Trennung, Abstinenz, Verluste- die Liebe fehlt...

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benni72
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

PS: Das Buch von Daniel Schreiber habe ich auch gelesen.
Es ist wirklich toll, sehr intelligent geschrieben und ich werde es wieder lesen.
Aber es zeigt einem Alki eigentlich keinen Weg aus der Sucht heraus.

Das Top-bewertete Buch "Alk, fast ein medizinisches Sachbuch" ist spannend und teilweise lustig zu lesen, aber es betrifft vor allem die stark körperlich süchtigen, nicht unsereins die ohne Kliniken und stationären Therapien raus kommen wollen.

Ich lese gerade (bzw. wenn ich dazu komme) das Buch was mir hier empfohlen wurde: Die Lavario Methode (e-book)
Bin noch nicht sehr weit voran gekommen (weil ich mich selbst bremse), aber es scheint eine umfassende Anleitung zu sein zur Selbst-Therapie (auch psychologisch),. Ob es was bringt, kann ich nicht sagen, denn ich müsste mich noch viel mehr einarbeiten und vor allem mal die Übungen machen.
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mmartin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hi benni,
ich habe das letzte mal getrunken, als der Möbelwagen vom Hof gerollt war. Meine Frau hat mir vorher oft gesagt, dass sie mit mir nichts mehr anfangen kann. Sie hatte das Gefühl die Kinder vor mir schützen zu müssen. Ich sei ein Despot, andere Ansichten als die meine lasse ich nicht gelten.
Soviel zu den Bugschüssen, es gab sie. Die Flüssigkeiten, welche ich täglich in mein Gehirn gekippt habe, machten mich dafür taub. Ich hatte meinen Trott und habe sie kaum noch wahrgenommen. Das ist so ein trauriger Mechanismus. Das ich wirklich die Kontrolle verloren habe, ist mir erst nach dem Auszug klar geworden. So einsam und traurig ich jetzt bin, so dankbar bin ich ihr auch. Ohne ihre konsequente Entscheidung wäre mir meine Abhängigkeit wohl kaum bewusst geworden.
Ich liebe diese Frau und versuche mich aufzuräumen. Ich tue das für mich und für sie.
Mir tut es gerade gut hier im Forum mit euch zu schreiben.
Grüße
Mmartin
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mmartin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sag mal Benni,
wieviel trinkst Du so im Schnitt?
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benni72
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Im Schnitt würde ich sagen (und dies ganz ehrlich) zwischen 1,5 und 2 Flaschen Wein am Tag. So gut wie nie einen Tag Pause. An manchen Abenden auch nur ein Glas oder 2, aber das kommt selten vor.

Zu Spitzenzeiten, bei enormen psychischen Streß durch die Arbeit oder Streit, wurden es schon mal 3 Flaschen bis 3 uhr morgens... Aber ich versuche es zu vermeiden, da der nächste Tag dann richtig "im Arsch" ist und mein heftiger Kater in der Arbeit auffallen könnte (wobei... in diesem Säuferladen wird man wahrscheinlich noch gefeiert und geehrt).

Eine Flasche Wein enstspricht laut meiner Rechnung ca. 3 Flaschen Bier (0,5L), also kannst du ausrechnen.
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mmartin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Und was sagt Deine Liebste dazu?
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mmartin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Da sagt das eine Grautier zum anderen: "Du Esel".
Benni, bitte mach nicht denselben Fehler wie ich.
Gruß
mmartin
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benni72
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Oha... jetzt ist´s mir gerade in Erinnerung gekommen Confused
Vorgestern als ich die 2. Flasche geöffnet habe, hat sie gesagt
"Mach doch endlich einen Entzug!"

