Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter!

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Sommersonne
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2014 19:04    Titel: Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter! Antworten mit Zitat

Bitte helft mir, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll!
Es geht um meinen Mann. Er ist 25 Jahre alt, wir sind seit 4 Jahren zusammen und er ist schlimm PC-süchtig Sad.

Als wir uns kennengelernt haben, hat er kaum Zeit am PC verbracht - eben so, wie jeder andere "moderne Mensch" auch. Auch die ersten 2-3 Jahre hat sich seine PC-Zeit immer total in Grenzen gehalten. Er hat ab und zu ein Spiel gespielt (online mit anderen - nicht kostenpflichtig), was mich aber gar nicht weiter gestört hat. Und irgendwann ist alles gekippt. Ich denke seit Monaten darüber nach, wann dieser Zeitpunkt erreicht wurde, was passiert ist, dass er da so reingerutscht ist. Aber ich kann's nicht beantworten. Seine Zeit am PC hat sich Anfang letzten Jahres innerhalb kürzester Zeit vervielfacht. Offenbar hat er damals ein Spiel gefunden, das ihm besonders gefallen hat. Er hat angefangen, direkt nach der Arbeit zu spielen - und das bis spät in die Nacht hinein. Ich musste immer mehr Abende alleine verbringen, alleine ins Bett gehen. Und irgendwann ist alles so ausgeartet, dass er nichts anderes mehr gemacht hat, als zu zocken. Besonders schlimm finde ich, dass wir 2 Kinder haben, die natürlich auch darunter leiden. Immer wieder haben wir versucht, eine Lösung zu finden. Dass er bestimmte Zeiten einhält oder an bestimmten Abenden nicht spielt. Das funktioniert aber nicht. Er kann sich an Abmachungen nicht halten, die er selbst vorgeschlagen hat. Sein ganzes Leben dreht sich nur um diese verdammte Kiste. Ich muss den gesamten Alltag um den PC herum planen. Und wenn er sich doch mal daran hält, dass er einen Abend nicht spielt, ist er wahnsinnig schlecht gelaunt. Er hat auf nichts Lust. Auf NICHTS. Egal, was ich vorschlage, alles ist "scheiße". Ich bemühe mich sehr um ihn, um unsere Ehe, muss bei den Kindern alles ausgleichen, was er versäumt. Und ich kann schon fast nicht mehr.
Ich gehe seit letzten Sommer schon in eine Gesprächstherapie, weil ich nicht mehr wusste, wie ich mit der Sache umgehen soll und weil er sich komplett weigert, Hilfe zu suchen. Aber leider bringt das auch überhaupt nichts. Die Ratschläge, die mir die Psychologin gibt, kann ich mit meinem Mann nicht umsetzen. Er ist unendlich stur. Und inzwischen darf ich ihn nicht mal mehr auf den PC ansprechen. Sofort tickt er aus, brüllt mich an, wirft mich aus dem Zimmer. Ich darf, wenn er zockt, nicht mal den Raum betreten, um ihm eine Frage zu stellen - er wirkt wie ein Hund an der Kette, der sofort bellt, wenn jemand vorbeigeht.
Ich liebe ihn wirklich, sonst wäre ich schon längst weg. Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin so verzweifelt und es tut so weh, daran zu denken, wie unsere Beziehung die ersten Jahre war. Und da spreche ich nicht von der ersten Verliebtheits-Phase! Er war der aufmerksamste und liebste Mensch, den man sich vorstellen kann. Er war immer für mich da. Er war ein aufopfernder Vater. Und jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Er interessiert sich für überhaupt nichts mehr außer für seine PC-Spiele. Ich bin am Ende meiner Kräfte...
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2014 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sommersonne und herzlich Willkommen im Forum.

zu unterscheiden wäre ob es Sucht ist oder nicht. Eine Gewohnheit kann unterbrochen werden. Bei einer Sucht kreisen die Gedanken um das Suchtmittel, anderes wird vernachlässigt, eine Unterbrechung der Sucht ist mit grossen Anstrengungen verbunden und oft gibt es Dosissteigerung.

