Verliebt in einen Suchtkranken

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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2011 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sabiote,

danke für Deine Antwort!

Ist mir auch schon aufgefallen, dass ich leider Gottes bisher noch von keinem Happy End in einer solchen Beziehung gelesen habe.

Es ist halt einfach schrecklich, wenn der Mensch, den Du liebst sich mehr oder weniger vor Deinen Augen kaputt macht, wo er doch weiß, was das für ein Scheißzeug ist. Und vor allem, was es für Konsequenzen für IHN und natürlich sein ganzes Umfeld hat...Ich habe ja auch keine Erfahrung mit Drogen oder Sucht überhaupt. Daher ist das alles noch schwerer für mich nachzuempfinden.

Natürlich habe ich mich schon mit dem Gedanken des "Loslassens" befasst. Und ich weiß, dass ich ihm eigentlich nicht helfen kann. Das kann er nur selbst! Aber wenn das Herz nicht so will, wie der Kopf ...
Es tut einfach schrecklich weh, man ist so hilflos, machtlos.

Noch werde ich nicht aufgeben. Ich weiß zwar nicht, wie lange ich noch durchhalte, aber wie ich schon mal geschrieben habe denke ich - einen Versuch ist er (wir) es wert.

Es ist schön zu wissen, dass es hier Menschen gibt, die einen verstehen und mit fühlen. Draußen ist das Thema etwas schwierig an den "Mann" zu bringen...
Vielen Dank

LG
Catinka
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2011 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Catinka,

