der erste Schritt...

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desert flower
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.11.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 17:18    Titel: der erste Schritt... Antworten mit Zitat

Ich hab ein Problem mit dem ersten Schritt, also, jemand zu sagen, dass ich ein Alkoholproblem hab... Sowohl unter Kollegen als auch, wenn Familie oder Freunde da sind, gibt es ja schon mal was zu trinken... Ich trink zwar nicht exzessiv, aber dafür regelmäßig jeden Abend meine ein bis zwei Gläser Wein, um runterzukommen und den Stress des Tages abzubauen. Ich arbeite Vollzeit und bin alleinerziehend. und es ist jetzt so, dass ich ohne das abentliche Glas Weinnicht entspannen kann.. Ich will unbedingt da raus, aber es weiss niemand davon. Oft halte ich ein paar Tage durch, solang ich abends allein zu haus bin. Und dann treffe ich jemanden oder krieg Besuch und es geht wieder los. Ich schäme mich, das Thema anzusprechen. Genau das ist aber das Problem... ich stecke da fest. Ich kann nur aufhören, wenn um mich herum nicht getrunken wird... Dazu müsste ich aber das Problem ansprechen und das fällt mir soooo schwer... Kennt das jemand und wir habt ihr das gelöst?
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still jacky38
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.12.2014
Beiträge: 98

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Bin auch allein erziehende,hab zwar kein Alkoholproblem aber mit Opiaten.kann dir also keinen Rat dazu geben,aber hol dir Hilfe und sprech offen über dein Problem.
Viel mir auch schwer und hab nich erst Samstag offenbart.
Ist der richtige schritt und bin froh.bekomme jetzt Hilfe und bin froh.
Alles gute wünscht jacky
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

was genau sind deine probleme damit? mal abgesehen davon, daß allohol n nervengift ist?!



graham



ölhzoiutgig.kjghoäizu#uß+97965riuzgföujpiu#
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo. ... den 1.Schritt hast du ja bereits gemacht. Du kannst dir selber eingestehen
ein Alkproblem zu haben.
Der 2.Schritt wäre dann, es einer Person deines Vertrauens zu erzählen.
Ich sage meistens, ich trinke keinen Alkohol. Bekannte wissen allerdings alle
Bescheid.
Nach einer Weile verliert diese Selbstauskunft an Schrecken.
Die Reaktionen sind in der Regel auch positiv. Mut ist attraktiv.
Bis denne.
Joe
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still jacky38
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.12.2014
Beiträge: 98

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Bin auch allein erziehende,hab zwar kein Alkoholproblem aber mit Opiaten.kann dir also keinen Rat dazu geben,aber hol dir Hilfe und sprech offen über dein Problem.
Viel mir auch schwer und hab nich erst Samstag offenbart.
Ist der richtige schritt und bin froh.bekomme jetzt Hilfe und bin froh.
Alles gute wünscht jacky
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Still_GagaMama
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu desert flower,

oh ja, kenne ich - Du beschreibst quasi mich! Nur waren das nicht ein oder zwei Gläser am Abend, sondern eher ein bis eineinhalb Flaschen. . . und am Wochenende auch schon öfter mal drei - an einem Abend, versteht sich!

Hauptgrund bei mir waren die schweren Depressionen. Mit dem Wein - oder auch Starkbier - konnte ich mich entspannen und abschalten.

