Verliebt in einen Suchtkranken

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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Catinka,

das tut mir leid für dich, dass er dich so "abserviert". Gleichzeitig ist es aber auch wirklich ne Chance für Dich, Abstand zu gewinnen (ja, ich weiß, dass Du das eigentlich nicht willst und dass Du jetzt auch lieber eine andere Nachricht von mir hören würdest, doch ich möchte ehrlich sein).

Ulla79, die ja hier auch schon geschrieben hat und deren Thread ich auch verfolgt habe, kann ja ein Lied davon singen, wie es ist, immer nur die zweite Geige zu spielen. Bei deinem Bekannten ist die Droge immer an Stelle Nummer eins und zusätzlich gibt es da noch ne andere Frau - was die Sache nicht einfacher macht.

Bitte denke aber nicht, dass die andere Frau das eigentliche Problem ist und alles gut wäre, wenn es sie nicht gäbe bzw. wenn er keinen Kontakt mehr mit ihr hätte.

Das, was ich jetzt schreibe, ist vielleicht ne Holzhammertherapie, doch mir hat es sehr geholfen. Wir Frauen neigen ja dazu, in alles, was Männer machen, irgendwas rein zu interpretieren. Meistens denken sich Männer aber gar nix. Beispielsweise könntest Du jetzt denken, dass es ihm nicht um die Ex geht, sondern nur um sein Koks und er so fair sein will, Dich nicht zu kontaktieren, damit Du dadurch nicht belastet wirst, oder so ähnlich.
In Wirklichkeit denkt der gar nicht an Dich (sorry) sondern hat schlicht und ergreifend keinen Bock, Dich zu kontaktieren (sonst würde er es ja tun). Ich bin ähnlich veranlagt wie Du und hab schon ne Menge auf die Fresse bekommen, was diese Dinge angeht. Unerwiderte Liebe ist mein zweiter Vorname. Mir hat geholfen, wenns mich mal wieder erwischt, das Buch "Er steht einfach nicht auf Dich" zu lesen. Ernüchternd und gleichzeitig befreiend.

Versuchs mal, ich meins nur gut. Und noch mal: wenn ein Typ auf Dich steht, egal ob Drogen eine Rolle spielen oder nicht, dann macht er das klar, ganz egal in welcher Situation er sich grade befindet.

Bleib bei Dir. Wenn er nicht will, dann ist er auch nicht der Richtige. Unabhängig davon kannst Du doch eine gute Freundin sein und ihn unterstützen. Sollte sich dann etwas entwickeln, gut. Wenn nicht, muss das aber auch ok sein.

Mensch, ich drück Dich.

Vielleicht kann sich mal ein Mann äußern, ob das, was ich schreibe, so stimmt. Falls nicht, ich lasse mich gerne belehren.

Ganz liebe Grüße
Sabiote
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sabiote,

schwer zu ertragen, aber wahrscheinlich liegst Du da richtig.
Habe -natürlich- gedacht, dass die EX nur Belgeiterscheinung ist und das Problem "nur" das Koks ist.
Vor allem weil er mir gesagt hatte (schon länger), wenn er sich mit ihr treffen würde, müssten sie zuerst mal gemeinsam "was reinziehen", damit das klappt... iss schon ziemlich schräg!
Wie gesagt, getroffen haben sie sich noch nicht, ist aber wohl eine Frage der Zeit...


Werde mich jetzt zurückziehen und hoffe, dass ich einigermaßen zurecht komme. Natürlich werde ich - kann da leider nicht anders - weiterhin als "Freundin" zu ihm stehen.

Hoffe einfach, dass er den Absprung schafft - mit der Ex - wird das sicher nichts werden. Merke jetzt erstmals, wie "machtlos" ich tatsächlich bin und wie sehr ich diese Koksvergangenheit (mit allem und allen was dazugehört) unterschätzt habe. Crying or Very sad

Würde mich auch mal interessieren, wie ein Mann das sieht, oder ob ich total falsch liege...

