Von Fentanyl zu Methadon

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hope33
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.08.2013
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2013 22:35    Titel: Von Fentanyl zu Methadon Antworten mit Zitat

Hallo ich bin Neu hier und hab mich angemeldet um Erfahrungen zu lesen und auch aus zu tauschen. Ich bin seit 20Jahren stille Begleiterin eines Opiat Süchtigen. Ich habe alle Hohen und Tiefen die diese Krankheit mit sich bringt mit erlebt. Ich bin das was man als co abhängig
Bezeichnet die Ehe Frau. Wir sind eigentlich eine ganz normale Familie wenn nicht unser Mit
Bewohner die sucht ständig präsent wäre. Wir haben alles durch. Heroin Codein und zuletzt Fentanyl.dieses Medikament hat uns hart auf die Probe gestellt und nachdem die psychische Situation unerträglich Wurde Stand ein stationärer Entzug an. Dort würde auf Methadon
Eingestellt und da die Psyche äussert labil ist läuft es auf eine Substitution hinaus. Ambulant.
Ich bin gespannt ob es mit Methadon je einfacher und ruhiger wird und darauf ob es dann auch ab Dosieren kann. Ich glaube im Moment dass es noch eine harte Zeit wird bis wir auf null sind. Ich kann nur hoffen dass wir jetzt alle ein wenig zur ruhe kommen und es nicht zu schwer wird. Was man über Methadon liest ist sehr unterschiedlich und es scheint auch von Arzt zu Arzt verschieden zu sein wie schnell er ab Dosiert. Im Moment hoffe ich einfach nur dass unser leben wieder zum leben wird. Davon war zuletzt nicht mehr viel übrig.
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PumpsnRoses
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo hope,

eine Substitution ist mMn im Augenblick genau das richtige um deinen Schatz,und damit auch dich,etwas zur Ruhe kommen zu lassen.
Ich persönlich komme mit Polamidon besser zurecht als mit Methadon. Aber das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Subutex oder Suboxone würde ich persönlich erst dann empfehlen, wenn eine längerfristige Stabilität erkennbar ist.
Ich weiß jetzt nicht wie lange dein Mann schon abhängig ist,aber ich würde erstmal schauen ob er es schafft unter der Substitution stabil zu bleiben.
Denn es ist so, das Substitut unterdrückt die Entzugserscheinungen und im besten Fall dämpft es den Suchtdruck etwas ab. Das ist aber nicht bei jedem so.
Die ersten 1-2 Wochen in der Substitution solltet ihr zur Bewertung außen vor lassen,da man da oft noch ein gewisses "Breitsein" durch das Substitut spürt,was sich aber schnell legt.

Warum ist es dir so wichtig das er direkt wieder abdosiert?
Die Wahrscheinlichkeit das er dann direkt wieder rückfällig wird ist immens groß.

Klar,das Substiprogramm hat nicht nur Vorteile.
Je nachdem wo er sein Substitut abholt,trifft er vielleicht tagtäglich auf Szeneleute.
Die Wahrscheinlichkeit das er trotz Substitution zusätzlich Drogen nimmt ist relativ hoch. Denn der Suchtdruck bleibt ja bestehen.
Und es ist nach Jahren tatsächlich sehr schwer wieder abzudosieren und clean zu werden.

Aber ist es dir lieber wenn er permanent Drogen nimmt? Wenn er bereit ist einer Substibehandlung zuzustimmen,dann sollte er das machen.
Wielange er letztlich diese Stütze benötigt kann nur er allein entscheiden. Nicht du,und auch kein Arzt.

Weist du warum er mit dem Zeug angefangen hat? Wie alt war er da?
Habt ihr Kinder oder seit ihr nur zu zweit?

Ich würde mich freuen wieder von dir zu hören.

LG,Rose
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Fentanyl
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2010
Beiträge: 223