Ich habe zwei Kids und bin berufstätig. Tagsüber war es nie ein Problem, aber wenn ich nicht mehr mit dem Auto raus musste, standen das erste Glas Wein oder die Flasche Bier neben mir und bis ich mit dem Vorbereiten des Abendessens fertig war, ging es mir suuuuuper! Rolling Eyes Rolling Eyes Rolling Eyes

Natürlich habe ich mir schon so zwei oder drei Gedanken gemacht, wenn ich die ganzen leeren Flaschen zum Container oder Getränkemarkt gebracht habe. . . aber wenn man morgens ohne Händezittern wach wird, hat man ja schließlich kein Problem, oder? Aber eigentlich hatte ich schon Angst, dass ich da in eine Sache hineinrutsche, die ich irgendwann nicht mehr kontrollieren konnte. . . dass ich das schon längst nicht mehr kontrollieren konnte, war mir überhaupt nicht klar - schließlich gab es durchaus Tage, wenn ich nichts getrunken hatte. . . weil ich dann Termine hatte und erst sehr spät abends nach Hause kam. Für mich reichte das dann als Beweis aus, dass die Welt irgendwie noch so gut wie in Ordnung war! Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad

Inzwischen läuft es für mich sehr gut, weil ich einige grundsätzliche Dinge geändert habe: Ich habe für mich akzeptiert, dass ich die Entspannung von Alkohol mag und auch genieße! Das ist absolut okay für mich! Dann ist mir klar geworden, dass ich mich durch die ständigen Gedanken an Alkohol bzw. ob und wie sehr ich gefährdet bin, total unter Druck setze. Damit habe ich mich quasi selbst getriggert und immer weiter in das Thema hineingesteigert - und brauchte natürlich den Alkohol, um mich zu entspannen. . . Das habe ich für mich alles abgehakt und hinter mir gelassen. Seit einem guten halben Jahr trinke ich unter der Woche zu Hause keinen Alkohol mehr - egal, ob Besuch da ist oder nicht. Da gibt es für mich nur noch alkoholfreies Bier. Am Wochenende trinke ich dann an einem Tag deutlich mehr und genieße die Entspannung total - manchmal, aber selten werden das auch zwei Tage. Das ist dann absolut okay für mich.

Mit dieser Routine kann ich total entspannt umgehen, verschwende in der Woche kaum noch einen Gedanken an Alkohol und freue mich auf das Wochenende. Sicherlich wird es Ansichten geben, die meinen, dass ich ein Alkoholproblem habe. . . vielleicht ist das so! Aber damit kann ich total gut leben, es belastet mich nicht und ich grübele nicht, mache mir keine Sorgen, habe kein schlechtes Gewissen, bin entspannt und das wirkt sich total positiv auf meine Depressionen, meine Einstellung und damit letztlich auch auf meinen Konsum aus.

Auch wenn ich hier gesteinigt werde für meine Meinung: Je mehr Sorgen Du Dir um Deinen Konsum machst, desto mehr beschäftigst Du Dich naturgemäß damit. Der Alkohol nimmt damit einen sehr großen Teil Deiner bewussten und unbewussten Gedanken in Beschlag. Damit machst Du Dich gedanklich zu seinem Sklaven. . . keine Ahnung, ob man das "psychische Abhängigkeit" nennt.

Du schreibst, dass Du ein bis zwei Gläser Wein abends trinkst - ich glaube Dir das einfach einmal, weil man manchmal seinen Konsum gerne schönredet und eigentlich sind das dann ein bis zwei Flaschen. Für Dich stellen diese ein bis zwei Gläser ein Problem dar und das nehme ich durchaus ernst, weil Du es ernst nimmst! Es wird empfohlen, dass Frauen pro Tag nicht mehr als ein Glas Wein trinken sollten. In meinem privaten und beruflichen Umfeld trinken ganz viele Frauen ihr Glas Wein oder auch zwei zum oder nach dem Abendessen und denken nicht weiter darüber nach - für die ist das ein Ritual und sie genießen es und würden gar nicht auf die Idee kommen, darin eine Gefahr zu sehen.

Ich glaube, dass der Umgang mit dem Thema, die Gedanken, die man sich darum macht, das eigentliche Problem darstellen. Bei mir war das zumindest so. Als ich für mich entschieden hatte, unter der Woche keinen Alkohol mehr zu trinken und nur noch freitags und/oder samstags, hat das Thema vielleicht noch zwei Wochen intensiv meine Gedanken beherrscht und ist danach immer weiter in den Hintergrund getreten. Es ist nur noch selten, dass ich in der Woche an Alkohol denke. . . und seither gehe ich sehr entspannt mit dem Thema um.