Das sehe ich jetzt nicht als einen Schuss vor dem Bug, aber ich verharmlose es nicht. Sie weiss, dass ich mich um das Problem kümmere, Bücher dazu lese, in Foren stöbere und mich austausche und sie findet es gut.
Ich habe ihr schon zugegeben, dass ich ein Problem habe und es lösen will, aber dass es nicht so schnell geht oder einfach ist und erst recht nicht mit meiner derzeitigen Lage (Job ok, aber viel Stress, beschissener Chef und Kollegen die man eher nicht um sich haben möchte).
Ich habe auch gesagt, dass wenn meine Bemühungen nicht fruchten, ich bereit sein werde zur Suchtberatung zu gehen.

Außerdem passiert es natürlich, daß ich unter Alkoholeinfluß total austicke und den Herren des Hauses spiele, die Kinder und die Frau anschreie und Türen knallen lasse. Aber ich versuche es so gut wie möglich zu vermeiden. Die Kinder sollen mich nicht so erleben. Ich merke es wann ich blau bin (oft bekomme ich auch die Bemerkung) und wenn dann ein "Lunte gezündet" wird, versuche ich mich vor dem großen Knall zurück zu ziehen, in meinem Arbeitszimmer einzusperren (natürlich mit ner Flasche), um das schlimmste zu vermeiden.
Funktionniert natürlich nicht immer und ist erst recht keine langfristige Lösung.

Sie hat mich in den letzten Jahren schon mal nüchtern gesehen, bis zu 3 Monaten am Stück (z. Bsp. vor und nach der Geburt unseres 1. Kindes). Sie fand es toll und ich ehrlich gesagt auch. Aber irgendwie bin ich jedesmal zur Fasche zurückgekehrt... (obwohl ich dachte komplett befreit zu sein davon)
Die Wege der Sucht sind unergründlich, oder?
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benni72
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Möchte noch hinzufügen, dass sie mich als Partygänger und Biertrinker kennengelernt hat. In meiner Studentenbude stand immer ein Kasten Bier und der wurde spätestens alle 3 Tage erneuert. Außer Bier trank ich nur morgens (d.h. 13- 15 Uhr) einen Kaffee.
... Und sie hat sich in mich verliebt.

Das ist natürlich keine Rechtfertigung, aber ich will nur sagen, sie kannte mich nur als Trinker und hat in den letzten Jahren entdeckt, dass ich auch ohne kann...

A-Karte gezogen, oder? Laughing

Spaß beiseite, ich will auch da raus.
Am liebsten mit gelegentlichen Konsum (bei Abendessen mit Freunden, Feiern), aber ich glaube das funktionniert nicht.
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mmartin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Gelegentlichen, kontrollierten Konsum würde ich mir auch wünschen. Geht aber gar nicht. Oder: Wer hier kann nur ein ( 1! ) Bier trinken.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Dienem vorhaben. Mach hin, bevor das Möbelauto kommt!
Gruß mmartin
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Chris266
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 22:01    Titel: Ja trinken kein Problem Antworten mit Zitat

Hey Wink ich kann problemlos nur 1 oder 2 Bier trinken hab eher anderes Problem;(

Glaub bin sowas wie ℅ abhängig, meine Freundin trinkt nicht viel und ich auch nicht aber ich suche mir immer Freundeskreis der gern trinkt, versteh mich da selbst nicht aber sobald jemand Trinkt bin ich extrem hilfsbereit, fahr die Leute nach Hause, lade Sie auf Alk ein und verbringe Zeit mit Ihnen...

Wenn jemand Zuviel hat und mir seine Lebensgeschichte erzählt freut es mich...

Meine Freundin beschwert sich schon eher das ich mich so gern woanders rumtreibe...

Werde ich nachts von nem Kumpel angerufen dass er voll ist und bla bin ich absolut nicht böse sondern Finde es noch gut!

Und dass es nix positives ist, ich unterstütze die Leute auch dass sie trinken...weiß nicht warum aber fühl mich wohl wenn der andere trinkt und versteh nicht warum zumal ich selbst selten betrunken bin...
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Chris266
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 22:26    Titel: Ja trinken kein Problem Antworten mit Zitat

Hey Wink ich kann problemlos nur 1 oder 2 Bier trinken hab eher anderes Problem;(

Glaub bin sowas wie ℅ abhängig, meine Freundin trinkt nicht viel und ich auch nicht aber ich suche mir immer Freundeskreis der gern trinkt, versteh mich da selbst nicht aber sobald jemand Trinkt bin ich extrem hilfsbereit, fahr die Leute nach Hause, lade Sie auf Alk ein und verbringe Zeit mit Ihnen...

