Alkohol-Angstzustände-Epilepsie

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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 7. Aug 2016 21:57    Titel: Alkohol-Angstzustände-Epilepsie Antworten mit Zitat

hallo alle miteinander,

habe mich hier endlich angemeldet, um nach Austausch zu suchen.

Meine Story ist etwas komplex, aber ich weiss echt nicht mehr weiter...

Zu meiner Person - ich bin 32 und weiblich...

schon im frühen Jugendalter wurde bei mir Epilepsie festgestellt oder auch nicht..es war ein Ärztehopping... nie kam bei den Hirnstrommessungen , was raus...bis ich 2007 letztendlich ins Schlaflabor kam und die Epi feststand.

Es waren bzw sind bis heute keine großen Anfälle- ich würde es eher als dauerhafte Muskelverkrampfung sehen - die auch mit 5 verschiedenen Medikamenten nicht verschwanden. War bei 5 Neurologen- auch mal stationär alles durch gecheckt... einer meinte es könnte eine Angststörung sein (daraufhin alle möglichen Angsthemmer und Psychopax bekommen) Shocked

Kein einziges Medikament hilft mir AUSSER : ALKOHOL!

Ich muss bevor ich das Haus verlasse schon 1-2 piccolo trinken , sonst kann ich kein Geschäft betreten.Wenn ich Leute treffe, trinke ich zu Hause schon vor. und dann beim Treffen MIT ihnen!
Würde ich das nicht tun , würde ich schweissgebadet, zitternd und zuckend irgendwo am Stuhl rumrutschen...
Confused Confused Confused
Aber es kann doch nicht sein , dass Alkohol das einzige Mittel ist , das mein Leben erträglich macht...

Ich trinke jeden Tag...mal mehr , mal weniger...oft auch heimlich unterwegs am Wc... denke mein Körper hat sich daran gewöhnt und muss am Spiegel bleiben.

Ein paar große Exzesse mit Filmrissen hatte ich in der Vergangenheit- aber das ist vorbei. Habe danach 2 ganze Monate mal kein alkohol getrunken , aber es war furchtbar...ich stand zitternd in Supermärkten und mied meine Freunde , Familie ...ALLES! So fing ich wieder an, aber eben weniger und keine harten sachen mehr.

Es geht bei mir nicht darum , dass ich nicht aufhören will, sondern denke, dass ich ohne ALK nicht funktionieren kann, weil ich mich sonst nicht mehr aus dem Haus traue und eigentlich nicht weiss, was die Ursache für das Trinken ist...

Kann das ja einem Arzt nicht so hinknallen.

wollte wissen, ob es hier noch Leute gibt, welche aufgrund von Angst trinken oder kommt die Angst vom trinken? Oder sind es doch epi-Anfälle...

Vielen Dank erst mal fürs Lesen.
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Aug 2016 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

ein rechtes Durcheinander ist das da bei dir...
Deine "Epilepsie" scheint eine ganz simple "schlafgebundene Epilepsie" zu sein, bei der die Anfälle nur im Schlaf bzw beim Aufwachen auftreten, aber praktisch nie tagsüber. Dafür spricht, dass die Diagnose erst im Schlaflabor festgestellt wurde.

Deine Anfälle bei Tag sind dann am ehesten "psychomotorische Anfälle" - und bei denen helfen Antiepilaptika grundsätzlih nicht

Deine Panikanfälle mit Agoraphobie, die du mit dem Alkoholkonsum behandelst, haben mit der Epilepsie nichts zu tun.

Du solltest einmal das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Pof. Olivier Ameisen lesen - du wirst dich wiederfinden.

LG

Praxx
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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

HI PRAXX,

danke für die Antwort..ja es waren nur schlafgebundene Anfälle (grosse), welche unter Medikation mit KEPPRA komplett verschwunden sind...