Mein Vorschlag an Dich: Versuche unbedingt, die Schuldgefühle, die Sorgen und Bedenken aus Deinen Gedanken zu nehmen. Ein Glas Wein täglich ist für Frauen völlig okay - und ab und an zwei ist sicherlich auch in Ordnung! Setzte Dich nicht unter Druck - damit gibst Du dem Thema Alkohol viel zu viel Raum in Deinen Gedanken und triggerst Dich selbst! Du schreibst, dass Du nicht jeden Tag trinken "musst" - das ist doch prima. Warum ist es nicht okay, wenn man zusammen mit Besuch ein Glas Wein trinkt? Nimm den Druck aus dem ganzen Thema - gibt ihm den Raum, der ihm zusteht, nämlich keinen! Wenn Du ein Glas Wein trinken möchtest, dann trinkst Du es UND GENIESST ES! Feiere nicht die Tage, an denen Du nichts getrunken hast - nimm sie einfach als Tage hin, an denen Du nichts getrunken hast! Damit nimmst Du dem Thema die Wichtigkeit - das hat mir unglaublich geholfen, eine entspannte Beziehung und Perspektive zum Alkohol zu bekommen.

Wenn Du noch Fragen hast und ich sie Dir beantworten kann, tue ich das gerne. Bleibe erst einmal locker und habe kein schlechtes Gewissen - brauchst Du nicht zu haben und es schadet Dir nur und Du setzt Dich unter Druck! Das ist absolut kontraproduktiv!

GaGa
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Gagamama,
Was ist mit deinem alten Account passiert oder bist du gar nicht "unsere" Gagamama die beim Forentreffen war?
Falls doch: Du hast Mail Post Smile Hoffe das war ok.
Schneck, ich hab auch ne Mail gesendet Smile

Ich hoffe es geht dir gut? Herzliche Grüße sendet Caro
Warrior? Bist du noch da? Grüße!
Kuller, ich kümmere mich mal irgendwann um einen Account...aber ich resignierte...weißt du...so viele wurden platt gemacht... immer neu einrichten wurde blöd und jetzt bin ich faul...Wink
Lg Caro
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Caro,

nö, wurde im Rahmen der letzten Aufräumaktion vor drei Wochen wohl als Troll identifiziert oder meine deutliche Kritik an der Art der Aufräumaktion kam nicht an. . . und seither lief mein Account unter "inaktiv". . . Habe dann mehrfach die Admins angeschrieben, aber man hat meine Bitten um Aktivierung ignoriert! Evil or Very Mad Evil or Very Mad Evil or Very Mad

Habe gesehen und kümmere mich gleich - muss vorher noch "kurz" skypen. Laughing Laughing Laughing Also in einer Stunde oder so. . .

* * *
Huhu desert flower,

sorry für off-topic!

GaGa
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graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 30. März 2015 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

das ist mal ohne worte!

ich freu mich aber das du trotzdem bleibst!

unser kleiner gaga-troll;)


graham
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Norman
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2015
Beiträge: 196

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

20g Alkohol (0,25 Liter Wein) insbesondere Rotwein sollen doch vor Herzinfarkt schützen, oder nicht?

Also ich finde, man muß auch mal die Kirche im Dorf lassen, als es noch keine Limos,Cola, Tetrapack gab, waren Bier und Wein jahrtausendelang Grundnahrungsmittel - und wenn man nun abends zum "runterkommen" 1 oder 2 Glas Wein trinkt...Hallo? Also sich da Sorgen zu machen, das ist für mich schon päpstlicher, als der Papst.

Es sei denn, Du hättest einwandfreie Entzugssymtome, wenn du abends mal kein Gläschen trinkst, es also wirklich ohne ganz und gar nicht mehr gehen würde - ja, DANN hättest du ein Problem damit.

