Kiffen aufgehört! Ziel: Kontrollierter Konsum

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bla1888
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 01:23    Titel: Kiffen aufgehört! Ziel: Kontrollierter Konsum Antworten mit Zitat

Hey Leute, zu Anfang; Ich bin 24 Jahre alt, Fing mit 17 Jahren an regelmässig zu Kiffen und beginne nun die 4. Woche ohne Cannabis, ich war schwerst süchtig, mein Hauptziel des Tages war das ich Abends mein Gras habe und kiffen kann. Ich bitte dich: wenn du dich mit dem regelmässigen Cannabiskonsum nicht auskennst und nur den Bereich "Sucht" als Schwerpunkt hast, überlege dir ob du weiterlesen willst, denn ich suche keinen Weg um FÜR IMMER mit Cannabis aufzuhören, da es sowieso innerhalb der nächsten 5-10 Jahre legalisiert wird und ich dann definitiv wieder kiffen würde, aber um mal an eben anzuknüpfen;
Irgendwann war ich dann so schlau es so zu handlen das ich permanent was da hatte in dem ich immer nur so viel gekifft habe das ich für den nächsten Abend so viel zur Verfügung hatte das es nicht schlimm war wenn mal nix ging oder ich kein Geld hatte, ich bin alle 2 Tage los und habe 20 Euro für Gras ausgegeben, also es war von der Menge her total akzeptabel, nur ging es psychisch nicht mehr. Ich konnte nicht mal einen Tag auf Gras verzichten, meine Freundin hatte hier schon mal gepostet das es für sie schwer ist mit einem Kiffer wie mir zu leben, hat wohl auch darunter gelitten, obwohl sie selber gekifft hat, und das sogar heimlich, ohne es mir zu sagen, aber das ist ein anderes Thema, dazu kommt noch das ich wegen dem Kiffen mit einem Kollegen Stress hatte und der Streit total eskaliert ist das ich erstmal total abgefuckt war auf Gras, das half mir natürlich beim aufhören da ich auch keine Lust hatte auf ihn zu treffen und deshalb erst mal alle Kontakte die mit Kiffen zu tun haben abgebrochen habe.
Ich muss sagen, es fiel mir nicht schwer nicht zu kiffen, aber es ist natürlich trotzdem ungewohnt dann so viel Zeit zu haben, und wenn man wie ich dann nur noch Spielhalle als anderes Hobby hat, joa, ist auch nicht gerade förderlich, wenn eine Sucht geht, ist man mit der anderen Sucht mehr beschäftigt.

Ich habe keinen Job, und auch ohne Cannabis in der Blutbahn habe ich nicht wirklich lust darauf mir einen Job zu suchen, seltsamerweise, zu meinem Glück, bewundert meine Freundin meine Einstellung, da sie es nicht verstehen kann wie man einfach so auf diesen gesellschaftlichen Druck scheissen kann und einfach nicht arbeiten geht, Geldprobleme gibt es nicht wirklich, da ich nicht für mich selbst sorgen muss und auch, bis auf einen bevorstehenden Playstation 4 Kauf, keine wirklichen Ansprüche habe, aber das ist alles ein Aspekt der für dieses Thema nicht wirklich wichtig sein sollte und ich hoffe das wir da nicht drüber diskutieren müssen, da ich in diesem Punkt auch nicht wirklich belehrbar bin, und wie gesagt, meine Freundin ist cool mit der Vorstellung das ich später die Rolle des Hausmannes übernehme und sie Arbeiten geht, da das Arbeiten für sie auch eine ziemliche Ablenkung vom Alltag ist und sie was zu tun braucht, wir ergänzen uns in dem Punkt wohl einfach perfekt, ich finde es deshalb nur fair das ich, solange wir noch nicht zusammen wohnen, meine Sucht versuche in den Griff zu kriegen, was auch eine Tatsache ist die mir mein Vorhaben erleichtert.