hab gerade ein bisschen Zeit gefunden, wieder mal reinzuschauen und was zu schreiben.
Freut mich zu lesen, dass ihr wenigstens einigermaßen schöne Weihnachten verbracht habt. Das ist ja auch alles eine ganz schöne emotionale Achterbahnfahrt. Ich kann dir das nur zu gut nachfühlen.
Wir hatten wunderschöne Weihnachten, 2 Tage lang, bis zum zweiten Weihnachtstag. Da ist dann alles zusammengebrochen, mal wieder...
Er hatte Ausgang mit Übernachtung (er ist ja noch mitten in der Entgiftung), kam an Heiligabend auch nüchtern bei mir an, worüber ich mich sehr gefreut hab. Und am ersten Weihnachtstag haben wir ihn dann auch nüchtern wieder in der Klinik abgeliefert.
Am nächsten Tag wollte er zu seiner family fahren und ich zu meiner. Am frühen Nachmittag hab ich noch eine superschöne SMS bekommen, wenige Stunden später noch einen Anruf. Da war er schon geraume Zeit bei seiner Mutter zuhause und offenbar immer noch nüchtern...
Tja, und dann ist die Katastrophe passiert. Scheinbar haben seine Mutter und seine Tochter ihn so lange bearbeitet, er könnte doch ruhig mal ein Bierchen trinken, schließlich sei ja Weihnachten usw blabla...bis passiert ist, was passieren musste. Nach dem ersten Bier kam der obligatorische Kontrollverlust...und das wars.
Abends am Telefon war er so besoffen, wie ich ihn noch nie erlebt hab. Habe den Eindruck, dass es nach jeder seiner zahlreichen Entgiftungen schlimmer wird und seine "Therapien" ihn nur immer weiter in die Sucht reintreiben statt ihm raus zu helfen.
Ins Krankenhaus konnte er natürlich nicht in dem Zustand, hat dort angerufen und hätte noch die Möglichkeit gehabt, heute morgen nüchtern dort seine Entgiftung fortzusetzen, aber nach einer total versoffenen Nacht und Schafpillen noch dazu, war klar, dass er das nicht schaffen wird...das Ganze wäre ohnehin am Restalkohol gescheitert...naja, und jetzt ist erst mal alles aus...einschließlich meiner -wie´s aussieht- perspektivlosen Geduld. Vor allem bin ich fassungslos über das kontraproduktive Verhalten seiner Mutter und seiner Tochter, deren geheuchelte Sorge ich eh noch nie wirklich ernst nehmen konnte.
Jetzt wird er völlig haltlos weiter saufen und ohne seinen Rettungsanker, die Klinik, die schon sein zweites Zuhause geworden ist, sehe ich nun gar keine Chance mehr für ihn/uns auf absehbare Zeit. Momentan kann ich ihn einfach nur sich selbst überlassen und saufen lassen, auf Abstand gehen.
Aber es bricht mir das Herz.
Soviel wollte ich gar nicht schreiben, vllt. sollte ich auch einen eigenen thread eröffnen, statt deinen voll zu spammen, sry, aber es hat gerade so gut gepasst. Möglicherweise nutzt so ne Geschichte ja auch anderen was.
Das tragische, wenn man einen süchtigen Menschen liebt, ist immer die Tatsache, dass solche oft labilen Menschen häufig eine besondere Kehrseite haben, sehr emotional, sehr sensibel, einfühlsam bis zur Selbstaufgabe, meist fehlt der Selbstschutz, den man braucht um nicht zu verletzlich zu sein. Das Leben kann dann sehr anstrengend sein.Ich will damit sagen, dass solche Menschen oft viel zu geben haben und besonders liebevoll sind.
F., z.B., mein "Freund", ist der verständnisvollste, klügste, sensibelste und leidenschaftlichste Mann, den ich je kennen gelernt habe. Er ist einfach ein wundervoller Mensch...das, was ich immer gesucht und bis jetzt nie gefunden hab. Wenn er nüchtern ist!
Besoffen kippt das ganze dann ins negative und er wird irrational, lethargisch und überempfindlich.
Und du, liebe Catinka, wirst auch einen Grund haben, warum du dich gerade in diesen Mann verliebt hast. Womöglich siehst du auch das besondere in ihm.
Für einen Außenstehenden ist es immer leicht, die Situation realistisch und nüchtern zu analysieren. Das ist ja auch das gute Recht und der Vorzug derjenigen, die nicht so direkt involviert sind.
Aber auch die emotionale Sichtweise hat ihren Platz. Einen so besonderen und geliebten Menschen lässt man nicht so einfach wohl kalkuliert im richtigen Moment fallen. Da muss es auch einen Mittelweg geben und jeder Dogmatismus hindert nur daran, ihn zu finden.
Ich hoffe, dass ich auf diesem ohnehin schon mit Missverständnissen nur so gespickten Minenfeld, nicht noch mehr Minen gestreut hab. Es ist so schwer, gerade bei diesem Thema, nicht gleich falsch verstanden zu werden.
Aber so what...ich wünsche dir die Kraft, entweder im richtigen Moment loszulassen oder konstruktive Unterstützung am richtigen Platz zu bieten, damit daraus eine konkrete Perspektive für euch entsteht.
Und das ist in deinem Fall durchaus nicht unrealistisch. Du darfst dieses Forum nicht als representativ ansehen. Hier schreiben hauptsächlich Menschen, die sich in einer problematischen Situation befinden. Erfolgsmeldungen sind da eher unterrepräsentiert. Und nur weil darüber kaum berichtet wird, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass es solche Erfolge nicht oder kaum gibt. Gerade bei Koks (oder Amphetaminen) stehen die Chancen ziemlich gut, dass er dauerhaft clean wird. Gelegentliche Rückfälle sind da nicht so tragisch, solange grundsätzlich die Richtung stimmt...Bei Alk oder Heroin sähe es da schon ungleich düsterer aus.
Also Kopf hoch.
Ich wünsch dir alles erdenklich Gute.
Anja
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2011 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anja,

das hört sich ja ziemlich besch... an!
Kann seine Mutter und Tochter aber auch nicht verstehen. Sie wissen doch um sein Problem?! Wo ist Dein Freund denn jetzt? In die Klinik konnte er ja dann nicht zurück - alleine, zu Hause? Hast Du den Kontakt jetzt abgebrochen?
Meine Güte so viele Fragen... ich fühle aufrichtig mit Dir!

Ja, der Mittelweg, das ist wohl die schwierige Aufgabe! Habe ihn jetzt auch erst mal in Ruhe gelassen, damit er sich im Klaren darüber werden kann, was er jetzt weiter tun will... Das ist für mich nicht einfach, aber im Moment wohl das einzig Richtige. Ich habe natürlich Hoffnung, sonst würde ich den ganzen Kram erst gar nicht mit machen. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen - werde weiter berichten - das tut mir sehr gut!

Lass von Dir hören, würde gerne wissen, wie es Dir geht!

