möchte mal was loswerden

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manne462
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.10.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2008 10:44    Titel: möchte mal was loswerden Antworten mit Zitat

lso ich bin 46 und seit c.a.20 jahren´drauf´(Haschisch,Alkohol,Exte,LSD,Kokain.Heroin)!Nach vielen Entgiftungen,8 Monaten Therapy,1jahr clean..bin ich jetzt mit 70mg Metha supstituiert(nach 3 Monaten Rückfall,täglich.Bin `normal´drauf öfters unglücklich,versuche die Hoffnung nicht zu verlieren.
Ich finde das mit den Drogen ist leider eine never ending story.
Schwer damit zu handeln.Mit Leuten die nie damit was zutun gehabt haben ist nur bis zu einem gewissen Grad darüber zu reden,mit Insidern auch.
Ich möchte mich gern austausche und mitteilen.Vielleicht findet sich auf diesem Weg jemand.....

Allen alles liebe und viel Kraft für die Zukunft

Manfred
_________________
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, das etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, das etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.
(Vaclav Havel)
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Kayo
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.09.2008
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 15. Okt 2008 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hi manne426,

die Hoffnung stirbt zuletzt!!! Und das ist auch gut so, denn aus so einer never ending story kann auch ein Happy End werden. Du hast es doch schonmal 1 Jahr geschafft clean zu sein. Was hat Dich denn wieder so aus der Bahn geworfen?

LG Kay
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Gast





BeitragVerfasst am: 18. Okt 2008 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Das "Clean" sein macht das!
Das "clean" sein ist ein süchtiger Zustand. Wenn man das versteht versteht man auch den sogenannten Rückfall. Eine eigentlich diskriminierende Bezeichnung.
Clean sein müsste mit entwöhnt ersetzt werden. Beschreibt diesen Zustand auch treffender.
Dieser Zusand "clean", der oft falsch als "gesund"interpretiert wird, ist nur eine Entwöhnung.
Entwöhnung von einer in der Regel gewohnheitsmässig, latent oder bewusst vorgenommenen Selbstmedikation gegen Symptome psychischer Unausgeglichenheit. Die bis in die Lebensbedrohlichkeit gehen können. Aber auch so ein Leben bis in die Grundlage zerstören können.
Sucht ist ein Mangel. Und Mangel ist Schmerz. Permanenter Mangel ist andauernder Schmerz.
Bei manchen so stark, dass sie einfach etwas nehmen müssen.
Die Sucht ist die Krankheit. Nicht die Medikation.
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der Mietnomade
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2008 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Das "Clean" sein macht das!
Das "clean" sein ist ein süchtiger Zustand. Wenn man das versteht versteht man auch den sogenannten Rückfall. Eine eigentlich diskriminierende Bezeichnung.
Clean sein müsste mit entwöhnt ersetzt werden. Beschreibt diesen Zustand auch treffender.
Dieser Zusand "clean", der oft falsch als "gesund"interpretiert wird, ist nur eine Entwöhnung.
Entwöhnung von einer in der Regel gewohnheitsmässig, latent oder bewusst vorgenommenen Selbstmedikation gegen Symptome psychischer Unausgeglichenheit. Die bis in die Lebensbedrohlichkeit gehen können. Aber auch so ein Leben bis in die Grundlage zerstören können.
Sucht ist ein Mangel. Und Mangel ist Schmerz. Permanenter Mangel ist andauernder Schmerz.
Bei manchen so stark, dass sie einfach etwas nehmen müssen.
Die Sucht ist die Krankheit. Nicht die Medikation.


hast du das irgendwo raus kopiert ? Laughing

aber eine sehr schöne aussage,die absolut richtig ist !
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bright
Gast