Ist aber nicht so, richtig?

Dann mach es doch umgekehrt, wie die meisten anderen - trink nur an den Arbeitstagen abends und an den freien Tagen (kein Streß, brauchst nix zum runterkommen nach der Arbeit) lebst du abstinent. Wäre doch auch ein Kompromiß, oder?
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Obelix
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Im großen und ganzen kann ich Dich verstehen, normen, was Du mit deinem Post ausdrücken willst, jedoch: deutlicher, wie es die TE ausdrückt, geht es wohl nicht, oder?!

Zitat:
Ich will unbedingt da raus


Wenn sie das nicht schafft, aus welchen Gründen auch immer, ist die Menge scheiss egal, sondern die Gegebenheiten die so ein Verhalten überhaupt erst auslösen.
Von sich auf andere zu schliessen ist immer eine ganz gute Idee.

Zitat:
waren Bier und Wein jahrtausendelang Grundnahrungsmittel

Nur weil das mal so war, heisst das nicht dass es auch gut bzw gesund war!





[/quote]
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desert flower
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.11.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Entzugssymptome habe ich keine, und es sind wirklich (noch) keine Flaschen, sondern Gläser, aber ich habe wirklich Angst, dass es mehr wird. Gern würde ich dem weniger Raum geben, aber ich habe in meiner eigenen Familie Alkoholabhängige und immer diese Bilder vor Augen. Und frag mich, wieviel meine Tochter (6 Jahre) davon mitkriegt. Ich trinke nicht vor ihr, aber ich glaub, Kinder haben feine Antennen. Was mir neun ist, kann es funktionieren, z.B. nur am Wochenende was zu trinken? Ich mein, bisher dachte ich immer, nur kompletter Verzicht hilft? Vielleicht könnte ich es schaffen, wenn ich mehr Pausen einlege? Ich schäme mich extrem, darüber mit Freunden und Verwandten zu reden... der Bruder meiner Mutter war Alkoholiker und über ihn wird immer schlecht geredet... Hab schon überlegt, ob ich mir als Alternative ne Erkrankung zulege, wegen der ich keinen Alkohol trinken darf, z.B. was mit dem magen oder so...
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Obelix
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich mein, bisher dachte ich immer, nur kompletter Verzicht hilft? Vielleicht könnte ich es schaffen, wenn ich mehr Pausen einlege?


Ehrlich gesagt, so dachte ich auch mal, und in einigen Fällen ist es wohl auch wirklich das beste.
Der komplett Verzicht hat meine Gewohnheiten auch stark verändert, ganz klar, aber so ganz ohne - und nie nie wieder - um Gottes Willen, das will ich nicht mehr, es war teilweise ekelhaft. Egal.

Es ist wie mit dem Leistungssport (ha ha, toller Vergleich) da kann der Sportler auch nicht einfach sofort aufhören, nö, er muss seinen Körper langsam abtranieren.

Es gehört auch viel dazu im Kopf anders damit umzugehen.
Einen Patentweg gibt es dafür nicht. Wie auch, bei einem Mensch?
Versuch es mit komplett Verzicht, versuch es mit WE nur mal ab und an, schau auf Dich, beobachte wie Du dich dabei fühlst.
Stürzt Du ab oder nicht?
Wie verhält es sich mit dem Suchtdruck unter Woche, bei Stress, bei langeweile, bei guten Gefühlen usw?
Änder dein Leben anhand deiner Beobachtungen, wenn Du es denn auch wirklich willst.

Glaub auch nicht alles was so im Internet über das Thema Alkoholabstinenz geschrieben steht (wir hatten hier mal so ein Prediger, egal), auch mir nicht, sondern glaub und fühle dich selbst.