Ich habe vor 2 1/2 Jahren schon mal mit dem Kiffen aufgehört und es damals 8 Monate durchgehalten, in der Zeit habe ich insgesamt 5 Joints geraucht, das "Setting" hat einfach gepasst und ich hatte schon 3-4 Monate durchgehalten und dachte mir dann, ach fuck it, rauchst du halt mit, Hat auch alles gut geklappt, zum Ende der kifffreien Zeit fing ich dann wieder an regelmässig zu rauchen, und wie das halt so ist, hat es sich dann wieder eingeschlichen und ich stand wieder an dem Punkt das ich regelmässig geraucht habe, im Vergleich zu der Zeit davor war es aber so das ich wirklich nur Abends geraucht habe, was ich auch die kommende Zeit - bis vor 3-4 Wochen, meistens geschafft habe, klar gab es auch mega-langweilige Tage wo ich dann auch mal Tagsüber gekifft habe, aber es war nicht so das ich psychisch "gezwungen" war zu rauchen, mir reichte das Wissen das ich Abends 1-2 Joints rauchen kann, auch wenn es manchmal 4-5 wurden, vor dieser 8 monatigen Pause habe ich Tag und Nacht gekifft, es war sogar so weit das ich das eine mal im Schlaf aufgestanden bin und mir die Bong geschnappt habe und einen Kopf geraucht habe, ich hatte zu der Zeit vor meiner Pause schwere psychische Leiden, ich hatte viel Stress und habe mir durch das zusätzliche Kiffen dann ein paar Panikattacken eingehandelt, ich hörte Sofort auf, nach 3 Wochen konnte ich wieder normal Kiffen und alles war wieder, relativ, in Ordnung.
Auch jetzt habe ich keine großartigen psychischen Störungen davon, klar, ich bin definitiv kein Normalo, es ist aber auch nicht so als hätte ich irgendwelche Denkschwierigkeiten, Psychosen oder Angst/Panikzustände, ich habe gelegentlich mal Depressionen, aber die hab ich schon seit dem Alter von 12 Jahren, wenn nicht sogar früher, ihr wollt es zwar nicht hören, aber Cannabis hat meine Lebensqualität in vielen Zeiten meines Lebens sehr gesteigert, wenn Depressionen anfluteten half mir Cannabis das ich mich davon ablenken kann und die Depression sich wieder dahin verzieht wo sie hergekommn ist, es ist zwar keine gesunde Therapie, aber die mir vorgeschlagene Therapie mit Psychopharmaka(Mirtazepam) habe ich, nach Rücksprache mit Erziehungsberechtigten, abgelehnt.

Ich hab jetzt ziemlich viel über mich geschrieben, weil ich hoffe das so die meisten der kommenden Fragen schon mal beantworten sind, und nun komme ich mal zu meinem Ziel und hoffe das ihr mich dabei unterstützen könnt und wollt.

Ich will jetzt für einen bestimmten Zeitraum, (sagen wir mal 2 Monate), aufhören zu kiffen und dann versuchen das ich einen gesunden Umgang mit Cannabis pflegen kann, ich brauche einfach eine Art von Rausch mit der ich abschalten kann, ich bin nebenbei auch noch "Musiker", und auf so einem Rausch macht das Musizieren für mich einfach mehr Sinn, da ich tiefer in die Materie eintauchen kann, alles um mich rum abschalten kann und einfach mal Glücklich sein kann und im reinen mit mir selbst bin, Ich trinke bspw. keinen Alkohol und nehme auch keine anderen Drogen, ausser natürlich Nikotin, auf Alkohol verzichte ich halt bewusst weil ich dann zum Kontrollverlust neige und es immer nur böse Konsequenzen mit sich bringt, ich habe andere Drogen ausprobiert, aber nix hat mich so angefixt wie Cannabis.
Was kann ich tun um mich davor zu schützen, wieder in die Sucht zu fallen, ausser darauf zu verzichten? Ich mein, es gibt ja auch Leute die am Wochenende komplett durchdrehen, sich 2-3 Tage die Kante geben, und trotzdem keine Alkoholiker sind, wieso klappt das bei mir mit dem Ganja nicht?