BeitragVerfasst am: 7. Nov 2008 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mietnomade,
Ich habe es nicht kopiert, und ich weiss DASS es stimmt. Meine erste Inspiration war ein Zitat von W. S. Burroughs der in seinem Buch Junkie schrieb, dass man vor der ersten Flasche süchtig ist. Dieser Satz hat mich umgehauen, weil alles plötzlich Sinn und Zusammenhang hatte. Gleichzeitig hatte ich Erfahrungen, die mir zeigten, dass nicht alle Glücksversprechen Substanz haben. Das ist mittlerweile 38 Jahre her. Ich fing also an nach dem Glück zu suchen, und mit meinen privaten Mitteln zu forschen. Wer nach dem Glück forscht, wird aber am Verständnis von Unglück nicht vorbeikommen. Und an dessen Ursachen. Sucht und zwar die vor der ersten Flasche, ist in irgendeiner Form immer beteiligt. Heute bin ich in der Lage die Zusammenhänge und latenten Motivationen von Leistungen und Fehlleistungen, Handlungen oder Unterlassung zu erkennen. Nebeneffekt, quasi ein Abfallprodukt ist, dass ich auch Schönheit und Liebe erkennen kann.
Mittlerweile bin in ich in der Lage es so zu formulieren, dass jemand der eine innere Bereitschaft mitbringt es als auf den Punkt gebracht ansehen kann. Selbst Gänsehaut habe ich nur durch diese Erklärung schon angerichtet, bei jemandem der vorher noch das Fallenlassen bis ganz unten für richtig hielt. Und der war selbst drauf, was erahnen lässt, wie gründlich den Leuten ins Gehirn geschissen wurde. Weltweit, flächeneckend.
Jetzt brüte ich gerade an einer idiotensicheren Definition für Sucht ( die vor der ersten Flasche), um die mich Wellenreiter gebeten hat.
Ich finde zwar, er sollte die Bitte an die richten, die mit dem Suchtbegriff lügen, oder der Propaganda aufgesessen sind und Papageienartig nachplappern, was die Drogengoebbels vorsagen aber das erübricht sich dann ja vielleicht .
Die Zeugenforschung hat aufgedeckt, auf welche Weise sich das Gehirn selbst austricktst. Man ist fast wehrlos dagegen.
In dem Experiment mit dem verabreichen von elektrischen Strafstössen kam man zu dem Ergebnis, dass nur 98 % der Menschen (hochgeechnet) in der Lage sind einen eigen Standpunkt zu entwickeln. (Sinngemäss).
In einem anderen Experiment sollten sich Personen auf einem Monitor ein Ballspiel ansehen, und die Pässe der weissen Manschaft zählen. In dieser Vorführung trat dann ein als Gorilla verkleideter Mann vor die Kamera und führte einige Faxen vor, wie mit beiden Fäusten auf der Brust zu Trommeln.
Hinterher befragt ob ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei, hatten nur 20% den Gorilla gesehen. Die Fixierung des Gehirn auf etwas Vorgegebenes blendet die Wahrnehmung für das wirkliche Geschehnis aus. So und durch ständige Wiederholung funktioniert Propaganda.
So das wars erstmal, ich ziehe mich zurück in meinen Brutkasten.
Danke für Deine Reaktion.
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Kayo
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.09.2008
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2008 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi bright,

diese Aussage oder besser gesagt Definition der Sucht finde ich auch absolut richtig beschrieben. Nur stimme ich Dir in den anderen Threads nicht in allem zu. Ist egal, will ich auch nicht hier auseinandernehmen.
Als Du dieses Zitat von W.S. Burroughs gelesen hattest, hat es Dich umgehauen. Genauso ging es mir in meiner Therapie die ich gemacht habe, nach zich Gruppen - und Einzelgesprächen und natürlich Gedanken die ich mir selbst gemacht habe. Jeder Mensch zieht für sich immer das Beste raus, auf jeden Fall gehöre ich in diese Sparte, was nicht heißt, daß ich nicht eigenständig denken kann, denken lasse und mein Leben danach ausrichte. Mich hat es bis jetzt clean (entwöhnt^^) gehalten.
Eine Aussage find ich ein bischen zu undurchsichtig, denn meines Erachtens nach ist es nicht das "clean sein" was einen aus der Bahn wirft. Mehr bestimmte Auslöser "während" der Entwöhnung, z.B. harte Niederschläge in denen man sofort an die Drogen denkt, denn früher hab ich ja genau solche mit Drogen verbannt.
Ich hoffe, daß Du nicht gleich wieder in Kampfstellung gehst und meinen Post mit Zitaten zerpflückst.
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bright
Gast