...doch die "ZUSTÄNDE" tagsüber blieben mir erhalten- es wundert mich , dass ich mein Studium beenden konnten...zum Schluss trank ich schon , bevor ich einen Hörsaal betrat! Shocked Confused

Zudem kommt, dass mein aktueller Neurologe selbst im dunklen tappt und meint mein EEG sei nicht aussagekräftig , da ich auf Diazepam 5 mg pro Tag bin und diese Substanz jedes EEG verfälscht... hier liegt die nächste Problematik- AUSCHLEICHEN VON DIAZEPAM und wieder ANGST davor (Entzugsanfälle) . Er weiss selber nicht, ob es sich um Anfälle handelt oder EPI... das vom Alkohol weiss er nicht! KAnn ich ihm das so hinknallen , dass ich nur entspannt bin , wenn ich trinke? Der weist mich doch ein?

DANKE.ich bin über BACLOFEN gestolpert nach langen Recherchen und das Buch ist bestellt... hast du oder sonst jemand persönlich Erfahrung damit? ich habe wieder ANGST vor eventuellen Nebenwirkungen?

noch eine Frage:
Hat jmd Erfahrung mit CBD - Tropfen oder ist das nur HUMBUG?

LG, Honeygirl
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Baclofen wäre da ein guter Tipp - aber leider ist Baclofen bei Epilepsien grundsätzlich kontraindiziert, darf also bei Epileptikern leider überhaupt nicht angewendet werden (zumindest nach heutigem Kenntnisstand).

Ob das auch für gut eingestellte Epilepsien gilt, weiß ich nicht. Ab dem 3. September sind wir schlauer, da werden die Ergebnisse der großen Baclofenstudien in Berlin endlich öffentlich vorgestellt.

LG

Praxx
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne dein Problem natürlich nicht genau honey, doch ich weiß von meiner Trinkerzeit, dass ich auch ohne Alkohol Ängste, Panik und Unsicherheit in mir wahr genommen habe, das war am nächsten Tag, nach den Saufgelagen, obwohl ich mich schon immer in Grenzen gewahrt hatte, ohne Filmrisse.

Seit ich nur noch selten trinke, habe ich keine Ängste und keine Panik mehr, nur noch ganz normale Gefühle bei Problemen im Alltag, wie Aufregung oder Trauer oder was halt menschlich ist.

Ich würde kein Diazepam nehmen und noch zusätzlich trinken, das ist das Schlimmste was du tun kannst, damit erschaffst du dir deine Ängste selbst, puscht sie noch hoch, je mehr du dich beruhigst durch das Benzo und den Alk, desto mehr kommt die Panik hinterher, eigentlich vollkommen logisch.
Das ist eine Kettenreaktion, die du selbst immer wieder von neuem startest.

Ich würde zusehen, dass ich eine psychosomatische Reha anstrebe, du brauchst Auszeit und Zeit für dich, damit du zur Ruhe kommst oder wenn es ganz schlimm ist, erst Mal einen Einzug, weg von den Benzos und vom Alk und wenn du das geschafft hast, dann wird's dir auf alle Fälle wesentlich besser gehen und eine Therapie,



alles Gute,
Soltau
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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Question @ PRAXX ..tatsächlich kontraindiziert? ich meinte gelesen zu haben , dass BACLOFEN ürsprünglich als Mittel GEGEN EPILEPSIE entwickelt wurde Question Question Question

@soltau, du hast schon recht...es ist ein Teufelskreis, aber diazepam runterschrauben ist so eine Sache... ich bin vor 6 Monaten selber von 10 mg auf 5 mg gegangen , weil ich mir nix dabei dachte (kalter Entzug) ... und es war die Hölle auf Erden...den Rest abzudosieren würde ich nach ASHTON -SCHEMA machen... in einer Entzugsklinik bekommt man ja doch wieder einen Ersatzstoff , der dann wieder süchtig macht und das ganze fängt von vorne an...

Ich wäre einfach nur gerne normal... Sad
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Leider:

Baclofen-Fachinformation (Lioresal):

Zitat:
4.3 Gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen Baclofen oder
einen der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile
– bei Lioresal 10 und Lioresal 25 bekannte
Überempfindlichkeit gegen Weizenstärke
– Epilepsie und andere zerebrale Anfallsleiden
– terminale Niereninsuffizienz


LG

Praxx
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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

@praxx DANKE, somit kann ich es mir wohl "abschminken" Sad

Kennt hier wer sonst noch irgendwas,was ähnlich wirkt wie Alkohol aber nicht abhängig macht?
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

honeygirl hat Folgendes geschrieben:

Kennt hier wer sonst noch irgendwas,was ähnlich wirkt wie Alkohol aber nicht abhängig macht?