Danke!
Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

... mir ist grade noch ein Gedanke gekommen.

Muss er nochmal richtig "auf die Fresse" fallen, bis er sich vielleicht besinnt?

Ich weiß nicht, vielleicht klammere ich mich auch an diesen Gedanken, weil ich das andere einfach nicht wahrhaben will.
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Anja33
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,

mein Gott...ist das übel.
Nun zieht er wieder genau das ab, was du am Anfang schon beschrieben hast. Ich glaube, das Suchtproblem ist bei ihm gar nicht das vordringliche Problem. Er steht einfach zwischen 2 Frauen...das ist natürlich ungeheuer verletzend und macht die Sache noch komplizierter...
Aber so kann er mit dir nicht umgehen...
Ich will es mal so sagen, eine Beziehung mit einem Ex-Suchti ist ohnehin schon eine ewige Baustelle mit viel Stoff für einen ständig schwankenden Boden unter den Füßen. Aber das aller, aller, allerwichtigste dabei ist, dass da echte Liebe im Spiel ist. Und zwar von beiden Seiten.
Ansonsten wird es in deinem Fall höchstwahrscheinlich so laufen, dass er nie eine Entscheidung treffen wird, mit der anderen wird er Spaß verbinden, Unbeschwertheit und du...du wirst seine Stütze sein, wenn es ihm dreckig geht. Und früher oder später wirst du die undankbare Rolle der Spaßbremse übernehmen. Egal, wie du dich verhältst.
Du kannst in einer solchen für dich total beschissenen Dreierkonstellation eigentlich nichts richtig machen, nur eins: Klare Linien ziehen und deine Ansprüche anmelden. Und zwar ganz deutlich. Zwing ihn dazu, Farbe zu bekennen, und zieh dann die Konsequenzen, sonst wird er sich wahrscheinlich nie entscheiden und du wirst auf der Strecke bleiben.
Lass dich nicht zu sehr vom Mitleid leiten,er ist nicht der fremdartige Suchtkranke vom anderen Stern, sondern in erster Linie ein stinknormaler Mann, der sich, wie viele andere auch, nicht zwischen 2 Frauen entscheiden kann.
Nicht süchtige Angehörige von Suchtkranken (was für ein Wortungetüm!) neigen oft dazu, zuviel Besonderheiten in ihre Liebsten hineinzugeheimsen, die sich dann in ihrer Sonderrolle oft ganz gemütlich einrichten und aus ihrer vermeintlichen Besonderheit Sonderrechte für sich beanspruchen. Da werden Gefühle von Wertlosigkeit o.ä., wie sie viele (auch nicht süchtige) Männer kennen, nur in der Regel aus Angst, als schwach zu gelten, nicht aussprechen, schnell zu typischen Anzeichen für die bemitleidenwerte Problematik des "Suchtkranken".
Doch damit tut man gerade süchtigen Männern keinen Gefallen.
Einerseits legt man dabei den Fokus viel zu sehr auf Dinge wie Krankheit, psychische Behinderung, Schwäche und Unzulänglichkeit. Andererseits haben solche Männer oft schon zuhause bei Mami eine "Erziehung" genossen, die oft von Abhängigkeit und Überfürsorglichkeit geprägt war. Letzten Endes ist dann auch die Sucht nur Ausdruck und Konsequenz dieser Sozialisation und der Unfähigkeit mit beiden Beinen im Leben zu stehen, auch mal unangenehmes auszuhalten und Verantwortung für das eigene Handeln und schlicht sich selbst zu übernehmen. In Frauen suchen solche Suchtis dann meistens einseitige Unterstützung und vor allem Mitleid. Sie nehmen viel und geben wenig zurück. Und die Ursache für dieses Verhalten ist nicht die Sucht, sondern die Sucht ist umgekehrt nur ein Symptom für eine völlig misslungene Sozialisation.
Tolle mitfühlende nachdenkliche Frauen wie du, die sehr selbstreflektiert sind und mit viel Mühe konstruktive Wege suchen, sind oft willkommene Opfer, geraten leicht in ein ungutes Beziehungsgeflecht, das krankheitsfördernd wirkt, obwohl man ja genau das gar nicht will.
So, nun will ich nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich habe das ganz allgemein formuliert, denn ich kenne diesen Typus Mann. Dort, wo Drogen konsumiert werden oder substituiert wird, sind viele dieser Menschen anzutreffen. Aber -wie gesagt- wenn man sich umsieht, findet man sie auch überall sonst. Auch Frauen, aber da läuft es meistens ein bisschen anders ab.
Ich will damit nur sagen, dass nur du diesen Mann wirklich kennst. Und Menschen sind auch zu unterschiedlich, als dass man sie auf solche Stereotypen reduzieren könnte. Oft haben sie nicht nur ein Gesicht.
Also hör am besten auf dein Gefühl und zieh Grenzen. Ob mit oder ohne Suchtproblem, wenn er sich nicht wirklich alleine für DICH entscheidet und echtes Interesse zeigt, inklusive Sehnsucht etc., wogegen schon mal diese regelmäßig wieder kehrende von ihm initiierte Funkstille spricht, dann profitiert letzten Endes nur er von der Situation und du wirst dabei immer wieder nur verletzt.
DAZU IST EINE FRAU WIE DU VIEL ZU SCHADE.
Soviel ist schon mal klar, auch wenn ich dich nur flüchtig kenne.
Und ihm hilft es auch nicht wirklich weiter. Er ist ja bestimmt keine schlechter Mensch und will dir sicher nicht weh tun, das sind einfach Verhaltensautomatismen. Vieles wird unbewußt initiiert um irgendwas zu verhindert, was richtig weh tun würde. Bei den meisten Suchtis, statistisch gesehen, gibt es auch eine psychische Erkrankung im Hintergrund. Da ist die Sucht dann nur noch ein Symptom unter vielen.
Naja...komplizierte Sache, ich fühle jedenfalls ehrlich mit dir...du verliebst dich bestimmt nicht alle Tage, man merkt, dass es dir ernst ist...es ist traurig, wie es sich entwickelt. Das tut mir sehr leid.
Alles Liebe
Anja
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Anja33
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