Zu wissen ob es Sucht ist oder nicht bringt dir jedoch nur etwas wenn die betreffende Person etwas ändern möchte. Das ist bei euch nicht der Fall...
Solange er nichts tut wird es schwierig fuer dich...

Wenn du nichts tust wird nichts passieren. Deswegen mein Vorschlag: Du möchtest so nicht mehr leben, sag ihm das.

Sag es ihm wenn er nicht am PC sitzt und ein Ohr hat. Sag ihm, dass du vermutest, dass er in eine Sucht hineinschliddert. Das du einen Entzug vom PC forderst und danach einen gezielten Umgang mit dem PC zB fuer 1Stunde am Tag, keine PC Spiele.
Er soll mit dir zur Suchtberatung gehen und eine Therapie starten. Der PC muss weg (erstmal!)

Gib ihm einige Tage Zeit fuer den Termin in der Beratung zu zweit.
Wenn er deiner Bitte nicht nachkommt wirst du ihn vom Familienleben ausschliessen. Wenn es sein muss zu deinen Eltern ziehen. Sag ihm das die Ehe stark gefährdet ist.
Bringt das alles nichts zieh deine Konsequenzen!

Lg Caro
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2014 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Da stellt sich doch die Frage, warum ihm die Zockerei wichtiger ist; zum Beispiel wichtiger als seine Familie?
Sieht so aus, als ob er sich vor etwas versteckt.

Wenn ich glücklich bin, dann versuche ich das Glück zu genießen und nicht "davonzulaufen" Was er ja mit der Zockerei tut.


Vielleicht sollte das mal hinterfragt werden. Ist er noch glücklich...?
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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2014 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für eure Antworten.

Dass es sich bei meinem Mann um eine Sucht handelt, ist für mich sicher. Wenn ich ihn einmal dazu bewegen kann, etwas anderes zu tun, als am PC zu hängen, hat er ständig Stress. Wenn wir unterwegs sind, will er so schnell wie möglich nach Hause. Oft steht er am Wochenende extra früher auf, um schnellstens am PC zu sein. Er vernachlässigt alles um ihn herum. Nicht einmal, wenn wir Besuch bekommen, kann er sich für längere Zeit vom PC losreißen. Oft genug sitze ich mit seinem Besuch (!) dann im Wohnzimmer und versuche ihn zu unterhalten, während mein Mann im Nebenzimmer am PC sitzt.
Die Kids sieht er durch seine PC-"Gewohnheiten" kaum noch! Am Wochenende kommt er ja kaum aus dem PC-Zimmer und unter der Woche setzt er sich nach der Arbeit direkt dran. Er verpasst so vieles und ich finde das richtig traurig. Unsere Zeit ist so begrenzt und die Kinder sind nicht lange klein. Und mein Mann verpasst so viel Zeit mit seinen Kindern. Wenn die Kinder einmal groß sind, kann er nicht mehr zurück. Eines Tages wird er aufwachen und denken, was er bloß die letzten Jahre gemacht hat. Und er wird erkennen, dass er nicht in der Realität gelebt hat.

Dosissteigerung kann ich leider auch nur bestätigen. Wenn er einen Abend mal aus irgend einem Grund nicht am PC sein konnte, holt er die Zeit so bald wie möglich doppelt und dreifach nach.

Ich hab ihm vorgestern Abend gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und dass ich nicht so leben will. Er hat es nicht begriffen. Er meint, es wäre ja nicht schlimm, wenn er seinem Hobby nachgeht. Und dass er nicht versteht, wo da das Problem ist. Er sagt, er hat kein Problem, es wäre alles in Ordnung. Er sagt auch, dass für ihn in der Ehe alles passt. Ich habe ihm lang und breit erklärt, wie ich die Sache sehe und dass etwas passieren muss. Er weigert sich, sich Hilfe zu holen. Denn "er hat ja kein Problem"
Dann hat er tatsächlich zugestimmt, mit den PC-Spielen aufzuhören. Ich habe vor Erleichterung eine halbe Stunde geweint. Tja und am nächsten Morgen (also gestern) hat er sich ein neues Playstation-Spiel gekauft. Seitdem sitzt er an der Playstation. Schon das ganze Wochenende. Gestern Abend hatten wir Freunde zu Besuch. Es hat 2h gedauert, bis er die Playstation abgedreht hat und sich unseren Freunden gewidmet hat. Als wir ins Bett gegangen sind, war er richtig unrund und aggressiv. Er hat Streit gesucht, mich beschimpft, Türen geknallt und auf der Couch geschlafen. Seit er heute aufgewacht ist, sitzt er an der Playstation. Und ich bin noch ratloser als zuvor...
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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2014 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein Nachsatz, der für das Problem meines Mannes wahrscheinlich nicht unwesentlich ist.

