Maßregelvollzug § 64

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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 5. Jul 2016 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das sind ja schlimme Urteile, die ihr über den Maßregelvollzug habt.

Ich sehe das eine große Chance, für jemanden, der statt eines Knastaufenthalts eine Langzeittherapie machen darf, mit anschließender Betreuung zur Wiedereingliederung in einen Beruf, Möglichkeit dort einen Beruf auszuüben, therapeutische Betreuung, Einzelzimmer...
Leute von § 63 sind strickt getrennt.

Ich kenne natürlich nicht eure Horrorforenziken von denen ihr hier schreibt, es ist trotzdem eine Möglichkeit für jemandem, der aus dem Dreck raus will, eine gute sogar und sie kostet nichts. Das machen meist nur die Leute, die auch Interesse haben, sonst fliegen sie sowieso raus und müssen zurück in den Knast, manche gehen freiwillig zurück, da der Knastaufenthalt in der Regel kürzer ist als der Maßregelvollzug mit allem drum und dran dauert.

Es kommt eben immer darauf an, was der Mensch anpeilt und deshalb fragte ich Salva welches Ziel ihr Sohn hat.
Hat er nämlich keins und es ist ihm sowieso wurscht und er hofft, dass es schnell rum geht, dann ist der Knast die bessere Variante.

Soltau
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 5. Jul 2016 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

jo aber nur aufm papier, soltau, die realität sieht da aber deutlich anders aus!
ich kenne direkt 2 leute persönlich, die wieder zurück in den knast sind und da erstmal durchgeatmet haben.
auf so ner 64er station wirst du noch schlechter behandelt, als wie man es als knacki und junkie sowieso schon gewohnt ist und dann ist n 64er auch nicht viel anders als knast, eben nur, dass du dich an NOCH MEHR REGELN halten musst und die strafen bei fehlverhalten NOCH DRASTISCHER sind!
und einzelzimmer sind auch heute noch die ausnahme von der regel, die da heisst=> wenigstens 2 mann turm, mit pech 4 oder 6 mann! steht zwar iwo in der vollzugsordnung(jawoll!) das die gefangenen nach möglichkeit einzeln unterzubringen sind aber die möglichkeiten sind immer stark begrenzt und natürlich will jeder n einmann turm!
auch das mit der ausbildung ist pure illusion, von wegen jeder kann, wenn er will! da gibbet x und neunzig vorschriften und am ende musst du dann auch ungefähr so lange sitzen, wie die ausbildung dauert!

ich kann nachvollziehen, dass menschen, die damit noch nie selbst in kontakt gekommen sind, denken, dass knast und/oder der 64'er ne tolle möglichkeit sind und alles easy ist, weil, dass wird ja auch in der öffentlichkeit propagiert, nur sieht die realität leider ganz anders aus und von den tollen sachen, die man da angeblich machen kann, bleibt am ende kaum was über, wenn überhaupt iwas!

graham
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 5. Jul 2016 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

graham, woher kommst du zu deinem Wissen?

Ich kenne einen Freund, der das vor 7 Jahren gemacht hat und sehr gute Erfahrungen hatte, wie ich schrieb, Einzelzimmer, gutes Essen, Patienten konnten selbst kochen und backen bei Interesse, Sportmöglichkeiten öfter die Woche, Krafttraining... er konnte sein Ziel dort erreichen.

Ich kenne auch jemanden, der dort arbeitet.

Ich kenne diese einzige psychatrische Klinik mit Forenzik und gehe doch davon aus, dass die Gesetze in Deutschland dieselben sind. Mehr weiß ich darüber nicht, es handelt sich hier um das Bundesland Bayern.

Evtl. gibt es Unterschiede, wie es wahrscheinlich auch Unterschiede mit Gefängnissen gibt, ich war weder hier noch dort, somit habe ich keine persönliche Erfahrung, der des Freundes glaube ich, ich war auch einige Male zu Besuch da, ich fand es modern und gemütlich, angenehm, auch nettes Personal, Sozialtherapeuten. Natürlich gibt es jeden Tag einen Ablauf, außer am Wochenende nicht und diesem Ablauf muss sich angepasst werden... - ich finde es eine gute Möglichkeit zu entziehen und zur Therapie und noch dazu anstatt einer Haftstrafe, wo man nur die Zeit vergaukelt.