BeitragVerfasst am: 8. Nov 2008 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kayo,
Es ist verwirrend clean mit gesund gleichzusetzen. Gesundheit ist kein Märtyrium, und kann sehr gut mt Abstinenz leben. Ein "Gesunder" mit normal natürlichem Gleichgewicht verträgt Drogen nicht einmal. Bei einem Versuch mit Personen mit D2-Rezeptorenmangel (entsteht durch Liebesentzug) hatten diese bei Vergabe einer Droge Glücksgefühle. Die ohne Mangel hatten negative Wirkungen von Unwohlsein bis zu Horrorzuständen. Für diese Gruppe ist es eher schwierig eine Droge zu sich zu nehmen, ohne abzustürzen (Kotzen usw.) Müssen zb. Trinken richtiggehend trainieren. Jeder kennt solche Personen. Aber es gibt auch die, die sich schon als 10 Jährige in Komanähe trinken können, was als Hinweis auf ein hohes vorhandenes Suchtpotenzialverstanden werden kann. Man geht davon aus, das dieser D2-Rezeptormangel, der eine genetische Veränderung durch Stress ist, nichts anderes ist Liebesentzug, durch Stressreduzierung positiv verändert werden kann. Man könnte dann Stressreduzierung auch Heilklima nennen. Womit dieses erreicht werden kann, sollte auf der Palette der Möglichkeiten auch zur Verfügung gestellt werden. Bis hin zur Heroinvergabe, die im Heroinversuch ihre positive Wirkung bewiesen hat. So konnte die CDU-CSU Fraktion des Bundestages auch nicht mehr den Stoff selbst angreifen, sondern zog sich hinter das Kosten-Nutzen-Argument zurück. Klar dass Heroin teuer ist, wenn ich es ständig bewachen muss, und in Panzerwagen von bewaffneten transportieren muss, statt es im Suchtmittelregal (nicht Suchtstoff) im Supermarkt kaufen zu können. Das würde das Kosten-Nutzen-Verhältnis erheblich verändern. Die wollen, dass die Leute saufen. Die leben davon.
Nochmal zum Clean-Begriff. Vergleichen wir andere Bio-Chemische Mangelerkrankungen unter dem Cleanaspekt. Ein Zuckerkranker (Insulinmangel) wird sehr schnell ins Koma fallen, wenn er diesen Mangel nicht ausgleicht, und er wagen sollte sich mal den Wanz vollzuschlagen.
Ein Parkinsonkranker würde in seinem Bett verhungern, weil er sich nicht mehr bewegen kann um sich zu versorgen. Sucht, ein Serotnin-Endorphin-Mangel hat seine Probleme in Abhängigkeit vom Suchtpotenzial auch in Symptomen, die bis zur Starre gehen können. Auch eine Psychose ist auf diesen Mangel zurückzuführen. Fachärzte sehen das sicher anders,weil dann ihre Therapie unterlassene Hilfeleistung und damit eine Straftat wäre.
Im Suchtfall muss man bei Abstinenz davon ausgehen, dass das Nucleus Accumbens den Mandelkern nicht mehr abstellenkann, was zur Flge hat, dass der Organismus permanent mit Stressstoffen geflutet wird. Ich nenne hier dass Cortisol als Stellvertreter. Das ist, als wenn man ständig Speed nehmen würde. Und man weiss dass Stress und Angst Teile des Gehirn ausschaltet, die man im Kampf und Flucht nicht benötigt. Die Kreativität, das Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit und so weiter. Vor allem aber alles was mit Liebe zu tu hat. Alles ist nur noch Kampf. Wird in einigen sehr beeindruckenden Beiträgen sehr deutlich.
Soviel zur Gefahr keine Drogen zu nehmen, wenn man eigentlich welche bräuchte.
Ich weiss, dass das eine Kröte ist, die schwer zu schlucken ist.
Da Sucht einen Schaden am Urvertrauen darstellt, welches ja letzlich eine "Idee" ist, kann etwas was dieses Vertrauen herstellt auch eine kontinuierliche "Spontanheilung" bewirken. Vertrauen baut eben diesen Stress ab, den man ohne Vertrauen hat. Auch Hoffnung ist eine Form des Vertrauens.
Wieder länger geworden als ich wollte.
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Gast