Suchtprobleme musste er seine gesamte Kindheit am eigenen Leib erleben.

Seine Mutter ist eine wahnsinnige Trinkerin, die einen Mann nach dem anderen hat und niemals Mutter sein wollte. Sie ist einfach mit einem Mann in eine andere Stadt gezogen, als mein Mann 16 war. Ihren Sohn hat sie zurückgelassen- ohne mit der Wimper zu zucken. Seitdem ruft sie ihn alle paar Monate mal an und vergisst sogar seinen Geburtstag. Finanzielle Unterstützung hat sie ihm nie zukommen lassen und so musste er ganz schnell erwachsen werden.

Sein Vater hat viele Jahre gegen seine starke Drogensucht gekämpft. Er war seit seinem 18. Lebensjahr Heroin-abhängig und hat auch sonst kaum eine Substanz ausgelassen. Einen Job konnte er nie lange halten und wenn mein Mann am Wochenende bei ihm war (schon als Kleinkind), hat er die meiste Zeit völlig zugedröhnt geschlafen. Anfang 40 ist er gestorben, was ein herber Verlust für meinen Mann war. Den Verlust hat er aber nie aufgearbeitet, die ganzen 10 Jahre nicht, die es jetzt schon her ist.

Somit ist er natürlich enorm vorbelastet und ich verstehe vieles an seinen Beweggründen und Handlungen. Ich verstehe seine Aggressionen, die immer wieder mal raus müssen und ich weiß, dass er in Wirklichkeit oft sich selbst anbrüllt, wenn er mich anbrüllt. Doch all das Verständnis bringt mich natürlich nicht weit.
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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2014 19:41    Titel: Ein Update... Antworten mit Zitat

Er hat zwei Spiele auf der Playstation durchgespielt, dann war er auf der Suche nach einem neuen Spiel, hat aber keines gefunden, das ihn interessiert hätte.
Gestern Abend war er dann wieder am PC. Die PC-Pause hat (mit "Playstation-Substitution") also 2 1/2 Wochen gedauert. Gestern Abend hat er sich online mit einer Gruppe "getroffen", er hatte aber nebenbei das Spiel offen, das ihn so in den Sumpf gezogen hat. Auf Nachfrage, warum er es offen hat, hat er gesagt, er hat die Patches installiert. Doch wozu braucht er Patches, wenn er das Game nicht mehr spielen will?
Tja und heute ist er wieder komplett ins alte Muster zurückgefallen und ich bin am Boden zestört. Kaum ist er von der Arbeit heimgekommen, ist er am PC verschwunden. Seitdem hockt er dort, er wollte nicht einmal Abendessen.
Bevor er gesagt hat, er hört auf, hat er sein Team für ein Turnier angemeldet. Ich hatte angenommen, dass das jetzt für ihn hinfällig ist- doch weit gefehlt. Er hat auf Facebook schon einen Aufruf bzgl "Trainings" gemacht und gefragt, wer jetzt alles mitmacht.
Wenn das jetzt wieder so einreißt, wie das letzte Mal, kann ich echt nicht mehr.
Ich kann ihn nicht ersetzen und all seine Pflichten erfüllen (dabei geht es mir in erster Linie um die Kids). Ich bin nach 2 Tagen, die er nun wieder am PC hängt, so dermaßen kaputt, am liebsten würd ich mich im Bett verstecken und den restlichen Abend heulen.
Und ich kann auch nicht einfach alles stehen und liegen lassen, was er versäumt. Ich muss die Familie ja ernähren und umsorgen! Wäre ich allein, würd ich einfach meine Sachen packen und gehen. Mit den Kids ist das nicht so einfach.
Für meinen Mann stehen wir offenbar schon lange nicht mehr an erster Stelle. Seit einem Jahr schon schau ich jetzt zu und werde immer verzweifelter.
Seine Persönlichkeit hat sich komplett geändert. Er hat keinerlei Interessen, außer seine PC-games. Er will auch nur zu Leuten Kontakt halten, die mit ihm zocken (egal, was das für eigenartige Menschen sind, zum Teil). Diese Leute haben auch komplette Narrenfreiheit bei ihm.
Und ich bin immer nur die Böse. Die böse Frau, die ihn vom PC abhalten will, die immer irgendwas von ihm will. So sieht er das, obwohl ich heute erst einen Satz mit ihm gewechselt habe und ihn absolut in Ruhe lasse. Denn ich weiß, alles andere hat keinen Sinn, dann brüllt er mich nur an.
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Amplitude
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.11.2013
Beiträge: 38

