Opiat/Opioidentzug

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Shari
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.03.2016
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2016 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war opiatabhängig und habe nie Alkohol getrunken. Es schmeckt mir schlicht einfach nicht, auch kein Kuchen oder Schokolade damit, nein.

Entzogen habe ich kalt. Allein und zuhause. 10-12 Tage waren die Hölle, danach gings... Würde nie in eine Klinik wollen...
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2016 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kramen heute alle freds raus die 4monate alt sind?
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2016 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat es schon angesprochen. Einen kalten Entzug macht man eigentlich nicht mehr.

Warum sollte man sich unnötig quälen, wenn es wesentlich einfacher geht? Du musst nur einfach langsam und konsequent die Dosis reduzieren. Damit kann man eigentlich jegliche Entzugssymptome vermeiden. Natürlich dauert das so wesentlich länger und erfordert auch ein hohes Maß an Disziplin, aber diese Brechstangenmethode führt einfach nicht zum Erfolg.

Die körperlichen Symptome sind dabei nicht das Problem. Opioidgewöhnung und Toleranz hat etwas mit Konditionierung zu tun.

Dies ist der neueste progressive Ansatz in der Medizin. In ungewohnter/ unsicherer Umgebung ist die Toleranz geringer - als im gewohnten Umfeld. Man konnte in zahlreichen Studien beobachten, dass die Dosis je nach Situation angepasst werden musste.

Es ist also kein physiologisches Phänomen, da man den Körper durch langsames Ausschleichen erfolgreicher konditionieren kann, als bei einem kalten Entzug. Sprich die Toleranz wird hierdurch effektiver gesenkt. Dies ist auch meine persönliche Erfahrung.

Die Theorie, dass der Körper - nach Absetzen - weniger endogene Endorphine produziert ist inzwischen überholt. Es ist ein rein psychologisch begründet .
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2016 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, Gaucho,
eigentlich ist es so, dass der Körper noch geraume Zeit nach Beendigung des Konsums relativ zu wenig Endorphine produziert. Oder besser so: Er kann nicht so viele Endorphine produzieren, wie nötig wären, die wenigen verbliebenen Opiatrezeptoren ausreichend(!) zu stimulieren.
"Toleranz" entsteht dadurch, dass G-Protein-gekoppelte Rezeptoren dauerhaft außer Betrieb gesetzt werden, wenn sie überstimuliert werden.
Insoweit ist Sucht eine "erworbene Krankheit des Gehirns" - und dieser Anteil der Sucht ist nur mit Medikamenten behandelbar, Psychotherapie ist da so sinnvoll wie bei der Parkinson-Erkrankung.

LG

Praxx
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2016 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nein Praxx, diese Vorstellung ist inzwischen veraltet. Ich habe erst neulich ein sehr interessantes Buch gelesen, in dem es hieß, dass die Opiattoleranz eben nicht physiologisch bedingt ist.

Dieser Entschluss mag zwar sehr nahe liegend sein und auch logisch nachvollziehbar, doch ist die einfachste Annahme nicht zwangsläufig auch die richtige.

Wäre dies der Fall, so hätte es das Experiment ad absurdum geführt. Die angeblich so hoch toleranten Ratten, die ein Vielfaches der normalerweise letalen Dosis an Morphin vertrugen, sind plötzlich allesamt in einer ungewohnten- für sie beängstigenden Umgebung verstorben - an einer Überdosis.

Obwohl sie diese Dosis ja eigentlich gewohnt waren. Dieses Ergebnis lässt sich in gleicher Weise auch auf den Menschen übertragen.

Die Erklärung für die Toleranzentwicklung ist daher weitaus komplexer als es zunächst scheint und kann durch simple biochemische Abläufe zunächst nicht beantwortet werden.

An deiner Stelle würde ich ein wenig über den Zusammenhang zwischen der Konditionierungstheorie und Placebos "Kraft der Erwartung" recherchieren.
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2016 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

An einem praktischen Beispiel kann ich dir das auch so erklären: Den einen Tag merke ich kaum etwas von 90 mg DHC, während es mich den anderen Tag regelrecht umhaut.

Den einen Tag bin ich leicht entzügig, während ich an einem anderen keinerlei psychische Entzugssymptome habe.

Die Theorie einer verminderten endogen Opioidausschüttung, in Folge exogener Zufuhr derselben, lässt sich daher nicht mehr vertreten.