Soltau
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 5. Jul 2016 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

hab ich doch geschrieben, ich kenne 2 ppl persönlich aber du kriegst ja auch mit, wie hier die erfahrungswerte und/oder das hören-sagen erlebte über den 64'er ist und da stellt sich eher die frage, ob dein freund wirklich in so einer einrichtung war oder ob das nicht doch was anderes war?!
ich weiß ganz sicher, dass in hh und s-h, die einrichtungen für zwangsmaßnahmen keine netten orte sind! wie das darüberhinaus ist, weiß ich nicht aber warum sollte das iwo anders in deutschland großartig vom hiesigen status quo abweichen?!

graham
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 5. Jul 2016 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

graham, die Einrichtung war angenehm, ich habe ihn öfter dort besucht, für ihn hats gepasst und er hatte Erfolg mit dem Entzug und ich denke, das ist es, was zählt.

Ich glaube es liegt an einem selbst, welches Ziel.man anpeilt und dann kann es eine gute Zeit sein, zumindest erfolgversprechender als der Knast, wo man nichts erreicht.

Soltau
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Jul 2016 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Graham,
du kennst also zwei Leute, die es im Maßregelvollzug versemmelt haben und in den Knast zurück mussten!
Du musst dafür schon therapiefähig und -willig sein, wer nicht mitmacht, fliegt!
Natürlich sind in forensischen Kliniken auch Sexualtäter, Mörder und sonstige Soziopathen - aber die findest du im Knast praktisch nur...
In der Forensik hat das Zimmer wenigstens eine eigene Nasszelle und Einschluss ist nur während der Schlafenszeit, Ausbildungsangebote und Therapie sind Vorschrift, auch frühe Verselbständigung, Unterkunft in Außenwohngruppen etc pp...
Da sind mehr Sozialarbeiter und Psychologen als Wachpersonal...
Wer lieber im Knast bleiben will, kann das gern tun - einfach erklären, dass man keine Therapie machen will, und schon hat sich das... wer es so mag, kein Problem

LG

Praxx
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:

Ich sehe das eine große Chance, für jemanden, der statt eines Knastaufenthalts eine Langzeittherapie machen darf, mit anschließender Betreuung zur Wiedereingliederung in einen Beruf, Möglichkeit dort einen Beruf auszuüben, therapeutische Betreuung, Einzelzimmer...
Leute von § 63 sind strickt getrennt.


Soltau




hi Soltau,
das klingt ja wie ein Erholungsheim für Senioren und nicht nach einer Zwangsunterbringung nach § 64.Kann ja sein das bei euch die Uhren in Bayern anders ticken wie z.b. in NRW.
Muss da graham eigentlich beipflichten in dem was er geschrieben hat,so sieht es in der Regel aus! Spreche da aus eigenen Erfahrungen!
Als ich ca Mitte 20 war und im PG (Polizeigewahrsam)sahs brachte mein Anwalt bei dem Haftrichter für mich den § 126a StGB (Einstweilige Unterbringung) durch.Ich war nicht haftfähig und schob einen mörderischen Entzug,hatte in ein paar Wochen eine ganze Apotheke verballert und das im wörtlichen Sinne.Also brauchte ich nicht in U-Haft sondern wurde direkt vom PG mit dem RTW ins hiesige LKA gebracht-D'dorf Grafenberg-!
Dort kam ich in einem geschlossenen Haus in dem eben die Leute mit richterlichen Einweisungen waren,wie § 64 und § § 63 .Den Entzug machte ich dann auf der geschlossenen Station!
ich habe ca 3 Monate dort verbracht bis zur Verhandlung und kam dann zum Glück mit Therapieauflage auf Bewährung raus,soweit dazu.
Was ich dort erlebt habe will ich jetzt nicht im Einzelnen schildern würde zu langwierig werden ,aber ich kann dir sagen das dort nichts mit strikter Trennung von § 64 und § 63 war,alle in dem gleiche Haus!Die 64'ziger haben sich mal überhaupt nichts erlaubt,da immer die Angst im Nacken wieder einfahren zu müssen,schön sich immer an die Regeln gehalten und bloß keinen Fehltritt.Die meisten sind aber wieder freiwillig in den Knast zurück gegangen weil es dort nicht zum aushalten war.Zuviele Vorschriften und Regeln!
Klar gab es dort Töpfergruppen,Mal und Bastelgruppen aber berufliche Wiedereingliederungen wie du sie geschildert hast-weit gefehlt!
Und na klar kam man dort mit § 63'ziger "Patienten" zusammen,denn in der Regel waren diese Typen schon zig Jahre wenn nicht Jahrzehnte dort und was meinst du wer z.b. in der Patienten-
Cafeteria hinter der Theke stand und dich bedient hat,bestimmt kein Pflegepersonal.
könnte dir noch viele negative Beispiele aufzählen aber wie gesagt jetzt hier zu langwierig!
Ein guter Bekannter von mir war auf 64'ziger in der LVR-Klinik Bedburg-Hau,sie gehört zu den größten Kliniken in Nordrhein-Westfalen,war ihn dort mal besuchen und die Zustände waren dort nicht viel anders wie in D'dorf-Grafenberg. Er wurde dann in die
die LVR-Klinik Langenfeld verlegt und dort wurde es einen Tick besser .
Wie gesagt vielleicht sieht es bei dir in Bayern mit LVR-Klinik besser aus!