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2014 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sommersonne,

wenn es Dir irgendwie möglich ist, dann lass ihn für einige Tage alleine und gehe zu einer Freundin oder zu Verwandten. Ich würde den Stecker ziehen, damit Er auch jedes Deiner Worte gut versteht und ihn vor die Wahl stellen, die Kiste (PC) oder ich (+ Kinder) und dann aber auch mal ein paar Tage mit den Kindern verschwinden, falls er nicht einlenkt.

Leider kann man sonst nicht viel machen, ER muss merken, dass es Dir Ernst ist und nur ER kann es ändern. Wenn er natürlich merkt, dass er so durch kommt, dann kann das noch laaange so gehen.

Leider kann ich Dir nicht mehr raten, es tut mir sehr leid für Dich und die Kinder! Mit anschauen zu müssen, dass der Ehemann und Vater für PC und Fremde Zocker mehr Zeit verbringt, als für Euch, muss schon sehr schlimm sein - daher denke ich oft; lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne ein Ende.

Wie auch immer, seid tapfer und alles Gute für Euch.
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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2014 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danke dir.

Ich hab hier die 6 Zeichen für Sucht aus einem anderen Portal zusammengefasst, um zu verdeutlichen, wie wenig sich das Verhalten meines Mannes von dem eines substanzbezogenen Süchtigen unterscheidet.

1. Starker Wunsch oder Zwang, etwas immer wieder zu tun.

2. Kontrollverlust
Mein Mann kann sich an keine Grenzen halten, was sein Spielverhalten angeht. Auch nicht an Grenzen, die er sich selbst auferlegt hat!

3. Abstinenzunfähigkeit
Soziale Konsequenzen sind ihm bewusst. Er weiß, dass seine Familie daran zerbrechen wird, wenn er weitermacht.

4. Toleranzbildung
Menschen, die in eine Sucht schlittern, brauchen immer größere Mengen ihrer Droge um den gleichen Effekt zu erzielen. -> wenn mein Mann einen Tag verhindert war, muss er sich am nächsten Tag mit der doppelten Menge an Zockerei "belohnen".

5. Entzugserscheinungen
Verhaltenssüchte oder -zwänge wie Spiel- oder Kaufsucht machen natürlich nicht körperlich abhängig wie Süchte, die auf dem Missbrauch von Substanzen basieren. Der Kick für den Suchtkranken beruht aber auf biochemischen Prozesse im Gehirn. Bleiben sie aus, können durchaus Entzugserscheinungen auftreten wie Nervosität, Aggressivität und der unwiderstehlichen Drang, das Suchtverhalten wieder auszuüben. -> Genau so ist es bei ihm auch. Er wird aggressiv und unausgeglichen ohne den PC.

6. Rückzug aus dem Sozialleben
Wer in einer Sucht gefangen ist, verliert das Interesse an anderen Beschäftigungen. Hobbys, soziale Kontakte und selbst der Beruf werden vernachlässigt. Seine Zockerei ist sein Lebensmittelpunkt. Nicht etwa wir, als seine Familie.