Liebe Grüße

Catinka
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2011 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Catinka,

ja, er ist alleine zuhause und säuft sich ins Nirvana, schmeißt Neuroleptika dazu, Truxal, die ihm noch den Rest geben, damit er garantiert nicht mehr aus dem Bett zu steigen braucht, kann er gar nicht mehr in dem Zustand... Eigentlich darf er gar nichts mehr trinken, bei dem Medikamentencocktail von Lithium bis Trevilor, gegen Psychosen, Manien, Depressionen, die Medis sind alle hoch toxisch, gerade Lithium, dessen Spiegel unter Alkoholeinfluss auch noch sinkt, d.h. wenn er säuft schaden die Medis noch mehr, aber nutzen kaum noch was...ja, ich hab den Kontakt momentan abgebrochen...bin extrem ratlos...und fassungslos über das Verhalten seiner Mutter und seiner Tochter. Die wussten, dass es genau so enden musste, er war ja noch mitten in der Entgiftung.
So ein toller Mann...und so eine Scheiße an der Backe.
Naja, irgendwie geht es halt immer weiter...

So, wie ich dich verstanden hab, ist dein Freund momentan clean, nur eben auf reichlich schwankendem Boden sozusagen. Aber clean. Und du glaubst und hast auch Grund zu der Annahme, dass er ehrlich ist zu dir in dem Punkt. Also, da hast du doch echt allen Grund, ihm/euch eine Chance zu geben.
Mich nerven manchmal diese üblichen Ratschläge, einem Süchtigen grundsätzlich keine Chance zu geben, weil DIE Süchtigen IMMER lügen und eine Beziehung zu einem Süchtigen NIE gut gehen kann.
Das stimmt so nicht. Sucht ist eine Krankheit, die auch heilbar ist und bei den Betroffenen handelt es sich immer noch um Individuen. Da lohnt es sich schon im Einzelfall genauer hinzusehen und nicht dogmatisch alle über einen Kamm zu scheren. Ich selbst hab auch eine ellenlange Suchtgeschichte, mit der ich in gar keine Schublade passe. Ich war 9 Jahre mit einem Mann zusammen, der außer ab und zu mal ein Bier oder ein Glas Wein nie iwelche Drogen konsumiert hat. Nach allem, was man so hört und liest, hätte er mit mir, die mit Methadon substituiert wird, die meiste Zeit ganz schlimme Probleme haben müssen. Hatte er aber nicht. Er ist mit meiner "Sucht" höchtens mal am Rand und nebenbei konfrontiert worden, z.B. wenn wir im Urlaub wie die Luchse auf meine Methafläschchen aufgepasst haben oder ähnliche rein organisatorische Dinge.
Ansonsten konnte er mit mir leben wie mit jeder anderen Frau auch.
Hör auf dein Gefühl, lass dir nichts einreden, du machst das schon richtig. So hab ich jedenfalls den Eindruck.
Wie hat er sich denn nun entschieden? Weißt du, ob er diese Frau getroffen hat?
Wirst du mit ihm Silvester verbringen? Oder steht das noch in den Sternen? Also diese Ungewißheit und dieses Auf und Ab zwischen Hoffen und Bangen, da fühl ich echt mit dir, das ist einfach schrecklich.

Alles Liebe
Anja
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2011 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anja,

mensch, das tut mir leid. Kann mir ungefähr vorstellen, wie Du Dich jetzt fühlst. Man steht einfach nur ohnmächtig daneben. Da kann man ja wirklich nur hoffen, dass er nochmal die Kurve kriegt. Ich habe zwar selbst ja keine Erfahrung (grad wenn er mitten in der Entgiftung war), aber ich wünsch es Euch einfach!
Ist sicher schwer für Dich, das mit ansehen zu müssen.
Mir fehlen etwas die Worte, weil das Ganze so tragisch ist. Wie Du gesagt hast, ein toller Mann mit so einer Scheiße an der Backe (das ist wohl häufiger so)
Ich wünsche Dir einfach viel Kraft, das durchzustehen - egal wie es ausgeht!