Ich habe überlegt das ich das Gras nur noch als Belohnung ansehen werde, zum Beispiel wenn ich einen Part von einem Track geschrieben habe, oder wenn ich am Tag irgendwas aussergewöhnliches geleistet habe was mir im Leben weitergeholfen hat, wenn ich Pflichten nachgegangen bin die mir sonst schwer fallen. Und natürlich habe ich nicht vor wieder jeden Tag zu kiffen, ich bin mir nur sicher das ich, wenn ich erst mal wieder "regelmässig" kiffe, und sei es nur am wochenende, wieder schnell in alte Muster verfalle.

Wielange dauert es bis mein Körper völlig entgiftet ist von dem Gras, bis meine Psyche sich dran gewöhnt das es auch ohne Cannabis geht, aber nicht ohne sein muss?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, der Grund wieso ich jetzt übrigens den Weg in dieses Forum gefunden habe war das ich kurz davor war rückfällig zu werden und mir einen kleinen Joint gedreht hab, mir dann aber dachte; Ey, du hast jetzt 3 Wochen gepackt, wenn du jetzt rauchst dann waren die letzten 3 Wochen umsonst. Und ja, ich habe noch ca. 1 Gramm Gras hier, weil es mir irgendwie leichter fällt mit dem Gedanken dass ich Kiffen könnte wenn ich wollte.
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silentriver
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Anmeldungsdatum: 29.04.2015
Beiträge: 434

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

tollte geschichte, ich hab sie aber jetzt nicht ganz gelesen weil es einfach zu viel ist. also für was sollen wir dir helfen? Bitte kurz und prägnant. danke!
~~~
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hi bla1888,

das mit der lebenslangen Abstinenz ist ein Ding, mit dem ich auch Probleme habe.

Habe immer etwas da, alleine der Gedanke 'ich könnte jetzt, muß aber nicht' hilft mir. Praxx hat da mal etwas kluges hier im Forum geschrieben.

Du hast ja selber gemerkt, wenn es zu viel war. Psychische Probleme, Panikattacken.

KONTROLLIERTER KONSUM - ist halt immer eine Gratwanderung. Beim Hasch schaffe ich das, ich rauche nur noch 1-2x die Woche. Früher täglich. Bei anderen Drogen (Opiate) schaffe ich das nicht.

LG Mohandes
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bla1888
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

@silventriver Tipps geben was ich machen kann damit ich es irgendwann kontrolliert Konsumieren kann, vielleicht hatte hier ja jemand schon mal so ein ähnliches Problem, ich würde halt gerne wissen wann sich meine Psyche wieder umstellt und nicht mehr drauf eingestellt ist und auch nicht erwartet das ich täglich konsumiere.


@Mohandes59, ich hätte Körperlich und Psychisch nicht so das Problem darauf zu verzichten(red ich mir zumindest ein), ich will es halt nicht, weil es eine der wenigen Sachen ist die mich abschalten lassen Very Happy

Ich verpasse einfach immer diesen Punkt wo es in die Sucht über geht, und dann ist es so das ich schwitzend zuhause sitze und mir denke; Fuck, jetzt einen Rauchen, und ja, dieses "Ich könnte, wenn ich wollte" ist so ein Punkt der echt wichtig ist.

Wie lange muss man denn aufhören bis der Körper alle Gifte raus befördert hat? Ich hab jetzt auch echt schon wieder 2 Jahre am Stück durchgekifft würde ich schätzen.

Zu meinem Glück fixen mich andere Sachen nicht so an, MDMA hatte ich bisher z.b. 4-5 mal konsumiert, immer mit einem Abstand von mindestens 4 Monaten, alles andere ist nichts für mich.
Das schwere ist halt auch dass ich im Gegensatz zu den meisten Leuten einfach KEINEN Alkohol trinke, also ich geh am Wochenende nicht feiern oder sonst was.