@ Sabiote und Catinka:

Möchte euch noch ganz schnell danken für eure Anteilnahme. Sowas ist wirklich sehr viel wert.
Euch wünsche ich nur das Beste, auch und gerade für 2012! Smile



P.S. Habe momentan nicht so viel Zeit. Während ich (mit Unterbrechungen dazwischen) an meinem letzten Post geschrieben habe, habt ihr noch was hinzugefügt, was ich nicht mehr lesen konnte. Sollte ich also eine Entwicklung verpennt haben oder iwas nicht mehr passend sein, bitte ich um Nachsicht.
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Catinka0472
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

lasst Euch mal feste drücken!
Bin so froh, dass Ihr mich hier so unterstützt. Weiß gar nicht, was ich jetzt ohne Euch machen sollte!

Ja, wer hätte das gedacht, war wohl doch total verblendet in meinem Bestreben, ihm aus der Sucht zu helfen. Habe dabei total übersehen, dass es wohl tatsächlich noch jemand anderes gibt, die ihm im Kopf rum schwirrt.
Nach wie vor gehe ich davon aus, dass es nicht wirklich Liebe ist, was die beiden verbindet... aber auch das hilft mir jetzt nicht weiter.

Und, Anja, ich eigne mich tatsächlich nicht zur 2. Geige. Bin als liebende Partnerin wirklich bereit alles zu geben, aber in der 2. Reihe zu stehen und drauf zu warten, dass ich wieder mal aktuell werde, ist nicht mein Ding.

Meine Gefühle werde ich natürlich nicht so leicht abstellen können und ich werde ihm - wie ich schon gesagt habe - weiterhin als Freundin beistehen.
Jedoch musss ich jetzt Abstand gewinnen und mir klar werden, wie ich am besten mit der Situation umgehen kann.