Du bist lustig honey, wo willst du denn überhaupt hin. Benzoabhängig bist du bereits und hast keinen Bock davon zu entziehen, saufen tust du auch dazu, was fatal ist diese Mischung,

aber deine Angstzustände und Panikattacken kannst du nicht einordnen wovon die kommen.

Das mag sein, dass du grundsätzlich eine Angststörung hast, doch größtenfalls hast du dir dieses Ei selbst gelegt und wirst davon erst wegkommen, wenn du die Substanzen ablegst und eine Therapie machst bzw. einen Entzug.

Gut für die Psyche ist allemal Sport, fang an zu Laufen, zu Joggen und immer weiter 5, dann 10, dann 15 km - das kann dich zumindest unterstützen und wird dich entspannen, ja, sehr entspannen sogar!

Soltau
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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

@soltau

Du hast nicht richtig gelesen...ich bin bereits von diazepam runter und stecke nun auf 5 mg pro Tag fest...ich möchte ganz weg davon, auch mein Neuro weiß das und hat mir einen Absetzplan erstellt.

Wie lange besteht die Angst nach dem kompletten Alk- Entzug denn in ca. noch? Wie schon geschrieben hatte ich mal 2 Monate gar nix getrunken und die Angst ging trotzdem nicht weg...
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wie lange hast du oder nimmst du die Benzo's schon?
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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich begann vor 4 Jahren mit 10mg proTag...und bin nun im Februar eben kalt auf 5 mg runter...ohne ärztliche Rücksprache..Ich hatte mit so schlimmen Symptomen nicht gerechnet.

Es war der Horror...habe es total unterschätzt..die nächsten steps sollen tropfenweise runter ...alle 2 wochen ein Tropfen weniger...hoffe es klappt.
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

honeygirl hat Folgendes geschrieben:
@soltau

Du hast nicht richtig gelesen...ich bin bereits von diazepam runter und stecke nun auf 5 mg pro Tag fest...ich möchte ganz weg davon, auch mein Neuro weiß das und hat mir einen Absetzplan erstellt.

Wie lange besteht die Angst nach dem kompletten Alk- Entzug denn in ca. noch? Wie schon geschrieben hatte ich mal 2 Monate gar nix getrunken und die Angst ging trotzdem nicht weg...


Ich hab das schon richtig gelesen, 5 mg sind immer noch zu viel und alleine es zu schaffen ist schwierig, dass schafft eine gefestigte Person.

Verbessern wird sich deine Angst erst, wenn beides entzogen ist, die 2 Monate ohne Alk wirst du wahrscheinlich trotzdem auf Benzos zurück gegriffen haben?

Du musst endlich ehrlich sein! Der Neurologe wird wohl nicht vom Alkohl wissen und mit welchem Arzt hast du über deine Angststörung gesprochen?, da wäre auch der Neurologe ein guter Ansprechpartner zur Überweisung in eine Therapie oder zum Entzug oder zu einer psychosomatischen Reha. Das hast du gar nicht reflektiert

und wie siehts aus mit dem Sport? Der Sport hat mich immer unterstützt, damals als ich mit dem koksen aufgehört habe und vom Alkohol runter bin, täglich Sport bis zum Umfallen und das war das Beste, was ich mir hab tun können - wundert mich, so eine einfache Sache, da sprechen hier wenige Leute drauf an?

Soltau
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Man rechnet bei Benzo-Entzug eigentlich so:
1 Jahr Konsum = 1 Monat Entzugserscheinungen

Danach fängt das Psychische an was nochmal sehr hart wird.

so Long
mikel
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
Man rechnet bei Benzo-Entzug eigentlich so:
1 Jahr Konsum = 1 Monat Entzugserscheinungen

Danach fängt das Psychische an was nochmal sehr hart wird.

so Long
mikel


Das ist ja wirklich ein scheiß Zeug, bin ich froh, dass ich noch nie was damit zu tun hatte, aber mir war immer schon eher nach Euphorie und stimmulierend als nach sedierend, find ich langweilig und einschläfernd Confused
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