BeitragVerfasst am: 8. Nov 2008 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

ein wirklich sehr schöner und tiefgründiger Beitrag !

respekt ! Laughing

meld dich doch hier an ich bin sicher das du das forum hier bereichern kannst
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miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2008 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

was einen immer wieder zurück wirft ist denke ich, dass man früher und auch in einer abstinenz-phase nicht gelernt hat, auf wie auch immer geartete stress-faktoren anders zu reagieren. das ist bei mir genauso, obwohl ich mit legalen opiaten versorgt bin, krig ich eine extreme sehnsucht nach dem zeuch, sobald ich in einer stress-situation bin, mich überfordert fühle oder sonst irgendwie schlecht fühle. das ist ein automatismus, den man sich im laufe seiner drogengeschichten so angewöhnt hat, und den man umtrainieren muss. es gibt auch für abhängige ganz typische charakterzüge, nämlich eine absolute ungeduld was belohnung betrifft. viele sind nicht in der lage, für etwas gutes, also ein ziel, länger zu warten oder drauf hinzuarbeiten, es muss sofort gehen. so wie es eben geht, wenn man sich irgendwas einfährt. auf knopfdruck und mit sicherheit, ganz im gegensatz zu den "gewöhnlichen" belohnugen des lebens, die weder schnell noch mit sicherheit zu haben sind.
der ander punkt ist der, dass so oft eine psychische grunderkrankung vorliegt, zu deren selbstmedikation man auf solche stoffe zurückgreift. wie eben das schon genannte beispiel vom insulin. nur das jemand, der sein leben lang auf insulin angewiesen ist, einen sehr viel anderen status genießt als jemand, der einen mehr oder weniger illegalen stoff zur medikation verwendet. nun ja, immerhin verändern sich langsam die ansichten der ärzte und andere zuständiger leute bezügl. zb der substitution, die ja noch vor ein paar jahren absolute ausnahme war und heute mehr und mehr die regel, da man einfach gemerkt hat, das man mit dem abstinenz-anspruch oft mehr schaden anrichtet und wenig erfolg hat.
ich kenne einige leute, denen es mit opiaten besser geht als ohne. und warum um himmels willen soll man es ihnen dann vorenthalten? zumal bei einem stoff, der nachweislich keine körperlichen oder geistigen folgeschäden hervorruft (im gegensatz zu alkohol zb).
trallala...diese diskussion ist auch eine unendliche geschichte... Wink

grüße, mira
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bright
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2008 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
trallala...diese diskussion ist auch eine unendliche geschichte...

Aber auch der stete Tropfen hölt den Stein.
Immerhin wird hier schon die Heroinvergabe als Standard-Therapie vorgeschlagen.
Die "Christlichen" wollen aber aus Kosten-Nutzen Gründen weiter leiden lassen. Sie setzen weiter auf die Lüge.
http://www.heroinstudie.de/H-Bericht_P2_DS.pdf[/list][/code]
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Gast