so long
mikel
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

So wie es in den Gesetzestexten steht, klingt §64 ja geradezu himmlisch. Der Haken an der Sache ist der, daß Anspruch und Wirklichkeit so weit voneinander entfernt sind, daß man gar nicht erkennen kann, daß sie ursprünglich eins waren bzw sein sollten.
Therapeuten und Sozialarbeiter statt Justizwachter, na toll. Klingt "gut", hier ist der Haken aber der, daß bei weitem nicht nur mir die meisten Justizwachebeamten lieber sind als die meisten der sogenannten Therapeuten und Sozialarbeiter.
Kann irgendjemand sagen, er war in solch einem Maßnahmenvollzug und wurde nicht sadistelt ? Wohl kaum.
Selbst war ich noch nie Insaße in solch einer Anstalt, aber ich habe viele, viele Leute besucht und korrespondiere auch aktuell mit welchen, die dort weichgekocht werden sollen.
Ist es Zufall, daß alle, ausnahmslos alle die selben Sachen berichten ? Nämlich daß sie ständig massiv unter Druck gesetzt werden, daß sie richtiggehend sadistelt werden. Gehirnwäsche ist das Ziel !
Die "alte" Persönlichkeit zu zertrümmern und nach den Vorstellungen des "Therapeuten" neu aufzubauen, mit anderen Worten. Das übernehmen großteils Leute, die ihr Leben selbst nicht im Griff haben !
Ich habe mit solchen Leuten über Jahre eine Art Supervision gemacht. Da tun sich Abgründe auf, so viel Unreife ist nicht alltäglich. Und genau die wollen Anderen sagen, wo's lang geht ... Nicht wenige davon hängen selbst - an Benzos hauptsächlich, die sie genaugenommen am Arbeitsplatz STEHLEN ...
Das Ganze erinnert an die Zeiten der Elektroschocks, mit welchen man das Selbe bezwecken wollte. Waren es 80% oder 90% der Patienten, die Selbstmordversuche bzw vollendeten Suizid gemacht haben nach der Behandlung ?
Gott spielen zu wollen, das ist kein Spiel, nicht für die Betroffenen ! Aber genau das wird in den diversen Anstalten immer wieder versucht.
Klar gibt es Ausnahmen, wirklich bemühte Sozialarbeiter und Therapeuten. Aber wer das Geschehen über längere Zeit verfolgt, der stellt schnell fest, daß die Guten sich entweder bald anpassen oder aber die Flucht ergreifen und einen anderen Job suchen.
Was mittel- und langfristig bleibt, sind die, denen der Insaße völlig egal ist.
Die Trennung zwischen §63 und §64 ist übrigens nur auf dem Papier zu finden. Ja, man steckt sie nicht zusammen in ein "Zimmer", aber wenn eine Gebäudeseite für §64 gedacht ist, die andere für §63, daß die "Gruppen" also nicht Tür an Tür, aber gegenüber untergebracht sind, das ist Augenauswischerei. Dazu kommt, daß dann plötzlich ein leeres Zimmer in der Reihe der 64er von einem 63er besetzt wird, weil kein anderes frei ist. Wer glaubt, daß das geändert wird, sobald es möglich wäre ? Wohl niemand und damit haben all jene, die das anzweifeln 100 Punkte von 100 möglichen.
Cheers
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hätte ich sie beinahe vergessen, die Speichellecker und Arschkraller, die es überall gibt.
Die werden sich zum Thema der Stimme enthalten oder sich in Lobeshymnen ergehen. Messdiener zB gehören zu einem hohen Prozentsatz zu dieser Kategorie. All jene, denen man ein Stückerl "Macht" und Vorteile gibt und die dafür ihre Kollegen bespitzeln, erpressen und so weiter und so fort ...
Im Knast ist's genauso, man kennt es sogar aus den KZs - die "capos" waren schlimmer, als das Wachpersonal von der SS ... Daran hat sich nichts geändert.
Cheers
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rock,