Er hat sich bisher nicht mit der Frau getroffen, hatte aber in den letzten Tagen enormen Suchtdruck. Er hat sich dann gestern ziemlich mit Alk zugeschüttet und ist heute daraufhin entsprechend zerknittert. Ich denke, die "Gefahr" ist noch nicht vorbei. Das ist so ähnlich, wie wenn jemand mit dem Koks um die Ecke steht und nur darauf wartet, dass der Süchtige um die Ecke lugt und zugreift. Er muss sich jetzt das um die Ecke lugen verkneifen. Das fällt ihm definitiv nicht leicht. Ich hoffe einfach, dass die Zeit jetzt für ihn spielt (so nennt er das auch). Die Situation ist natürlich sehr angespannt, weil ich natürlich nicht weiß, wie er grade drauf ist und dann vielleicht doch "schwach" wird.
Für Sylvester hab ich noch keinen Plan... Kommt wohl drauf an, wie die nächsten Tage laufen... Ja, es ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle, das macht es nicht unbedingt einfacher... aber was ist schon einfach!

Liebe Anja, ich wünsche Dir alles Liebe und bleib stark!
Liebe Grüße
Catinka
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2011 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Catinka, hallo Anja,

Eure Posts machen mich echt betroffen und ich möchte sagen, dass ich Euch bewundere für Eure Stärke, denn Ihr haltet ja eine Menge aus mit Euren Männern. Etwas raten kann ich Euch leider nicht, denn meine Erfahrungen mit Süchtigen halten sich in Grenzen. Selbst war ich auch mal in einen Fixer verliebt (Koks), doch das Schicksal hat bestimmt, dass es nur wenige Wochen waren, bis wir getrennt wurden.

Deshalb kann ich Euch verstehen, dass Ihr an Euren Männern festhaltet. Was anderes habe ich auch nicht gemacht. Niemand hätte mich davon überzeugen können, meinen Marcel zu verlassen. Nach über 10 Jahren sehe ich das nun anders.

Ich kann, wie ich es Dir ja schon angeboten haben zuhören (bzw. lesen) und Euch Kraft spenden und Euch alles Glück der Welt wünschen, doch das versteht sich ja von selbst.

Herzliche Grüße
Sabiote
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sabiote,

ja, dieses "Schicksal" teilen wir wohl mit einigen hier...
Es ist einfach so, dass man nicht zusehen kann, wie der geliebte Mensch sich kaputt macht und man möchte unbedingt helfen.

Die Erkenntnis, dass das nicht wirklich geht - habe ich ja nun schon.
Aber ihn einfach alleine lassen - das will ich auch nicht. Es ist so, als ob man für den Süchtigen eine Tür aufhält (so seh ich das wenigstens). So dass er zumindest eine Alternative raus hätte, wenn er denn will. Alles weitere kann er ja leider nur selbst...

Natürlich weiß ich nicht, wie es weiter geht, ob "wir" eine Chance haben.
Versuchen möchte man es doch.

Lieben Dank für Dein Mitgefühl. Ich denke, das tut uns allen hier gut und das ist auch mit ein Grund, warum ich hier bin. Es verstehen draußen nur die wenigsten, warum man sich eigentlich mit dem Thema abgibt...

Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen,
heute gehts mir nicht so gut. Habe gestern nichts von meinem Freund gehört und am Dienstag hat er sich zwar auf meine SMS hin gemeldet, aber nur kurz und knapp und irgendwie... keine Ahnung. Er hat gesagt, dass er eigentlich nicht kurz angebunden sein wollte, jedoch grad nicht "kommunikativ" sei.

Ich hatte ja erzählt, dass sich an Weihnachten die EX mit dem Koks gemeldet hatte und dass ihm das (nach seinem Rückfall vor ein paar Wochen) ziemlich dick getan hat. Jetzt weiß ich nicht so recht damit umzugehen. Soll ich ihn erst mal in Ruhe lassen (er macht ja leider viel mit sich selbst aus), oder soll ich mich immer wieder bei ihm melden? Ich will ihm ja auch nicht auf die Nerven gehen, bin ja nicht seine Mutter und er ist ein erwachsener Mann...

Aber diese Ungewissheit macht mich schlicht kirre. Ich weiß, dass es ihm schlecht geht, kann ihm aber nicht helfen, weil er sich zurück zieht.
Hat jemand eine Idee, was ich machen könnte?

LG
Catinka
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Catinka,

dachte gerade, ich schau mal rein und siehe da, Du bist online.

Ich an Deiner Stelle würde ihn nicht anrufen (und weiß wie schwer das ist). Denn, ganz unabhängig davon, ob ein Mann ein Suchtproblem hat oder nicht, mag er es nicht so gerne, wenn die Liebste hinterhertelefoniert.