BeitragVerfasst am: 13. Nov 2008 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

jo, leider geht es eben im grunde nicht nur darum was gut und richtig bzw nützlich und logisch wäre, sondern es geht in dieser diskussion um sehr viele emotional gefärbte meinungen von leuten, die was zu sagen und keine ahnung haben und natürlich immer und immer wieder um geld. an jeder ecke wird geld vor mensch gestellt, und diese drogenpolitik ist nur ein beispiel.
ein medikament das ich brauche brauche ich halt. psychopharmaka bekommt man in den hintern gepustet (bringt auch viel geld) aber sorry, die hab ich gehabt vor all dem, und nein es hat mir nicht geholfen. ist halt nicht mein medi, andern mags da anders gehen.
hm, ich meine halt substi is nicht ohne preis, man hat einschränkungen, ist der gnade und ungnade des arztes augeliefert und überhaupt minderwertig weil drogenabhängig. ich finde das muss nicht sein.
klar hat man mal angefangen weil man es gut fand. aber man fand es, so glaube ich, in den meisten fällen nur deshalb (gut), weil man eben das passende mittel für ein leiden gefunden hat. nur, gesellschaftlich gesehen, das falsche.
überhaupt, ich finde nicht einmal verwerflich, wenn man sich durch ein mittel auch nur einen lust-gewinn verschafft. warum denn nicht? was ist daran böse? wem tu ich weh mit meinem rausch (ausser vielleicht mir, wenn ich dabei was anderes verpasse, was wichtig gewesen wäre in meinem leben- aber das kann ich auch inner kneipe vorm bier oder inner wohnung mit depressionen verpassen). das man das bedürfnis hat sich gut zu fühlen? das man flieht und sich dem grauen grausamen alltag nicht stellt? keine beitrag zu dem tollen ganzen leistet? wahrscheinlich. aber ist das verwunderlich (dass man hier auch mal kein bock hat)? und soll ich darunter leiden?
ich weiß nicht, für mich sind opiate in diesem moment der einzige weg, normal leben zu können. und ich sehe nicht ein dass ich deshalb schlechter bin oder anders zu behandeln als jemand der neuroleptika schluckt um normal leben zu können. nee.

aber wie man behandelt wird an den meisten stellen wissen wir ja.

steter tropfen, hm. ich glaube alle unsre worte bleiben ungehört im www. ich frage mich schon immer, was ich tun kann und soll. politiker werd ich sicher nicht. das einzige was mir einfällt ist aufklärung, und da bin ich schon dabei wo ich die gelegenheit habe.

mira
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2008 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

@ Mira,
ich glaube zwar auch nicht daran, aber die Mauer, und jetzt die Banken sind auch in kurzer Zeit zusammengebrochen.
Okay, das mit den Banken ist gesteuert. Manchmal geht es sehr schnell.
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Gast





BeitragVerfasst am: 14. Nov 2008 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

hm, es ist ja auch im grunde nicht schwer zu verstehen um was es geht. das einzige was die menschen überwinden müssen sind ihre vorurteile, und die könnten sie vielleicht besser überwinden wenn die politik anders handeln würde. aber dort gibt es eben auch vorurteile und vorbehalte gegenüber opiat-konsumenten die keine KÖRPERLICHEN Schmerzen haben.... hm hm .
jeder, dem ich bis jetzt im gespräch persönlich meinen standpunkt erklärt habe, hat mir am ende zugestimmt. also im prinzip ist es wirklich eine frage von wissen. auch die ganzen vorbehalte gegen substitution, die sich ja immerhin mit fortschreitender zeit langsam abbauen, lassen sich durch gespräche aufklären.
nun ja. man sollte halt auch die leute nicht an den dingen messen, die aus purer not heraus getan werden.
grüßes, mira
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2008 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:

nun ja. man sollte halt auch die leute nicht an den dingen messen, die aus purer not heraus getan werden.
grüßes, mira

Hallo Mira, da genau besteht ein Problem. Die Drogengesetze sind in der Regel nicht gegen die Drogen selbst gerichtet, sondern es stecken Macht-, wirtschaftliche -, und politische Interessen dahinter.
Deshalb wird auch versucht, die Personen selbst (Schwache) und ihre Verhaltensweisen anzugreifen.
Nichts ist der Politik willkommener als die Nöte der Konsumenten, die sie zu Taten zwingen die man dann seinerseits kriminalisieren und in den Dunst der Unsittlichkeit stellen kann, woran man dann den Drogen die ursächliche Schuld in die Schuhe schiebt.
Ein Link dazu:
http://www.prodrogen.de/html/drogenpolitik.html

Die Morphinistenseite wurde ja schon empfohlen.