hast du jetzt Supervision gemacht oder nicht? "Eine Art Supervision" ist wie "ein bisschen schwanger"!
In den Maßregelvollzug nach §64 kommst du nur, wenn zumindest Aussicht darauf besteht, das das Ziel der Maßregel erreicht werden kann.
Warum bleiben deine Kontaktpersonen denn im Maßregelvollzug, wenn es da so schrecklich ist? Weil es da schlimmer ist als im Knast? Bestimmt nicht!
Die können jederzeit sagen "sch... Therapie, ich mag nicht mehr" - und schon dürfen sie zurück in die heissgeliebte JVA!
Natürlich ist eine forensische Klinik kein All-Inclusive-Hotel mit Wellnessabteilung. Und wenn ich mich dort benehme wie im Knast, erlebe ich das ganze auch wie einen Knast.

LG

Praxx
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Dann gibt es eben unterschiedliche Erfahrungen und es ist natürlich klar, dass ein Maßregelvollzug kein Zuckerschlecken ist, ist ja auch keiner da zum Urlaub mnachen, jedoch eine Chance, für Menschen die den Willen haben ihr Leben zu verändern.

Dass Therapeuten eine Gehirnwäsche fabrizieren kann ich mir nicht vorstellen, sie unterstützen zur Selbsthilfe. Mag sein, dass mal zwischendrin ein Knallkopf dabei ist, im Gesamten dürfte das nicht möglich sein. Es gibt Ärzte, Pflegepersonal, Sicherheitskräfte, Sozialpädagogen... viele Ansprechpartner für den Patienten.

Der Maßregelvollzug findet meiner Meinung nach in einer Forensichen Psychatrie statt, ein Hochsicherheitstrakt, wo die unterschiedlichen §en getrennt untergebracht sind und alles nur durch Schleusen durchgängig ist, da kann keiner einfach mal einen Besuch in § 63 machen.

Das habe ich erfahren bzw. gehört von einem Freund, den ich des öfteren dort besucht habe.

Soltau
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hallo Rock,

hast du jetzt Supervision gemacht oder nicht? "Eine Art Supervision" ist wie "ein bisschen schwanger"!


Typisch Arzt ...
Eigentlich bin ich nicht für Supervision ausgebildet, de facto war's aber Supervision. Allerdings hat einer der damals bekanntesten Psychiater (gestorben, sonst dürfte ich's nicht einmal erwähnen) mich "entdeckt" (seine Wortwahl), kam selbst etliche Male und hat mir so viele Leute geschickt, daß ich das ohne Weiteres als Hauptberuf machen hätte können. Zufrieden ?
Wenn Du herkommst, dann zeige ich Dir gerne einige Dinge, die Dich überzeugen.
Unter den Leuten waren welche aus allen Richtungen, auch Polizei und Justiz waren vertreten.
Aber Du und Soltau, Ihr wißt ja alles vieeel besser. Ihr ward ja selbst schon überall und habt es mit eigenen Augen gesehen - wie Soltau, der EINEN kennt, der in einer Anstalt war ...
Ich poste nur, wenn ich etwas mit eigenen Augen gesehen habe, wenn ich etwas wirklich weiß und nicht aus irgendwelchen Gesetzestexten, die das Papier nicht wert sind, auf welchen sie geschrieben sind.
Weißt Du Praxx, Du wirst von Deinen Patienten wie jeder andere Substi-Doc von früh bis spät angelogen. Klar, denn für die Meisten bist Du auf der "anderen Seite" und Du bist jemand, bei dem was zu holen ist.
Es macht einen Riesenunterschied, die Dinge aus eigener Anschauung zu kennen. Du hast den Vorteil Deines (vermutlich) Dr.med. vor dem Namen, ich habe den Vorteil, daß ich die Dinge aus der gelebten Realität kenne UND auf Grund einer sehr breit gefächerten Ausbildung zuordne.
Klar wirst Du im Laufe der Zeit Deine Erfahrungen gemacht haben. Aber zu wissen, daß man angelogen wird, sagt noch nicht, daß man die Wahrheit kennt, die der Patient Dir sicher nicht auf die Nase bindet.
Der Psychiater, von dem ich oben sprach, der hat das erkannt und der hat mir gleich geraten, NIEMALS das Wort Diagnose in den Mund zu nehmen, ebenso wie Supervision und einige andere Begriffe. "Du weißt nicht einmal, wer Dir Probleme bereitest, aber Du bekommst welche, wenn Du nicht aufpaßt. Die Docs wachen eifersüchtigst über ihre Pfründe, auch wenn sie oft genug nicht in der Lage sind, Ihre Pflicht zu tun."
An den letzten Satz kann ich mich noch gut erinnern, sehr gut.
Also war ich so etwas wie ein Supervisor, ob's Dir paßt oder nicht. Und ich komme gut damit zurecht, mir ist's wirklich egal, was Du dazu sagst. Nicht böse gemeint, nur die Beschreibung der Realität. Aktuell habe ich übrigens noch zwei oder drei Kontakte aus dieser Zeit. Das sind mittlerweile Freunde, mit welchen ich ganz offen reden kann - auch Ausdrücke verwendend, die sonst gaga wären.