Werde mir das von Praxx mal raussuchen Smile
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bla1888
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die Suchfunktion ist Mist, wenn ich Plaxx eingebe kommt da nichts, könntest du mir das von Plaxx mal bitte verlinken.
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Chaosqueen
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Anmeldungsdatum: 14.05.2015
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Du nach PLaxx gesucht hast, kannst Du nichts finden. Versuche es noch mal mit PRaxx.

Liebe Grüße

Chaosqueen
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Flow der Botaniker
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Anmeldungsdatum: 30.05.2014
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Was mal @Veilchenfee sagte, die fehlt die Angst vor der Droge! Ich habe leider eine DP/DR bekommen und kann nur selten kiffen, sonst dreh ich wahrscheinlich durch Very Happy. Wie wäre es denn mit Kontrollierten Kiffen im sinne wie Kontrolliertes Trinken? Montags und am Wochenende darfst du Rauchen wie du Lust hast, Dienstag, Mittwochs und Donnerstags nicht. Das reduzierst du nach und nach. Probiere es doch mal.

Grüße
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bla1888
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Danke @chaosqueen

@flow der botaniker , ich habe durchaus Angst vor der Droge, ich hatte ne Zeitlang definitiv psychotische Schübe durch Cannabis, das war aber meistens wenn ich sowieso Stress und Sorgen hatte und mein Kopf dann gar keine Kiff-Freien Phasen mehr hatte, bzw. fehlte mir ein Erholsamer Schlaf mit Träumen, vermute ich, da man ja dann erst Anfängt erlebtes zu verarbeiten.

In 7 Tagen ist übrigens der erste Monat rum!

Ich werde euch hier auf dem laufenden halten! Smile
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bla1888
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Was genau ist eine Derealisation bzw Depersonilation, wie fühlt sich das an?(ich denke mal dass DR&DP dafür stehen)

Finde besagten Beitrag von PRaxx übrigens nicht, wäre schön wenn mir jemand verlinken könnte wovon Mohandes59 sprach Smile
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist nicht EIN post von Praxx, sondern er sagt das immer wieder. Möchte ihn hier nicht falsch zitieren.

Grundgedanke ist, daß es für manche Menschen eine lebenslange Abstinenz nicht gibt. Also selbstbestimmter, verantwortungsvoller Substanzkonsum.

Mir hat dieser Gedanke die Augen geöffnet. Auf Therapie, bei der Drogenberatung wollten sie mir immer die totale Null-Linie predigen.

Wie gesagt, eine Gratwanderung.

LG Mohandes
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bla1888
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2015 04:22    Titel: Antworten mit Zitat

Selbstbestimmter, verantwortungsvoller Substanzkonsum!

Das klingt doch nach einer guten Definition für ein realistisches Ziel.

Jetzt ist nur die Frage, wie erreicht man das? Der Tipp von Flow ist schon ganz nett, aber das hätte ich wohl machen sollen als ich noch regelmässig konsumiert habe um mich leichter abzugewöhnen, nun bin ich ja an dem Punkt das es mir nicht schwer fällt NICHT zu kiffen, ich vermisse es halt nur ein bisschen und wär echt gerne mal wieder High und will das auch in Zukunft nicht missen.
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2015 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

bla1888, also ich würde das mit der Person durchsprechen, die sowieso Deine

Befindlichkeiten mit Dir teilen muss; Deine Freundin. Die scheint Dich zu lieben

so wie Du bist und einen besseren ( näheren ) Berater gibt es nicht.

Wie lange es braucht, um vom Gras clean zu sein, vermag ich nicht zu sagen,

obwohl ich Gärtner Wink bin Very Happy .

Bin aber Junkie und weiss nix von Rauchen. Doch das Forum ist gross.