Habe natürlich nach wie vor große Angst, dass der nächste Rückfall mit der EX vorprogrammiert ist, aber auch da werde ich ihm wohl nicht helfen können.

Total verkorkste Kiste - ich bin davon überzeugt, dass seine Gefühle (bis die EX sich wieder meldete) echt und ehrlich waren und er hat mir ja auch bei meinen Problemen beigestanden. Das war also nicht von vornherein eine einseitige Kiste - im Gegenteil. Deswegen tuts wahrscheinlich auch so weh und macht es für mich nicht leichter zu verstehen.

Hoffe, dass die Zeit für mich spielt und sich alles (wie auch immer - mit oder ohne ihn) zum Guten wendet.
Bleibe Euch aber weiterhin erhalten - das Thema hat mich doch zu sehr berührt und Eure Schicksale natürlich auch!

Ich wünsche Euch alles Gute für´s neue Jahr und dass sich viele Eurer Probleme zum Guten erledigen!

Immer noch traurig, aber froh, Euch hier zu haben!
Catinka
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,

das tut mir sehr leid für dich, dass er sich so besch…. Verhält!
Ich weiß nicht, du kennst ihn sicherlich besser, nur du kannst ihn letztlich einschätzen. Der Partner neben einer Droge zu sein ist immer sehr schwer oder fast unmöglich. Ich weiß allerdings nicht, wie sich das bei Koks-Konsumenten verhält. Bei H ist ja sowieso nicht viel mehr übrig vom Tag geschweige denn von der sexuellen Seite her…
Ich musste mir auch mal die „Geschichte von einer anderen“ anhören – die Wahrheit war dann, dass er alles nur erfunden hat, damit ich ihn sein lasse. Auch Männer wissen ja, womit sie eine Frau verletzen können. Seine „Geschichte“ war nicht mehr als ein Rückfall.

Natürlich könnte es auch sein, dass er wieder Gefühle für seine Ex hat, aber in erster Linie hat ihm wohl die Droge mit der Frau verbunden und er fühlt sich wahrscheinlich mehr von der Droge angezogen , als von der Frau.
Ich glaube in der Welt der Drogen sind Freundschaften oder auch Liebesbeziehungen unter Abhängigen nicht dass, was wir darunter sehen. Letztlich ist sich jeder da selber nur der nächste. So bekomme ich das zumindest mit von den angeblichen Freundschaften. Häufig kennen sie (so wie bei meinem) gar nicht echte Gefühle und wissen letztlich auch nicht, wie man damit umgeht. Es ist für sie schon in gewisser Weise anstrengend, fremd und manchmal auch beängstigend, weil sie es einfach nie kennengelernt haben, dass sie als Person für einen anderen sehr wichtig sind, nicht nur der Stoff….

Wie gesagt, es kann beides sein, so wie Sabiote geschrieben hat, dass er einfach nicht will oder die Drogen wieder an erster Stelle stehen.

Ich würde abwarten, was passiert und hoffe für dich nur das Beste!

Im Übrigen, ja du hast Recht, ich habe gerade sehr wenig Hoffnung, dass er es auf die Reihe bekommt.

Ich wünsche dir aber trotzedem einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes, glückliches Jahr 2012!

LG Ulla
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Catinka0472 hat Folgendes geschrieben:
... mir ist grade noch ein Gedanke gekommen.

Muss er nochmal richtig "auf die Fresse" fallen, bis er sich vielleicht besinnt?

Ich weiß nicht, vielleicht klammere ich mich auch an diesen Gedanken, weil ich das andere einfach nicht wahrhaben will.