Und, Soltau, Dein Glaube in Ehren, ich wünsche Dir von Herzen, daß Du nie eine gegenteilige Erfahrung machst - wenn Du mal §64 machst, dann wird die kaum abzuwenden sein.
Und daß der Maßnahmenvollzug DEINER MEINUNG nach in der forensischen Psychiatrie in einem Hochsicherheitstrakt stattfindet, das zeigt, wie ahnungslos Du bist. Oder hast Du das bloß aus Widerspruchsgeist geschrieben ?
Da lachen nämlich die Hühner !
Die vielen Ansprechpartner, die Du erwähnst, sind für die meisten eine Qual, weil man eben auf jedes Wort achten muß, das man sagt - WEIL es von den "vielen" Beteiligten völlig unterschiedlich bewertet wird.
Oh Mann, was für Träumer es gibt.

Mensch, Praxx, ich war bestimmt immer wieder kontroversieller Meinung mit Dir, trotzdem habe ich Dich irgendwo geschätzt, weil ich wohl weiß, wie schwer Du's hast und weil ich trotz allem glaube, Du bist noch einer von den Besseren.
Aber Dein Glaube an Geschriebenes ist schon grenzwertig. Gerade Du solltest wissen, daß Anspruch und Realität weit, weit auseinanderklaffen.
Und das mit der "heißgeliebten JVA" disqualifiziert Dich zur Gänze. Das ist ein Killerargument, richtig schön von oben herab eingeworfen. Du bist nichts Besseres, Praxx ! Du solltest es eigentlich auch nicht nötig haben, so zu argumentieren. Aber allem Anschein nach kannst Du Dir manchmal nicht anders helfen, denn es gab schon mehrere Kommentare von Dir, die Du aus dem tiefsten Keller geholt, ins oberste Stockwerk gebracht und von dort hochnäsig abgeworfen hast. Denk' mal darüber nach !
Cheers
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:
Der Maßregelvollzug findet meiner Meinung nach in einer Forensichen Psychatrie statt, ein Hochsicherheitstrakt, wo die unterschiedlichen §en getrennt untergebracht sind und alles nur durch Schleusen durchgängig ist, da kann keiner einfach mal einen Besuch in § 63 machen.

Das habe ich erfahren bzw. gehört von einem Freund, den ich des öfteren dort besucht habe.

Soltau



Soltau-hast du eigentlich meinen Post gelesen?!
Ich glaube nicht,denn sonst würdest du nicht so einen Sch... von dir geben!


so Long
mikel
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hallo Rock,

hast du jetzt Supervision gemacht oder nicht? "Eine Art Supervision" ist wie "ein bisschen schwanger"!
In den Maßregelvollzug nach §64 kommst du nur, wenn zumindest Aussicht darauf besteht, das das Ziel der Maßregel erreicht werden kann.
Warum bleiben deine Kontaktpersonen denn im Maßregelvollzug, wenn es da so schrecklich ist? Weil es da schlimmer ist als im Knast? Bestimmt nicht!
Die können jederzeit sagen "sch... Therapie, ich mag nicht mehr" - und schon dürfen sie zurück in die heissgeliebte JVA!
Natürlich ist eine forensische Klinik kein All-Inclusive-Hotel mit Wellnessabteilung. Und wenn ich mich dort benehme wie im Knast, erlebe ich das ganze auch wie einen Knast.