LG

Chiron
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bla1888
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2015
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2015 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, meine Freundin taugt in diesem Thema als Beratungsperson ungefähr so wie diese seltsamen Drogenberatungsstellen, ich finds immer irgendwie anmaßend wenn da irgendwelche Leute sitzen die gar nicht nachvollziehen können wie sich eine Sucht anfühlt, deswegen dachte ich ich finde hier paar Leute die gerade das gleiche durch machen oder vor kurzem auch durch gemacht haben
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2015 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das Konsumkontrollprogramm, das ich meine, heiß "KISS", steht für "Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum".
Es ist ein Kursprogramm nach Handbuch, bei dem in zehn Schritten Methoden vermittelt werden, den eigenen Konsum nach Menge und Anlass zu erfassen und dann selbstbestimmt nach eigenen Vorgaben zu verändern. Dazu gehört Erkennen und Vermeiden von Risikosituationen, Umgang mit Versuchungen und Rückfällen usw.
Es gibt auch andere Methoden für das "Moderation Management", zB CANDIS und andere.
Zahlreiche Beratungsstellen bieten solche Kurse an, du kannst dich bei der Quest-Akademie in Heidelberg nach Anbietern in deiner Nähe erkundigen.

LG

Praxx
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2015 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bla1888,
meinen ersten Joint habe ich mit 17 geraucht. Eigentlich relativ spät. Aber ich wollte damals ein gute Beispiel für meinen kleinen Bruder sein und ihm zeigen, dass es ohne Kiffen auch Spaß macht. Er hat mit 13 oder sogar früher angefangen. Mit 18 bin ich ausgezogen und dann ging es los. Schon bald lernte ich meinen damaligen Freund kennen, mit dem ich 4 Jahre lang Tisch und Bett teilte. Vor unserem aller ersten Date hat er 5 Bongs geraucht, um klar zu kommen. So aufgeregt war er. Das habe ich ihm nicht angemerkt. Naja, du kannst dir vorstellen, wie das dann bei mir war. Na klar, habe ich mit geraucht. Abends auf der Couch. Etwas besorgen musste ich nie. Zuhause gab es immer was. Nach dem Schluss war lernte ich meine damalige beste Freundin kennen. Mit ihr bin ich aber nicht mehr befreundet. Auf jeden Fall bestanden unsere Treffen fast ausschließlich darin, sich zu treffen, Kiffen und Musik zu hören. Dazwischen hatten wir ab und an Alkoholexzesse. Einmal musste ich sie sogar ins Krankenhaus bringen, weil sie bewußtlos wurde. Mein Leben habe ich trotzdem irgendwie hingekriegt. Achja, Essstörungen waren auch immer wieder mal Thema. Mal mehr, mal weniger. Auch ich habe längere Phasen, wo ich nicht gekifft habe. Aber dann hatte ich mehr Probleme mit Alkohol oder Essstörungen. Trotz all dem habe ich es geschafft mein Leben einigermaßen auf die Reihe zu kriegen. Ich habe mein Studium in der Regelstudienzeit geschafft. Allerdings habe ich während der Diplomarbeit komplett durchgekifft. Hauptsächlich abends um meine grauen Zellen ruhig zu stellen und schlafen zu können. Aber manchmal auch tagsüber, um mir das Besorgen der Fachliteratur in der Bibliothek etwas zu versüßen. Mein damaliger Mitbewohner hat sich ein wenig Sorgen gemacht. Irgendwann saß ich tagsüber im Bett und hab gearbeitet als er in mein Zimmer geschaut hat. Ich hatte die Wände mit meiner Diplomarbeit tapeziert. Für mich war das damals aber eher beruhigend. ich wollte jederzeit sehen können was ich schon geschrieben hatte.
Als ich nach Berlin gezogen bin, habe ich mir regelmäßig etwas besorgt. Ich hatte nie einen festen Dealer. Und viel hatte ich mir auch nie besorgt auf einmal. Ich hatte das alles gar nicht so ernst genommen. Als ich dann aber aus meiner Therapie, die ich wegen Essstörungen und Depression gemacht habe, rausgeflogen bin, weil ich den Konsum nicht einstellen konnte, wurde mir so langsam klar, was ich da eigentlich mache. Es vergingen Monate, eine weitere gescheiterte Beziehung, bis ich mich endlich an eine Drogenberatungsstelle wendete. Bevor ich aber über die ambulante Drogenentwöhnung schreibe, nochmal zurück zur gescheiterten Beziehung.