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Ein Fentanylentzug ist ein absolutes Martyrium-dagegen ist jeder andere Entzug von Opiaten oder Benzos ein Kindergeburtstag!
Du und Dein Mann können sehr stolz darauf sein wenn er es denn geschafft haben sollte ohne Fenta zu leben. Warum muss es denn jetzt auf null gehen?
Hat das einen besonderen Grund? Warum kann er nicht "nur" mit Methadon leben? Ist schon schwer genug nachdem er weiß wie Fentanyl wirkt.
Wie dem auch sei, ich habe große Hochachtung vor jedem der einen Fentanylentzug durchgehalten hat, denn niemand,kein Mensch der es nicht selbst durchgemacht hat weiß was das bedeutet.
Ich wünsche ihm, das er weiter durchhält. Das ist eine weit größere Leistung als jedwede sportliche Höchstleistung.
Wäre nett, wenn Du weiter berichtest.
LG
Fenta
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hope33
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.08.2013
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rose, Hallo Fentanyl

vielen Dank für eure netten und auf munternden Worte.
Der Konsum besteht schon seit ich ihn kenne und anfangs war das auch nicht so wirklich
ein Problem auch wenn das jetzt komisch klingen mag. Er hat wie andere "normale" auch gearbeitet und alles ganz normal gemacht. Hätte er es mir nicht gesagt hätte ich es erst mal nicht bemerkt. Als ich ihn kennen lernte war er auch in Substitution damals war es Codein saft. Als der Arzt damals auf hörte hätte er nur die Möglichkeit gehabt auf metha um zu steigen und das wollte er auf keinen Fall. Ab da Wurd es kompliziert da er auf biegen und brechen den Entzug selber zu hause machte. Stationär war nie eine Option für ihn. Er schaffte es auch aber wenn ich über diese Zeit nachdenke wird mir schlecht.dann war ungefähr 2Jahre pause und danach ging es wieder los ich kann jetzt aber nicht sagen warum oder ob es einen Grund gab. Danach zog sich alles wie ein roter faden durch unser leben.Arbeit weg Führer schein weg die Psyche Wurd immer labiler. Das ganze Programm.
Bis zuletzt die Situation unerträglich wurde da wir auch kinder haben. Die sind zwar nicht mehr klein aber auch noch nicht erwachsen. Und es ist mir zwar wichtig dass er so wenig wie möglich konsumiert aber ich bin nicht die die ihn auf null haben will er will das unbedingt.Stationär und Methadon war immer das was er nie wollte ich weiss auch nicht warum. Ihm geht es nicht schnell genug. Ich denke er ist mit diesem weg auf der sicheren Seite aus meiner Sicht ist er psychische fertig und sollte erst mal zur ruhe kommen. Meine Angst ist dass er seine Probleme mit Alkohol ab fängt und gar nicht mehr klar kommt. Die letzte Zeit war enorm hart und hat schon manche s über stiegen was für uns als Familie trag bar ist. Ich hoffe es wird jetzt besser.
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tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

hi,
irgendeine Form von >Substitution ist sinnvoll.Auch um mal wieder so einen Rhythmus reinzukriegen.
Aber ob es unbedingt Pola/Metha sein muss, dass würde ich mir heutzutage überlegen.Die Schrauben werde nicht gerade gelockert.
Habt ihr nicht die möglichkeit auf schmerzpatient zu machen und bessere Morphine verschrieben zu bekommen.Morphium oder im zweifelsfall Oxycodon?
Pola und der abturn davon , ist ne krasse Nummer , je älter man wird, je heftiger, obwohl du von Opiaten eh einen physischen entzug durchmachst.
Und die Euphorie , die dir H noch zumindest teilweise brachte ist weg , du dämmerst eigentlich vor dich hin , da kann mir einer erzählen was er will.Ich spürs am eigenen Leibe , wie man sich ewig aufraffen muss für irgendeinene sinnlose scheisse und von 8 ml monatelang nicht runter kommt.Das ist nicht immer eiserner Wille.

eine akzeptable entscheidung wünscht t.s.

gruss
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hope33
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.08.2013
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi tuutsweet,

Ich verstehe deine Einwände sehr gut sämtliche Gedanken hatten /haben wir auch.
Auch wenn man sich mit Leuten unterhält die das schon eine weile so machen bekommt man Angst. Letztlich sind die Würfel jetzt für die nächste Zeit aber schon gefallen und in die wege geleitet. Uns blieb erst mal nichts anderes übrig. Jetzt muss ich einfach mal ab warten wie sich alles entwickelt. Gruß hope
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kaesekruste
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.09.2009
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 30. Sep 2013 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

ich kann mich da nur anschließen.
habe sämtliche opiate durch, in meiner bisher 23 jährigen drogenkarriere.
1,5 jahre war ich hochgradig fentanyl abhängig und bin erst durch eine klinische entgiftung davon abgekommen.

ich habe tägl. so mehr oder weniger ein 75er pflaster vernichtet. es ging gar nichts mehr (siehe thread im fragen und antworten).