Und der noch, weil er einen kleinen Überbick (GABA fehlt, Dopamin ist überbewertet) über die Glückschemie bietet.
http://www.gluecksforschung.de/Botenstoffe.htm

Ich habe schon einmal eine Mordanzeige gegen die Bundesregierung erstattet. Ich hatte sie so begründet, dass vorsätzliche Unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge die den Tod billigend in Kauf genommen hat, juristisch den Tatbestand des Mordes erfüllt. Ist beim ersten Versuch zurückgewiesen worden. Hatte dann zuviele andere Probleme, um nochmal weiter nachzuhaken. Mittlerweile hat die Sache aber einen weiteren Aspekt dazugewonnen.
Und zwar, dass die CDU-CSU Fraktion des Bundestages die Heroin-vergabe als Standardtherapie für Opiat-Abhängige, wie sie von den Wissenschaftlern in der Heroinstudie als die Erfolgreichste erwiesene, mit dem Kosten-Nutzen Argument abgelehnt haben. Soweit ich weiss, ist dieses nur rechtens, wenn von identischen Wirkstoffen ausgegangen wird. Und deshalb das billigere Präparat an Kassenpatienten zu verschreiben ist.
Dieses ist aber hier nicht der Fall.
Es sind keine identischen Wirkstoffe. Polamidon und Morphin sind schon verschiedene Substanzen. Dieses dürfte dem Billigerargument die rechtliche Grundlage entziehen.
Natürlich traue ich unserer Justiz nicht, auch nur ein Stück, sie beugen dann einfach die Wirklichkeit, und erfinden dann so Sachen wie "Alkohol wird in Deutschland nur gegen den Durst getrunken" ( Roman Herzog) Die Leute haben es tatsächlich geschluckt, und waren so begeistert, dass sie ihn auch gleich zum Bundespräsidenten haben wollten.
Erfolgsaussicht sollte aber nicht immer das sein was den Ausschlag gibt.
Manchmal ist das Richtige zu tun wichtiger. Ich brüte schon darüber, seit ich diese Schavan es grinsend in einem Interview verkünden sah und hörte.
Man muss sie vor Gericht zerren. Alle, die diese Drogenpolitik zu verantworten haben. Nürnberg wäre dafür ein tradioneller Ort.
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miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2008 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

bright hat Folgendes geschrieben:

Ich habe schon einmal eine Mordanzeige gegen die Bundesregierung erstattet. Ich hatte sie so begründet, dass vorsätzliche Unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge die den Tod billigend in Kauf genommen hat, juristisch den Tatbestand des Mordes erfüllt.


sehr geil, wirklich das find ich ne gute aktion. selbst wenn sie letztlich nur symbolcharakter hat, wenigstens hast du gesagt was sache ist. die sollen mal nicht denken, dass wir sie nicht durchschauen und sehr wohl wissen was hier los ist.
und aus welchen niederen beweggründen (gier) sie agieren. allerdings finde ich es auch sehr positiv, dass es diese entwicklungen richtung heroin-vergabe überhaupt gibt. und irgendwie muss sich das doch dann auch mal durchsetzen, immerhin sind ja die ergebnisse so weit ich das überblicke recht positiv. und wenn sich genug der verantwortlichen dafür einsetzen, kann das auf dauer nicht einfach abgeblockt werden. jeder abhängige sollte die freie wahl an opiaten haben.
ich meine früher ging es doch nur um repression von abhängigen, mittlerweile machen sich viele fachmenschen in sachen medizin und sozialarbeit ernsthaft gedanken darüber, wie man leuten die unter diesen umständen abhängig sind wirklich helfen kann. und es sickert wenigstens theoretisch dort auch durch, dass sucht per se keine charakterschwäche oder kriminelles verhalten ist, sondern eben eine krankheit, und das einem kranken die beste mögliche behandlung zusteht. naja, in der praxis, ist das vielleicht noch nicht so ganz klar, aber immerhin ist die tendenz in der überlegung schon mal gut!
nun ja.
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