Ich war total verliebt und wußte auf wen ich mich da einlasse. Er hatte selbst gekifft und regelmäßig MDMA und Speed konsumiert. Obwohl ich damals schon beweisen wollte, dass ich stark bin und Kiffen eine Weile nichts für mich sein sollte, habe ich Stück für Stück mehr konsumiert. Wir hatten uns ein Auto gekauft und die Regel war, dass wir bzw. ich (er musste seinen Führerschein abgeben) 2 Tage vor dem Autofahren nicht kiffen darf. Das hat leider gar nicht geklappt. Obwohl nicht nur ein Freund mal Pech hatte und den Führerschein abgeben musste, weil er einen Tag bevor er motorisiert am Straßenverkehr teilnahm, 1! Joint geraucht hatte. Irgendwann sind wir sogar mit dem Auto an den Park gefahren, wo wir dann was besorgt hatten. In diesem Park gabs damals schon regelmäßig Razzien. Zum Glück ist nichts passiert. Irgendwann stritten wir nur noch. Die Beziehung ging in die Brüche. Warum weiß ich nicht mehr. ich denke wir wollten unterschiedliches für unser Leben. Obwohl er manchmal wollte, dass ich ihm sage, er soll den Scheiß mit den Drogen lassen. ABer das konnte ich nicht. Allein schon, weil der schwache Wille am stärksten ist bei mir.
Zurück zur ambulanten Therapie: ich dachte, jetzt gehe ich es an. Aber auch da war ich wieder am hadern. Hab ich überhaupt ein Problem damit? Oder ist das jammern auf hohem Niveau? Die Gruppentherapie war das Beste. Ganz unterschiedliche Leute vom sozialen Hintergrund, aber alle sehr interessant wie ich fand. Nach 7 Monaten oder so fand ich mich von meiner Einzeltgesprächstherapeutin angegangen und hab die Therapie beendet. 2 Wochen später lernte ich einen Kiffer kennen, mit dem ich über ein halbes jahr zusammen war und konsumierte wieder regelmäßig. Ich glaube die ambulante Therapie, aber auch die Psychotherapie davor haben aber ihre Spuren in meinem Bewusstsein hinterlassen: Ich konnte einfach nicht mehr so richtig das Kiffen genießen. Ständig Schuldgefühle. Aber noch was viel schwerwiegenderes ist mir aufgefallen. ich bemerkte, das mein Partner gemeinsame Erlebnisse nicht in Erinnerung behalten konnte. Oder Dinge, die mir wichtig waren und ich sie ihm erzählte, konnte er sich nicht mehr dran erinnern. Es kriselte und auch das nahm er nicht so tragisch war als ich. Vor allem hat er eine Tochter im Teenager-Alter und kiffte auch vor ihr. Sie kiffte auch. Und wenn nicht vor seinen Augen. Mir gefiel das alles nicht. Mit ihm hatte ich ein weiteres Klotz am Bein. So leid es mir auch um seine süße Tochter tut, aber ich trennte mich. Zum Glück. Vielleicht habe ich mich mittlerweile zum Spießer entwickelt. Aber dass er Dinge anders wahrnahm als ich, fand ich ziemlich traurig.
Keine Ahnung. Jetzt habe ich ziemlich viel geschrieben und kann dir trotzdem nicht die Antwort geben, ob man kontrolliert konsumieren kann. Aber ich glaube, ich kann es nicht.
Trotz allem vermisse ich das Kiffen ab und zu. Vor allem wenn ich im Flow war. Bei der Arbeit alles gut läuft. Dieser positive Streß vielleicht auch. Dann abends, wenn alles getan ist, einen Joint. Das ist toll. Einer meiner Lieblingssprüche lautet: work hard, play hard.
Alles Gute dir.
LG,
Laboum
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