aber weswegen ich jetzt hier schreibe, mich würde die konsumform interesieren.
hat er die ganz normal geklebt, sich i.v. gegeben oder oral konsumiert ?

euch, alles alles gute...

und man kann davon los kommen. also wenn ich es geschafft habe...
bin die ersten tage in der klinik trotz polamedon die wände hochgelaufen und hatte mega entzug. nicht umsonst ist fentanyl so gefährlich.
bei wickipedia steht, dass fenta bis zu 80x potenter als morphium sei.
das sagt ja bereits alles.
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hope33
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.08.2013
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2013 20:19    Titel: Update mit Verzweiflung Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben mache mal ein kurzes update unserer Situation die derzeit mal wieder alles andere als einfach ist.Sad wie ich euch berichtet hab war der letzte Stand der Dinge die substitution mit Methadon. seine Unruhe und die Tatsache unbedingt schnell weg zu wollen war riesig und führte zu einer erst mal guten Entscheidung die da hiess nochmal Klinik. klappte auch schneller als gedacht ab Dosierung jeden Tag um 0.5.
meiner Meinung zu schnell die Ärzte machten es aber mit. er ging also mit 4ml rein und mit 0raus. soweit alles schön . um es kurz zu halten sucht wurde verlagert auf Alkohol u es gab einen Rückfall mit Fentanyl bei dem er einen Herzstill Stand hatte. ich musste ihn Reanimieren 15min lang und er hat s überlebt und sogar ohne Schäden.
der Rückfall führte nochmal zu einem unfreiwilligen kranken haus Aufenthalt.
eine Woche und jetzt ist er wieder draussen.
bei uns zu hause eskaliert es alle paar Tage es betrinkt sich rastet aus ist verzweifelt kommt nicht klar mit sich selber.
Ich selber weiss derzeit überhaupt nicht mehr weiter da es einfach nicht besser wird.
Er ist Depressiv weiss nicht s mit sich anzufangen u ganz ehrlich ich Glaube manchmal er hasst mich weil ich das Problem nicht habe und er so schlecht zu recht kommt. wie geht man mit so jemand um? was tut man da noch. wir waren bei der sucht Beratung die Dame sagte das wäre alles nur eine form der sucht Verlagerung u ich soll auf hören die Verantwortung über nehmen zu wollen. so auf die Art am besten wäre die Trennung. ich Glaube langsam sie hat recht. ich weiss wieder mal nicht weiter diese Abhängigkeit u ihre folgen lässt unsere Familie zerbrechen. liebe Grüße hope.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2013 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo hope,

je mehr ich lese, umso mehr beschleicht mich der Gedanke, dass eines der Hauptprobleme die viele Zeit ist, mit der man nichts anfangen kann. Die Berichte ähneln sich ja alle ziemlich. Ich glaube, dass man sich vor einer Entgiftung bereits überlegen muss, wie man die Zeit füllen möchte. Die meisten werden keine Hobbies haben und werden sich auf die Suche nach einer Beschäftigung machen müssen. Wenn ich mir vorstelle, völlig beschäftigungslos abzuhängen, kämen ich mit Sicherheit auch dumme Gedanken. Das muss ja unendlich langweilig sein, der Tag zieht sich wie Kaugummi. Mir scheint Plan B zu fehlen.

Sucht zu bekämpfen bedeutet auch immer, sich von alten Ritualen zu verabschieden und neue Rituale für das neue, cleane Leben zu finden.

Ich wünsche euch alles Gute

Gruß

Pimpinelle
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. Jan 2014 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo hope33,

Ein gutes, neues Jahr für eure Familie...
Wie geht es dir und wie geht es deinem Partner?

Weisst du, es klang so, dass die Sucht einen grossen Zeitfaktor einnimmt bei deinem Mann und somit auch bei dir.
Gut für dich waere ein Partner der keinen Kontrollverlust hat, der auch mal Zeit fuer dich hat, der auch andere Themen mit dir besprechen möchte ausser Sucht.

Warum will er unbedingt clean werden? Das ist dich utopisch...!
Besser ist doch stabil im Methaprogramm oder Pola aber hauptsache stabil...

Was möchte er denn erreichen durch sein clean werden? Oder ist das einfach nur sein Wunsch ohne Begründung?
Vielleicht ist es an der Zeit zu akzeptieren das man Substanzen nimmt...aber bitte schön familienverträglich und nicht unkontrolliertes Abschiessen...

Wie geht es dir, Hope?

Lg
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