JA! Dann würde zumindest mal eine Chance bestehen. Ich glaube, es gibt nur wenige, die ein "noch normales" Leben führen, die Drogen finanzieren können und dann plötzlich aufhören.
Du musst ja bedenken, sie wissen ja, wie das endet und hören trotzdem nicht mehr auf. Da muss viel passieren...
Ich verstehe deinen Gedanken sehr gut, ich warte auch darauf... klar, ich wünsche mir nicht, dass ihm was passiert, aber er hat so, wie es derzeit läuft, keinen Grund aufzuhören. Es geht ja!
Mir hat sogar mal ein Suchtberater gesagt, auch ich sollte versuchen ihn psychisch unter Druck zu setzen, ihn spüren lassen, dass er eigentlich so ncihts wert ist. Ob das allerdings der richtige Weg ist, ich weiß es nicht. ich habe es auf jeeen Fall nicht gemacht
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2011 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

bin richtig froh, dass Du Dich so gut gefangen hast, liebe Catinka. Das hört sich doch alles ganz vernünftig an. Insgesamt finde ich den ganzen Thread gut, da jeder noch mal eine andere Perspektive hier rein bringt.

Sicher tut es weh, wenn man sich eingestehen muss, dass der den man liebt, die Liebe nicht auf dieselbe Art oder nicht mit derselben Intensität erwidert. Gleichzeitig, und diesen Punkt hat Anja sehr klar gemacht, sollte man sich zu schade sein, aus einem Impuls heraus, helfen zu wollen, die Problematik im Grunde noch zu verstärken und dabei selber seine Grenzen zu vernachlässigen. Gerade das, was Anja geschrieben hat, war mir neu, doch, wenn man anfängt drüber nachzudenken, dann findet man tatsächlich überall Leute, die so ticken (und die dann andere Süchte pflegen).

Jedenfalls verdient es jede Frau, dass sie einen Mann bekommt, der sie auf Händen trägt und dessen Nummer 1 sie ist. Zugegeben, das ist die selten erreichte Optimallösung.

@Ulla: hab mit Entsetzen gelesen, dass der Typ Dir Frauengeschichten aufgetischt hat, um Dein Interesse an ihm zu dämpfen. Das ist wirklich schlechter Stil und das hast Du nicht verdient. Vielleicht konnte er nicht sagen, dass er Dich nicht liebt? Keine Ahnnung. Jedenfalls, liebe Ulla, dafür musst Du Dir einfach zu schade sein. Man merkt an der Art, wie Du schreibst, dass Du sehr an diesem Menschen hängst. Das spricht alles sehr für Dich, doch bitte denk immer daran, dass Du Deinen Nummer 1 bist und dass Du niemand (egal, welche Probleme er/sie hat) gestatten solltest, so mit Dir umgehen zu dürfen.
Ich selbst war ja auch mal so unsterblich verliebt und so wie ich mich damals verhalten habe, das erinnert mich manchmal an Dich. Mich hatte Marcel mal angeschrien, ich solle ihn nun endlich mal in Ruhe lassen und vergessen, dass es ihn gibt usw. usf., also richtig schlimm. Ich saß dann daheim und hab Entschuldigungen dafür gesucht, warum er so gemein zu mir ist. So ein Wutausbruch war auch das letzte, was er je zu mir sagte, bevor er starb. Darunter hab ich so gelitten, frag erst gar nicht. Es hat Jahre gedauert, eh ich deswegen zum ersten Mal sauer sein konnte. Bitte versteh mich nicht falsch, ich möchte Dir nichts unterstellen, aber Du hast ja wirklich ein Herz aus Gold und hast schon eine Menge eingesteckt - und so war ich eben auch.

Dasselbe gilt für Catinka und Anja auch. Wenn Partner von Euren Freundinnen, Müttern, Kindern so mit ihnen umgingen, würdet ihr sie davor bewahren wollen. Und genau das solltet Ihr dann auch für Euch tun.

Jemanden helfen, das ist gut und dagegen spricht nichts. Jemandem, der krank ist, gewisse Verhaltensweisen durchgehen zu lassen, ist auch ok.
Doch da sollte dann auch eine Grenze sein. Ich weiß, es sagt sich leicht, wenn man selber nicht betroffen ist (wie ich mich damals verhalten habe, steht ja oben). In der Praxis ist das viel schwerer. Doch das ist ja grade der Vorteil, dass ich eben nicht in so einer Situation stecke und nicht jede Erklärung und Entschuldigung für so ein Verhalten "durchgehen" lasse.