Zum Glück, sage ich mal, ist es bei Dir wirklich nicht so schlimm, aber Rausch ist Rausch...ach egal.
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo desert flower,

zu Deiner einen Frage: Kinder bekommen IMMER mit, wenn man etwas getrunken hat. Zum einen haben sie einen viel feineren Geruch und selbst am nächsten Tag riechen sie ES noch - zum anderen entspannt Dich der Alkohol und dann verändert sich automatisch Dein Verhalten. Ein durchschnittlich intelligenter Dreijähriger braucht echt nicht lange, um "den Geruch" und Deine entspanntere Art miteinander in Verbindung zu bringen. Aus dem Grund habe ich bei meinen Kids auch nie ein Geheimnis um den Alkohol gemacht oder ihnen das Gefühl gegeben, dass sie es nicht bekommen durften, es schlecht wäre oder was auch immer. Ich wollte vermeiden, dass meine Kids den Alkohol als etwas Schlechtes wahrnehmen oder als etwas, bei dem Mami sich schuldig fühlt, wenn sie ihn trinkt. Ich habe den Kindern auch immer ganz offen gesagt, dass ich es mag, ihn zu trinken - allerdings habe ich immer vermieden, ihnen das Gefühl zu geben, dass ich Alkohol trinke, wenn ich wütend, enttäuscht, traurig, gestresst etc. bin. Meine Kinder haben also nie bei mir gesehen, dass Alkohol ein vermeintlicher "Problemlöser" sein kann.

Zu Deiner anderen Frage: Solange Du nicht körperlich von Alkohol abhängig bist, kannst Du entscheiden, wann und wie viel Du trinkst und ob überhaupt - Du schreibst ja selbst, dass Du durchaus mehrere Tage nichts trinkst.

Wie Obelix schon sagte, wird die Politik der Abstinenz, die in Deutschland immer noch propagiert wird, in den meisten Ländern nicht mehr verfolgt. Studien haben gezeigt, dass viele Menschen mit einem Alkoholproblem nicht bereit sind, sich Hilfe zu holen, weil sie nicht ihr ganzes Leben lang abstinent sein wollen oder aber sie versuchen es und werden rückfällig, halten sich für totale Versager und sie rutschen noch viel tiefer in die Sucht, weil das Ziel Abstinenz nicht erreichbar und damit sowieso alles egal ist.

Solange Du nicht körperlich abhängig bist und eigentlich auf Alkohol nicht wirklich dauerhaft verzichten möchtest, wäre das hier vielleicht für Dich eine Überlegung wert. http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/alkoholentzug-kontrolliertes-trinken-ist-besser-als-abstinenz-a-844209.html

Weißt Du, ich sehe bei Dir sehr viele Parallelen zu mir. Du schreibst, dass Dein familiäres Umfeld und Dein Bekanntenkreis eine enge Beziehung zu Alkohol haben bzw. bei Treffen viel getrunken wird - ist bei mir auch so. Wahrscheinlich beschäftigen wir uns so sehr mit dem Thema und haben Befürchtungen, selbst gefährdet zu sein, weil wir ständig die Auswirkungen bis hin zur Alkoholsucht beobachten können.

Wie ich schon schrieb, hat diese ständige Sorge, in eine Sucht zu rutschen, meinen Konsum viel mehr getriggert als die Notwendigkeit, abends Alkohol zur Entspannung vom Tag zu trinken. Der Wein oder das Bier waren und sind bei mir ein Ritual, dass ich abends wirklich brauche, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Ich mag den grundsätzlichen Geschmack, das Glas oder die Flasche in der Hand und möchte darauf absolut nicht verzichten, weil Verzicht für mich Stress und negative Gefühle bedeuten. ABER es geht mir - meistens - um dieses Ritual und nicht primär um den Alkohol.

Ich trinke bewusst Alkohol, um mich absolut zu entspannen und zu "rebooten". Das klappt nicht mit ein oder zwei Gläsern Wein oder einer Flasche Bier - da brauche ich dann schon DEUTLICH mehr, weil ich mich dann gezielt abschießen möchte!