Jetzt müssen sich die Ärzte endlich mal die Köpfe zerbrechen Wink Nichts für ungut, aber die meisten praktischen Ärzte sind nur Meister im Auswendiglernen - so haben die ja auch das Studium gemeistert.

Wäre kreatives Potenzial gefragt gewesen, hätten diese einer Ingenieurswissenschaft beigewohnt.
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SPORTFREI
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2016 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man drauf ist hat man jeden Tag Entzugserscheinungen, ganz egal von welchen opi.

Nen bisschen Entzugserscheinungen ist so ne Sache,entweder man ist drauf oder nicht.

Und jemand der drauf ist ,ist nicht mit nen nichtdraufen vergleichbar.
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2016 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

romano hat Folgendes geschrieben:

Übrigens kenne ich keinen Opiatabhängigen, der nicht auch noch ein massives Alkoholproblem hat.


machst du witze? oder treibst du dich nur auf der offenen drogenszene rum? von denen kenne ich es auch nur polytox: genommen wird, was grad da ist...

ich persönlich bin jetzt wieder auf opiaten, seit ca. 10 jahren inzwischen. und in dieser zeit habe ich 1x bier getrunken... also mit alkohol kannst du mich jagen.
und ich bin nicht der einzige. übrigens kannst du mich auch mit heroin jagen. das zeug interessiert mich null komma null.

gaucho sagt es sicherlich extrem überspitzt. aber im kern ist was wahres dran: opiatabhängige haben ein extrem schlechtes image in unserer gesellschaft. das liegt einfach daran, dass opiatsucht und heroinsucht über jahrzehnte gleichgesetzt worden sind und heroin als droge ist extrem verteufelt worden.
in neuerer zeit wird heroin als "teufelsdroge" ja von crystal meth abgelöst...
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2016 04:02    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist für mich eigentlich genau umgekehrt. Methamphetamin ist das pure Böse - ein Teufel.

Ich durfte in die hässliche Fratze dieser Droge blicken und sie hat mich schreckliche Dinge tun lassen, die ich normalerweise niemals getan hätte. Jedenfalls war ich in dem Moment ihrer Wirkung nicht "ich selbst" und kam mir wie von Dämonen besessen vor. Krankhafte Fetische, Masturbationsmarathon bis zur totalen Erschöpfung sind nur ein kleiner Ausschnitt.

Die Opiate (kein Heroin) kamen mir dagegen wie ein regelrechtes Gottesgeschenk vor. Nur mit ihnen habe ich die Wahrheit erkannt und begriffen, welche Dinge schlecht für mich sind. Nur unter ihrem Einfluss war es überhaupt möglich über diese negativen Dinge hinwegzukommen.

Sie helfen mir das Richtige zu tun und auch ein besserer Mensch zu sein. Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann und zugleich geduldiger sowie zufriedener mit mir und meiner Umwelt zu sein.

In gewisser Weise bin ich abhängig von ihnen, jedoch nicht körperlich. Ich betone aber, dass ich prinzipiell keinen Alkohol anrühre, da ich diesen verabscheue.

Die Benzos, Amphetamine und Dissoziativa haben mich einige Zeit lang meiner Fähigkeit klar zu denken beraubt. Auch noch viele Monate nach ihren Konsum fühlte ich mich geistig und in meiner Ausdrucksweise leicht eingeschränkt. Doch seitdem ich von diesen abgelassen habe, geht es wieder steil bergauf.
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Django.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2016 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du Kohle hast, gibts private Kliniken mit Einzelzimmer, Sauna, Essen ans Bett usw;...da hams die suechtigen Rockstars besser! (und kriegen wahrscheinlich von der Schwester noch einen geblasen Laughing )

in DE gibt es klinikbewertungen.de
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2016 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

Django. hat Folgendes geschrieben:
Wenn du Kohle hast, gibts private Kliniken mit Einzelzimmer, Sauna, Essen ans Bett usw;...da hams die suechtigen Rockstars besser! (und kriegen wahrscheinlich von der Schwester noch einen geblasen Laughing )

in DE gibt es klinikbewertungen.de
,

Früher hat da eine private Zusatzversicherung gerreicht.
Meine erste ´Entgiftung´hatte ich auf einer z.T. privaten internistischen Station eines normalen, schönen Krankenhauses.
Tageszeitung und O Saft zum Frühstück, Pola und Medis wie ich wollte, wollte aber fast nie, da ich jeden Mittag einen Entspannungspaziergang zum D meines Vertrauens gemacht habe oder er zum Kaffee kam. Abends in der gemütlichen Raucherecke - ja, damals durfte man im Krankenhaus noch rauchen - mit Pizza, Vino und netter Gesellschaft gelacht. Ärger gabs nur, wenns trotz offenem Fenster etwas zu süsslich roch Rolling Eyes
6 schöne, überflüssige Wochen, dann aber 10 Tage kalt, da der Therapieplatz feststand.