Wenn jemand Zuviel hat und mir seine Lebensgeschichte erzählt freut es mich...

Meine Freundin beschwert sich schon eher das ich mich so gern woanders rumtreibe...

Werde ich nachts von nem Kumpel angerufen dass er voll ist und bla bin ich absolut nicht böse sondern Finde es noch gut!

Und dass es nix positives ist, ich unterstütze die Leute auch dass sie trinken...weiß nicht warum aber fühl mich wohl wenn der andere trinkt und versteh nicht warum zumal ich selbst selten betrunken bin...
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Chris, ich glaub, das ist ein psychisches Problem bei dir, dich zu ergötzen an dem Leid der anderen, denk mal drüber nach.

Und was dich beni und martin betrifft mit euren Frauen, würde ich mal drüber nachdenken, wenn es denn die Richtige wäre, müsstet ihr nicht saufen,
das betrifft jedoch eher mich persönlich könnte aber auch auf den ein oder anderen zutreffen,

Soltau
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mmartin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Soltau,
das war jetzt sehr direkt und ich kann damit umgehen. Das Problem ist, das ich denke, nicht in diese Richtung denken zu sollen. Denn wenn ich wegen meiner Frau trinke, dann wäre sie verantwortlich für meine Abhängigkeit. Ich wäre lediglich das Opfer.
Tatsächlich bin ausschließlich ich dafür verantwortlich, was ich in mich reinschütte.
Vor unserer Beziehung habe ich auch schon lange viel zu viel getrunken. Allerdings habe ich Angst davor, dass ich einfach nicht mehr zu ihrem Lebensentwurf passe und sie deswegen ausgezogen ist. Der Alk wäre dann nur ein Vorwand.
Gruß mmartin
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2016 06:57    Titel: Antworten mit Zitat

Das stimmt schon Martin, dass jeder selbst für seine Sucht verantwortlich ist. Ich meinte nur, wenn man sich sowieso unwohl fühlt in einer Beziehung oder Arbeitsplatz oder, oder, oder dann neigt man noch mehr dazu sich seiner Sucht hin zu geben. Die Verantwortung liegt immer bei einem selbst, das ist richtig.

Wolltest du denn zum Lebensentwurf deiner Frau passen? Du hast ja anfangs geschrieben, dass du keine andere Meinung hast gelten lassen, vielleicht ändert sich das nun ohne Alkohol, dass du toleranter wirst, dir gegenüber und auch den anderen.

Soltau
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benni72
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2016 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Das mit dem Job kann in meinem Fall zutreffen. Der psychische Stress erschwehrt natürlich das Trinkproblem. Ich suche nach einer Alternative, bzw. baue gerade eine auf, aber das geht leider nicht von heute auf morgen.

Mit der Beziehung läuft es eigentlich gut. Klar, nach zig Jahren sind die Gefühle etwas eingeschlafen und es sieht manchmal eher aus wie eine Lebensgemeinschaft (ich muss jetzt an Ramoni denken Wink), aber man muss halt dran arbeiten und zumindest zeitweise (wie im Urlaub) wieder Pep rein bringen. Also ich fühle mich nicht unglücklich der benachteiligt in der Beziehung. Sie denke ich mal auch nicht. Wir reden auch ehrlich darüber und wenn ich nicht oder weniger trinken würde, wäre es noch besser.

Daniel Schreiber hat es mal treffend in seinem Buch formuliert:
Wir trinken nicht, weil der Job und die Beziehung sch***e laufen, oder weil die Tante gestorben ist, oder ein Flugzeug abgestürzt ist,...
Wir trinken weil wir irgendwann damit angefangen haben und weil wir süchtig sind.
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