LG

Praxx


praxx, wenn man die definition von supervision liest, erübrigt sich deine frage. warum also stellst du sie?!
du bist n schönes beispiel für jemanden, der theoretisch bestens bescheid weiß, von der praxis in einigen dingen jedoch weit entfernt ist!
natürlich können die patienten wieder zurück in den knast, ich kann ja auch einfach mit shore aufhören! ...
vielleicht heisst es "gehen sie hier, sehen sie ihre frau/kinder/eltern /(hier kann man fast alles einsetzen!)nie wieder oder "gehen sie hier, verlängert sich ihre haftstrafe um x!" etc.. muss ja alles nicht zutreffen aber es wird nachweislich damit gedroht!
als ich wegen meiner erwerbsunfähigkeitsrente zum doc sollte, war ich erst bei ner ärztin und im gespräch mit ihr kam raus, dass sie in schleswig auf station 6(closed) war und ihrer meinung nach, war oder ist schleswig, dass beste, was einem junkie passieren kann! wer schonmal in schleswig station 6 war, weiß, dass das nun so rein gar nicht der realität entspricht und ich würde sogar behaupten, dass schleswig, zumindest hier im norden, so ziemlich das schlimmste ist, was man sich als junkie antun kann!
und ich denke mal, hier gestaltet sich das ähnlich, was ja ansich nicht schlimm ist, denn nur verschiedene sichtweisen führen am ende zu einem fortschritt aber dass schlimme daran ist, dass die sichtweise der patienten dann als "nicht würdig" betrachtet werden und somit gibt es auch da keinen fortschritt, weil die ärzte das alles super finden und die patienten, ja, die haben eben immer was zu nörgeln!
in schleswig wurde nachweislich gelogen, um patienten doof dastehen zu lassen und das ist kein einzelfall gewesen! die sind da so arrogant, abweisend und unfreundlich, dass man sich fragt, warum die diesen beruf gewählt haben und ich glaube, dass ist auch mit des pudels kern => als arzt oder pfleger wird man nicht an den gleichen kriterien gemessen, wie es bei anderen berufen der fall ist und wäre es so, dann würde sich deren meist unterirdisches verhalten wohl drastisch ändern..., müssen!

graham
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Jul 2016 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Jeder macht seine eigene Erfahrungen und das Leben läuft oftmals so ab, wie man es betrachten mag. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Ich habe noch keine schlechte Erfahrung mit Therapeuten gemacht, klar, manche passen nicht, weil man sich unsympathisch ist, dann passt der nächste. Therapie bedeutet in erster Linie Eigenarbeit mit Unterstützung; der Therapeut allein kann nichts ausrichten.

§ 64 Maßregelvollzug bedeutet auch die eigene Verantwortung zu übernehmen, dann wird die Zeit dort bestmöglichst zu gestalten sein. Es gibt genügend Ansprechpartner, dass es für einen Patienten immer auch eine Gelgenheit zur Besprechung von Problemen gibt.

Zitat:
Und daß der Maßnahmenvollzug DEINER MEINUNG nach in der forensischen Psychiatrie in einem Hochsicherheitstrakt stattfindet, das zeigt, wie ahnungslos Du bist.


In Ansbach (Bayern) ist die Forenzik im BKH ein Hochsicherheittrackt, es wird alles durch Kameras überwacht und die einzelnen Stationen § 64 und § 63 und was es sonst noch geben mag sind strickt getrennt nur über Schleusen begehbar, die immer abgesperrt sind und nur vom Personal geöffnet werden können. Es gibt etliches an Sport und Therapieprogramm. Wenn der Patient nicht mitarbeitet gibts Konsequenzen. So hat jeder die Wahl, wems nicht passt kann zurück in den Knast. Vielen gefällts dort den Umständen entsprechend, sind eben diejenigen, die eine Wende in ihr Leben rein bringen wollen.

Wie es natürlich in Schleswig oder NRW in den Forenziken aussieht weiß ich nicht, vielleicht haben die Leute dort weniger Niveau, Kompetenz und Intelligenz, nachdem was ihr beide hier an gruseligen Geschichten schreibt Mr. Green

Soltau
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