LG N
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2016 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Django. hat Folgendes geschrieben:
Wenn du Kohle hast, gibts private Kliniken mit Einzelzimmer, Sauna, Essen ans Bett usw;...da hams die suechtigen Rockstars besser! (und kriegen wahrscheinlich von der Schwester noch einen geblasen Laughing )

in DE gibt es klinikbewertungen.de
,

Früher hat da eine private Zusatzversicherung gerreicht.
Meine erste ´Entgiftung´hatte ich auf einer z.T. privaten internistischen Station eines normalen, schönen Krankenhauses.
Tageszeitung und O Saft zum Frühstück, Pola und Medis wie ich wollte, wollte aber fast nie, da ich jeden Mittag einen Entspannungspaziergang zum D meines Vertrauens gemacht habe oder er zum Kaffee kam. Abends in der gemütlichen Raucherecke - ja, damals durfte man im Krankenhaus noch rauchen - mit Pizza, Vino und netter Gesellschaft gelacht. Ärger gabs nur, wenns trotz offenem Fenster etwas zu süsslich roch Rolling Eyes
6 schöne, überflüssige Wochen, dann aber 10 Tage kalt, da der Therapieplatz feststand.

LG N


Krass, klingt ja echt nach Luxushotel, v.a. dass Ausgang und Vino erlaubt war Shocked


Ich kenn nur so Loecher mit Knastatmosphaere...
LG, Django
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2016 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Django. hat Folgendes geschrieben:


Ich kenn nur so Loecher mit Knastatmosphaere...
LG, Django


Hi Django,

ja kenne ich auch, habe danach noch 3 Entgiftungen genossen:
Herne Geschlossene: übelster Frass, dreckig, ständiger latenter Geruch nach Pisse, jede Menge Pseikos mit echten Problemen, aber auch eine Frau , die von tgl. 1 Mirtazepin entzogen hat (?), alte Menschen, die von ihrer Familie ein paar Tage untergebracht wurden, weil es war Weihnachten... also die richtige Umgebung fürn kalten Entzug

oder Hagen Elsey:
da sollte man ständig putzen ... mit Ankunft des Affen bin ich da sofort verschwunden

oder Geschlossene München Haar:
zwangsweise, mit Bewachung im Zimmer, bis der U-Richter am Folgetag kam

... man macht schon spezielle Erfahrungen in einem Junkyleben Very Happy

LG N
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Django.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2016 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Django. hat Folgendes geschrieben:


Ich kenn nur so Loecher mit Knastatmosphaere...
LG, Django


Hi Django,

ja kenne ich auch, habe danach noch 3 Entgiftungen genossen:
Herne Geschlossene: übelster Frass, dreckig, ständiger latenter Geruch nach Pisse, jede Menge Pseikos mit echten Problemen, aber auch eine Frau , die von tgl. 1 Mirtazepin entzogen hat (?), alte Menschen, die von ihrer Familie ein paar Tage untergebracht wurden, weil es war Weihnachten... also die richtige Umgebung fürn kalten Entzug


Hi Nebu,

Opis hab ich immer selber zuhaus gemacht, aber war halt wegen Alk u Benzos entgiften----als Polytoxer kein Ausgang, man hockt den ganzen Tag im Raucherzimmer, in dem man die Luft in Wuerfel schneiden kann, da bin ich echt zum Kettenraucher geworden;Wink

War mal mit einem HPPDler aufm Zimmer, der total haengengeblieben war---hat staendig mit irgendwelchen "Geistern" geredet und gekaempft Shocked--v.a. nachts ---das war auch ne nette Umgebung zum Entziehen! Very Happy

Haar muss uebel sein, nachdem was ich gehoert hab!

Ja, hast Recht, da macht man schon interessante Erfahrungen Very Happy

LG, Django
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2016 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

PS:

@Nebu
Fetten Respekt fuers Cleansein, dass wollt ich dir noch sagen, nachdem ich deine Geschichte gelesen habe!

LG, Django
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