Leider hatten wir das "Der PC oder ich" vor 2,5 Wochen schon. Nach langem hin und her hat er gesagt "Okay, dann muss ich aufhören." Wie oben erwähnt, ist er für die 2,5 Wochen auf die Playstation umgestiegen und jetzt ist er wieder zurück am PC. Und wehe, ich sag jetzt was dagegen, dann heißt es gleich, er habe die letzten Wochen ja eh verzichtet. Tja nun belohnt er sich mit extra viel PC-Zeit seit 2 Tagen.
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prinzessin22589
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2014 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Such dir eine neue Wohnung und gehe mit den Kindern. Was anderes kannst du nicht tun, er ist süchtig und will bisher noch nichts tun. Oder setzte ihn vor die Tür. So wird alles nur noch schlimmer und das kannst du nicht wollen.
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Sommersonne
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 1. Mai 2014 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Genau das würde ich jemand anderem auch raten, Prinzessin. Aber das ist nicht so einfach. Die Wohnung gehört ihm, da kann ich ihn nicht vor die Tür setzen. Und ich hab auch nicht die Möglichkeit, mit den 2 Kids irgendwo unterzukommen. Meine Eltern wohnen zu weit weg und ich hab keine Freunde, die für uns 3 Platz hätten. Die einzige Möglichkeit einer räumlichen Trennung wäre, vorübergehend in ein Hotel zu gehen, aber das ist zu teuer. Eine Wohnung für uns 3 kann ich mir zur Zeit auch nicht leisten, dazu verdiene ich zur Zeit noch zu wenig.

Wenn ich ihn damit konfrontiere, dass er mir versprochen hat, aufzuhören, sagt er immer nur, ich soll ihn in Ruhe lassen und dass es kein Problem gibt, nur weil er "ab und zu" am PC ist. Er glaubt wirklich, dass ja alles harmlos ist.
Aber es ist bei ihm wie bei einem trockenen Alkoholiker - der kann auch nicht einfach so zwischendurch 1 Glas Wein trinken. Und genauso kann er dieses blöde Spiel auch nicht zwischendurch mal spielen. Wie er nach den 2,5 Wochen das erste Mal wieder das Game gespielt hat, hat er klein angefangen, aber es hat sich schnell gesteigert, sodass er heute schon wieder täglich am PC sitzt. Typisches Suchtverhalten eben.

Was kann ich sonst machen, solange die räumliche Trennung nicht möglich ist?
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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2014 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin wirklich traurig.

Egal, was ich mache, nichts hilft.


Es macht keinen Unterschied, ob ich ihm ins Gewissen rede, oder ob ich ihn einfach sein Ding machen lasse.

Wieder geht ein Wochenende zu Ende, an dem ich ihn kaum gesehen habe. Ich habe es allein mit den Kindern verbracht. So gerne wäre ich bei dem schönen Wetter als Familie etwas unternommen. Wir haben seit letztem Jahr zBsp Freikarten für den Zoo, aber wir waren bis heute noch nicht dort. Ich könnte echt heulen. Das hat niemand von uns verdient!

Und was macht er? Er sitzt seit Freitag Vormittag am PC. Zum Essen kommt er raus. Und zum Schlafen. Aber das war's. Die restliche Zeit sind wir Luft für ihn.

Und das hab ich ihm auch klipp und klar gesagt- dass ich das nicht mehr mit ansehen kann, dass ich das nicht mehr aushalte, so ignoriert zu werden.
Am liebsten würde ich meine Sachen packen und mit den Kindern in ein Hotel gehen. Aber ich kann es mir nicht leisten Sad. Jetzt überlege ich die ganze Zeit, wie ich das Geld zusammen bekommen kann, dass wir zumindest eine Auszeit bekommen von dieser Demütigung hier. *seufz*
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Kawasaki
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Anmeldungsdatum: 03.05.2013
Beiträge: 329

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2014 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sommersonne,
es tut mir echt leid was da bei euch vorgeht.
Sucht ist Krankheit, bin mir aber nicht sicher ob das auch beim PC Zocken so ist.
Da geht es doch nicht um Geld sondern nur Zeitvertreib, mag schon auch eine Art von Sucht sein, aber diese ist doch bestimmt heilbar.
Dein Mann braucht einen Schuss vor den Bug, etwas das in wachrüttelt.
Kannst Du nicht mal übers Wochenende zu Verwanden oder Freunden.?
Gruß
Kawa
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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2014 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebe Sommersonne,

du solltest dir und deinen Kindern insofern es IRGENDWIE geht unbedingt helfen!

