht großes soziales Umfeld und schuf mir weitgehend, was ich brauche. Alles weitere, liegt allein bei mir. Das ist ein gutes Gefühl. Anderes, auf das ich nicht näher eingehe, macht mich sehr traurig. Da muss ich durch.

Ich wünsche allen einen besinnlichen 3. Advent, Dakini
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2020 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Meine tiefe Anteilnahme - aus Herzen kommend!

Marle
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