Du hast - davon gehe ich aus - hinreichend klar gemacht, dass Deine Tür immer offen steht. Dann weiß er bescheid und meldet sich, wenn er das will.
Wenn Du ihn jetzt anrufst, fühlt er sich vielleicht kontrolliert und das Verhältnis zwischen Euch würde unnötig kompliziert. Du sagst ja selbst, Du möchtest für ihn da sein und ihm eine offene Tür anbieten.

Gleichzeitig tust Du Dir auch einen Gefallen, wenn Du Dich daran gewöhnst, ihn sein zu lassen und zu warten. Ich kennen das nur zu gut von mir, dass ich dann anrufe und anrufe und gar nicht mehr verstehe, dass der andere nur noch genervt ist, denn ich will ihm doch nur gut (mir kommen grade wieder Erinnerungen hoch - ich kann dich sooo gut verstehen). Und trotzdem: nicht anrufen!

Ich drück Dich und denk an Dich

Beste Grüße
Sabiote
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sabiote,

toll, dass Du grad da warst! Smile

Du hast eigentlich das ausgesprochen, was ich mir eigentlich gedacht habe.
Natürlich will er nicht, dass ich ihm hinterher telefoniere, das weiss ich. Er hat mir ja auch schon oft genug gesagt, dass er bestimmte Sachen einfach mit sich selbst ausmachen muss und auch alleine "durch" muss.

Ja, ich habe ihm oft deutlich gemacht, dass ich immer für ihn da bin, wenn er mich braucht. Ich denke, es war einfach auch etwas viel die letzten Tage Weihnachten, Ex mit Koks, Stress auf der Arbeit...
Für mich, die ich (hab ich glaub ich auch schon mal gesagt), das Herz auf der Zunge hab, ist das natürlich schwer zu verstehen.
Aber, jeder geht damit anders um. Habe hier ja auch schon vielfach gelesen, dass dieses Zurückziehen eigentlich ganz typisch ist.

Bleibe mal hier und werde nichts unternehmen - wie gesagt - er weiß, wo er mich findet! Muss micht vielleicht etwas positiver einstellen Wink

Danke liebe Sabiote für Deinen Zuspruch!
Drück Dich zurück!

Ganz liebe Grüße
Catinka
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Catinka,

ich kann dir sehr sehr gut nachfühlen. Schon unzählige Male habe ich fast dasselbe erlebt. Es geht ihm schlecht und er meidet sich nicht...
Ich weiß, dass das sooooo schwer für uns ist, sich da nicht zu melden. Aber ich kenn es auch nur zu gut, wenn ich mich dann gemeldet habe, ist es meist nur noch schlimmer geworden. Das ist wieder so ein Punkt, der uns "Nichtabhängige" von den abhängigen unterscheidet. Normalerweise würde man ja denken, wenn es einem schlecht geht, ist man für jede Hilfe dankbar.

Aber ich kann dir auch sagen, er weiß dass, dass du da bist und schätzt das auch sehr! Meiner hat mir und auch anderen gesagt, dass er das unglaublich schätzt, das ich für ihn da bin und das es ohne mich wahrscheinlich noch viel schlimmer wäre, aber andererseits ist es ihm auch furchtbar unangenehm, so als "der Schwache" usw. dazustehen und mir eigentlich nichts als Sorgen zu bereiten. Das ist dann schon wieder ein Grund sich noch mehr in diesen Momenten zurückzuziehen, weil sie irgendwie das Leid einem nicht zumuten wollen und glauben, wir werden so, indem wir es nicht sehen, glücklicher und können unser Leben genießen.

Warte ein bißchen ab und vielleicht, sollte er sich nicht melden, kannst du dich ja immer noch in ein paar Tagen melden,um ihn was belangloses zu sagen und sei es nur ein Gutes neues Jahr zu wünschen.
LG Ulla
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla,

du hast sicher recht!

Wenn ich Deine Zeilen so lese, meine ich wirklich meinen Freund im O-Ton zu hören. Genau das hat er mir immer wieder gesagt, dass er froh ist, solche Unterstützung zu haben...und wie sehr er meine Hilfe schätzt.

Wie Du sagst, er schämt sich, weil er das nicht auf die Reihe kriegt (wo er doch alles Potential dazu hat!). Das klingt für mich alles sehr vertraut.