Du würdest sicherlich das nötigste vom Staat dazubekommen und dein Mann ist unterhaltsverpflichtet! Hast du dich schon mal bei Behörden erkundigt? Es ist ja dein freies Recht auszuziehen... da muss es doch irgendwelche Möglichkeiten geben?

Ich habe deine Posts jetzt alle gelesen, das zieht sich ja schon über Monate und scheint immer schlimmer zu werden...
ich glaube nicht, dass dein Mann so schnell aufwacht. Selbst dann nicht wenn du gehst. Aber ich glaube, wenn du gehen würdest, könntest du das Aufwachen zumindest einleiten...

Das klingt so unglaublich schlimm...fühlt er sich denn überhaupt nicht schlecht? Was sagen eure Kinder? Sagen die was zum Papa?
Das hört sich so an, als hätte er innerlich schon eine große Mauer aufgebaut, weil ihn sonst seine Schuldgefühle auffressen würden... durch diese Mauer kommen die natürlich nicht durch (typischer Trick vom Gehirn) und du erst recht nicht... Sad

es muss doch irgendeine Möglichkeit geben... Confused geh doch mal zum arbeitsamt, sozialamt, jugendamt, arche... irgendwer muss einem da doch helfen können... wenn er dich bspw schlagen würde oder eine andere hätte dann würdest du doch auch gehen (müssen) und der deutsche Staat lässt doch keine Mutter und ihre zwei Kinder verhungern auf der Straße, oder?

Liebe Grüße! Du bist unglaublich stark, wirklich.
Miu
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Salute
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.05.2014
Beiträge: 224

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2014 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sommersonne,zeige deinen Menne deinen ersten Beitrag hier im Forum ! Wenn er dann nichts schnallt und den Tower aus dem Fenster schmeißt, dann,werfe ihn aus eurer Wohnung.
Ich weiß,alles einfacher gesagt als getan,doch denke an deine Kinder und auch an Dich.
LG und viel Kraft


Umso mehr unterstützung Du hast /family/friends umso besser...
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Sommersonne
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2014 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Miu hat Folgendes geschrieben:

Das klingt so unglaublich schlimm...fühlt er sich denn überhaupt nicht schlecht? Was sagen eure Kinder? Sagen die was zum Papa?


Er fühlt sich überhaupt nicht schlecht. Er sagt immer, ich soll nicht übertreiben, es könnte ja viel schlimmer sein. Und wenn er was mit uns unternommen hat, benimmt er sich, als hätte er einen Orden verdient und meint dann, jetzt wäre es ja sein gutes Recht, wieder zu zocken, denn er hat doch eh schon den Tag mit uns verbracht.
Die Kids sagen eigentlich nichts dazu. Sie hängen eben immer mehr an mir und ich gleiche alles aus, was ihr Vater versäumt. dh. ich mache total viel mit ihnen, damit es ihnen an nichts fehlt. Ich denke, sie spüren den Ernst der Lage auch gar nicht. Außer an den Wochenenden zockt er "nur noch", wenn die Kinder bereits im Bett sind - somit bekommen sie es gar nicht mit.
Die Spielzeiten von meinem Mann haben sich jetzt verlagert. Anstatt jeden Tag ca 4h zu spielen, spielt er die Wochenenden jetzt durch. Also Nachts bis 3:30 Uhr/4:30 Uhr. Dann schläft er bis Mittag und nach dem Essen geht es weiter.
Ich hab ihm letztes Wochenende gesagt, dass ich es nicht akzeptieren kann, jedes Wochenende alleine mit den Kids zu verbringen. Von ihm kommt dann immer nur "lass mich in Ruhe" und "übertreib doch nicht so". Er wälzt alles auf mich ab. Ich bin an allem schuld. Dabei versuch ich doch nur, die Familie zusammen zu halten...
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