Wenn ich am nächsten Morgen fit sein möchte und auch Auto fahren muss, kann ich mich nicht abschießen - also macht es keinen Sinn für mich, abends Alkohol zu trinken. . . aber auf mein Ritual möchte ich nicht verzichten.

Meine Lösung sind die alkoholfreien Varianten, sowohl beim Bier als auch beim Wein. Unser örtlicher Getränkemarkt ist sehr gut sortiert. . . auf meinen Wunsch hat man die eine oder andere Sorte sogar mit in das Sortiment aufgenommen - und zwischenzeitlich muss ich schon darum bitten, dass man mir eine Kiste oder einen Kasten zurückstellt, weil auch andere Kunden zugreifen Laughing Laughing Laughing

Vielleicht wäre das einen Versuch für Dich wert - ich finde das Ritual des Trinkens mittlerweile viel entspanndender als das alkoholhaltige Getränke selbst. Klar, ist es eine Umstellung im Geschmack - aber das ist total okay für mich, weil ich "meinen" Tag am Wochenende habe. . . oder auch schon einmal zwei Laughing Laughing Laughing . Und seither komme ich sehr gut mit dem "Alkohol" bzw. meinem Trinkritual klar und habe absolut keine Sorgen mehr, dass ich da in etwas hineinrutsche, was problematisch sein könnte. Ich beschäftige mich auch gar nicht mehr mit dem Thema, weil es für mich kein Thema mehr ist. Schau einmal hier: [LINK ENTFERNT]

Ach ja, und auf Familienfeiern erzählst Du, dass Du wegen Deines blöden Heuschnupfens - Hausstauballergie versteht sich, weil die ganzjährig ist! - Antiallergiepillen brauchst, die du abends nehmen musst. . . im Bett ist das immer gaaaanz schlimm, wisst ihr, der trockene Husten und der Fließschnupfen . . . und wenn Du dann Alkohol trinkst, bekommst Du mit den Pillen übelste Kopfschmerzen und Du hast schon verschiedene Sachen ausprobiert - blöd, aber so ist es eben - ja, ja, die ganzen Umweltbelastungen. . . Und als Beweis hast Du halt immer Dein Päckchen Ceterizin oder Loratadin oder was auch immer in der Handtasche.

Ich drücke Dir die Daumen - wie Obelix schon sagte: Jeder muss seinen eigenen Weg finden. . . und manchmal ist der weder einfach noch geradlinig! Aber ich denke, dass Du zuerst einmal den Stress aus der ganzen Sache nehmen musst. Und wenn alle Stricke reißen, dann google einmal das Medikament BACLOFEN. . . auch hier im Forum wirst Du dazu einige Beiträge finden. Für mich wäre es der Plan B gewesen, wenn Plan A nicht funktioniert hätte! Laughing Laughing Laughing

GaGa
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, noch eine Sache: Du kannst natürlich hingehen und jammern, weil der alkoholfreie Kram nicht so schmeckt wie "das richtige Zeugs" und Dir die ganze Idee kaputt reden. Du kannst aber auch hingehen und Dir sagen, dass der alkoholfreie Kram eine klasse Alternative ist, Du Dein Abendritual weiterhin genießen kannst - ganz ohne schlechtes Gewissen, selbst wenn es zwei Flaschen werden! Da es mir unter der Woche primär um das Ritual des Trinkens geht und nicht um den Alkohol, ist das für mich genau die Lösung und ich mache mir absolut keine Runzel mehr um Sucht, alkoholbedingte Gesundheit, Kalorien und damit hat das Thema Alkohol in dem Zusammenhang in meinen Gedanken keinen hohen Stellenwert mehr.

Würde mich freuen, wenn Dir auch so ein entspannter Umgang mit Alkohol gelingt, ohne dass Abstinenz die einzige Alternative für Dich ist.

GaGa
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