Allen wünsche ich ein Happy End, keine Frage. Gleichzeitig möchte ich aber, dass ihr auf Euch gut aufpasst. So behandelt zu werden, das hat keiner verdient.

Liebe Grüße
Sabiote
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2011 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Der letzte Tag im Jahr...

Habe eine ziemlich besch... Nach mit Dir, das könnt Ihr Euch sicher denken.

Wie Ihr gestern gelesen habt, war ich - und bin ich - im Kopf natürlich so weit zu sagen, dass sein Verhalten total inakzeptabel ist. Und dass ich nun eigentlich keinerlei Chance auf ein Happy End habe. Wieso also noch Kraft und Gefühle investieren?
Habe weiterhin Angst vor der Droge - kein Thema.

Irgendetwas hält mich jedoch noch davon ab, meinerseits den Kontakt abzubrechen. Kann Euch nicht sagen, aus welchem Winkel meines Herzens das kommt. Die Kopfsache ist die eine - das Herz eine andere.
Jedoch muss ich auch sehen, dass ich selbst parat komme (habe 2 kleine Kinder 3 und 6 und einen getrennten Gatten mit hochgradiger Depression - wahrscheinlich ziehe ich solche Männer an!). Daher muss ich mit meinen Kräften haushalten.

Hach, was hört sich das alles vernünftig an... in mir drin siehts leider ganz anders aus. Ich würde ihn am liebsten schütteln und schreien "Mach mal die Augen auf und sieh zu, wo Du da wieder rein rennst"! Weiß aber genau, dass das gar nichts bringt. Versuche mich etwas abzulenken.
Bin irgendwie auch dankbar, dass er mir das mit der Ex direkt gesagt hat. Durch die Entfernung hätte er ja durchaus warten können, bis er das "klar" gemacht hat. So kann ich mich mit den Tatsachen auseinandersetzen und mache mir nicht unnötig Hoffnung.

Ja, kein schönere Abschluss für ein auch sonst sehr anstrengendes und von gefühlsmäßigen Achterbahnfahrten gekennzeichnetes Jahr. Ich wünsche ihm trotzdem alles Gute und hoffe, dass er irgendwie von dem Scheißzeug los kommt. Nur leider muss ich erkennen, dass ich es NICHT bin, die dabei an seiner Seite ist.

Werde überleben und hoffentlich was daraus gelernt haben!

Ich drücke Euch alle und wünsche Euch allen ein gutes und gesundes und - wenn möglich - drogenfreies 2012.

@ Ulla: fühle mit Dir, kann ich den ganzen Scheiß doch so gut nachvollziehen, natürlich auch, dass Du nicht aufgibst. Aber pass auf Dich auf, dass Du Dich nicht verlierst! Und zum Thema "auf die Fresse fallen": Er wird sich das Koks nur kurzzeitig leisten können, dann fliegt ihm der ganze Pudding (einschließlich das Haus, in dem seine Kinder wohnen, die Arbeit usw.) um die Ohren. Auch so ein Punkt, in dem ich sein Verhalten übehaupt nicht nachvollziehen kann. Sie (die Ex) wollte immer nur Geld von ihm, als keins mehr kam, war Sense! Er macht sich echt zum Deppen. Aber da nur nebenbei. Vielen Dank für Dein Mitgefühl.

@Anja und Sabiote: Euch auch nochmal danke für Eure Unterstützung. Ihr seid wirklich alle klasse Frauen! Hoffentlich wissen das die Männer mal zu schätzen!

Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2011 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

sorry, ging alles etwas schnell heute morgen, weils mir so dreckig geht.

es sollte natürlich heißen:
Habe eine ziemlich besch ... Nacht hinter mir!