Dieses Abwarten ist natürlich nicht einfach für mich. Bin aber froh, dass Ihr mir alle so viel Mut zusprecht und mich in meinen Bestrebungen unterstützt.
Die Hoffnung ist ja da! Werde also erst mal abwarten - wer weiß - unverhofft kommt oft. Wie gesagt, ist für die meisten jetzt ja auch - neben den ganzen anderen Problemen - eine schwierige Zeit. Weihnachten, Sylvester...

Liebe Ulla, hab leider noch keine Zeit gefunden, mal etwas genauer zu stöbern. Daher kenne ich Deine Geschichte nicht. Scheint ja auch eine Beziehung Abhängiger-Nichtabhängige zu sein.
Kannst Du mir was über Dich erzählen oder mir den Thread nennen, wo ich was darüber nachlesen kann? Das würde mich sehr interessieren.


Nochmal danke für Deinen Zuspruch!
Liebe Grüße
Catinka
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,

du kannst ja mal unten auf mein Profil gehen, da findest du dann die Beiträge von mir.
Ja, bei uns ist es auch so abhängig- nicht abhängig. Er ist heroinabhängig und das ganze geht schon seit Jahren so. Nur in letzter Zeit ist er an dem Punkt, an dem er sich selber keine Hoffnung mehr gibt jemals ein Leben ohne diesem Scheiß zu führen. Allerdings ging es ihm bisher auch noch nicht sooo extrem schlecht...
Er ist soweit, dass er mir lieber einen anderen Mann wünscht, als dass ich dann am Ende, sag ich es mal extrem als Witwe dastehe. Er meint, er kann sich und die Erfahrungen, die er erlebt hat, nüchtern nicht ertragen.
Aber es ist einfach leichter gesagt als getan, einen Menschen, den man liebt einfach ziehen zu lassen und zusehen zu müssen, wie er sich sein eigenes Grab schaufelt.

Ganz liebe Grüße und bis bald
Ulla
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2011 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla,

hab mich mal etwas eingelesen... Deine Geschichte ist der meinen schon ziemlich ähnlich, obwohl ich Deine schon um einiges krasser finde, als meine. Zumal Du das schon etliche Jahre mitmachst - bei mir ist das eigentlich ja noch recht "frisch".

Im Prinzip sehe ich es wie Du, dass ich mich als relativ stabil empfinde und ich weiterhin immer für ihn dasein möchte. Du hast mal irgendwo geschrieben, dass Du nicht weißt, ob Du ihn noch Deinen "Freund" nennen kannst... genauso gehts mir grade im Moment. Wir wohnen ja auch einiges auseinander, so dass das meiste per SMS, Mail oder Telefon geht.
Nichtsdestotrotz sind meine Gefühle für ihn gleich geblieben und ich weiß, in welch schwieriger Lage er ist. Er verhält sich auch genauso, wie Du (und auch andere) das beschrieben haben. Er ist es nicht wert, dass ich mich sorge ... usw.

Bei Dir hörts sich grad nicht sehr optimistisch an, oder? Hast Du noch Hoffnung, dass er sich für eine Therapie entscheidet? Ich wünsche Dir so sehr, dass er nochmal die Kurve kriegt.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, das durchzustehen!

Ganz liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Es könnte sein, dass meine "Karriere" hier schon beendet ist.
Habe eben meinem "Freund" eine Mail geschrieben (nur kurz, nicht zum drängeln), da er sich seit Dienstag nicht mehr gemeldet hat.

Er hat sich umgehend gemeldet und mir gesagt, dass er sich nicht gemeldet hätte, weil er es "unangemessen" findet, mit mir zu kommunzieren, während er auf der anderen Seite im regen Austausch mit einer anderen Frau (der EX mit dem Koks) stehe.
Er hat sie noch nicht getroffen, aber er schließt es nicht aus.. Das heißt für mich, dass sich da wieder was anbahnt... also bin ich jetzt abgeschrieben?!

Mit ihr verbindet ihn doch nur die Erfahrung mit dem Koks und doch keine Liebe!
Bin am Boden zerstört! Ziehe mich natürlich jetzt zurück und versuche erst mal Abstand zu gewinnen.

Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll! Crying or Very sad

Es schien sich alles in eine gute Richtung zu entwickeln, bis diese Tussi wieder aufgetaucht ist!

Nun, das muss ich wohl akzeptieren, weiß nicht weiter!

Traurige Grüße
Catinka
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