Bin etwas durch den Wind!
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 1. Jan 2012 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,
fühle dich umarmt von mir! Kann dir gut nachfühlen!
Mir hat mal jemand gesagt, jemand an Drogen zu verlieren ist schlimmer als fremdgehen. Am Anfang habe ich nur darüber gelacht, das hat sich aber leider sehr rasch geändert…
Manchmal glaube ich, ist es für uns Nichtabhängige noch viel schwerer zu ertragen, als für die Betroffenen selbst. Die können sich ja wegballern…
Klar sagt der Verstand anderers als das Herz. Es ist auch von Außenstehenden immer leichter gesagt als getan. Irgendwie sind unsere Männer ja nicht mehr sie selbst, es lebt nur noch die Hülle von ihnen, der Rest ist irgendwo anders. Ich habe es einmal damit verglichen, wenn ein Partner im Koma liegt, er ist da und doch nicht da. Aber kann man den dann gefühlsmäßig verlassen? Das macht wohl auch niemand. Sucht ist schließlich auch eine Krankheit, die sich nur anders äußert, als z. B. bei einem Komapatienten. Die wirken ja nicht negativ auf einen ein. Von daher muss man selber schon gefestigt sein, da nicht selber mit abzurutschen.
Ich verfluche dieses verdammte Zeug so sehr, aber noch viel mehr, verfluche ich diejenigen, die die Ursache für die Sucht gelegt haben (hab das mit dem Urvertrauen bei „danach nur noch bergab…“) schon erwähnt. Manchmal würde ich es denen am liebsten ins Gesicht brüllen, damit die mal aufwachen und nicht immer durch wegsehen und übersehen auf heile Welt machen. Wie kann man nur mit dem Leben seiner eigenen Kinder so umgehen? Es ist so unendlich traurig.

Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr & Liebe Grüße
Ulla
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2012 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla,

ich weiß nicht, ob Du´s überlesen hast, die Kinder sind nicht von meinem Freund, aber er hat auch 2 eigene... von daher hast Du schon recht. Meine kriegen natürlich mit, dass ICH leide...

Irgendwer hat hier - ich glaube Veilchenfee - geschrieben, dass es Jahre dauert, bis man nicht mehr durch eine Person, einen Geruch, einen Ort oder sonstiges an die Droge erinnert wird und Schweißausbrüche bekommt und genau diese Droge jetzt haben will. Und genau das passiert ja gerade mit meinem... ich kann es nicht verhindern!
Habe mir auch den Kontakt - außer der Beantwortung eines Neujahrsgrußes von ihm - zu ihm verboten. Ich muss einfach mal zur Ruhe kommen - soweit das geht. Wenn ich immer wieder auf IHN warte, werde ich total kirre. Habe mich also erst mal zurückgezogen. Hoffe, dass ich die Tage dann etwas klarer sehe und wir vielleicht dann nochmal Gelegenheit haben, zu reden. Wenn er "drauf" ist, macht das aber wahrscheinlich gar keinen Sinn. Aber tief irgendwo in meinem Herzen ist noch Hoffnung! Und das mit dem "ins Gesicht schreien" würde ich auch mal gerne tun, obwohls auch nix bringt!

Bei mir besteht nicht die Gefahr, dass ich abrutsche, zumindest nicht in die Drogensucht. Glaube eher, das ist so eine Art Mischung zwischen aufrichtiger Liebe, Helfersyndrom und einfach nicht loslassen wollen. Ob das gut ist, weiß ich nicht. Wie schon vorher mal gesagt, muss meine Kräfte noch auf andere Baustellen verteilen, von daher werde ich mich hoffentlich genügend "schützen".

Denke, bin hier in bester Gesellschaft, Ulla, Yolande und viele andere, deren Geschichten ich mir heute mal wieder durchgelesen habe sind ja in einer ähnlichen - wahrscheinlich sogar viel krasseren Situation als ich!
Bin froh, dieses Forum gefunden zu haben.

Schön, Euch hier zu haben!

Liebe Grüße
Catinka
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prawda
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Anmeldungsdatum: 22.07.2011
Beiträge: 361

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2012 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Das, was ich jetzt schreibe, ist vielleicht ne Holzhammertherapie, doch mir hat es sehr geholfen. Wir Frauen neigen ja dazu, in alles, was Männer machen, irgendwas rein zu interpretieren. Meistens denken sich Männer aber gar nix. Beispielsweise könntest Du jetzt denken, dass es ihm nicht um die Ex geht, sondern nur um sein Koks und er so fair sein will, Dich nicht zu kontaktieren, damit Du dadurch nicht belastet wirst, oder so ähnlich.
In Wirklichkeit denkt der gar nicht an Dich (sorry) sondern hat schlicht und ergreifend keinen Bock, Dich zu kontaktieren (sonst würde er es ja tun).

[...]

Vielleicht kann sich mal ein Mann äußern, ob das, was ich schreibe, so stimmt. Falls nicht, ich lasse mich gerne belehren.


Du wolltest ja hören, was ein Mann dazu sagt. Also es stimmt natürlich soweit, aber das ist keine spezifische Sache, die nur Männer machen. Es gibt auch Frauen, auf die das zutrifft. Ich habe den Effekt auch oft andersrum beobachtet, dass Männer verrückt geworden sind und versucht haben, in das Verhalten von Frauen irgendwas reinzuinterpretieren, anstatt einfach anzuerkennen, dass diese Frauen sie nicht lieben.
Das ist menschlich, dass man lieber eine komplizierte Erklärung, die Spielraum lässt, akzeptiert und die simple aber harte Wahrheit nicht zulässt.

Dann möchte ich noch was dazu sagen, dass es ihm schlecht geht, er Zeit für sich braucht und zwischen den Jahren lieber für sich ist. Auch die Aussage, dass er keine Hilfe will und es mit sich ausmachen will. Das ist alles ganz typisch.
Auch Konsumenten kriegen gerne Unterstützung, wenn es ihnen dreckig geht. Etwas anderes ist es aber, wenn sie gerade einfach wieder drauf sind. Es tut mir leid, dass es so ist und dass ich es so hart formuliere. Aber die Wahrheit ist wahrscheinlich, dass er einfach wieder am Koksen ist und seine Ruhe haben will. Wenn er sagt es geht ihm dreckig und er will dich nicht damit reinziehen, dann ist das für ihn eine einfache Möglichkeit in Ruhe gelassen zu werden, ohne dass du denkst, er würde wieder was nehmen. Auch sein Gewissen ist etwas reiner, weil er dich ja nicht mit "hineinziehen" will. Das ist einfach ein ganz typisches Muster für jemanden, der wieder konsumiert und nicht jemand der gerade mit den Entzugserscheinungen oder dem Suchtdruck kämpft.
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2012 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Prawda,

Du hast wahrscheinlich recht und ist wieder am Konsumieren!
Macht die Sache für mich nicht einfacher. Sad
Aber wie soll ich damit umgehen?
Soll ich ihn in Ruhe lassen und warten?

Das mit dem schlechten Gewissen sehe ich ja auch so. Jetzt - wenn er konsumiert - ist er ja unter "seinesgleichen", da wird ihn keiner zum Aufhören bewegen wollen. Und ich, obwohl ich keinen Druck ausübe (es sei denn durch meine bloße "cleane" Anwesenheit), führe ihm vor Augen, dass es so nicht weiter gehen kann - kann das sein?

Da ich ja noch neu "im Geschäft" bin, fällt mir es mir schwer sein Verhalten nachzuvollziehen, gerade weil er noch vor kurzem beteuert hat, wie gerne er diesen Suchtdruck los wäre und ohne Koks leben wollte...

Bin grade hin- und hergerissen von meinen Gefühlen. Will ihn weder verlieren, noch wieder komplett in die Sucht abdriften sehen. Auf der anderen Seite weiß ich wohl, dass es ohne seinen absoluten Willen wohl keinen Weg zurück bzw. raus gibt - traurige und ernüchternde Erkenntnis (die man auch eigentlich nicht wahrhaben will!)!

Liebe Grüße
Catinka
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